Spökenkieker Nr. 403 - 09/2020

Im Kleinen ganz groß
Extrem seltene Konstellation im Warendorfer Josephs-Hospital
Eine Wand voller Zertifikate. Die MIC-III Zertifizierung von Chefarzt Gregor Pschadka stellt dabei eine hohe Auszeichnung
dar, die einmal mehr die überregionale Bedeutung des Warendorfer Josephs-Hospitals unterstreicht.
(Foto: Spökenkieker)
Wie schmeckt
Warendorf?
Eine Führung und kulinarische
Reise durch die „Essbare Stadt“
Warendorf
Warendorf. Warendorf ist eine so
genannte „Essbare Stadt“. Was genau
bedeutet das? Ob Gemüse-
Hochbeete, Beerensträucher,
Obstbäume oder Blumenflächen -
in Warendorf wird gesät, gepflanzt,
gepflegt und geerntet. Das zeigt
sich im Stadtgebiet an verschiedenen
Stellen, die alle zum Schauen
oder Probieren einladen. Im Rahmen
einer etwa zweistündigen Führung
sind Bürger und Besucher Warendorfs
am Samstag, 12. September,
14 Uhr eingeladen die
„Essbare Stadt“ genauer kennen zu
lernen und auf diese Weise die regionalen
Köstlichkeiten schätzen
zu lernen. Im Anschluss an die Führung
besteht die Möglichkeit, das
geerntete Gemüse und die Früchte
gemeinsam in der Küche im Haus
der Familie in Warendorf zu einem
leckeren und gesunden Menü zu
verarbeiten und zu genießen! Anmeldungen
unter 02581-2846
oder www.hdf-waf.de
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Gartenpläne unter
Anleitung erstellen –
Tagesseminar
Warendorf. Am Samstag, 19. September
findet im Haus der Familie
ein Tagesseminar mit dem Titel
„Gartenpläne unter Anleitung erstellen“
statt. Dieser Kurs mit max.
vier teilnehmenden Gartenbesitzern
richtet sich an alle, die eine
Neuanlage planen oder ihren alten
Garten ergänzen möchten. Viele Informationen
um die Themen „Pflegeleichter
Garten“ und Pflanzeneinkauf
/ Pflanzenpflege runden
das Seminar ab. Partner/innen
können kostenlos teilnehmen. Die
Leitung hat Agnes Hülsbusch, Gartenbautechnikerin.
Anmeldungen
unter 02581-2846 oder www.hdfwaf.de
Zertifikate zählen seit vielen Jahren
zum Alltag. Mit ihnen wird das Bestehen
mehr oder weniger wichtiger
Prüfungen, das Vorhandensein oder
Nichtvorhandensein diverser Faktoren,
bestätigt. Zertifikate werden
meist wohlwollend hingenommen –
das war‘s.
Manche Zertifikate sind allerdings
herausragend und gewinnen durch
das Zusammentreffen mit weiteren
Zertifikaten eine noch höhere Bedeutung.
Dies gilt für die MIC-III Urkunde,
mit der Gregor Pschadka,
Chefarzt der Gynäkologie im Warendorfer
Josephs-Hospital, Anfang Juli
ausgezeichnet wurde. Sie ist das
höchste Zertifikat der Arbeitsgemeinschaft
gynäkologische Endoskopie
e.V., die sich der Förderung
der Ausbildung und Weiterbildung in
der gynäkologischen Endoskopie
widmet. Damit zählt Gregor
Pschadka zum Kreis von nur rund
100 weiteren Ärztinnen und Ärzten
in Deutschland, die diese Zertifikatsstufe
erreicht haben. Jeder
Stufe liegt eine hohe Anzahl von bestimmten
Operationen, Fortbildungen
und weiteren Kriterien innerhalb
einer bestimmten Zeit zugrunde, wobei
auch der Schweregrad der Operationen
in die Wertung einfließt.
Doch nicht nur er ist Inhaber eines
MIC Zertifikates. Alle Ärztinnen und
Ärzte der gynäkologischen Abteilung
am Josephs-Hospital sind zertifiziert.
„Und genau das ist extrem selten,
wenn nicht sogar einzigartig“,
betont Dr. Matthias Engelhardt,
ebenfalls Chefarzt der Abteilung. Er
selber ist MIC-II zertifiziert –
deutschlandweit erreichen nur rund
500 Ärzte diese Stufe – und nur ganz
knapp an den strengen Zertifizierungskriterien
für MIC-III vorbei geschrappt,
denn Corona hatte auch in
der Gynäkologie einiges durcheinander
gebracht.
„Eine Winzigkeit“, bestätigt Gregor
Pschadka und bleibt damit im
Thema, denn bei MIC, der Minimalinvasiven
Chirurgie geht es um die
„Schlüssellochtechnik“ genannte
Operationsmethode, mit der immer
mehr Eingriffe durchgeführt werden.
Zahlen bestätigen hier eine klare
Vorreiterstellung des Warendorfer
Krankenhauses. Bereits seit sieben
Jahren sind alle hier vorgenommenen
Gebärmutterentfernungen ohne
Schnitt, also minimalinvasiv, durchgeführt
worden. „100 Prozent“, bestätigt
Dr. Engelhardt. Im zum Vergleich
herangezogenen Clinotel-
Krankenhausverbund werden 80
Prozent angestrebt und derzeit 70
Prozent erreicht.
Einer der Gründe, warum das Warendorfer
Josephs-Hospital Anlaufstelle
für Patientinnen aus dem gesamten
Bundesgebiet und auch
dem europäischen Ausland ist.
Diese Nachfrage ist seit Einführung
des Sonata-Systems, mit dem
Myome mittels Radiofrequenzenergie
behandelt werden, noch gestiegen.
Die Zertifizierungen bestätigen die
reale Leistung der gynäkologischen
Abteilung, die zudem noch weit über
den reinen operativen Bereich hinausgeht.
Seit Jahren finden hier
Fortbildungen für auswärtige Kolleginnen
und Kollegen statt.
Gregor Pschadka vergleicht den Zertifizierungsprozess
mit einer Facharztausbildung,
die sich ständig
fortsetzt und wiederholt geprüft
wird. Denn die Zertifikate werden auf
Zeit verliehen. „Nach der Zertifizierung
ist vor der Rezertifizierung“,
lacht er, denn in fünf Jahren muss er
zum Erreichen des MIC-III Zertifikats
erneut die gleichen (Mindest)Anforderungen
erfüllen, wie für die aktuelle
Zertifizierung. „Ausruhen geht
nicht“, schmunzelt er und bekennt
durchaus Stolz für die jetzige Auszeichnung.
Die färbt zugleich auf die gesamte
Abteilung und auf das ganze Haus
ab. Denn mit der bereits genannten
seltenen Konstellation der Zertifizierungen
ist die gynäkologische Abteilung
ein weiteres großes Aushängeschild
für das Warendorfer Josephs-
Hospital, das in den Augen mancher
Menschen zu Unrecht noch immer
als „kleines Regionalkrankenhaus“
angesehen wird.
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