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Programmheft (PDF) herunterladen - Musikhochschule Stuttgart

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� Sa 10.30-11.00 Joachim Junker (Kaiserslautern)<br />

Paper: “Ein reines Fruchtland”: Zur Mikrotonalität in Luigi Nonos Das atmende Klarsein<br />

Der geplante Vortrag soll zunächst einen Überblick über die vielfältigen Erscheinungsformen der<br />

Mikrotonalität in Nonos Oeuvre bieten. Anschließend wird Das atmende Klarsein einer<br />

detaillierten, auf Nonos Skizzen beruhenden Analyse unterzogen, in deren Mittelpunkt die Frage<br />

steht, welche Rolle die Mikrotonalität beim Kompositionsprozess des Werkes spielt und welche –<br />

auch politischen – Deutungsansätze sich hieraus ergeben. Bemerkenswert ist in diesem<br />

Zusammenhang, dass das unmittelbar vorher entstandene Streichquartett Fragmente – Stille, An<br />

Diotima eine intensive Diskussion um Kontinuität und Wandel der politischen Einstellung Nonos<br />

ausgelöst hat. Abschließend wäre zu hinterfragen, inwiefern die in Das atmende Klarsein zu<br />

beobachtenden Techniken mikrotonalen Komponierens zum Verständnis anderer Werke Nonos<br />

beitragen können.<br />

� Sa 11.00-11.30 Sarvenaz Safari (Hamburg)<br />

Paper: Mikrotonalität: Klangfarbe oder Klangfärbung?<br />

Ich beobachte den Aspekt „Klangfarbe“ in Beziehung auf Mikrotonalität, als eine mögliche<br />

Klanghöhenerweiterung im 20. Jh. und beschränke mich auf drei Stücke: György Ligeti:<br />

Streichquartett Nr. 2 (1968), Georg Friedrich Haas: Streichquartett Nr. 2 (1998), Manfred Stahnke:<br />

Streichquartett Nr. 4 (2000). Bei jedem dieser drei Stücke, die sehr unterschiedlich gebaut sind,<br />

wird die Mikrotonalität jeweils neu definiert.<br />

� Sa 14.00-15.30 Prof. Dr. Roman Brotbeck (Bern)<br />

Hauptvortrag: Mikrotonalität als Reconquista – der mexikanische Futurist Julián Carrillo<br />

Seit 1965 scheint die Zeit am Santísimo in San Angel, einem denkmalgeschützten idyllischen<br />

Ruhepunkt in der 30- Millionenstadt Mexico City, stillgestanden zu sein. Der Schreibtisch wurde<br />

so belassen, wie ihn Julián Carrillo bei seinem Tod mit 90 Jahren hinterlassen hatte. Alle<br />

Partituren, Tausende von Artikeln, die Korrespondenz, – alles ist gut erhalten, aber unberührt.<br />

Auch die mikrotonalen Instrumente stehen in einem eigens für sie gebauten Anbau, – ungespielt,<br />

wie Zeugen vergangener Zeiten und Kämpfe: Als grösster Revolutionär wollte sich Carrillo in der<br />

Geschichte installieren. Er war ein rasender Futurist, der sich zum Rächer und zugleich Retter der<br />

Musikgeschichte erklärte und mit der „revolución del sonido 13“ eine Reconquista der<br />

europäischen Musik anstrebte.<br />

In Kategorien europäischer Musikgeschichtsschreibung ist diesem Komponisten nur ungenügend<br />

beizukommen. Im Referat wird versucht, die auffällige Verschraubung von extremer<br />

Domestizierung und rächender Befreiung als kulturelle Interferenz zu analysieren.<br />

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