Schnappschuss 02/2020
Das Magazin von Hoffmann-Photography
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Bilderwelten
Schwarz-
Weiß
Die Schwarzweißfotografie, entstanden aus dem technischen Unvermögen,
Farbbilder aufzuzeichnen, erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Und das
ist gut so. Denn der bewusste Verzicht auf Farbe kann zu ganz besonderen
Bildern führen. Auch und gerade, weil sie nicht die Wirklichkeit abbilden.
Die Welt ist nicht schwarzweiß
In meiner Kindheit war ich der festen Überzeugung,
dass die Zeit vor meiner Geburt schwarzweiß
gewesen sein musste, denn alle Fotos, die
meine Eltern im Schukarton (wirklich!) aufbewahrten,
waren schwarzweiß. Als ich dann im
Alter von etwa 13 Jahren selbst anfing zu fotografieren,
kam schon aus Kostengründen nur
schwarzweiß in Frage. Außerdem konnte man
Schwarzweißfilme einfach selbst entwickeln und
die Negative ebenfalls selbst vergrößern. War es
Anfangs nur die finanzielle Situation als Schüler,
die mich zum Schwarzweißfotografen werden
ließ, entdeckte ich doch bald das Potential der
Bilder. Während Farbfotos immer Gefahr laufen,
dass sie mit der Wirklichkeit verglichen werden
(„die Farben stimmen nicht, solche kräftigen Farben
kommen in der Natur nicht vor, die Farben
sind viel zu blaß ... „), hat man bei Schwarzweißfotos
alle Freiheiten. Es gibt kein Falsch oder Richtig
und das kann sehr befreiend wirken.
Auch in der digitalen Zeit ist die Schwarzweißfotografie
immer noch handwerkllich anspruchsvoll.
Aber wir haben noch mehr Möglichkeiten
als in der traditionellen Dunkelkammer. Und die
Auswahl an Papieren für den Tintenstrahldruck
reicht von spiegelndem Hochglanz zu völlig matt,
von glatten zu wunderschön srukturierten Oberflächen
bis hin zu Naturpapieren. Wir leben in
paradiesischen Zeiten. Zumindest wenn es um
Fotografie geht.
16 HOFFMANN
Photography