Festschrift_90_Jahre.. - Wormatia Worms
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<strong>90</strong> <strong>Jahre</strong><br />
wehrrecke, Spielmacher od er Torjager,<br />
sondern "nur" als Chronist und<br />
joumalistischer Wegbegleiter. Aber es<br />
so llte ein langer, ereignisreicher Weg<br />
mit vielen Hohen un d Tiefen werden...<br />
Immerhin: Seit rund 30 <strong>Jahre</strong>n hilt<br />
diese "Ehe" bereits, hat unzihlige<br />
Spieler, rund vier Dutzend Trainer<br />
und mehrere Vorstande iiberlebt, Dabei<br />
war die Par tnerschaft zwische n<br />
der vi elgeliebten D ame und dem<br />
Sportredakteur beileib e nicht unproblematisch,<br />
weil o ft auch sehr erno <br />
tionsgelad en. D er "Schreiberling"<br />
hatte es nicht immer leich t mit der<br />
launischen D iva, mufste manchmal<br />
sogar unter ihrem sportlichen Erfolg<br />
leiden. Wie e twa an einem Freitag<br />
abend irge ndwan n in den siebzige r<br />
<strong>Jahre</strong>n ...<br />
<strong>Wormatia</strong> rei ste damals als krasser<br />
AuGen seit er zum 1.FC Saarbrucken<br />
und gew ann "unverscharnterweise"<br />
2:0. N ach dem SchluGpfiffum 21.45<br />
Uhr blieb mir noch eine knappe Viertelstunde,<br />
um meinen Bericht mit der<br />
freudigen Uberraschung per Telefon<br />
in di e Druckzentrale nach Mainz<br />
durchzupusten. Doch als ich ge rade<br />
so richtig im Schwarmen iib er d en<br />
Worm atia Wo rm s<br />
toilen E rfo lg war, wurde es in meiner<br />
Pres sekabine plotzlich stockfinster.<br />
Ver zweifelt such te ich nach dem verantw<br />
ortlichen Platzwart und flehte<br />
ihn an , mir doch bitte noch funfMinuten<br />
" Erleuchtung" zu gonnen.<br />
Doch derMann war stur und obendrein<br />
eingefle isch ter FCS-Fan. D er<br />
Stachel d er Enttauschung iiber die<br />
Niederlage saf bei ihm derart tief,<br />
daf er mir \vegen irgendwelcher<br />
''Vo rs chriften'' nicht nur den Strom<br />
verweigerte, so ndern auch noch di e<br />
Telefonleitung kappte. Aus und vo rbei!<br />
In meiner Verzweiflung rannre<br />
ich aus dem Stadion, fand gottlob<br />
schon nach kurzer Zeit eine offentli <br />
che Telefonzelle und brachte meinen<br />
Spielb ericht noch rechtzeitig zu Ende<br />
- schweiBgeb adet und quasi mit der<br />
allerletzten Miinze...<br />
A h nlich es hat sich spate r auf d em<br />
Bieberer Berg in Offenbach wied erh<br />
olt. Es war an einemMittwoch<br />
abe nd E nde August 198 0. Schon vo r<br />
dem Anpfiff gingen die E motione n<br />
hoch, und sie eskalierten, als Wonnatia-Torhuter<br />
Peter Boom von " irge<br />
ndetwas " am Kopf getroffen zu<br />
Boden san k und ausschied. D ie<br />
Volk sseele kochte, weil man dem<br />
"fIie genden Hollander" Schauspielerei<br />
unter stellte. Danach flogen auch<br />
noch Chris tian Schopen und Bodo<br />
Mattern vo m Platz, und Offenbach<br />
gewan n geg en neun Wormaten 7:1.<br />
Tro tz de s klaren Kickers-Triurnphes<br />
war die A trnosp hare nach dem A bpfi<br />
ff derart vergiftet, daf m an dem<br />
'<strong>Worms</strong> er Schreiberling" das vorher<br />
zugesagte Telefon verweigerte. Alles<br />
Bitten und Betteln half nichts, ic h<br />
konnte meinen Spielbericht nicht<br />
durchgeben. Erschienen ist er am<br />
nachsten Tag trotzdem - dank eines<br />
K ollegen von der Bild-Zeitung, der<br />
mir mit seinem Platztelefon au f der<br />
mittlerweile dunklen Tribune aus der<br />
Patsche half...<br />
Die d enkwiirdige Partie in Offenbach<br />
war im ubrigen der Auftakt zur<br />
sportlich bittersten <strong>Wormatia</strong>-Wo <br />
ch e, die ich in drei J ahrzehnten erlebteoNur<br />
drei Tage sparer - es war der<br />
erste Backfischfest-Samstag 1980 <br />
ging 's zum Pokalspiel ins Hamburger<br />
Volksparkstadion. Und nach dem bosen<br />
1:7 auf dem Bieb erer Berg setzte<br />
es beim HSV eine noch schlim mere<br />
11:1 - Klatsche. D ennoch: die Spieler<br />
tugens mit Humor: A ls Bernd<br />
"Bibi" N athmann beim Stand von<br />
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