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Mitteilungen und Berichte<br />
Festvortrag<br />
anlässlich<br />
der Verleihung des „She-Study Award“ der Deutschen Shell<br />
am 3. Dezember 2001 in Hamburg<br />
von Dr. Dieter Hundt Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />
(BDA)<br />
„Qualifizierte Frauen für die Wirtschaft - Qualität statt Quote“<br />
(Auszug)<br />
Viele Frauen üben ihre berufliche und familiäre Tätigkeit zugleich aus. Vor allem Frauen mit<br />
einer qualifizierten Berufsausbildung verzichten trotz Gründung einer Familie nicht auf ihren<br />
Beruf. In Deutschland waren im Jahr 2000 über 60 Prozent aller Mütter mit minderjährigen<br />
Kindern erwerbstätig (Quelle: BDA-Papier: Chancen für Frauen in der Wirtschaft).<br />
Um Ihnen eine weitere Zahl zu nennen: Im Jahr 2000 waren in Deutschland rund 14,7<br />
Millionen Frauen abhängig beschäftigt davon rund etwa 12 Millionen im Westen. Im Jahr 1974<br />
betrug die Zahl der erwerbstätigen Frauen in Westdeutschland noch rund 8,2 Millionen. Bei<br />
diesem Anstieg fällt besonders der starke Zuwachs der Frauen auf, die verheiratet sind oder in<br />
einer Partnerschaft leben, sowie der alleinerziehenden Mütter.<br />
Qualifikation von Frauen<br />
Noch nie waren Frauen so gut ausgebildet wie heute. Die jungen Frauen haben bei der Qualität<br />
ihrer Abschlüsse die jungen Männer mittlerweile überholt. Ich sage das als Arbeitgeber mit<br />
einem lachenden und als Mann mit einem weinenden Auge.<br />
Der Anteil der Frauen an den Schulabgängern mit allgemeiner Hochschulreife lag 1999 bei<br />
rund 55 Prozent, mit Fachhochschulreife bei rund 49 Prozent und an den Realschulabsolventen<br />
bei rund 52 Prozent. Der Frauenanteil an den Hauptschulabgängern beträgt dagegen nur rund<br />
42 Prozent.<br />
Diese verbesserte Qualifikation setzt sich auch an der Hochschule und im Berufsleben fort. Der<br />
Beschäftigungszuwachs der Akademikerinnen lag in den Jahren 1991 bis 1998 bei 52 Prozent.<br />
Bei den unter dreißigjährigen Führungskräften sind Frauen mittlerweile ebenso stark vertreten<br />
wie Männer.<br />
Ausbildung<br />
Allerdings entscheiden sich Schulabgängerinnen immer noch überproportional häufig für einen<br />
„typisch weiblichen“ Ausbildungsberuf. Die fünf Lieblings-Ausbildungsberufe von Frauen<br />
sind Bürokauffrau, Arzthelferin, Kauffrau im Einzelhandel, Zahnarzthelferin und Friseurin. Ich<br />
bin der Meinung, dass die Berufsberatung in Deutschland bei jungen Frauen mehr Werbung,<br />
gerade auch für technische und handwerkliche Ausbildungen, machen muss.<br />
Studienwahl