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KEM Konstruktion Connected mobile Machines & Mobility (CMM) 2020

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

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ENTWICKLUNGSTOOLS & PRODUKTION<br />

TESTEN<br />

Phoenix-Testlab-Geschäftsführer Altmaier über Test- und Prüfanforderungen im Automotive-Bereich<br />

„Wir warten auf die Brennstoffzelle“<br />

Neue Techniken wie Elektroantrieb, autonomes Fahren und der Leichtbau erfordern sehr umfangreiche Komponenten-<br />

und Systemtests. Die Phoenix Testlab GmbH, Blomberg, will mit neuen Test- und Prüfkapazitäten ihre<br />

Kunden bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder unterstützen, sagt Geschäftsführer Dr.-Ing. Holger Altmaier.<br />

Interview: Jürgen Goroncy, freier Mitarbeiter der <strong>KEM</strong> Automobilkonstruktion, Besigheim<br />

Neben Lithium-Ionen-Batterien testet Phoenix<br />

Testlab die elektrischen Antriebe auch auf EMV,<br />

Lebensdauer und Umwelteinflüsse<br />

Bild: Phoenix Testlab<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Womit beschäftigt sich das Unternehmen<br />

Phoenix Testlab?<br />

Altmaier: Phoenix Testlab prüft und zertifiziert technische Produkte.<br />

Die Prüfungen und Tests finden in unseren akkreditierten Laboren<br />

zentral am Standort Blomberg statt. Wir führen zum Beispiel technisch-physikalische<br />

Prüfungen an Automotive-Komponenten wie Airbags,<br />

Steuergeräten, Lithium-Ionen-Batterien oder auch Lenkrädern<br />

durch. Für andere Industriebranchen testen wir Elektroantriebe, Frequenzumrichter<br />

und ebenfalls Steuergeräte, aber auch Ballastwasseranlagen<br />

für Schiffe. Unser Testspektrum ist dabei sehr groß:<br />

EMV, Vibration, Funk, Klima, Korrosion, elektrische Gerätesicherheit<br />

– um nur ein paar Disziplinen zu nennen. Wir testen aber nicht nur,<br />

sondern erledigen auch regulatorische Zulassungen für funktechnische<br />

Einrichtungen nach weltweiten Standards. Das können Keyless-Entry-Systeme<br />

für Fahrzeuge sein, klassische Funkgeräte, aber<br />

auch eine Bluetooth- oder WLAN-Schnittstelle in einer Kaffeemühle.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Phoenix Testlab feierte 2019 sein 25-jähriges<br />

Jubiläum. Was waren die wichtigsten Meilensteine?<br />

Altmaier: Anstoß war die EU-Richtlinie zur elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit ab 1989, die besagt, dass alle elektrischen und elek-<br />

tronischen Komponenten elektromagnetisch<br />

verträglich sein müssen. Damals entstand ein<br />

ungeheuer großer Test- und Prüfbedarf, dem<br />

Phoenix Testlab sein Entstehen verdankt. Bis<br />

1996 waren wir hauptsächlich mit EMV-Prüfungen<br />

für industrielle Automatisierungssysteme<br />

befasst. Danach haben wir uns zu einem<br />

integrierten Prüfdienstleister weiterentwickelt<br />

mit zusätzlichen Laboren für Umweltsimulationsprüfungen,<br />

für Funkeinrichtungen<br />

und für Tests zur elektrischen Gerätesicherheit.<br />

Ab 1998 übernahmen wir als ein privater<br />

Dienstleister sukzessive von Behörden die<br />

regulatorische Zulassung von funktechnischen<br />

Anlagen für die Märkte Europa, USA,<br />

Kanada und Japan. 2005 begannen wir mit<br />

ersten Tests von Lithium-Ionen-Batterien in Auto<strong>mobile</strong>n. 2015<br />

schließlich gründeten wir unser erstes Tochterunternehmen in Taiwan<br />

zur regulatorischen Zulassung von funktechnischen Anlagen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Meilensteine stehen kurz und<br />

mittelfristig an?<br />

Altmaier: Kurzfristig müssen wir die Auswirkungen der Corona-Krise<br />

gut überwinden. Derzeit lassen sich die Folgen bei unseren Kunden<br />

nur schwer absehen, weshalb auch wir unsere kurzfristigen Ziele<br />

an der Situation anpassen. Mittel- bis langfristig steht die Erweiterung<br />

unserer Prüflabore im Vordergrund. Damit wollen wir das Problem<br />

von steigenden Lieferzeiten beseitigen, da wir in der Vergangenheit<br />

schon Kundenaufträge mangels weiterer Prüfkapazitäten<br />

ablehnen mussten. Seit Anfang letzten Jahres haben wir die Labore<br />

für EMV-, Funk- und Umweltsimulationsprüfungen sowie Batterietests<br />

erweitert und bauen die Prüfgewerke auch jetzt noch aus. In<br />

neuen Klimakammern und Schwingprüfanlagen können wir größere<br />

Prüflinge (bis drei Tonnen) als bisher testen, außerdem entsprechen<br />

sie den aktuellen Prüfvorschriften und Spezifikationen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie entwickelt sich das Prüfgeschäft für<br />

Elektrofahrzeuge?<br />

Altmaier: Neben Lithium-Ionen-Batterien testen wir inzwischen<br />

auch die Antriebe auf EMV, Lebensdauer und Umwelteinflüsse. Das<br />

umfasst die eigentlichen Elektromotoren sowie die Frequenzum-<br />

58 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> Sonderausgabe <strong>Connected</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Machines</strong> & <strong>Mobility</strong> (<strong>CMM</strong>) <strong>2020</strong>

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