KEM Konstruktion Connected mobile Machines & Mobility (CMM) 2020
Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies
Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies
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Bild: Zwick Roell<br />
Um auch Wasserstoff als Energieträger<br />
verwenden zu können, ist eine<br />
möglichst hohe spezifische Energiedichte<br />
im Speicher- und Verteilungssystem<br />
unabdingbar. Diese<br />
wird durch die Kompression von<br />
gasförmigem Wasserstoff erreicht<br />
Zwick Roell bietet mit dem Nanoindenter ZHN eine effiziente Lösung für<br />
die Untersuchung der mechanischen Eigenschaften dünner Schichten an<br />
Bild: Zwick Roell<br />
seitigen Klebeband versehen. Die zugeschnittene Elektrode wird<br />
zwischen den Platten eingelegt und anschließend durch eine definierte<br />
Vorkraft mit Haftbändern fest verklebt. Um die Haftfestigkeit<br />
zu ermitteln, erfolgt anschließend der Abzugversuch bis zum Abriss<br />
der Beschichtung vom Stromsammler. Beim Zugversuch löst sich<br />
die Elektrode impulsartig vom Substrat, was eine hohe zeitliche Auflösung<br />
bedingt. Die Mess-, Steuer- und Regelelektronik Test Control<br />
des Unternehmens bietet eine Messwerterfassungsrate von 2000<br />
Hz und kann diese Kraftspitzen präzise erfassen und darstellen. Aus<br />
den gemessenen Daten lassen sich wertvolle Informationen über<br />
die mechanische Stabilität der Elektrodenbeschichtung, insbesondere<br />
der Adhäsion zum Stromsammler gewinnen. So entsteht ein<br />
schlüssiger Zusammenhang zwischen verwendeten Materialien,<br />
Prozessparametern sowie elektrochemischen Vorgängen in der<br />
Batterie und der resultierenden Qualität der Anbindung. Neben der<br />
Haftfestigkeit zählen auch die Elastizitätskennwerte der Beschichtungen<br />
zu den relevanten Größen. Die Untersuchung der mechanischen<br />
Eigenschaften dünner Schichten war bislang aber zeitaufwendig<br />
und kostenintensiv. Das Unternehmen bietet mit dem Nanoindenter<br />
ZHN eine effiziente Lösung an. Die Prüfungen mit Kräften bis<br />
2 N und Endringtiefen kleiner 0,2 μm folgen der Norm ISO 14557-1.<br />
Bei der Nanoindentation zur Bestimmung der Eindringhärte nach<br />
DIN 14577 wird meist eine Berkovich-Pyramide langsam und mit<br />
konstanter Geschwindigkeit in die Oberfläche gedrückt. Beim Erreichen<br />
der maximalen Prüfkraft wird diese bis zu 30 s konstant gehalten<br />
und dann wieder auf Null reduziert. Das Resultat ist eine Eindringkurve<br />
mit unterschiedlichem Belastungs- und Entlastungsverlauf.<br />
Daraus lassen sich sowohl plastische als auch elastische Kenngrößen<br />
wie Eindring- und Elastizitätsmodul bestimmen.<br />
Tests an Batteriemodulen und -packs<br />
Lithium-Ionen-Zellen, ob zylindrische, prismatische oder Pouch-<br />
Zellen, sind in sogenannten Modulen zusammengefasst und elektrisch<br />
verbunden. Aus mehreren verbundenen Modulen entsteht so<br />
ein Batteriepack. Je kleiner die Module, umso flexibler können diese<br />
im Fahrzeug angeordnet werden. Qualität und Anzahl der Module<br />
bestimmen die Leistung und die verfügbare Energie der Batterie.<br />
Dadurch ist es möglich eine Batterie auf Fahrzeugtyp und -größe anzupassen.<br />
Im Strukturverbund des Batteriepacks müssen die empfindlichen<br />
Zellen permanent konditioniert und geschützt werden.<br />
Diese Aufgaben übernimmt das Batterie Management System, das<br />
die Zellen elektrisch koppelt und regelt. Zusätzlich gibt es ein Thermomanagement,<br />
das die Zellen im optimalen thermischen Zustand<br />
hält und bei Bedarf kühlt oder heizt, um die optimale Betriebstemperatur<br />
der Zellen zu sicheren. Der Strukturverbund übernimmt<br />
auch den mechanischen Schutz der Zellen, so dass im Crashfall mechanische<br />
Beeinflussung von außen wie etwa eindringende Metallteile,<br />
Quetschen oder externes Feuer möglichst auf Null gesenkt<br />
wird. Um dies zu gewährleisten ist es notwendig verschiedene mechanische<br />
Prüfungen durchzuführen. Dazu gehören unter anderem<br />
Quetsch-, Biege-, Eindring- und Torsionsprüfungen an kompletten<br />
Packgehäusen Modulare mechanische Prüflastrahmen in unterschiedlichen<br />
Ausführungen ermöglichen die Prüfung unterschiedlichster<br />
Batteriepack-Größen als auch unterschiedlichster Prüfkräfte.<br />
Ein typisches Prüfsystem für solche Prüfungen ist eine 600-kN-Prüfmaschine<br />
von Zwick Roell mit einer zwei Meter breiten Aufspannplatte<br />
zum Fixieren von Batteriepacks. Eine verschiebbare Krafteinleitungseinheit<br />
ermöglicht die Druckprüfung an verschiedenen kritischen<br />
Stellen des Batteriepacks.<br />
Werkstoffverhalten unter einer<br />
Hochdruck- Wasserstoffatmosphäre<br />
Um auch Wasserstoff zukünftig als kommerziellen Energieträger<br />
verwenden zu können, ist eine möglichst hohe spezifische Energiedichte<br />
im Speicher- und Verteilungssystem unabdingbar. Diese wird<br />
durch die Kompression von gasförmigem Wasserstoff erreicht.<br />
Aktuell wird seitens der Automobilindustrie zunehmend die Hochdruckspeicherung<br />
mit Drücken von 70 MPa (700 bar) favorisiert. In<br />
Verdichtern und Verbindungsleitungen der Wasserstoffinfrastruktur<br />
treten noch höhere Drücke auf. Die in diesem Bereich zum Einsatz<br />
kommenden Werkstoffe sind neben den Belastungen durch Temperatur<br />
und Druck gleichzeitig der Einwirkung von Wasserstoff ausgesetzt.<br />
Um einen sicheren Betrieb der Komponenten zu gewährleisten,<br />
müssen die Bauteile ausreichend dimensioniert und die dafür<br />
erforderlichen Kenndaten ermittelt werden. Dazu wird eine servo -<br />
hydraulische Prüfmaschine der Ulmer für Prüfkräfte bis 100 kN um<br />
einen Wasserstoffdruckbehälter bis 100 MPa erweitert, der auch zusätzliche<br />
Prüfungen in einem Temperaturbereich von -85 bis +150 °C<br />
ermöglicht. Mit diesem Prüfsystem lassen sich quasistatische Zugversuche<br />
sowie Ermüdungs- und Bruchmechanikversuche an primär<br />
metallischen Werkstoffen durchführen. Als Medien können Wasserstoff<br />
in verschiedenen Reinheitsgraden sowie Referenzmedien eingesetzt<br />
werden. Zur Peripherie der Anlage gehört ein Druckkompressor<br />
zur Aufbereitung des Wasserstoffs, ein ausgeklügeltes<br />
Kühlsystem sowie eine Heizeinrichtung.<br />
jg<br />
www.zwickroell.com<br />
Details zu den Prüflösungen von Zwick Roell für die<br />
Automobilindustrie:<br />
hier.pro/LvdVB<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> Sonderausgabe <strong>Connected</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Machines</strong> & <strong>Mobility</strong> (<strong>CMM</strong>) <strong>2020</strong> 57