01.09.2020 Aufrufe

KEM Konstruktion Connected mobile Machines & Mobility (CMM) 2020

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ANTRIEB & KOMPONENTEN<br />

ANTRIEBSSTRATEGIEN<br />

Dr. Stefan Wolf, CEO von Elring Klinger, über die zukünftigen Entwicklungen im Antriebsstrang<br />

„Wir ernten jetzt die Früchte“<br />

Gibt es eine dominierende Lösung für den Antrieb der Zukunft oder kommt ein breit diversifizierter<br />

Antriebsmix? Dr. Stefan Wolf, CEO der Elring Klinger AG, nimmt in diesem Interview zu diesen Fragen<br />

Stellung und erläutert den Transformationsprozess bei Elring Klinger.<br />

Interview: Jürgen Goroncy, freier Mitarbeiter der <strong>KEM</strong> Automobilkonstruktion, Besigheim<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Was<br />

zeichnet Ihre Brennstoffzellen<br />

aus?<br />

Bild: Elring Klinger<br />

Seit 15 Jahren beschäftigt sich Elring Klinger mit der Batterietechnik<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Diese Transformation im Antriebsstrang<br />

betrifft Elring Klinger massiv. Wie bewältigen Sie den Wandel<br />

im Produktportfolio und seine finanziellen Implikationen?<br />

Wolf: Wir haben zum Glück frühzeitig die richtige Richtung eingeschlagen,<br />

etwa vor 20 Jahren in Richtung Brennstoffzelle und vor 15<br />

Jahren in Richtung Batterietechnik. Inzwischen liefern wir komplette<br />

Batteriemodule – beispielsweise für den Sion von Sono Motors –<br />

und Brennstoffzellensysteme für Prototypenfahrzeuge von chinesischen<br />

OEMs.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Eine solche Transformation kostet viel<br />

Geld…<br />

Wolf: Ja, wir haben bereits einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag<br />

in die Batterie- und Brennstoffzellentechnik investiert und<br />

können daher jetzt dessen Früchte ernten. In Zukunft werden wir<br />

schwerpunktmäßig weiter in diesen Bereichen investieren und sind<br />

dabei auch weltweit für Partnerschaften offen, um bei der Technik<br />

und den Fertigungsvolumen weitere Schritte zu gehen. Denn bei<br />

unseren Brennstoffzellen-Stacks sind wir ohne Zweifel weltweit<br />

führend. Eine solche Technik mit so hoher Leistungsdichte bietet<br />

derzeit kein Wettbewerber an.<br />

Wolf: Der Knackpunkt ist die<br />

Umwandlung des Wasserstoffs<br />

und der dabei nutzbaren elektrischen<br />

Energie. Dieser Prozess<br />

findet zwischen zwei metallischen<br />

Bipolarplatten statt. Im Vergleich<br />

zu anderen am Markt angebotenen<br />

Brennstoffzellenstacks<br />

zeigen Elring-Klinger-<br />

Brennstoffzellen hohe Leistungsdichten.<br />

Realisiert werden diese<br />

durch ein geschütztes Bipolarplatten-Design,<br />

das ein äußerst<br />

kompaktes Dichtungskonzept<br />

und eine optimale Flächennutzung<br />

ermöglicht. Basis für die<br />

Umsetzung eines solchen Designs<br />

bilden hochpräzise Fertigungsprozesse, die aus bestehenden,<br />

in Serie produzierten Produkten heraus entwickelt wurden. Wir haben<br />

das geschafft und können dadurch aus dem eingebrachten Wasserstoff<br />

eine sehr hohe elektrische Leistungsdichte generieren.<br />

Sprich, wir können entweder bei gleicher elektrischer Leistung das<br />

Volumen und den Wasserstoffbedarf der Brennstoffzelle verringern<br />

oder bieten bei gegebener Brennstoffzellengröße mehr elektrische<br />

Leistung und Reichweite als Wettbewerbssysteme.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Kunden wollen Sie für Ihre<br />

Batterie- und Brennstoffzellentechniken gewinnen?<br />

Wolf: Wir sehen unsere zukünftigen Kunden eher bei neuen OEMs<br />

und Start-Up-Unternehmen. Auf der letzten „AutoShanghai“ war ich<br />

über die Vielzahl und Qualität der angebotenen Fahrzeuge erstaunt.<br />

Da waren etliche neue Anbieter dabei, die technisch gute Fahrzeuge<br />

präsentiert haben und die wir mit unseren Elektrifizierungslösungen<br />

unterstützen. Besonders freut mich, dass viele Techniker, Vorstände<br />

und Eigentümer dieser Unternehmen die Technik in den Vordergrund<br />

stellen. Sie sind von ihren Lösungen überzeugt und setzen<br />

sie konsequent und sehr engagiert um. Ich würde mir wünschen,<br />

dass die europäische Automobilindustrie eine ähnliche Dynamik an<br />

den Tag legt, um ihre Vorreiterrolle weiter zu behaupten.<br />

48 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> Sonderausgabe <strong>Connected</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Machines</strong> & <strong>Mobility</strong> (<strong>CMM</strong>) <strong>2020</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!