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KEM Konstruktion Connected mobile Machines & Mobility (CMM) 2020

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

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ANTRIEB & KOMPONENTEN<br />

ELEKTROMOBILITÄT<br />

IP67-Leckagetests von Inficon prüfen Gehäuse von Traktionsbatterien auf Wasserdichtheit<br />

Das Gehäusematerial<br />

bestimmt die Grenzleckrate<br />

Batterien und Brennstoffzellen in Elektrofahrzeugen müssen zuverlässig vor Umwelteinflüssen wie Wasser geschützt<br />

werden. Die Hersteller setzen für die Gehäuse der Energieträger auf die Schutzklasse IP67. Deren Anforderungen<br />

in eine exakte Leckrate zu übersetzen, mit der Gehäuse im Fertigungsprozess auf Dichtheit geprüft<br />

werden können, ist nicht trivial. Messtechnikspezialist Inficon bietet hierfür geeignete Prüfmethoden und<br />

-lösungen an, um Wasserdichtheit für Traktionsbatterien gemäß Schutzklasse IP67 zu gewährleisten.<br />

Mark Blaufuß, Application Engineer Alternative Drive Trains, Inficon GmbH, Köln<br />

Einer der größten Feinde der Lithium-Ionen-Batterietechnologie<br />

im Straßenverkehr ist Wasser.<br />

Dringt es in die Batterie, droht ein Kurzschluss<br />

und sogar der Brand von Batterie und Fahrzeug.<br />

Gehäuse mit Schutzklasse IP67 schützen<br />

fach, die Anforderungen der IP67 in eine<br />

exakte Leckrate zu übersetzen.<br />

Bild: Kim/stock.adobe.com<br />

Alternative Antriebskonzepte – ob reines Elektrofahrzeug oder<br />

mit Brennstoffzelle – verwenden Elektromotoren. Und diese<br />

Motoren werden aus Batterien gespeist. Bei deren Fertigung wird<br />

die sorgfältige Qualitätssicherung unverzichtbar. Zuverlässigkeit, Betriebssicherheit<br />

und Langlebigkeit der Batterie sind für Automobilhersteller<br />

darum so wichtige Kriterien wie für ihre Kunden. Dabei ist<br />

einer der größten Feinde der Lithium-Ionen-Batterietechnologie im<br />

Straßenverkehr praktisch unausweichlich: Wasser. Dringt Wasser in<br />

die Batterie, droht ein Kurzschluss und sogar der Brand von Batterie<br />

und Fahrzeug. Aber nicht nur die Traktionsbatterie muss durch ihr<br />

Gehäuse dauerhaft geschützt sein, auch die Elektronik im Batteriesteuergerät<br />

darf keinem Wasser ausgesetzt werden. Viele Hersteller<br />

orientieren sich darum bei der Fertigung ihrer Gehäuse an der entsprechenden<br />

Schutzklasse IP67. Dabei macht die IP67 keine exakten<br />

Vorgaben, wann genau ein Bauteil ausreichend gegen die Möglichkeit<br />

eines Wassereintritt geschützt ist. Zudem ist es nicht ganz ein-<br />

Schutzklasse IP67 taucht<br />

Komponenten ins Wasser<br />

Eine eingehende Betrachtung verdeutlicht<br />

zwei Dinge. Erstens: Die für einen Schutz<br />

nach IP67 erforderlichen Grenzleckraten sind<br />

üblicherweise nur mit modernen Prüfgasmethoden<br />

zu testen. Zweitens: Das Gehäusematerial<br />

selbst hat einen deutlichen Einfluss<br />

auf die Dichtheitsanforderungen, weil Wassertropfen<br />

sich von manchen Materialien<br />

leichter ablösen und so durch einen Leckkanal<br />

eindringen. Sehr oft werden Batteriegehäuse für Lithium-Ionen-<br />

Akkus oder Gehäuse für die Batteriesteuerelektronik nach IP67 ausgelegt.<br />

Die Prüfung gemäß dieser Schutzklasse verlangt, dass nach<br />

einem Tauchbad von 30 Min. in 1 m Tiefe das Bauteil seine völlige<br />

Funktionsfähigkeit bewahrt haben muss. In manchen Fällen bedeutet<br />

dies, dass keinerlei Wasser in das Bauteil eingedrungen sein darf.<br />

In einem Testaufbau lässt sich anhand verschiedener Glaskapillaren<br />

mit definiertem Durchmesser und mit einer Länge von in unserem<br />

Fall jeweils 10,5 mm ermitteln, bei welchem Durchmesser eines<br />

Leckkanals sich ein Tropfen gerade noch zeigt – ohne sich aber abzulösen.<br />

Der Differenzdruck beträgt dabei 0,1 bar (wie bei einem Gehäuse<br />

in 1 m Wassertiefe). Das Ergebnis: Während sich bei einem<br />

Glas-Leckkanal von 25 μm Durchmesser in einer halben Stunde noch<br />

drei Tropfen ablösen, formt sich bei einem Durchmesser von 20 μm<br />

zwar noch ein Tropfen, löst sich aber erst nach einem Zeitraum von<br />

mehr als 30 Min. ab. Was solch ein Versuchsaufbau zeigt: Wenn der<br />

Durchmesser eines Leckkanals aus Glas etwas weniger als 20 μm<br />

beträgt, ist der Wasserdruck von 0,1 bar mit den Kräften im Gleichgewicht,<br />

die das Wasser an der Oberfläche des Leckkanals haften<br />

lassen. Anders gesagt: Das Bauteil darf als völlig wasserdicht gelten.<br />

46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> Sonderausgabe <strong>Connected</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Machines</strong> & <strong>Mobility</strong> (<strong>CMM</strong>) <strong>2020</strong>

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