KEM Konstruktion Connected mobile Machines & Mobility (CMM) 2020
Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies
Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies
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ANTRIEB & KOMPONENTEN<br />
BAUGRUPPEN<br />
Leichter, formstabiler Steuerelemente-Halter aus Recycling-Kunststoff mit MuCell-Schäumverfahren realisiert<br />
Mehr Funktion, weniger Gewicht<br />
Von der <strong>Konstruktion</strong> bis zur Serienfertigung unter einem Dach: Hinter der Bezeichnung Halter SAM<br />
verbirgt sich eine erfolgreiche, zeitgemäße Entwicklung für die Automobilindustrie, die die Leistungs -<br />
fähigkeit des Kunststoffspezialisten Pöppelmann K-Tech demonstriert. Der Halter für Steuerelemente,<br />
der im Beifahrer-Fußraum von Fahrzeugen verbaut wird, vereint Leichtbau und Funktionsintegration<br />
mit mehr Ressourcenschonung.<br />
Sabrina Zerhusen, Marketingbeauftragte K-Tech, Pöppelmann GmbH & Co. KG, Lohne<br />
Halter SAM vereint die hohen Anforderungen der Automobilindustrie:<br />
kompakte <strong>Konstruktion</strong>, geringes Gewicht, beste Formstabilität und<br />
Funktionsintegration<br />
Eine Gewichtsreduzierung ist in unterschiedlichen Branchen bei<br />
der <strong>Konstruktion</strong> von technischen Bauteilen eine wichtige<br />
Eigenschaft. Von Verfahren, die immer leichtere Bauteile hervor -<br />
bringen, profitiert ganz besonders die Automobilindustrie, denn<br />
weniger Gesamtgewicht ist u. a. mit weniger Kraftstoffverbrauch<br />
bzw. einer höheren Reichweite der Fahrzeuge verbunden.<br />
Eine Reduktion des Bauteilgewichts lässt sich auf verschiedenen<br />
Wegen erreichen: durch den Austausch von Produkten aus Metall<br />
gegen leichtere Kunststoff-Spritzgussteile, durch eine besonders<br />
kompakte <strong>Konstruktion</strong> oder durch eine Funktionsintegration, die<br />
bestimmte weitere Komponenten überflüssig macht. Im besten Fall<br />
lassen sich gleich mehrere dieser Möglichkeiten in einem Produkt<br />
vereinen.<br />
Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist Pöppelmann K-Tech, eine Divi -<br />
sion der Pöppelmann GmbH & Co. KG, Lohne. Der Geschäfts -<br />
bereich hat sich auf die Entwicklung und Serienproduktion hochpräziser<br />
technischer Kunststoffteile mit innovativen Herstellungsverfahren<br />
spezialisiert, die vor allem in der Automobil industrie eingesetzt<br />
Bild: Pöppelmann<br />
werden. Die Auftraggeber sind sowohl Hersteller konventioneller<br />
Fahrzeuge als auch Anbieter von E-Fahrzeugen. Stefan Bröring, Projektmanager<br />
bei Pöppelmann K-Tech, erklärt: „Wir setzen zur Herstellung<br />
unserer Produkte Verfahren wie das physikalische Schäumen<br />
(TSG) ein, um das Gesamtgewicht zu verringern. Dabei spielt<br />
das Material eine grundlegende Rolle. Es muss zu 100 % zur <strong>Konstruktion</strong><br />
passen, damit eine wirtschaftliche Lösung entsteht.“<br />
Ein Erfolgsprodukt des Herstellers wurde unter dem Namen Halter<br />
SAM für einen namhaften Automobilhersteller entwickelt. Dabei<br />
handelt es sich um eine Halterung für Steuergeräte, die im Bei -<br />
fahrer-Fußraum der Fahrzeuge verbaut wird. Das Bauteil fungiert<br />
gleichzeitig als Teil der Fußablage. Damit muss es einerseits die<br />
Halter-Funktion zuverlässig erfüllen und gleichzeitig der Gewichts -<br />
belastung durch den Beifahrer standhalten – und dabei möglichst<br />
wenig zum Gesamtgewicht des Fahrzeugs beitragen.<br />
Mit dem Quick Check die Machbarkeit prüfen<br />
Für anspruchsvolle Produkte wie dieses hat sich der Quick<br />
Check von Pöppelmann K-Tech bewährt. Dabei wird jede Anfrage<br />
gleich zu Beginn eines Projekts auf die Parameter Material, <strong>Konstruktion</strong>,<br />
Werkzeug und Prozess überprüft. Beim Material-Check<br />
spielen z. B. erforderliche Festigkeit und notwendige Temperatur -<br />
beständigkeit eine wichtige Rolle. Die Frage nach der <strong>Konstruktion</strong><br />
stellt frühzeitig die Weichen in der Funktionalität. Die Ermittlung des<br />
optimalen Werkzeugs schließt Produktions- und Zykluszeiten mit<br />
ein. Bei der Fertigung nimmt die Automatisierung eine zentrale Stellung<br />
ein, damit entschieden werden kann, mit welcher Technologie<br />
und unter welchen Vorgaben am besten produziert wird und was<br />
die Werkzeuge leisten müssen. Nachgeschaltete Prozesse wie<br />
Montage, Sauberkeitsanforderungen und Qualitätsaspekte werden<br />
miteinbezogen.<br />
Das Projekt bei Pöppelmann K-Tech startete, wie bei jeder derar -<br />
tigen Anfrage, mit der Prüfung der verschiedenen Parameter auf<br />
Basis der CAD-Daten, damit die <strong>Konstruktion</strong> des Bauteils kunststoffgerecht<br />
in Relation zum Material ausgelegt wird. „Wir haben<br />
u. a. geprüft, welche Festigkeit des Endprodukts erforderlich ist,<br />
welcher Temperatur es standhalten muss und welche Anforde -<br />
rungen es bezüglich Flexibilität bzw. Formstabilität erfüllen soll“,<br />
beschreibt Bröring.<br />
Ein weiterer Aspekt der <strong>Konstruktion</strong>sentwicklung bei diesem<br />
Projekt war die Orientierung an Eco-Design-Gesichtspunkten. Eco-<br />
Design berücksichtigt bei der Gestaltung eines Produkts dessen<br />
Umwelteinwirkungen entlang seines gesamten Lebensweges –<br />
von der Rohmaterialherstellung über die Herstellung des Produkts<br />
30 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> Sonderausgabe <strong>Connected</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Machines</strong> & <strong>Mobility</strong> (<strong>CMM</strong>) <strong>2020</strong>