01.09.2020 Aufrufe

KEM Konstruktion Connected mobile Machines & Mobility (CMM) 2020

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

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AUTOMATISIERUNG & SYSTEMMANAGEMENT<br />

TESTEN IN THE LOOP<br />

Lücke zwischen realem Fahrversuch und Tests auf konventionellen HiL-Prüfständen geschlossen<br />

Vehicle in the Loop<br />

macht komplexe Tests noch einfacher<br />

Ein hochdynamischer Vehicle-in-the-Loop-Prüfstand hat sich bei der Technischen Universität Berlin<br />

als hocheffiziente Testumgebung zur Analyse von elektrifizierten und hochautomatisierten Fahrzeugen<br />

bewährt. Der AVL Drivingcube schließt dabei die Lücke zwischen realem Fahrversuch und Tests auf<br />

konventionellen HiL-Prüfständen. Ein weiteres Plus ist, dass die Mitarbeiter hinsichtlich Kompetenzentwicklung<br />

und Schaffung einer einheitlichen Sprachbasis von der Prüfstandsumgebung profitieren.<br />

Fast wie in der Realität: Forscher der TU Berlin<br />

können mit ihrem Vehicle-in-the-Loop-Prüfstand<br />

neben klassischen Antriebssystemen auch das<br />

Antriebs- und Energiemanagement von E-Fahrzeugen<br />

sowie autonome Fahrfunktionen<br />

untersuchen<br />

Bild: TU Berlin/AVL<br />

Der Fachbereich Kraftfahrzeuge der Technischen Universität Berlin<br />

unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Steffen Müller plante im<br />

Jahr 2016 die Anschaffung eines hochdynamischen Vehicle-in-the-<br />

Loop-Prüfstands (ViL-Prüfstand) zur Untersuchung, Analyse, Entwicklung<br />

und Forschung an Fahrzeugführungsregel-, Antriebs-, Fahrwerkregel-<br />

und Energiemanagementsystemen von Fahrzeugen. Der<br />

Prüfstand stellt mittlerweile das Herz des KFZB-Versuchszentrums<br />

für Kraftfahrzeugforschung der TU Berlin am Campus Wedding dar.<br />

Das Prüfstandskonzept baut auf einen 4WD-Antriebsstrangprüfstand<br />

mit Gesamtfahrzeug auf. Zur Sicherstellung realer Einsatzbedingungen<br />

– bis in den fahrdynamischen Grenzbereich – kommen<br />

hochdynamische Synchronmaschinen zum Einsatz. Lenkeingriffe<br />

werden durch die mechanische Entkopplung des Lenkgestänges<br />

am Radträger und das Anbringen eines linearen Lenkaktuators ermöglicht.<br />

Über Sensorschnittstellen wird das Testfahrzeug an die virtuelle<br />

Umgebung angebunden. Dadurch wird sichergestellt, dass<br />

die Steuergeräte im Fahrzeug mit allen notwendigen Umgebungs-<br />

und Fahrdynamikgrößen versorgt werden.<br />

Für die effiziente Entwicklung und Bewertung<br />

von innovativen Betriebsstrategien an<br />

Hybrid- und Elektrofahrzeugen kommt ein<br />

Batteriesimulator zum Einsatz.<br />

Praxistest im Bereich<br />

Umfelderkennung<br />

Die Inbetriebnahme erfolgte im Frühjahr<br />

2018. Direkt im Anschluss ergab sich die<br />

Möglichkeit, in einer Kooperation mit dem<br />

Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme (Fokus) in<br />

Berlin, den Prüfstand im Forschungsprojekt RobustSense einzusetzen.<br />

Aufgabe war die Integration und Validierung einer neuen Plattform<br />

für robuste und zuverlässige Umfelderkennung für Fahrer -<br />

assistenzsysteme und hochautomatisiertes Fahren auch bei widrigen<br />

Wetterbedingungen.<br />

Zum Funktionsnachweis und zur Demonstration der Projektergebnisse<br />

rüsteten die Ingenieure ein Forschungsfahrzeug mit einer<br />

robusten Systemarchitektur für die beiden Fahrfunktionen<br />

• Adaptive Längsregelung (ACC – Adaptive Cruise Control) und<br />

• Spurhalteassistent (LKA – Lane Keep Assist)<br />

aus. Zur Umfelderkennung wurden neben der serienmäßigen<br />

Sensorik auch zusätzliche Referenzsensoren (Lidar und Kamera)<br />

verbaut.<br />

Reale Fahrversuche liefern Datenbasis<br />

In realen Fahrversuchen wurden zuvor unter winterlichen Bedingungen<br />

auf Überlandstraßen und Autobahnen die für die Umfelderkennung<br />

und Fahrdynamik kritischen Szenarien identifiziert und anschließend<br />

für den AVL Drivingcube virtuell abgebildet.<br />

Entsprechend der Validierungsmethode von RobustSense ersetzten<br />

die Projektbeteiligten die realen Fahrzeugsensoren am Prüfstand<br />

22 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> Sonderausgabe <strong>Connected</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Machines</strong> & <strong>Mobility</strong> (<strong>CMM</strong>) <strong>2020</strong>

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