01.09.2020 Aufrufe

KEM Konstruktion Connected mobile Machines & Mobility (CMM) 2020

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

Trendthemen: Kongressmesse CMM, Connected Mobility, Cludtechnologie, autonomes Fahren, Testen in the Loop, Antriebe und Komponenten, Entwicklungstools und Produktion; KEM Perspektiven: Elektromobilität und Leichtbau; KEM Porträt: Nils Martens und Dr. Manfred Stefener, Freudenberg Sealing Technologies

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AUTONOMES FAHREN<br />

AUTOMATISIERUNG & SYSTEMMANAGEMENT<br />

Mit jedem Automatisierungslevel<br />

übernimmt<br />

die Elektronik mehr<br />

Aufgaben vom Menschen<br />

Bild: VDA<br />

haben ermittelt, dass für den Menschen einfach erkennbare Aufkleber<br />

auf Straßenschildern den Kameras andere Ziffern vorgaukeln<br />

und so gefährlich falsche Geschwindigkeitsbefehle hervorrufen können.<br />

Steigt das System aus, muss der Fahrer wieder die Fahrzeugführung<br />

übernehmen. Allerdings ist dieser Übergabeprozess deutlich<br />

komplexer als anfangs vermutet. Erstens muss jede hochautomatisierte<br />

Fahrfunktion schnell und zuverlässig abschätzen können,<br />

ab wann eine konkrete Fahrsituation ihre kognitiven und reaktiven<br />

Fähigkeiten übersteigt. Das, so geben Experten unter vier Augen<br />

zu, sei so aufwendig zu programmieren, dass es mittelfristig kaum<br />

kostengünstig zu lösen sei. Zweitens muss der Fahrer schnell und<br />

zuverlässig in die Fahrverantwortung zurückgeholt werden. Probandenstudien<br />

zeigen aber, dass dafür die Fahrer unterschiedlich lange<br />

teilweise bedenklich lange Zeit brauchen. Daher überlegen viele Automobilhersteller,<br />

von Level 2-Funktionen zu gegebener Zeit gleich<br />

auf Level 4 zu wechseln. Aktuell werden in die Serienfahrzeuge immer<br />

mehr Assistenzsysteme gepackt, die immer mehr Fahrsituationen<br />

meistern – aber immer bleibt der Fahrer in der Verantwortung.<br />

Aktuell sehen Automobilhersteller die Serienreife des hochautomatisierten<br />

und autonomen Fahrens erst in etlichen Jahren am Horizont<br />

Bild: Daimler<br />

Redundanz kostet Geld<br />

Dieser Sprung hin zu Level 4 scheint greifbar, zumindest in einzelnen<br />

Fahrsituationen. Vollautomatisiertes Fahren nach Level 4 wird<br />

beispielsweise von Daimler und Bosch seit Sommer 2019 in einem<br />

öffentlichen Parkhaus in Stuttgart erprobt. Auch Autobahnfahrten,<br />

bei der das Fahrzeug sämtliche Fahrdynamik- und Lenkvorgänge bis<br />

zur nächsten Ausfahrt selbst übernimmt, sind weitgehend beherrschbar.<br />

Bis alle Verkehrssituationen aber lückenlos gemeistert<br />

werden, müssen die Steueralgorithmen und die Sensorsets (Kamera,<br />

Radar, Lidar, eventuell Ultraschall und Infrarot) aber noch viel<br />

Feinschliff bekommen. Ergänzend müssen Level 4- und 5-Fahrzeuge<br />

unbedingt über eine redundante Lenkung, Brems- beziehungsweise<br />

Beschleunigungsfunktionen, Stromversorgung und Datenübertragung<br />

verfügen, da kein Fahrer mehr als Rückfallebene zur<br />

Verfügung steht. Unterm Strich dürften all diese Herausforderungen<br />

für horrende Kosten von anfangs etwa 100.000 Euro für (teil-)autonomes<br />

Fahren auf Level 4 und 5 sorgen. Kein Wunder, dass der ehemalige<br />

VW-Nutzfahrzeuge-Chef Andreas Renschler im Frühsommer<br />

<strong>2020</strong> davon sprach, dass wir solche „Roboterautos“ wohl erst ab<br />

2030 erleben würden. Und dann nur beim kommerziellen Transport<br />

von Menschen oder Gütern, da nur im Dauereinsatz und ohne den<br />

Kostenfaktor „Fahrer“ die hohen Beschaffungskosten eingespielt<br />

würden. Für private Pkw wird selbst Level 4 noch lange kein Business<br />

Case. PSA etwa ließ verlauten, dass man bei Privat-Pkw keine<br />

Chance für automatisiertes Fahren oberhalb von Level 3 sehe –<br />

nicht einmal bei Kooperationen mit anderen OEMs.<br />

jg<br />

www.aptiv.com<br />

Details zu den Lösungen für autonome Mobilität von<br />

Aptiv :<br />

hier.pro/QO7rh<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> Sonderausgabe <strong>Connected</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Machines</strong> & <strong>Mobility</strong> (<strong>CMM</strong>) <strong>2020</strong> 21

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