Download (PDF,2 MB) - Antidiskriminierungsstelle
Download (PDF,2 MB) - Antidiskriminierungsstelle
Download (PDF,2 MB) - Antidiskriminierungsstelle
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Erfolg kennt kein Alter<br />
Bundesagentur<br />
für Arbeit<br />
Gute Beispiele für die erfolgreiche Gestaltung von Altersvielfalt
Vielfalt lohnt sich<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Immer mehr Unternehmen wissen: Vielfalt lohnt sich. Sie muss aber mit<br />
Leben gefüllt werden. Zahlreiche Studien belegen, dass sich ein guter Mix aus<br />
Frauen und Männern, Jung und Alt, aus Migrantinnen und Migranten auszahlt<br />
– beim Mitarbeiter-Branding eines Unternehmens, aber auch beim<br />
Kundenerfolg.<br />
Viele Unternehmen leisten genau deshalb seit vielen Jahren Pionierarbeit<br />
gegen Altersdiskriminierung. Etwa, indem sie auf altersgemischte Teams<br />
setzen. Oder indem sie jüngere und ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
gezielt fördern.<br />
Wir von der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> des Bundes wissen: Ein gutes Beispiel<br />
kann oft mehr bewirken als Vorschriften oder Sanktionen. Gemeinsam mit<br />
unseren Partnern Bundesagentur für Arbeit und Bundesvereinigung der<br />
Deutschen Arbeitgeberverbände haben wir uns deshalb in ganz Deutschland<br />
auf die Suche gemacht, um solche guten Beispiele zu finden – und natürlich,<br />
um sie bekannt zu machen. Genau deshalb loben wir diesen Preis aus.<br />
Wir wissen: Es sind meist eher unbewusste Vorurteile, kulturelle oder generationsbedingte<br />
Missverständnisse, die dazu führen, dass sich Mitarbeiterinnen<br />
oder Mitarbeiter ausgegrenzt und diskriminiert fühlen. Umso wichtiger<br />
ist es, dass diese guten Beispiele Schule machen.<br />
Mit diesem Preis wollen wir gemeinsam einen Beitrag dazu leisten, dass<br />
Altersvielfalt im Unternehmen in Zukunft ganz selbstverständlich wird.<br />
Christine Lüders<br />
Leiterin der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> des Bundes<br />
3
4<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Innovation bedeutet Jung und Alt<br />
Zur Bekämpfung potenzieller Fachkräfteengpässe bedarf es vieler unternehmerischer<br />
Strategien im Bereich der Personalgewinnung sowie der Nutzung<br />
aller innerbetrieblichen Ressourcen.<br />
Um Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, ist die gelungene<br />
Mischung von Jung und Alt im Team ein effektiver Ansatz und wichtiger<br />
Baustein in der künftigen Personalarbeit. Genauso wie die frische Herangehensweise<br />
der jungen Menschen an neue Aufgaben bereichernd sein kann,<br />
ist das Wissen und die Erfahrung der Älteren gerade für kleinere und mittlere<br />
Betriebe essenziell. So simpel dieser Ansatz klingt, so vielfältig und ideenreich<br />
sind die Ausgestaltungsmöglichkeiten. Erfolg ist nicht abhängig vom<br />
Alter, sondern von der Einstellung und den Kompetenzen sowie Fähigkeiten<br />
der bzw. des Einzelnen – und dem, was das Unternehmen hieraus macht.<br />
Die Bundesagentur für Arbeit würdigt in Kooperation mit der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong><br />
des Bundes und der Bundesvereinigung der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände das Engagement von Unternehmen, die sich durch<br />
genera tionsübergreifende Zusammenarbeit zukunftsorientiert bereits heute<br />
aufgestellt haben. Ältere wie jüngere Menschen bergen Erwerbspotenzial,<br />
das – gut eingesetzt – den Wert des Unternehmens erhöht. Die Preisträger<br />
zeigen, wie es gelingen kann.<br />
Wir möchten Sie einladen, sich der vorgestellten Konzepte anzunehmen –<br />
möglicherweise finden Sie Ideen und Anregungen für den eigenen Betrieb.<br />
Raimund Becker<br />
Vorstand Arbeitslosenversicherung der Bundesagentur für Arbeit
Deutschlands Unternehmen gehen voran<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland weiß, dass der demografische<br />
Wandel die Personalpolitik vor erhebliche Herausforderungen stellt.<br />
Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben zu können, setzen die Unternehmen<br />
neben der stetigen Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und einem umfangreichen Gesundheitsmanagement immer mehr<br />
auch auf Altersvielfalt in ihren Belegschaften. Die Erfahrung zeigt: Altersgemischte<br />
Teams sind häufig erfolgreicher. Die Stärken jüngerer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter bedeuten nicht die „Schwächen“ älterer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und umgekehrt. In der Zusammenarbeit zwischen<br />
den Generationen ergänzen sich unterschiedliche Kompetenzen vielmehr<br />
zu einem sinnvollen Ganzen. Es gilt, diese Vielfalt von Beschäftigungspotenzialen<br />
wertzuschätzen und optimal einzusetzen.<br />
Nicht zuletzt aus diesem Grund steht Deutschland bei der Beschäftigung<br />
Älterer an Europas Spitze. Der Paradigmenwechsel zu mehr Beschäftigung<br />
Älterer ist geschafft. Diese positive Entwicklung der letzten Jahre wird getragen<br />
durch die vielen guten Beispiele demografiefester Personalpolitik in den<br />
Unternehmen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen leisten hier Großes,<br />
ohne dass in den Medien darüber gesprochen oder berichtet wird. Mit „Erfolg<br />
kennt kein Alter“ wollen wir daher gemeinsam mit der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong><br />
des Bundes und der Bundesagentur auf das umfangreiche Engagement<br />
der Wirtschaft aufmerksam machen und bei den Unternehmen dafür<br />
werben, sich ebenfalls auf den Weg zu mehr Altersvielfalt zu machen.<br />
Peter Clever<br />
Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung<br />
der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />
5
6<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Erfolg kennt<br />
kein Alter<br />
Die Forschung zeigt, dass altersgemischte Teams die besten Arbeitsergebnisse<br />
bei komplexen Aufgaben hervorbringen. Innovative Ideen jüngerer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gepaart mit den Erfahrungen Älterer<br />
bilden gemeinsam die Grundlage für die Bewältigung unternehmerischer<br />
Herausforderungen. Die vorhandenen Potenziale im Unternehmen zu<br />
erkennen und die Verbindung unterschiedlicher Sichtweisen und Erfahrungen<br />
zu fördern, erweist sich als vielfacher Gewinn für Unternehmen<br />
wie Beschäftigte. Ob jung oder alt – die Gestaltung von Altersvielfalt in<br />
Unternehmen ist ein geeignetes Instrument, um im demografischen Wandel<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben.
Erfolg kennt kein Alter<br />
Es gibt zahlreiche positive<br />
Beispiele, wie Unternehmen<br />
über den Einbezug unterschiedlicher<br />
Altersgruppen<br />
und die Gestaltung alter(n)s -<br />
gerechter Arbeitsbedingungen<br />
erfolgreich agieren und<br />
eine Kultur der Integration<br />
und Nutzung aller Potenziale<br />
fördern. Die sechs Preisträger<br />
des Wettbewerbs „Erfolg<br />
kennt kein Alter“ zeichnen sich durch eine besonders erfolgreiche und innovative<br />
Umsetzung personalpolitischer Maßnahmen zur Förderung von<br />
Altersvielfalt aus. Diese Praxisbeispiele werden in den Portraits der Unternehmen<br />
auf den nächsten Seiten vorgestellt.<br />
Im Anschluss daran finden Sie Informationen zum Hintergrund des Preises.<br />
Weitere Lösungsansätze zur Gestaltung von Altersvielfalt in kleinen und<br />
mittleren Unternehmen in der Praxis haben wir in einer Übersicht zusammengestellt.<br />
Vielleicht sind einige dieser Anregungen und Tipps auch für<br />
Ihr Unternehmen interessant. Die Preisträger zeigen, dass sich die Investition<br />
in die Zukunft lohnt, und stehen Ihnen bei weiteren Fragen gerne als<br />
Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner zur Verfügung.<br />
Die Broschüre schließt mit Aktivitäten und Hinweisen der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong><br />
des Bundes, der Bundesagentur für Arbeit und der Bundesvereinigung<br />
der Deutschen Arbeitgeberverbände sowie weiteren Literaturhinweisen<br />
und Links.<br />
7
1. Platz<br />
in der Kategorie<br />
Unternehmen mit bis zu<br />
50 Beschäftigten<br />
microTEC Gesellschaft<br />
für Mikrotechnologie mbH<br />
Bad Dürkheim/Rheinland-Pfalz<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Andrea E. Reinhardt<br />
Kaiserslauterer Straße 353<br />
67098 Bad Dürkheim<br />
www.microtec-d.com<br />
Als Hightech-Unternehmen ist microTEC in einer innovativen und<br />
international ausgerichteten Branche tätig. Bei Gründung des Unternehmens<br />
zeichnete sich das Personal durch eine homogene Altersstruktur<br />
aus – die Beschäftigten waren allesamt im Alter von 25 bis<br />
40 Jahren. Parallel zum Angebot einer Erstausbildung im Unternehmen<br />
ist microTEC ein paar Jahre nach der Gründung erstmals gezielt<br />
auch auf Ältere zugegangen und hat Ingenieurinnen und Ingenieure<br />
und Meisterinnen und Meister aus der Altersgruppe 55+ eingestellt.<br />
Die Geschäftsführung hat angesichts der stetigen Nachfrage nach<br />
neuen Technologien und Ideen die Potenziale altersgemischter Teams<br />
auch unter dem Aspekt der Erreichung optimaler Innovationsleistungen<br />
im Unternehmen erschlossen. Ziel ist, alle Potenziale der Beschäftigten<br />
auf Basis ihrer vielfältigen Lebens- und Berufserfahrungen im<br />
Unternehmen optimal zusammenzuführen, um die Innovationsfähigkeit<br />
und Leis tungsfähigkeit im Unternehmen zu fördern und zu<br />
erhöhen.
Erfolg kennt kein Alter<br />
So achtet microTEC auf die Verbreiterung der Altersstruktur im Unternehmen<br />
durch die zielgerichtete Rekrutierung von Beschäftigten der Altersgruppe<br />
55+ und jungen Auszubildenden. Zugleich wird eine team- und innovationsorientierte<br />
Unternehmenskultur gelebt, bei der das Alter und das Senioritätsprinzip,<br />
d. h. der aus der Anzahl der Berufsjahre abgeleitete Anspruch auf<br />
höhere Vergütung und Beförderung, keine Rolle spielen. Altersunabhängige<br />
Teamstrukturen, z. B. ältere Beschäftigte und jüngere Vorgesetzte, sind für das<br />
Unternehmen tägliche Praxis. Dabei übernehmen Beschäftigte unabhängig<br />
vom Alter gemeinsam Projektverantwortung. Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Umsetzung im Unternehmen ist nach Ansicht der Geschäftsführerin<br />
Andrea Reinhardt die Vorbildfunktion der Führungsebene. Um die Innovationskraft<br />
im Unternehmen aufrechtzuerhalten, ist es für das Unternehmen<br />
von zentraler Bedeutung, die Beschäftigten zum Arbeiten bis 67 zu motivieren<br />
und junge Beschäftigte unterschiedlichster Basisqualifikationen für<br />
Leistung und lebenslanges Lernen zu begeistern.<br />
microTEC Gesellschaft für Mikrotechnologie mbH<br />
Die microTEC Gesellschaft für Mikrotechnologie mbH wurde 1996 gegründet<br />
und ist im Bereich angewandte Mikro- und Nanotechnologie tätig. Mit<br />
Auftragsfertigung, Auftragsentwicklung sowie Training ist das Unternehmen<br />
mit derzeit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten<br />
Duisburg und Bad Dürkheim für Kundinnen und Kunden im In- und Ausland<br />
tätig. Im Rahmen nationaler und europäischer Kooperationsprojekte wird<br />
das Know-how in diesen Bereichen ständig weiterentwickelt. Ein aktuelles<br />
Projektbeispiel ist die Rolle-zu-Rolle-Fertigungsstraße für die LED-Integration<br />
großer Flächen, sog. „lightrolls“. Die Innovationen des Unternehmens<br />
im Bereich Fertigungstechnik wurden mehrfach ausgezeichnet. Das Unternehmen<br />
hat die Erfahrungen zur Gestaltung von Altersvielfalt im Artikel<br />
„Mixit macht Spaß – Arbeiten von 16 bis 67“ zusammengefasst und in der<br />
Publikation „Ältere Beschäftigte: Zu jung, um alt zu sein“ des Bundesinstituts<br />
für Berufliche Bildung veröffentlicht.<br />
Innovativ mit<br />
jedem Alter<br />
Der Nutzen von Altersvielfalt<br />
für das eigene Unternehmen:<br />
„Eine nachhaltige Markt- und Kundenorientierung,<br />
die auf vielfältigen<br />
Erfahrungen beruht.“<br />
Der Tipp an andere Unternehmen:<br />
„Just do it!“<br />
9
2. Platz<br />
in der Kategorie<br />
Unternehmen mit bis zu<br />
50 Beschäftigten<br />
Dornseif Winterdienst<br />
mit System<br />
Münster/Nordrhein-Westfalen<br />
Ansprechpartner:<br />
Markus Dornseif<br />
Gildenstraße 34<br />
48157 Münster<br />
www.dornseif.de<br />
10<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Das Unternehmen Dornseif ist in der Saison rund um die Uhr, sieben Tage<br />
die Woche für seine Kundinnen und Kunden einsatzbereit. Als Winterdienst<br />
sind das Unternehmen und seine Beschäftigten vor allem zur kalten Jahreszeit<br />
stark gefordert. Für die Unternehmensleitung sind daher eine gute<br />
Arbeitsatmosphäre und eine positiv geprägte Unternehmenskultur wichtiger<br />
Bestandteil des Arbeitsalltags, die zur Zufriedenheit und zum Erhalt der<br />
Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beitragen. In Anbetracht<br />
des demografischen Wandels in Deutschland hat das Unternehmen<br />
Dornseif begonnen, sich mit dem Thema Altersvielfalt und altersgemischte<br />
Teams zu befassen. Der Transfer von Erfahrung und Wissen ist nach Ansicht<br />
des Unternehmens ein wichtiger Beweggrund, um sich frühzeitig mit dem<br />
Thema altersgemischte Teams auseinanderzusetzen. Im Rahmen eines professionellen<br />
und ganzheitlichen Personalmanagements ist das Unternehmen<br />
seit 2010 in der Gestaltung von Altersvielfalt und altersgemischten Teams<br />
aktiv.
Erfolg kennt kein Alter<br />
Für einen gezielten Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch von älteren<br />
und jüngeren Beschäftigten sind bei Dornseif zwei Mentorenprogramme eingerichtet<br />
worden. So wird Nachwuchskräften für die gesamte Ausbildungsdauer<br />
ein Mitglied der Belegschaft als Mentorin/Mentor zur Seite gestellt.<br />
Jüngere Beschäftigte arbeiten mit einer älteren Mitarbeiterin und einem<br />
älteren Mitarbeiter zusammen, sodass lange vor Antritt der Rente das Wissen<br />
der älteren Beschäftigten übertragen wird und dem Unternehmen erhalten<br />
bleibt. Um alternsgerechtes Arbeiten zu ermöglichen, wurde im Unternehmen<br />
die Funktion einer Demografie-Beauftragten/eines Demografie-Beauftragten<br />
eingeführt, die/der altersspezifische Bedürfnisse der Belegschaft u. a.<br />
durch Mitarbeitergespräche erfasst. Durch Gefährdungsanalysen und Arbeitsplatzbegehungen<br />
werden alle Plätze indivi duell optimiert. Unternehmensinterne<br />
Arbeitskreise sind altersgerecht zusammengesetzt, um die altersbedingten<br />
unterschiedlichen Perspektiven und Ansichten widerzuspiegeln. Für<br />
das Jahr 2013 ist ein Forschungsprojekt mit der Universität Münster zur Verhinderung<br />
von Arbeitsunterbrechungen geplant.<br />
Dornseif – schneller als der Schnee<br />
Im Jahr 2001 gegründet, hat sich das Familienunternehmen Dornseif auf<br />
Freiflächenmanagement und insbesondere auf den Winterdienstservice spezialisiert.<br />
Geleitet von Kirsten Dornseif, sind derzeit 33 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in der Firmenzentrale in Münster mit der Planung, Koordination<br />
und Kontrolle von Winterdiensteinsätzen in ganz Deutschland u. a. für Privatpersonen,<br />
Unternehmen und öffentliche Einrichtungen beschäftigt. Für<br />
die Bewirtschaftung von mehr als 17.000 Grundstücken in Deutschland<br />
arbeitet das Unternehmen bundesweit mit über 1.000 Netzwerkpartnerinnen<br />
und Netzwerkpartnern zusammen. Für seine Maßnahmen im Bereich Personalführung<br />
und -management hat das Unternehmen Dornseif verschiedene<br />
Preise und Auszeichnungen erhalten, u. a. die Auszeichnung „Age Cert“.<br />
Die eigenen Erfahrungen hat die Unter nehmensleitung zudem in verschiedenen<br />
Artikeln publiziert.<br />
Altersvielfalt von<br />
Anfang an<br />
Der Nutzen von Altersvielfalt<br />
für das eigene Unternehmen:<br />
„Mit Altersvielfalt fördern wir Talente<br />
und Potenziale bei Jung und Alt.“<br />
Der Tipp an andere Unternehmen:<br />
„Jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter<br />
als wertvollen Menschen wahrnehmen, um<br />
eine produktive und respektvolle Zusammenarbeit<br />
zu fördern.“<br />
11
2. Platz<br />
in der Kategorie<br />
Unternehmen mit bis zu<br />
50 Beschäftigten<br />
Schumann Haustechnik GmbH & Co.,<br />
Gardelegen/Sachsen-Anhalt<br />
Ansprechpartner:<br />
Detlef Schumann<br />
Am Lindenberg 4<br />
39638 Gardelegen<br />
www.haustechnik-schumann.de<br />
12<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Die alternde Belegschaft bei Schumann Haustechnik verdeutlichte die Notwendigkeit<br />
von Maßnahmen zur Sicherstellung von Altersvielfalt im Unternehmen.<br />
Verschärft wurde die Situation durch eine niedrige Unternehmensbindung<br />
der Beschäftigten und ein mangelndes Fachkräfteangebot in der<br />
Region. Mit der Teilnahme an der „Demografie-Initiative“ in den Jahren 2001<br />
bis 2003 war für den Inhaber Detlef Schumann und seine Beschäftigten der<br />
Grundstein gelegt, sich mit dem demografischen Wandel, der Notwendigkeit<br />
einer alter(n)sgerechten Arbeitswelt und einer entsprechenden Unternehmenskultur<br />
auseinanderzusetzen. Seitdem ist das Unternehmen zu Fragen<br />
von Altersmanagement und Führungskultur aktiv. In jüngster Vergangenheit<br />
bestand für das Unternehmen die Herausforderung insbesondere in der<br />
Sicherung von Altersvielfalt. Bemühungen, eigenen Nachwuchs in der Region<br />
zu gewinnen, gestalteten sich aufgrund unzureichender Kenntnisse der<br />
Ausbildungsbewerberinnen und Ausbildungsbewerber häufig schwierig.
Erfolg kennt kein Alter<br />
Um den Wissensbestand im Unternehmen auf eine breite Basis zu stellen, setzt<br />
Schumann Haustechnik insbesondere auf altersgemischte Teams. Die eingesetzten<br />
Montagetrupps im Bereich Heizung, Lüftung und Sanitär sowie bei der Installation<br />
von alternativen Energieanlagen bestehen aus jungen und älteren<br />
Beschäftigten, was den Wissenstransfer innerhalb der Belegschaft fördert – insbesondere<br />
von Alt zu Jung – und zu einer Steigerung der Qualität und Quantität<br />
der Arbeit beiträgt. Zur Gewinnung von Auszubildenden setzt Detlef Schumann<br />
auf die Zusammenarbeit mit Medien und Schulen. Im Bereich Qualifizierung<br />
unterstützt das Unternehmen die Weiterbildung und Umschulung aller Beschäftigten,<br />
insbesondere seiner älteren Beschäftigten. Auf diese Weise wurden neue,<br />
körperlich weniger anstrengende Einsatzgebiete im Bereich Elektro, alternative<br />
Energiegewinnung und Kundendienst erschlossen. Darüber hinaus werden<br />
technische Hilfsmittel wie Elektrokarren zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />
eingesetzt. Die Bindung der Beschäftigten an das Unternehmen wird<br />
gestärkt durch eine neu gelebte Unternehmens- und Führungskultur.<br />
Schumann Haustechnik GmbH & Co.<br />
Der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallationsbetrieb Schumann Haustechnik<br />
wurde im Jahr 1995 von Detlef Schumann gegründet. Begonnen hat<br />
er sein Geschäft mit drei angestellten Installateuren. Mittlerweile sind acht<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alter von 23 bis 55 Jahren bei Schumann<br />
Haustechnik tätig. Tätigkeitsschwerpunkte des Unternehmens sind neben<br />
Heizungs- und Sanitärinstallationen ebenso alternative Energiegewinnungssysteme<br />
wie Solar- und Wärmepumpenanlagen sowie Holz- und Pelletverbrennungsanlagen.<br />
Darüber hinaus werden Leistungen im Bereich<br />
Schwimmbadtechnik sowie ein Kundendienst zur Wartung der installierten<br />
Anlagen angeboten. Durch die mit der Zeit gewachsene Personalstruktur ist<br />
es dem Unternehmen möglich, umfangreichere Projekte sowie Aufträge in<br />
einem weiten Radius um den Unternehmensstandort Gardelegen wahrzunehmen.<br />
Neue Geschäftsfelder<br />
mit altersgemischten<br />
Montageteams<br />
Der Nutzen von Altersvielfalt<br />
für das eigene Unternehmen:<br />
„Ein soziales Gleichgewicht im Unternehmen<br />
steigert die Qualität und Quantität.“<br />
Der Tipp an andere Unternehmen:<br />
„Die Wertschätzung beider Altersgruppen,<br />
Jüngerer und Älterer, ist von zentraler<br />
Bedeutung.“<br />
13
14<br />
1. Platz<br />
in der Kategorie<br />
Unternehmen mit<br />
51 bis 500 Beschäftigte<br />
Hering Bau GmbH & Co. KG,<br />
Burbach/Nordrhein-Westfalen<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Nicole Trettner<br />
Neuländer 1<br />
57299 Burbach<br />
www.heringinternational.com<br />
Die Beschäftigten von Hering Bau sind im Arbeitsalltag, der auch<br />
Nacht- und Wochenendschichten beinhaltet, hohen körperlichen und<br />
psychischen Belastungen ausgesetzt. Es besteht die Herausforderung,<br />
die körperliche Fitness und die Motivation bei den Beschäftigten aufrechtzuerhalten,<br />
sodass sie ihren Beruf bis zum Renteneintritt ausüben<br />
können. Auch jüngere Beschäftigte sorgen sich bereits, ob und<br />
wie sie ihre Beschäftigungsfähigkeit im Unternehmen sichern können.<br />
Um darauf zu reagieren, hat das Unternehmen Hering Bau u. a.<br />
auf der Grundlage von Befragungen eine umfassende Personalmanagementstrategie<br />
entwickelt. Mit dem umgesetzten Maßnahmenprogramm<br />
soll die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten unabhängig<br />
vom Alter und somit auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens<br />
gewährleistet werden.
Im Rahmen der Personalstrategie fördert Hering Bau aktiv die Lernbereitschaft<br />
im Unternehmen und forciert insbesondere die Höher- bzw. Weiterqualifizierung<br />
Älterer mit dem Ziel der Übernahme komplexerer Aufgaben, z. B. im Projektmanagement.<br />
Darüber hinaus werden den Beschäftigten im Unternehmen<br />
spezielle Angebote unterbreitet, u. a. Lebensarbeitszeitkonten und Maßnahmen<br />
zur Gesundheitsförderung. Führungskräfte werden durch Schulungen für einen<br />
umsichtigen Führungsstil und zum Erhalt von Altersvielfalt im Unternehmen<br />
sensibilisiert. Auf den Baustellen stellt der Einsatz von altersgemischten Gleisbau-Kolonnen<br />
die wichtigste Maßnahme zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit der<br />
dort tätigen Beschäftigten dar. Dabei wird jede und jeder Beschäftigte entsprechend<br />
ihrer und seiner individuellen Leistungsfähigkeit eingesetzt und gleichzeitig<br />
der Erfahrungstransfer von Älteren auf Jüngere gewährleistet. Altersgemischte<br />
Teams entfalten eine Dynamik, die zum nachhaltigen Bestand des<br />
Unternehmens beiträgt und damit letztlich die Arbeitsplätze sichert.<br />
Hering Bau – Bauen mit System<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Hering Bau GmbH & Co. KG ist ein familiengeführtes, mittelständisches Bauunternehmen,<br />
das im Jahr 1892 gegründet wurde. Neben dem Stammsitz in<br />
Burbach, an dem ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind,<br />
bestehen in Essen und Elsterheide Tochtergesellschaften mit insgesamt<br />
ca. 165 weiteren Beschäftigten. Seit der Gründung hat sich das Unternehmen<br />
kontinuierlich auf die Tätigkeitsbereiche Architekturfassaden, Systemlösungen<br />
beim Bau von Schienenverkehrsinfrastrukturen und weitere Produkte<br />
im Bereich Infrastruktur spezialisiert. Zusätzlich zu den Bauprojekten<br />
in Deutschland ist Hering Bau auch international tätig. Obwohl das Unternehmen<br />
einer starken Konkurrenzsituation ausgesetzt ist, sind Werte wie<br />
Nachhaltigkeit und ein sozial ausgestaltetes Personalmanagement fest in der<br />
Unternehmensphilosophie verankert.<br />
Dynamisch durch<br />
Qualifizierung<br />
Der Nutzen von Altersvielfalt<br />
für das eigene Unternehmen:<br />
„Nur durch eine gute Mischung von<br />
Jung und Alt ist es unseres Erachtens<br />
möglich, das Leistungsvermögen der<br />
und des Einzelnen bestmöglich zu<br />
nutzen.“<br />
Der Tipp an andere Unternehmen:<br />
„Nach unserer Erfahrung kommen die<br />
besten Anstöße und Ideen von den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst,<br />
deshalb sind Befragungen ein sehr<br />
geeignetes Instrument, um den Bedarf<br />
zukünftiger Maßnahmen zu ermitteln.“<br />
15
2. Platz<br />
in der Kategorie<br />
Unternehmen mit<br />
51 bis 500 Beschäftigte<br />
KG Deutsche Gasrußwerke<br />
GmbH & Co.,<br />
Dortmund, Nordrhein-Westfalen<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Susanne Kleibömer<br />
Weidenstraße 70–72<br />
44147 Dortmund<br />
www.gasruss.de<br />
16<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Da die Branche einem starken internationalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt<br />
ist, setzen die Gasrußwerke auf ein hohes Maß an Innovationstätigkeit als<br />
Grundvoraussetzung, um in Zukunft weiterhin den Erfolg des Unternehmens<br />
zu garantieren. Ebenso sichert sich das Unternehmen vor den Auswirkungen<br />
des demografischen Wandels in Deutschland ab. Vor diesem Hintergrund<br />
hat die Deutsche Gasrußwerke GmbH einen extern moderierten,<br />
umfassenden Reorganisationsprozess zur Unternehmensstruktur und<br />
Unternehmenskultur eingeleitet. Das zuvor stark hierarchisch und funktional<br />
gegliederte Unternehmen wurde zu einer prozessorientierten Organisationseinheit<br />
umgestaltet. Die neu definierte Unternehmenskultur zielt<br />
seither darauf ab, alle Beschäftigten – unabhängig vom Alter – an der Verbesserung<br />
von Prozessen zu beteiligen und gemeinsam mit der Geschäftsführung<br />
die Potenziale der gesamten Belegschaft bestmöglich einzusetzen.
Erfolg kennt kein Alter<br />
Ein zentraler Bestandteil der neu ausgerufenen Unternehmenskultur ist die<br />
Entwicklung einer positiven Einstellung der Beschäftigten zum Alter und zum<br />
längeren Arbeiten bis 67. Damit wird das Ziel verfolgt, dass die Beschäftigten<br />
im Unternehmen bis zum gesetzlich festgelegten Renteneintritt arbeiten<br />
wollen und nicht müssen. In der praktischen Zusammenarbeit wird das Thema<br />
Altersvielfalt anhand von altersgemischten Teams in allen Bereichen<br />
konsequent umgesetzt. Zudem werden prozessorientierte Teams eingesetzt,<br />
d. h. abteilungsübergreifende altersgemischte Teams. Diese erledigen Aufgaben<br />
und treffen Entscheidungen, die zuvor längere Abstimmungswege zwischen<br />
verschiedenen Abteilungen erforderten. Da die Tätigkeiten in einem<br />
prozessorientierten Team vielfältiger sind, können Aufgaben neu verteilt<br />
werden. Sie ermöglichen eine angemessene Ausgestaltung der Arbeitsplätze<br />
für ältere und leistungsgewandelte Beschäftigte.<br />
Deutsche Gasrußwerke – Tradition und Innovation<br />
Das mittelständische, chemische Unternehmen Deutsche Gasrußwerke<br />
(DGW) wurde im Jahr 1936 gegründet und beschäftigt heute 170 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. DGW setzt verstärkt auf eigenen Nachwuchs und<br />
kann eine überdurchschnittlich hohe Ausbildungsquote von rund 11 % vorweisen.<br />
Den Tätigkeitsschwerpunkt der DGW bildet die Herstellung von<br />
Carbon Black in Form von Furnace und Gas Black, mit denen international<br />
tätige Unternehmen der Chemie- und Reifenindustrie beliefert werden.<br />
Durch die Nachverbrennung des Restgases werden im Unternehmen Strom<br />
und Fernwärme erzeugt und damit zahlreiche Haushalte in Dortmund versorgt.<br />
Gerne arbeiten<br />
bis 67<br />
Der Nutzen von Altersvielfalt<br />
für das eigene Unternehmen:<br />
„Erfahrung und Gelassenheit trifft auf<br />
jugendliche Tatkraft und Neugierde und<br />
setzt positive und innovative Energie für<br />
das Unternehmen frei.“<br />
Der Tipp an andere Unternehmen:<br />
„Der entscheidende Punkt ist die<br />
Einstellung der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter im Unternehmen zur Altersvielfalt.<br />
Wir zeigen auf, wie Menschen<br />
positive Einstellungen und Haltungen im<br />
Unternehmen entwickeln können und<br />
Selbstverantwortung zurückgewinnen.“<br />
17
3. Platz<br />
in der Kategorie<br />
Unternehmen mit<br />
51 bis 500 Beschäftigte<br />
Diakonisches Sozialzentrum Rehau,<br />
Rehau/Bayern<br />
Ansprechpartner:<br />
Peter Kraus<br />
Schildstraße 29<br />
95111 Rehau<br />
www.altenhilfe-rummelsberg.de/<br />
standorte_rehau1<br />
18<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Aufgrund des sehr guten Arbeitsklimas im Diakonischen Sozialzentrum<br />
Rehau besteht eine hohe Identifikation der Mitarbeitenden mit der Einrichtung,<br />
die sich in einer hohen Mitarbeiterbindung und in einer geringen<br />
Fluktuation widerspiegelt. Als Konsequenz ist der Altersdurchschnitt der<br />
Belegschaft im Unternehmen mittlerweile auf 5,5 Jahre über dem branchenüblichen<br />
Wert von 41 Jahren angestiegen. Angesichts der alternden Belegschaft<br />
und der zum Teil körperlich sehr anstrengenden Tätigkeiten, die die<br />
Betreuung und Pflege von Menschen im Alter mitbringen können, hat das<br />
Unternehmen nach Lösungen zur Sicherung der Altersvielfalt und zum<br />
Erhalt der Arbeitsfähigkeit der älteren Beschäftigten im Unternehmen<br />
gesucht. Mit der Strategie, sich als mitarbeiterorientierte Arbeitgebermarke<br />
in der Region zu etablieren, z. B. durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit,<br />
verzeichnet das Diakonische Sozialzentrum Rehau eine höhere Anzahl an<br />
(Initiativ-)Bewerbungen und kann dem Fachkräftemangel im Pflegebereich<br />
erfolgreich begegnen sowie Altersvielfalt im Unternehmen aufrechterhalten.
Erfolg kennt kein Alter<br />
Am Standort bekommen junge Beschäftigte, Auszubildende, und Praktikantinnen<br />
un Praktikanten im Rahmen des Mentorenprogramms eine erfahrene<br />
Kollegin/einen erfahrenen Kollegen an die Seite gestellt. Auf diese Weise wird<br />
der Erfahrungstransfer sichergestellt. Zudem wurden in altersgemischten<br />
Projektgruppen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements bisher<br />
mehr als 100 Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />
sowie zur Gestaltung der Arbeitsplätze und Betriebsabläufe entwickelt<br />
und umgesetzt z. B. der Einsatz von Hilfsmitteln wie Patientenlifter und<br />
Laufrollen. Unter anderem erhalten ältere Beschäftigte besondere Zusatzfunktionen,<br />
z. B. die Leitung von Qualitätszirkeln, und werden im Gegenzug<br />
von körperlich anstrengenderen Tätigkeiten entlastet. Angebote zur Gesundheitsförderung<br />
stehen ebenso bereit. Zudem können sich Beschäftigte, die in<br />
den Ruhestand gehen, auf freiwilliger Basis bzw. gegen eine Aufwandsentschädigung<br />
in der Einrichtung aktiv einbringen und ihre Erfahrungen an<br />
Jüngere weitergeben.<br />
Diakonisches Sozialzentrum Rehau – alles aus einer Hand<br />
Das im Jahr 1961 gegründete Diakonische Sozialzentrum Rehau ist ein Alten-<br />
und Pflegeheim, das zur Unternehmensgruppe der Rummelsberger Diakonie<br />
gehört. 115 qualifizierte Beschäftigte betreuen und pflegen aktuell 109 Menschen<br />
stationär und insgesamt etwa 200 Menschen mit ambulanten Angeboten.<br />
Einen der Tätigkeitsschwerpunkte der Einrichtung stellt der gerontopsychiatrische<br />
Wohnbereich dar, der 17 Betreuungsplätze umfasst.<br />
An gegliedert sind zudem ein ambulanter Pflegedienst und ein mobiler Mahlzeitendienst.<br />
Das Leistungsspektrum umfasst zudem niederschwellige<br />
Betreuungsangebote zur Entlastung und Schulung pflegender Angehöriger,<br />
eine Beratungsstelle für Seniorenfragen als anerkannte Fachstelle für pflegende<br />
Angehörige, Beratungsangebote für demenzerkrankte Menschen<br />
sowie eine Ehrenamtsbörse. Das Diakonische Sozialzentrum Rehau wurde<br />
mehrmals als „great place to work“ ausgezeichnet.<br />
Arbeitgebermarke:<br />
Altersvielfalt<br />
Der Nutzen von Altersvielfalt<br />
für das eigene Unternehmen:<br />
„Voneinander lernen nach dem Motto:<br />
Die Jüngeren sind schneller, die Erfahrenen<br />
kennen eine Abkürzung.“<br />
Der Tipp an andere Unternehmen:<br />
„Das Vertrauen der Unternehmensleitung<br />
in die Fähigkeiten der Mitarbeitenden zu<br />
selbstständigem, verantwortungsbewussten<br />
Handeln schafft Leistungsbereitschaft,<br />
Motivation und Kreativität sowie Identifikation<br />
und Loyalität mit dem Unternehmen.“<br />
19
20<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Hintergrund des Preises<br />
Um einen besonders gelungenen Umgang mit Altersvielfalt in der Arbeitswelt<br />
auszuzeichnen, würdigt die <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> des Bundes<br />
(ADS) im Themenjahr 2012 „Im besten Alter. Immer.“ gemeinsam mit der<br />
Bundesagentur für Arbeit (BA) sowie der Bundesvereinigung der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände (BDA) erfolgreiche Maßnahmen und Konzepte aus der<br />
Wirtschaft für ein gleichberechtigtes und nutzenstiftendes Miteinander der<br />
Generationen.<br />
Der Wettbewerb unter dem Motto „Erfolg kennt kein Alter“ richtete sich an<br />
kleine und mittelständische Unternehmen. Es wurde jeweils ein 1. bis 3. Preis<br />
in der Kategorie kleine Unternehmen (bis 50 Beschäftigte) und ein 1. bis 3. Preis<br />
in der Kategorie mittelständische Unternehmen (51 bis 500 Beschäftigte)<br />
vergeben. Gesucht wurden gute Beispiele einer demografiefesten Personalpolitik,<br />
die als Vorbilder andere Unternehmen dazu motivieren können,<br />
selbst aktiv zu werden.<br />
Über die Preisträger hat eine Jury entschieden, die sich aus Vertreterinnen und<br />
Vertretern der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> des Bundes, der Bundesagentur für<br />
Arbeit und der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeber sowie vier weiteren<br />
externen Jurorinnen und Juroren zusammensetzt. Unternehmen konnten von<br />
Fachexpertinnen und -experten für die Aufnahme in den Vorauswahlprozess<br />
nominiert werden. Die Prognos AG war mit der Begleitung des Wettbewerbs<br />
beauftragt und hat die Gespräche mit den Fachexpertinnen und Fachexperten<br />
sowie die Ansprache und Vorauswahl der nominierten Unternehmen durchgeführt.<br />
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs wurden in einer<br />
feierlichen Veranstaltung am 26.11.2012 in Berlin ausgezeichnet.
Mitglieder der Jury<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
I Dr. Alexander Böhne, Betriebliche Personalpolitik, Bundesvereinigung der<br />
Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)<br />
I Ruth Brand, Vorstandsmitglied, Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />
Senioren-Organisationen (BAGSO)<br />
I Stephanie Bschorr, Präsidentin, Verband deutscher Unternehmerinnen (VDU)<br />
I Rudolf Kast, Vorstandsvorsitzender, Das Demographie Netzwerk (ddn)<br />
I Christine Lüders, Leiterin, <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> des Bundes (ADS)<br />
I Karl Moehl, Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong><br />
des Bundes (ADS)<br />
I Christina Ramb, Abteilungsleiterin Arbeitsmarkt, Bundesvereinigung<br />
der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)<br />
I Christian Ramm, Mitglied der Geschäftsführung der Regionaldirektion<br />
Berlin-Brandenburg, Bundesagentur für Arbeit (BA)<br />
I Prof. Rainer Schlegel, Leiter der Abteilung Arbeitsrecht und Arbeitsschutz,<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)<br />
I Angela Sternke, Geschäftsbereich Markt und Integration Arbeitslosenversicherung,<br />
Team Produkte und Dienstleistungen für Arbeitgeber,<br />
Zentrale der Bundesagentur für Arbeit (BA)<br />
Ein herzlicher Dank geht an die Mitglieder der Jury sowie an alle Personen,<br />
die mit ihrer Expertise den Good Practice Award unter dem Motto „Erfolg<br />
kennt kein Alter“ unterstützt haben!<br />
21
22<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Von anderen lernen: Erfolgreiche Personalpolitik<br />
für jedes Alter<br />
Viele Schritte tragen dazu bei, das eigene Unternehmen altersgemischt und<br />
zugleich alter(n)sgerecht aufzustellen. Die folgenden Aktivitäten sind von den<br />
nominierten Unternehmen des Wettbewerbs Erfolg kennt kein Alter erfolgreich<br />
in die Praxis umgesetzt worden:<br />
Die betriebliche Altersvielfalt aktiv gestalten<br />
Altersstrukturanalysen bildeten für viele der nominierten Unternehmen die<br />
Grundlage für weitere Aktivitäten. Eine Altersstrukturanalyse zeigt auf, wie<br />
stark einzelne Altersgruppen im Unternehmen vertreten sind und ob Handlungsbedarf<br />
im Unternehmen besteht. Instrumente zur Durchführung einer<br />
Altersstrukturanalyse finden Sie im Internet, z. B. unter www.agecert.de.<br />
Altershomogene Belegschaf ten können ein Risiko für den betrieblichen Erfolg<br />
bedeuten, wenn zum Beispiel erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zeitgleich in Rente gehen. Durch zielgerichtete Rekrutierungsmaßnahmen können<br />
Altersstrukturen erweitert und flexibler gestaltet werden. So hat microTEC<br />
zunächst erfahrene Meisterinnen und Meister eingestellt, um die Voraussetzungen<br />
für die Ausbildung von Nachwuchskräften zu schaffen. Die im Rahmen<br />
des Wett bewerbs nominierten Unternehmen haben bei der Gewinnung von<br />
Personal erfolgreich Menschen unterschiedlichen Alters direkt angesprochen.<br />
Allen Unternehmen gemein ist es, dass sie ihre Personalpolitik nicht nur am<br />
Alter der Beschäftigten ausgerichtet haben, sondern an den bestehenden und<br />
kommenden Lebensphasen. Ein an Lebensphasen orientiertes Personalmanagement<br />
bezieht ganzheitlich Überlegungen zu den Herausforderungen wie<br />
Ausbildung, Elternschaft, Pflege von Angehörigen und den Übergang in Rente<br />
ein. Die Entkopplung von Alter und Karrieremöglichkeiten hat sich als<br />
positiv herausgestellt. In diesem Zusammenhang stellt das Konzept der<br />
Bogenkarriere eine Ergänzung dar und eröffnet Beschäftigten eine weitere
Erfolg kennt kein Alter<br />
Möglichkeit, ihre Karriere gemäß ihren Bedürfnissen und Lebensphasen zu<br />
gestalten. Bogenkarriere bedeutet, dass ältere Beschäftigte mit hoher Arbeitsbelastung<br />
(wie zum Beispiel im IT-Bereich) durch Teilzeitangebote oder<br />
Wechsel in Einsatzgebiete mit weniger (körperlicher) Belastung und Verantwortung<br />
für einen längeren Verbleib im Unternehmen gewonnen werden.<br />
Zusammenarbeit in altersgemischten Teams<br />
In der praktischen Zusammenarbeit setzen viele der nominierten Unternehmen<br />
auf altersgemischte Teams. Für eine produktive Arbeitsatmosphäre<br />
bedarf es bestimmter Rahmenbedingungen. So sind altersgemischte Teams<br />
insbesondere bei der Bewältigung komplexer Aufgaben erfolgreich, da Kompetenzen<br />
wie Problemlösungsfähigkeit, Konfliktverhalten, Stressbewältigung<br />
und Kreativität unterschiedlich ausgeprägt sind und sich in altersgemischten<br />
Teams besonders gut ergänzen. Ebenso wird der Transfer von<br />
Wissen zwischen Alt und Jung durch die Bildung von altersgemischten Tandems<br />
und Projektteams verbessert, da Erfahrung und Wissen auf diese Weise<br />
übertragen und aufrechterhalten werden können. Einige der nominierten<br />
Unternehmen haben ein Mentoring-Programm eingeführt. Im Rahmen dessen<br />
werden zumeist jüngere Beschäftigte erfahrenen Kolleginnen und Kollegen<br />
aus dem Unternehmen an die Seite gestellt. Umgekehrt können jüngere<br />
die älteren Beschäftigten z. B. im Umgang mit den neuen Medien und neuen<br />
Technologien beraten. Eine andere Variante ist, dass ehemalige Beschäftigte,<br />
die bereits in Rente sind, in Unternehmen in Zeiten hoher Auslastung flexibel<br />
mitarbeiten oder als Mentorinnen und Mentoren für Jüngere aktiv werden.<br />
In Unternehmen des produzierenden Gewerbes werden häufig Maßnahmen<br />
zur Neugestaltung der Arbeitsorganisation zwischen jüngeren und älteren<br />
Beschäftigten vorgenommen, um die Arbeitsfähigkeit aller Beschäftigten im<br />
Unternehmen zu erhalten. Die Preisträger zeigen: Auch in Branchen mit<br />
hoher körperlicher Belastung wie dem Bau können Beschäftigte nachhaltig<br />
bis zum Einstieg in die Rente produktiv tätig sein. Während größere Unter-<br />
23
24<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
nehmen ältere Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer in Bereichen wie<br />
dem Projektmanagement, dem Kundenservice oder der Qualitätssicherung<br />
einsetzen, um deren gesammelte Arbeitserfahrungen für das Unternehmen<br />
nutzbar zu machen, wird diese Möglichkeit für kleine Unternehmen selten<br />
in Betracht gezogen. Schumann Haustechnik, eins der sechs Preisträger-<br />
Unternehmen, zeigt, dass es für kleinere Unternehmen ebenso gut funktioniert.<br />
Auch in kleinen Teams können Aufgaben alter(n)sgerecht verteilt werden,<br />
um die Belastungen über den Tag besser zu verteilen. Der vermehrte<br />
Einsatz von technischen Hilfsmitteln (z. B. Hebewerkzeuge) entlastet nicht nur<br />
Ältere, sondern schont auch die Gesundheit der Jüngeren. Viele Unternehmen<br />
setzen daher zusätzlich auf eine aktive Gesundheitsförderung – vom ergonomischen<br />
Arbeitsplatz bis zur Rückenschule – um altersunabhängig die Leistungsfähigkeit<br />
der Beschäftigten am Arbeitsplatz zu erhalten.<br />
Qualifizierung und Wertschätzung als Erfolgsfaktoren<br />
Zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Neuorganisation ist die stetige<br />
Weiterqualifizierung der Beschäftigten unabhängig vom Alter. Hier sind neben<br />
den Unternehmen auch die Beschäftigten selbst gefragt. Nur wenn alle Beschäftigten<br />
über aktuelles Wissen verfügen, bleibt die Flexibilität für die Übernahme<br />
neuer Aufgaben erhalten. Bewährt hat es sich, die Kompetenzen der Beschäftigten<br />
im Rahmen der o. g. Altersstrukturanalysen zu dokumentieren und als<br />
Grundlage für die Planung von Qualifizierungsmaßnahmen zu verwenden.<br />
Wichtiger Erfolgsfaktor für die Gestaltung von Altersvielfalt ist die Unternehmenskultur.<br />
Wenn sich alle Altersgruppen im Unternehmen geschätzt<br />
und anerkannt fühlen, gelingt die Zusammenarbeit. Zur Förderung der<br />
Unternehmenskultur und zur Einbindung aller Beschäftigten nutzen die<br />
nominierten Unternehmen regelmäßige Befragungen und Workshops. Auch<br />
bei der Zusammensetzung zentraler Gremien und Arbeitskreise achten die<br />
Unternehmen auf die Vertretung aller Altersgruppen, um unterschiedliche,<br />
altersspezifische Interessen zu berücksichtigen.
Erfolg kennt kein Alter<br />
25
<strong>Antidiskriminierungsstelle</strong><br />
des Bundes<br />
Glinkastraße 24<br />
10117 Berlin<br />
(Besuchszeiten<br />
nach Vereinbarung)<br />
Tel.: + 49 (0) 3018 555-1855<br />
E-Mail: poststelle@ads.bund.de<br />
Fax: + 49 (0) 3018 555-41855<br />
26<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Informationen zu den Ansprechpartnern<br />
<strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> des Bundes<br />
Die unabhängige <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> des Bundes hilft Menschen,<br />
die Benachteiligungen erfahren haben – nicht nur wegen ihres Alters, sondern<br />
auch bei Diskriminierungen wegen der ethnischen Herkunft, des<br />
Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung oder<br />
der sexuellen Identität.<br />
Aufgaben der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> sind:<br />
I Möglichkeiten des rechtlichen Vorgehens im Rahmen gesetzlicher Regelungen<br />
zum Schutz vor Benachteiligungen aufzuzeigen,<br />
I Beratungen durch andere Stellen zu vermitteln,<br />
I eine gütliche Einigung zwischen den Beteiligten anzustreben und über<br />
Ansprüche zu informieren.<br />
I Neben persönlich Betroffenen können sich auch Unternehmen, Verbände,<br />
Gewerkschaften, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und<br />
andere Interessierte bei der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> informieren.<br />
Außerdem leistet die <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> Grundlagenforschung<br />
im Bereich Diskriminierung und hilft dabei, mit Kampag nen und Aktionen<br />
auf mehr Gleichbehandlung in Deutschland hinzuwirken. Grundlage<br />
der Arbeit der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz,<br />
das im Jahr 2006 in Kraft getreten ist.<br />
Die Beratungsangebote der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> sind grundsätzlich<br />
kostenlos.<br />
Themenjahr 2012 „Im besten Alter. Immer.“<br />
Eine repräsentative Umfrage hat gezeigt: Jeder fünfte Mensch in Deutschland<br />
hat bereits Situationen erlebt, in denen er wegen seines Alters benachteiligt<br />
wurde. Und mehr als 20 Prozent aller Anfragen, die bei den Beraterinnen und
Erfolg kennt kein Alter<br />
Beratern der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> eingehen, beziehen sich auf das<br />
Alter. Deshalb hat die <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> das Jahr 2012 zum Themenjahr<br />
„Im besten Alter. Immer.“ gegen Altersdiskriminierung erklärt.<br />
Ziel des Themenjahres „Im besten Alter. Immer.“ von der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong><br />
ist es, zu ermutigen, aufzuklären und Verbesserungsvorschläge<br />
zu machen. Dazu hat die <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> prominente Botschafterinnen<br />
und Botschafter gewonnen, die dem Thema ein Gesicht geben und<br />
während einer Aktionswoche im Frühjahr in ganz Deutschland aufgetreten<br />
sind. Eine Expertenkommission erarbeitet darüber hinaus Handlungsempfehlungen<br />
für die gesellschaftlichen und politischen Akteurinnen und<br />
Akteure.<br />
Flankierend zum Themenjahr hat die <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> eine Studie<br />
mit dem Titel „Herstellung von Chancengleichheit und Abbau von Benachteiligung<br />
aufgrund des Lebensalters in kleinen und mittelständischen Unternehmen“<br />
in Auftrag gegeben. Untersucht werden Stereotype, praktische<br />
Hemmnisse und mögliche Maßnahmen zum Abbau ungerechtfertigter<br />
Benachteiligungen. Die Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2013 geplant.<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
Der Arbeitgeber-Service (AG-S)<br />
Der AG-S der BA bietet ein umfassendes Dienstleistungsangebot an, das speziell<br />
auf die Bedürfnisse von Unternehmen ausgerichtet ist – schnell, kompetent<br />
und zuverlässig. Er vermittelt passende Fachkräfte, gibt finanzielle<br />
Unterstützung und berät zu allen Fragen rund um die Qualifizierung von<br />
Beschäftigten. Den AG-S erreichen Sie persönlich an über 600 Standorten in<br />
Deutschland oder Sie rufen die Servicenummer für Arbeitgeberinnen und<br />
Arbeitgeber an unter 01801 664466 (Festnetzpreis 3,9 ct/Min.; Mobilfunkpreise<br />
höchstens 42 ct/Min.).<br />
www.im-besten-alter-immer.de<br />
27
28<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
www.faktor-a.arbeitsagentur.de<br />
www.fachkraefte-offensive.de<br />
www.make-it-in-germany.com<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Fachkräfte für Deutschland – Neue Wege zur Personalgewinnung<br />
Die Publikation der BA für Arbeitgeber beschreibt, welche Möglichkeiten bestehen,<br />
eine nachhaltige und sichere Versorgung mit Fachkräften zu erreichen.<br />
In einer ganzheitlichen Sicht werden die Potenziale unterschiedlicher Maßnahmenbündel<br />
und Akteurinnen und Akteure konkretisiert. Zugleich werden<br />
Hinweise zu Unterstützungs- und Beratungsleistungen der BA gegeben.<br />
Faktor A – Das Kundenmagazin für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber<br />
Themen, die für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Unternehmen und Personalverantwortliche<br />
wichtig sind, stehen bei Faktor A im Mittelpunkt. In Fallstudien<br />
werden gute Beispiele aus verschiedenen Branchen vorgestellt und<br />
Unternehmer-Persönlichkeiten berichten von ihren Erfolgsrezepten. Kostenfrei<br />
zu abonnieren.<br />
„Fachkräfteoffensive“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS),<br />
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und der BA<br />
Die „Fachkräfteoffensive“ wurde im Juni 2012 vom BMAS, dem BMWi und<br />
der BA zur langfristigen Fachkräftesicherung in Deutschland gestartet. Mit<br />
der Kampagne werden Öffentlichkeit, Unternehmen und Fachkräfte über<br />
Potenziale und Perspektiven informiert und zum Handeln aufgerufen.<br />
Für ausländische Fachkräfte wurde eine Plattform geschaffen, die umfangreiche<br />
Informationen zum Leben und Arbeiten in Deutschland enthält.<br />
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />
Die betriebliche Personalpolitik steht vor großen Herausforderungen: die<br />
Bewältigung des demografischen Wandels und des daraus resultierenden<br />
Mangels an Fach- und Führungskräften steht dabei an erster Stelle. Die Personalpolitik<br />
muss diese Entwicklungen aufgreifen und die notwendigen Veränderungen<br />
aktiv mitgestalten. Demografiefeste Personalpolitik, Talentmanagement,<br />
der bewusste Umgang mit Vielfalt oder auch die zunehmende<br />
Orientierung an Lebensphasen bzw. Lebensereignissen sind wirkungsvolle
Erfolg kennt kein Alter<br />
Antworten auf eine insgesamt alternde Gesellschaft. So sind altersgemischte<br />
Teams, Erfahrungswissenstransfer, Lebensarbeitszeitkonten oder<br />
Maßnahmen der Gesunderhaltung längst fester Bestandteil betrieblicher<br />
Personalpolitik nicht nur großer Unternehmen. Gerade kleine und mittlere<br />
Unternehmen überzeugen vielfach mit innovativen personalpolitischen<br />
Konzepten. Die BDA und ihre Mitgliedsverbände unterstützen und engagieren<br />
sich selbst in vielfältigen Institutionen, um nachahmenswerte Beispiele<br />
guter Praxis bekannt zu machen.<br />
kompakt „Ältere Arbeitnehmer“<br />
Bereits 2007 hatte Deutschland das für 2010 gesetzte Lissabon-Ziel der EU<br />
erreicht, die Erwerbstätigenquote 55- bis 64-Jähriger auf 50 % zu steigern.<br />
Allein von 2000 bis 2011 ist die Erwerbstätigenquote um mehr als die Hälfte<br />
gestiegen – von 37,4 % auf 59,9 %. In keinem anderen EU-Land mit Ausnahme<br />
von Schweden geht ein größerer Anteil Älterer einer Erwerbstätigkeit nach.<br />
Broschüre „Fachkräftemängel bekämpfen – Wettbewerbsfähigkeit sichern –<br />
Handlungsempfehlungen zur Fachkräftesicherung in Deutschland“<br />
Immer mehr Unternehmen haben Probleme, genügend qualifizierte Fachkräfte<br />
zu finden. Dies gilt insbesondere für MINT-Fachkräfte sowie für Fachkräfte<br />
im Gesundheits- und im Pflegebereich und in einzelnen Facharbeiterberufen<br />
in der Metall- und Elektroindustrie. Um hier gegenzusteuern, müssen auch die<br />
Kompetenzen älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch besser als bisher<br />
genutzt werden.<br />
Initiativen unter Beteiligung der BDA<br />
Mitglied des Steuerkreises der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ – gemeinsame<br />
Initiative von Bund, Ländern, Arbeitgebern, Stiftungen, Sozialversicherungsträgern<br />
und Gewerkschaften.<br />
Beteiligung an „Erfahrung ist Zukunft“ – Gemeinschaftsinitiative von Bundesregierung,<br />
Gesellschafts- und Sozialpartnern<br />
www.arbeitgeber.de ><br />
Publikationen<br />
www.arbeitgeber.de ><br />
Publikationen<br />
29
30<br />
www.agecert.de ><br />
über Age Cert > Selbstcheck<br />
www.inqa.de > Lernen:<br />
Gute Praxis > Publikationen<br />
www.inqa.de > Lernen:<br />
Gute Praxis > Publikationen<br />
www.iga-info.de > Veröffentlichungen<br />
> iga-Reporte<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Fit für die Zukunft durch eine demografiefeste<br />
Personalpolitik<br />
Im Folgenden sind vertiefende Informationen und Praxishilfen zu altersgemischten<br />
Teams in Unternehmen, demografiefester Personalpolitik und<br />
Sicherung der Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten aufgelistet:<br />
AGE CERT (2012): Selbstcheck altersgerechte Personalentwicklung.<br />
Mit dem Selbstcheck können Unternehmen ihre Personalpolitik überprüfen<br />
und erhalten Hinweise, welche Elemente zu einer altersgerechten Gestaltung<br />
der Personalstrategie noch eingesetzt werden können.<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Geschäftsstelle der Initiative<br />
Neue Qualität der Arbeit (Hrsg.) (2011): Arbeitsfähigkeit erhalten und fördern.<br />
Der Leitfaden liefert Informationen zur Ausarbeitung einer demografiefesten<br />
Unternehmensstrategie, um die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern.<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.) (2009): Lernfähig im<br />
Tandem: Betriebliche Lernpartnerschaften zwischen Älteren und Jüngeren.<br />
Die Informationsbroschüre gibt eine kurze Einführung in die betriebliche<br />
Altersstrukturanalyse und stellt ausführlich die positiven Effekte dar, die<br />
altersgemischte Lerntandems für den Wissenstransfer und den Zuwachs an<br />
Kompetenz innerhalb von Unternehmen erzielen.<br />
Initiative Gesundheit und Arbeit (2010): iga-Barometer 3. Welle 2010: Einschätzungen<br />
der Erwerbsbevölkerung zum Stellenwert der Arbeit, zum Gesundheitsverhalten,<br />
zum subjektiven Gesundheitszustand und zu der Zusammenarbeit in<br />
altersgemischten Teams.<br />
Auf Basis einer Befragung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zeigt<br />
die Studie Zusammenhänge zwischen der Beschäftigung in altersgemischten<br />
Teams und der Arbeitszufriedenheit aus der Sicht von Beschäftigten auf.
Prognos AG (2012): Instrumentenkasten für eine altersgerechte Arbeitswelt in<br />
KMU. Forschungsbericht im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und<br />
Soziales.<br />
Der Instrumentenkasten bietet eine Übersicht über Maßnahmen und Instrumente,<br />
welche Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen des<br />
demografischen Wandels helfen können. Als theoretische Orientierung des<br />
Leitfadens und zur Systematisierung der vorgestellten Handlungsoptionen<br />
dient das Konzept der Arbeitsfähigkeit.<br />
Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V.<br />
Kompetenzzentrum (Hrsg.) (2008): Toolbox Fachkräftesicherung: Erfahrungs-<br />
und Wissenstransfer.<br />
Der Leitfaden erläutert Konzepte zum Wissens- und Erfahrungstransfer und<br />
stellt unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten für altersgemischte Teams<br />
in Unternehmen anhand von Praxisbeispielen vor.<br />
vbw – Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e. V.; BayMe – Bayerischer Unternehmerverband<br />
Metall und Elektro e. V.; VBM – Verband der Bayerischen Metall-<br />
und Elektroindustrie e. V. (2008): Personalpolitik demografiefest gestalten.<br />
Good-Practice-Beispiele aus dem Projekt MEZ – mit Erfahrung Zukunft<br />
meis tern.<br />
Weitere interessante Links:<br />
Erfolg kennt kein Alter<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): www.baua.de<br />
Deutsche Bundesregierung: www.erfahrung-ist-zukunft.de<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO):<br />
www.bagso.de<br />
Deutsches Demographie Netzwerk (ddn): www.demographie-netzwerk.de<br />
Institut der deutschen Wirtschaft: www.iw-koeln.de<br />
www.bmas.de > Service ><br />
Publikationen<br />
www.fachkraefte-toolbox.de ><br />
<strong>Download</strong>s – alle Artikel zum<br />
Herunterladen<br />
www.vbw-bayern.de ><br />
Publikationen<br />
31
Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong><br />
des Bundes; sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt.<br />
Herausgeberin:<br />
<strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> des Bundes<br />
11018 Berlin<br />
www.antidiskriminierungsstelle.de<br />
Zentrale: 03018 555-1855<br />
E-Mail: poststelle@ads.bund.de<br />
Bestellung der Publikation:<br />
Publikationsversand der <strong>Antidiskriminierungsstelle</strong> des Bundes<br />
Tel.: 03018 555-1866<br />
E-Mail: publikationen@ads.bund.de<br />
www.antidiskriminierungsstelle.de<br />
Inhaltliche Begleitung:<br />
Prognos AG, Berlin<br />
www.prognos.com<br />
Fotograf:<br />
www.florianvonploetz.de<br />
Gestaltung: www.avitamin.de<br />
Stand: November 2012<br />
Druck: Druckerei Arnold, Großbeeren<br />
Erfolg kennt<br />
kein Alter