Der Königsweg ist, Vorbehalte auf beiden ... - Klinikum Ansbach
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Gemeinsam <strong>auf</strong> dem Weg zum Ziel<br />
Landkreis mit ihrer Gesundheitsversorgung<br />
hervorragend <strong>auf</strong>gehoben.<br />
Dr. Goepfert: Eine große Chance besteht<br />
ja darin, dass wir mehrere Häuser<br />
in der Region verteilt haben. Man könnte<br />
auch fragen, <strong>ist</strong> das alles nötig? Dann<br />
sage ich: zukünftig ja! Denn die fl ächendeckende<br />
Gesundheitsversorgung<br />
durch Hausärzte wird immer schwieriger<br />
werden. In fünf bis zehn Jahren bekommen<br />
wir ein Riesenproblem durch<br />
mangelnde Besetzung von Praxisstrukturen.<br />
Wenn wir dann durch unsere<br />
regional sehr gute Aufstellung in der<br />
Lage sind, dort als Klinikbetreiber zu<br />
helfen, nicht im Sinne von Konkurrenz<br />
zu den Niedergelassenen, aber kommunal<br />
eine Gesundheitsversorgung<br />
mit <strong>auf</strong>rechtzuerhalten, dann <strong>ist</strong> das<br />
ein Riesenvorteil für die Bevölkerung.<br />
Und diesen Auftrag können wir übernehmen,<br />
wenn wir an verschiedenen<br />
Standorten platziert sind.<br />
Matschke: Die Verschränkung mit dem<br />
Niedergelassenenbereich wird meines<br />
Erachtens die zentrale Aufgabe sein, die<br />
wir zukünftig wahrnehmen müssen.<br />
Damit meinen wir nicht Konkurrenz,<br />
sondern die Entwicklung kooperativer<br />
Strukturen. Das <strong>ist</strong> ein hartes Brot: Die<br />
Kooperationsverhandlungen für das<br />
Facharztzentrum beispielsweise haben<br />
sich drei Jahre hingezogen, bis wir uns<br />
überhaupt soweit verständigt hatten,<br />
dass wir uns nicht wehtun wollen, sondern<br />
dass wir Neues schaff en wollen.<br />
Das wird aber die Zukunft sein, es wird<br />
ein Miteinander und einen Verschränkungsprozess<br />
geben, weil die einzelne<br />
Praxis das genauso braucht wie wir es<br />
brauchen, weil der ambulante und stationäre<br />
Bereich durchlässig sein muss.<br />
Es geht darum, dass die zukünftigen<br />
Strukturen jetzt geschaff en werden,<br />
dass wir uns jetzt <strong>auf</strong> den Weg machen<br />
und nicht warten, bis irgend jemand<br />
uns sagt, das müsst ihr so und so machen.<br />
Und da sind wir völlig im gleichen<br />
Denkmuster drin. Das muss gemacht<br />
werden, das <strong>ist</strong> der Auftrag.<br />
zak-intern: Herr Dr. Goepfert,<br />
wie würde denn ein Mitarbeiter<br />
von Ihnen Ihren Führungsstil beschreiben?<br />
Dr. Goepfert: Mein Führungsstil<br />
<strong>ist</strong> zielorientiert. Ich suche<br />
die Kompetenz bei den Mitarbeitern<br />
und höre da auch ganz genau hin, denn<br />
die Fachleute sind vor Ort. Ich bin nicht<br />
der Fachmann für die verschiedenen<br />
Themen. Dafür habe ich Mitarbeiter,<br />
und das muss man ganz klar herausstellen:<br />
Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes<br />
Gut. Das müssen wir erkennen,<br />
und das müssen wir weiterentwickeln,<br />
um diesen bedeutenden Faktor auch<br />
sinnvoll gestalten und begleiten zu<br />
können. Das beinhaltet Strukturen für<br />
jüngere Mitarbeiter mit Perspektiven,<br />
also ein klassisches Personalentwick-<br />
lungsthema; es geht aber auch um ältere<br />
Mitarbeiter, die in der Mitte oder am<br />
Ende ihres Berufsweges stehen, aber<br />
noch ein paar Jahre zu arbeiten haben.<br />
Wie kann man denen Perspektiven und<br />
Möglichkeiten <strong>auf</strong>zeigen? Was können<br />
wir machen, um überhaupt neues, qualifi<br />
ziertes Personal zu bekommen? Also<br />
nachvollziehbare Transparenz und z. B.<br />
klar festgelegte Ausbildungsverträge<br />
für Mediziner. Das <strong>ist</strong> ganz entscheidend.<br />
Seite 5<br />
„Es geht darum, die<br />
zukünftigen Strukturen<br />
jetzt zu schaff en“<br />
Ansonsten glaube ich, bin ich in der<br />
Sache freundlich-verbindlich, aber in<br />
der Umsetzung klar.<br />
zak-intern: Welche Werte bestimmen Ihr<br />
Handeln?<br />
Dr. Goepfert: Ich denke, dass wir in der<br />
Medizin, und da habe ich ja einen beruflichen<br />
Background, uns weiterhin <strong>auf</strong><br />
den ethischen Grundwerten bewegen<br />
werden. Ich habe alle Facetten der Medizin<br />
erlebt und dort auch viele negative<br />
Spielarten gesehen. Insofern habe<br />
ich eine klare Zielsetzung für mich, wie<br />
ich eine Klinik führen möchte. Und die<br />
heißt, dass der Patient, die Angehörigen<br />
und die Mitarbeiter im Mittelpunkt<br />
stehen. Wir müssen heute, das möchte<br />
ich betonen, ökonomisch agieren, wir<br />
müssen wirtschaftlich agieren, d. h. am<br />
Ende des Tages müssen wir mehr Geld<br />
einnehmen als wir ausgeben. Das bedeutet<br />
allerdings nicht Gewinnstreben<br />
um jeden Preis.<br />
zak-intern: Sie arbeiten jetzt schon eine<br />
ganze Weile zusammen, Sie haben auch<br />
dargestellt, dass es dabei etliche Übereinstimmungen<br />
gibt. Ist das jetzt der Beginn<br />
einer wunderbaren Freundschaft?<br />
Dr. Goepfert: Was das persönlich bedeutet,<br />
<strong>ist</strong> eine ganz andere Sache. Es<br />
mag sein, dass wir persönlich durchaus<br />
enger zusammenwachsen. Berufl ich<br />
haben wir jedoch Unternehmen zu<br />
führen, und das hat nichts mit Freundschaft<br />
zu tun, sondern das <strong>ist</strong> <strong>auf</strong> einer<br />
Sachebene, wo wir die Themen emotionsarm<br />
sortieren müssen, um die<br />
bestehenden Interessenslagen und<br />
Zielsetzungen, die uns auch vorgegeben<br />
werden, in Einklang zu bringen.