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Der Königsweg ist, Vorbehalte auf beiden ... - Klinikum Ansbach

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Seite 2<br />

zak-intern: Herr Dr. Goepfert, Sie kommen<br />

aus dem Bereich der privaten Krankenhausträgerschaft.<br />

Was sehen Sie denn<br />

im Bereich der Privaten, wovon sich die<br />

kommunalen Träger eine Scheibe abschneiden<br />

könnten?<br />

Dr. Goepfert: Ich denke, die privaten<br />

Kliniken haben in den letzten Jahren<br />

nachgewiesen, dass sie erstens qualitativ<br />

gute Versorgung le<strong>ist</strong>en können,<br />

denn sonst hätten sie sich am Markt<br />

nicht so durchsetzen können. Das zweite<br />

<strong>ist</strong>, dass sie wirtschaftlich arbeiten<br />

können und vor allem müssen, und<br />

das dritte <strong>ist</strong>, sie werden nicht den Erfolg<br />

haben, wenn sie nicht eine gewisse<br />

Geschwindigkeit vorlegen können.<br />

Und das <strong>ist</strong> der große Vorteil, weil die<br />

Entscheidungswege bei den<br />

Privaten eindeutig sind. Das <strong>ist</strong><br />

vielleicht die Schwierigkeit im<br />

kommunalen Bereich, was bisher<br />

ein bisschen dazu geführt<br />

hat, dass manche kommunalen<br />

Einrichtungen nicht ganz<br />

so wirtschaftlich erfolgreich<br />

waren, weil sie sich mit gewissen<br />

Themen nicht auseinandersetzen<br />

mussten und eben<br />

– auch geschichtlich bedingt<br />

– andere Entscheidungswege<br />

bestehen.<br />

zak-intern: Heißt geschichtlich<br />

bedingt, dass man sie so hinnehmen<br />

muss, wie sie sind, oder sehen Sie Möglichkeiten,<br />

diese Entscheidungswege zu<br />

verkürzen und Entscheidungen zu beschleunigen?<br />

Dr. Goepfert: Sie werden in meinem<br />

Reden und Handeln immer wieder<br />

eine Zielorientierung feststellen. Und<br />

das bedeutet: natürlich kann man das<br />

so hinnehmen. Die Frage <strong>ist</strong>, was <strong>ist</strong><br />

zukünftig das Ziel, was möchte ich mit<br />

meinen kommunalen Krankenhäusern<br />

darstellen? Die erste Frage <strong>ist</strong>: Möchte<br />

ich kommunal bleiben? Wenn ich kommunal<br />

bleiben möchte, muss ich viel<br />

ändern, damit wir dieses auch schaf-<br />

Gemeinsam <strong>auf</strong> dem Weg zum Ziel<br />

fen. Das zweite <strong>ist</strong>, dass wir uns genau<br />

darüber im Klaren sind, dass auch kommunale<br />

Einrichtungen heutzutage nur<br />

kommunal überleben können, wenn<br />

sie wirtschaftlich agieren.<br />

zak-intern: Veränderung ruft immer<br />

auch Unsicherheit und Ängste hervor. Wo<br />

sehen Sie Möglichkeiten, <strong>auf</strong> der Mitarbeiterseite<br />

Ängste abzubauen?<br />

Dr. Goepfert: Erster Punkt <strong>ist</strong>, dass<br />

man, wie Sie das auch in der Frage formuliert<br />

haben, erst einmal wahrnimmt,<br />

dass Veränderung Ängste schaff t. Ich<br />

muss die Sensibilität haben und verstehen,<br />

dass jede vermeintlich gute Idee<br />

erstmal nicht nur überall reine Freude<br />

auslöst, sondern dass ex<strong>ist</strong>enzielle<br />

Ängste entstehen. Ich gehe davon aus,<br />

dass alle Mitarbeiter sich hoch engagiert<br />

einsetzen wollen, und wenn einer<br />

kritisch reagiert, dann resultiert das<br />

vielleicht aus seinen Ängsten. Wie kann<br />

ich jetzt allerdings diese Ängste entkräften?<br />

Das geht aus meiner Sicht am<br />

besten, indem man einfach eine hohe<br />

Informationstransparenz schaff t. Denn<br />

dann redet man nicht mehr aus dem<br />

Bauch heraus, sondern dann redet man<br />

über „ZDF“, Zahlen, Daten, Fakten, und<br />

nicht „ARD“, Alle Reden Durcheinander.<br />

zak-intern: Sie beide haben eine sehr<br />

komplexe Aufgabe mit dem Grundsatz,<br />

dass es gilt, die Ex<strong>ist</strong>enz der kommunalen<br />

„ZDF statt ARD“<br />

Häuser im Landkreis zu sichern. Gibt es<br />

in dem Zusammenhang bereits erste gemeinsame<br />

Entscheidungen?<br />

Dr. Goepfert: Wir haben erste Gespräche<br />

geführt, in denen wir versucht haben,<br />

uns persönlich-menschlich ein<br />

bisschen näher kennenzulernen, was<br />

aus meiner Sicht sehr positiv gewesen<br />

<strong>ist</strong>. Wir haben gemeinsam eine Gesamtthematik<br />

abgesteckt, die lautet:<br />

Wir können <strong>auf</strong> Dauer nur erfolgreich<br />

sein, wenn wir einen gesamten Verbund,<br />

in welcher Form auch immer,<br />

haben. Wir müssen zusammen eine<br />

Geschäftsform schaff en, die es ermöglicht,<br />

Managementzielsetzungen aus<br />

einer Hand umzusetzen. Aus<br />

meiner Sicht <strong>ist</strong> es so, dass<br />

ich alle Themen, die ich jetzt<br />

verändern muss, immer nur<br />

unter dem Blickwinkel angehe,<br />

wie könnte es zukünftig<br />

eine bestmögliche Struktur<br />

sein, wenn alle Häuser<br />

zusammen sind. Ich werde<br />

also versuchen, keine Doppelstrukturen<br />

<strong>auf</strong>zubauen,<br />

ich werde jetzt schon in den<br />

Verbundkliniken weitestgehend<br />

so agieren, dass es immer<br />

unter dem Aspekt steht,<br />

Stärkung einer gesamten<br />

Struktur mit einem starken <strong>Klinikum</strong> in<br />

<strong>Ansbach</strong>.<br />

Matschke: Ich glaube, der entscheidende<br />

Punkt <strong>ist</strong> der: Bestimmte Prozesse<br />

müssen von denen angegangen<br />

werden, die dafür Verantwortung<br />

tragen. Das betriff t in erster Linie die<br />

Strukturverhandlungen. Strukturelle<br />

und strategische Fragen sind letztlich<br />

Fragen, die von der Politik beantwortet<br />

werden müssen. Wir beide können<br />

– und da sind wir <strong>auf</strong> einem sehr<br />

eff ektiven Weg – diese Prozesse dadurch<br />

begleiten, dass wir <strong>Vorbehalte</strong>,<br />

die in der täglichen Praxis Probleme<br />

bereiten, dadurch abbauen, dass wir

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