faktorAZUBI | Herbst 2020
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www.mehralseinmagazin.de 7. Jahrgang Heft 11 <strong>2020</strong> 3 Euro<br />
Mehr als ein Magazin<br />
AZUBI<br />
über<br />
150<br />
Ausbildungsplätze<br />
Willkommen im Knast!<br />
Vorgestellt: Azubi in der JVA<br />
S. 24<br />
Ran an den Job<br />
Die 12 Schritte zum erfolgreichen<br />
Berufseinstieg S. 16<br />
Bewerbung 2.0<br />
Optimal vorstellen in der<br />
Corona-Zeit S. 46<br />
Dein gutes Recht<br />
Von A wie Abmahnung bis<br />
Z wie Zeugnissprache S. 58
Was steckt drin<br />
für DICH?<br />
Entdecke DEINE Zukunft bei THIMM!<br />
In deinem Ausbildungsberuf möchtest du mitgestalten, dich einbringen und Verantwortung übernehmen.<br />
Damit bist du bei uns genau richtig! Bei THIMM, einem in Europa führenden Familienunternehmen<br />
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Ausbildung als:<br />
» Industriekaufmann (m/w/d)<br />
» Fachinformatiker Systemintegration<br />
(m/w/d)<br />
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» Medientechnologe Druck (m/w/d)<br />
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davon werden rund 140 Auszubildende an 12 Standorten in Deutschland ausgebildet. Dein Einstieg<br />
ins Unternehmen beginnt mit einer Onboardingphase zum Kennenlernen. Ausbildungsteams<br />
stehen dir mit regelmäßigem Feedback zur Seite und der Teamgedanke steht bei gemeinsamen<br />
Aktivitäten, wie zum Beispiel unserer Azubifahrt, ganz oben. Entdecke deine Möglichkeiten<br />
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THIMM Group GmbH + Co. KG | Breslauer Straße 12 | 37154 Northeim
3<br />
Editorial<br />
E<br />
ins ist klar: Die Corona-Pandemie hat auch vor dem<br />
Aus bildungsmarkt nicht Halt gemacht. Weniger Bewerber,<br />
aber vor allem auch weniger Ausbildungsplätze prägten<br />
das Bild. Doch nach Monaten der Unsicherheit geht es nun langsam, aber sicher<br />
bergauf, und die Betriebe halten wieder nach potenziellen Azubis Ausschau – und damit<br />
natürlich auch nach dir!<br />
Damit du die Chancen auf deine Traumausbildung auch optimal nutzen kannst,<br />
haben wir in dieser Ausgabe von <strong>faktorAZUBI</strong> erneut die wichtigsten Tipps und<br />
Tricks rund um die Themen Bewerbung und Jobeinstieg vereint und stellen dir die<br />
unterschiedlichsten Ausbildungsberufe in deiner Region Südniedersachsen vor.<br />
Hast du dich zum Beispiel schon einmal gefragt, wie es wohl ist, im Gefängnis zu<br />
arbeiten? Wolltest du schon immer mal live bei einer Operation dabei sein und helfen,<br />
Leben zu retten? Oder schlummert in dir vielleicht vielmehr ein wahres Verkaufstalent?<br />
Wir haben Azubis besucht und aus erster Hand erfahren, wie es ist, genau in<br />
diesen interessanten Bereichen zu arbeiten. Lerne sie kennen – ab Seite 24.<br />
Diese spannenden Porträts, bei denen wir Azubis vor Ort über die Schulter schauen,<br />
sammeln wir übrigens bereits seit sechs Jahren – seit unserer Ausgabe Nr. 1.<br />
Nun haben wir diesem gewaltigen Fundus endlich auch einen würdigen, digitalen<br />
Rahmen geschaffen. Auf unserer neuen Online-Plattform faktor-magazin.de/azubi<br />
findest du ab sofort eine Übersicht mit allen Storys der Ausbildungsberufe, die wir<br />
jemals im <strong>faktorAZUBI</strong> vorgestellt haben. Schau doch mal rein und lass dich inspirieren.<br />
Nun wünsche ich dir aber erstmal viel Spaß beim Lesen dieser Lektüre und viel<br />
Erfolg auf deinem Weg!<br />
COVERFOTO: LUKA GORJUP // ILLUSTRATION STOCK.ADOBE.COM<br />
Elena Schrader, Chefredakteurin<br />
schrader@faktor-magazin.de<br />
Impressum<br />
<strong>faktorAZUBI</strong>, Entscheider Medien GmbH, Berliner Str. 10, 37073 Göttingen, Tel. 0551 3098390, Fax 0551 30983911, info@faktor-magazin.de , www.faktor-magazin.de<br />
Herausgeber: Marco Böhme (V. i. S. d. P.), Chefredaktion: Elena Schrader (schrader@faktor-magazin.de),<br />
Redaktion: Lea van der Pütten, Margareta Vogel<br />
Lektorat: CoLibris-Lektoratsbüro Dr. Barbara Welzel, Art-Direktion & Layout: Julia Braun, Fotografie: Alciro Theodoro da Silva, Luka Gorjup, Vertrieb: Nicole Benseler<br />
Auflage: 7.000, Druck: Silber Druck OHG<br />
Wir übernehmen für unverlangt eingesendete Texte, Fotos, Zeichnungen etc. keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Von <strong>faktorAZUBI</strong> gestaltete Anzeigen sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Eine anderweitige Verwendung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Heraus gebers und einer Nutzungsentschädigung möglich. Ein Nachdruck der in <strong>faktorAZUBI</strong> veröffentlichten Beiträge (auch<br />
auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich.<br />
faktorAzubi-Goldpartner:<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
Inhalt<br />
6 Neues aus der Region<br />
Gut zu wissen<br />
10 Was Südniedersachsen dir bietet<br />
Entdecke die Möglichkeiten<br />
14 Schaff’ Ordnung im Homeoffice<br />
Käpt'n Chaos<br />
16 12 Schritte zum Berufseinstieg<br />
Ran an den Job<br />
16<br />
46 Optimal (online) bewerben<br />
Bewerbung 2.0<br />
52 Die Vorstellung der anderen Art<br />
Und dann klingelt plötzlich<br />
das Telefon ...<br />
54 Tipps von Personalern<br />
Ohne Hose im Zoom-Call?<br />
58 Von A bis Z<br />
Das ist dein gutes Recht!<br />
18 Neue Plattform am Start<br />
<strong>faktorAZUBI</strong> goes online<br />
20 Neuer Besuch bei ,alten‘ Azubis<br />
Wie war das damals?<br />
32<br />
62 Alternative: FSJ<br />
Eine Herausforderung,<br />
die sich lohnt<br />
65 Zeit für Abwechslung<br />
Freistunde<br />
AZUBIS PRÄSENTIEREN:<br />
24 Justizvollzugsfachwirt/-in<br />
Willkommen im Knast<br />
28 Kaufmann/-frau im<br />
Gesundheitswesen<br />
Die Kundengewinnerin<br />
36<br />
66 Comic<br />
Komisch, is' aber so.<br />
32 Chemielaborant/-in<br />
Ein dufter Beruf<br />
36 Fachangestellte/-r für<br />
Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
Lotsen der Arbeit<br />
38<br />
38 Operationstechnische/-r<br />
Assistent/-in<br />
Voller Einsatz im OP<br />
46<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
Meine Zukunft<br />
passiert nicht einfach.<br />
Ich bestimme sie.<br />
Berufsausbildung bei ZEISS<br />
Nach dem Abi in den Hörsaal? Das war nicht Dominiks Ding. Nach der Schule wollte<br />
er was bewegen. Zum Beispiel ein paar Atome auf der Oberfläche einer Glaslinse.<br />
Als zukünftiger Feinoptiker arbeitet er im Genauigkeitsbereich von Nanometern.<br />
Im Zusammenspiel von Hightech und Handarbeit kann er seine Fähigkeiten perfekt<br />
einsetzen. Wegen guter Leistungen kann er die Lehrzeit verkürzen und sich bald<br />
neuenHerausforderungen bei ZEISS widmen. Aber nicht an der Uni. „Die praktische<br />
Arbeit ist für meine persönliche Entwicklung einfach besser.“<br />
zeiss.de/ausbildung
6<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Etwas mehr Kohle<br />
gefällig?<br />
Sobald du eine betriebliche Ausbildung<br />
beginnst und aus- bzw. umziehen<br />
musst, weil dein Arbeitsplatz<br />
zum Beispiel in einer anderen Region liegt, kannst du auf die<br />
Berufsausbildungshilfe (BAB) zurückgreifen. Den Antrag dafür<br />
stellst du bei der Agentur für Arbeit – an dem Ort, an dem du<br />
deinen aktuellen Wohnsitz hast. Aufgemerkt: Für eine schulische<br />
Ausbildung kann keine BAB gewährt werden.<br />
Wenn du eine schulische Ausbildung absolvierst und nicht mehr<br />
zu Hause wohnst, kannst du Leistungen aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz,<br />
kurz BAföG, beantragen. Den Antrag<br />
dafür stellst du beim Amt für Ausbildungsförderung der zuständigen<br />
Kreis- oder Stadtverwaltung. Anders als<br />
Studenten musst du dieses Geld aber später nicht zurückzahlen.<br />
Darüber hinaus kannst du dir auch mit einem Nebenjob ein<br />
bisschen was dazu verdienen. Grundsätzlich steht in deinem<br />
Ausbildungsvertrag, ob du überhaupt einen Nebenjob haben<br />
darfst. Wenn ja, gib deinem Ausbilder Bescheid, dass du einen<br />
solchen annehmen möchtest, und informiere dich über<br />
sogenannte Verdienstobergrenzen, um keine Kürzungen beim<br />
Schüler-BAföG oder BAB zu erfahren. Außerdem gilt: Bist du<br />
krankgeschrieben oder hast Urlaub, darfst du in dieser Zeit<br />
auch deiner Nebenbeschäftigung nicht nachgehen.<br />
Weitere Finanz- und Spartipps gibt es unter:<br />
www.tinyurl.com/faktorA-Finanzfakten<br />
Standfeste Jobs mit Zukunft<br />
Einige Berufe erweisen sich in der aktuellen Corona-Krise<br />
als erstaunlich resistent, wie Analysten von Gehalt.de<br />
herausgefunden haben:<br />
› Pharmareferenten profitieren von der gesteigerten Nachfrage<br />
nach Arzneimitteln.<br />
› Der Online-Handel erlebt durch den Strukturwandel<br />
einen zusätzlichen Aufschwung. Davon profitieren auch<br />
die E-Commerce-Manager.<br />
› Softwareentwickler werden aktuell besonders stark<br />
nachgefragt.<br />
› Auch die meisten Unternehmen der Baubranche befürchten<br />
keine Auswirkungen auf ihre Auftragslage. Die Jobs<br />
von Dachdeckern oder Anlagenmechanikern sind nach<br />
wie vor gefragt.<br />
Alle Ergebnisse der Studie unter: www.gehalt.de/news/<br />
standfeste-jobs-mit-zukunft-trotz-krise<br />
FOTO: SARTORIUS<br />
Mutmacher gegen den Trend<br />
Durch Corona steht die Wirtschaft in vielen Branchen unter Druck, und<br />
auch der Ausbildungsmarkt ist betroffen: weniger Stellen, weniger Bewerber.<br />
Aber kein Grund, sich entmutigen zu lassen, denn es gibt auch positive<br />
Beispiele. So erhöht die Göttinger Sartorius AG in diesem Jahr die Zahl<br />
ihrer Ausbildungsstellen um ganze 35 Prozent auf ein Rekordhoch! Insgesamt<br />
79 Nachwuchskräfte, 21 mehr als im Vorjahr, starteten am 3. August<br />
beim international führenden Partner der biopharmazeutischen Forschung<br />
und Industrie. Dazu gehört auch Wasila Yassin (Foto) aus Syrien. Während<br />
einer 2015 gestarteten Initiative, mit der sich Sartorius für die Integration<br />
von Geflüchteten in die Arbeitswelt engagiert, absolvierte sie zunächst ein<br />
Jahrespraktikum. „Das Praktikum und die fachspezifische Vorbereitung<br />
haben mir sehr geholfen, bei Sartorius Fuß zu fassen“, sagt die angehende<br />
Maschinen- und Anlagenführerin. „Nun freue ich mich darauf, in der<br />
Ausbildung Neues zu lernen und meine Fähigkeiten zu verbessern.“<br />
FOTOS: STOCK.ADOBE.COM<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
PROFIL<br />
Neue Perspektiven an der<br />
HAWK in Göttingen studieren<br />
und die Zukunft mitgestalten!<br />
Die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft<br />
und Kunst ist eine staatliche Hochschule<br />
in Niedersachsen mit mehr als 6.000<br />
Studierenden. Die Hochschule ist regional<br />
verankert und darüber hinaus national sowie<br />
international hervorragend vernetzt. An der<br />
Göttinger Fakultät Ingenieurwissenschaften<br />
und Gesundheit können Sie sich in dreizehn<br />
Bachelor- und Masterstudiengängen praxisorientiert<br />
ausbilden lassen.<br />
Studiengänge Ingenieurwissenschaften<br />
■ Elektrotechnik/Informationstechnik<br />
(BEng, MEng)<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Mediziningenieurwesen (BEng),<br />
Medizintechnik (MEng)<br />
Physikalische Technologien (BEng),<br />
Laser- und Plasmatechnik (MSc)<br />
Präzisionsmaschinenbau (BEng, MEng)<br />
Studiengänge Gesundheit<br />
■ Hebammenwissenschaft (BSc)<br />
■ Pflege (dual) (BSc)<br />
■ Soziale Arbeit im Gesundheitswesen<br />
(BA)<br />
■ Therapiewissenschaften (dual),<br />
Studienrichtung Logopädie (BSc) und<br />
Studienrichtung Physiotherapie (BSc)<br />
FOTO: HAWK<br />
KONTAKT<br />
HAWK Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaft und Kunst<br />
Fakultät Ingenieurwissenschaften und<br />
Gesundheit<br />
Von-Ossietzky-Straße 99<br />
37085 Göttingen<br />
www.hawk.de/i<br />
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// IT-Systemkaufmann/-frau (m/w/d)<br />
// Fachinformatiker/-in Systemintegration (m/w/d)<br />
// Kaufmann/-frau für Büromanagement (m/w/d)<br />
Wir bieten zum 01.08.2021 folgenden dualen Studienplatz:<br />
// Bachelor of Arts in Business Administration (m/w/d)<br />
Unsere Ansprüche lassen sich einfach umschreiben:<br />
Wir möchten auch morgen noch zu den Besten unserer Branche zählen, daher<br />
suchen wir schon heute nach jungen Leuten, die noch besser sein möchten,<br />
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8<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Logistikhelden<br />
Die Logistik leistet nicht nur einen systemrelevanten<br />
Beitrag für Wirtschaft und Gesellschaft,<br />
sondern bietet unter anderem für Teamplayer,<br />
Macher und Anpacker extrem spannende und vielfältige<br />
berufliche Perspektiven. Darauf macht die<br />
Kampagne #Logistikhelden aufmerksam.<br />
Mehr zu den Logistikhelden gibt’s unter:<br />
www.die-wirtschaftsmacher.de<br />
Vereinte Kräfte in der Pflege<br />
Altenpflege, Gesundheits- und<br />
Krankenpflege, Kinderkrankenpflege<br />
– das war einmal!<br />
Mit dem neuen Pflegeberufereformgesetz<br />
der Bundesregierung<br />
werden all diese bisher einzeln<br />
ausgebildeten Berufe ab sofort in<br />
einer genera lisierten Ausbildung zusammengefasst<br />
– so auch im Helios Bildungszentrum<br />
Südniedersachsen, wo seit diesem Jahr<br />
die neue Ausbildung zur Pflegefachkraft angeboten<br />
wird. „Denn Auszubildende, die bei einem<br />
Altenheim angestellt sind, benötigen nicht nur<br />
Praxis einsätze im Krankenhaus“, erklärt die<br />
Leiterin des Bildungszentrums Doris Welzel,<br />
„sondern beispielsweise auch in der Psychiatrie<br />
oder Pädiatrie.“ www.helios-gesundheit.de<br />
TOPAS:<br />
Finde die Edelsteine unter den<br />
Arbeitgebern<br />
Manchmal ist es bei der Vielzahl an<br />
Ausbildungsbetrieben schwer, herauszufinden, welches<br />
Unternehmen wirklich zu einem passt. TOPAS kann dir dabei<br />
helfen – denn das Label steht seit einigen Jahren für<br />
‚Top Arbeit geber Südniedersachsen‘:<br />
www.suedniedersachsenstiftung.de/<br />
projekte/topas/unternehmen<br />
FOTOS/ ILLUSTRATIONEN: STOCK.ADOBE.COM<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
Macht Euch mit uns #auf in ein neues Leben! Wir bilden aus und fördern Talente,<br />
um auch in Zukunft führend am Weltmarkt zu sein.<br />
#Schon Pläne gemacht?<br />
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auSbildung<br />
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+ Bachelor of Business Administration<br />
(m/w/d)<br />
+ Chemielaborant/in (m/w/d)<br />
+ Chemikant/in (m/w/d)<br />
+ Destillateur/in (m/w/d)<br />
+ Elektroniker/in (m/w/d)<br />
(Tesium GmbH)<br />
+ Industriekauffrau/-mann (m/w/d)<br />
+ Industriemechaniker/in (m/w/d)<br />
(Tesium GmbH)<br />
+ Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d)<br />
(Symotion GmbH)<br />
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(m/w/d) (Tesium GmbH)<br />
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Neben der praktischen Ausbildung erhälst Du bei<br />
uns vertiefenden, berufsbegleitenden Unterricht.<br />
Wir begleiten durch den Tag: Ein besonde rer<br />
Geschmack, ein schmeichelnder Duft, eine spritzige<br />
Erfrischung, eine pflegende Creme, ein würziger<br />
Snack, ein nährendes Gemüsepüree, ein Leckerli für<br />
den Vierbeiner: In diesen Dingen stecken Produkte<br />
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neue Ideen und marktfähige Konzepte für Produkte,<br />
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Frau Petra Brychcy<br />
Mühlenfeldstraße 1 · 37603 Holzminden<br />
petra.brychcy@symrise.com
10<br />
Hey! Entdecke<br />
die Möglichkeiten<br />
Nach dem Abschluss hinaus in die<br />
große weite Welt, die so viel<br />
verspricht? Nicht nötig! Denn in<br />
deiner Region Südniedersachsen<br />
warten die besten Chancen für eine<br />
tolle Ausbildungszeit und eine<br />
erfolgreiche Karriere auf dich.<br />
Also: nichts wie hiergeblieben!<br />
TEXT MARGARETA VOGEL FOTO STOCK.ADOBE.COM<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong><br />
Z<br />
wischen Osterode, Northeim<br />
und Göttingen tut<br />
sich mehr, als du vielleicht<br />
vermuten magst. Nicht nur große und angesehene<br />
Global Player wie beispielsweise Sartorius, Symrise,<br />
KWS oder Novelis tummeln sich hier vor Ort, sondern<br />
auch unzählige mittelgroße und kleinere Betriebe<br />
wie Beckers Bester oder die Feinbäckerei<br />
Thiele. Allesamt bieten sie viele verschiedene Möglichkeiten<br />
für tolle Ausbil dungen und gute<br />
Karrierechancen.<br />
Und das kommt nicht von ungefähr – geografisch<br />
liegt Südniedersachsen nahezu in der Mitte Deutschlands,<br />
was einen erheblichen Standort vorteil bietet.<br />
Denn in zahlreichen Branchen muss etwas schnell<br />
von A nach B gelangen, und auch das, was über die<br />
,digitalen Autobahnen‘ bestellt wurde, muss meist<br />
über die realen Verkehrswege transportiert werden.<br />
Durch diese zentrale Lage hat sich unsere Region zu<br />
einem wirtschaftlichen Knotenpunkt entwickelt:<br />
Vor allem in den Sektoren Gesundheit, Dienstleistung,<br />
Industrie-, Informations-, Laser- und Messtechnik<br />
sowie Landwirtschaft ist Südniedersachsen<br />
top aufgestellt.<br />
››
11<br />
›› Die modernen Hochschul- und Forschungseinrichtungen,<br />
wie die Universität und Universitätsmedizin in Göttingen,<br />
die Max-Planck- Institute, die PFH Private Hochschule<br />
Göttingen, die HAWK Hildesheim Holzminden Göttingen<br />
sowie die TU Clausthal-Zellerfeld sind nicht nur für Studierende<br />
ein Grund, in Südniedersachsen zu bleiben – auch<br />
hier werden immer wieder Auszubildende gesucht.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
12<br />
› Auch mit zunächst ungewöhnlich klingenden<br />
Aus bildungsberufen kann es hinaus in die<br />
Welt gehen: Wer seine Ausbildung zum<br />
Orthopädie-Mechaniker beispiels weise<br />
bei Ottobock in Duderstadt absolviert, hat<br />
auch die Gelegen heit, Techniker des Teams<br />
zu werden, welches die Athleten bei den<br />
Paralympics unterstützt.<br />
› Infos zu den aktuellen<br />
Corona-Beschränkungen<br />
bezüglich der Austauschprojekte<br />
findest du unter:<br />
› www.azubi-mobil.de/<br />
fuer-azubis<br />
› www.na-bibb.de/presse/<br />
news/<strong>2020</strong>/coronavirusinformationenzu-erasmus<br />
Aber nicht nur für die Wirtschaft, sondern<br />
auch für die Bildung und Forschung werden in der<br />
Region die Fäden gesponnen. Durch das wissenschaftliche<br />
Umfeld herrscht ein steter Innovationsgeist<br />
– das bedeutet neue Entwicklungen, Start-ups,<br />
kreative Denkweisen und für dich die Möglichkeit,<br />
hautnah dabei zu sein und dazu beizutragen.<br />
Und was kannst du da jetzt beruflich konkret<br />
machen? Kurz gesagt: In der Region gibt es eine<br />
Menge Jobmöglichkeiten in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen. Von eher klassischen Ausbildungsberufen<br />
wie Kaufleute im Gesundheitswesen oder<br />
Fachkräfte für Arbeitsmarktdienstleistungen, über<br />
speziellere Berufsbilder wie Justizvollzugsfachwirte<br />
oder Chemielaboranten bis hin zum Operationstechnischen<br />
Assistenten – hier hast du im besten<br />
Sinne die berühmte Qual der Wahl (mehr zu diesen<br />
Ausbildungs berufen ab Seite 24).<br />
Du musst also nicht in Berlin, Hamburg oder<br />
Köln nach den vermeintlich ‚hippen‘ Jobs suchen,<br />
du kannst sie auch hier in der Region finden.<br />
Trotzdem bedeutet dies nicht, dass du hier nicht<br />
die Möglichkeit bekommen könntest, die Luft<br />
anderer Orte und Länder zu schnuppern. Beispielsweise<br />
vermittelt die Handwerkskammer Hildesheim-<br />
Südniedersachsen für Gesellen unterschiedlicher<br />
Handwerksrichtungen Austauschprojekte in<br />
verschiedene europäische Länder und steht denen,<br />
die sich für diese Option interessieren, mit Ratschlägen<br />
und weiterführenden Informationen zur<br />
Seite. Darüber hinaus kann mit dem Austauschprogramm<br />
‚Erasmus+‘ ein ausbildungsrelevanter<br />
Auslandsaufenthalt geplant und durchgeführt<br />
werden.<br />
Gleichsam kannst du während deiner Ausbildungszeit<br />
bei vielen anderen regional angesiedelten<br />
und zusätzlich international agierenden Arbeit gebern<br />
über die Stadtgrenzen hinweg unterwegs sein.<br />
Mit einer Ausbildung kannst du jedoch nicht<br />
nur über Grenzen hinaus Qualifikationen und Erfahrungen<br />
sammeln, sondern auch die Grundlage<br />
für weitere Fortbildungen oder ein Studium schaffen.<br />
Es gibt nicht immer nur einen Weg zum Ziel,<br />
und wer sich zunächst für eine Lehre zum Bankkaufmann<br />
entscheidet, kann daran immer noch ein<br />
Studium der Wirtschaftswissenschaften anschließen.<br />
Die Universität Göttingen bietet auf ihrer Webseite<br />
zudem zahlreiche Möglichkeiten, sich näher über<br />
die Chancen und Perspektiven zu informieren, die<br />
ein Studium auch ohne Abitur – aber mit Ausbildung<br />
– haben kann. Deinem erfolgreichen Start ins Arbeitsleben<br />
der Region steht also nichts mehr im Wege.<br />
Entspannung in deiner freien Zeit bieten Cafés<br />
oder Bars der Städte, und im Sommer geht’s zum<br />
Grillen an den Göttinger Kiessee, den Seeburger<br />
See oder die Northeimer Seenplatte. Ebenso lohnt<br />
sich ein Besuch beim Poetry Slam oder – für kleines<br />
Geld – eine Aufführung im Jungen Theater<br />
Göttingen.<br />
Wie du ohne Führerschein zur Arbeit und zu all<br />
diesen Aktivitäten kommen sollst? Die Göttinger<br />
Verkehrsbetriebe bieten Tarife extra für Auszubildende<br />
an. Für knapp 40 Euro bekommst du eine<br />
Monatskarte und somit mehr Flexibilität. Ähnliches<br />
gilt für die anderen Verkehrsbetriebe der<br />
Region. In diesem Sinne: hiergeblieben! ‹‹<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
14<br />
Käpt'n Chaos<br />
Es passiert immer wieder und taucht scheinbar aus dem Nichts auf: das Sammelsurium an<br />
losen Blättern, Lernunterlagen, Tassen und anderem Kleinkram rund um den Schreibtisch.<br />
Und auch im Kopf herrscht vor lauter Terminen und wichtigen To-dos ein ständiges Chaos.<br />
Wie soll man sich da nur vernünftig auf seine Abschlussprüfung vorbereiten? Oder gar eine<br />
anständige Bewerbung schreiben? Am besten gar nicht! Denn mit ein paar kleinen<br />
Tipps und Tricks ist die Ordnung schnurstracks wiederhergestellt.<br />
TEXT LEA VAN DER PÜTTEN ILLUSTRATION STOCK.ADOBE.COM<br />
Alles hat (s)eine Zeit<br />
Erstell dir einen schriftlichen Zeitplan, in<br />
den du deinen Stundenplan, deine Hobbys<br />
und andere Termine einträgst. Dort kannst<br />
du auch die Aufgaben und Ziele auflisten, die<br />
du an dem Tag schaffen willst. Plane deinen<br />
Tag in jedem Fall so, dass du morgens immer<br />
in etwa zur gleichen Zeit anfängst und am<br />
Ende auch zu ungefähr derselben Zeit aufhörst.<br />
Dann ist die Zeit gekommen, zu der du<br />
dich mit den Ablenkungen, die du dir über<br />
den Tag verkniffen hast, belohnen kannst.<br />
Am richtigen Platz<br />
Achte darauf, deinen Arbeitsplatz so einzurichten,<br />
dass er dir eine gesunde Haltung<br />
erlaubt und wenig Ablenkung bietet. Das<br />
heißt zunächst, dass du an einem richtigen<br />
Schreibtisch und auf einem richtigen<br />
Schreibtischstuhl Platz nimmst. Wenn es<br />
möglich ist, sollten die Arme und Beine<br />
jeweils im rechten Winkel gebeugt sein – und<br />
du solltest gerade auf deinen Bildschirm<br />
schauen können. Schaffe darüber hinaus eine<br />
räum liche Distanz zu etwaigen Störquellen<br />
wie zum Beispiel deinem Handy.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
15<br />
Kampf der Zettelwirtschaft<br />
Um Ablenkung vorzubeugen, halte auf<br />
deinem Schreibtisch Ordnung: Nimm dir<br />
täglich Zeit, um deine Unterlagen zu sortieren<br />
und abzuheften. Der Kampf gegen die<br />
Zettelwirtschaft hilft dir später dabei, deine<br />
Unterlagen schneller zu finden. Disziplin<br />
lohnt sich hier!<br />
Nutze deine Pausen<br />
Ganz wichtig: Plan auch Pausen ein, in denen<br />
du dich mit Freunden triffst, isst oder Sport<br />
machst. Diese Pausen sind für deine Konzentrations-<br />
und Leistungsfähigkeit besonders<br />
wichtig, aber natürlich auch für deine<br />
Gesundheit. Die Pause soll dir und deinem<br />
Gehirn eine Auszeit bieten, deswegen empfiehlt<br />
es sich, das Smartphone ausgeschaltet<br />
zu lassen.<br />
Finde dein System<br />
Natürlich hast du deine eigenen persönlichen<br />
Präferenzen und Lerntaktiken.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass du dein eigenes<br />
Ordnungssystem entwickelst. Es geht darum,<br />
dir eine Struktur zu schaffen, die dir in deinem<br />
Arbeits- und Lernalltag Erleichterung<br />
verschafft. So steigerst du deine Produktivität<br />
maßgeblich. Grundsätzlich gilt:<br />
Versuche, die Zeit am Bildschirm möglichst<br />
gering zu halten. Du kannst es ja mal mit ein<br />
paar altmodischen Lerntechniken ausprobieren:<br />
Wann hast du zum Beispiel das letzte<br />
Mal eine Mindmap erstellt oder Karteikarten<br />
geschrieben?<br />
Wohlfühlumgebung<br />
Aber nicht nur dein Schreibtisch sollte zum<br />
Lernen einladen, sondern deine gesamte<br />
Arbeitsumgebung. Plan ruhig jeden Abend<br />
zehn Minuten vorm Zubettgehen ein, dein<br />
Zimmer aufzuräumen. Lass morgens und<br />
abends jeweils frische Luft in dein Zimmer<br />
und schaff dir mit farbigen Ordnern, Ablageboxen<br />
und weiteren Arbeitsutensilien oder<br />
Deko deine perfekte Wohlfühlatmosphäre.<br />
Ordnung schaffen für deine<br />
Bewerbung<br />
Und natürlich lernt es sich an einem<br />
organisierten Schreibtisch nicht nur<br />
besser, vielmehr schreiben sich daran auch<br />
die Bewerbungen deutlich leichter. Mit<br />
deinem Ordnungssystem findest du schnell<br />
alle relevanten Zeugnisse und Zertifikate –<br />
und spätestens, wenn du dein erstes Video-<br />
Vorstellungsgespräch hast, macht sich deine<br />
Ordnung bezahlt (mehr dazu ab Seite 54).<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
16<br />
Ran an den Job!<br />
Ein Jahr ist schnell vorbei. Zeit, dir zu überlegen, was du nach der Schule machen möchtest. Und das<br />
bedeutet Arbeit. Aber wenn du die folgenden Schritte verfolgst, kannst du dein Ziel auf jeden Fall erreichen.<br />
TEXT MARGARETA VOGEL ILLUSTRATIONEN STOCK.ADOBE.COM<br />
1<br />
Was solls sein?<br />
Berufsziel festlegen: Werde dir klar, wohin die Reise<br />
für dich gehen soll. Was sind deine Interessen, was<br />
möchtest du mal werden, was ist dir wichtig? Im besten<br />
Fall triffst du diese Entscheidung noch vor Ende deines<br />
vorletzten Schuljahres.<br />
TIPP: Suche dir möglichst direkt Alternativen<br />
und fokussiere dich nicht zu sehr auf eine Sache.<br />
Damit erhöhen sich deine Chancen enorm!<br />
1<br />
Berufe-Bingo<br />
Welche Unternehmen bilden überhaupt<br />
in deinem Wunschberuf aus?<br />
Was ist dafür nötig? Bis wann kann<br />
man sich bewerben? usw.<br />
TIPP: Nutze das Internet, Ausbildungsmessen,<br />
Tageszeitungen und Zeitschriften,<br />
die Angebote der Agentur für Arbeit und<br />
persönliche Kontakte.<br />
2<br />
2<br />
3<br />
3<br />
Beherrsche das Chaos<br />
Strukturiere deine Rechercheergebnisse<br />
systematisch. Listen helfen weiter: Trage<br />
z.B. alle Unternehmen ein, bei denen du<br />
dich bewerben möchtest, Ansprechpartner,<br />
Bewerbungsfristen, Bewerbung erstellt,<br />
abgeschickt, nachgefragt usw.<br />
TIPP: Führe Listen. So behältst du besser<br />
den Überblick.<br />
4 5 6<br />
Halte die Nase in den Wind<br />
Schnupperpraktika ermöglichen Einblicke<br />
in Berufe und Unternehmenmund 5 Anschreiben, Lebenslauf, Bewer-<br />
Fleißarbeit Bewerbungsunterlagen<br />
4<br />
kannst später schon einige Erfahrungen<br />
bungsfoto, Praktikumszeugnisse –<br />
vorweisen. Und so manches Praktikum hat<br />
achte auf Vollständigkeit. Rechtschreibfehler,<br />
Flecken und Standardanschreiben<br />
schon zu einem Ausbildungsvertrag geführt.<br />
TIPP: Nutze freie Zeit, z.B. die nächsten<br />
kommen nicht gut an.<br />
<strong>Herbst</strong>ferien, für ein freiwilliges Praktikum.<br />
TIPP: Lass deine Bewerbungsunterlagen<br />
Kümmere solltest dich frühzeitig. Sei am<br />
von einer Vertrauensperson checken.<br />
Telefon höflich, und mach klar, worum es dir Wichtig: Jede Bewerbung sollte individuell<br />
geht. Lass dich nicht einfach abwimmeln!<br />
auf die jeweilige Stelle bezogen sein.<br />
6<br />
Klick und weg<br />
Die meisten Unternehmen akzeptieren<br />
inzwischen nur noch digitale<br />
Bewerbungen. Check deine Liste, und<br />
halte Bewerbungsfristen ein.<br />
Notiere dir, wann du dich wo beworben hast.<br />
TIPP: Schreib möglichst viele Bewerbungen,<br />
damit potenziert sich der Erfolg auf<br />
Vorstellungsgespräche!<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
17<br />
11<br />
Die große Entscheidung<br />
Wer soll denn nun dein Ausbildungsbetrieb<br />
sein? Wäge ab: Wo wirst du was lernen?<br />
Wer bietet die größte Vielfalt? Wo verdienst<br />
du gut? Wie sind die Perspektiven?<br />
TIPP: Höre auch auf deinen Bauch. Du wirst eine<br />
lange Zeit in der Firma verbringen, für die du dich<br />
entscheiden wirst. Also sei dir sicher, dass du<br />
dich dort auch wohlfühlen kannst!<br />
10<br />
Umschlag in der Post<br />
Endlich eine Antwort. Positiv ? Und sie wollen<br />
dich kennenlernen? Dann flash sie weg!<br />
Absage? Nicht durchdrehen. Dann war es einfach<br />
nicht das Richtige. Such dir Ausweichmöglichkeiten,<br />
und nutze Beratungsangebote.<br />
TIPP: Du bist nicht nur Bittsteller! Auch das<br />
Unternehmen hat Interesse am Arbeitnehmer.<br />
Dieses Wissen und Selbstbewusstsein bringen<br />
dich weiter!<br />
12<br />
12<br />
Vertragsabschluss<br />
Glückwunsch – die Würfel sind<br />
gefallen. Prüfe deinen Ausbildungsvertrag.<br />
Du bist mit einzelnen Punkten<br />
nicht ganz zufrieden? Nachfragen und<br />
darüber sprechen lohnt sich.<br />
TIPP: Sei mutig, und erkundige dich, wenn<br />
du etwas in deinem Vertrag nicht verstehst.<br />
Mit einer Unterschrift erklärst du dich<br />
nämlich einverstanden.<br />
11<br />
10<br />
9<br />
Der große Tag<br />
Du bist eingeladen! Dein erstes<br />
Vorstellungs gespräch steht an. Überlege<br />
dir, wie du dich präsentieren willst. Passt<br />
es zum Unternehmen und zur Stelle? No-Gos:<br />
Party- oder Sportklamotten, Shorts, sichtbare<br />
Unterwäsche, zu viel Schminke, ungepflegte<br />
Haare und Nägel, Körpergeruch, dreckige oder<br />
kaputte Kleidung und auch der zu klein gewordene<br />
Anzug von der Konfirmation haben beim<br />
Bewerbungsgespräch nichts zu suchen!<br />
TIPP: Frag jemanden, der ein gutes öffentliches<br />
Auftreten hat, nach seiner ehrlichen Meinung.<br />
9<br />
7 8<br />
7<br />
Telefon-Check<br />
Deine Bewerbungen sind verschickt,<br />
es sind schon zwei Wochen vergangen,<br />
und du hast noch nichts gehört?<br />
Dann ruf höflich an, und frag nach. Das<br />
zeigt, dass es dir wirklich ernst ist.<br />
TIPP: Schreib dir vorher auf, was du sagen<br />
willst. Dann bekommt das Telefonat gleich<br />
einen professionelleren Touch!<br />
8<br />
Vorbereitung ist die halbe Miete<br />
Online gibt es jede Menge Möglichkeiten, um<br />
Bewerbungstests zu üben und Gespräche vorzubereiten.<br />
Meist ist eine Mischung aus Kenntnissen<br />
über das Unternehmen, Allgemeinwissen, aktuellen<br />
weltpolitischen Ereignissen und berufsspezifischem<br />
Wissen gefragt.<br />
TIPP: Übe mit Freunden. Simuliert Gesprächssituationen.<br />
Zusammen geht vieles leichter!<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
18<br />
AZUBI<br />
goes online!<br />
Was genau macht ein Abwassertechniker? Welche Aufgaben hat eine<br />
Feinoptikerin? Und wie sieht eigentlich der Alltag eines Schornsteinfegers aus?<br />
Seit unserer ersten Ausgabe von <strong>faktorAZUBI</strong> vor sechs Jahren haben wir<br />
schon so manchen Auszubildenden in Südniedersachsen besucht und ihm<br />
über die Schulter geschaut. Nun gibt es all diese Porträts über spannende<br />
Berufe endlich gesammelt auf unserer AZUBI-Plattform zum Nachlesen ...<br />
› Abwassertechniker/-in<br />
› Alltags- und Demenzbegleiter/-in<br />
› Augenoptiker/-in<br />
Schornsteinfeger<br />
› Automobilkaufmann/-frau<br />
› Berufskraftfahrer/-in<br />
› Bestattungsfachkraft<br />
› Chemielaborant/-in<br />
› Chemikant/-in<br />
› Destillateur/-in<br />
› Duales Studium Physikalische<br />
Technologien<br />
Elektronikerin<br />
Fruchtsafttechnikerin<br />
Orthopädie-Schumacher<br />
› Elektroniker/-in<br />
› Fachangestellte/-r für<br />
Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
› Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung<br />
› Fachkraft für Lagerlogistik<br />
› Fachkraft für Möbel, Küchen<br />
und Umzugsservice<br />
› Feinoptiker/-in<br />
› Fliesenleger/-in<br />
› Forstwirt/-in<br />
› Fruchtsafttechniker/-in<br />
› Gesundheits- und Krankenpfleger/-in<br />
› Hebamme<br />
FOTOGRAFIE: ALCIRO THEODORO DA SILVA & LUKA GORJUP<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
19<br />
› Hörakustiker/-in<br />
› Hotelfachkraft<br />
› Immobilienkaufmann/-frau<br />
› Justizvollzugsfachwirt/-in<br />
› Kaufmann/-frau für<br />
Büromanagement<br />
›Kaufmann/-frau für Spedition und<br />
Logistikdienstleistung<br />
› Kaufmann/-frau für Versicherung<br />
und Finanzen<br />
› Kaufmann/-frau im<br />
Gesundheitswesen<br />
› Koch/Köchin<br />
› Konstruktionsmechaniker/-in<br />
› Mechatroniker/-in<br />
› Mediengestalter/-in für Digital<br />
und Print<br />
› Medienkaufmann/-frau<br />
für Digital und Print<br />
› Medizinische/-r Fachangestellte/-r<br />
› Notfallsanitäter/-in<br />
› Operationstechnische/-r Assistent/-in<br />
› Orthopädie-Mechaniker/-in<br />
› Orthopädie-Schuhmacher/-in<br />
› Packmitteltechnologe/-in<br />
› Parkettleger/-in<br />
› Pferdewirt/-in<br />
› Pflanzentechnologe/-in<br />
› Polizist/-in<br />
› Schornsteinfeger/-in<br />
› Sport- und Fitnesskaufmann/-frau<br />
› Steuerfachangestellte/-r<br />
› Technische/-r Modellbauer/-in<br />
› Veranstaltungskaufmann/-frau<br />
› Verfahrensmechaniker/-in für<br />
Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />
› Verkäufer/-in / Kassierer/-in<br />
› Zahntechniker/-in<br />
Krankenpfleger<br />
Fachkraft für Lagerlogistik<br />
Forstwirt<br />
Köchin<br />
Welche Ausbildung passt zu dir ? Finde es heraus!<br />
Besuch die neue<br />
<strong>faktorAZUBI</strong>-Plattform<br />
für mehr Infos zu den<br />
einzelnen Berufen,<br />
unter:<br />
faktor-magazin.de/azubi<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
20<br />
Wie war das<br />
damals ?<br />
Wir haben zwei ehemalige Azubis aus unserer allerersten<br />
Ausgabe von <strong>faktorAZUBI</strong> – vor sechs Jahren – erneut<br />
besucht und werfen gemeisam einen Blick zurück ...<br />
INTERVIEW LEA VAN DER PÜTTEN<br />
FOTOS PRIVAT<br />
Vorgestellt<br />
Kaufmann/-frau für Versicherung und Finanzen<br />
Thorben Peschke arbeitet noch immer in der<br />
Regionaldirektion der VGH Versicherung Göttingen,<br />
heute im Bereich Privatkunden für Sach- und<br />
Haftpflicht-Angelegenheiten, und steht hier Kunden<br />
sowie Kollegen aus dem Außendienst für Fragen<br />
und Freigaben zur Verfügung. Er wurde nach<br />
seinem Außendienst einsatz schon einige Monate<br />
vor Ausbildungsende in diesem Bereich weitergebildet<br />
und bekam die Möglichkeit, dort eine feste<br />
Anstellung zu erhalten – eine Chance, die er wahrnahm<br />
und sich auf die Stelle bewarb. Seitdem ist<br />
Thorben ein festes Teammitglied. Gemeinsam mit<br />
zwei weiteren Kollegen bildet der heute 29-Jährige<br />
das Team ,Sparkassen‘ und steht den Versicherungsabteilungen<br />
in den jeweiligen Sparkassen in ihrem<br />
Bereich als erster Ansprechpartner zur Verfügung.<br />
Thorben, erinnerst du dich noch an deine ersten<br />
Tage in der Ausbildung?<br />
Sehr gut sogar. Wir hatten zunächst eine ,Azubi woche‘<br />
in der Direktion in Hannover, an der alle neuen VGH-<br />
Azubis teilnahmen. Es gab unterschiedliche Workshops,<br />
in denen wir unter anderem grobe Arbeitsstrukturen,<br />
die Technik und erste Versicherungssparten der VGH<br />
kennenlernten. Es war eine lehrreiche, aber auch eine<br />
lockere Zeit. Klar, als frischer Azubi ist man immer<br />
etwas schüchtern: „Jetzt geht es los ... Wie sind die<br />
anderen so drauf ? Komme ich überhaupt zurecht? Und<br />
ist das wirklich das, was ich bis an mein Lebensende<br />
machen will?" Aber schon nach wenigen Wochen habe<br />
ich gemerkt: „Hier will ich nicht mehr weg!"<br />
Hat die Ausbildung dich ausreichend auf dein<br />
Berufsleben vorbereitet?<br />
Das würde ich schon sagen. Durch die Hospitation<br />
in den verschiedenen Fachabteilungen in Göttingen<br />
und bei dem Einsatz in einer VGH-Agentur konnte ich<br />
verschiedene Eindrücke sammeln. Das hat mir sehr<br />
geholfen, Belange aus dem Außendienst besser<br />
nachvollziehen und einordnen zu können.<br />
Gibt es etwas, was du aus heutiger Sicht in deiner<br />
Azubi-Zeit anders gemacht hättest?<br />
Ich hätte in meiner Außendienstzeit mehr Kundentermine<br />
aktiv wahrnehmen sollen. Damals hatte ich aufgrund<br />
der fehlenden Erfahrung eine kleine ,Blockade‘.<br />
Welchen Tipp hast du für potenzielle Azubis, die<br />
ebenfalls deine Ausbildung anstreben?<br />
Einfach machen! Erfahrung im Berufsleben hilft – ist<br />
aber nicht zwingend notwendig. Ich bin auch über<br />
,Umwege‘ zur VGH gekommen und habe in meiner<br />
Zivildienstzeit sowie in meinem Nebenjob während des<br />
Abiturs in ganz anderen Bereichen Berufserfahrung<br />
sammeln können.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
21<br />
Alina Paulmann arbeitete nach ihrer Ausbildung<br />
zur Pflanzentechnologin bei der KWS in Einbeck<br />
zunächst zwei Monate in der Gärtnerei des<br />
Unternehmens. Nur kurze Zeit später bekam sie<br />
eine Festanstellung in einer Maiszüchtungsabteilung.<br />
Heute fungiert die 23-Jährige als Schnittstelle<br />
zwischen dem Labor und den Zuchtstationen weltweit<br />
und wertet Analysedaten für den Züchtungsprozess<br />
aus. Zudem koordiniert sie Aussaaten und<br />
Probenahmen von Mais und Sonnenblumen. Im<br />
Laufe der Einarbeitungszeit bekam Alina immer<br />
mehr Verantwortung übertragen, sodass sie ihr<br />
Aufgabengebiet mittlerweile eigenständig bearbeitet<br />
und plant.<br />
Alina, erinnerst du dich noch an deine ersten<br />
Tage in der Ausbildung?<br />
Der erste Tag meiner Ausbildung war sehr aufregend.<br />
Wir bekamen viele neue Einblicke in das Berufs leben<br />
sowie in das Unternehmen selbst. Eine Führung durch<br />
die Firma sowie das Kennenlernen der Ausbilder rundeten<br />
den Tag erfolgreich ab.<br />
Welchen Tipp hast du für potenzielle Azubis, die<br />
sich ebenfalls für deine Ausbildung interessieren?<br />
Sie sollten vor allem großes Interesse an der Landwirtschaft<br />
sowie am Arbeiten mit Pflanzen haben. Man<br />
benötigt nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern auch<br />
das Engagement, sowohl an der Pflanze auf dem Feld<br />
als auch im Gewächshaus oder im Labor zu arbeiten.<br />
Dabei hat jede Abteilung eigene Schwerpunkte und<br />
abwechslungsreiche Aufgabenbereiche vorzuweisen<br />
– und jeder Auszubildende durchläuft während seiner<br />
Laufbahn verschiedene Abteilungen. Darum sollte<br />
man für diesen Weg auch unbedingt Team fähigkeit<br />
und ein gutes Auffassungsvermögen mitbringen.<br />
Aber KWS bietet im Rahmen der Ausbildung auch<br />
viele gemeinsame Aktionen an – das schafft ganz<br />
leicht ein Wir-Gefühl und einen starken Teamgeist.<br />
Also, einfach bewerben!<br />
Diese und weiter alte Azubi-Porträts gibt’s<br />
zum Nachlesen auf unserer neuen Plattform:<br />
faktor-magazin.de/azubi<br />
Vorgestellt<br />
Pflanzentechnologe/-in<br />
Hat die Ausbildung dich ausreichend auf dein<br />
Berufsleben vorbereitet?<br />
Die Ausbildung hat mich gut auf mein derzeitiges<br />
Berufsleben vorbereitet, da man schon das Grundwissen<br />
der Züchtung erlernt hat. Seit ich in der Maiszüchtungsabteilung<br />
angefangen habe zu arbeiten, kamen<br />
immer mehr neue Aufgaben hinzu, mit denen ich<br />
meine Fachkenntnisse vertiefen konnte.<br />
Gibt es etwas, was du aus heutiger Sicht in deiner<br />
Azubi-Zeit anders gemacht hättest?<br />
Nein, ich würde im Nachhinein nichts ändern.<br />
Ich bin sehr froh, dass ich mich für diesen Beruf<br />
entschieden habe. Er ist sehr abwechslungsreich<br />
und vielseitig, und die Ausbildung wird auch nicht<br />
umsonst die Drinnen-Draußen-Ausbildung genannt.<br />
Zudem bietet die KWS auch noch viele Möglichkeiten,<br />
um sich weiterzuentwickeln.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
www.mekom-regionalmanagement.de<br />
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Erfahrung garantieren Dir eine moderne und branchenübergreifende<br />
Ausbildung mit den besten Übernahmeund<br />
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In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Druck, einer<br />
Initiative des Mekom Regionalmanagements, bieten wir<br />
zusätzlich einen überbetrieblichen Austausch von Azubis<br />
in mehreren regionalen Unternehmen der drucknahen<br />
Industrie an.<br />
Unsere 360 Mitarbeiter haben die Jungfer Gruppe zu einer<br />
der modernsten und leistungsfähigsten Rollenoffsetdruckereien<br />
in Deutschland gemacht. Hier warten täglich<br />
neue Herausforderungen rund um den Druck und die<br />
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Technische Ausbildung:<br />
Medientechnologe/-in Druck<br />
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Mechatroniker/-in<br />
Fachkraft für Lagerlogistik<br />
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vollständigen Bewerbungsunterlagen zum Ausbildungsbeginn<br />
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37412 Herzberg am Harz<br />
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www.jungfer-druck.de
24<br />
Ausbildungsgehalt:<br />
1. Lehrjahr: 1.600 Euro<br />
2. Lehrjahr: 1.600 Euro<br />
Einstiegsgehalt: 2.412,70 Euro<br />
(brutto)<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
25<br />
Willkommen im Knast<br />
Karge Räume mit schweren Eisentüren, muskelbepackte Wärter und Prügeleien im<br />
Aufenthaltsraum – diese Bilder haben wohl viele im Kopf, wenn sie an ein Gefängnis<br />
denken. Doch die Realität sieht anders aus. Die Auszubildende zur Justizvollzugsfachwirtin<br />
Lina Al Kayed* räumt mit den Vorurteilen rund um ihren Beruf auf und<br />
erzählt, wie der Alltag im Gefängnis wirklich aussieht.<br />
Vorgestellt<br />
Justizvollzugsfachwirt/-in<br />
TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />
FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />
ls Lina Al Kayed* in der<br />
10. Klasse einen Vortrag<br />
von einem Anstaltspastor<br />
über die Justizvollzugsanstalt<br />
(JVA) Rosdorf hörte, wusste die damals<br />
16-Jährige sofort: „Genau dieser Ort könnte etwas<br />
für mich sein.“ Natürlich auf absolut freiwilliger<br />
Basis. Nach ihrem Fachabitur mit Schwerpunkt<br />
Sozialpädagogik an einer Berufsschule bewarb sich<br />
Lina dann schließlich vor zwei Jahren auf eine Stelle<br />
als Tarifangestellte in der JVA. Nach dem erfolgreichen<br />
Bestehen des Deutsch- und Sporttests sowie<br />
des Vorstellungsgesprächs nahm die junge Frau<br />
ihre Arbeit auf. „Ich weiß noch, dass alles sehr aufregend<br />
war“, erzählt Lina. „Ich hatte aus Filmen<br />
und Dokumentationen doch wirklich Extremvorstellungen<br />
von der Arbeit im Gefängnis – aber es<br />
war alles ganz anders als erwartet. Wir pflegen hier<br />
einen sehr freundlichen und professionellen Umgang<br />
mit den Gefangenen.“ Nach zwei Jahren als<br />
Angestellte ergab sich für Lina dann innerhalb der<br />
JVA die Möglichkeit, eine zweijährige Ausbildung<br />
A<br />
zur Justizvollzugsfachwirtin zu durchlaufen, und<br />
somit die Chance, die Beamten laufbahn einzuschlagen.<br />
Dazu musste sie jedoch zunächst noch<br />
den fehlenden Teil des Eignungsauswahlverfahrens<br />
bestehen, der sich aus Rechtschreibungs-, Grammatik-<br />
und Psychologiefragen zusammensetzt –<br />
und dann startete die Abiturientin quasi noch einmal<br />
von Anfang an.<br />
Heute befindet sich Lina im ersten Monat ihrer<br />
Ausbildung. „Das ist schon sehr ungewohnt“, erzählt<br />
die leidenschaftliche Boxerin. „Vorher habe<br />
ich bereits alleine eine ganze Station betreut. Jetzt<br />
als Auszubildende bin ich immer die zweite Frau –<br />
trage zum Beispiel kein Pfefferspray mehr und arbeite<br />
generell weniger eigenständig.“ Auf einer<br />
Station in der JVA Rosdorf leben rund 21 Gefangene.<br />
Aber Lina lernt in ihrer Ausbildung nicht nur<br />
den Stationsdienst noch einmal von Grund auf<br />
kennen, sondern durchläuft alle Abteilungen ››<br />
* Aus datenschutzrechtlichen Gründen haben wir den Namen<br />
verändert.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
26<br />
„Man muss den Beruf schon<br />
lieben und leben. Der Risikofaktor<br />
ist mir immer bewusst – aber wer<br />
Angst hat, ist hier fehl am Platz.“<br />
„Man muss den Beruf schon lieben und leben.<br />
Der Risikofaktor ist mir immer bewusst – aber<br />
wer Angst hat, ist hier fehl am Platz“, sagt die junge<br />
Auszubildende und bringt damit die Herausforderungen<br />
auf den Punkt. „Doch man lernt von Tag<br />
zu Tag. In den zwei Jahren, in denen ich jetzt schon<br />
in der JVA arbeite, bin ich definitiv über mich hinausgewachsen,<br />
bin in Stress- oder Provoka tionssituationen<br />
handlungs- und entscheidungsfreudiger<br />
geworden.“ Und die Arbeit im Gefängnis bringe<br />
auch schöne Momente mit sich, wenn zum Beispiel<br />
die Gefangenen aus aller Welt auf einen zukommen<br />
und ihre Geschichten erzählen. „Das<br />
zeigt schon ein besonderes Vertrauen mir gegenüber,<br />
und das ist schön“, sagt Lina. „Prinzipiell<br />
muss man sich immer den Unterschied zwischen<br />
Täter und einer Straftat vor Augen führen. Es sind<br />
nicht alles schlechte Menschen, man sollte die Geschichten<br />
dahinter kennen und sich keine Vorurteile<br />
erlauben.“ ‹‹<br />
der JVA, wie etwa den medizinischen Dienst, den<br />
Besuchsdienst, den Verwaltungsdienst oder auch<br />
die Kammer, wo die persönlichen Sachen sowie die<br />
Gefängnisausstattung der Gefangenen aufbewahrt<br />
werden. „Generell sind wir als Justizvollzugsfachwirte<br />
für die Beaufsichtigung, Kontrolle, Freizeitgestaltung<br />
und Versorgung der Gefangenen zuständig“,<br />
erzählt Lina und fasst damit ihre Aufgaben<br />
zusammen.<br />
Am Bildungsinstitut lernt Lina parallel zum<br />
praktischen Teil die gesetzlichen Grundlagen kennen<br />
und erhält Einführungen in die Bereiche Vollzugs-<br />
und Strafrecht, Psychologie, Pädagogik und<br />
Sport. Aber auch allgemeinere Fächer wie Politik<br />
oder Deutsch stehen auf dem Stundenplan. Diese<br />
theoretischen Grundlagen kann Lina dann in den<br />
verschiedenen Haftbereichen Untersuchungshaft,<br />
Strafhaft, Sozialtherapie oder auch Sicherheitsverwahrung<br />
umsetzen. Zu ihren konkreten Aufgaben<br />
gehören der Aufschluss einschließlich einer Vollzähligkeitskontrolle,<br />
die Begleitung der Gefangenen<br />
zu ihren Arbeitsstellen sowie deren Beaufsichtigung,<br />
aber auch die akustische und optische<br />
Überwachung bei Telefonaten oder Besuchen von<br />
Angehörigen. Auch die Post- oder Antragsbearbeitung,<br />
die Beratung der Gefangenen oder die Sauberkeit<br />
auf den Stationen gehören zum Tätigkeitsbereich<br />
eines Justizvollzugsfachwirtes.<br />
Wie läuft die Ausbildung an der JVA ab?<br />
Die zweijährige Ausbildung setzt sich aus mehreren<br />
Abschnitten zusammen: einem Einführungsmonat<br />
in der Einstellungsanstalt, dem anschließenden,<br />
dreieinhalb Monate dauernden Grundlehrgang am<br />
Bildungsinstitut des niedersächsischen Justizvollzuges<br />
in Wolfenbüttel, weiteren 14 Monaten in der berufspraktischen<br />
Ausbildung in der JVA und schließlich<br />
dem dreieinhalbmonatigen Fachlehrgang am<br />
Bildungsinstitut mit der Abschlussprüfung.<br />
Es folgt für gewöhnlich die Übernahme in das<br />
Probe beamtenverhältnis und schließlich die<br />
Beamten stellung auf Lebenszeit.<br />
Was sollte man als potenzieller Auszubildender<br />
mitbringen?<br />
•Durchsetzungskraft<br />
•Belastbarkeit<br />
•Einsatzbereitschaft<br />
•mündliche und schriftliche Ausdrucksstärke<br />
Was ist für eine Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten<br />
Voraussetzung?<br />
•die deutsche oder eine EU-Staatsbürgerschaft<br />
•Alter zwischen 20 und 40 Jahren (in Ausnahmen älter)<br />
•ein bestandenes Eignungsauswahlverfahren<br />
•einen Real- oder Hauptschulabschluss mit einer<br />
förderlichen Berufsausbildung<br />
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AZUBI 2/<strong>2020</strong>
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in dem man auch schon als Azubi viel unterwegs ist, Verantwortung trägt und<br />
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So auch Stella Maas, die mit ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen<br />
bei der DAK-Gesundheit ihren Traumberuf gefunden hat.<br />
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Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen<br />
TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
W<br />
enn Stella Maas morgens<br />
ins Büro ihrer DAK-Dienststelle<br />
in Hannover kommt,<br />
weiß sie oft nicht, was sie an<br />
dem Tag noch erwartet. Sie<br />
absolviert derzeit bei der Kranken kasse DAK-<br />
Gesundheit ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen<br />
mit dem Schwerpunkt Vertrieb.<br />
„Das ist das Schöne an dieser Ausbildung: Man<br />
macht jeden Tag etwas anderes“, sagt die 20-Jährige<br />
begeistert. Das bedeutet auch, dass es für sie keinen<br />
klassischen Arbeitsalltag gibt. Mal fährt Stella zu<br />
Kunden, um sie über individuelle Leistungen zu<br />
beraten, mal wirbt sie auf Veranstaltungen oder<br />
Messen Neukunden an – oder sie bereitet im Büro<br />
Termine vor oder nach. Die Ausbildung stellt dabei<br />
eine spannende Kombination aus Service, Vertrieb,<br />
Beratung und kaufmännischem Handeln dar.<br />
Neben dem Schwerpunkt im Vertrieb – bei der<br />
DAK liebevoll ‚Kundengewinner‘ genannt –, den<br />
Stella für sich gewählt hat, bietet das Unternehmen<br />
den Auszubildenden noch drei weitere Schwerpunkte<br />
an. Für die ‚Leistungsprofis‘ steht das umfangreiche<br />
Leistungsspektrum der DAK sowie die<br />
ausführliche Kundenberatung im Vordergrund.<br />
Die ‚Krankenhausspezialisten‘ haben es vorwiegend<br />
mit Leistungen für den Krankenhausbetrieb zu<br />
tun – sie prüfen Rechnungen, Diagnosen oder Kosten<br />
und bringen die Ansprüche ihrer Kunden zur Geltung.<br />
Im Schwerpunkt ‚Versicherungsexperte‘ geht es vor<br />
allem darum, den perfekten Versicherungsschutz<br />
für die Kunden zusammenzustellen. Grundsätzlich<br />
lernen die Azubis im Laufe ihrer Ausbildung jedoch<br />
in je zweiwöchigen Hospitationen alle vier Abteilungen<br />
kennen. Zudem besucht Stella einmal in der<br />
Woche die Berufsschule in Hannover. ››<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
30<br />
„Ich wurde von Anfang an gut auf genommen,<br />
und es ist nach wie vor ein Arbeiten auf<br />
Augenhöhe.“<br />
Da es sich bei ihrer Ausbildung um einen<br />
IHK-Beruf handelt, stehen hier vor allem die kaufmännischen<br />
Aspekte wie Rechnungswesen, Marketing<br />
oder auch Politik im Vordergrund. Darüber<br />
hinaus durchläuft Stella zusammen mit anderen<br />
Azubis der Krankenkasse aus ganz Deutschland im<br />
internen Tagungszentrum in Bad Segeberg bei<br />
Hamburg regelmäßig Verkaufs-, Kommunikationsund<br />
Telefontrainings.<br />
Durch ihren Schwerpunkt im Vertrieb ist Stella<br />
bereits jetzt viel unterwegs, auch über ihre eigentliche<br />
Einsatzstelle in Hannover hinaus. Sie steht<br />
täglich in Kontakt mit Kunden, berät diese über<br />
individuelle Leistungen und Angebote sowie die<br />
rechtlichen Regelungen des Gesundheits- und Sozialsystems.<br />
Auf Messeständen oder bei Veranstaltungen<br />
trägt sie darüber hinaus bereits eigenständig<br />
zur Neukundenakquise bei, indem sie auf die Leistungen<br />
des Unternehmens aufmerksam macht.<br />
„Das war noch relativ am Anfang meiner Ausbildung“,<br />
erzählt Stella und erinnert sich gern daran<br />
zurück. „Da waren wir auf einer Messe, und es hat<br />
mir besonders Spaß gemacht, mit den Schülern vor<br />
Ort in Kontakt zu treten, die an genau demselben<br />
Punkt standen wie ich nur kurz vorher – und sie<br />
dann zu beraten und zu erklären, was man so alles<br />
machen kann.“<br />
Dass sie beruflich etwas mit Menschen machen<br />
möchte, war für Stella schon immer klar. Nach<br />
ihrem Abi in Detmold recherchierte sie und entschied<br />
sich schnell für die Ausbildung bei der DAK,<br />
wo ihr der Schwerpunkt ‚Kundengewinner‘ direkt<br />
zusagte. Vorab informierte sie sich über das<br />
Online- Praktikum auf der Webseite des Unternehmens<br />
über den Beruf. Dort konnte sie eine andere<br />
Auszubildende einen Tag lang digital begleiten und<br />
über die Videos erste Einblicke in ihren späteren<br />
Arbeitsalltag und Ausbildungsplatz bekommen –<br />
und war sofort begeistert.<br />
Als sie dann schließlich selbst ihren ersten Arbeitstag<br />
antrat, wartete eine kleine Schultüte an<br />
ihren Platz auf sie, befüllt mit einer kompletten<br />
Erstausstattung für die Ausbildung. Und nachdem<br />
sie sich mit den Kollegen und dem technischen<br />
System ein wenig vertraut gemacht hatte, ging es<br />
für sie auch schon direkt an die Arbeit. „Ich habe<br />
bereits jetzt in der Ausbildung die Möglichkeit, viel<br />
mitzugestalten und auszuprobieren“, erzählt Stella<br />
zufrieden. „Ich wurde von Anfang an gut aufgenommen,<br />
und es ist nach wie vor ein Arbeiten<br />
auf Augenhöhe.“ ‹‹<br />
Was sollte ein potenzieller Azubi mitbringen?<br />
•Offenheit<br />
•Kommunikationsstärke<br />
•Selbstorganisation<br />
•Flexibilität<br />
•Kontaktfreude<br />
In welchen Bereichen kann man später arbeiten?<br />
•in Krankenhäusern<br />
•in Rehaeinrichtungen<br />
•bei Krankenversicherungen<br />
•in Arztpraxen u. v. m.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
32<br />
Ausbildungsgehalt:<br />
1. Lehrjahr: 750–850 Euro<br />
2. Lehrjahr: 790–940 Euro<br />
3. Lehrjahr: 850–1.020 Euro<br />
4. Lehrjahr: 890–1.100 Euro<br />
Einstiegsgehalt: 1.700–2.850 Euro<br />
(brutto)<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
33<br />
Vorgestellt<br />
Chemielaborant/-in<br />
Ein dufter Beruf<br />
Nähert man sich dem Werk von Symrise in Holzminden, wird schnell klar,<br />
womit hier gearbeitet wird. Je nachdem, wo man sich gerade auf<br />
dem Firmengelände befindet, wabern einem würzige, süße oder andere<br />
aromatische Gerüche entgegen. Das ist das Arbeitsumfeld von Leonie Kiefer,<br />
die dort ihre Ausbildung zur Chemielaborantin absolviert.<br />
TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />
FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />
V<br />
on ihrem Kindheitstraumberuf<br />
Modedesignerin hat<br />
Leonie Kiefers Berufsweg<br />
sie heute doch denkbar<br />
weit weggetragen. Statt des ästhetischen Aussehens<br />
stehen in ihrer Ausbildung als Chemielaborantin<br />
bei Symrise in Holzminden – einem weltweit führenden<br />
Hersteller für Duft- und Geschmackstoffe<br />
sowie Inhaltsstoffe für Kosmetika und Ernährung<br />
– die Sinne Geruch und Geschmack stärker im Fokus.<br />
Die Leidenschaft für Naturwissenschaften hat<br />
die heute 19-Jährige während ihrer Schulzeit auf<br />
dem Gymnasium in Uslar entwickelt, und so überraschte<br />
es auch nicht, als sie im Abi Chemie, Biologie<br />
und Mathe zu ihren Hauptprüfungsfächern<br />
wählte. Diese Begeisterung kann sie in ihrer Ausbildung<br />
nun voll ausleben. „Besonders gut gefällt mir<br />
die Abwechslung in dem Beruf. Man sitzt nicht nur<br />
den ganzen Tag am Schreibtisch oder steht im Labor,<br />
sondern es gibt jeden Tag etwas Neues zu entdecken“,<br />
sagt Leonie schwärmend.<br />
Aktuell arbeitet sie in der Abteilung Flavor in der<br />
Anwendungstechnik. Hier fährt sie morgens früh<br />
ihren PC hoch und schaut erst einmal, welche Aufträge<br />
für Rezepturen von Kunden da sind. So bekommt<br />
sie etwa einen Auftrag, ein bestimmtes, bereits<br />
existierendes Produkt mit einem gleichen oder<br />
ähnlichen Geschmack, aber mit günstigeren Bestandteilen<br />
herzustellen – seien es Brühen, Soßen<br />
oder Fertiggerichte.<br />
Wenn bestimmte Komponenten dafür fehlen, bestellt<br />
Leonie diese nach oder füllt sie auf – und<br />
dann geht es auch schon ans Mischen der verschiedenen<br />
Aromastoffe. „Das ist anfangs ein richtiges<br />
Experimentieren“, sagt Leonie und lacht. Wenn<br />
dann aber irgendwann die richtigen ,Zutaten‘ gefunden<br />
sind und sie selbst das Aroma – in Wasser<br />
oder Öl gelöst – verkostet und für gut befunden<br />
hat, stellt sie es dem Kunden vor.<br />
Neben der Abteilung Flavor durchläuft Leonie<br />
noch weitere Bereiche von Symrise, wie etwa ››<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
34<br />
Leonies Tipp:<br />
„Man sollte immer offen und freundlich<br />
sein und zeigen, wie begeistert man von<br />
Naturwissenschaften ist.“<br />
Scent and Care oder Cosmetic Ingredients. Dabei<br />
unterscheiden sich nicht nur die thematischen<br />
Schwerpunkte, sondern auch die Anwendungen.<br />
In der Synthese beispielsweise wird nach neuen<br />
Verbindungen gesucht, während in der Analyse<br />
untersucht wird, was in einem Produkt drinsteckt,<br />
ob es echt ist und wie es weiterentwickelt werden<br />
könnte. In der Anwendungstechnik dreht es sich<br />
vor allem um das Nachstellen von bereits existierenden<br />
Produkten mit anderen oder auch gleichen<br />
Stoffen. „Man hört ja oft von der Lebensmittelindustrie,<br />
dass Chemie schlecht ist und schädlich<br />
für den Körper“, erzählt Leonie von den Vorurteilen,<br />
die ihr häufig begegnen. „Aber wir arbeiten<br />
hier vor allem mit Rohstoffen direkt aus der Natur<br />
– und manchmal mit solchen, die so zwar in der<br />
Natur vorkommen, die wir dann aber synthetisch<br />
herstellen, weil sie so knapp sind. Das gilt zum<br />
Beispiel für Menthol.“<br />
Wie genau so etwas funktioniert lernt Leonie<br />
neben der Ausbildung in der Berufsschule, die sie<br />
ein- bis zweimal pro Woche besucht. Neben klassischen<br />
Schulfächern wie Deutsch oder Politik lernt<br />
Leonie dort Reaktionsgleichungen, alles rund um<br />
die organische und anorganische Chemie, aber<br />
auch die berufsspezifischen Funktionsweisen<br />
und Analysemethoden kennen. Darüber hinaus<br />
stehen auch die Apparaturen der Produktion auf<br />
ihrem Stundenplan, denn Chemielaboranten fungieren<br />
wie auch Chemikanten gewissermaßen als<br />
Schnittstelle zwischen dem Labor und der Produktion.<br />
So ist eine Verbindung unter Laborbedingungen<br />
etwas anderes als in der Produktion, und an<br />
einer gewissen Stelle muss das Produkt auch auf<br />
große Massen skaliert werden. Leonies Job ist es<br />
dann, darauf zu achten, dass das Laborprodukt<br />
auch in der Produktion eingesetzt werden kann.<br />
Neben der Berufsschule vertieft Leonie ihre<br />
theo retischen, aber auch praktischen Kenntnisse<br />
zusätzlich im firmeninternen Lehrlabor von Symrise.<br />
Angefangen mit der Titration – in der Chemie<br />
ein quantitatives Analyseverfahren zur Konzentrationsbestimmung<br />
– bis hin zur Herstellung kristalliner<br />
Strukturen lernen die Azubis in Gruppen von<br />
zehn Leuten unter der Aufsicht von zwei Ausbildern<br />
alle relevanten Grundhandgriffe und Prozesse<br />
kennen. „Das macht immer super viel Spaß, und<br />
wenn man über fünf Monate mit den gleichen<br />
zehn Leuten zusammenarbeitet, entstehen auch<br />
tolle Freundschaften“, berichtet Leonie. Vorerfahrungen<br />
brauche man für den Beruf des Chemielaboranten<br />
nicht. „Man sollte immer offen und<br />
freundlich sein und zeigen, wie begeistert man von<br />
Naturwissenschaften ist“, rät Leonie allen, die<br />
sich für ihre Ausbildung interessieren. ‹‹<br />
Was sollte ein Chemielaborant mitbringen?<br />
•Begeisterung für Naturwissenschaften<br />
•Neugierde<br />
•Pflichtbewusstsein<br />
•Präzision<br />
Welche Anwendungsgebiete gibt es für<br />
Chemielaboranten bei Symrise?<br />
•Synthese<br />
•Analyse<br />
•Anwendungstechnik<br />
•Qualitätssicherung<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
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36<br />
Ausbildungsgehalt:<br />
1. Lehrjahr: 1.018 Euro<br />
2. Lehrjahr: 1.068 Euro<br />
3. Lehrjahr: 1.114 Euro<br />
Einstiegsgehalt: 2.849 Euro<br />
(brutto)<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
37<br />
Lotsen der Arbeit<br />
Für die Azubis der Agentur für Arbeit in Göttingen herrscht seit der Corona-Zeit<br />
Hochbetrieb – so auch für Cansel Demirtas und Salomon Diedrich, die gerade erst frisch<br />
im Juli ihre dreijährige Ausbildung zu Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
erfolgreich abgeschlossen haben.<br />
TEXT LEA VAN DER PÜTTEN FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />
Vorgestellt<br />
Fachangestellte/-r für<br />
Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
ls Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
sind Cansel Demirtas (r.)<br />
und Salomon Diedrich (l.)<br />
für ihre Kunden bei Fragen zur Arbeitslosigkeit<br />
oder auch zum Leistungsanspruch erste Ansprechpartner.<br />
Sie sind wichtige Lotsen für die Kunden.<br />
Sie bearbeiten Anträge, prüfen rechtliche Ansprüche<br />
und stehen dabei in einem stetigen Austausch<br />
mit Kunden – Arbeitgebern wie Arbeitnehmern.<br />
„Das hört sich erstmal langweilig an, den ganzen<br />
Tag nur Anträge zu prüfen, aber da steckt viel mehr<br />
dahinter“, erklärt Cansel. Bereits während ihrer<br />
Ausbildung haben sich die beiden frischgebackenen<br />
Berufseinsteiger im Kampf mit den Paragraphen<br />
intensiv mit den Sozialgesetzbüchern (SGB) beschäftigt.<br />
„Das war anfangs wirklich nicht leicht,<br />
da muss man einfach dranbleiben“, erzählt der<br />
19-jährige Salomon von den anfänglichen Schwierigkeiten.<br />
Aber im Laufe der Zeit haben sich die<br />
Azubis die Systematik und die rechtlichen Grundlagen<br />
so stark angeeignet, dass sie heute ganz<br />
selbstverständlich vom SGB II und SGB III, von<br />
rechtlichen Ansprüchen oder gesetzlichen Vorgaben<br />
sprechen. „Man sollte wirklich gern mit Gesetzen<br />
arbeiten und auch den Kundenkontakt mögen,<br />
wenn man diese Ausbildung anstrebt“, sagt Cansel.<br />
A<br />
Über die drei Jahre ihrer Ausbildung durchliefen<br />
sie die vielen verschiedenen Bereiche und Abteilungen<br />
der Arbeitsagentur wie etwa die Antrags- und<br />
Leistungsbearbeitung, die Arbeitsvermittlung, die<br />
Berufsberatung, den Arbeitgeberservice, die Familienkasse<br />
oder das Jobcenter. Auch in der Eingangszone,<br />
in der sie nach den Anliegen der Kunden fragten,<br />
Daten aufnahmen und die Anliegen auch bearbeiteten,<br />
wurden die Nachwuchskräfte eingesetzt.<br />
Und dabei kamen sie viel herum – denn vor Ort<br />
gibt es nicht alle Abteilungen und Bereiche. So<br />
wurden die beiden unter anderem in Northeim (im<br />
Jobcenter) oder in Braunschweig (Personalverwaltung,<br />
Service-Center der Arbeitslosenversicherung)<br />
eingesetzt. Dort wohnten sie in kleinen WGs mit<br />
anderen Azubis zusammen – ein absolutes Highlight<br />
der Ausbildung, wie Salomon verrät. Auch<br />
ein zweiwöchiges Betriebspraktikum in einem<br />
ganz anderen Bereich sieht der Ausbildungsplan<br />
vor. So hat Salomon etwa die Stromversorgungsschutzanlagen<br />
von Piller in Osterode kennengelernt,<br />
und Cansel gab ihrem Verkaufstalent bei<br />
der Firma für Bürobedarf Wiederholdt in der Göttinger<br />
Innenstadt eine Chance.<br />
Darüber hinaus ist die Ausbildung durch interne<br />
Lernmodule strukturiert. Ergänzend zu den Themen<br />
der Berufsschule in Hannover lernen die Azubis<br />
hier die rechtlichen Grundlagen kennen, die sie<br />
für die tägliche Arbeit in den einzelnen Bereichen<br />
benötigen. Sie werden auf die Praxiseinsätze in den<br />
verschiedenen Abteilungen vorbereitet und werden<br />
in Sachen Kundenkommunikation geschult. Während<br />
der Praxisphase und in den Lernmodulen<br />
werden sie eng von den Fachausbildern vor Ort<br />
begleitet. In der Berufsschule hingegen liegt der<br />
Fokus eher auf den Bereichen Wirtschaft und Recht.<br />
Aber auch Fächer wie Deutsch oder Politik stehen<br />
auf dem Stundenplan.<br />
Nach ihrer Ausbildung sind Cansel und Salomon<br />
nun in ein unbefristetes Anstellungsverhältnis<br />
übernommen worden – beide wunschgemäß in der<br />
Leistungsabteilung, also dem Bereich, der sich mit<br />
dem anfangs so schwierigen SGB III beschäftigt.<br />
„Das macht einfach wirklich Spaß“, sagt Salomon<br />
noch, stolz über seine erste richtige Arbeitsstelle. ‹‹<br />
<br />
Wo kann man später<br />
als Fachangestellte/-r<br />
für Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
arbeiten?<br />
•Agentur für Arbeit<br />
•Krankenkassen<br />
•Rentenversicherungen<br />
•Jobcenter<br />
•Familienkasse<br />
<br />
Warum sollte man die<br />
Ausbildung machen?<br />
•sicherer Arbeitsplatz<br />
•guter Verdienst<br />
•bundesweite Einsatzmöglichkeiten<br />
•vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
•gute Aufstiegschancen<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
38<br />
Ausbildungsgehalt:<br />
1. Lehrjahr: 1.160 Euro<br />
2. Lehrjahr: 1.220 Euro<br />
3. Lehrjahr: 1.280 Euro<br />
Einstiegsgehalt: 2.200–2.400 Euro<br />
(brutto)<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
39<br />
Vorgestellt<br />
Operationstechnische/-r<br />
Assistent/-in<br />
Voller Einsatz im OP<br />
Nathalie Bunk gibt Einblicke in das Leben einer Operationstechnischen<br />
Assistentin – ein Ausbildungsberuf der starke Nerven erfordert,<br />
wenn es drauf ankommt, und gleichzeitig ein gutes Gefühl vermittelt.<br />
TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />
FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />
G<br />
rey‘s Anatomy, Scrubs oder<br />
Emergency Room – alle kennen<br />
und lieben derlei Arztserien.<br />
Besonders dann, wenn es im Operationssaal<br />
mal wieder hoch hergeht. Dass neben den Ärzten<br />
aber noch eine andere Berufsgruppe zu einer gelungenen<br />
Operation beiträgt, wissen viele nicht. Nathalie<br />
Bunk absolviert derzeit ihr zweites Ausbildungslehrjahr<br />
als Operationstechnische Assistentin (OTA)<br />
an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und<br />
erklärt, was es mit diesem Beruf auf sich hat.<br />
Als OTA unterstützt Nathalie die Ärzte bei den<br />
OPs sowie bei der Vor- und Nachbereitung der Patienten.<br />
Dabei unterscheiden sich vor allem zwei<br />
Tätigkeitsbereiche. Beim Instrumentierdienst ist die<br />
Auszubildende als Teil des OP-Teams ganz nah am<br />
Geschehen. Sie bereitet den Patienten vor, klärt<br />
noch ein letztes Mal alle Einwilligungen und Allergien<br />
ab, achtet mit auf die Lagerung des Patienten<br />
und reicht schließlich dem Arzt während der OP<br />
die chirurgischen Instrumente wie Skalpelle, Scheren<br />
oder Klemmen an. Als Springerin hingegen<br />
greift Nathalie nicht in den sterilen OP-Bereich ein,<br />
sondern assistiert von außen, indem sie neue Instrumentenpakete<br />
öffnet und anreicht oder auch<br />
Kabel anschließt. „Durchschnittlich habe ich am<br />
Tag rund drei OPs“, erzählt Nathalie aus ihrem<br />
Azubi-Alltag, „je nachdem natürlich, wie lang und<br />
kompliziert die Eingriffe sind.“ So kann es durchaus<br />
sein, dass die 22-Jährige bei einem Eingriff<br />
mehrere Stunden am Stück steht und den Chirurgen<br />
assistiert. „Man sollte auf jeden Fall körperlich<br />
fit sein, wenn man diesen Job ausüben will“, so<br />
Nathalie.<br />
Für Nathalie war schon immer klar, dass sie<br />
später etwas mit Medizin machen möchte. Während<br />
ihrem FSJ, das sie zunächst nach ihrem Abi<br />
einlegte und im Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende<br />
in der Onkologie und auf der ››<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
40<br />
Palliativstation absolvierte, hat sich dieser Wunsch<br />
noch gefestigt. So begann die damals 19-Jährige<br />
zunächst die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten<br />
in einer Gefäßchirurgischen Praxis in<br />
Göttingen, wo ebenfalls ambulant und stationär<br />
operiert wurde. Schnell wurde ihr hier klar, dass<br />
sie sich in diesem Bereich noch weiter spezialisieren<br />
wollte, und so bewarb sie sich noch während<br />
ihres letzten Lehrjahres auf die nächste Ausbildungsstelle<br />
als OTA bei der UMG, um dort direkt<br />
nach ihrem Abschluss anzufangen.<br />
Und diese Vorerfahrung im medizinischen Bereich<br />
kommt Nathalie nun zugute – vor allem, wenn sie<br />
in der Berufsschule zweimal wöchentlich die Anatomie<br />
und Funktionsweise des Körpers, Hygienevorschriften<br />
oder auch Knochenbrüche paukt.<br />
Wenn es um die verschiedenen Operationsverfahren<br />
oder die Lagerung und den Tischaufbau geht,<br />
hat Nathalie den Unterricht gemeinsam mit den<br />
Anästhesietechnischen Assistenten, die sich um die<br />
Ein- und Ausleitung sowie die Überwachung des<br />
Patienten während der OP kümmern. „Das sind<br />
beides Berufe, die leider viel zu wenig bekannt<br />
sind“, erklärt Nathalie, und doch seien sie für die<br />
erfolgreiche Durchführung von Operationen so<br />
notwendig.<br />
Während ihrer Ausbildung durchläuft Nathalie<br />
nun die verschiedenen Abteilungen der UMG, wie<br />
etwa die Unfall- oder Allgemeinchirurgie oder<br />
auch die Gynäkologie beziehungsweise Urologie.<br />
Aber auch Einsätze außerhalb vom OP-Saal – auf<br />
Station, in der Notaufnahme oder in der Anästhesie<br />
– stehen für die Azubis auf dem Lehrplan. „Besonders<br />
beeindruckend fand ich bisher die Herzchirurgie,<br />
weil man da wirklich am offenen Herzen<br />
arbeitet“, erzählt Nathalie. Daher erinnert sie sich<br />
auch noch ganz genau an ihren ersten Arbeitstag:<br />
„Es war super aufregend. Alles war groß und neu –<br />
und es gab so viele Türen!“ Nachdem sie in ihrer<br />
ersten Abteilung, der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
herumgeführt wurde, durfte sie auch<br />
schon bei ihrer ersten OP am offenen Herzen<br />
zuschauen.<br />
Heute, in ihrem zweiten Lehrjahr, geht ihr Aufgabenbereich<br />
bereits deutlich über das Zuschauen<br />
hinaus. Sie kontrolliert die OP-Säle auf Sauberkeit<br />
und prüft, ob alle Geräte funktionieren, sie bereitet<br />
die Instrumente vor, holt diese aus der Sterilgutzone<br />
und ordnet sie auf dem Tisch an, und sie<br />
assistiert selbstbewusst bei den verschiedensten<br />
Eingriffen – natürlich immer unter der Aufsicht<br />
einer bereits ausgebildeten Person, die sie bei Unsicherheiten<br />
ansprechen kann. Im Idealfall sollte<br />
es zu solchen Unsicherheiten jedoch nicht kommen.<br />
Deswegen bespricht Nathalie ihre OPs auch<br />
immer vorab mit ihren Kollegen und schlägt im<br />
Zweifel sogar im Lehrbuch nochmal den entsprechenden<br />
OP-Verlauf nach. „Wenn es doch mal zu<br />
Herausforderungen kommt, sollte man in jedem<br />
Fall ruhig bleiben und Hilfe holen“, sagt Nathalie.<br />
„Zum Beispiel, wenn es einem aus irgendeinem<br />
Grund in einer Operation zu viel wird, dürfen wir<br />
als Azubis den Saal auch noch verlassen.“ Zum<br />
Glück sei sie bisher jedoch nicht in sehr viele solcher<br />
Not situationen geraten – und trotzdem habe<br />
der schönste Teil ihrer Arbeit mit eben solchen<br />
Notfällen zu tun: „Wenn Menschen als Notfall zu<br />
uns reinkommen und den Saal lebend verlassen, ist<br />
das ein wirklich schöner Moment!“ ‹‹<br />
Was sollte man als OTA mitbringen?<br />
•Blut sehen können<br />
•mit Notsituationen umgehen können<br />
•Belastbarkeit<br />
•Flexibilität<br />
•körperliche Fitness<br />
Welche Einsatzgebiete gibt es als OTA?<br />
•bei OPs<br />
•in Arztpraxen<br />
•in der Notaufnahme<br />
•auf Station<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
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den Vorzügen eines Global Players mit denen<br />
eines familiengeführten Unternehmens.<br />
Ob im betrieblich/technischen oder kaufmännisch/administrativen<br />
Bereich, bei uns<br />
bist du standortübergreifend tätig, denn das<br />
weltweite Refratechnik-Netzwerk bestimmt<br />
die tägliche Arbeit.<br />
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müssen schnell in über 120 Länder der<br />
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eine attraktive Vergütung mit vielen Extras.<br />
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für Meetings mit internationalen<br />
Kollegen auffrischen möchtest, kannst du<br />
Inhouse-Kurse belegen und so ganz nebenbei<br />
viel Neues dazulernen.<br />
UNS GEHT ES BEI REFRATECHNIK nicht nur<br />
um deine fachliche, sondern auch um deine<br />
persönliche Qualifizierung. Bei uns kannst<br />
du Talent, Teamgeist, Eigeninitiative und Kreativität<br />
entwickeln und dazu beitragen, dass<br />
wir auch weiterhin die besten Produkte und<br />
Lösungen für unsere Kunden bereithalten.<br />
Deshalb schaffen wir mit vielen gemeinsamen<br />
Aktionen wie Seminaren für Entwicklungsmöglichkeiten<br />
oder mit der Teilnahme<br />
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Beginn an einem berufsfeldübergreifenden<br />
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kennen und die vielen Vorteile unserer 2019<br />
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für die Umwelt sind nicht nur in Göttingen,<br />
sondern auch weltweit wichtig. Deshalb<br />
denken und handeln wir vom Rohstoffabbau<br />
bis zum Recycling verantwortungsvoll<br />
und stellen sicher, dass Umweltlasten<br />
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sondern wirklich reduziert und<br />
beseitigt werden.<br />
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Aktuelle Informationen gibt’s auch<br />
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KONTAKT<br />
Refratechnik Cement GmbH<br />
Claudia Jensch (Ausbildungsleitung)<br />
Rudolf-Winkel-Str. 1<br />
37079 Göttingen<br />
Tel. 0551 6941-0<br />
berufsausbildung.cement@refra.com<br />
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2
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Telefon: 05521 / 82-276 · E-Mail: bewerbung.hzb-sb@smurfitkappa.de<br />
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3
46<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
47<br />
Bewerbung 2.0<br />
Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse – in dem ganzen Bewerbungsdschungel musst du an<br />
allerhand denken. Und nicht nur das: Die altbekannte, klassische Bewerbungsmappe, die du<br />
per Post an dein Wunschunternehmen schickst, ist heute nicht mehr überall gefragt.<br />
Stattdessen wird die Bewerbung im Zeitalter der Digitalisierung zunehmend per E-Mail<br />
versendet oder direkt in einem Onlineportal hochgeladen. Wir verraten dir, worauf du bei<br />
der Bewerbung – egal, ob traditionell oder 2.0 – besonders achten musst und was du<br />
auf keinen Fall vergessen solltest.<br />
TEXT MARGARETA VOGEL FOTOS/ILLUSTRATIONEN STOCK.ADOBE.COM<br />
Anschreiben<br />
Den Hauptschwerpunkt in deiner Bewerbung solltest<br />
du – online oder nicht – auf das Anschreiben<br />
legen. Dieses sollte in etwa eine DIN-A4-Seite lang<br />
und das erste Dokument sein, das der Personaler<br />
sieht, denn es soll den Personaler dazu einladen,<br />
auch die anderen Bewerbungsunterlagen anzuschauen.<br />
Hier kannst du neben deinem Lebenslauf<br />
am meisten auf dich aufmerksam machen. Nimm<br />
dir also beim Verfassen des Anschreibens Zeit.<br />
Hier kannst du mit deinen Erfahrungen, Argumenten<br />
und deiner Willensstärke punkten. Für Personaler<br />
ist es besonders interessant zu wissen, warum<br />
gerade du die richtige Person für diese Ausbildung<br />
bist und welche Motivation hinter deinem Berufswunsch<br />
steht. Hüte dich bei der Formulierung vor<br />
Floskeln und Copy ‘n‘ Paste. Außerdem merken<br />
Personaler schnell, ob du dich mit einem Standardtext<br />
auf Hunderte verschiedene Stellen bewirbst.<br />
Achte also auf ein individuelles Schreiben, das zum<br />
Unternehmen und zur jeweiligen Stelle passt. Behalte<br />
im Auge, ob das Anschreiben auch die in der<br />
Stellenbeschreibung genannten Kriterien erfüllt<br />
und ob deine Daten vollständig sind. Erkundige<br />
dich außerdem vorab nach der richtigen Ansprechperson,<br />
an die du dein Anschreiben richtest.<br />
Haus und Bau GmbH<br />
Marianne Mutzil<br />
Industriestraße 12<br />
37154 Northeim<br />
17. Juni <strong>2020</strong><br />
Bewerbung für die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement –<br />
gefunden auf www.jobs-südniedersachsen.de am 10. Juni <strong>2020</strong><br />
Bezugnehmend auf unser Telefonat vom 14. Juni<br />
Sehr geehrte Frau Mutzil,<br />
wie in unserem Telefonat angesprochen, habe ich bereits Erfahrungen im<br />
Bürosegment sammeln können. Daher auch mein Interesse, bei Ihnen eine fundierte<br />
Ausbildung zu absolvieren. Denn trotz erster Berufserfahrungen nach der Schule<br />
und Praktika, auch in anderen Bereichen, bin ich mir sicher, dass ich genau das werden<br />
möchte: Bürokauffrau mit Leib und Seele.<br />
Organisation liegt mir, Zahlen schrecken mich nicht ab, professionelle Kundenkontakte<br />
bereiten mir Freude, und ich bin gerne mit anderen Menschen zusammen. Unter<br />
anderem deshalb habe ich auch explizit die Haus und Bau GmbH ausgewählt. Denn in<br />
einem mittelständischen Unternehmen mit internationalen Beziehungen gibt es eine<br />
Menge für mich zu entdecken und zu lernen.<br />
Nichtsdestotrotz habe ich die bisherigen Erfahrungen nutzen können. Während<br />
eines Sommerjobs bei der Mitgrib & Co. KG habe ich einen Einblick in die Finanzbuchhaltung<br />
und Personalplanung bekommen. Sechs Wochen beim Eventveranstalter<br />
Mittendrin GmbH haben mir gezeigt, dass schnelle Arbeitsabläufe und unvorhergesehene<br />
Situationen mich nicht aus der Ruhe bringen können. Vielmehr habe ich gelernt,<br />
lösungsorientiert und zielgerichtet zu arbeiten.<br />
Ich freue mich darauf, mein Potenzial künftig bei Ihnen einzubringen und Teil des<br />
Teams bei der Haus und Bau GmbH zu werden.<br />
Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich sehr.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Lena Müller<br />
Lena Müller<br />
Kornmarkt 2<br />
37574 Einbeck<br />
Tel. 05561 68434115<br />
E-Mail: lenamueller@gmx.de<br />
www.facebook.com/lenamueller<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
48<br />
LENA MÜLLER<br />
*14. März 2002<br />
lenamueller@gmx.de<br />
05561 68434115<br />
www.facebook.com<br />
/lenamueller<br />
Zielsetzung<br />
Ich will eine fundierte<br />
Ausbildung zur Kauffrau für<br />
Büromanagement absolvieren,<br />
um anschließend eine<br />
Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin<br />
zu machen.<br />
Qualifikationen<br />
Organisation und Zahlen<br />
liegen mir, Kundenkontakte<br />
bereiten mir Freude, und<br />
ich bin gerne mit Menschen<br />
zusammen, was sich in<br />
meiner Arbeit und Motivation<br />
widerspiegelt.<br />
Grundkenntnisse in EDV<br />
Gute Englischkenntnisse<br />
Einbeck, den 17. Juni <strong>2020</strong><br />
Lena Müller<br />
ERFAHRUNG<br />
Aushilfe | Mitgrib GmbH & Co. KG<br />
Beschäftigt von Juni 2018 bis August 2018<br />
Einblicke in die Finanzbuchhaltung und<br />
Personalplanung<br />
Aushilfe | Mittendrin GmbH<br />
Beschäftigt von Juli 2017 bis Mitte August 2017<br />
Aushilfe bei einem Eventveranstalter,<br />
Lösungs orientiertes und zielgerichtetes Arbeiten,<br />
Planen von Veranstaltungen<br />
Schulpraktikum | Buchhandlung Schmidt<br />
Beschäftigt von Mai 2017 bis Mitte Juni 2017<br />
Bestellungen bearbeiten, Kunden beraten,<br />
Bücher verpacken und einräumen<br />
AUSBILDUNG<br />
IGS Göttingen<br />
August 2013 bis Juli 2019<br />
Realschulabschluss mit der Abschlussnote 2,6.<br />
Abschlussprüfung in den Fächern Mathematik,<br />
Deutsch, Englisch und Biologie<br />
August 2009 bis Juni 2013<br />
Grundschule Leineberg<br />
EHRENAMTLICHE TÄTIGKEITEN<br />
ODER LEITUNGSAUFGABEN<br />
Trainerin einer Jugendfußballmannschaft<br />
Mannschaftskapitänin der eigenen Fußballmannschaft<br />
Ehrenamtliches Engagement in der Kirchengemeinde<br />
Lebenslauf<br />
Der Lebenslauf stellt neben dem Anschreiben den zweiten<br />
wichtigen Baustein der Bewerbung dar. Hier zeigst du klipp<br />
und klar auf, was du deinem potenziellen Ausbildungsbetrieb<br />
bieten kannst. Neben deinen Kontaktdaten führst du tabellarisch<br />
deinen schulischen Werdegang auf sowie weitere<br />
Erfahrungen, Fähigkeiten und Kompetenzen – also deine<br />
Hobbys, ehrenamtlichen Engagements und weitere außerschulische<br />
Qualifikationen wie Sprachzertifikate oder<br />
EDV-Kenntnisse. Besonders gern gesehen sind Praktika<br />
und Auslandsaufenthalte. Halte dich dabei an die Fakten<br />
und stelle die Punkte besonders heraus, die für den<br />
Betrieb von Interesse sein könnten und etwas über deine<br />
Persönlichkeit aussagen. Und hab keine Angst vor<br />
Lücken im Lebenslauf – Hauptsache, die Angaben stimmen!<br />
Deine Unterschrift unter dem Lebenslauf ist<br />
ebenfalls gefragt. Und auch ein Bewerbungsfoto sollte<br />
nicht fehlen, denn …<br />
Zeugnisse<br />
Bewerbungsfoto<br />
… ein Bild sagt oft mehr als 1.000 Worte. Ein Lächeln<br />
wirkt sympathisch und aufgeschlossen. Die<br />
Haare sollten ordentlich gekämmt und die Kleidung<br />
flecken- und fusselfrei sein und keine unschönen<br />
Falten werfen. Außerdem sollte die Kleidung zu<br />
dem angestrebten Job passen. Auf Piercings, zu viel<br />
Make-up oder schrille Farben verzichtest du lieber.<br />
Dabei muss dein Bild aber nicht langweilig aussehen.<br />
Mit einem Querformat oder einem außergewöhnlichen<br />
Anschnitt kannst du auf dich aufmerksam<br />
machen. Zu guter Letzt: Das Foto sollte<br />
natürlich nicht aus einem Automaten, aus dem Urlaub<br />
oder von einer Party stammen. Investier an<br />
dieser Stelle lieber in einen Profi. Das zahlt sich<br />
hinterher aus.<br />
Auch deine Zeugnisse sind für potenzielle Ausbildungsbetriebe<br />
ein wichtiger Anhaltspunkt. Als<br />
Schüler geht es dabei vor allem um dein Abschlusszeugnis.<br />
Bewirbst du dich vor deinem Schulabschluss,<br />
verwendest du dein letztes Jahres- oder<br />
Zwischenzeugnis. Personaler schauen sich deine<br />
Zensuren und die Beurteilung der Lehrer sehr genau<br />
an – aber: Keine Angst! Gute Noten sind nicht<br />
immer der ausschlaggebende Grund für eine Einladung<br />
zum Bewerbungsgespräch. Unternehmen<br />
schauen auch auf deine Fähigkeiten und Erfahrungen,<br />
die du neben der Schule gesammelt hast. Hast<br />
du vielleicht schon ein Praktikum oder einen<br />
Ferien job gemacht? Zeigst du soziales Engagement<br />
in einem Verein, worüber man dir eine Beurteilung<br />
ausgestellt hat? Sehr gut. Diese Referenzen, Zertifikate<br />
und Arbeitsproben gehören am Schluss ebenso<br />
in deine Bewerbung. Aber Vorsicht. Übertreibe<br />
nicht: Die Bescheinigung der netten Nachbarn über<br />
Babysitten hat in deiner Mappe nichts verloren.<br />
Darüber hinaus legen Personaler zunehmend Wert<br />
auf sogenannte ‚Soft Skills‘, die vielleicht im ersten<br />
Moment auch nichts mit deinem Beruf zu tun<br />
haben, dafür aber viel über deine Persönlichkeit<br />
aussagen.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
Starte deine<br />
Zukunft bei uns<br />
Der Landkreis Göttingen bildet vielseitig und qualifiziert aus.<br />
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• Kreisinspektor-Anwärter*in (B.A.) (m/w/d)<br />
• Kreissekretär-Anwärter*in (m/w/d)<br />
• Verwaltungsfachangestellte*r (m/w/d)<br />
• Straßenwärter*in (m/w/d)<br />
• Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft (m/w/d)<br />
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Ansprechpartner<br />
Ausbildung:<br />
Thomas Haring<br />
( 0551 525-9129<br />
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landkreisgoettingen.de<br />
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findest du unter:<br />
www.landkreisgoettingen.de<br />
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àAusbildung und Praktika
50<br />
Nicht mehr als drei Dateianhänge: Das Anschreiben<br />
kann eine separate Datei sein, denn es<br />
wird oftmals von den Personalverantwortlichen<br />
aus ge druckt. Lebenslauf und Zeugnisse sind<br />
ebenfalls in einer Datei möglich. Arbeitsproben<br />
können im dritten Anhang untergebracht werden.<br />
Eine Komplett datei ist aber auch gern gesehen.<br />
Worauf es online ankommt<br />
PDF: Alle Dateianhänge sollten in PDF-Dateien<br />
umgewandelt werden. Der Vorteil: Formatierungen<br />
wie z. B. Einzug oder Schriftart bleiben im<br />
PDF unverändert, egal, womit Personaler die Anhänge<br />
öffnen. Und nicht vergessen, die Dateien<br />
zu benennen: Bewerbung_Name_Jobbezeichnung.<br />
Dateigröße: Sie sollte insgesamt nicht mehr als<br />
5 MB haben, sonst kann es beim Versenden Probleme<br />
geben.<br />
Anschreiben und Lebenslauf in der gleichen<br />
Schrift art verfassen – das wirkt stimmig.<br />
Grafiken, Bilder und Links machen die Bewerbung<br />
lebendiger – aber nicht übertreiben!<br />
E-Mail-Signatur: Komplette und aktuelle<br />
Kontakt daten erleichtern die Kommunikation.<br />
Betreffzeile: z. B. ‚Bewerbung/Ausbildung<br />
Göttingen, Jobkino – Ref.-Nr. 123456‘<br />
E-Mail an den zuständigen Personaler – mit<br />
korrektem Namen – adressieren.<br />
Der Text der E-Mail sollte nicht vollständig<br />
dem Bewerbungsanschreiben entsprechen.<br />
Einige Infos zum ‚Anfüttern‘ reichen aus.<br />
Unterschrift einscannen und einfügen –<br />
ist nicht zwangs läufig notwendig, aber<br />
gern gesehen.<br />
Achte auf eine korrekte<br />
Rechtschreibung!.<br />
Vor allem in großen Unternehmen findet<br />
eine automatische Vorsortierung statt.<br />
Deshalb sollten für den Job relevante Schlagworte<br />
in den Unterlagen nicht vergessen werden.<br />
Auch bei einer E-Mail-Bewerbung ist mit rund<br />
vier Wochen Reaktionszeit zu rechnen.<br />
CHECKLISTE<br />
□ ggf. Deckblatt<br />
□ Anschreiben<br />
□ Lebenslauf<br />
□ Bewerbungsfoto<br />
□ Kopien der Abschlusszeugnisse<br />
□ Alles sinnvoll sortiert ?<br />
□ Arbeits-, Ausbildungs- und Praktikumszeugnisse<br />
(falls vorhanden)<br />
□ Zertifikate über Sprachkurse oder<br />
Foto<br />
Rhetorikseminare<br />
□ Aktualität des Fotos<br />
□ Freundlicher und offener Gesichtsausdruck<br />
□ Wirkung des Bildes: dynamisch, souverän,<br />
verlässlich?<br />
□ Passt die Kleidung zum Beruf / zur Position ?<br />
□ Sind Make-up, Schmuck, Frisur, Rasur<br />
passend?<br />
□ Bewerbungsbildgröße – also mehr als ein<br />
Passbild<br />
□ Gibt es das Bild auch digital ?<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
52<br />
Und dann klingelt<br />
plötzlich das Telefon …<br />
Ausnahmezustand: Corona! Nicht ganz unerwartet, aber doch recht heftig hat das Virus<br />
unser Leben auf den Kopf gestellt. Urlaube mussten ausfallen, Social Distancing ist in aller<br />
Munde und auch die Arbeitswelt musste spontan auf die neuen Abstands- und Hygieneregeln<br />
reagieren. Über Jahre etablierte Prozesse und Strategien mussten neu gedacht werden<br />
– so auch die Bewerbungsphase, allen voran das Bewerbungsgespräch. Telefongespräche<br />
oder Videocalls wurden zur bevorzugten Lösung. faktor-Online-Redakteurin Lea van der<br />
Pütten berichtet über ihre Erfahrungen mit der etwas anderen Art der Vorstellung.<br />
ch kann mich noch genau an<br />
den Moment erinnern, als<br />
ich in meine E-Mails geschaut und die Nachricht<br />
gelesen habe: ‚Sie sind zum Bewerbungsgespräch<br />
eingeladen.‘ Es ging um einen Praktikumsplatz bei<br />
einer Hilfsorganisation in Bonn – einer Hilfsorganisation,<br />
die ich bereits gut kannte und für die<br />
ich unbedingt arbeiten wollte. Mein Herz machte<br />
also einen kleinen Sprung, und gleich zeitig fragte<br />
ich mich, wie um alles in der Welt ich jetzt spontan<br />
für ein Vor stellungsgespräch den weiten Weg nach<br />
I<br />
Bonn kommen sollte. Aber kein Problem: Man ist<br />
ja flexibel, und so konnte ich nur wenige Tage später<br />
einen Telefon interviewtermin ver ein baren.<br />
Ich habe mich so vorbereitet, wie ich es auch<br />
normalerweise getan hätte, habe mir die aktuellen<br />
Projekte nochmal auf der Internetseite angeschaut,<br />
bin meine Bewerbungsunterlagen erneut durchgegangen<br />
und habe mir Gedanken über mögliche<br />
Fragen und Antworten gemacht. Also: Ich war<br />
bereit!<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
53<br />
Aber dann, kurz bevor es los ging, kam mir der<br />
Gedanke: „Was, wenn das doch ein Videogespräch<br />
wird?“ Gar nicht schön! Ich war ungeschminkt,<br />
hatte eine gemütliche Sporthose und ein normales<br />
T-Shirt an, kurzum: Ich war für ein Bewerbungsgespräch<br />
so gar nicht angemessen gekleidet! Und<br />
dann klingelte auch schon das Telefon und eine<br />
tiefe männliche Stimme begrüßte mich. Ich hatte<br />
Glück und musste meine Kamera nicht anschalten,<br />
aber trotzdem hatte mich dieser kurze Schockgedanke<br />
unnötig nervös gemacht. Das Gespräch ging<br />
etwa eine halbe Stunde, und mein Gefühl hinterher<br />
sagte mir, dass es nicht gut gelaufen war. Vor allem<br />
auch deshalb, weil ich meinen Gesprächspartner<br />
überhaupt nicht einschätzen konnte – Mimik und<br />
Gestik fehlten komplett, insbesondere weil ich mit<br />
einer für mich fremden Person gesprochen hatte.<br />
Kurzum: Dieses Telefoninterview hatte mich ziemlich<br />
aus dem Konzept gebracht. Aber hey, beim<br />
nächsten Mal wusste ich es besser!<br />
Ich hatte mich als freie Mitarbeiterin in der<br />
politischen Bildung beworben und auch hier eine<br />
Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten –<br />
wegen Corona ebenfalls via Telefon. Dieses Mal<br />
suchte ich bereits am Abend vorher ein passendes<br />
Outfit aus, dunkle Jeans und eine Bluse, und warf<br />
mich dann zeitig in Schale – ein viel besseres Gefühl!<br />
Jetzt war ich auch für ein spontanes Videogespräch<br />
gewappnet. Als das Telefon klingelte<br />
nahm ich selbstbewusst ab. Doch die Tücke bei<br />
diesem Gespräch war, dass ich mit gleich zwei<br />
Frauen sprach, die sich den Hörer hin- und herreichten.<br />
Teilweise wusste ich gar nicht mehr, mit<br />
welcher der beiden ich eigentlich gerade redete.<br />
Das und die Tatsache, dass sie nicht die Fragen<br />
stellten, auf die ich mich vorbereitet hatte, machten<br />
mich wiederum sehr nervös, sodass ich auch aus<br />
diesem Interview mit keinem sonderlich guten Gefühl<br />
herausging. Ich war mir sogar sicher: Diese<br />
tolle Chance hatte ich ziemlich in den Sand<br />
gesetzt.<br />
Letztendlich habe ich beide Jobs bekommen.<br />
Warum? Das habe ich mich<br />
oft genug gefragt. Ich denke, es lag vor<br />
allem daran, dass ich mich in beiden<br />
Fällen doch zumindest inhaltlich ganz<br />
gut vorbereitet hatte und interessiert<br />
und authentisch rübergekommen bin.<br />
Ich weiß noch, dass ich viel gelächelt habe,<br />
obwohl mich die Person am Telefon gar nicht<br />
sehen konnte ... Und letztendlich wissen die Personaler<br />
am anderen Ende der Leitung auch, dass es<br />
für alle Beteiligten eine ungewöhnliche Situation<br />
ist, die vielleicht die ein oder andere Nervosität<br />
entschuldigt. Auch für sie ist es natürlich schwerer,<br />
sich ein Bild von einem Bewerber zu machen, wenn<br />
sie das Auftreten nicht im Ganzen wahrnehmen<br />
können. Mein Tipp daher für alle, denen ähnliche<br />
Situationen bevorstehen: Bereitet euch so vor, wie<br />
ihr euch auf ein normales Gespräch vorbereiten<br />
würdet – das beinhaltet auch euer Outfit. Seid authentisch<br />
und fragt bei Un sicherheiten lieber einmal<br />
mehr nach. Und denkt vor allem daran: Personaler<br />
sind auch nur Menschen! ‹‹<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
54<br />
Ohne Hose im Zoom-Call?<br />
Der erste Eindruck zählt, ob persönlich vor Ort oder – nicht nur aktuell durch Corona – auch<br />
zunehmend digital im Netz. Darum hat <strong>faktorAZUBI</strong> Personaler aus Südniedersachsen<br />
gefragt, womit Bewerber bei der Online-Bewerbung punkten können und welche Fehler es<br />
unbedingt zu vermeiden gilt.<br />
Julia Tschmarke<br />
Ottobock SE & Co. KGaA<br />
julia.tschmarke@ottobock.de<br />
Wie kann ich mich optimal gut auf ein Vorstellungsgespräch via Telefon oder<br />
Video vorbereiten?<br />
Mein Tipp: Bereite dich auf ein Video- oder Telefongespräch stets genauso gut vor, wie du es<br />
für ein persönliches Gespräch tun würdest. Das heißt unter anderem, dass du dich für angemessene<br />
Kleidung entscheidest, in der du dich wohlfühlst. Halte außerdem deine Bewerbungsunterlagen<br />
parat, um gegebenenfalls nachlesen zu können. Teste vorab deine Audio- und<br />
Videoverbindung. Der Akku deines Endgerätes sollte natürlich auch geladen sein und dein<br />
Umfeld sollte dich nicht ablenken. Wenn dir der Gedanke an ein Videointerview ungewöhnlich<br />
vorkommt, kannst du das Gespräch einmal mit einer Freundin oder einem Freund testen.<br />
Was ist der Unterschied zu einem ,normalen‘ Vorstellungsgespräch?<br />
Welche Fehler sind auf jeden Fall zu vermeiden?<br />
Der Unterschied liegt darin, dass die persönliche Wahrnehmung durch dein Gegenüber fehlt.<br />
Insofern solltest du darauf achten, die Antworten ausführlich zu formulieren. Knappe Antworten<br />
können aufgrund der fehlenden Präsenz schnell gelangweilt oder unfreundlich wirken. Zu Hause<br />
besteht eher die Gefahr, im Gespräch durch Störungen unterbrochen zu werden. Daher sollte<br />
unbedingt dafür gesorgt sein, dass Störungen durch Handy oder Familie nicht vorkommen.<br />
Welchen Tipp haben Sie an potenzielle Azubis in der aktuellen Corona-Zeit?<br />
Die aktuelle Situation ist auch für die Ausbildungsbetriebe wenig planbar und unvorhersehbar.<br />
Daher kann es sicherlich der Fall sein, dass Unternehmen auch noch kurzfristig Ausbildungsstellen<br />
ausschreiben. Behalte daher den Stellenmarkt im Blick, setze Alarme auf den Portalen<br />
oder Erinnerungen auf dem Handy, um dich rechtzeitig auf neue Stellen bewerben zu können.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
55<br />
Welche Fehler sollte ich bei der Online-Bewerbung<br />
auf jeden Fall vermeiden?<br />
Deine E-Mail-Adresse ist oft das Erste, das vom Unternehmen bei der<br />
Online-Bewerbung gesehen wird. Eine Adresse mit Fantasie- oder<br />
Spitznamen wird eher belächelt als ernst genommen. Am besten<br />
benutzt du eine Kombination aus deinem Vor- und Nachnamen.<br />
Die Bewerbungsunterlagen solltest du in einer PDF-Datei<br />
zusammenfassen, eindeutig benennen und der E-Mail anfügen.<br />
Wie läuft ein Telefon- und Videovorstellungsgespräch ab?<br />
Welche Herausforderungen kann es dabei geben?<br />
Wir laden dich per E-Mail zu einem virtuellen Vorstellungsgespräch<br />
ein und erklären, welche Schritte notwendig sind, um an dem<br />
Gespräch teilzunehmen. Du solltest sicherstellen, dass du eine gute<br />
Internetverbindung hast, und dir einen ruhigen Ort für das Gespräch<br />
suchen. Am besten wählst du dich schon einige Minuten vor dem<br />
Gespräch ein und probierst aus, ob der Zugang funktioniert.<br />
Sobald wir uns gegenseitig gut sehen und hören können,<br />
beginnen wir mit dem Gespräch.<br />
Carolin Reintke<br />
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG<br />
personal@hogrefe.de<br />
Worauf achten Sie bei einem Vorstellungsgespräch<br />
besonders stark?<br />
Uns ist besonders wichtig herauszufinden, warum du dich für<br />
genau diesen Ausbildungsberuf interessiert und warum du gerade<br />
in unserem Unternehmen arbeiten möchte. Danach fragen wir auch<br />
im Vorstellungsgespräch.<br />
Kann ein Telefon- oder Videogespräch gegenüber dem<br />
klassischen Vorstellungsgespräch auch eine Chance sein?<br />
Während des Telefon- oder Videogesprächs bist du zu Hause und<br />
damit in gewohnter Umgebung. Das kann dir helfen, dich während<br />
des Gesprächs wohler zu fühlen und selbstsicherer aufzutreten.<br />
Die Unsicherheiten, ob der Bus pünktlich ist, man einen Parkplatz in<br />
der Nähe und den richtigen Eingang findet, fallen weg. Bereite dich<br />
auf das virtuelle Gespräch genauso gut vor, wie du es vor einem<br />
Live-Gespräch tun würdest – dann kann nichts mehr schiefgehen.<br />
Mariele Walter<br />
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG<br />
personal@hogrefe.de<br />
Welchen Tipp haben Sie an potenzielle Azubis in der aktuellen<br />
Corona-Zeit?<br />
Lass dich von dieser Situation nicht entmutigen und bewirb dich trotzdem<br />
für die Ausbildung, die dich interessiert. In deinem Anschreiben<br />
kannst du zudem zeigen, dass du flexibel bist und für ein persönliches,<br />
aber auch für ein virtuelles Vorstellungs gespräch zur Verfügung stehst.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
56<br />
Miriam Engel<br />
Quattek & Partner<br />
Steuerberatungsgesellschaft mbB<br />
engel@quattek.de<br />
Was sollte ich als potenzieller Auszubildender beachten, wenn ich<br />
eine Bewerbung per E-Mail verschicke?<br />
Wichtig ist uns ein ansprechendes, orthografisch korrektes E-Mail-Anschreiben und<br />
dass alle Dokumente vollständig in einer PDF – mit lesbaren, richtig gedrehten Scans<br />
(keine Zip-Dateien) – zusammengefasst sind, sodass man in der PDF wie in einer<br />
Bewerbungsmappe blättern kann. Der Dateiname der PDF-Datei sollte zur<br />
Bewerbung passen. Die E-Mail-Adresse, von der die Bewerbung geschickt wird,<br />
sollte einen seriösen Eindruck machen und die Bewerbung sollte als solche auch<br />
im Betreff klar erkennbar sein.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie persönlich mit Vorstellungsgesprächen via<br />
Telefon oder Video gemacht?<br />
Wir haben in der Shutdown-Phase für die Suche unseres aktuellen Auszubildenden<br />
die Auswahlgespräche mittels Zoom-Konferenzen geführt. Neben der fachlichen<br />
Eignung ist der Charakter ganz entscheidend, ein persönliches Kennenlernen ist daher<br />
gerade für eine langfristige Anstellung unumgänglich. Ob jemand charakterlich zum<br />
Team passt und man sich gegenseitig sympathisch ist, lässt sich in einer<br />
Videokonferenz im Gespräch erstaunlich gut feststellen.<br />
Vorstellungsgespräche per Telefon hingegen haben den ganz großen Nachteil, dass<br />
man sich nur auf den Klang der Stimme und die Einschätzung dieser verlassen kann<br />
und die Mimik und Gestik komplett fehlt. Daher ist das eigentlich kein geeignetes Tool.<br />
Welchen Tipp haben Sie an potenzielle Azubis in der aktuellen Corona-Zeit?<br />
Hab einfach keine Scheu vor der Bewerbung per E-Mail beziehungsweise dem Auswahl<br />
gespräch per Videokonferenz. Wichtig ist nur: Vor dem Versenden der Bewerbung<br />
solltest du lieber nochmal alles gut prüfen, damit du nicht versehentlich das<br />
Anschreiben für einen anderen potenziellen Arbeitgeber angehängt hast.<br />
Außerdem: Bei jeder Bewerbung gilt, dass diese durch dezente Individualität<br />
ins Auge fallen sollte und damit im Kopf hängen bleibt.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
Unsere Ausbildungsangebote im Verkauf und in der Verwaltung:<br />
I Verkäufer (m/w/d)<br />
I Kaufmann im Einzelhandel (m/w/d)<br />
I Handelsfachwirt (m/w/d)<br />
I Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)<br />
I Duales Bachelor Studium (m/w/d)<br />
I Duales Masterstudium (m/w/d)<br />
I Schülerpraktikum (m/w/d)<br />
I Praktikum 4 Wochen Zukunft (m/w/d)<br />
Wir als Nr. 1 im Discount haben Dir jede Menge zu bieten:<br />
I abwechslungsreiche Ausbildung<br />
I umfassendes Seminarangebot<br />
I Top-Branchengehalt:<br />
1. Ausbildungsjahr 950 € brutto<br />
2. Ausbildungsjahr 1.050 € brutto<br />
3. Ausbildungsjahr 1.200 € brutto<br />
I übertarifliche Zusatzleistungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld)<br />
I sicheren Arbeitsplatz<br />
I leistungsstarkes und angenehmes Arbeitsumfeld mitten in einem Team,<br />
das sich auf Dich freut!<br />
Unsere Ausbildung – für echte Kaufleute<br />
Unsere Mitarbeiter sind echte Kaufleute. Bei allem, was wir tun, orientieren wir uns an den<br />
verbindlichen Werten der Kaufleute. Im Umgang mit unseren Mitarbeitern, mit Kunden und Lieferanten<br />
setzen wir auf Respekt, Ehrlichkeit, Offenheit, Fairness und Verlässlichkeit. Bei allem, was wir tun,<br />
versprechen wir nie mehr, als wir halten können.<br />
Deine Ausbildung kann der Startschuss für eine interessante Zukunft bei Aldi sein. Nach absolvierter<br />
Ausbildung bieten sich sehr interessante Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten, denn unsere<br />
Nachwuchsführungskräfte finden wir am liebsten im Unternehmen.<br />
Du hast Interesse? Dann sprich uns gern hier vor Ort an oder bewirb dich online.<br />
Wir freuen uns auf dich.<br />
ALDI GmbH & Co. KG Hann. Münden Graseweg 4, 34346 Hann. Münden<br />
www.aldi-nord.de/karriere
58<br />
Das ist dein<br />
gutes Recht!<br />
TEXT KIM HENNEKING<br />
Das große Ziel<br />
Jeder Ausbildungsberuf hat ein Ausbildungsziel,<br />
eine allgemeine Ausbildungsordnung und einen<br />
Aus bildungsrahmenplan. Diese Dokumente legen<br />
im Detail fest, welche Kompetenzen du während<br />
deiner Ausbildung erlernst und wann. Sie sind Teil<br />
deines Ausbildungsvertrags und müssen dir<br />
spätestens nach deiner Probezeit ausgehändigt<br />
werden. So behältst du den Überblick über deinen<br />
Ausbildungsverlauf.<br />
Ein Nehmen und<br />
Geben<br />
Alle Materialien, die zur beruflichen<br />
Tätigkeit benötigt werden (Arbeitskleidung,<br />
Werkzeug, Materialien usw.) müssen vom Ausbildungsbetrieb<br />
bereitgestellt werden. Du bist im Gegenzug dazu<br />
verpflichtet, diese Ausbildungsmittel pfleglich zu behandeln.<br />
Tick, tack<br />
Abgemacht!<br />
Der Ausbildungsvertrag definiert<br />
das Ziel der Ausbildung. Ein Vertrag<br />
muss die folgenden Punkte beinhalten:<br />
Beginn und Dauer der Berufsausbildung, Ausbildungsort<br />
und Ausbildungsmaßnahmen außerhalb<br />
der Ausbildungsstätte, Dauer der regelmäßigen<br />
täglichen Arbeitszeiten, Dauer der Probezeit,<br />
Zahlung und Höhe der Ausbildungsvergütung,<br />
Dauer des Urlaubs, Kündigungsvoraussetzungen,<br />
Hinweis auf Tarifver träge, Betriebs- und Dienstvereinbarungen.<br />
Sollte einer dieser Punkte fehlen,<br />
sprich deinen Arbeitgeber an, und lass einen neuen<br />
Vertrag aufsetzen!<br />
Volljährige Azubis dürfen in der Regel eine Arbeitszeit von<br />
sechs Tagen mit durchschnittlich 48 Stunden die Woche nicht<br />
überschreiten. Der Samstag gilt als normaler Werktag. Wenn<br />
das Berufsfeld auch Beschäftigungen an Sonn- und Feiertagen<br />
vorsieht, müssen diese durch Ersatz ruhetage ausgeglichen werden.<br />
Außerdem sind Pausenzeiten fest vorgeschrieben. Bei einer<br />
Arbeitszeit von sechs Stunden darfst du mindestens 30 Minuten<br />
Pause machen, nach mehr als neun Stunden mindestens<br />
45 Minuten. Für minder jährige<br />
Azubis gelten gesonderte Vorschriften<br />
nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz.<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
JUNG SEIN<br />
ZAHLT<br />
SICH<br />
AUS!<br />
Spare bis zu 30 %*<br />
auf die wichtigsten<br />
Versicherungen.<br />
* Gilt ab 01. Januar <strong>2020</strong> für junge Erwachsene bis zur Vollendung<br />
des 30. Lebensjahres auf Privathaftpflicht (30 %), Hausrat (30 %),<br />
Unfall (bis zu 20 %) und Rechtsschutz (12 %).<br />
Die VGH Ansprechpartner in Ihrer Nähe:<br />
Norman Belosa<br />
Gleichen OT Bremke<br />
Ischenröder Str. 2<br />
Tel. 05592 9279022<br />
Andreas Fritsch<br />
Rosdorf<br />
Götzenbreite 2<br />
Tel. 0551 793330<br />
Meier & Warneke OHG<br />
Lars Warneke & Peter Meier<br />
Göttingen<br />
Königsberger Str. 2<br />
Tel. 0551 507360<br />
Stefan Brandt<br />
Bovenden<br />
Feldtorweg 9 Tel. 0551 5083534<br />
Nörten-Hardenberg<br />
Göttinger Str. 19 Tel. 05503 9159979<br />
Holger Jortzik<br />
Dransfeld<br />
Hakenbreite 15 Tel. 05502 94242<br />
Adelebsen<br />
Lange Str. 56 Tel. 05506 97171<br />
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Göttingen<br />
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Tel. 0551 63922<br />
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Bei uns erfahren Sie, welche für Sie wirklich wichtig sind.<br />
www.vgh.de/planlos-willkommen
60<br />
Öfter mal was<br />
Neues?<br />
Alle Aufgaben, die nichts mit<br />
deinem Ausbildungsberuf<br />
zu tun haben (z. B. private<br />
Besorgungen, Reinigungstätigkeiten) und deine<br />
körperlichen Kräfte übersteigen – sogenannte<br />
ausbildungsfremde Tätigkeiten – sind durch das<br />
Berufsausbildungs gesetz verboten. Solltest du<br />
regelmäßig um solche Tätigkeiten gebeten werden,<br />
hast du das Recht, Einspruch einzulegen.<br />
Auszeit!<br />
Ab 18 Jahren hast du in deiner Ausbildung Anspruch auf mindestens<br />
24 Werktage bezahlten Urlaub pro Jahr. Für minderjährige<br />
Azubis gelten Sonderregelungen. Als Werktage gelten in<br />
diesem Fall alle Tage außer Sonn- und Feiertagen. Der Urlaub<br />
darf während der berufsschulfreien Zeit und in Absprache mit<br />
deinem Arbeitgeber genommen werden. Wirst du während<br />
des Urlaubs krank, darfst du die verlorenen Tage nachholen.<br />
Wichtig ist dafür eine Krankschreibung<br />
durch den Arzt.<br />
Voll drüber<br />
Wenn es viel zu tun gibt, bleibt man einfach so<br />
lange, bis die Aufgabe erledigt ist. Richtig? Falsch!<br />
Denn während der Ausbildung besteht deine<br />
Aufgabe darin, das Handwerk deines angestrebten<br />
Berufs zu erlernen. Überstunden gehören da nicht<br />
rein. Kommt es doch einmal dazu, dass du mehr<br />
arbeitest als vereinbart, müssen dir die<br />
Extra- Stunden durch einen<br />
Überstundenzuschlag ausgezahlt<br />
oder durch Freizeit<br />
ausgeglichen werden.<br />
Und tschüss …<br />
Keine Angst! Die Voraussetzungen für eine<br />
Kündigung sind gesetzlich festgesetzt. Nur während<br />
der Probezeit kann ohne Angabe von Gründen fristlos<br />
gekündigt werden – das aber von beiden Seiten.<br />
Danach kann dir nur aufgrund von schwerwiegenden<br />
Vorfällen das Ende drohen, wie z. B. bei wiederholtem<br />
und abgemahntem Zuspätkommen, bei Diebstahl,<br />
rassistischen Äußerungen oder auch, wenn du<br />
,krank feierst‘.<br />
Her mit der Kohle!<br />
Manchmal läuft es nicht gut für eine<br />
Firma, und das Geld wird knapp.<br />
Auch wenn du Mitleid mit deinem<br />
Chef hast, solltest du dich um deine eigene Sicherheit<br />
kümmern. Kann dein Arbeit geber dich<br />
nicht auszahlen, ist es dein Recht, eine schriftliche<br />
Abmahnung einzureichen und notfalls Klage<br />
einzureichen. In diesem Fall solltest du Rat bei<br />
einer Gewerkschaft oder dem Arbeitsamt suchen,<br />
denn es gelten strenge Fristen, die es ein zuhalten<br />
gilt, um deinen Lohnanspruch nicht zu verlieren.<br />
Mit Brief und Siegel<br />
Am Ende der Ausbildung erhältst du ein Ausbildungszeugnis.<br />
Das muss eigenhändig vom Ausbilder<br />
unterschrieben werden und kann in zweierlei<br />
Form verfasst werden. Ein ‚einfaches‘ Zeugnis<br />
beinhaltet schlicht Art, Dauer und Ziel der<br />
Berufsausbildung sowie erworbene Fertig keiten,<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten. Üblich ist jedoch ein ‚qualifiziertes‘<br />
Zeugnis, in dem dein Verhalten und deine persönlichen Leistungen<br />
beschrieben werden. Beide Zeugnisse sind an erkannt, du<br />
hast aber das Recht, auf ein ‚quali fiziertes‘ Zeugnis zu bestehen.<br />
Von A wie Abmahnung bis Z wie<br />
Zeugnissprache<br />
Weitere Infos zu deinen Rechten und Pflichten<br />
findest du über den QR-Code oder unter:<br />
www.jugend.dgb.de/ausbildung/dein-recht<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
Thermo Electron LED GmbH<br />
Am Kalkberg<br />
37520 Osterode am Harz<br />
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Auf der Suche nach der passenden Ausbildung und dem<br />
richtigen Ausbildungsbetrieb? Werde Teil unseres<br />
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(m/w/d)<br />
Elektroniker für Geräte<br />
und Systeme (m/w/d)<br />
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• Mindestens einen guten Sekundarabschluss<br />
sowie gute mathematische Fähigkeiten<br />
• Handwerkliches Geschick<br />
• Technisches Interesse<br />
• Lernbereitschaft, Engagement und<br />
Verantwortungsbewusstsein<br />
In jedem Fall ist uns Deine Teamfähigkeit sehr<br />
wichtig, denn mit netten Kollegen/innen macht<br />
die Arbeit einfach mehr Spaß ☺.<br />
Thermo Fisher Scientific Inc. ist der weltweit führende Partner für die Wissenschaft mit<br />
einem Umsatz von ca. 25 Mrd. USD und 75.000 Mitarbeitern in 55 Ländern. Unsere<br />
Mission ist es, unsere Kunden in die Lage zu versetzen, die Welt gesünder, sauberer und<br />
sicherer zu machen. An unserem Standort in Osterode entwickeln und produzieren ca.<br />
340 Mitarbeiter im Geschäftsbereich LPD (Laboratory Products Division) Zentrifugen und<br />
andere elektromechanische Geräte zur Probenvorbereitung.
62<br />
Eine Herausforderung, die sich lohnt!<br />
Mit der Schule bist du durch, doch welche Richtung du in deinem künftigen Arbeitsleben einschlagen<br />
möchtest, ist dir noch nicht ganz klar? Um nicht tatenlos auf eine Eingebung zu warten und nach der<br />
theorielastigen Schulzeit etwas Praktisches und dazu noch äußerst Sinnvolles zu tun, bietet sich ein<br />
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an.<br />
TEXT LEA VAN DER PÜTTEN<br />
ILLUSTRATION STOCK.ADOBE.COM/IRACOSMA<br />
Das FSJ ist ein sozialer Freiwilligendienst für<br />
Jugendliche, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt und<br />
noch nicht das 27. Lebensjahr vollendet haben.<br />
Dieser Dienst dauert in der Regel zwölf Monate,<br />
nach Absprache ist eine Dauer zwischen sechs und<br />
18 Monaten möglich. Dabei engagierst du dich<br />
zeitlich befristet auf sozialer Ebene und hilfst anderen<br />
Menschen. Du lernst Dinge, die dir auch später<br />
im Leben weiterhelfen können, und triffst auf interessante<br />
und gleichgesinnte Menschen.<br />
Der Unterschied eines Freiwilligendienstes<br />
im Vergleich zu einem Praktikum ist die professionelle<br />
pädagogische Begleitung, das Bildungsangebot<br />
und die bessere Anerkennung durch viele<br />
weiterführende Bildungseinrichtungen wie Hochschulen,<br />
Ausbildungsstätten usw.<br />
Warum ein FSJ?<br />
›› Ein FSJ gibt dir Impulse für die persönliche Weiterentwicklung.<br />
›› Es hilft bei der beruflichen Orientierung – insbesondere im sozialen<br />
und pädagogischen Berufsfeld.<br />
›› Du kannst nach der langen Schulzeit endlich mal in der Praxis<br />
arbeiten – bevor es in die Ausbildung oder ins Studium geht.<br />
›› Du kannst dich für die Gesellschaft engagieren und anderen<br />
Menschen helfen.<br />
›› Das FSJ kann bei bestimmten Ausbildungen als (Vor-)Praktikum<br />
oder Anerkennungsjahr anerkannt werden.<br />
›› Solltest du deinen gewünschten Ausbildungsplatz nicht sofort<br />
bekommen, kannst du mit einem FSJ das Jahr sinnvoll überbrücken.<br />
Das FSJ ist kein Arbeitsverhältnis. Rechtlich<br />
sind die FSJler Auszubildenden gleichgestellt. Dieser<br />
Status soll verhindern, dass die Freiwilligen als<br />
kostengünstige Arbeitskräfte missbraucht werden.<br />
Neben einer pädagogischen Begleitung erhalten sie<br />
eine finanzielle Vergütung, die oft als Taschengeld<br />
bezeichnet wird. Hinzu kommen je nach Bedarf<br />
Verpflegung, Unterkunft und eine Fahrtkostenerstattung.<br />
Die Höhe des Taschengeldes unterscheidet<br />
sich letztlich von Träger zu Träger.<br />
Die Einsatzbereiche für das FSJ liegen alle im<br />
sozial-karitativen oder gemeinnützigen Bereich.<br />
Seit einigen Jahren wurden sie allerdings ausgedehnt,<br />
sodass das FSJ nun auch in Einrichtungen<br />
des Sports, der Denkmalpflege sowie der Politik<br />
und Kultur absolviert werden kann. Und auch ein<br />
FSJ im Ausland ist möglich.<br />
Und wo bitte?<br />
Interessante Stellen für deinen Freiwilligendienst in<br />
Südniedersachen findest du beim ,Internationalen<br />
Bund Freiwilligendienste Göttingen‘:<br />
www.ib-freiwilligendienste.de/goettingen<br />
AZUBI 02/<strong>2020</strong>
Wir sind auf der Suche...<br />
...nach engagierten<br />
jungen Menschen, die ein<br />
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />
oder den Bundesfreiwilligendienst<br />
(BFD) in KiTas und Jugendgruppen in<br />
und um Göttingen machen wollen<br />
(Beginn: Sommer/<strong>Herbst</strong> <strong>2020</strong>).<br />
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werden die unterschiedlichen Be- und Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
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Mail: info@hsw-mikrooptik.de
FREISTUNDE<br />
65<br />
Escape the Web<br />
Die Teams vom Breakout Göttingen und vom<br />
LaserSports Center in Grone haben die Corona-Zwangspause<br />
kreativ genutzt und je ein Online-Escape-Game<br />
entwickelt. Bei ‚Das Geheimnis des Königs‘ vom<br />
Break out Göttingen gehen die Teilnehmer über vier Tage<br />
lang dem Rätsel eines alten Zigarettenetuis nach.<br />
Bei ‚Mission: Room Escape‘ vom LaserSports Center<br />
begebt ihr euch auf Spurensuche nach dem Antivirus.<br />
Mithilfe von Social- Media-Kanälen, intensiver Internetrecherche<br />
und einer ausgeprägten Kombinationsgabe<br />
bieten die Spiele eine Menge Spaß und Abwechslung<br />
zum aktuellen Alltag.<br />
Die Spiele findet ihr unter:<br />
www.mission-room-escape.de/goettingen/abenteuer/<br />
online-escape-game (10 Euro)<br />
www.room-escape-goettingen.de/<br />
das-geheimnis-des-koenigs (kostenfrei)<br />
Ab in die Natur, Freude!<br />
Wenn dir der ganze Prüfungs- und Bewerbungsstress<br />
zu viel wird, ist es Zeit für<br />
eine Pause: am besten mit<br />
Bewegung an der frischen<br />
Luft. Wie gut kennst du denn<br />
unsere schöne Region? Schnapp dir doch mal<br />
ein paar Freunde und entdeckt mit dem Fahrrad oder<br />
auch zu Fuß, was Südniedersachsen so zu bieten hat:<br />
Apps wie Komoot, Bergfex oder Outdooractive<br />
bieten dir eine große Auswahl an Touren oder Wanderwegen<br />
– perfekt, um mal wieder richtig den Kopf<br />
freizubekommen! Startet zum Beispiel von Göttingen<br />
aus einen Ausflug zur Burg Plesse oder unternehmt ab<br />
Hann. Münden einen Trip zur Tillyschanze oder zum<br />
Kloster Bursfelde. Oder, oder, oder ...<br />
Literaturherbst On Air<br />
33 Tage, 60 Veranstaltungen, ein Ticket – das ist der<br />
diesjährige Literaturherbst On Air vom 1. Oktober<br />
bis zum 2. November. Damit gibt das Göttinger<br />
Literaturfestival die Antwort auf die Frage, wie sich<br />
trotz Corona hochkarätige literarische Veranstaltungen<br />
sicherstellen lassen. Für nur 18 Euro erhalten<br />
Literaturfans den Online-Zugang zur festivaleigenen<br />
Streaming-Plattform und können dort die Events<br />
live oder am nächsten Tag als Video- oder Audiostream<br />
verfolgen. Möglich gemacht wird das<br />
Digital angebot durch die Idee und das Engagement<br />
des Unternehmens Sartorius, das damit ein starkes<br />
Zeichen für die Bedeutung der Göttinger<br />
Kulturlandschaft setzt.<br />
Darüber hinaus bilden die Veranstaltungen<br />
vor Ort natürlich auch in diesem Jahr wieder das<br />
Herzstück des Literaturherbstes. Mit dabei ist unter<br />
anderem Kritikerin, Moderatorin und Autorin<br />
Elke Heidenreich, die sich nach dem langen<br />
coronabedingten Hausarrest nun besonders freut,<br />
ihr neues Buch vorstellen zu dürfen.<br />
www.literaturherbst.com<br />
FREISTUNDE<br />
FOTO: JT/ J. QUAST<br />
Kreativ in der Krise<br />
Schau doch auch mal auf der Webseite des Jungen Theaters Göttingen<br />
vorbei. Auf innovative und kreative Art und Weise hat sich das Ensemble<br />
rund um Intendant Nico Dietrich immer neue Events und Projekte<br />
ein fallen lassen, um uns auch während der Corona-Zeit mit ihren<br />
Inszenierungen zu unterhalten – sei es am Balladentelefon oder<br />
im Open Air Theater.<br />
www.junges-theater.de<br />
ILLUSTRATIONEN: STOCK.ADOBE.COM<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
66<br />
AZUBI 2/<strong>2020</strong>
BEWIRB DICH<br />
BIS ZUM<br />
31.10.<strong>2020</strong>!<br />
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