Leseprobe Sudoku-spezial September 2020
Trendiger Spaß für Jung und Alt
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Apotheker ohne Grenzen
Arzneimittel für alle
»Wir bringen Medikamente
zu den ärmsten Menschen
der Welt.«
Jochen Schreeck,
Apotheker ohne Grenzen
Nepal: Als 2015 ein Erdbeben
die Himalaya-Region erschütterte,
leistete AoG sofort Nothilfe.
Über die eigenen Grenzen hinausschauen,
sich dort einsetzen, wo medizinische
Hilfe am dringendsten benötigt wird: Das hat sich die pharmazeutische
Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen Deutschland
e. V. (AoG) zum Ziel gesetzt. Aktuell kämpft der Verein gegen die
verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie. Mit Wasser
und Seife, Schutzmasken und Desinfektionsmitteln machen sich
die ehrenamtlichen Helfer ans Werk, um Menschen in den ärmsten
Regionen der Welt vor Covid-19 zu schützen und die Versorgung
mit lebenswichtigen Medikamenten zu sichern.
Erdbeben, Krieg, Corona-
Pandemie: Die Ärmsten der
Welt treffen Katastrophen
besonders hart. Ihnen hilft
die humanitäre Organisation
Apotheker ohne Grenzen –
mit pharmazeutischem
Know-how und kostenloser
Medizin.
VON ANDREA NEUEN
Nothilfe statt Feierlaune
20 Jahre Apotheker ohne Grenzen – der diesjährige runde
Geburtstag sollte eigentlich gebührend gefeiert werden. »Zum
Vereinsjubiläum wollten wir unsere Projekte in der langfristigen
Entwicklungszusammenarbeit stärken und ausbauen«, sagt
Jochen Schreeck, Apotheker und Vorstandsvorsitzender von AoG.
Doch dann kam das Coronavirus und warf sämtliche Pläne über
den Haufen. »Nun leisten wir vor allem kurzfristige Nothilfe, um
die Menschen im globalen Süden auch während der Corona-
Pandemie mit Arzneimitteln zu versorgen«, so der Pharmazeut.
Jochen Schreeck ist einer von 37 Apothekern, die die Hilfsorganisation
vor 20 Jahren gegründet haben. Seither leistet der Verein
schnelle pharmazeutische Katastrophenhilfe. Indien, Indonesien,
Afghanistan, Kenia, und, und, und – in über 20 Ländern der
Erde waren die Apotheker ohne Grenzen inzwischen im Einsatz.
Foto: AoG/Paul Hahn; Portät: AoG
Fotos: AoG
»Ob Naturkatastrophe oder Krieg: Die Nothilfe erfolgt immer
kurzfristig, um die schlimmsten Auswirkungen auf die Menschen
schnell zu mildern und ihre momentanen Lebensbedingungen zu
verbessern«, erklärt der Apotheker.
Farmacia – Ort der Hoffnung
Nicht nur Katastrophenhilfe gehört zu den Kernaufgaben von
AoG: In langfristigen Projekten unterstützt der Verein lokale und
internationale Partner mit der Beschaffung lebenswichtiger Medikamente.
Zum Beispiel in Argentinien: Im Gesundheitszentrum
von Villa Zagala, einem der vielen Armenviertel in Buenos Aires,
kämpft die Apothekerin und AoG-Projektkoordinatorin Dr. Carina
Vetye für die Gesundheit der Menschen – und aktuell auch gegen
die Folgen der Corona-Pandemie.
Vor 12 Jahren hat die couragierte Pharmazeutin mitten im Elendsviertel
eine Apotheke aufgebaut, die sie mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
betreibt. Für die Menschen ist die 12 Quadratmeter
große Farmacia ein Segen, schließlich fehlt es in Villa Zagala an
allem: an Geld, an Standardmedikamenten, an Fachpersonal –
und nun auch an Desinfektionsmitteln und Schutzmasken. »Die
Slum-Bewohner leben von der Hand in den Mund. Kostenlose
Medikamente sind in Zeiten von Covid-19 wichtiger denn je«, weiß
Dr. Vetye.
Blick über die Grenzen
»Wir sind uns bewusst, dass schwierige Zeiten auf uns zukommen
werden«, bestätigt auch Apotheker Schreeck. »Aber wir wären
nicht Apotheker ohne Grenzen, wenn wir nicht weiter über die
Grenzen hinwegschauen würden.« Im Jubiläumsjahr macht die
Organisation deshalb genau das, was sie seit Jahrzehnten am
besten kann: den ärmsten und damit verwundbarsten Menschen
der Welt mit pharmazeutischer Kompetenz ein Leben in Gesundheit
ermöglichen.
Mehr Informationen gibt es im Internet auf der Webseite:
www.apotheker-ohne-grenzen.de
Helfen in Zeiten von Corona: Im Slum
von Buenos Aires sind Apothekerin
Dr. Carina Vetye (links) und ihr Team
für die Ärmsten da.
Geduldig warten die Menschen
in Villa Zagala auf Hilfe und Medizin.
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