AUTOINSIDE Ausgabe 9 – September 2020
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TECHNIK & UMWELT<br />
Eröffnung der ersten Wasserstofftankstelle der Avia weltweit mit (v.l.n.r.) Rolf Huber (Chairman H2 Energy), Jörg<br />
Ackermann (Präsident Förderverein H2 Mobilität Schweiz), Bertrand Piccard, Mark Freymüller (CEO Hyundai<br />
Hydrogen Mobility AG), Martin Osterwalder (Verwaltungsrat Osterwalder St. Gallen AG) und Patrick Staubli<br />
(Geschäftsführer Avia Vereinigung). Quelle: AGVS-Medien<br />
Abenteurer, Pionier und Wissenschaftler Bertrand<br />
Piccard betankte den ersten Hyundai Xcient Fuel Cell<br />
gleich selbst. Quelle: Hyundai<br />
spider AG in einer Anlage beim Alpiq Wasserkraftwerk<br />
in Gösgen SO. In Containern wird der<br />
klimafreundliche Treibstoff dann <strong>–</strong> aktuell witzigerweise<br />
immer noch mit Diesel-LKW <strong>–</strong> zu den<br />
einzelnen Tankstellen gebracht. Die neuste liegt<br />
in St. Gallen und ist die erste Avia-Wasserstofftankstelle<br />
weltweit. Hier können künftig sowohl<br />
Nutzfahrzeuge (350 bar) als auch Personenwagen<br />
(700 bar) mit grünem Wasserstoff betankt werden.<br />
Ab Mitte 2021 soll dieser dann nicht mehr<br />
aus Gösgen herangekarrt, sondern in der Region<br />
selbst produziert werden. Bei der feierlichen Eröffnung<br />
der Avia-Tankstelle ebenfalls vor Ort:<br />
Abenteurer und Solarpionier Bertrand Piccard.<br />
Der 62-Jährige nahm die Betankung des ersten<br />
Hyundai Xcient Fuel Cell vor. Der LKW ist mit<br />
zwei parallel geschalteten 95-kW-Brennstoffzellen<br />
und einer 73,2-kW-Batterie als Zwischenspeicher<br />
sowie Tanks für bis zu 34,5 Kilo Wasserstoff<br />
ausgestattet. Auch mit Beladung soll der Hyundai<br />
so rund 400 Kilometer Reichweite schaffen<br />
und dabei nur Wasserdampf ausstossen. «Die<br />
Schweiz beweist, dass sich elektrisch angetriebene<br />
Nutzfahrzeuge und Personenwagen mit<br />
sauberem Wasserstoff betanken und ohne CO 2<br />
-<br />
Emissionen fahren lassen», erklärte Piccard.<br />
Dass die Wasserstoff-Pioniere ihren Fokus anfangs<br />
auf LKW und nicht auf Personenwagen mit<br />
Brennstoffzellen legen, erläutert Mark Freymüller,<br />
CEO von Hyundai Hydrogen Mobility AG, so:<br />
«Die Trucks bieten schlicht den grösseren Stellhebel,<br />
um H 2<br />
als Treibstoff voranzubringen.»<br />
Denn Lastwagen als Grossverbraucher bringen<br />
auch den Tankstellenbetreibern genau die Mengen<br />
an H 2<br />
und die Planbarkeit, die benötigt wird,<br />
um eine Wirtschaftlichkeit zu garantieren und<br />
den Wasserstoff-Tankstellenausbau schweizweit<br />
weiter vorantreiben zu können. Auch Thomas<br />
Patzer, leitender Ingenieur für die Entwicklung<br />
von Brennstoffzellen-Elektro-Nutzfahrzeugen<br />
bei Hyundai und Fahrer des ersten Trucks, ist<br />
bislang zufrieden: «Der Xcient Fuel Cell ist viel<br />
ruhiger als ein Diesel. Er stinkt nicht, vibriert<br />
viel weniger und es klappert nichts <strong>–</strong> alles in allem<br />
ist das ein grossartiges Fahrgefühl für einen<br />
Chauffeur.» Die Service- und Reparatur-Dienstleistungen<br />
für die LKW übernimmt übrigens die<br />
zur Auto AG Group gehörende Auto AG Truck.<br />
Hyundai legte Wert darauf, dass der LKW aus<br />
vielen Standardkomponenten besteht, dennoch<br />
mussten die Werkstätten einige Anpassungen<br />
für die Arbeit mit Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />
vornehmen. Brandschutztechnisch war<br />
ein ganzes Sicherheitskonzept notwendig und<br />
oft betrat man selbst für die Behörden Neuland.<br />
Neben Explosionsschutz und Gasdetektoren<br />
war in den Betrieben etwa eine spezielle<br />
Belüftungsinstallation nötig, welche die Luft im<br />
Raum mindestens dreimal in der Stunde komplett<br />
umwälzt. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 81