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AUTOINSIDE Ausgabe 9 – September 2020

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BILDUNG<br />

Für einen Mechaniker ist eine äusserst sorgfältige<br />

Arbeitsweise unabdingbar, denn schon der kleinste<br />

Fehler könnte einen Rennausfall verursachen.<br />

Quelle: Sauber Motorsport AG<br />

Traumjob im Motorsport<br />

«Viel Herzblut gefragt»<br />

Roman Giger hat seinen Traum verwirklichen können. Letzten Herbst nahm er sein Diplom als Automobil-<br />

Diagnostiker entgegen, nun arbeitet er als Junior-Mechaniker für ein Formel-1-Team. Der junge Luzerner<br />

gehört seit <strong>2020</strong> zu den Mitarbeitern von Alfa Romeo Racing Orlen, dem Schweizer Automobilrennstall mit<br />

Sitz in Hinwil ZH. Jürg A. Stettler<br />

Herr Giger, war für Sie schon während<br />

der Ausbildung klar, dass Sie einst in die<br />

Formel 1 wollen?<br />

Roman Giger, Automobil-Diagnostiker und<br />

Junior-Mechaniker bei der Sauber Motorsport<br />

AG: (lacht) Eigentlich schon viel früher.<br />

Mein Vater besitzt in Richenthal LU die Hubgarage<br />

AG. Ich war schon als Kind immer von<br />

Autos umgeben und bereits damals fasziniert<br />

vom Motorsport. Schon als Jugendlicher verfolgte<br />

ich Rallye, RallyeCross, MotoGP und<br />

Formel1, später interessierte ich mich auch<br />

für Driftrennen und fuhr selbst welche. Daher<br />

war es für mich schon immer ein Wunschtraum,<br />

irgendwann für ein Formel-1-Team<br />

arbeiten zu dürfen.<br />

Wie gelang Ihnen der Sprung in die<br />

Hinwiler F1-Schmiede?<br />

Ich habe schon während meiner Ausbildung<br />

zum Automobil-Diagnostiker auf dem Internetportal<br />

von Sauber jeweils geschaut, welche<br />

Jobs ausgeschrieben waren. Im <strong>September</strong><br />

2019 habe ich dann den Job als Junior-Mechaniker<br />

entdeckt und mich noch kurz vor dem<br />

Abschluss zum Automobil-Diagnostiker beworben.<br />

Ich durfte mich vorstellen und für<br />

Probearbeiten nach Hinwil fahren. Nach diesen<br />

Probearbeiten reiste ich mit einem unterschriebenen<br />

Vertrag nach Hause und musste<br />

nur überlegen, wann ich meinen Job antreten<br />

wollte <strong>–</strong> ein tolles Gefühl.<br />

Sie haben im letzten Jahr Ihre Ausbildung<br />

zum Automobil-Diagnostiker mit Bestnoten<br />

abgeschlossen. Wie können Sie nun von<br />

dieser guten Basis profitieren?<br />

Wir haben uns schon damals mit Hybrid- und<br />

Sensortechnik, Elektronik und Fahrzeuggeometrie<br />

befasst, das ist sicherlich hilfreich. Doch in<br />

der F1 ist natürlich alles eine Nummer grösser<br />

und komplexer. Die gute Basis hilft zwar,<br />

aber man muss viel Neues dazulernen. Aber<br />

im Bereich Elektronik und Fahrwerksgeometrie<br />

konnte ich sicher von meiner Ausbildung<br />

profitieren.<br />

Was sind Ihre Ziele innerhalb des F1-Teams?<br />

Mein persönliches Ziel ist sicherlich, dass ich<br />

den Sprung ins Rennteam schaffe und dann<br />

mit zu den Rennen reisen darf. Im ersten Jahr<br />

ist man als Junior-Mechaniker noch in Hinwil<br />

stationiert. So lerne ich die ganzen Abläufe im<br />

Team kennen und erhalte sogar Einblick in andere<br />

Bereiche, wie etwa die Schweisserei. Als<br />

Mechaniker ist mir aber grundsätzlich wichtig,<br />

dass unsere Fahrer ohne technische Defekte ins<br />

58 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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