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AUTOINSIDE Ausgabe 9 – September 2020

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MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />

geht es Richtung ganzheitliche Mobilitätslösungen?»<br />

Wegen den Veränderungen im Konsumverhalten<br />

und den Rahmenbedingungen<br />

stehe die Branche vor grossen Herausforderungen.<br />

«In solchen unsicheren Zeiten wird<br />

gerne Bestehendes hinterfragt und allenfalls<br />

vorübergehend ausgesetzt, um sich neu zu<br />

sortieren», sagt er. «Das nötigt die Veranstalter,<br />

ihre Konzepte ebenfalls anzupassen<br />

und mit neuen, innovativen Ideen die Formate<br />

zu überarbeiten.» Zwar versteht er, dass<br />

nach der frühen Absage für 2021 Zweifel am<br />

ganzen Projekt aufkommen, gleichzeitig betont<br />

er aber eine der Stärken des Salons. «Der<br />

Genfer Automobilsalon hat mit seinem neutralen<br />

Standort in der Schweiz und der damit<br />

verbundenen Reputation verschiedene Vorteile<br />

gegenüber anderen Car-Shows in Europa.<br />

Das hat er in der Vergangenheit eindrücklich<br />

bewiesen.»<br />

Andreas Künzli ergänzt: «Messeveranstalter<br />

müssen vielleicht etwas demütiger werden.<br />

Es ist nicht mehr selbstverständlich,<br />

dass man einfach so Millionen für Präsentationen<br />

ausgibt.» Allerdings seien gerade das<br />

Produkt Auto und damit eigentlich Mobilität<br />

per se prädestiniert, um live präsentiert<br />

zu werden. «Ich bin mir aber nicht sicher, ob<br />

es dazu die Massen der Besucher braucht.»<br />

Künzli könnte sich vorstellen, dass die GIMS<br />

in Zukunft die Besucher zielgerichteter anlocken<br />

sollte. «Ich kenne die Statistik nicht,<br />

gehe aber davon aus, dass ein grosser Prozentsatz<br />

der Besucher ohne eigentliche Absichten,<br />

bald einen Neuwagen zu kaufen,<br />

zum Salon geht.» Womit Messeprofi Künzli<br />

den Ansatz von Messe-Investor Lee teilt:<br />

Der Kauf als Erlebnis fehlt in Genf <strong>–</strong> von einigen<br />

Marken im absoluten Luxussegment<br />

abgesehen.<br />

Neben dem Auto-Salon gibt es in der Autobranche<br />

weitere Publikumsmessen (B2C) wie<br />

beispielsweise die Auto Zürich Car Show oder<br />

B2B-Messen, die von Zulieferern organisiert<br />

werden. Diese Veranstaltungen sind aktuell<br />

sehr erfolgreich unterwegs. Das ist keine<br />

Überraschung für Künzli. Einerseits hätten<br />

es gerade B2B-Messen etwas einfacher,<br />

zielgerichteter Besucher in einer vorhandenen<br />

Community zu werben, andererseits sei<br />

die Auto Zürich einiges übersichtlicher als<br />

der Salon. «Vielleicht sind die ganz grossen<br />

Veranstaltungen in diesem Business etwas<br />

weniger gefragt», vermutet er. «Die fehlende<br />

Zeit vieler Menschen, die Kurzfristigkeit und<br />

die ständige Dynamik machen kleinere Geschichten<br />

allenfalls besucherfreundlicher.»<br />

Für Kamber sind die B2B-Messen wie die SAS<br />

oder die Autotechnik Days schlicht «unverzichtbare<br />

Kommunikations-, Informations-,<br />

Innovations-, Business- und Netzwerkplattformen<br />

für viele Marktteilnehmer und haben<br />

einen Themenfokus». Nirgendwo sonst<br />

könne sich die Branche besser und umfassender<br />

austauschen und neue Geschäfte abschliessen.<br />

Demgegenüber haben Publikumsmessen,<br />

dazu zählen beispielsweise auch die<br />

regionalen Gewerbeausstellungen, den Vorteil,<br />

durch Kunden- und Marktnähe zu überzeugen.<br />

«Es ist der Händler, der sich auf diesen<br />

Veranstaltungen persönlich dem Markt<br />

vorstellt und bestehende sowie neue Kunden<br />

direkt ansprechen kann. Die Kontaktqualität<br />

und die Nachhaltigkeit sind auf solchen Veranstaltungen<br />

unerreicht», betont er.<br />

Fortsetzung Seite 46<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 45

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