AUTOINSIDE Ausgabe 9 – September 2020
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AUSGABE 9 <strong>–</strong> SEPTEMBER <strong>2020</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Reifenwechselsaison<br />
Alles rund ums Rad<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 40<br />
Nach GIMS-Absage<br />
Experten und Investoren<br />
sprechen über die Zukunft der<br />
Messen in der Schweiz.<br />
Seiten 42 <strong>–</strong> 46<br />
Dario Cologna<br />
Gewinnen Sie ein<br />
Langlauftraining mit dem<br />
Olympia sieger.<br />
Seite 67<br />
PassThru-Technologie<br />
Was braucht es, um bei modernen<br />
Fahrzeugen System-Updates<br />
der Hersteller zu laden?<br />
Seiten 75 <strong>–</strong> 76
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INHALT<br />
<strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 9<br />
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Autohaus:<br />
AWS Architekten AG<br />
AWS Architekten AG<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5 Editorial<br />
6 Kurz notiert<br />
Reifen & Räder<br />
8 Neues Reifen-Center: zu Besuch bei der<br />
Liga AG in Wil<br />
12 Nexen: Leistung und Nachhaltigkeit<br />
schliessen sich nicht aus<br />
14 Iginio Cangero von Pirelli im Gespräch<br />
22 TCS testet Allseason-Reifen<br />
28 Das passiert mit alten Reifen<br />
32 Aktueller Stand und ein Blick in die<br />
Zukunft der Getriebetechnik<br />
Messen & Ausstellungen<br />
42 Reaktionen auf die Salon-Absage<br />
44 Die Zukunft der Messen<br />
Politik & Recht<br />
50 CO 2<br />
-Strafen: Wer bezahlt wie viel<br />
52 Zentralpräsident Urs Wernli zum<br />
CO 2<br />
-Gesetz<br />
Bildung<br />
58 Traumjob in der Formel1<br />
60 QV <strong>2020</strong>: So liefen die Abschlussprüfungen<br />
68 Videodreh mit Dario Cologna und<br />
Tom Lüthi<br />
70 Business Academy<br />
72 Regionale Infoveranstaltungen<br />
Fokus Technik<br />
75 PassThru: Software sicher updaten<br />
Technik & Umwelt<br />
78 EcoDrive: der Garagist als Mobilitätsdienstleister<br />
80 Grüner Wasserstoff als Erdöl von morgen<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
84 Mobility <strong>–</strong> die neue AGVS-Dienstleistung<br />
88 Unterwegs mit dem SAG-Verkaufsleiter<br />
Verband & Sektionen<br />
95 «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>–</strong><br />
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AUTO<br />
AUSGABE 9 <strong>–</strong> SEPTEMBER <strong>2020</strong><br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Umfrage, Vorschau und Impressum<br />
Reifenwechselsaison<br />
Alles rund ums Rad<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 40<br />
Nach GIMS-Absage<br />
Experten und Investoren<br />
sprechen über die Zukunft der<br />
Messen in der Schweiz.<br />
Seiten 44 <strong>–</strong> 46<br />
Dario Cologna<br />
Gewinnen Sie ein<br />
Langlauftraining mit dem<br />
Olympia sieger in Davos.<br />
Seite 67<br />
PassThru-Technologie<br />
Was braucht es, um bei modernen<br />
Fahrzeugen System-Updates<br />
der Hersteller zu laden?<br />
Seiten 76 <strong>–</strong> 77<br />
Titelseite: Die Reifenwechselsaison steht an.<br />
Quelle: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />
AWS Architekten AG<br />
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EDITORIAL<br />
Zuversicht trotz Gegenwind<br />
versorgung in der Bevölkerung eine hohe<br />
Zustimmung finden. Das bedeutet, dass<br />
der Motorfahrzeugpark in der Schweiz<br />
weiter hin anwachsen wird und die vielfältigen<br />
Dienstleistungen des Autogewerbes<br />
mit seinen 15 400 Unternehmen und 84 000<br />
Mitarbeitenden unverzichtbar bleiben.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Die Auswirkungen der Covid-Pandemie auf<br />
die Gesellschaft und die Wirtschaft sind einschneidend.<br />
Und die Seuche wird uns noch<br />
viele Monate <strong>–</strong> wenn nicht Jahre <strong>–</strong> massiv<br />
beeinträchtigen. Vorsichtiges Verhalten<br />
unter Einhaltung der Hygiene-Massnahmen<br />
begleitet unseren Berufsalltag wie auch das<br />
Privatleben. Es hat sich trotz allem so etwas<br />
wie eine «neue Normalität» breitgemacht.<br />
Die Wirtschaft steckt weltweit in einer<br />
tiefen Rezession. Ganze Branchen und auch<br />
viele Familien sind auf staatliche Unterstützung<br />
angewiesen, um sich über Wasser zu<br />
halten. Die Prognosen zu weiteren Entwicklungen<br />
sind so unterschiedlich wie<br />
selten zuvor. Umso wichtiger ist es, sich<br />
mit den für unsere Branche relevanten<br />
Faktoren auseinanderzusetzen.<br />
Der AGVS tut dies gemeinsam mit Partnerorganisationen<br />
und erstellt zusammen mit<br />
BAK Economics Basel den Konjunkturausblick<br />
für das Schweizer Autogewerbe. Ich<br />
empfehle Ihnen, diese Prognose anzuschauen.<br />
Sie finden sie auf der AGVS-<br />
Website in der Rubrik «Verband» unter<br />
Publikationen.<br />
Zusammengefasst lässt sich festhalten,<br />
dass sich der Neuwagenhandel nach einem<br />
starken Einbruch im laufenden Jahr mit<br />
hohen Zuwachsraten im Jahr 2021 erholen<br />
sollte und der Occasionshandel weniger<br />
stark betroffen ist. Erfreulich stellt sich<br />
das Werkstattgeschäft dar: Nach einem<br />
geringen Rückgang werden die Umsätze<br />
im nächsten Jahr wieder anwachsen. Die<br />
Prognose von BAK Economics verweist<br />
ebenso auf die Lieferschwierigkeiten der<br />
Hersteller wegen des Lockdowns und<br />
erkennt die Vorteile des Autos zum Schutz<br />
vor Ansteckung.<br />
Aus meinen Gesprächen mit vielen<br />
Garagisten, Verantwortlichen der Importeure,<br />
Mitarbeitenden in den Betrieben<br />
und Kollegen kann ich die Prognosedaten<br />
nachvollziehen. Positiv stimmt mich für<br />
die Autobranche auch die Tatsache, dass<br />
die Vorzüge des Autos und die Unverzichtbarkeit<br />
der Nutzfahrzeuge zur Landes-<br />
Eine Baustelle bleibt die Bundespolitik<br />
mit den stetigen Forderungen nach einer<br />
treibhausgasfreien Fahrzeugflotte. Gemäss<br />
Bundesrat sollen ab 2050 keine thermisch<br />
angetriebenen Fahrzeuge mehr zugelassen<br />
werden. Noch weiter gehen die Grünen.<br />
Geht es nach ihnen, ist bereits 2030<br />
Schluss mit Benzin-und Dieselmotoren.<br />
Das sind realitätsfremde Forderungen, die<br />
nur mit immensen Mehrkosten zu vollziehen<br />
wären und die einer schon arg gebeutelten<br />
Wirtschaft und Bevölkerung nicht noch zusätzlich<br />
aufgebürdet werden dürfen. Gegen<br />
diese unsinnige Bevormundung müssen<br />
sich die Autofahrerinnen und Autofahrer<br />
sowie die Wirtschaft und das Gewerbe<br />
wehren. Der AGVS wird zusammen mit<br />
Partnerverbänden dagegen antreten.<br />
Nun wünsche ich Ihnen einen besseren<br />
Verlauf der Geschäfte und alles Gute.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Urs Wernli<br />
Zentralpräsident<br />
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Reifen<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Michelle Maurer.<br />
Neue Lernende auf der<br />
AGVS-Geschäftsstelle<br />
Am 1. August <strong>2020</strong> hat Michelle<br />
Maurer die Lehre als Kauffrau im<br />
Autogewerbe gestartet. Der AGVS<br />
heisst sie herzlich willkommen und<br />
wünscht ihr viel Erfolg und Freude<br />
im ersten Lehrjahr!<br />
Neuer Vorstandsvorsitzender bei Skoda Auto<br />
Thomas Schäfer übernimmt ab sofort<br />
den Vorstandsvorsitz bei Skoda<br />
Auto. Er folgt in dieser Position auf<br />
Bernhard Maier, der nach knapp<br />
fünf Jahren an der Skodaspitze das<br />
Amt an seinen Nachfolger übergibt.<br />
Seine berufliche Laufbahn in der<br />
Autoindustrie begann der (studierte)<br />
Maschinenbauingenieur Schäfer<br />
im Jahr 1991 bei der Daimler AG.<br />
Seit 2015 war er in der Funktion des<br />
Chairmans und Managing Directors<br />
der Volkswagen Group South Africa<br />
Thomas Schäfer. Quelle: Skoda<br />
tätig und verantwortete die Entwicklung<br />
der Konzernmarken in der<br />
Region Subsahara-Afrika. Im Laufe seiner fünfjährigen Tätigkeit trieb er<br />
dort den Ausbau des Vertriebsnetzwerks konsequent voran, steigerte die<br />
Händlerprofitabilität und führte die Konzernmarken Volkswagen, Audi und<br />
VW Nutzfahrzeuge auf den bisherigen Bestwert von 23,5 Prozent Marktanteil.<br />
Mitsubishi: keine neuen<br />
Modelle mehr für Europa<br />
Gemäss Mitsubishi-Businessplan<br />
für die nächsten Jahre friert<br />
der Automobilhersteller sein<br />
Europageschäft ein: Europäische<br />
Kunden müssen ab sofort auf neue<br />
Modelle verzichten. Der Vertrieb<br />
und Service für bereits im Verkauf<br />
befindliche Modelle sollen aber<br />
erhalten bleiben, wie verschiedene<br />
Medien berichten. Die japanische<br />
Marke versucht seine in den<br />
vergangenen Jahren stetig gestiegenen<br />
Fixkosten zu senken, um<br />
eingebrochene Gewinne zurückzuholen.<br />
Allein die Reduzierung<br />
des Personals soll die Kosten bei<br />
Mitsibishi um 15 Prozent senken<br />
helfen.<br />
Neue Mitarbeiterin für den<br />
AGVS<br />
Am 1. Juli <strong>2020</strong> hat Astrid Gürtler<br />
ihre Stelle als Mitarbeiterin<br />
Mitgliederbetreuung und Berufsbildungsfonds<br />
beim AGVS angetreten.<br />
Sie wird Katija Tallarini ablösen,<br />
welche Ende Jahr in Pension<br />
geht. Der AGVS heisst Astrid Gürtler<br />
herzlich willkommen und wünscht<br />
ihr viel Erfolg und Freude in ihrem<br />
neuen Tätigkeitsgebiet.<br />
Astrid Gürtler.<br />
Caspar Winkelmann.<br />
Martin Siegenthaler. Quelle: Cadillac<br />
Cadillac Europe: Wechsel im Marketing<br />
Caspar Winkelmann wurde per 1. August zum neuen Head of Marketing<br />
und Product Planing von Cadillac Europe ernannt. In seiner neuen Rolle<br />
wird er alle europäischen Marketingaktivitäten leiten. Dazu gehören<br />
Werbung, Kampagnen und Veranstaltungen für die Marke Cadillac und<br />
die Chevrolet Corvette. Zusätzlich verantwortet er weiterhin die Produktplanung<br />
von Cadillac Europe. Bevor er 2016 zu Cadillac Europe stiess,<br />
bekleidete Winkelmann verschiedene Positionen in der Automobilindustrie<br />
in Deutschland und der Schweiz. Er übernimmt die Marketingaufgaben von<br />
Martin Siegenthaler, der die neu geschaffene Rolle des Head of Customer<br />
Experience (CX) & e-Commerce bekleiden wird. Siegenthaler übernimmt<br />
damit die Verantwortung für die Etablierung einer kundenorientierten<br />
Kultur sowie eines nahtlosen Kundenerlebnisses während des gesamten<br />
Kaufprozesses.<br />
Aus FCA und PSA<br />
wird Stellantis<br />
Peugeot SA und Fiat Chrysler<br />
Automobiles NV machen einen<br />
wichtigen Schritt auf dem Weg zum<br />
Abschluss ihrer 50:50-Fusion, die<br />
voraussichtlich im ersten Quartal<br />
2021 vollzogen wird. Die Unternehmen<br />
haben den Namen der<br />
neuen Gruppe bekannt gegeben:<br />
Stellantis. Stellantis geht auf das<br />
lateinische Verb «stello» zurück,<br />
was «mit Sternen aufhellen»<br />
bedeutet. Der Name sei inspiriert<br />
von der neuen und ehrgeizigen<br />
Gruppierung berühmter Automobilmarken<br />
und starker Unternehmenskulturen,<br />
die zusammen einen der<br />
neuen Marktführer in der nächsten<br />
Ära der Mobilität schaffen und<br />
gleichzeitig den Wert ihrer Bestandteile<br />
bewahren, teilen die Unternehmen<br />
mit. Der neue Name wird<br />
nur auf Konzernebene als Unternehmensmarke<br />
verwendet.<br />
Unternehmerische Freiheit<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Sandra Zippo. Quelle: Skoda<br />
Stabübergabe in der<br />
Skoda-PR-Abteilung<br />
Die Stabübergabe in der PR-Abteilung<br />
von Skoda Schweiz erfolgte<br />
am 1. Juli <strong>2020</strong>. Der bisherige<br />
Skoda PR-Manager, Emanuel<br />
Steinbeck, verliess das Unternehmen<br />
nach sechseinhalb Jahren<br />
per Ende Juni auf eigenen Wunsch.<br />
Seine Nachfolge trat am 1. Juli die<br />
Zürcherin Sandra Zippo an, die seit<br />
Januar 2017 in der Amag tätig ist.<br />
Rooz neuer Regionaldirektor<br />
für Europa bei Bentley<br />
Bentley Motors gab Anfang Juli<br />
die Ernennung von Balazs Rooz<br />
zum neuen Regionaldirektor für<br />
Europa mit sofortiger Wirkung<br />
bekannt. Rooz verfügt über mehr<br />
als 20 Jahre Erfahrung in der<br />
Automobilindustrie, während der<br />
er in verschiedenen leitenden<br />
Managementpositionen tätig war.<br />
Rooz übernimmt bei Bentley Motors<br />
die Führung einer der wichtigsten<br />
Regionen der Marke und ist damit<br />
verantwortlich für etwa einen<br />
Viertel des Gesamtumsatzes.<br />
Neuer Fachbereichsleiter Automobil- und Fahrzeugtechnik an<br />
der Berner Fachhochschule<br />
Peter Affolter leitet mit Beginn des Herbstsemesters den Fachbereich Automobil-<br />
und Fahrzeugtechnik der Berner Fachhochschule BFH. Er ist damit<br />
Nachfolger von Bernhard Gerster, der nach mehr als drei Jahrzehnten an<br />
der BFH in den Ruhestand geht. Im Labor für Fahrzeugmechanik und -sicherheit<br />
wird Raphael Murri der Nachfolger von Bernhard Gerster. Affolter ist<br />
seit November 2014 an der Berner Fachhochschule BFH als Professor für<br />
Fahrzeugelektrik und -elektronik tätig. Seit August 2015 ist er zudem Leiter<br />
des Instituts für Energie- und Mobilitätsforschung IEM der BFH und forscht<br />
an Lösungen für die technischen Herausforderungen der nachhaltigen und<br />
automatisierten Mobilität der Zukunft. Raphael Murri, der der zurzeit als<br />
Bereichsleiter passive Sicherheit beim Dynamic Test Center DTC tätig ist,<br />
übernahm seine Aufgabe am 1. August.<br />
Peter Affolter.<br />
Raphael Murri. Quelle: FHB<br />
Laurent Geffard (Geschäftsführer CarGarantie Courtage SARL), Sascha Schüren<br />
(General Manager Deutschland), Edyta Wasiluk (General Managerin West- und<br />
Osteuropa), Claus Schlicker (General Manager Cooperations) und Uwe Imbach<br />
(General Manager Zentraleuropa). Quelle: CG Car-Garantie<br />
CarGarantie baut internationalen Vertrieb aus<br />
Aufgrund der steigenden Nachfrage im deutschen und im internationalen<br />
Markt verstärkt die CG Car-Garantie Versicherungs-AG (CarGarantie) ab<br />
1. Juli <strong>2020</strong> ihre Führungspositionen im Vertrieb. Damit trotzt das Unternehmen<br />
dem allgemeinen Trend, zu zentralisieren und Dienstleistungen<br />
auszulagern und setzt stattdessen auf erfahrene Mitarbeiter aus dem<br />
eigenen Haus. Sascha Schüren wird neuer General Manager Deutschland,<br />
Claus Schlicker neuer General Manager Cooperations und Edyta Wasilux<br />
neue General Managerin West- und Osteuropa.<br />
Thierry Bolloré. Quelle: Renault<br />
Ex-Renault-Chef geht zu<br />
Jaguar Land Rover<br />
Thierry Bolloré (57) wird per<br />
10. <strong>September</strong> <strong>2020</strong> zum neuen<br />
CEO von Jaguar Land Rover ernannt,<br />
wie der Konzern bekannt<br />
gab. Bolloré blickt auf umfangreiche<br />
Erfahrungen in der Automobilindustrie<br />
zurück. Der Franzose<br />
war zuletzt als CEO der Groupe<br />
Renault tätig. Er folgt auf Ralf<br />
Speth, der die Position eines Non-<br />
Executive Vice Chairman Jaguar<br />
Land Rover plc übernehmen wird.<br />
Goodyear: Neuer Präsident<br />
für PW-Reifengeschäft<br />
Die Goodyear Tire & Rubber<br />
Company hat die Benennung einer<br />
neuen Führungskraft in der EMEA-<br />
Region bekannt gegeben: Hakan<br />
Bayman wurde per 1. Juli <strong>2020</strong> der<br />
neue Präsident des PW-Reifengeschäfts<br />
in Europa. «Hakan<br />
Bayman verfügt über fundierte<br />
Branchenerfahrungen sowohl im<br />
Hinblick auf die Kundenansprache<br />
als auch auf Vermarktungschancen.<br />
Ich bin zuversichtlich, dass er<br />
den Mehrwert für unsere Kunden<br />
steigern wird und ihnen die Entscheidung<br />
für Goodyear-Reifen erleichtern<br />
wird», sagt Chris Delaney,<br />
Präsident Goodyear EMEA.<br />
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Garagenkonzept Ihrer ESA<br />
Die Marke Ihrer Wahl
REIFEN & RÄDER<br />
Garagistenzmorge bei der Liga Lindengut-Garage AG in Wil<br />
Alles aus einer Hand<br />
«Weil wir Auto denken» ist für die Ostschweizer Liga Lindengut-Garage AG nicht bloss ein Werbespruch,<br />
sondern vielmehr eine Lebenseinstellung. Das zeigt sich beispielsweise am neuen Reifen-Center, das im<br />
Herbst seinen Betrieb aufnimmt. André Bissegger<br />
Das neue Reifen-Center auf dem Areal der Liga in Wil. Quelle: AGVS-Medien<br />
Wer das Areal der Liga an der Toggenburgerstrasse<br />
in Wil SG erstmals betritt, ist erstaunt<br />
über die Grösse. Und er sieht, es verändert<br />
sich etwas: Neben glänzenden Mercedes-Benz<br />
stehen schwere Baumaschinen, in grossen<br />
Glasfronten spiegeln sich noch unverputzte<br />
Mauern und neben Automobil-Verkaufsberatern<br />
wuseln Männer mit Helmen über das Gelände.<br />
Die Liga befindet sich im Umbau. Das<br />
hat viel mit der Strategie des Unternehmens<br />
zu tun, die im Gespräch mit Liga-Geschäftsleiter<br />
Peter Altherr noch öfters zum Thema wird.<br />
Die Geschichte der Liga beginnt 1970, als sie<br />
in den Räumen ihrer Schwesterfirma Larag<br />
AG in Wil als Markenhändler für Mercedes-<br />
Benz und Datsun gegründet wird. Seither<br />
hat sich bei der Liga viel getan <strong>–</strong> immer mit<br />
einem grossen Ziel vor Augen: den Kunden<br />
alles rund ums Automobil anzubieten. «Das<br />
ist eine strategische Ausrichtung, die auf Josef<br />
Jäger Senior zurückgeht», erklärt Altherr.<br />
Liga-Geschäftsleiter Peter Altherr und Chantal Eder, Assistentin der Geschäftsleitung.<br />
Die Liga in Wil und St. Gallen bietet ihren<br />
Kunden acht Automarken (Mercedes-Benz,<br />
Abarth, Alfa Romeo, Fiat, Fiat Professional,<br />
Honda, Jeep und VW), ein Autowasch-Center<br />
und ab Herbst ein autark funktionie-<br />
8 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
REIFEN & RÄDER<br />
rendes Reifen-Center an. Neben Service und<br />
Reparaturen sind beispielsweise auch Carrosserie-<br />
und Lackarbeiten möglich. «Wir wollen<br />
unseren Kunden alles aus einer Hand anbieten<br />
können», erklärt Altherr. «Egal welche Antriebstechnologie<br />
sich durchsetzen wird und<br />
was das fürs Reparaturgeschäft bedeutet, das<br />
Auto waschen und die Reifen wechseln muss<br />
man auch in 20 Jahren noch.»<br />
Aus diesem Grund starteten 2017 umfangreiche<br />
Planungen für Um- und Neubauten auf<br />
dem Areal des Hauptsitzes. Kurz darauf fuhren<br />
die ersten Bagger auf, bis im März 2021<br />
soll die Neugestaltung abgeschlossen sein.<br />
Dann präsentiert sich die Liga, die rund 120<br />
Mitarbeitende beschäftigt, neben den neuen<br />
Centern für Autowäsche und Reifen auch<br />
mit einem neuen VW-Showroom und einer<br />
neuen Werkstatt.<br />
Als erstes den Betrieb aufgenommen hat das<br />
Autowasch-Center. Die grosszügige Infrastruktur<br />
wurde 2018 eröffnet und umfasst<br />
eine vollautomatische Anlage und eine zentrale<br />
Staubsaugeranlage mit zahlreichen Plätzen<br />
für die Innenreinigung. Im vergangenen Jahr<br />
nutzten bereits rund 60’000 Fahrzeuge das<br />
Wasch-Center.<br />
Ein besonderes Schmuckstück und strategisches<br />
Puzzleteil wird das neue Reifen-Center<br />
sein, das diesen Herbst rechtzeitig auf die Reifenwechselsaison<br />
seinen Betrieb aufnimmt.<br />
Es bietet alles, was es für den Reifenwechsel<br />
braucht, inklusive Reifenhotel. «Früher lagerten<br />
wir die Reifen im Keller des Hauptgebäudes<br />
ein», sagt Altherr. «Wir wollten aber die<br />
Werkstatt und den Reifen-Service trennen<br />
und gleichzeitig die Wege verkürzen.» Also<br />
schaute sich die Liga bei mehreren Betrieben<br />
aus dem In- und Ausland um, wie diese die<br />
Problematik gelöst haben. «Unser grosser Vorteil<br />
war, dass es auf unserem Areal einen unbebauten<br />
Platz gab», erklärt Altherr. «So<br />
konnten wir unsere Lösung auf der sprichwörtlichen<br />
grünen Wiese planen.»<br />
Ganz einfach war es trotzdem nicht, die Liga<br />
prüfte verschiedene Varianten. «Uns war<br />
wichtig, dass der gesamte Ablauf des Reifenwechsels<br />
im Gebäude korrekt aufgebaut ist,<br />
also vom Hereinfahren des Fahrzeugs über die<br />
De- und Montage der Räder, das Auswuchten,<br />
Reinigen bis zum Lagern. Darauf haben wir<br />
bei der Planung stark geachtet.»<br />
Mit der nun gefundenen Lösung ist die Liga<br />
sehr zufrieden: «Das Rad muss von den Mitarbeitern<br />
nicht öfter in die Hand genommen<br />
werden als nötig.» Auch ist das Center<br />
so eingerichtet, dass es als Arbeitsplatz für<br />
die Mitarbeiter möglichst attraktiv ist <strong>–</strong> die<br />
Werkzeuge befinden sich beispielsweise alle<br />
in Griffhöhe, die Tore müssen nicht ständig<br />
geöffnet werden, die Mitarbeiter können effizienter<br />
arbeiten. Die Kunden fahren das Center<br />
direkt an, die Annahme erfolgt ebenfalls<br />
gleich im neuen Reifen-Center.<br />
Fortsetzung Seite 10<br />
Eine Verwechslung der Räder ist dank dem Rad-Mark-Markierungssystem ausgeschlossen. Die Farbensortierung nach Grösse sorgt für Ordnung.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 9
REIFEN & RÄDER<br />
Bezüglich Räderhotel hat sich das Ostschweizer<br />
Unternehmen für die Lösung der Irega<br />
aus Zuchwil entschieden. «Das Irega-System<br />
ist platzsparend und kostengünstig <strong>–</strong> auch<br />
im Unterhalt.» Die Gestelle sind gleichzeitig<br />
für die Statik verantwortlich <strong>–</strong> vergleichbar<br />
mit einer selbsttragenden Carrosserie <strong>–</strong>, lassen<br />
sich mit einer Trapez-Blech-Verkleidung<br />
ummanteln und können verschiedene Dachausführungen<br />
tragen.<br />
Ein weiterer Grund für den Entscheid: das integrierte<br />
Pneulagersystem von Irega. Dieses<br />
bietet unter anderem eine Farben-Sortierung<br />
nach Grösse, deckt alle derzeit gängigen Radgrössen<br />
ab und ordnet die «Schwergewichte»<br />
so an, dass sie nicht gestemmt werden müssen.<br />
«Eine Verwechslung ist dank dem Rad-<br />
Mark-Markierungssystem ausgeschlossen»,<br />
erklärt Altherr. Das Regalbediengerät «Gorilla»<br />
sorgt dafür, dass die Reifen am richtigen<br />
Ort landen und möglichst nicht getragen<br />
werden müssen. «Gegenüber klassischen<br />
Systemen kann man sagen, das Irega-System<br />
ist sehr durchdacht und nutzt den verfügbaren<br />
Platz optimal.»<br />
Aktuell sind rund 8000 Räder eingelagert,<br />
Platz hat es für 16 000. «Wir wollen uns als<br />
das Reifen-Center in Wil positionieren und<br />
ein Bedürfnis der Kunden abdecken», erklärt<br />
Altherr. Für Kunden werde es zunehmend<br />
schwieriger, die immer grösser und schwerer<br />
werdenden Reifen zu lagern und zu transportieren.<br />
Das Reifen-Center spielt damit eine<br />
wichtige Rolle in der Strategie der Liga und<br />
erweitert die Wertschöpfungskette.<br />
«Gerade die Frage nach der Erweiterung der<br />
Wertschöpfungskette müssen sich die Garagisten<br />
regelmässig stellen und sich fragen,<br />
welche Dienstleistungen sie anbieten<br />
können», erklärt Altherr. «Ein Beispiel: Mit<br />
einem Reifenhotel schaffen wir zwei zusätzliche<br />
Kundenkontaktmöglichkeiten.» Ausserdem<br />
bringe das Reifen-Center <strong>–</strong> genauso wie<br />
das Autowasch-Center <strong>–</strong> Automobilisten aller<br />
Marken auf den Platz. «Das bietet uns die<br />
Chance, neue Kontakte aufzubauen.»<br />
Ob ein Reifenhotel für alle Garagisten geeignet<br />
ist, kann Altherr nicht pauschal beantworten.<br />
Wichtig sei, dass das Lager verhältnismässig<br />
und die Garage regional stark<br />
verankert sei. Auch komme es auf die baulichen<br />
Möglichkeiten an, welche die Garagisten<br />
haben. «Falls jemand Fragen hat, kann<br />
er sich gerne an uns wenden», bietet der Geschäftsführer<br />
an. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
liga.ch und irega.ch<br />
Das neue Reifen-Center, das im Herbst seinen Betrieb aufnimmt, ist topmodern eingerichtet.<br />
10 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
YOKOHAMA (Suisse) SA • Route de la Maladaire 16 • 1562 Corcelles-près-Payerne • Tel. 026 662 40 00 • Fax 026 662 40 01 • info@yokohama.ch
REIFEN & RÄDER<br />
Vor einem Jahr eröffnete Nexen Tire eine hochmoderne Reifenproduktionsanlage in Tschechien. Die Koreaner investierten rund 1 Milliarde Dollar in das Werk in Zatec, rund 80 Kilometer<br />
nordwestlich von Prag. Quelle: Nexen Tire<br />
Interview mit Ralf Flachbarth, Entwicklungsingenieur Nexen Tire<br />
Leistung und Nachhaltigkeit<br />
schliessen sich nicht aus<br />
Der koreanische Reifenhersteller Nexen Tire entwickelt in Deutschland und produziert in Tschechien. Ralf<br />
Flachbarth gibt Einblicke in seine Arbeit als Entwicklungsingenieur und verrät, warum der Schweizer Markt<br />
auch für Nexen Tire so attraktiv ist. Sandro Compagno<br />
Ralf Flachbarth, Entwicklungsingenieur Nexen Tire.<br />
Herr Flachbarth, welche Bedeutung hat<br />
der Schweizer Markt für einen Hersteller<br />
wie Nexen Tire?<br />
Ralf Flachbarth: Wir sind in der Schweiz<br />
seit vielen Jahren mit einem der erfolgreichsten<br />
Distributoren, der Firma Hostettler<br />
Autotechnik AG, in enger Partnerschaft<br />
tätig. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns,<br />
das feingliedrige Distributionsnetz der vielen<br />
Garagisten und Werkstätten zu erreichen.<br />
Weiterhin ist das Potenzial an hochwertigen<br />
Fahrzeugen in der Schweiz sehr gross. Deshalb<br />
ist die Schweiz besonders für unsere<br />
Hochleistungsprodukte im Sommer- und<br />
Wintersegment ein besonders interessanter<br />
Markt.<br />
Sie sind Entwicklungsingenieur: Worin<br />
unterscheiden sich die Reifen im Jahr<br />
2030 von den heutigen?<br />
Das Grundprinzip des pneumatischen Reifens<br />
wird sicherlich das gleiche sein: Die<br />
Luftbefüllung mit Überdruck trägt die Fahrzeuglast.<br />
Jedoch wird <strong>–</strong> vor allem getrieben<br />
durch die Anforderungen der Fahrzeughersteller<br />
<strong>–</strong> der Rollwiderstand weiterhin im<br />
Fokus sein und weiter reduziert werden.<br />
Dies macht den Einsatz neuer Materialien<br />
notwendig. Obwohl die Lauffläche rund<br />
40 Prozent des Rollwiderstands ausmacht,<br />
muss jeder einzelne Bestandteil eines Reifens<br />
optimiert werden. Weiter werden die<br />
Reifen an die Anforderungen der Elektromobilität<br />
angepasst: Ich denke hier an das<br />
konstant hohe Drehmoment, an die Reduktion<br />
von Rollwiderstand zur Reichweitenerhöhung<br />
sowie Herausforderungen in den<br />
Bereichen Fahrkomfort und Geräuschentwicklung.<br />
Gleichzeitig arbeiten wir aber<br />
auch an der Entwicklung von alternativen<br />
Konzepten, also Reifen, die nicht dem<br />
pneumatischen Konzept folgen.<br />
12 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
REIFEN & RÄDER<br />
Zahlreiche Hersteller experimentieren mit<br />
neuen Materialien als Kautschuk-Ersatz:<br />
russischer Löwenzahn etwa oder der Guayule-<br />
Strauch. Wo steht Nexen im Bereich<br />
Nachhaltigkeit?<br />
Auch Nexen Tire arbeitet an alternativen Materialien.<br />
Es geht hierbei um biologisch abbaubare,<br />
rezyklierbare, nachhaltige und nachwachsende<br />
Rohstoffe. Ein Fokus in unserer<br />
Forschung besteht in der Entwicklung von<br />
Ersatz von Mineralöl durch Pflanzenöle. Wir<br />
arbeiten zusätzlich an Laufflächenmischungen<br />
mit deutlich höherer Laufleistung, um<br />
die Feinstaubbelastung durch Abrieb zu reduzieren.<br />
Ein weiteres Forschungsprojekt ist<br />
das Recycling von Reifen, um Altreifen oder<br />
einzelne Bestandteile wiederzuverwerten.<br />
Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für den Endkunden?<br />
Will der nicht in erster Linie ein<br />
kostengünstiges, leistungsfähiges Produkt?<br />
Es ist Aufgabe der Reifenhersteller, die Nachhaltigkeit<br />
zu forcieren. Leistungsfähigkeit und<br />
Nachhaltigkeit schliessen einander ja nicht<br />
aus. Hierzu ist jedoch eine intensive Grundlagenforschung<br />
notwendig. Das schliesst auch<br />
die Zusammenarbeit mit externen Partnern<br />
wie zum Beispiel Instituten verschiedener Universitäten<br />
und Hochschulen ein.<br />
Der deutsche ADAC und auch der Schweizer<br />
TCS testen jedes Jahr Sommer- und Winterreifen.<br />
Wie wichtig sind diese «Schulnoten»<br />
für Sie als Ingenieur?<br />
Diese Tests spiegeln den Markt und die Leistungsfähigkeit<br />
der einzelnen Produkte sehr<br />
gut wider. Für jeden Reifenhersteller ist ein gutes<br />
Ergebnis in diesen Tests wichtig. Vor allem<br />
wird die Reifenindustrie stets gefordert, ihre<br />
Produkte kontinuierlich weiterzuentwickeln,<br />
um wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Haben diese Bewertungen einen reellen<br />
Einfluss auf Ihre Arbeit?<br />
Diese Bewertungen haben durchaus Einfluss<br />
auf unsere Arbeit. Wir schauen uns die Ergebnisse<br />
der Tests von Fachzeitschriften sehr<br />
genau an. Nässeeigenschaften spielen in den<br />
Tests von Fachzeitschriften eine sehr grosse<br />
Rolle. Somit haben die Ergebnisse einen gewissen<br />
Anteil an der Definition der Entwicklungsziele<br />
bei einer Produktneuentwicklung für das<br />
Ersatzgeschäft. Bei einer Entwicklung für die<br />
Erstausrüstung werden die Entwicklungsziele<br />
vom jeweiligen Fahrzeughersteller festgelegt.<br />
Wieso entwickelt ein koreanischer Hersteller<br />
wie Nexen eigentlich in Deutschland?<br />
Wir entwickeln Reifen in Deutschland, um<br />
nahe am Kunden zu sein <strong>–</strong> das ist der Endverbraucher<br />
und sind die Fahrzeughersteller. Mit<br />
diesen haben wir einen engen, regelmässigen<br />
Austausch. Dazu haben wir ein Entwicklungsteam<br />
in unserem neuen europäischen Entwicklungszentrum<br />
in der Nähe von Frankfurt<br />
am Main mit jahrzehntelanger Erfahrung mit<br />
unseren Kunden. Produziert werden die Reifen<br />
in unserer neuen Fabrik in Tschechien.<br />
Winterreifen sind in einem Land wie<br />
der Schweiz sehr wichtig. Wohin geht<br />
die Entwicklung in diesem Segment?<br />
Winterreifen sind in der Entwicklung noch<br />
komplexer als Sommerreifen. Es müssen<br />
noch mehr Anforderungen, die teilweise<br />
Zielkonflikte darstellen, erfüllt werden.<br />
Bei Winterreifen wird der Fokus auch weiterhin<br />
auf Schnee- und Nässeeigenschaften<br />
liegen. Aber auch hier spielt der Rollwiderstand<br />
eine grosse Rolle. Wenn man<br />
auf die Entwicklung der letzten zehn bis<br />
15 Jahre zurückschaut, erkennt man, dass<br />
die Schwächen früherer Winterreifen <strong>–</strong> wie<br />
Laufleistung, Geräusch und Rollwiderstand<br />
<strong>–</strong> gänzlich eliminiert sind. Der Trend wird<br />
weiterhin zu Ultra-High-Performance-Winterreifen<br />
und SUV-Winterreifen in grossen<br />
Zollgrössen gehen.<br />
Sie waren lange Jahre im Motorsport<br />
engagiert. Inwiefern helfen Ihnen diese<br />
Erfahrungen in Ihrer heutigen Tätigkeit?<br />
Eine Tätigkeit im Motorsport fördert die Flexibilität.<br />
Man muss sich schnell auf neue Situationen<br />
und Herausforderungen einstellen<br />
können. Im Motorsport ist die Zeit immer<br />
knapp. Deshalb muss man schnell reagieren.<br />
Die Arbeitsweise im Motorsport hilft<br />
auch bei der Herangehensweise in anderen<br />
Arbeitsfeldern.<br />
Die Elektromobilität hat Auswirkungen auf<br />
das Design von Reifen. Werden Sie auch für<br />
autonome Fahrzeuge neue Reifentypen entwickeln<br />
müssen oder spielt das keine Rolle?<br />
Die Reifenanforderungen der Zukunft werden<br />
bestimmt durch Elektromobilität, CO 2<br />
-<br />
Reduktion, Veränderung der individuellen<br />
Mobilitätskonzepte <strong>–</strong> zum Beispiel Teilen<br />
statt Besitzen <strong>–</strong> und Autonomes Fahren. Hier<br />
ist der intelligente Reifen gefordert. Der Reifen<br />
informiert und warnt gegebenenfalls den<br />
Fahrer bezüglich Verschleiss, Fahrbahnzustand,<br />
Aquaplaninggefahr … Der Flottenmanager<br />
von Carsharingflotten wird über den<br />
Reifenzustand und den allfälligen Reifenersatz<br />
informiert. Ganz sicher werden sich<br />
auch die Entwicklungsziele der Fahrzeughersteller<br />
durch autonomes Fahren verändern.<br />
Das Fahrzeug kann die Fahrweise dem Reifen<br />
anpassen.<br />
Wieso soll der Garagist seinem Kunden<br />
einen Nexen-Reifen empfehlen?<br />
Mit Nexen-Reifen kauft der Kunde sehr gute<br />
Qualität, entwickelt in Deutschland und produziert<br />
in Europa. Unsere Produkte sind auf<br />
höchstem Performance-Level. Dies wird bestätigt<br />
durch gute Ergebnisse in Tests von<br />
Fachzeitschriften und durch Auswahl von<br />
Nexen Tire als Entwicklungspartner der<br />
Automobilindustrie. Hier liefern wir OEM-<br />
Technologie auf höchstem Niveau, was durch<br />
die Herstellerfreigabe zum Beispiel bei Porsche<br />
bestätigt wird. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
nexentire.com<br />
autotechnik.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 13
REIFEN & RÄDER<br />
Sinn für Business und für Ästhetik: In Iginio Cangeros Büro in Basel hängen Fotos vergangener Pirelli-Kalender. Quelle: AGVS<br />
Interview mit Iginio Cangero, Commercial Director Pirelli Swiss Market<br />
Der Massanzug für das Auto<br />
Seit dem 1. Mai leitet Iginio Cangero die Schweizer Niederlassung von Pirelli. Im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
spricht der 53-jährige Doppelbürger (Schweiz/Italien) über die Herausforderungen nach Covid-19, die zunehmende<br />
Komplexität in der Reifenindustrie und über die Besonderheit des Schweizer Marktes. Sandro Compagno<br />
Herr Cangero, Sie führen Pirelli Schweiz<br />
seit dem 1. Mai <strong>2020</strong> als Nachfolger<br />
von Erik Vecchiet. Der Wechsel kam für<br />
Aussenstehende recht überraschend.<br />
Iginio Cangero, Commercial Director Pirelli<br />
Swiss Market: Nicht nur für Sie als Aussenstehenden.<br />
Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen<br />
rief mich Erik Vecchiet an und informierte,<br />
dass er bei Pirelli Deutschland eine spannende<br />
neue Herausforderung als Leiter Vertrieb und<br />
Marketing annehmen werde. Vom Konzern erhielt<br />
ich daraufhin das Angebot, seine Nachfolge<br />
anzutreten, die ich seit Mai verantworte.<br />
Worauf haben Sie in diesen letzten fünf<br />
Monaten Ihr Hauptaugenmerk gelegt?<br />
Der April und der Mai waren geprägt durch<br />
Covid-19 und die damit verbundene Umsetzung<br />
aller nötigen Massnahmen, um die<br />
Gesundheit unserer Mitarbeitenden zu gewährleisten.<br />
Des Weiteren nutzte Pirelli den<br />
Moment, um die Mitarbeiter weiterzubilden.<br />
Gleichzeitig fokussierten wir weiterhin<br />
darauf, unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen,<br />
und setzten dabei auf Stabilität und<br />
Kontinuität in einer sonst schon sehr instabilen<br />
Zeit. Auf diese Werte ist Pirelli Schweiz<br />
sehr stolz, denn wir gehören zu den wenigen<br />
Importeuren, die noch sämtliche Strukturen<br />
in der Schweiz betreiben. Und das wollen wir<br />
auch weiterhin verfolgen.<br />
Was meinen Sie mit «sämtliche Strukturen»?<br />
Angefangen beim Lager und der Logistik über<br />
Marketing, Pricing, Vertrieb bis hin zum technischen<br />
Dienst bieten wir alle Services in der<br />
Schweiz an. Heutzutage, in einer Zeit der Zentralisierung<br />
und des Outsourcings, sicher keine<br />
Selbstverständlichkeit.<br />
14 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
REIFEN & RÄDER<br />
Outsourcing und das Zentralisieren von<br />
Leistungen sparen immer auch Kosten ein.<br />
Ist das für Pirelli keine Option?<br />
Das ist eine berechtigte Frage. Die Organisation<br />
eines Unternehmens ist immer auch eine<br />
Kostenfrage. Ich bin aber der Meinung, dass<br />
einem Unternehmen weit grössere Aufwendungen<br />
entstehen, wenn es nicht mehr marktgerecht<br />
funktioniert. Uns ist die Nähe zu unseren<br />
Kunden sehr wichtig. Die Schweiz ist auch<br />
im Reifenmarkt ein Sonderfall. Man beneidet<br />
uns europaweit um unseren Fahrzeugpark. Es<br />
gibt kein Land mit einer vergleichbaren Dichte<br />
an Prestige- und Premiumfahrzeugen. Der<br />
Konzern lässt uns die nötige Freiheit, durch<br />
die wir uns stets erfolgreich auf die Marktbedürfnisse<br />
einlassen und wichtige Massnahmen<br />
entwickeln können.<br />
Sie haben vorhin Ihren Start während<br />
Covid-19 erwähnt. Welchen Einfluss hat<br />
die Pandemie konkret auf die Zahlen von<br />
Pirelli Schweiz?<br />
Wir starteten ausgesprochen stark ins Jahr<br />
<strong>2020</strong>. Corona versetzte aber natürlich auch<br />
Pirelli einen Dämpfer. Erstaunlich aus unserer<br />
Sicht war, dass die Auswirkungen geringer<br />
ausfielen, als wir es anhand von Erkenntnissen<br />
aus China erwartet hatten. Wir passten<br />
unseren Jahresplan an. Dank dem Einsatz<br />
unserer Mannschaft und unseren Händlern<br />
konnten wir aber zufriedenstellende Monate<br />
April und Mai verzeichnen. Für die Winterreifensaison<br />
haben wir ambitionierte Ziele innerhalb<br />
der aussergewöhnlichen Umstände und<br />
sind motiviert, diese zu erreichen.<br />
Seit Jahren schwinden die Margen der<br />
Schweizer Garagisten im Handel mit Neuwagen.<br />
Wie sieht das bei den Reifen aus?<br />
Der Garagist sollte keinen Margenverlust haben.<br />
Im Gegenteil: Durch die immer grösseren<br />
Dimensionen hat er faktisch eine Margengarantie.<br />
Was er aber dabei berücksichtigen<br />
muss: Es gibt auf der einen Seite das Produkt<br />
und auf der anderen Seite die Dienstleistung;<br />
und beides hat seinen Preis. Diese Preise muss<br />
ein Garagist klar definieren und abgrenzen.<br />
Die Montage eines 18-Zoll-Reifens ist aufwendiger<br />
als jene eines 15-Zoll-Reifens. Wenn er<br />
sauber kalkuliert, dann hat er punkto Marge<br />
nichts zu befürchten.<br />
Italien stand während Wochen komplett<br />
still. Welche Auswirkungen hatte dies auf<br />
die Verfügbarkeit seitens Pirelli?<br />
Natürlich kann man eine Produktionsanlage<br />
nicht stilllegen und plötzlich den Schalter einfach<br />
wieder umlegen. Pirelli produzierte daher<br />
im Frühjahr nicht die gesamte Produktepalette<br />
für das Sommerreifengeschäft, sondern<br />
musste das Sortiment aus Kapazitätsgründen<br />
straffen. Wir nahmen dies zum Anlass, frühzeitig<br />
mit der Winterkampagne zu starten,<br />
und signalisierten somit unseren Kunden und<br />
Partnern, dass wir im Winter wieder die bestmögliche<br />
Verfügbarkeit ermöglichen können.<br />
Die traditionelle «Pirelli Night» wurde noch<br />
vor Corona abgesagt. Welche Möglichkeiten<br />
werden Sie nutzen, um mit Ihren wichtigsten<br />
Kunden in Kontakt zu bleiben?<br />
Dank starken Kommunikations- und Marketingmassnahmen<br />
haben wir viele Möglichkeiten.<br />
Trotz diverser Eventabsagen ist die<br />
Marke Pirelli auf dem Markt präsent. Sei es<br />
durch starke Engagements wie in der Formel 1<br />
oder neuerdings als Ausrüster der Rallye-<br />
Weltmeisterschaft WRC sowie auch als Sponsor<br />
der kommenden Ski-WM 2021 in Cortina<br />
d’Ampezzo. Zudem sind wir auf dem Markt<br />
mit unseren Beratern sehr aktiv und setzen<br />
digitale Kanäle vermehrt ein, um den Kundenkontakt<br />
hochzuhalten. Nachdem nun<br />
die Eventeinschränkungen etwas gelockert<br />
wurden, planen wir auch kleinere, dezentrale<br />
Kunden-Incentives, um den persönlichen Austausch<br />
mit unseren Händlern zu fördern.<br />
Wenn wir jetzt von Pirelli-Kunden sprechen,<br />
meinen wir den Garagisten und Reifenhändler.<br />
Das Marketing von Pirelli zielt jedoch<br />
auch auf den Autobesitzer als Endkunden<br />
ab. Welches Segment ist als Absatztreiber<br />
wichtiger? Der Garagist, der dem Kunden<br />
Pirelli empfiehlt, oder der Endkunde, der<br />
dem Garagisten sagt, dass er einen Pirelli-<br />
Reifen will?<br />
Unsere primäre Zielgruppe ist der Händler,<br />
aber es braucht auch den Endkonsumenten.<br />
Unsere Marketingmassnahmen zielen<br />
darauf ab, den Händler bestmöglich im Abverkauf<br />
zu unterstützen und eine natürliche<br />
Nachfrage nach Pirelli-Reifen zu generieren.<br />
Dazu gibt es verschiedene Mittel. Ein starkes<br />
Werkzeug dazu ist der «P Zero Club». Unsere<br />
Händler können ihren Kunden eine 24-monatige<br />
Reifenversicherung weitergeben und im<br />
Winter sogar eine Vignette offerieren. Zudem<br />
ist es unser Ziel, dem Händler und Endkunden<br />
zu verdeutlichen, dass Pirelli für jedes<br />
Fahrzeug den richtigen Reifen anbietet. Ein<br />
markierter und homologierter Reifen ist quasi<br />
der Massanzug für das Fahrzeug. Ein weiterer<br />
wichtiger Aspekt ist unsere Position als<br />
Marktleader in der Erstausrüstung. Das führt<br />
im Aftermarket zu einem Nachfragesog.<br />
Sie sind seit 16 Jahren bei Pirelli tätig,<br />
kennen den Laden in- und auswendig.<br />
Was wollen oder müssen Sie als Schweiz-<br />
Chef verändern?<br />
Veränderungen gehören zu unserem Alltag.<br />
Wir werden uns dem Markt anpassen und uns<br />
stetig verändern, damit wir innovativ und aktiv<br />
bleiben: Sei es in der Beratungstätigkeit,<br />
in der Verfügbarkeit oder der Digitalisierung.<br />
Zudem nimmt die Komplexität stetig zu. In<br />
einem Reifen steckt sehr viel Technologie.<br />
Ich denke beispielsweise an Runflat-Reifen,<br />
an Noise-Cancelling-Systeme, welche die Geräusche<br />
im Fahrzeuginnern reduzieren, oder<br />
an unsere «Elect»-Reifen für Elektrofahrzeuge.<br />
Die Aufgabe besteht darin, dem Handel diese<br />
Komplexität zu vermitteln und ihn zu unterstützen,<br />
damit dieser wiederum seine Kunden<br />
gut beraten kann. Aber es gibt keinen Grund,<br />
jetzt «den ganzen Laden auf den Kopf zu stellen».<br />
Meine Vorgänger haben schliesslich vieles<br />
richtig gemacht und Pirelli in der Schweiz<br />
gut aufgestellt. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
pirelli.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 15
REIFEN & RÄDER<br />
Reifen für Old- und Youngtimer<br />
Eine attraktive Nische<br />
Old- und Youngtimer sind in der Schweiz sehr beliebt. Dadurch steigt hierzulande auch die Nachfrage nach<br />
Reifen für diese historischen Fahrzeuge. Internationale Reifenhersteller haben das ebenfalls erkannt und<br />
bauen das Angebot in dieser attraktiven Nische aus. Jürg A. Stettler<br />
Ende November 2019 waren in der Schweiz<br />
97 000 Personenwagen, 80 000 Motorräder<br />
und 2100 LKW zugelassen, die älter sind als<br />
30 Jahre. Der Bestandswert dieses Veteranenfuhrparks<br />
in privaten Händen wird auf 7,7<br />
Milliarden Franken geschätzt. Die Fahrzeuge<br />
werden von den Besitzern speziell gehegt und<br />
gepflegt. Und diese sind genau wie neue Fahrzeuge<br />
auf die richtige Bereifung angewiesen.<br />
Das haben inzwischen mehrere Reifenhersteller<br />
erkannt und ihr Augenmerk auf diesen<br />
sogenannten «Hobbybereich» geworfen.<br />
Seit einigen Jahren setzt der japanische Hersteller<br />
Yokohama hier einen besonderen Fokus<br />
und ist darauf bedacht, mit dem stetigen<br />
Ausbau seines Sortiments eine ausgereifte<br />
Produktpalette anzubieten. Mit der erneuten<br />
Einführung von historisch bewährten Reifen<br />
will Yokohama ausserdem zum Erhalt des<br />
automobilen Erbes beitragen und so die Oldtimerszene<br />
unterstützen. Der heutige Yokohama<br />
G.T. Special Classic beispielsweise ist<br />
eine Hommage an die legendäre Yokohama-<br />
Marke G.T. Special. Dieser Reifen läutete 1967<br />
die Ära der Radialreifen bei den Japanern ein.<br />
Und vor rund drei Jahren verkündete Yokohama<br />
das Comeback des A008P. Zu Beginn der<br />
1980er-Jahre führte Yokohama diesen Ultra-<br />
Hochleistungsreifen A008 (in Japan Advan<br />
HF Type-D genannt) einst auf dem europäischen<br />
Markt ein, und er ist heute noch ein<br />
begehrter Reifen bei Oldtimer-Fans.<br />
Die Reifenbranche hat sich im Verlauf dieser<br />
Zeit stark weiterentwickelt: Neue Technologien,<br />
angepasste Profildesigns und<br />
erhöhte Anforderungsstandards sind dazugekommen.<br />
Um trotzdem Authentizität zu gewährleisten,<br />
sollte daher bei Old- und Youngtimerpneus<br />
die Profiloptik möglichst intakt<br />
bleiben, ohne dass dabei aber auf Sicherheit<br />
und Fahrkomfort verzichtet werden muss.<br />
Beim Advan HF Type-D hat Yokohama daher<br />
ein Profil wieder auf den Markt gebracht,<br />
das sich bereits 1981 bewährt hatte. Mit der<br />
Optisch passt der Yokohama Advan HF Type-D perfekt zum legendären Nissan GT-R, doch unter dem historischen<br />
Look versteckt sich heute modernste Reifentechnologie. Quelle: Yokohama<br />
Technik von damals hat der heutige Advan<br />
HF Type-D jedoch nichts mehr zu tun. Der<br />
Reifen ist mit der neusten Yokohama-Technologie<br />
versehen, wobei der historische Profilschnitt<br />
beibehalten wurde. So wollen die<br />
Japaner den Oldtimer-Besitzern einen stilechten<br />
und historisch geprägten Reifen anbieten.<br />
Für den europäischen Markt hat Yokohama<br />
mit dem Advan HF Type-D einen Oldtimerreifen<br />
in drei unterschiedlichen Dimensionen<br />
im Angebot: 165/80 R15, 175/80 R14 und<br />
165/80 R14. Konzipiert ist dieses Produkt vor<br />
allem für Fahrzeuge der 1960er- und 1970er-<br />
Jahre. Der Reifen eignet sich unter anderem<br />
für Nissan-Modelle (Fairlady, Skyline,<br />
Sunny), ältere Toyota (2000GT, Celica, Supra,<br />
Corolla) und Porsche. Der Yokohama G.T.<br />
Special Classic repräsentiert trotz seines historischen<br />
Looks bei Laufflächenmuster und<br />
Seitenwanddesign den aktuellen Stand der<br />
Reifentechnik. Die Dimensionen wurden so<br />
ausgewählt, dass sie ein Optimum an Fahrdynamik<br />
und Sicherheit bieten. In der Gesamtauslegung<br />
wurde vor allem ein komfortorientierter<br />
Ansatz gewählt. Denn meistens<br />
ist man in den Old- und Youngtimern eher gemächlich<br />
unterwegs. Nur schon aus rein physikalischer<br />
Sicht können schmalere Reifen<br />
weniger Grip oder Traktion aufbauen als moderne,<br />
breite Reifen. Dies ist den Besitzerinnen<br />
und Besitzern bewusst und macht genau<br />
den Charme dieser Preziosen aus. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.yokohama.ch<br />
16 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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REIFEN & RÄDER<br />
Apollo Vredestein<br />
Winterreifen in der virtuellen<br />
Hall of Fame lanciert<br />
Nach der Verschiebung von «The Tire Cologne» lancierte der niederländische Reifenhersteller Apollo Vredestein<br />
seinen neuen Winterreifen virtuell. Speziell: Das Modell Wintrac stellt einen bedeutenden Perspektivenwechsel<br />
dar. Was hat es damit auf sich und welche Eigenschaften bringt es mit? Carla Stampfli<br />
Der neue Wintrac wurde mit einer rund 15-minütigen virtuellen Präsentation lanciert. Quelle: Apollo Vredestein<br />
Innovativ ist die Weiterentwicklung, die Apollo<br />
Vredestein mit der Einführung des neuen Winterreifens<br />
vollzogen hat. Von einem Pneu, der vor<br />
allem für das Fahren auf dem Schnee bestimmt<br />
ist, zu einem Allround-Winterreifen. Und das<br />
kam so: Weil die europäischen Winter aktuell<br />
milder ausfallen, haben die Niederländer ihren<br />
bekannten Snowtrac-Reifen aufgewertet und das<br />
Modell in Wintrac umbenannt. Auf diese Weise<br />
ist er nicht nur für verschneite Fahrbahnen geeignet,<br />
sondern weist gleichzeitig auch ein verbessertes<br />
Fahrverhalten auf nassen Strassen auf.<br />
Der Wintrac bildet gemeinsam mit dem Wintrac<br />
Pro, seinem ultrahochleistungsfähigen Pendant,<br />
die neue Wintrac-Familie von Apollo Vredestein.<br />
Die Eigenschaften im Detail: Der Wintrac profitiert<br />
von einer neuen Struktur und neuen Materialien.<br />
V-förmige Rillen sorgen dafür, dass die<br />
Wasserableitung in Längs- und Querrichtung optimal<br />
abläuft. Anpassungsfähige 3-D-Lamellen<br />
zeichnen die Schulterblöcke aus, die eine hervorragende<br />
Leistung während der gesamten Lebensdauer<br />
des Pneus bei winterlichen Bedingungen<br />
gewährleisten. Der Verriegelungsmechanismus<br />
in den Schulterblöcken sorgt für noch mehr Stabilität<br />
und verbessert damit das Fahrverhalten<br />
auf trockenen und nassen Strassen deutlich.<br />
Im Vergleich zu seinem Vorgänger Snowtrac besticht<br />
der neue Vredestein-Winterreifen durch<br />
mehr Leistung. Die Wasserableitung wurde um<br />
zehn Prozent verbessert, die Lamellen um 5<br />
Prozent verlängert und die Kontaktfläche zwischen<br />
Lauffläche und Strasse um fünf Prozent<br />
vergrössert. Dank der einzigartigen Laufflächenmischung,<br />
der ovalen Aufstandsfläche und der<br />
gleichmässigen Druckverteilung bleibt der Verschleiss<br />
gleichmässig. Gemäss dem Reifenhersteller<br />
führt diese Kombination zu einer bis zu<br />
10 000 Kilometer verlängerten Laufleistung im<br />
Vergleich zum Snowtrac.<br />
Die erste Phase der Produktion hat in beiden<br />
europäischen Werken von Apollo Vredestein<br />
begonnen. Der neue Reifen wird zunächst in<br />
27 verschiedenen Grössen in 15 und 16 Zoll erhältlich<br />
sein. Eine zweite Phase mit zusätzlichen<br />
Grössen wird 2021 folgen.<br />
Innovativ zeigte sich der Reifenhersteller nicht<br />
nur bei der Entwicklung, sondern auch bei der<br />
Lancierung des neuen Wintrac: Statt sich über<br />
die Absage der «The Tire Cologne» zu ärgern, die<br />
vom 9. bis 12. Juni hätte stattfinden sollen, entschied<br />
er sich, seiner Kreativität freien Lauf zu<br />
lassen. In einer rund 15-minütigen virtuellen Präsentation,<br />
bei der Benoit Rivallant, Vredesteins<br />
Europa-Präsident, Automobiljournalistin Amanda<br />
Stretton und Social Designer Daan Roosegaarde<br />
zu Wort kamen, wurde das Produkt präsentiert.<br />
«Der neue Winterreifen ist eindeutig besser<br />
als sein Vorgänger und nicht nur für Schnee, sondern<br />
auch für weitere Bedingungen geeignet», so<br />
Rivallants Fazit. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
vredestein.ch<br />
18 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
REIFEN & RÄDER<br />
EU-Beschluss<br />
Ergänzende Informationen<br />
auf Reifenlabel<br />
Das EU-Parlament will das EU-Reifenlabel anpassen. Ab dem 1. Mai 2021 soll das Reifenlabel weitere<br />
Informationen zur Laufleistung, zum Abrieb, zu runderneuerten Reifen sowie zur Haftung auf Schnee<br />
und Eis enthalten. Jürg A. Stettler<br />
Die finnische Abgeordnete Henna Virkkunen erklärt zum Entscheid:<br />
«Die aktualisierte Reifenkennzeichnung ist ein einfaches, aber effizientes<br />
Instrument, das zu einer sichereren und saubereren Mobilität<br />
beiträgt, indem es Änderungen im Konsumentenverhalten fördert.<br />
Die Verordnung stellt sicher, dass die Verbraucher klare, relevante und<br />
vergleichbare Informationen bei der Wahl ihrer Reifen erhalten.» Das<br />
veränderte Bewusstsein für klimaschonendere Reifen soll geschätzte<br />
Einsparungen von zehn Millionen Tonnen CO 2<br />
ermöglichen.<br />
Das neue EU-Reifenlabel soll ab dem 1. Mai 2021 in Kraft treten. Quelle: AGVS-Medien<br />
Das EU-Reifenlabel gibt schon heute Auskunft über Rollwiderstand,<br />
Nasshaftung und Aussengeräusche der Pneus und soll so dem Reifenkäufer<br />
ermöglichen, Eigenschaften der ins Auge gefassten Reifen einzuschätzen<br />
beziehungsweise verschiedene Modelle bezüglich dieser<br />
Kriterien zu vergleichen. Nun hat das EU-Parlament beschlossen, dass<br />
künftig auf den Reifenlabels auch Informationen zur Laufleistung,<br />
zum Abrieb, zu runderneuerten Reifen sowie zur Haftung auf Schnee<br />
und Eis zu finden sein sollen. Das neue Kennzeichnungssystem würde<br />
auch für schwere Nutzfahrzeuge (sogenannte C3-Reifen) gelten, die derzeit<br />
nicht unter die EU-Kennzeichnungsvorschriften fallen.<br />
Das neue EU-Reifenlabel muss nun formell vom Ministerrat verabschiedet<br />
werden. Es würde dann ab dem 1. Mai 2021 in Kraft treten<br />
und die EU-Reifenkennzeichnungsverordnung von 2009 aufheben<br />
und ersetzen. Die Reifenlabel müssen für die Konsumenten deutlich<br />
sichtbar sein, und zwar in allen Situationen, in denen Pneus verkauft<br />
werden <strong>–</strong> auch online <strong>–</strong> und ausgestellt werden. Sie sollen ausserdem<br />
einen QR-Code zum einfachen Scannen enthalten. Anfangs werden<br />
auf dem Reifenlabel die Angaben zur Laufleistung und zum Abrieb<br />
noch fehlen, weil dafür noch keine geeigneten Prüfmethoden zur Verfügung<br />
stehen. <<br />
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REIFEN & RÄDER FOKUS<br />
Vorausschauende Planung<br />
Die Kunden rechtzeitig informieren<br />
Martin Schütz ist Category Manager bei der ESA. Im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> erklärt der Fachmann unter<br />
anderem, wie Garagisten die Spitzen in der hektischen Reifenwechselzeit brechen können. André Bissegger<br />
Herr Schütz, die Wintersaison steht an und damit die hektische<br />
Reifenwechselzeit, in der die Automobilisten alle auf einmal<br />
innert kürzester Zeit die Winterreifen montieren lassen wollen.<br />
Wie kann der Garagist diese Spitzen brechen und seine Kunden<br />
frühzeitig zum Reifenwechsel in die Garage bringen?<br />
Martin Schütz: Ganz klar: Wer vor dem grossen Ansturm seine Räder<br />
wechselt, bestimmt in der Regel den Termin für den Reifen- oder<br />
Räderwechsel selber. Ein erfolgreicher Garagist nutzt diesen Aspekt,<br />
indem er seine Kunden rechtzeitig informiert, dass der Winter und<br />
winterliche Strassenverhältnisse vor der Türe stehen. Im besten Fall<br />
erklärt der Garagist dem Automobilisten schon beim Wechsel VOR der<br />
nächsten Saison, dass die Reifen ersetzt werden müssen und hakt dann<br />
in der Zwischensaison beim Kunden mit einem Angebot nach. Der Garagist<br />
wird beim Automobilisten als Vertrauensperson rund ums Auto<br />
wahrgenommen und geschätzt. Zudem besitzt er das Fachwissen, um<br />
qualitativ gute Reifen zu empfehlen, die eine sichere Fahrt gewährleisten.<br />
Das weiss auch der Automobilist. Idealerweise unterbreitet<br />
der Garagist deshalb dem Automobilisten vor dem ersten Schneefall<br />
ein Angebot, plant rechtzeitig den Termin ein und montiert die neuen<br />
Reifen.<br />
Kunden zu erfüllen. So kann es auch mal vorkommen, dass die ESA<br />
auch Produkte für spezielle Kundenwünsche beschafft <strong>–</strong> immer im<br />
Rahmen des Möglichen natürlich.<br />
Sie haben sie bereits angesprochen, die erweiterte Reifengarantie<br />
«SafePneu». Wie kann der Garagist diese am besten als Verkaufsargument<br />
einbringen?<br />
«SafePneu» deckt während zwei Jahren Reifenschäden ab. Damit verfügt<br />
der Garagist beim Verkauf über ein weiteres Sicherheitsargument.<br />
Ein Satz Reifen ist eine Investition, bei der die zusätzliche Sicherheit<br />
dem Automobilisten ein gutes Gefühl vermittelt. Fährt der<br />
Automobilist am Randstein den Reifen an, kann er dies ebenfalls melden<br />
und profitiert so von der zusätzlichen Reifengarantie. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch<br />
Welche Hilfsmittel kann er dazu nutzen respektive stellt ihm die<br />
ESA zur Verfügung?<br />
Nebst attraktiven Konditionen liefert die ESA dem Garagisten auch<br />
Argumente, um seine Kunden vom rechtzeitigen Reifenwechsel zu<br />
überzeugen. Dank «SafePneu» kann der Garagist zudem seinen Kunden<br />
eine erweiterte Reifengarantie anbieten, die viele Reifenschäden<br />
abdeckt.<br />
Wie kann sich der Garagist <strong>–</strong> auch mit Hilfe der ESA <strong>–</strong> auf diese<br />
hektische Zeit vorbereiten?<br />
Die ESA bietet neben Reifen alle Hilfsmittel zur Montage<br />
an: Reifenmontagemaschinen, Auswuchtmaschinen,<br />
Fahrzeuglifte oder alles für das Reifenhotel. Garagisten,<br />
die aktuelle Montagemaschinen verwenden,<br />
arbeiten in der Saison sicher, rasch und mit einer hohen<br />
Qualität. Zum Angebot der ESA gehören auch Montagepaste,<br />
Ventile, RDKS-Produkte, damit der Garagist<br />
möglichst stressfrei in die Saison startet.<br />
Gibt es etwas, das im Sortiment noch fehlt oder<br />
ist die ESA optimaler Reifenpartner von A bis Z?<br />
Die ESA bietet alles rund um das Reifengeschäft<br />
<strong>–</strong> und alles aus einer Hand. Natürlich ist da immer<br />
auch Luft nach oben. Die ESA ist eine Genossenschaft<br />
und versucht deshalb, möglichst umfassend<br />
die Bedürfnisse ihrer Mitinhabenden und<br />
Martin Schütz. Quelle: ESA<br />
20 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Sicherheit in ihrer<br />
begeisterndsten Form.<br />
Wir vereinen erstklassige Reifenentwicklung und ganzheitliche<br />
Fahrzeugkompetenz in einem Unternehmen. So können Sie immer<br />
sicher sein, die richtige Wahl zu treffen <strong>–</strong> für den entscheidenden<br />
Kontakt zur Strasse.<br />
continental-reifen.ch
REIFEN & RÄDER<br />
TCS testet Allseason-Reifen<br />
Halbe Sachen fürs ganze Jahr<br />
Die Winter werden milder. Schnee erreicht das Flachland immer seltener. Als Folge wächst das Segment<br />
der Ganzjahresreifen. Der TCS hat einen Reifentest mit insgesamt sieben Reifentypen für SUV durchgeführt.<br />
Die Resultate sind ernüchternd. Sandro Compagno<br />
Getestet wurden Allseason-Reifen der Dimension<br />
235/55 R17 103 V/Y, die sich für Mittelklasse-SUV<br />
und Vans eignen. Als Beispiele nennen<br />
der TCS und seine Partnerorganisationen ADAC<br />
und ÖAMTC Fahrzeuge wie Audi A7 und Q3,<br />
Ford Galaxy und Kuga, Mercedes S- und V-Klasse<br />
oder VW Tiguan oder T6.<br />
Für den Test berücksichtigt wurden ausschliesslich<br />
Reifen namhafter Hersteller: Continental,<br />
Goodyear, Michelin, Nokian, Uniroyal, Vredestein<br />
und Bridgestone. Resultat: Keines der sieben<br />
Produkte kommt über ein «bedingt empfehlenswert»<br />
hinaus und kein Ganzjahresreifen<br />
kann sich nur im Ansatz mit Spezialisten unter<br />
sommerlichen beziehungsweise winterlichen<br />
Bedingungen messen. Jeder der Reifen wurde<br />
aufgrund mangelnder Performance in einem<br />
Hauptkriterium in der Gesamtnote abgewertet.<br />
Ein Ganzjahresreifen ist immer ein Kompromiss.<br />
Er muss sowohl bei Minusgraden<br />
auf Schnee und Eis wie auch bei sommerlich<br />
hohen Temperaturen dem Fahrer genügend<br />
Sicherheit bieten. Diesen Spagat gehen<br />
die Konstrukteure von Allseason-Reifen pragmatisch<br />
an, indem sie auf einen der beiden<br />
Aspekte fokussieren. Liegt der Fokus auf der<br />
Wintertauglichkeit (Schnee-Performance), beeinträchtigt<br />
dies in aller Regel die Reifeneigenschaften<br />
auf trockener Fahrbahn. Legt man<br />
den Reifen in seiner Grundcharakteristik als<br />
Sommerreifen aus, sind die Wintereigenschaften<br />
eingeschränkt.<br />
Dies erklärt auch die teilweise starken Unterschiede<br />
der sieben Ganzjahresreifen in den<br />
jeweiligen Testkategorien: So schneidet der<br />
Testsieger Continental «Allseason Contact»<br />
Wie testet der TCS?<br />
Der TCS testete und bewertete die sieben<br />
Allseason-Reifen nach denselben<br />
Kriterien wie Winter- und Sommerreifen.<br />
Die Bewertungen auf trockener Fahrbahn<br />
fanden im Sommer bei 30 Grad Celsius<br />
statt, die Eigenschaften auf nasser Fahrbahn<br />
wurden im Herbst im Temperaturbereich<br />
zwischen 5 und 15 Grad Celsius<br />
bewertet und jeweils mit einem Sommerund<br />
einem Winterreifenmodell verglichen.<br />
Die Eigenschaften auf Schnee<br />
und Eis wurden im Winter geprüft und<br />
mit einem Winterreifen verglichen. Für<br />
den TCS gilt ein Ganzjahresreifen als<br />
«echter» Allseason-Pneu, wenn er sich<br />
unter winterlichen und sommerlichen<br />
Extrembedingungen mit den Spezialisten<br />
behaupten kann. Diesen Spagat schaffte<br />
keiner der getesteten Reifen.<br />
22 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
REIFEN & RÄDER<br />
auf Schnee und Eis verhältnismässig gut ab,<br />
zeigt aber deutliche Schwächen auf trockener<br />
Fahrbahn. Auf der anderen Seite des Rankings<br />
steht der Bridgestone «Weather Control<br />
A005». Er schneidet auf trockener und nasser<br />
Fahrbahn deutlich besser ab als der Continental,<br />
dafür fällt er auf Schnee komplett durch.<br />
Er wurde deshalb (wie auch der Vredestein<br />
«Quatrac Pro») von den Testern als «nicht<br />
empfehlenswert» bewertet.<br />
Soll man also auf jeden Fall die Finger lassen<br />
vom Ganzjahresreifen der japanischen Premiummarke?<br />
Nicht zwingend. Für eine seriöse<br />
Verkaufsberatung müssen die Bedürfnisse<br />
des jeweiligen Fahrzeugbesitzers eruiert werden,<br />
schreiben die TCS-Tester: «Wohnt man<br />
in einer Region mit seltenem Schneefall oder<br />
kann bei winterlichen Verhältnissen auch<br />
auf das Fahrzeug verzichtet werden, lohnt<br />
sich die Wahl des Bridgestone ‹Weather Control<br />
A005›». Dasselbe gelte für den Michelin<br />
«Cross Climate +», der wie der Bridgestone ein<br />
«sommerausgerichteter» Ganzjahresreifen ist.<br />
Auch Allseason-Reifen müssen regelmässig gewechselt werden <strong>–</strong> einmal im Jahr von vorn nach hinten. Quelle: TCS.<br />
Allseason-Reifen spielen in der Schweiz aufgrund<br />
der Topografie und der gerade in Bergregionen<br />
ausgeprägten Jahreszeiten nach wie<br />
vor eine untergeordnete Rolle. Aber sie sind<br />
ein Wachstumssegment, weil für viele Autobesitzer<br />
der halbjährliche Reifenwechsel eine<br />
lästige Pflicht ist. In seinem Testbericht liefert<br />
der TCS neben den bescheidenen Resultaten<br />
der Allseason-Reifen ein weiteres gutes<br />
Argument für die Garagisten, um ihre Kundinnen<br />
und Kunden vom Kauf von Winter- und<br />
Sommerreifen zu überzeugen. Auch mit Allseason-Reifen<br />
muss der Autobesitzer mindestens<br />
einmal pro Jahr zum Reifenwechsel in die<br />
Garage. Aufgrund des unterschiedlichen Verschleissverhaltens<br />
von Vorder- und Hinterreifen<br />
ist «ein jährlicher Wechsel der Räder je<br />
nach Kilometerleistung von vorn nach hinten<br />
sinnvoll. Dies garantiert einen gleichmässigen<br />
Abrieb aller vier Reifen», schreiben die Tester.<br />
Bei den Bremswegmessungen kommen die Ganzjahresreifen nicht an das Niveau der zuletzt getesteten Sommerreifen<br />
der gleichen Dimension heran. Das Diagramm zeigt die Leistungen der Ganzjahresreifen im Verhältnis zu einem<br />
guten Sommerreifen. Quelle: TCS.<br />
Wird auf den Wechsel verzichtet, nutzen sich<br />
die Profile der Antriebsachse deutlich schneller<br />
ab, was zu einer früheren Neuanschaffung<br />
von mindestens zwei Reifen führt. Regelmässiger<br />
Reifentausch reduziert zudem den sogenannten<br />
Sägezahnverschleiss, der den<br />
Komfort und das Geräuschverhalten negativ<br />
beeinflusst. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
tcs.ch<br />
Das Diagramm zeigt die Leistung der Ganzjahresreifen im Verhältnis zu einem guten Sommerreifen (gleicher<br />
Dimension) bei den Bremswegmessungen auf Asphalt. Quelle: TCS.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 23
REIFEN & RÄDER<br />
Ganzjahresreifentest <strong>2020</strong>: 235/55 R17 103V<br />
Ganzja<br />
Continental<br />
AllSeasonContact<br />
usst den Treibstoffverbrauch<br />
nzen<br />
ifen zeichnen sich in allen<br />
chnittlich gut aus.<br />
ert»: Reifen erfüllen alle<br />
erheit und Umwelt ent-<br />
Reifen können bei einzel-<br />
Schwächen aufweisen.<br />
swert»: Reifen haben bei<br />
eutliche Schwächen.<br />
ert»: Reifen weisen<br />
hwächen auf.<br />
en in der Regel auf<br />
nen derselben Serie über-<br />
Reifentest ist als eigen-<br />
Goodyear<br />
Michelin<br />
7) 8)<br />
Vector 4 Season G2<br />
CrossClimate + 7)<br />
Nokian<br />
Weatherproof<br />
Uniroyal<br />
AllSeasonExpert 2<br />
Vredestein<br />
Quatrac pro 7)<br />
4) Beste Note in diesem Kriterium<br />
(Schriftfarbe schwarz, fett und unterstrichen)<br />
5) Schlechteste Note in diesem Kriterium<br />
(Schriftfarbe rot, fett)<br />
* Die Reifen sind in den jeweiligen Beurteilungsgruppen nach Empfehlung geordnet. Bei gleicher Gesamtnote<br />
wird alphabetisch nach Herstellernamen sortiert. Produkteänderungen bleiben vorbehalten.<br />
** mit Einschränkungen bestanden<br />
ständiger Test zu betrachten, da die Beurtei -<br />
lungsmassstäbe und Anforderungsprofile ändern<br />
können.<br />
Gesamtnote bei Abwertung<br />
Bei den Urteilen «empfehlenswert», «bedingt<br />
empfehlenswert» und «nicht empfehlenswert»<br />
wird die Gesamtnote ab 2012 nicht mehr über<br />
die Gewichtung berechnet. Ausschlaggebend<br />
für das Urteil ist die schlechteste Note (ausgenommen<br />
Komfort/Geräusche). Diese schlägt<br />
durch und wird als Gesamtnote verwendet. Bei<br />
gleicher Gesamtnote wird alphabetisch nach<br />
Herstellernamen sortiert.<br />
Bridgestone<br />
Weather Control A005 9)<br />
B/B/72 B/B/69 B/B/69 C/A/69 C/C/72 C/B/71 C/A/71<br />
38% 34% Reifenmarke 58% 32% Continental<br />
24% Goodyear 32% Michelin 58%<br />
58% 58% Typ<br />
56% AllSeasonContact<br />
52% 56% 7) 8)<br />
Vector 4 Season G2<br />
58% CrossClimate + 7)<br />
70%<br />
50% 38% Europäisches Reifenlabel 32% 50% B/B/72 50% B/B/69 6% B/B/69 2%<br />
62% 62% Trockene Fahrbahn 62% 56% 38% 62% 34% 56% 58%<br />
62%<br />
50% 54% Nasse Fahrbahn 50% 42% 58% 56% 58% 56% 56%<br />
52%<br />
80% 72%<br />
Schnee 70% 62%<br />
50% 66%<br />
38% 60%<br />
32%<br />
72%<br />
80% 90% 98% 70% 90% 90% 70%<br />
best. best.<br />
Eis best. best.<br />
62% best.<br />
62% best.<br />
62%<br />
best.<br />
38% 34% Komfort/Geräusche 32% 32% 50% 24% 54% 6% 50%<br />
2%<br />
H H<br />
H H Treibstoffverbrauch H 1) H<br />
H H<br />
80% H H<br />
72% H<br />
70% H<br />
bedingt<br />
bedingt<br />
bedingt<br />
bedingt<br />
bedingt<br />
nicht<br />
nicht<br />
empfehlenswert<br />
empfehlenswert<br />
Verschleiss empfehlenswert<br />
empfehlenswert<br />
80% empfehlenswert<br />
90% empfehlenswert<br />
98%<br />
empfehlenswert<br />
+ Bestnote auf Schnee + Bestnote auf Eis Schnelllauf + Bestnote auf trockener + Bestnote auf Schnee best. + Bestnote auf Schnee und Eis best. + Bestnote bei Geräusch + Bestnote best.<br />
auf trockener<br />
+ Bestnote auf Eis<br />
+ Sehr gut im Verschleiss<br />
Fahrbahn<br />
+ Gut im Treibstoffverbrauch + Bestnote bei Geräusch + Sehr gut im Verschleiss<br />
Fahrbahn<br />
+ Bestnote beim Treibstoff- + Gut im TreibstoffverbrauchGesamtnote + Bestnote auf Eis<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser 38% + Sehr gut im Verschleiss 34% + Gut im Treibstoffverbrauch<br />
+ Bestnote 32%<br />
auf nasser Fahrbahn<br />
verbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser<br />
+ Bestnote im Verschleiss<br />
Fahrbahn<br />
Sternbewertung<br />
H H + Gut im Treibstoffverbrauch<br />
H <strong>–</strong>Schwächen H auf trockener<br />
+ Bestnote auf Eis<br />
H H<br />
+ Sehr gut im Verschleiss<br />
Fahrbahn<br />
TCS Beurteilung + Gut im Treibstoffverbrauch<br />
2)<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf<br />
bedingt <strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser<br />
bedingt Fahrbahn<br />
+ Gut bedingt im Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser <strong>–</strong>Schwächen auf Schnee <strong>–</strong>Leichte Schwächen auf<br />
Schnee und Eis<br />
empfehlenswert Fahrbahn<br />
empfehlenswert <strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser<br />
empfehlenswert<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf<br />
e<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Schwächen auf trockener<br />
trockener Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Lautester Reifen<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf Schnee<br />
Fahrbahn<br />
trockener Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf Schnee Fahrbahn 3)<br />
+ Stärken <strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser <strong>–</strong>Schwächen + Bestnote auf trockener<br />
auf Schnee<strong>–</strong>Schwächen auf + trockener<br />
Bestnote auf Eis <strong>–</strong>Leichte Schwächen auf +<br />
Eis<br />
Bestnote <strong>–</strong>Geringste auf trockener Laufleistung<br />
+ Bestnot<br />
<strong>–</strong>Schwächen auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
Fahrbahn 3)<br />
Fahrbahn <strong>–</strong>Schwächen<br />
+ Bestnote auf Eis<br />
<strong>–</strong>Sehr schwach auf Schnee + Sehr gut im Verschleiss<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Sehr schwach auf Schnee 3)<br />
Fahrbahn + Gut im T<br />
<strong>–</strong>Schwächen auf Schnee 3)<br />
+ Bestnote beim Treibstoff-<br />
+ Gut im Treibstoffverbrauch<br />
+ Bestnote auf Eis<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
verbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser<br />
+ Bestnote im Verschleiss<br />
Fahrbah<br />
4)<br />
Beste Note in diesem Kriterium<br />
6)<br />
Buchstabe + Sehr 1: Note gut im von Verschleiss A <strong>–</strong> G im Treibstoffverbrauch<br />
Fahrbahn<br />
7)<br />
Geschwindigkeitsindex + Gut im Y<br />
Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
8)<br />
(Schriftfarbe schwarz, fett und unterstrichen)<br />
Buchstabe 2: Note von A <strong>–</strong> G bei Bremsen nass<br />
Nachfolger Vector 4 Season Generation 3 erhältlich<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser<br />
<strong>–</strong>Schwächen auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf<br />
Schnee<br />
5) 9)<br />
Schlechteste Note in diesem Kriterium<br />
Zahl: Aussengeräusch in Dezibel (dB)<br />
Nachfolger erhältlich<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Schwächen auf trockener<br />
trockener Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Lautest<br />
(Schriftfarbe rot, fett)<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Schwächen auf trockener<br />
Fahrbahn 3)<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Schwäc<br />
Fahrbah<br />
ständiger Test zu betrachten, da die Beurtei -<br />
Anforderungen Fahrbahn 3) für Trockene Nasse Treibstoff- Verschleiss <strong>–</strong>Schwächen Gesamtnote auf Schnee Schnelllauf<br />
3)<br />
lungsmassstäbe und Anforderungsprofile ändern<br />
TCS Empfehlungen * Fahr bahn Fahrbahn verbrauch<br />
können.<br />
1)<br />
Gesamtnote bei Abwertung<br />
Rollwiderstand beeinflusst den Treibstoffverbrauch<br />
2)<br />
Bei den Urteilen «empfehlenswert», siehe Anforderungsgrenzen<br />
«bedingt<br />
3)<br />
empfehlenswert» und «nicht führt empfehlenswert»<br />
zur Abwertung<br />
wird die Gesamtnote ab 2012 nicht mehr über<br />
die Gewichtung berechnet. Ausschlaggebend<br />
für das Urteil ist die schlechteste Note (ausge-<br />
TCS Bewertung<br />
nommen Komfort/Geräusche). Diese schlägt<br />
•<br />
durch und wird als Gesamtnote «hervorragend»: verwendet. Bei<br />
Reifen zeichnen sich in allen<br />
gleicher Gesamtnote wird alphabetisch Kriterien nach<br />
überdurchschnittlich gut aus.<br />
Herstellernamen sortiert.<br />
• «sehr empfehlenswert»: Reifen erfüllen alle<br />
Kriterien, die für Sicherheit und Umwelt entscheidend<br />
sind.<br />
• «empfehlenswert»: Reifen können bei einzelnen<br />
Kriterien leichte Schwächen aufweisen.<br />
• «bedingt empfehlenswert»: Reifen haben bei<br />
einzelnen Kriterien deutliche Schwächen.<br />
• «nicht empfehlenswert»: Reifen weisen<br />
insgesamt grosse Schwächen auf.<br />
Die Testresultate können in der Regel auf<br />
benachbarte Dimensionen derselben Serie übertragen<br />
werden. Jeder Reifentest ist als eigen-<br />
hervorragend 80% 80% 80% 80% 80% bestanden<br />
sehr empfehlenswert 60% 60% 60% 60% 60% bestanden<br />
empfehlenswert 40% 40% 40% 40% 40% bestanden<br />
bedingt empfehlenswert 20% 20% 20% 20% 20% m. E. best.**<br />
nicht empfehlenswert 0% 0% 0% 0% 0% nicht best.<br />
© TCS Mobilitätsberatung, Schönbühl<br />
Doctech: 5491 RBL<br />
Index: 03<br />
Aktuelle Nr.: 5491de Datum: 02.07.<strong>2020</strong><br />
6) Buchsta<br />
Buchsta<br />
Zahl: Au<br />
An<br />
TC<br />
he<br />
se<br />
em<br />
be<br />
nic<br />
wir<br />
* Die<br />
** mit<br />
24 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
REIFEN & RÄDER<br />
anzjahresreifentest <strong>2020</strong>: 235/55 R17 103V<br />
7)<br />
Nokian<br />
Weatherproof<br />
Uniroyal<br />
AllSeasonExpert 2<br />
Vredestein<br />
Quatrac pro 7)<br />
Bridgestone<br />
Weather Control A005 9)<br />
C/A/69 C/C/72 C/B/71 C/A/71<br />
32% 24% 32% 58%<br />
52% 56% 58% 70%<br />
50% 50% 6% 2%<br />
56% 62% 56% 62%<br />
42% 56% 56% 52%<br />
62% 66% 60% 72%<br />
70% 90% 90% 70%<br />
best. best. best. best.<br />
32% 24% 6% 2%<br />
t<br />
H H<br />
bedingt<br />
empfehlenswert<br />
H H<br />
bedingt<br />
empfehlenswert<br />
H<br />
nicht<br />
empfehlenswert<br />
H<br />
nicht<br />
empfehlenswert<br />
r<br />
ss<br />
auch<br />
f<br />
f nasser<br />
e 3)<br />
+ Bestnote auf Schnee<br />
+ Gut im Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf<br />
Schnee und Eis<br />
<strong>–</strong>Lautester Reifen<br />
<strong>–</strong>Schwächen auf trockener<br />
Fahrbahn 3)<br />
+ Bestnote auf Schnee und Eis<br />
+ Bestnote bei Geräusch<br />
+ Sehr gut im Verschleiss<br />
+ Gut im Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Schwächen auf trockener<br />
Fahrbahn 3)<br />
+ Bestnote bei Geräusch<br />
+ Sehr gut im Verschleiss<br />
+ Gut im Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Schwächen auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf Eis<br />
<strong>–</strong>Sehr schwach auf Schnee 3)<br />
+ Bestnote auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
+ Bestnote auf nasser Fahrbahn<br />
+ Bestnote auf Eis<br />
+ Gut im Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf<br />
trockener Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Geringste Laufleistung<br />
<strong>–</strong>Sehr schwach auf Schnee 3)<br />
6)<br />
Buchstabe 1: Note von A <strong>–</strong> G im Treibstoffverbrauch<br />
Buchstabe 2: Note von A <strong>–</strong> G bei Bremsen nass<br />
Zahl: Aussengeräusch in Dezibel (dB)<br />
7)<br />
Geschwindigkeitsindex Y<br />
8)<br />
Nachfolger Vector 4 Season Generation 3 erhältlich<br />
9)<br />
Nachfolger erhältlich<br />
Anforderungen für<br />
TCS Empfehlungen *<br />
Trockene<br />
Fahr bahn<br />
Nasse<br />
Fahrbahn<br />
Treibstoffverbrauch<br />
Verschleiss Gesamtnote Schnelllauf<br />
hervorragend 80% 80% 80% 80% 80% bestanden<br />
sehr empfehlenswert 60% 60% 60% 60% 60% bestanden<br />
empfehlenswert 40% 40% 40% 40% 40% bestanden<br />
bedingt empfehlenswert 20% 20% 20% 20% 20% m. E. best.**<br />
nicht empfehlenswert 0% 0% 0% 0% 0% nicht best.<br />
* Die Reifen sind in den jeweiligen Beurteilungsgruppen nach Empfehlung geordnet. Bei gleicher Gesamtnote<br />
wird alphabetisch nach Herstellernamen sortiert. Produkteänderungen bleiben vorbehalten.<br />
** mit Einschränkungen bestanden<br />
© TCS Mobilitätsberatung, Schönbühl<br />
Doctech: 5491 RBL<br />
Index: 03<br />
Aktuelle Nr.: 5491de Datum: 02.07.<strong>2020</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 25
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Mit wenigen Klicks <strong>–</strong> und übersichtlich<br />
auf einer Seite <strong>–</strong> erhält der Händler einen<br />
Überblick über Angebot und Nachfrage<br />
sowie alle für ihn relevanten Parameter<br />
für sein Verkaufsangebot. Konkret ist<br />
unter anderem ersichtlich, wie viel nach<br />
einem bestimmten Fahrzeug gesucht<br />
wird, wie viele Suchaufträge zu einem<br />
Auto aufgegeben werden oder wie oft<br />
eigene oder vergleichbare Angebote angeschaut<br />
werden. Weicht ein Preis über<br />
10 % von den durchschnittlichen Preisen<br />
vergleichbarer Angeboten ab, benachrichtigt<br />
AutoScout24 den Anbieter aktiv.<br />
Bisheriger Optimizer ausgebaut<br />
Dass AutoScout24 seinen Kunden eine<br />
Übersicht über die Marktsituation bietet,<br />
ist nicht neu. Bereits mit dem bestehenden<br />
Produkt Optimizer liessen<br />
sich schnell aktuelle Verkaufspreise ermitteln<br />
und Angeboten vergleichen. Mit<br />
dem Optimizer Pro bietet AutoScout24<br />
seinen Anbietern mit dem Einsatz künstlicher<br />
Intelligenz und ausschlagkräftigen<br />
Angaben über die Nachfrage- und Marktsituation<br />
ein erweitertes Plus.<br />
Individualisierbare Liste vergleichbarer Fahrzeuge<br />
Daten zu vergleichbaren Fahrzeuge<br />
Benachrichtigung bei Preisabweichungen<br />
Datenbasierte Informationen zu Angebot und Nachfrage<br />
Richtwerte für punktgenaue Preisgestaltung<br />
26 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 27
REIFEN & RÄDER<br />
Die Reifen werden sortiert und zwischengelagert.<br />
Quelle: AGVS Medien<br />
Altreifenentsorgung<br />
Vom Asphalt<br />
auf den Fussballplatz<br />
Was passiert eigentlich mit einem Altreifen, der in die Entsorgung geht? <strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich bei der Zentralschweizer<br />
Zimmermann Umweltlogistik AG umgesehen und einen Blick hinter die Kulissen geworfen. André Bissegger<br />
«Aus den Augen aus dem Sinn», denkt sich<br />
manch ein Garagist, wenn er die Altreifen in<br />
die Entsorgung gibt. Für ihn sind sie klobige<br />
und schwere Plastikklumpen, die ihm wertvollen<br />
Platz in seinem Betrieb wegnehmen. Für<br />
andere sind sie hingegen wertvolle Rohstoffe,<br />
auf die sie angewiesen sind. Die Entsorgungsstellen<br />
sind daher auch lediglich Zwischenund<br />
nicht Endstation für die Pneus. Ein genauer<br />
Blick lohnt sich, denn wir alle begegnen den<br />
Reifen in der einen oder anderen Form wieder.<br />
Eine dieser Altreifenentsorgungsfirmen ist die<br />
Zimmermann Umweltlogistik AG. Sie gehört<br />
zur Zimgroup, betreibt in Altdorf, Buochs und<br />
Alpnach Recyclingcenter, beschäftigt insgesamt<br />
170 Mitarbeitende und ist mit ihren Lastwagen<br />
in der gesamten Deutschschweiz präsent.<br />
Rund 3000 Tonnen alte Pneus landen<br />
jedes Jahr in ihren Recyclingcentern, Tendenz<br />
steigend. «Es gibt in der Schweiz nicht mehr<br />
viele Anbieter, die die Pneus schreddern können.<br />
Daher kommen immer mehr zu uns», erklärt<br />
Verkaufsberater Thomas Niederberger.<br />
«Und es dürfen gerne mehr sein», sagt er mit<br />
einem Zwinkern.<br />
Jedes Center der Zimmermann Umweltlogistik<br />
AG nimmt zwar alle Arten von Material an,<br />
ist aber bezüglich Weiterverarbeitung spezialisiert.<br />
Alte Pneus landen in Alpnach <strong>–</strong> «und<br />
zwar von Veloreifen bis hin zu Bagger-Raupen»,<br />
betont Werkleiter Raphael Abegg. Die Reifen<br />
werden entweder von Privatpersonen und Garagisten<br />
selbst in die Center gebracht oder der<br />
Recyclingspezialist, der ursprünglich als reines<br />
Transportunternehmen gegründet wurde, holt<br />
sie mit seinen Lastwagen gleich selber ab.<br />
Thomas Niederberger, Heinz Barmettler und Raphael Abegg (v.l.) vor den grossen Pneu, die erst mit einer Baggerzange<br />
geviertelt werden müssen.<br />
Wie und ob Garagisten und Pneuhäuser die<br />
Altreifen bis zur Entsorgung zwischenlagern,<br />
ist unterschiedlich und abhängig vom verfügbaren<br />
Platz. «Vor allem Pneuhäuser stellen sich<br />
gleich eine Mulde aufs Gelände», erklärt Verkaufsleiter<br />
Heinz Barmettler. Die zwischen 7<br />
und 40 Kubikmeter grossen Mulden, die mit<br />
bis zu 4,5 Tonnen Pneus gefüllt werden können,<br />
sind einerseits ökologischer, andererseits<br />
praktisch, da sie den Aufwand für die Werkstätten<br />
reduzieren. «Eine Mulde benötigt allerdings<br />
auch etwa so viel Platz wie ein Auto und<br />
diesen haben nicht alle», betont Barmettler.<br />
Die Mehrheit der Garagisten zieht es daher vor,<br />
28 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
REIFEN & RÄDER<br />
während der Reifenwechselsaison regelmässig<br />
in ein Recyclingcenter zu fahren.<br />
Im Recyclingcenter in Alpnach angekommen,<br />
werden die Pneu in drei Kategorien unterteilt:<br />
«Rollbar bis maximal 130 cm Durchmesser»,<br />
«Zerschnittene oder beschädigte Reifen sowie<br />
Über- und Untergrössen» und «EM-Reifen,<br />
Vollgummireifen, Gummiraupen, Förderbandgummi».<br />
Sortiert wird von Hand, bei Bedarf<br />
packen bis zu sechs Mitarbeiter mit an. «Einige<br />
Kunden sortieren ihre Altreifen auch selbst»,<br />
sagt Niederberger. Dazu werden sie von Zimmermann<br />
genau instruiert, allenfalls bekommen<br />
sie auch eine Testmulde mit anschliessender<br />
Auswertung und Rückmeldung. Denn<br />
die Sortierung muss korrekt sein: Je nach Art,<br />
Grösse und Zustand der Reifen werden sie von<br />
Alpnach ohne Umladen direkt weiter zu ihrem<br />
endgültigen Abnehmer geliefert.<br />
«Der Zustand der Reifen entscheidet über ihren<br />
weiteren Lebensweg», erklärt Abegg. Der «weitere<br />
Lebensweg» bedeutet in diesem Fall entweder<br />
die Weiterverarbeitung zu Granulat, das<br />
beispielsweise auf Sportplätzen und Kunstrasen<br />
eingesetzt wird, oder die thermische Verbrennung<br />
in Zementwerken. Dort sind Altreifen<br />
begehrt: Sie garantieren eine heisse und<br />
konstante Flamme respektive Hitze.<br />
Für die Weiterverarbeitung zu Granulat müssen<br />
die Altreifen hohe Kriterien erfüllen, die<br />
nur rund jeder dritte meistert, erklärt Niederberger.<br />
Der Pneu darf nicht beklebt, farbig oder<br />
verdreckt sein. Runflat-Reifen scheiden wegen<br />
ihrer Beschichtung ebenfalls aus. «Problematisch<br />
sind auch junge Pneus, die beispielsweise<br />
ein Loch haben und deswegen entsorgt werden»,<br />
sagt Niederberger. «Sie sind für die Granulatherstellung<br />
noch zu frisch und werden<br />
von den Herstellern nicht gerne genommen.»<br />
Rund 80 Prozent der Reifen kann Zimmermann<br />
in der Schweiz wiederverwerten. «Das<br />
ist gut so», betont Barmettler. «Es dauert ungefähr<br />
2,5 Monate, bis man die Bewilligung erhält,<br />
um Altreifen ins Ausland zu transportieren.»<br />
Zeit, in der die Pneus Platz wegnehmen.<br />
Denn Platz ist sowohl auf Abnehmer- wie Entsorgerseite<br />
die grosse Herausforderung: Pneus,<br />
die ungenutzt herumliegen, nützen niemandem<br />
etwas und sind nur im Weg. Daher bevorzugen<br />
Abnehmer eine Just-in-Time-Lieferung.<br />
«Eine unserer Stärken ist denn auch, dass wir<br />
Lagerplatz bieten können», sagt Barmettler.<br />
Zimmermann betreibt am Standort Alpnach<br />
ein eigentliches Pneumanagement. Mit den Abnehmern<br />
sind fixe Mengen vereinbart, die es<br />
zu erfüllen gilt. Daher nutzt der Recyclingspezialist<br />
seine Platzkapazitäten, um je nach Verfügbarkeit<br />
Pneus zu lagern, Zeit zu überbrücken<br />
oder Mengen auszugleichen. Denn entsprechend<br />
der Reifenwechselzeit ist auch die Reifenentsorgung<br />
ein saisonales Geschäft. «Platzprobleme<br />
haben wir nur dann, wenn unsere<br />
Abnehmer einen Annahmestopp verfügen»,<br />
erklärt Abegg.<br />
Doch bevor Abegg und sein Team die alten<br />
Reifen an ihren endgültigen Bestimmungsort<br />
liefern können, müssen sie auf die vom Abnehmer<br />
geforderte Grösse zugeschnitten respektive<br />
geschreddert werden. Das geschieht<br />
mit einer riesigen grünen Schredderanlage,<br />
deren Förderbänder sich über das Gelände<br />
schlängeln. Sie steht während der Saison<br />
rund 9 Stunden in der Woche im Einsatz und<br />
hat trotz ihrer schweren Aufgabe und ihren<br />
grossen Messern eine sensible Seite: Sie erkennt<br />
dank einem Sieb selbstständig, ob die<br />
geschredderten Stücke zu gross sind und<br />
schickt diese automatisch erneut durch den<br />
Schredder, bis sie passen. Sind die Reifen<br />
selbst für den gewaltigen Schredder zu gross,<br />
dann werden sie zuerst mit der Baggerzange<br />
geviertelt.<br />
Abegg geht achtsam mit der grossen Maschine<br />
um. Den Schredder neu einzustellen, die<br />
Messer zu schleifen oder ihn zu reinigen, ist<br />
aufwändig. Runflat-Reifen lässt er nicht durch<br />
die Anlage <strong>–</strong> sie würden alles verkleben.<br />
Hat der Schredder seine Arbeit getan, warten<br />
die zerstückelten Reifen auf ihren Abtransport.<br />
Während der Saison verlässt ungefähr<br />
ein Lastwagen pro Woche das Areal in Alpnach<br />
und bringt die Schnitzel an ihren Bestimmungsort,<br />
wo sie dann endgültig das Lebensende<br />
als Reifen erreicht haben. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
zimgroup.ch<br />
Das Sieb (grün) filtert zu grosse Stücke raus und schickt sie erneut auf die Reise durch den Schredder (Bild unten).<br />
Die fertigen Schnitzel warten hingegen auf den Abtransport. Gut sichtbar: die Karkassen der Reifen.<br />
Über ein Förderband gelangen die Reifen in den<br />
Schredder.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 29
REIFEN & RÄDER<br />
Upcycling<br />
Wenn alte Autoreifen ein<br />
zweites Leben erhalten<br />
Sind Fahrzeugpneus abgefahren und nicht mehr für den Export geeignet, werden sie in der Regel stofflich oder<br />
energetisch verwertet. Wer hingegen eine kreative Ader hat und das «Do-it-yourself»-Handwerk pflegt, dem<br />
stehen unzählige Ideen bereit, die den alten Gummi in einen ausgefallenen Gegenstand verwandeln. Carla Stampfli<br />
Eine Baumschaukel aus einem alten Autopneu.<br />
Quelle: Shutterstock<br />
30 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
REIFEN & RÄDER<br />
Sie sind Tausende Kilometer weit gerollt,<br />
waren Eis, Regen, Schnee und Sonne ausgesetzt<br />
<strong>–</strong> nun haben sie ausgedient: alte Autoreifen.<br />
Wie weiter? Eine Möglichkeit ist, sie an<br />
Sammelstellen wie zum Beispiel in Garagen,<br />
Pneuhäusern oder Recyclingcentern zurückzugeben.<br />
Auf diese Weise wird sichergestellt,<br />
dass die Fahrzeugreifen umweltverträglich<br />
entsorgt werden (siehe Beitrag Seiten 28<br />
und 29). Doch man kann dem abgenutzten<br />
Gummi auch ein zweites Leben einhauchen.<br />
Das Upcycling von Autoreifen bietet schier<br />
unendlich viele Ideen, wie alte Sommer- oder<br />
Winterreifen eine neue Verwendung finden.<br />
Zum einen lassen sich Pneus in attraktive<br />
Spielgeräte verwandeln, beispielsweise in<br />
eine horizontale oder vertikale Baumschaukel,<br />
eine Wippe, ein Klettergerüst oder ein<br />
buntes Hüpf-Accessoire auf dem Spielplatz.<br />
Zum anderen lassen sich Altreifen im Garten<br />
vielseitig nutzen. Beliebt bei Menschen, die<br />
das «Do-it-yourself»-Handwerk pflegen: die<br />
Pneus zu Blumenkasten umbauen. Dazu werden<br />
Reifen vertikal an eine Wand gehängt,<br />
mit Erde ausgefüllt und bepflanzt. Auch mit<br />
Farbe bemalt am Boden ziehen Autoreifen<br />
als Beete die Blicke auf sich. Der Vorteil: Der<br />
Autoreifen hält die Erde im inneren, schützt<br />
die Pflanzen vor Witterung und <strong>–</strong> wichtig für<br />
Hobbygärtnerinnen und -gärtner <strong>–</strong> Schnecken<br />
haben es schwerer, an das begehrte<br />
Grün zu kommen.<br />
Vertikale Blumenkasten als Hingucker im Garten. Quelle: Istock<br />
Alte Autoreifen finden als bunt bemalte Spielgeräte eine neue Verwerndung. Quelle: Istock<br />
Ausgediente Fahrzeugreifen lassen sich darüber<br />
hinaus mit wenigen Kniffs zu ausgefallenen<br />
Einrichtungsgegenständen umfunktionieren.<br />
Als Tisch, Sitzgelegenheit,<br />
Wandtablar, Schirmständer, Lampe, Statue,<br />
bunt bemalte Dekoration oder sogar als<br />
Spülbecken besticht der Gummi nach seiner<br />
Verwandlung. Nicht zuletzt können aus alten<br />
Fahrzeugpneus auch Schmuck, Taschen<br />
und Schuhe angefertigt werden.<br />
Auch als Möbel machen upgecycelte Altreifen eine<br />
schöne Figur. Quelle: Shutterstock<br />
Upcycling: Vom Autoreifen zum Couchtisch<br />
Eine weitere, etwas edlere Variante eines Couchtischs.<br />
Quelle: Shutterstock<br />
Um einen kreativen Gegenstand herzustellen,<br />
braucht man nur wenig Material. Im Internet<br />
finden sich zahlreiche Anleitungen. Die<br />
umgenutzten Gummis bereiten Freude und<br />
sind garantiert ein Hingucker. Zudem wird<br />
so einer unsachgemässen Entsorgung vorgebeugt.<br />
Denn Reifen bestehen aus mehr als<br />
nur aus einfachem Gummi. Zu den Bestandteilen<br />
gehören natürliche sowie synthetische<br />
Gummiarten, Chemikalien, Zusatzstoffe und<br />
andere Konstruktionsmaterialien, die ein beträchtliches<br />
Umweltrisiko bergen. <<br />
Zuallererst gilt es, zwei Pneus innen und aussen<br />
vom Schmutz zu befreien. Zeitungspapier und<br />
Holzstreben als Schutz auf den Boden auslegen,<br />
die Reifen daraufstellen und mit Farbe individuell<br />
bemalen. Für den rollbaren Untersatz braucht es<br />
eine Holz- oder Plastikplatte, die dem Innendurchmesser<br />
der Pneus entspricht. Die runde Platte mit<br />
einer Stichsäge heraussägen, je zwei Plastikrollen<br />
auf zwei Holzstreben befestigen und diese wiederum<br />
auf der Platte anschrauben. Das Untergestell in die<br />
runde Passung des Pneus legen und umdrehen. Für<br />
den Deckel eine zweite Platte mit dem gleichen<br />
Durchmesser sägen und je nach Geschmack mit<br />
Farbe bemalen. Zum Schluss alles zusammenfügen<br />
und fertig ist der upgecycelte Couchtisch. Da sich der<br />
obere Deckel abnehmen lässt, eignet sich das Tischchen<br />
auch als Stauraum. Quelle: bringhand.de/blog<br />
In wenigen Schritten vom Altreifen zum Couchtisch.<br />
Quelle: bringhand.de<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 31
REIFEN & RÄDER<br />
Getriebetechnik: Aktueller Stand und Zukunft<br />
Optimales M und n am Rad<br />
Manuelle, automatisierte und stufenlose Getriebe, Doppelkuppler (DSG) und Wandlerautomaten sind Stand der<br />
Technik. Immer mehr Gänge, Miniaturisierung und eine breitere Abdeckung an Motorisierungsmöglichkeiten<br />
gehören zu den Entwicklungsschwerpunkten. Braucht es künftig noch Getriebe und wenn ja, welche werden sich<br />
durchsetzen? Wir beleuchten den Wandel bei den Drehmoment- (M) und Drehzahlwandlern (n). Andreas Senger<br />
Ein Verbrennungsmotor kann nicht ohne Getriebe<br />
betrieben werden. Das nutzbare Drehzahlband,<br />
aber auch der elastische Bereich<br />
(Drehzahl zwischen höchstem Drehmoment<br />
bis maximaler Leistung) sind schmal. Das Getriebe<br />
sorgt für eine Wandlung von Kurbelwellendrehmoment<br />
und -drehzahl, damit<br />
Steigungen bewältigt, die gewünschte Höchstgeschwindigkeit<br />
und <strong>–</strong> vor allem aktuell<br />
wichtig <strong>–</strong> ein geringer Verbrauch und minimale<br />
Schadstoffemissionen resultieren.<br />
Der Verbrennungsmotor hat bestimmte Kennfeldpunkte<br />
(Last/Drehzahl), die optimal<br />
punkto Wirkungsgrad, Verbrauch und Drehmoment<br />
sind. Entsprechend genügen heute<br />
nicht mehr drei Gänge, sondern es werden bei<br />
Personenwagen bis zu 11 Stufen in Getriebeautomaten<br />
verbaut. Je mehr Gänge ein Getriebe<br />
hat, desto besser lässt sich der Antrieb<br />
auf die Erfordernisse abstimmen. Die optimale<br />
Lösung betreffend Getriebeabstufung stellen<br />
stufenlose Getriebe (CVT) dar. Der Grund: Mit<br />
dem CVT wird die jeweils für die Last und die<br />
gewünschte Geschwindigkeit innerhalb der<br />
Getriebespreizung die beste Übersetzung angefahren.<br />
Allerdings haben sich europäische<br />
Kunden nie an das «gummibandartige» Beschleunigen<br />
gewöhnt.<br />
Neun Stufen und ein integrierter E-Motor für Plug-in-Hybridbetrieb: Mercedes baut selber Getriebe und hat ein<br />
grosses Know-how über die Systemintegration. Quelle: Mercedes-Benz<br />
Die Einflussnahme des Antriebsstrangmanagements<br />
auf die perfekte Gangwahl erlaubt<br />
es sparsamsten Fahrzeugen nicht mehr,<br />
mit manuellen Getrieben unterwegs zu sein.<br />
Die von Hand betätigten Schaltboxen gehören<br />
nicht nur wegen Emissions- und Verbrauchsvorgaben<br />
bald zum alten Eisen, sondern<br />
auch wegen den modernen Fahrerassistenzsystemen.<br />
Einziger Vorteil: die günstige<br />
Produktion. Eine automatische Distanzregelung<br />
(ACC) lässt sich mit automatisiertem<br />
oder automatischem Getriebe bis zum Stillstand<br />
applizieren. Das Fahrzeug kann in Stausituationen<br />
auch wieder selbstständig an-<br />
Auch kleine Fahrzeuge wie der Renault Clio erhalten<br />
Hybridantriebe, um die CO 2<br />
-Emissionen und damit den<br />
Verbrauch zu verringern. Quelle: Renault<br />
fahren und den Abstand zum vorausfahrenden<br />
Fahrzeug regeln.<br />
Vorreiter des leistungsverzweigten Hybrid: Im Toyota<br />
Prius sorgen ein Verbrenner und zwei E-Motoren/-Generatoren<br />
für stufenloses Fahren. Quelle: Toyota<br />
Wandlerautomaten und Doppelkupplungsgetriebe<br />
haben zudem den Vorteil, dass sie<br />
ohne Zugkraftunterbrechung geschaltet werden<br />
können. Während der Getriebeautomat dank<br />
nasslaufenden Schaltelementen unter Last<br />
durch Öffnen und Schliessen von Lamellenkupplungen/-bremsen<br />
den Stufenwechsel vornehmen<br />
kann, wird im Doppelkuppler beim<br />
nicht unter Last stehenden Teilgetriebe der<br />
nächste Gang bereits eingelegt. Ein weiterer<br />
Vorteil der beiden Getriebevarianten: Bei<br />
beiden lassen sich Drehstrommotoren für den<br />
Hybrid-Antrieb integrieren und benötigen<br />
nicht übermässig zusätzlichen Bauraum.<br />
Während die Doppelkuppler ein Optimum<br />
32 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
REIFEN & RÄDER<br />
an Wirkungsgrad bieten, sind die Getriebeautomaten<br />
mit Drehmomentwandler punkto<br />
Komfort nicht zu schlagen. Beide werden auch<br />
künftig anzutreffen sein.<br />
Die E-Mobilität hat grundsätzlich andere Bedürfnisse<br />
an Getriebe: Während bei leistungsverzweigten<br />
Hybridantrieben wie im Toyota<br />
Prius auf ein konventionelles Getriebe verzichtet<br />
werden kann, erlauben Hybridantriebe<br />
die Reduktion der Gänge. Durch das<br />
Zusammenwirken von E-Maschine und Verbrenner<br />
können beide Antriebe je nach Last<br />
und Fahrgeschwindigkeit ihren Beitrag fürs<br />
Antriebsdrehmoment liefern. Die E-Maschine<br />
glänzt dabei mit einem enormen Drehzahlband<br />
und liefert aus dem Stand das maximale<br />
Drehmoment.<br />
optimiert erfolgen und der Radstand bei Quereinbau<br />
durch kurze Karosserieüberhänge verlängert<br />
werden.<br />
Durch die Elektrifizierung steigt die Anzahl<br />
der Gangstufen künftig nicht mehr an. Die<br />
Verschmelzung von Verbrenner und E-Motor<br />
im Hybrid oder der reine E-Antrieb sorgen<br />
für eine deutliche Reduktion der Gänge und<br />
damit der Kosten für die Entwicklung und<br />
Herstellung. Und trotzdem wird das Getriebe<br />
nicht wegfallen. Nur mit Getriebe kann der<br />
Wirkungsgrad optimiert werden. <<br />
Dies ist auch der Grund, warum viele E-Fahrzeug-Hersteller<br />
auf Getriebe verzichtet haben:<br />
Im unteren Drehzahlbereich liefert der Drehstrommotor<br />
ein hohes Drehmoment und<br />
kann bei hohen Drehzahlen sein Maximum<br />
an Leistung für hohe Geschwindigkeiten zur<br />
Verfügung stellen. Allerdings sind die heute<br />
eingesetzten Einstufengetriebe immer ein<br />
Kompromiss. Soll das E-Fahrzeug zügig aus<br />
dem Stand beschleunigen (grosse Übersetzung)<br />
oder doch eher bei Autobahntempo<br />
sparsam betrieben werden können (kleinere<br />
Übersetzung)?<br />
E-Antrieb aus einem Haus: Von der Leistungselektronik über die E-Motoren bis zum Zweigang-Getriebe will ZF einer<br />
der Innovationsführer sein und präsentiert ein kostengünstiges Getriebekonzept. Quelle: ZF<br />
Um diesen Spagat aktuell und künftig zu<br />
meistern, verbaut beispielsweise Porsche im<br />
Taycan für den Hinterachsantrieb ein Zweigang-Getriebe.<br />
Der Vorteil: Die Beschleunigung<br />
wird durch die Übersetzung optimiert, bei<br />
höheren Geschwindigkeiten die E-Motor-Drehzahl<br />
herabgesetzt (und damit wie beim Verbrenner<br />
der Verbrauch) und je nach Last und<br />
Fahrgeschwindigkeit der hintere Antrieb abgekoppelt.<br />
Damit wird der Taycan zum vorderradgetriebenen<br />
Sportwagen, wenn verbrauchsgünstig<br />
gefahren wird. Auch ZF hat sich die<br />
Vorteile des Zweiganggetriebes angeschaut<br />
und ein einfaches und kostengünstiges Stirnradgetriebe<br />
mit Lamellenkupplungsschaltung<br />
entwickelt. Durch den Einsatz von Stirnrädern<br />
kann die Einbaulage des Motors schwerpunkt-<br />
Erste Anwendung in Serie: Der Porsche Taycan besitzt für den Antrieb der Hinterachse ein Zweiganggetriebe, um<br />
insbesondere die Beschleunigung und den Verbrauch des E-Sportwagens zu optimieren. Quelle: Porsche<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 33
REIFEN & RÄDER<br />
Hebe- und Montagetechnik<br />
So reduzieren<br />
Garagisten ihren Stress<br />
Die Reifenwechselsaison gehört für die Garagisten zu den stressigsten Zeiten im Jahr. <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
hat sich bei Experten umgehört, wie sich die Garagisten vorbereiten können, wie sie ihren Arbeitsalltag<br />
erleichtern können und wie sie bei einer Panne unterstützt werden. André Bissegger<br />
können wir die Wahrscheinlichkeit auftretender<br />
Defekte während der Pneusaison massiv senken.<br />
Stephanie Casotti, stv. Leiterin Administration und<br />
Kundenberaterin im Innendienst, Abt AG.<br />
Frau Casotti, welches Produkt aus der Hebeund<br />
Montagetechnik können Sie in diesem<br />
Jahr besonders empfehlen?<br />
Stephanie Casotti, Abt AG: Im Bereich Reifenmontage<br />
präsentierten wir anfangs Jahr bereits<br />
die «Master 28». Sie ist die neueste Generation<br />
der Master-Modellreihe, die ihre Erfolgsgeschichte<br />
bereits 2002 startete. Die Maschine ist<br />
speziell für Runflat- und Niederquerschnittreifen<br />
ausgelegt und besticht durch eine berührungsfreie<br />
Montage und Demontage des Reifens. Im<br />
Sektor Hebetechnik können wir unseren Kunden<br />
den Corghi «Erco-500» oder wahlweise auch<br />
den «Erco-505» empfehlen. Er eignet sich perfekt<br />
für den Pneuservice und überzeugt durch einfachste<br />
Bedienung und ein sehr ansprechendes<br />
Preis-/Leistungsverhältnis.<br />
Jetzt kommt bald die stressige Reifenwechselzeit.<br />
Ihr Rat an Garagisten: Wie können<br />
oder sollen sie sich vorbereiten?<br />
Wir empfehlen den Kunden, in den Sommermonaten<br />
eine Wartung aller Geräte durchzuführen.<br />
Ein Service ist immer eine prophylaktische<br />
Vorkehrung für die Wintersaison, in der die Geräte<br />
besonders stark beansprucht werden. So<br />
Pannen während der Reifenwechselzeit sind<br />
besonders ärgerlich. Wie unterstützen Sie die<br />
Garagisten, sollte es zu einer Panne kommen?<br />
Die Firma Abt AG ist mit ihrem zuverlässigen<br />
Nachverkaufsservice gross geworden und<br />
wird diesem auch in Zukunft grosse Wichtigkeit<br />
zukommen lassen. Wir legen unser Hauptaugenmerk<br />
auf einen schnellen und effizienten<br />
Aftersales-Service. Insgesamt sind über zehn<br />
Techniker in der ganzen Schweiz für unsere Kunden<br />
unterwegs und bedienen diese normalerweise<br />
innert 24 Stunden. Bei Notfällen haben wir<br />
auch die Flexibilität, um schneller zu reagieren.<br />
Wie hat sich der Reifenwechsel für<br />
Garagisten gewandelt? Wurde es einfacher<br />
oder komplizierter?<br />
Seit einigen Jahren ist es üblich, dass der Kunde<br />
seine Räder beim Fachmann einlagert. Somit<br />
hat der Garagist die Möglichkeit, einige Arbeiten<br />
bereits vor Beginn der Reifensaison zu erledigen.<br />
Hierbei sprechen wir vor allem vom Auswuchten<br />
und Waschen der Räder. Des Weiteren<br />
können als vorbeugende Massnahmen auch abgenutzte<br />
Reifen oder defekte TPMS-Sensoren bereits<br />
vor der Saison gewechselt werden. Durch<br />
diese Tatsache hat der Garagist wohl nicht weniger<br />
Arbeit, jedoch wird die Arbeit nicht mehr so<br />
auf einzelne Monate konzentriert, sondern eher<br />
auf das gesamte Geschäftsjahr verteilt.<br />
Weitere Infos unter:<br />
abt-ag.ch<br />
Carmelo Battaglia, Category Manager Investitionsgüter,<br />
ESA.<br />
Herr Battaglia, welches Produkt aus der<br />
Hebe- und Montagetechnik können Sie in<br />
diesem Jahr besonders empfehlen?<br />
Carmelo Battaglia, ESA: Das sind die Lifte<br />
von «Nussbaum World Lifts» (NWL). NWL ist<br />
ein Unternehmen der Nussbaum Gruppe.<br />
Die NWL preist sich wie folgt an: «Stellen<br />
Sie sich vor: Sie können eine elektromechanische<br />
2-Säulen-Hebebühne, made in Germany,<br />
einen Jumbo oder eine hydraulische 2-Säulen-<br />
Hebebühne mit 3500 kg und 4000 kg Tragfähigkeit,<br />
bis hin zum Sprinter lang, in einer<br />
bisher nicht gekannten Preisklasse kaufen <strong>–</strong><br />
solche Käufe sind mit NWL möglich.» Von<br />
dieser Aussage ist die ESA überzeugt. Die<br />
meisten Hebebühnen der NWL sind bei der<br />
ESA ab Lager verfügbar.<br />
Jetzt kommt bald die stressige Reifenwechselzeit.<br />
Ihr Rat an Garagisten: Wie können<br />
oder sollen sie sich vorbereiten?<br />
Entscheidend ist die Wahl der richtigen Produkte<br />
für die Montagetechnik und natürlich<br />
die Reifen. Mit den aktuellen Montagemaschinen<br />
der ESA können Garagisten während der<br />
stressigen Winterreifensaison sicher und spe-<br />
34 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ditiv arbeiten. Es lohnt sich, die eingelagerten<br />
Kundenräder bereits früh zu kontrollieren, um<br />
so optimal vorbereitet in die Saison zu starten.<br />
Dank der Markenvielfalt der ESA hat der<br />
Garagist die passende Auswahl an Winterreifen.<br />
Die exklusive Garagistenmarke ESA Tecar<br />
oder beispielsweise die Premiummarken Bridgestone<br />
oder Continental sind in allen ESA-<br />
Geschäftsstellen rasch verfügbar. Für die professionelle<br />
Reifenmontage findet der Garagist<br />
bei der ESA zudem die gesamte Palette an geeigneten<br />
Maschinen wie Reifenwechsler, Auswucht-<br />
und Radwaschmaschinen sowie Montage-Zubehör.<br />
Pannen während der Reifenwechselzeit<br />
sind ärgerlich. Wie unterstützen Sie die<br />
Garagisten, sollte es zu einer kommen?<br />
Im Pannenfall kann der Garagist auf den<br />
schweizweit tätigen technischen Kundenservice<br />
TKS der ESA zurückgreifen, der allfällige<br />
Reparaturen innert kürzester Frist ausführt<br />
respektive bei Bedarf auch Ersatzgeräte zur<br />
Verfügung stellt.<br />
Wie hat sich der Reifenwechsel für<br />
Garagisten gewandelt? Wurde es einfacher<br />
oder komplizierter?<br />
Im Bereich Reifenwechsel hat sich in den<br />
letzten Jahren sehr viel verändert. Um den<br />
Reifenservice professionell und lukrativ zu<br />
betreiben, müssen Werkstatt-Mitarbeitende<br />
spezialisiert werden. Zudem ist ein fachgerechtes<br />
Equipment nötig. Ein Beispiel: Die<br />
aktiven Reifendruckkontrollsysteme werden<br />
heute in praktisch allen Autos verbaut. Diese<br />
Systeme müssen diagnostiziert, erneuert und<br />
programmiert werden können. Auch nehmen<br />
die Rädergrössen serienmässig zu. Bedingt<br />
durch den grossen Durchmesser und<br />
den tiefen Querschnitt wird ein simpler Reifenwechsel<br />
mit veralteten Maschinen zur<br />
zeitraubenden Herausforderung. Und genau<br />
in diesen Belangen ist die ESA stark: jahrelanges<br />
Know-how, technische Kompetenz<br />
und eine grosse Markenauswahl. So sind beispielsweise<br />
die modernen Reifenwechsler<br />
der Marke Hofmann aus dem Sortiment der<br />
ESA mit Niederhalte- und Füllstossvorrichtungen<br />
ausgerüstet. Das erleichtert die Arbeit<br />
des Garagisten beim Reifenwechsel <strong>–</strong> besonders<br />
bei UHP- und Runflat-Reifen.<br />
Erhard Luginbühl, Geschäftsführer und Inhaber<br />
Luginbühl Fahrzeugtechnik AG.<br />
Herr Luginbühl, welches Produkt aus der<br />
Hebe- und Montagetechnik können Sie in<br />
diesem Jahr besonders empfehlen?<br />
Erhard Luginbühl: Ein Highlight sind unsere<br />
Reifenhebegeräte mit elektrischer oder<br />
pneumatischer Betätigung. Durch diese agilen<br />
und leichten Geräte werden der Gesundheitsschutz<br />
des Mitarbeiters gefördert und die<br />
Arbeitsbelastung reduziert.<br />
Jetzt kommt bald die stressige Reifenwechselzeit.<br />
Ihr Rat an Garagisten: Wie können<br />
oder sollen sie sich vorbereiten?<br />
Eine Bewerbung der fachgerechten Reifendeund<br />
-montage kann dem Endkunden helfen,<br />
damit er den örtlichen Reifenfachbetrieb berücksichtigt.<br />
Der Garagist kann sich so von<br />
den billigsten, meist ausländischen Angeboten<br />
distanzieren und dem Kunden gegenüber<br />
besser begründen, wieso er die richtige Wahl<br />
ist.<br />
Pannen während der Reifenwechselzeit<br />
sind besonders ärgerlich. Wie unterstützen<br />
Sie die Garagisten, sollte es zu einer Panne<br />
kommen?<br />
Durch unser gesamtes Angebot aus dem Hause<br />
BRB (Blitz Rotary Butler) haben wir die richtigen<br />
Geräte für den Komplett-Service beim<br />
Reifenwechsel.<br />
Wie hat sich der Reifenwechsel für<br />
Garagisten gewandelt? Wurde es einfacher<br />
oder komplizierter?<br />
Durch all die zusätzlich integrierten Systeme<br />
rund ums Rad wie auch um die Lenkung ist<br />
der Reifenwechsel deutlich anspruchsvoller<br />
geworden und sollte nur vom Fachprofi mit<br />
den richtigen Geräten und Werkzeugen ausgeführt<br />
werden.<br />
Fortsetzung Seite 36<br />
EINS MIT<br />
DER STRASSE<br />
Sei eins mit Deinen Reifen,<br />
und die Strasse wird<br />
eins mit Dir.<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch<br />
Weitere Infos unter:<br />
luginbuehl-ag.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />
www.hankookreifen.ch
REIFEN & RÄDER FOKUS<br />
Ferdinand Smolders, Geschäftsführer KSU A-Technik AG.<br />
Herr Smolders, welches Produkt aus der Hebe- und Montagetechnik<br />
können Sie in diesem Jahr besonders empfehlen?<br />
Ferdinand Smolders: In der Hebetechnik kommt eine neue Generation<br />
von Maha 2-Säulenliften auf den Markt: die «MA Star Triple<br />
Safety». Folgende Attribute garantieren deren Erfolg: Sicherheit, Stabilität,<br />
intuitive Bedienung und eine unübertreffliche Servicefreundlichkeit!<br />
Wenn es um die Reifen-Montagetechnik geht, sind unsere<br />
Spitzenmodelle Hunter «Revolution» und Hunter «Road Force Elite»<br />
die Maschinen, die jeder Herausforderung gewachsen sind. Die «Revolution»<br />
für den einfachsten und schonendsten Pneuwechsel und<br />
die «Road Force Elite» für das weltbeste Auswuchten.<br />
Jetzt kommt bald die stressige Reifenwechselzeit. Ihr Rat an<br />
Garagisten: Wie können oder sollen sie sich vorbereiten?<br />
Am besten stressfrei, indem sie die Maschine arbeiten lassen. Mit der<br />
Hunter Revolution schonen sie ihren Rücken, vermeiden Felgen- und<br />
Pneu-Verletzungen und dazu beeindrucken sie ihre Kunden durch die<br />
maximale Professionalität.<br />
Pannen während der Reifenwechselzeit sind besonders<br />
ärgerlich. Wie unterstützen Sie die Garagisten, sollte es zu einer<br />
Panne kommen?<br />
Durch unseren schnellen Service! Unsere spezialisierten Servicetechniker<br />
sind dezentral über die ganze Schweiz verteilt, wobei wir das<br />
Team kürzlich durch zwei weitere Spezialisten erweitert haben. Unsere<br />
Techniker haben das übliche Verbrauchsmaterial respektive die<br />
Verschleissteile in den Servicebussen, somit sind die Maschinen jederzeit<br />
schnell wieder einsatzfähig.<br />
Wie hat sich der Reifenwechsel für Garagisten gewandelt?<br />
Wurde es einfacher oder komplizierter?<br />
Die Ansprüche sind sicher gestiegen. Pneus mit Niederquerschnitt,<br />
Runflat-Reifen und auch Leichtmetallfelgen haben zugenommen. Hier<br />
braucht es mehr Fingerspitzengefühl als in vergangenen Zeiten. Aber<br />
gerade deshalb empfehlen wir unsere Hunter Reifenservice Maschinen.<br />
Nicht nur mit guten Maschinen, sondern auch mit einer guten<br />
Planung lässt sich Stress in der Reifensaison vermeiden! Die KSU A-<br />
Technik AG hat die perfekten Lösungen dazu. Wir besuchen die Garagisten<br />
gerne mit unserem «KSU On Tour»-Demo-Fahrzeug und zeigen<br />
unsere innovativen Lösungen vor Ort.<br />
Weitere Infos unter:<br />
ksu.ch<br />
Jetzt kommt bald die stressige Reifenwechselzeit. Ihr Rat an<br />
Garagisten: Wie können oder sollen sie sich vorbereiten?<br />
Die Gassner AG bietet Reifenmontageschulungen an. Es kann nicht<br />
schaden, sich wieder einmal einige Tipps und Tricks anzueignen, um<br />
Kraft und Reifen zu schonen. Was momentan im Trend ist, sind unsere<br />
Reifenprofilmesser, welche beim Überfahren bis 8 km/h die Profiltiefe<br />
messen und auch gleich die Fahrwerkseinstellung kontrollieren.<br />
So weiss der Kunde gleich, ob sein Reifen in das Reifenhotel kommt.<br />
Vielleicht sollte man sich anhand der Kunden-Reifen Gedanken machen,<br />
ob es sich nicht lohnen würde, zusätzlich eine Radreinigungsmaschine<br />
anzuschaffen, um dem Kundendienst den gewünschten<br />
Glanz zu verleihen.<br />
Thomas Küderli, Geschäftsführer Gassner AG.<br />
Welches Produkt aus der Hebe- und Montagetechnik können Sie<br />
in diesem Jahr besonders empfehlen?<br />
Nach wie vor sind hydraulische Zwei-Säulenhebebühnen sehr beliebt<br />
und dank Elektro-Mobilität sicher zeitgemäss. Dies auch weil hydraulische<br />
Hebebühnen sehr günstig im Unterhalt sind. Um schnelle Reifenwechsel<br />
durchführen zu können, sind die Doppelscherenhebebühnen<br />
im Vorteil, weil das Fahrzeug schnell und sicher angehoben<br />
werden kann. Die Firma Gassner AG bietet hierzu das komplette Sortiment.<br />
Pannen während der Reifenwechselzeit sind besonders ärgerlich.<br />
Wie unterstützen Sie die Garagisten, sollte es zu einer Panne kommen?<br />
70 Prozent aller Pannen werden bei Runflat- und UHP-Reifen durch<br />
unsachgemässe Montage verursacht. Ist die Panne dann mal da, hilft<br />
nur der Pannendienst.<br />
Wie hat sich der Reifenwechsel für Garagisten gewandelt?<br />
Wurde es einfacher oder komplizierter?<br />
Grundsätzlich hat sich am Einmaleins des Reifenwechsels nicht viel<br />
geändert. Viel wichtiger ist, dass man auf den Reifendrucksensor achtet<br />
und beim Reifenwechsel das Ventil immer an der richtigen Stelle<br />
positioniert, damit keine Beschädigungen entstehen können. Natürlich<br />
gibt es diverse neue Hilfsmittel, die das De- und Montieren erleichtern.<br />
Den Reifenmontierhebel in das Felgenbett zu stecken, gehört<br />
nicht dazu, aber wer das macht, weiss, dass er eine Montagehilfe<br />
benötigen würde. Ob dies in Form einer neuen Maschine ist oder nur<br />
durch richtiges Montagewerkzeug zu schaffen ist, weiss ich nicht, jedoch<br />
bringt ein Termin mit den Gassner Reifen-Spezialist Klarheit. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
gassnerag.ch<br />
36 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
NEU<br />
MA STAR triple safety*****<br />
Zwei-Säulen-Hebebühne<br />
für PKW & Transporter bis 3,5 t<br />
* 5 Patente für mehr Sicherheit<br />
* Höchste Qualität dank Industrial Origami<br />
(Fertigungstechnik)<br />
* Einfache Wartung und Service<br />
maha.de
REIFEN & RÄDER FOKUS<br />
Pirelli<br />
pirelli.ch<br />
Pirelli sieht Chancen für die Wintersaison<br />
pd. Pirelli bleibt ihrer erfolgreichen<br />
Winterstrategie treu<br />
und setzt den Fokus weiterhin<br />
auf High-Performance-Reifen<br />
und die Partnerschaft mit<br />
Swiss-Ski sowie internationale<br />
Sponsoring-Auftritte an den<br />
Fis-Ski-Alpine- und IIHF-Eishockey-Weltmeisterschaften.<br />
«Unsere langjährige Kommunikationsstrategie<br />
wirkt sich<br />
erfolgreich auf Pirellis Wahrnehmung<br />
als Wintermarke aus.<br />
Wir profitieren von einer hohen<br />
Aufmerksamkeit der grössten<br />
Wintersport-Events und geben<br />
diesen Mehrwert direkt unseren<br />
Händlern weiter», sagt Iginio<br />
Cangero.<br />
Pirellis langjähriger Partner<br />
Swiss Ski (Schweizerischer<br />
Skiverband) unterstützt die<br />
Marke dabei sehr. Die Athleten<br />
geniessen eine hohe Bekanntheit<br />
und Glaubwürdigkeit in<br />
der Schweiz und fungieren als<br />
Botschafter. Pirelli stattet rund<br />
130 Audi-Fahrzeuge und 90<br />
VW-Busse mit Winterreifen aus.<br />
Die bekannten Athleten und das<br />
Swiss-Ski-Team legen pro Jahr<br />
rund 5,5 Millionen Kilometer bei<br />
extremsten Winterbedingungen<br />
zurück und sind somit ideale<br />
Testfahrer.<br />
Mit der Einführung des neusten<br />
Winterproduktes, dem P Zero<br />
Winter, ergänzt Pirelli ihr Angebot<br />
perfekt. Das Produkt wurde<br />
bereits Ende 2019 präsentiert<br />
und wird im aktuellen Winter<br />
auf dem Markt eingeführt. Der<br />
P Zero Winter ist der erste<br />
Winterreifen mit der Performance<br />
eines Sommerreifens.<br />
Für Premium- und Prestige-<br />
Fahrzeuge bietet Pirelli den<br />
etablierten Winter Sottozero 3<br />
und für SUV- und CUV-Fahrzeuge<br />
den Scorpion Winter. Auch<br />
für Nutzfahrzeuge bietet Pirelli<br />
ein umfassendes Angebot. Der<br />
beliebte Carrier Winter wurde<br />
bis 17 Zoll ergänzt. <<br />
Der P Zero Winter ist die perfekte<br />
Erweiterung des Produktesortiments.<br />
Quelle: Pirelli<br />
Nokian Tyres AG<br />
nokiantyres.com<br />
Der neue Nokian Snowproof P <strong>–</strong> einzigartiges Snow-how mit Formel 1-Kompetenz<br />
pd. Der weltweit nördlichste Premium-Hersteller<br />
Nokian Tyres<br />
führt einen UHP-Reifen für den<br />
mitteleuropäischen Winter ein.<br />
Entwickelt für sorgenfreie Fahrten<br />
ist der neue Nokian Snowproof<br />
P eine sportliche Kombination<br />
aus leistungsstarkem<br />
Fahrverhalten und zuverlässigem<br />
Grip auf winterlichen Strassen.<br />
Genau das, was Autofahrer bei<br />
plötzlichen Fahrbahnwechseln<br />
oder dem Fahren auf matschigen<br />
Nebenstrassen brauchen.<br />
Das neue Alpine- Performance-<br />
Konzept von Nokian Tyres<br />
gewährleistet erstklassige<br />
Sicherheit in alltäglichen<br />
Situationen dank der fortschrittlichen<br />
Traktion, kürzeren<br />
Bremswegen und verbesserten<br />
Sicherheitseigenschaften bei<br />
Kurvenfahrten. Das Konzept<br />
besteht aus einem optimierten<br />
Laufflächenprofil, kombiniert<br />
mit einer speziell zugeschnittenen,<br />
dichten Lamellierung und<br />
der neuen Alpine-Performance-<br />
Gummimischung.<br />
F1-Weltmeister Mika Häkkinen<br />
hat dem Test- und Entwicklungsteam<br />
von Nokian Tyres schon<br />
zuvor seine Expertise zur Verfügung<br />
gestellt, aber dies ist das<br />
erste Mal, dass er an einem Reifen<br />
mitgearbeitet hat, der ganz<br />
im Zeichen des Winters steht.<br />
Mika hat den Nokian Snowproof<br />
P im Nokian Tyres Testzentrum<br />
«White Hell» getestet. Mika war<br />
besonders darauf fokussiert,<br />
die Handlingeigenschaften des<br />
Reifens auf der Schneestrecke<br />
zu testen. Mehr über Mikas Rolle<br />
gibt es auf der Webseite nokiantyres.com<br />
zu lesen.<br />
Der Nokian Snowproof P wird in<br />
den Geschwindigkeitskategorien<br />
H (210 km/h), V (240 km/h)<br />
und W (270 km/h) und mit einer<br />
umfassenden Grössenauswahl<br />
von 55 Produkten (17 bis 21<br />
Zoll) angeboten. Erhältlich ist<br />
der neue Nokian Snowproof P<br />
ab Herbst <strong>2020</strong>. Das vielseitige<br />
Winterreifensortiment von<br />
Nokian Tyres für Personenkraftwagen<br />
und SUV umfasst auch<br />
die Modelle Nokian Snowproof,<br />
Nokian WR D4 und Nokian WR<br />
SUV 4. Im umfangreichen Sortiment<br />
für PW-Modelle sind fast<br />
200 Grössen verfügbar. <<br />
Der neue Nokian Snowproof P.<br />
Quelle: Nokian Tyres<br />
38 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Interpneu<br />
interpneu-reifenhandel.ch<br />
Interpneu erweitert Felgenlager und Komplettradmontage<br />
pd. Nach der Erweiterung seines<br />
Reifenlagers ist der deutsche<br />
Grosshändler Interpneu nun<br />
auch mit dem Felgenlager in ein<br />
grösseres Gebäude gezogen.<br />
Die 32 000 Quadratmeter grossen<br />
neuen Hallen «Am Storrenacker<br />
30» in Karlsruhe fassen<br />
400 000 Räder. Sie steigern<br />
damit die Kapazität für die über<br />
30 Felgenmarken im Sortiment<br />
und die wachsende Produktvielfalt.<br />
Neben dem Geschäft mit<br />
Leichtmetallfelgen soll künftig<br />
das Angebot an Stahl-Rädern<br />
ausgeweitet werden.<br />
Auch die zuletzt ausgelagerte<br />
Komplettradmontage konnte<br />
wieder integriert werden. «So<br />
sparen wir interne Wege und<br />
optimieren die Abläufe», erklärt<br />
Geschäftsführer Wolfgang<br />
Butsch. «Die Zertifizierung nach<br />
dem Qualitätsmanagementsystem<br />
Iso 9001 läuft.» Die<br />
Kompletträder sind mit bereits<br />
vorprogrammierten Reifendruck-<br />
Sensoren lieferbar.<br />
Auf dem 5,7 Hektar grossen<br />
Grundstück erleichtern breite<br />
Verkehrsflächen und 32 Tore<br />
die Logistik. So soll es in der<br />
Saison vom Bestelleingang bis<br />
zur Auslieferung noch schneller<br />
gehen als bisher. Meist seien<br />
Reifen und Felgen am nächsten<br />
Tag bei den Kunden. Ziel sei, die<br />
Bestellungen dafür so spät wie<br />
möglich anzunehmen. Bei Hochbetrieb<br />
sorgen dafür bis zu 120<br />
Mitarbeiter.<br />
Die neue Halle von Interpneu bietet viel Platz. Quelle: Interpneu<br />
Die Kundenbetreuung für die<br />
Schweiz wurde kürzlich personell<br />
verstärkt. Verkaufsleiter<br />
Dominique Perreau betont: «Wir<br />
wollen mit einem kompetenten<br />
Verkaufsteam den besten<br />
Rundum- Service bieten, von<br />
Beratung, Kundenservice, Versand<br />
bis zur Rechnungsstellung.<br />
Ein eigener Aussendienst gewährleistet<br />
zusätzlich schnellen<br />
Kontakt direkt vor Ort.» <<br />
Räder Technik Schweiz AG<br />
rtschweiz.ch<br />
Die Räder Technik Schweiz AG führt neuen Hightech-Universal-RDKS-Sensor mit signifikanten technischen Neuerungen ein<br />
pd. Der «Cub Unisensor 2» ist<br />
eine komplette Neuentwicklung.<br />
Durch die konsequente<br />
Optimierung der elektronischen<br />
Bauteile konnte das Gehäuse<br />
des Sensors nicht nur deutlich<br />
verkleinert, sondern auch das<br />
Gewicht des Sensors um nahezu<br />
40 Prozent reduziert werden.<br />
Dies schafft viele Vorteile im<br />
Werkstatteinsatz. So ermöglicht<br />
die kompakte Bauweise eine<br />
unkomplizierte und zeiteffiziente<br />
Montage. Ausserdem konnte<br />
der Einsatzbereich um viele<br />
Räder erweitert werden, die<br />
einem RDKS-Sensor bauartbedingt<br />
nur wenig Raum bieten.<br />
Durch die optimierte Konstruktion<br />
mit einheitlicher Ventilaufnahme<br />
ist der «Unisensor 2» mit<br />
Clamp-In- und Snap-In-Ventil<br />
ausrüstbar und kann sämtliche<br />
433 MHz OEM-Sensoren<br />
ersetzen, was Vorteile in der<br />
Lagerhaltung mit sich bringt.<br />
Die extrem leistungsfähige<br />
Hardware und das nochmals<br />
verbesserte Batteriemanagement<br />
des neuen Sensors<br />
ermöglichen bei gleicher Batteriekapazität<br />
eine sehr hohe<br />
Lebensdauer. Die Leistungsmerkmale<br />
des frei programmierbaren<br />
«Unisensor 2» entsprechen<br />
dabei mindestens denen<br />
des Originalsensors.<br />
Der «Unisensor 2» ist bei RTS<br />
mit Aluminium-Clamp-In-Ventil<br />
wahlweise in den Farben Silber,<br />
Grau oder Schwarz gelistet.<br />
Ebenfalls erhältlich ist ein<br />
Modell mit Snap-In-Gummiventil.<br />
Die hochwertigen Clamp-<br />
In-Ventile weisen die bewährte,<br />
mehrfache Beschichtung auf,<br />
welche die Ventile weitgehend<br />
resistent gegen Umwelteinflüsse<br />
und Streusalz macht. <<br />
Der «Cub Unisensor 2» weist signifikante Neuerungen auf. Quelle: Räder Technik Schweiz AG.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 39
REIFEN & RÄDER<br />
Hankook<br />
hankookreifen.ch<br />
Mit neuen Profilen läutet Reifenhersteller Hankook die kommende Wintersaison ein<br />
pd. Die Schönheit der Schweiz<br />
wird von vielen in diesem Sommer<br />
neu entdeckt. So hoffentlich<br />
auch in der kommenden Wintersaison.<br />
Ob in Graubünden, Wallis<br />
oder dem Berner Oberland <strong>–</strong> die<br />
Schweiz kann sich immer noch<br />
auf schneeweisse Winterlandschaften<br />
freuen. Um im Strassenverkehr<br />
oder in Ski-Gebiete<br />
sicher ans Ziel zu kommen, hat<br />
Hankook besonders eis- und<br />
schneetaugliche Winterprofile<br />
entwickelt.<br />
Erstmals bietet Hankook mit dem<br />
neuen Winter Icept Evo 3 für PW<br />
und dem Winter Icept Evo 3 x<br />
für SUV ein UHP-Winterreifen-<br />
Line-Up mit laufrichtungsgebundenem<br />
Profildesign an. Dieses<br />
bietet nicht nur exzellenten<br />
Schneegriff, sondern reduziert<br />
die Gefahr von Aquaplaning<br />
deutlich. Die Laufflächenmischung<br />
mit natürlichen Harzen<br />
gewährleistet die Flexibilität des<br />
Reifens bei niedrigen Temperaturen<br />
und verbessert auch<br />
den Nassgriff weiter. Das neue<br />
UHP-Profil wird vorerst mit 10<br />
Kerngrössen zwischen 17 und 22<br />
Zoll starten, mit einer Laufflächenbreite<br />
von 205 bis 315 mm<br />
und Querschnittsverhältnissen<br />
von 30 bis 65 in den Geschwindigkeits-Indices<br />
H, V und W.<br />
Hankooks Winter Icept LV für<br />
Vans und Transporter überzeugt<br />
neben der besonderen Wintertauglichkeit<br />
insbesondere auch<br />
durch eine signifikant erhöhte<br />
Laufleistung und somit gute<br />
Wirtschaftlichkeit, was speziell<br />
auch für Fuhrparkmanager<br />
von Interesse ist. Der Hankook<br />
Winter Icept LV ist aktuell in<br />
insgesamt 39 Grössen von 13<br />
bis 17 Zoll mit Laufflächenbreiten<br />
von 165 bis 235 mm und<br />
Querschnittsverhältnissen von<br />
55 bis 80 in den Geschwindigkeits-Indices<br />
L bis T verfügbar<br />
Darüber hinaus wurde auch<br />
das bestehende Winter Lineup<br />
im PW-Bereich überarbeitet.<br />
Detailliertere Informationen<br />
zu Winterreifenprofilen<br />
sind im weiteren Verlauf des<br />
Jahres geplant. <<br />
Die Icept-Familie bekommt Zuwachs.<br />
Quelle: Hankook<br />
WINTER HAS<br />
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Michelle Gisin<br />
Mauro Caviezel
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ESA<br />
Der exklusive Winterreifen<br />
ESA+TECAR SUPERGRIP PRO <strong>–</strong><br />
perfekt für Schweizer Strassen<br />
Vor einem Jahr hat die ESA auf die Winterreifensaison<br />
hin mit dem SUPERGRIP PRO die<br />
neue Generation des exklusiven Garagistenreifens<br />
ESA+TECAR eingeführt. Für den Winter<br />
<strong>2020</strong>/2021 wird die Palette nun nochmals<br />
gezielt erweitert, um noch mehr Dimensionen<br />
abzudecken. Ob für kleinere Fahrzeuge<br />
mit einem Felgendurchmesser von 13 Zoll<br />
oder für aktuelle Modelle mit einer Reifenbreite<br />
von 245 mm <strong>–</strong> der SUPERGRIP PRO ist<br />
die optimale Wahl und überzeugt mit einem<br />
attraktiven Profildesign und das zu einem<br />
ebensolchen Preis.<br />
Das Profil des SUPERGRIP PRO sorgt bei allen<br />
winterlichen Strassenverhältnissen für<br />
sichere Fahrt. Die Längsrillen reduzieren<br />
das Aquaplaning und die Lamellenstruktur<br />
bewirkt sehr gute Eigenschaften, wenn der<br />
Automobilist beschleunigt oder bremst. Die<br />
speziell geformten Rillen reduzieren während<br />
der Fahrt die Geräuschentwicklung.<br />
Der jüngste Winterreifen aus der ESA+TE-<br />
CAR-Familie ist in über 40 Ausführungen erhältlich.<br />
«Insbesondere im SUV-Bereich sind<br />
die neuen Reifen sehr gut aufgenommen worden,<br />
weshalb wir dort die Planung für den<br />
kommenden Winter nochmals verbessert<br />
haben», sagt Martin Schütz, Category Manager<br />
Verbrauchsgüter und Schmiermittel, und<br />
ergänzt: «Die neue Generation ist sehr gut<br />
unterwegs, wird für Sicherheit auf den Strassen<br />
sorgen und so in der kommenden Saison<br />
Spuren hinterlassen.»<br />
Mit dem Ende des Sommers bleibt der Nebel<br />
länger liegen, die Tage beginnen frostiger, die<br />
Schneefallgrenze fällt langsam, der Winter<br />
naht <strong>–</strong> und damit wird der Reifenwechsel auch<br />
bei den Automobilisten zum Thema. Die ESA<br />
führt ein breites Angebot an Reifen und Verbrauchsmaterialien.<br />
Garagisten in der ganzen<br />
Schweiz profitieren von einer hervorragenden<br />
Verfügbarkeit. Auch bei einem plötzlichen Ansturm<br />
liefert die ESA aus ihren neun Lagern bis<br />
zu dreimal täglich Reifen und weitere Winterprodukte<br />
aus. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
meinpneu.ch
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
Nach der Absage <strong>2020</strong> wird auch im nächsten Jahr in Genf kein Auto-Salon durchgeführt. Quelle: AGVS-Medien<br />
Reaktionen auf die Absage des Auto-Salons<br />
«Ein Verlust für die<br />
Schweizer Autobranche»<br />
Auch im Jahr 2021 findet die Geneva International Motor Show (GIMS) nicht statt. Eine Umfrage von <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
bei verschiedenen Ausstellern zeigt, dass man die Absage zwar bedauert, dass sie jedoch aufgrund der aktuellen<br />
Lage verständlich sei. Nun werden alle Möglichkeiten in die Wege geleitet, damit Produkte und Highlights trotzdem<br />
an Kunden und Presse gelangen. André Bissegger und Carla Stampfli<br />
42 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
Für Südo-Geschäftsführer Georg Huber ist<br />
klar: «Die Absage ist richtig!» Er denkt dabei<br />
auch an die gesundheitliche Situation.<br />
«Die Corona-Pandemie ist noch nicht überstanden»,<br />
gibt er zu bedenken und betont<br />
die Unsicherheit, ob eine Veranstaltung mit<br />
über 600 000 Besuchern und 10 000 Journalisten<br />
im kommenden Frühjahr überhaupt<br />
durchführbar ist. Markus Brunner, Country<br />
Manager Switzerland von Apollo Vredestein,<br />
teilt diese Ansicht: «Falls die GIMS<br />
hätte durchgeführt werden können, bleibt<br />
noch immer die Frage, ob überhaupt Besucher<br />
gekommen wären.» Auch er ist der<br />
Meinung, die Verantwortlichen hätten richtig<br />
entschieden <strong>–</strong> besonders, nachdem in<br />
der Umfrage über 70 Prozent der Aussteller<br />
signalisiert hätten, dass sie wohl nicht nach<br />
Genf kommen würden.<br />
Dies bestätigt Reto Wandfluh, Geschäftsführer<br />
von Yokohama Schweiz: «Die Hersteller<br />
haben momentan andere Sorgen.»<br />
Für ihn war die Absage daher auch nicht<br />
überraschend. Yokohama hätte gerne im<br />
kommenden Jahr in Genf ausgestellt. «Gerade<br />
auch, weil wir in Europa vielleicht<br />
nicht so bekannt sind wie andere Marken.»<br />
Der japanische Reifenhersteller will<br />
nun prüfen, wie er vorgehen soll und welche<br />
Plattformen er nutzen wird, um seine<br />
Produkte zu präsentieren.<br />
Apollo Vredestein hätte im kommenden<br />
Jahr ebenfalls in Genf ausgestellt, wie Markus<br />
Brunner sagt. «Nun müssen wir schauen,<br />
wie wir mit unseren Produkten an die<br />
Kunden und die Presse gelangen können.»<br />
Ein Beispiel ist die frisch lancierte virtuelle<br />
«Hall of Fame» des Reifenherstellers, in<br />
der neue Produkte vorgestellt werden. «Ich<br />
glaube aber, dass es in Zukunft eine Kombination<br />
aus physischer und virtueller Präsenz<br />
braucht.» Für Brunner ist beispielsweise<br />
denkbar, dass eine Medienkonferenz in<br />
Genf künftig vor Ort und gleichzeitig virtuell<br />
abgehalten wird.<br />
Auch Südo-Chef Georg Huber ist der Ansicht,<br />
dass es neben der Messe noch andere<br />
Möglichkeiten gebe, um die Kunden zu erreichen.<br />
«Messen sind teuer. Nach der Absage<br />
können wir dieses Geld nun in andere<br />
Marketingmassnahmen investieren.»<br />
Bezüglich Zukunft rät Markus Brunner den<br />
Organisatoren, den Ausstellern weiter den<br />
Puls zu fühlen. Eine Frage sei, wie viele Mittel<br />
den Herstellern und Ausstellern künftig<br />
noch zur Verfügung stehen. «Sie müssen<br />
ihr Geld effizient einsetzen. Die wenigsten<br />
können es sich wohl leisten, an mehreren<br />
Messen pro Jahr präsent zu sein», gibt er zu<br />
bedenken. Allenfalls müsse man die Strategie<br />
anpassen und beispielsweise künftig alternierend<br />
mit anderen Messen stattfinden.<br />
Die Hostettler Autotechnik und die Swiss<br />
Automotive Group haben sich von der GIMS<br />
losgelöst und veranstalten inzwischen eigene<br />
Hausmessen. Das sagen sie zum GIMS-<br />
Entscheid: Nicht überrascht über die Absage<br />
ist Marcel Stocker, Leiter Automotive bei<br />
der Hostettler Autotechnik AG. «Wir haben<br />
es kommen sehen. Für die Schweizer Autobranche<br />
ist es ein Verlust. Ein solcher Event<br />
hätte der Branche gutgetan.» Dies insbesondere,<br />
weil die Folgen der Corona-Pandemie<br />
noch länger spürbar sein werden. «Dass der<br />
Auto-Salon 2021 nicht stattfindet, ist sehr<br />
schade. Wir können den Entscheid der Organisatoren<br />
jedoch voll und ganz verstehen.»<br />
Was bedeutet die Absage für die eigene<br />
Fachveranstaltung «Autotechnik Days»,<br />
die im Februar dieses Jahres zum ersten<br />
Mal durchgeführt wurde? «Wir stehen sicher<br />
auf der Agenda der Garagisten. Die<br />
erste <strong>Ausgabe</strong> war ein voller Erfolg und die<br />
Rückmeldungen waren sehr positiv. Möglicherweise<br />
werden wir zusätzlich profitieren<br />
können, auch wenn wir keine Alternative<br />
für Genf ohne Halle 7 darstellen», so Stocker.<br />
Das Konzept umstellen und vergrössern<br />
wird Hostettler nicht. Der Platz in der<br />
Messe Luzern ist beschränkt, das Datum<br />
ebenfalls bereits bestimmt. «Wir haben bereits<br />
vor der Absage entschieden, dass wir<br />
die Fachmesse um einen Tag verlängern<br />
und uns für weitere Unternehmen aus der<br />
Autobranche öffnen werden.» Die Weichen<br />
für die «Autotechnik Days» 2021 vom 18.<br />
bis 20. März wurden mit dem Kick-off im<br />
Juni gelegt.<br />
Sébastien Moix, Marketingdirektor der<br />
Swiss Automotive Group (SAG), ist Teil des<br />
Komitees, das gemeinsam mit dem Rat der<br />
Stiftung «Salon International de l‘Automobile»<br />
beschlossen hat, dass die GIMS 2021<br />
abgesagt wird. «Wir wussten bereits früh,<br />
dass die meisten Automobil-Importeure im<br />
nächsten Jahr nicht teilnehmen werden.<br />
Den Entscheid sahen wir kommen», erklärt<br />
Moix. Überrascht sei er gewesen, wie klar<br />
dieser zustande gekommen ist. Er glaubt<br />
nicht, dass sich die Absage des Auto-Salons<br />
auf die von der SAG organisierte Fachmesse<br />
Swiss Automotive Show (SAS) auswirken<br />
wird. «Es sind zwei völlig unterschiedliche<br />
Events: Die GIMS wird von Endkunden beziehungsweise<br />
Menschen besucht, die eine<br />
grosse Leidenschaft fürs Auto haben. Die<br />
SAS hingegen richtet sich ausschliesslich<br />
an ein Fachpublikum wie Garagisten, Mechaniker<br />
oder Carrossiers.» Das Konzept<br />
wird dementsprechend auch nicht angepasst.<br />
«Für 2021 planen wir die SAS wieder<br />
im Forum Fribourg, die das letzte Jahr<br />
dort auf grossen Zuspruch gestossen ist.»<br />
Coronabedingt findet die diesjährige <strong>Ausgabe</strong><br />
der SAS auf digitalem Weg statt: Vom<br />
3. bis 25. <strong>September</strong> kann sich das Fachpublikum<br />
mit einem Klick über Produkteneuheiten<br />
informieren. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 43
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
Zukunft der Messen<br />
«Es wird eine Bereinigung geben»<br />
Messen haben aktuell einen schweren Stand <strong>–</strong> nicht nur wegen des Coronavirus. Wie sieht die Zukunft<br />
für Messen in der Schweiz aus? <strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich bei Experten und Investoren umgehört.<br />
André Bissegger und Sandro Compagno<br />
Erhard Lee.<br />
Christoph Kamber, Managing Partner<br />
Redspark AG.<br />
Andreas Künzli, Geschäftsführer<br />
Maurer + Salzmann AG.<br />
Der 29. Juni <strong>2020</strong> war ein einschneidendes<br />
Datum für die Geneva International Motor<br />
Show GIMS: An diesem Tag entschieden<br />
das Komitee und der Rat der Stiftung «Salon<br />
International de l’Automobile», dass auch<br />
2021 kein Auto-Salon stattfinden wird <strong>–</strong> zum<br />
zweiten Mal in Folge. Ausserdem gaben sie<br />
bekannt, die GIMS wenn möglich an die Palexpo<br />
AG verkaufen zu wollen. Die grösste<br />
und wichtigste Messe der Schweiz steht am<br />
Scheideweg.<br />
«Messen funktionieren dort gut, wo der Besucher<br />
etwas erleben kann», sagt Vermögensverwalter<br />
Erhard Lee, der mit seinem<br />
Fonds «AMG Substanzwerte Schweiz» bedeutende<br />
Beteiligungen sowohl an der MCH<br />
Group wie auch an der Bernexpo hält, und<br />
erinnert sich an Salon-Besuche mit seinem<br />
Vater: «Genf war damals ein Riesenspektakel.<br />
Mein Vater fuhr nicht nach Genf, weil er<br />
ein neues Auto kaufen wollte. Natürlich haben<br />
wir uns die Autos angeschaut, aber vor<br />
allem ging es darum, Spass zu haben.» Messeveranstalter<br />
müssten mehr bieten, als nur<br />
Stände zu vermieten: «Man muss den Besuchern<br />
ein vielseitiges Erlebnis ermöglichen.»<br />
Dieses Erlebnis geht für Erhard Lee weit über<br />
das Anschauen von Autos hinaus. «In Genf<br />
müsste man sich in den Wagen setzen, eine<br />
Runde drehen und danach das Auto kaufen<br />
können», so der Finanzprofi.<br />
Was bedeutet die erneute Absage für die Zukunft<br />
der GIMS? Steht der Salon sogar vor<br />
dem Aus? Es ist natürlich für die ganze Messebranche<br />
nicht von Vorteil, wenn eine Messe<br />
zwei Jahre pausiert», sagt Andreas Künzli,<br />
Geschäftsführer der Maurer + Salzmann AG,<br />
die unter anderem die Winti Mäss, die ZOM<br />
Züri Oberland Mäss oder die Wohga Winterthur<br />
organisiert. «Ich glaube aber, dass der<br />
Salon weiterhin eine Zukunft hat, wenn die<br />
Verantwortlichen die Zeit dazu nutzen, um<br />
das Konzept zu überdenken, den Markt zu<br />
analysieren und dann die richtigen Schlüsse<br />
ziehen.» Sein Rezept für eine erfolgreiche<br />
GIMS-Zukunft lautet denn auch kurz und<br />
knapp: «Konzept überarbeiten, sich mit den<br />
Importeuren zusammensetzen, gemeinsam<br />
entwickeln, gemeinsam umsetzen.»<br />
Christoph Kamber, Managing Partner bei<br />
der Redspark AG und Vorstandsmitglied<br />
Expo Event Livecom Association Switzerland,<br />
ist wie Künzli ein absoluter Messeprofi.<br />
Er arbeitete 20 Jahre bei der Messe Schweiz<br />
und war 10 Jahre Standortleiter der Messe<br />
Zürich. Er vertraut darauf, dass die Veranstalter<br />
die richtigen Weichen stellen, sodass es<br />
den Auto-Salon auch in Zukunft geben wird.<br />
«Die Frage stellt sich, was steht in Zukunft<br />
im Fokus <strong>–</strong> ist es das Auto als Produkt oder<br />
44 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
geht es Richtung ganzheitliche Mobilitätslösungen?»<br />
Wegen den Veränderungen im Konsumverhalten<br />
und den Rahmenbedingungen<br />
stehe die Branche vor grossen Herausforderungen.<br />
«In solchen unsicheren Zeiten wird<br />
gerne Bestehendes hinterfragt und allenfalls<br />
vorübergehend ausgesetzt, um sich neu zu<br />
sortieren», sagt er. «Das nötigt die Veranstalter,<br />
ihre Konzepte ebenfalls anzupassen<br />
und mit neuen, innovativen Ideen die Formate<br />
zu überarbeiten.» Zwar versteht er, dass<br />
nach der frühen Absage für 2021 Zweifel am<br />
ganzen Projekt aufkommen, gleichzeitig betont<br />
er aber eine der Stärken des Salons. «Der<br />
Genfer Automobilsalon hat mit seinem neutralen<br />
Standort in der Schweiz und der damit<br />
verbundenen Reputation verschiedene Vorteile<br />
gegenüber anderen Car-Shows in Europa.<br />
Das hat er in der Vergangenheit eindrücklich<br />
bewiesen.»<br />
Andreas Künzli ergänzt: «Messeveranstalter<br />
müssen vielleicht etwas demütiger werden.<br />
Es ist nicht mehr selbstverständlich,<br />
dass man einfach so Millionen für Präsentationen<br />
ausgibt.» Allerdings seien gerade das<br />
Produkt Auto und damit eigentlich Mobilität<br />
per se prädestiniert, um live präsentiert<br />
zu werden. «Ich bin mir aber nicht sicher, ob<br />
es dazu die Massen der Besucher braucht.»<br />
Künzli könnte sich vorstellen, dass die GIMS<br />
in Zukunft die Besucher zielgerichteter anlocken<br />
sollte. «Ich kenne die Statistik nicht,<br />
gehe aber davon aus, dass ein grosser Prozentsatz<br />
der Besucher ohne eigentliche Absichten,<br />
bald einen Neuwagen zu kaufen,<br />
zum Salon geht.» Womit Messeprofi Künzli<br />
den Ansatz von Messe-Investor Lee teilt:<br />
Der Kauf als Erlebnis fehlt in Genf <strong>–</strong> von einigen<br />
Marken im absoluten Luxussegment<br />
abgesehen.<br />
Neben dem Auto-Salon gibt es in der Autobranche<br />
weitere Publikumsmessen (B2C) wie<br />
beispielsweise die Auto Zürich Car Show oder<br />
B2B-Messen, die von Zulieferern organisiert<br />
werden. Diese Veranstaltungen sind aktuell<br />
sehr erfolgreich unterwegs. Das ist keine<br />
Überraschung für Künzli. Einerseits hätten<br />
es gerade B2B-Messen etwas einfacher,<br />
zielgerichteter Besucher in einer vorhandenen<br />
Community zu werben, andererseits sei<br />
die Auto Zürich einiges übersichtlicher als<br />
der Salon. «Vielleicht sind die ganz grossen<br />
Veranstaltungen in diesem Business etwas<br />
weniger gefragt», vermutet er. «Die fehlende<br />
Zeit vieler Menschen, die Kurzfristigkeit und<br />
die ständige Dynamik machen kleinere Geschichten<br />
allenfalls besucherfreundlicher.»<br />
Für Kamber sind die B2B-Messen wie die SAS<br />
oder die Autotechnik Days schlicht «unverzichtbare<br />
Kommunikations-, Informations-,<br />
Innovations-, Business- und Netzwerkplattformen<br />
für viele Marktteilnehmer und haben<br />
einen Themenfokus». Nirgendwo sonst<br />
könne sich die Branche besser und umfassender<br />
austauschen und neue Geschäfte abschliessen.<br />
Demgegenüber haben Publikumsmessen,<br />
dazu zählen beispielsweise auch die<br />
regionalen Gewerbeausstellungen, den Vorteil,<br />
durch Kunden- und Marktnähe zu überzeugen.<br />
«Es ist der Händler, der sich auf diesen<br />
Veranstaltungen persönlich dem Markt<br />
vorstellt und bestehende sowie neue Kunden<br />
direkt ansprechen kann. Die Kontaktqualität<br />
und die Nachhaltigkeit sind auf solchen Veranstaltungen<br />
unerreicht», betont er.<br />
Fortsetzung Seite 46<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 45
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
Das bestätigt Erhard Lee: «Es gibt Dinge, die<br />
der Kunde sehen will: Eine Uhr will er sich<br />
ums Handgelenk legen, Kunst will er berühren,<br />
eine Baumaschine ebenso.» Für Lee geht<br />
es an Messen aber um mehr: «Hier können<br />
sich Leute treffen, die sich sonst nur elektronisch<br />
begegnen.» Er schliesst sich Kamber<br />
und Künzli an und betont, dass es nicht immer<br />
grosse Messehallen sein müssen. «Messen<br />
können auch kleine Anlässe sein.»<br />
Lee ist denn auch davon überzeugt, dass<br />
das Messe-Geschäft nach der Corona-Pause<br />
wieder anspringen wird. «Man musste sich<br />
während der Krise genau überlegen, was in<br />
Zukunft noch funktionieren wird und was<br />
nicht.» Bei der MCH Group seien dies beispielsweise<br />
Events. «Diese sind eng verknüpft<br />
mit Messe und Kongress. Das wird<br />
auch in Zukunft funktionieren», ist der Vermögensverwalter<br />
überzeugt. Ausserdem<br />
glaubt er, dass sich das Geschäft in Zukunft<br />
regionalisieren wird <strong>–</strong> gerade im Autogewerbe.<br />
«Garagisten haben das Bedürfnis, ihre<br />
Autos in der Region zu präsentieren.»<br />
Künzli stützt Lees Gedankengänge und vermutet,<br />
dass lokale und regionale Veranstaltungen<br />
es in Zukunft tendenziell einfacher<br />
haben werden als internationale Messen.<br />
«Vielleicht sind Messen in Zukunft vermehrt<br />
Netzwerk-Anlässe mit Festivalcharakter.»<br />
Er ist sich sicher, dass Messen vermehrt<br />
zu einer Art Festival werden. Auch<br />
Künzli glaubt, dass Messen in Zukunft eine<br />
gute Plattform sein werden, denn gerade seitens<br />
Aussteller höre er oft, dass die Plattform<br />
Messe fehle, die Unternehmen wollen sich<br />
live zeigen. Zudem ist für ihn klar, dass das<br />
Verlangen nach persönlichem Kontakt wieder<br />
stark zunehmen wird und ein Bedürfnis<br />
bleibt. «In unserem Segment ist es zudem<br />
wichtig, die lokalen und regionalen Aussteller<br />
im Boot zu haben.»<br />
Wie Lee und Künzli rechnet auch Kamber mit<br />
einer Bereinigung der Messelandschaft. «Aber<br />
sobald die Schlagzeilen zur Pandemie nicht<br />
mehr die halbe Zeitung füllen, wird sich die<br />
Situation stabilisieren und die guten Messeveranstaltungen<br />
werden wieder aufblühen»,<br />
sagt er. «Für gut positionierte und attraktive<br />
Messen sehe ich auch mittel- bis langfristig<br />
eine Zukunft, denn Live ist Premium und das<br />
kann eine Messe unerreicht gut.» Zudem seien<br />
Messen für einige Branchen «unverzichtbare<br />
Absatzkanäle». Daher werden einige<br />
«alte» Formate durch neue, innovative ersetzt.<br />
Oberstes Gebot sei dabei jedoch die Relevanz<br />
für den Besucher. Dabei müsse ein gesunder<br />
Mix zwischen Erwartungen und Überraschungen<br />
angestrebt werden. «Die Ansprüche<br />
von Aussteller und Besucher steigen stetig.»<br />
Laut Künzli dürfen sich Veranstalter zudem<br />
selbst nicht zu wichtig nehmen und sollen<br />
sich öffnen: «Als Messeveranstalter kann<br />
man nicht die Bedürfnisse aller Aussteller<br />
im Detail kennen <strong>–</strong> man soll aber versuchen,<br />
diese wenigstens wahrzunehmen. Aussteller<br />
und Veranstalter müssen zusammen eine Geschichte<br />
machen!»<br />
Wie das alles in der Praxis funktionieren kann,<br />
erklärt Erhard Lee in einem Beispiel: «In den<br />
letzten Jahren sind neue Messen entstanden,<br />
beispielsweise in Bern die Gamer-Messe ‹Herofest›.<br />
Einer der Höhepunkte war ein spektakuläres<br />
Drohnenrennen.» Auch die Bea in Bern<br />
oder die Olma in St. Gallen mit dem «Säulirennen»<br />
sind nach wie vor sehr erfolgreich.<br />
«Auf den Punkt gebracht: Messen funktionieren<br />
dort gut, wo den Besucherinnen und Besuchern<br />
ein vielseitiges Erlebnis geboten wird.» <<br />
Der neue Nokian Snowproof P entstand<br />
in der Arktis und ist auf jeder europäischen<br />
Strasse zu Hause. Geniessen Sie die<br />
Leistung Ihres Autos unabhängig von<br />
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MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
Quelle: Messe Frankfurt<br />
GmbH / Jochen Günther<br />
Automechanika<br />
Online-Kurse statt physischer Kontakt<br />
Schadentalk, Live-Coaching oder Webinare: Eine Online-Veranstaltungsreihe soll Garagisten Ersatz für die<br />
verschobene Automechanika Frankfurt bieten.<br />
abi. Die Automechanika Frankfurt, das<br />
internationale Branchentreffen für den<br />
Automotive Aftermarket, kann wegen Corona<br />
im Herbst nicht stattfinden und wurde<br />
auf 2021 verschoben. Das ist vor allem auch<br />
für die Garagisten bitter: Sie konnten an<br />
der Messe jeweils von Weiterbildungen und<br />
Workshops profitieren, die seit Jahren fester<br />
Bestandteil der Automechanika sind.<br />
Die Organisatoren haben nun beschlossen,<br />
eine digitale Veranstaltungsreihe durchzuführen,<br />
die sich speziell an deutschsprachige<br />
Garagisten richtet. Die Themen sollen dabei<br />
ähnlich breit gefächert sein wie auf der<br />
Messe selbst. Das Weiterbildungsangebot<br />
der Messe vom kommenden Jahr soll dann<br />
nahtlos daran anschliessen.<br />
Inzwischen sind auch die ersten Programmpunkte<br />
bekannt. So findet beispielsweise<br />
am 10. <strong>September</strong> um 17 Uhr ein Schadentalk<br />
zum Thema «Alles ausser Kontrolle?»<br />
statt. Dabei sprechen führende Lackhersteller<br />
über ihre Einschätzungen und diskutieren<br />
mit jungen Betriebsinhabern über<br />
die Auswirkungen der Pandemie. Mit dabei<br />
sind unter anderem Benjamin Burkard<br />
(Akzo Nobel), Tobias Brefeld (BASF, Glasurit)<br />
und Thomas Leuchten (PPG Nexa Autocolor).<br />
Ein Thema wird auch sein, wie Versicherer,<br />
Schadensteuerer und Verbände auf<br />
die sich zuspitzende wirtschaftliche Lage in<br />
den K&L-Betrieben reagieren. Das Versprechen<br />
der Organisatoren: «Kompakt. Konkret.<br />
Kontrovers. Der Schadentalk bringt die<br />
Streitthemen der Branche auf den Punkt.»<br />
Gesendet wird via Youtube aus der Gläsernen<br />
Manufaktur von Volkswagen in Dresden.<br />
Ein weiterer Höhepunkt ist das Live-Webinar<br />
vom 7. Oktober (19 Uhr) mit dem Thema<br />
«Kombinierte Fügetechniken: Kleben, Nieten,<br />
Schweissen. Verfahren zur Prozessoptimierung».<br />
Behandelt werden unter anderem<br />
das Bohren, Sägen und Fräsen von hoch- und<br />
ultrahochfesten Stählen sowie Aluminium.<br />
Die Zuschauer können während des Webinars<br />
Fragen stellen.<br />
Vor allem auch für Schweizer Garagisten interessant<br />
sein dürfte das Live-Webinar «Reparatur-Lackierung<br />
und Finish» vom 21. Oktober<br />
um 19 Uhr. Darin geht es um Themen<br />
wie Arbeitsschutz, Beurteilung des Schadens,<br />
Spot-Repair und Reparatur eines Steinschlags.<br />
Das Programm wird laufend ergänzt. Weitere<br />
Informationen und die Anmeldemöglichkeit<br />
für die Weiterbildungen und Workshops<br />
gibt es online. <<br />
Weitere Infos und Anmeldemöglichkeit unter:<br />
automechanika.messefrankfurt.com<br />
Automechanika Frankfurt<br />
Die Automechanika Frankfurt wird aufgrund<br />
der Massnahmen zur Eindämmung<br />
von Covid-19 auf den 14. bis 18. <strong>September</strong><br />
2021 verschoben. In den Folgejahren<br />
behält das internationale Branchentreffen<br />
für den Automotive Aftermarket <strong>–</strong> in den<br />
vergangenen Jahren reisten Teilnehmer<br />
und Besucher aus über 180 Ländern nach<br />
Deutschland <strong>–</strong> seinen gewohnten zweijährigen<br />
Turnus bei: Ab sofort findet die<br />
Automechanika jeweils in den ungeraden<br />
Jahren statt.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 47
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
Swiss Automotive Show<br />
Digitale Gegenwart, physische Zukunft<br />
Die Swiss Automotive Show <strong>2020</strong> findet aufgrund der Corona-Pandemie nicht physisch in Fribourg, sondern<br />
virtuell statt. Vom 3. bis 25. <strong>September</strong> präsentieren rund 135 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen.<br />
Sébastien Moix, Marketingdirektor der SAG Schweiz AG, erklärt die Hintergründe. Sandro Compagno<br />
6780 Besucherinnen und Besucher empfing die Swiss Automotive Group vor einem Jahr an der SAS 2019 in Fribourg. Quelle: AGVS-Medien<br />
Herr Moix, 2019 empfingen Sie im Forum<br />
Fribourg 6780 Besucherinnen und Besucher<br />
zur Swiss Automotive Show. Dieses Jahr<br />
findet die Fachmesse während drei Wochen<br />
im Internet statt. Vergleichswerte fehlen.<br />
Trotzdem: Wie viele Besucher in der virtuellen<br />
Messe brauchen Sie, um von einem<br />
Erfolg zu sprechen?<br />
Sébastien Moix, Marketingdirektor Swiss<br />
Automotive Group Schweiz AG: Es ist effektiv<br />
nicht einfach, eine physische Fachmesse<br />
mit einer digitalen Veranstaltung zu<br />
vergleichen. Wie Sie korrekt feststellen, fehlen<br />
uns jegliche Erfahrungswerte in diesem<br />
Bereich. Aber wenn uns während diesen<br />
dreieinhalb Wochen 3000 Kunden zwei- bis<br />
dreimal besuchen, sich aktiv über die Neuheiten<br />
unserer Lieferanten und Partner informieren<br />
und von unseren Messeangeboten<br />
profitieren, dann haben wir sicher nicht alles<br />
falsch gemacht.<br />
An der «SAS digital <strong>2020</strong>» werden mehr<br />
als 130 Aussteller ihre Produkte und<br />
Dienstleistungen präsentieren. Wie<br />
Sébastien Moix, Marketingdirektor SAG Schweiz AG.<br />
schwierig war es, diese SAG-Partner vom<br />
neuen Format zu überzeugen?<br />
Bei jenen Lieferanten, die schon Erfahrungen<br />
mit ähnlichen Messekonzepten gemacht<br />
haben, war es nicht wirklich schwierig. Bei<br />
den anderen Lieferanten mussten unsere Category<br />
Manager viele Informationen liefern<br />
und viele Fragen beantworten.<br />
Trotzdem fehlen einige Aussteller, die vor<br />
einem Jahr in Freiburg physisch vor Ort<br />
waren. Wie wurde das begründet?<br />
Einige unserer Lieferanten wurden besonders<br />
stark von der Covid-19-Krise getroffen<br />
<strong>–</strong> ich denke vor allem an Hersteller aus Italien,<br />
das einen sehr strengen Lockdown verfügt<br />
und während sieben Wochen aufrechterhalten<br />
hatte. Diese Lieferanten haben ihre<br />
Marketingbudgets in der Folge drastisch reduziert.<br />
Ich muss aber festhalten, dass ich<br />
mit 135 Ausstellern sehr zufrieden bin und<br />
überzeugt bin, dass wir unseren Kunden ein<br />
reichhaltiges, attraktives Programm bieten<br />
können.<br />
Was auffällt: 2019 war die André Koch AG<br />
als Co-Veranstalter mit an Bord und verantwortete<br />
einen umfassenden K&L-Bereich.<br />
Dieses Jahr fehlt André Koch. Warum?<br />
Das ist korrekt. Der Grund ist technischer<br />
Natur: Der Zutritt zur «SAS digital <strong>2020</strong>» erfolgt<br />
über die Webshops unserer Marken<br />
Derendinger, Matik und Technomag. Die<br />
André Koch AG hier ebenfalls zu integrieren,<br />
ist schlicht nicht möglich. Allerdings wird der<br />
K&L-Bereich auch in diesem Jahr durch verschiedene<br />
Aussteller trotzdem vertreten sein.<br />
Wenn wir schon beim Thema Technik sind:<br />
Welches waren die grössten technischen<br />
Herausforderungen bei der Konzeption<br />
48 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MESSEN &AUSSTELLUNGEN<br />
und Realisation des neuen Messeformats?<br />
Es waren hauptsächlich die Herausforderungen<br />
an unsere Informatik. Zum Glück<br />
konnte ich auf einen starken Partner und<br />
die volle Unterstützung unserer Informatikabteilung<br />
zählen.<br />
Wie muss ich mir als Garagist diesen<br />
virtuellen Messebesuch vorstellen? An der<br />
SAS gibt es Präsentationen und direkten<br />
Kontakt zu den Zulieferern. Wie wollen sie<br />
dies ins Internet transportieren?<br />
Der direkte und persönliche Kontakt zwischen<br />
Kunde und Hersteller lässt sich nicht<br />
ins Internet übertragen, das ist klar. Dieses<br />
Unmittelbare wird an der «SAS digital<br />
<strong>2020</strong>» fehlen. Aber dank dem Internet können<br />
unsere Lieferanten ihre Produkte und<br />
Dienstleistungen den Garagisten und Carrossiers<br />
nach wie vor präsentieren. Wie sie<br />
das tun, bleibt ihnen überlassen: Sie können<br />
ihre Informationen und Botschaften<br />
mit Texten, Bildern, Broschüren und Videos<br />
transportieren.<br />
Welche Mittel nutzen Sie, um Ihre Kunden<br />
dazu zu animieren, sich auf dieser digitalen<br />
SAS umzusehen?<br />
Wir haben Anfang Juli angefangen, unsere<br />
Kunden über diese neue Plattform zu informieren.<br />
Zudem haben wir in den letzten Wochen<br />
via Newsletter, Webshop, Aussendienstmitarbeiter<br />
und natürlich auch über Werbung<br />
in den AGVS-Medien kommuniziert.<br />
Warum lohnt es sich für die Garagisten,<br />
diese digitale Messe zu besuchen?<br />
Die Garagisten können sich über Produktneuheiten<br />
der grössten und wichtigsten Zulieferer<br />
der Automobilindustrie informieren und ganz<br />
einfach per Mausklick auf attraktive Messeangebote<br />
von Herstellern zugreifen. Und dies<br />
24 Stunden am Tag und ganz bequem von zu<br />
Hause aus.<br />
Eine Frage zu den Kosten: Im Gegensatz zu<br />
2019 haben Sie keine Kosten für Infrastruktur,<br />
Catering, Unterhaltung etc. Dafür<br />
mussten Sie in die IT investieren. Wie<br />
sieht das unter dem Strich aus?<br />
Unter dem Strich wird es relativ ähnlich aussehen.<br />
Die externen Kosten sind schon deutlich<br />
tiefer, aber die Einnahmen sind im gleichen<br />
Rahmen auch geringer und die internen<br />
Aufwände sind sehr gross.<br />
Wird die «SAS digital <strong>2020</strong>» eine einmalige<br />
Sache bleiben? Oder planen Sie, die virtuelle<br />
Messe allenfalls in den kommenden<br />
Jahren als Ergänzung zur physischen SAS<br />
weiter zu betreiben?<br />
Die «SAS digital <strong>2020</strong>» entstand nach der<br />
durch Covid-19 bedingten Absage der physischen<br />
SAS <strong>2020</strong>. Nach wie vor wollen wir<br />
in Zukunft weitere <strong>Ausgabe</strong>n der physischen<br />
Fachmesse durchführen, da die Feedbacks<br />
von Besuchern und Ausstellern sehr positiv<br />
waren. Der direkte und persönliche Kontakt<br />
zwischen Werkstattmitarbeitern und<br />
qualifizierten Mitarbeitern unserer Zulieferer<br />
wird in den nächsten Jahren noch an Bedeutung<br />
zunehmen. Welche Rolle die digitale<br />
Plattform spielen wird, ist im Moment<br />
nicht klar. <<br />
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CO 2<br />
-Sanktionen<br />
Wer soll das bezahlen?<br />
78,1 Millionen Franken CO 2<br />
-Sanktionen mussten die Schweizer Auto-Importeure für die 2019 eingeführten<br />
Personenwagen bezahlen. Eine happige Summe, die sich ganz unterschiedlich verteilt und für <strong>2020</strong> noch höher<br />
ausfallen dürfte. Jürg A. Stettler<br />
Insgesamt 79 beim Bundesamt für Energie<br />
(BFE) registrierte Grossimporteure sowie<br />
Kleinimporteure mit Einzelabrechnungen<br />
müssen für die 2019 importierten Personenwagen<br />
CO 2<br />
-Sanktionen in der Höhe von 78,1<br />
Millionen Franken entrichten. Der Grund:<br />
Die spezifische CO 2<br />
-Zielvorgaben der jeweiligen<br />
Neuwagenflotten wurden nicht eingehalten.<br />
Die Abrechnung für weitere sechs Grossimporteure<br />
ist noch nicht mal abgeschlossen.<br />
Am härtesten trafen die Sanktionen die<br />
Amag, Porsche und Mercedes-Benz Schweiz.<br />
Sie müssen für ihre 118 880 im vergangenen<br />
Jahr importierten Fahrzeuge fast 65 Millionen<br />
Franken und somit 83 Prozent der gesamten<br />
CO 2<br />
-Pönale an den Bund überweisen.<br />
Happig auch die Strafe für die kleine japanische<br />
Marke Mazda: Sein Schweizer Importeur<br />
muss über 7,4 Millionen Franken berappen.<br />
Das sind durchschnittlich 1232,10<br />
Franken pro verkauftem Auto. Aber auch<br />
Ford und Maserati müssen noch Millionenbeträge<br />
entrichten, die <strong>–</strong> ein schwacher Trost<br />
<strong>–</strong> immerhin dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds<br />
(NAF) zufliessen.<br />
Die Politik bejubelt zwar Elektro-, Hybridund<br />
Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, doch bei der<br />
Mehrheit der Schweizer Kunden stehen diese<br />
Antriebsvarianten noch nicht auf dem Einkaufszettel,<br />
wenn sie sich nach einem Neuwagen<br />
umsehen. Zudem liegt der Anteil an<br />
Autos mit durstigerem Allradantrieb bei uns<br />
klar über 50 Prozent. Die Verkäufe der sparsamen<br />
Diesel sind weiter auf dem Sinkflug.<br />
Dies schmerzt Schweizer Importeure umso<br />
mehr, weil sie die CO 2<br />
-Zielvorgaben allein erreichen<br />
müssen. In der EU dagegen werden<br />
die Flottenwerte pro Marke über alle Mitgliedsstaaten<br />
berechnet <strong>–</strong> sogar die Nicht-EU-<br />
Länder Norwegen und Island lassen sich anrechnen.<br />
Kleinwagen in Italien und Spanien<br />
gleichen so höhere Emissionen von SUV und<br />
Allradfahrzeugen in anderen Ländern wie<br />
etwa Schweden aus.<br />
Die CO 2<br />
-Emissionen der Neuwagen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sinken zwar seit Jahren, liegen<br />
aber dennoch über den Zielwerten des Bundes. Das hat massive Sanktionen zur Folge. Quelle: Istock<br />
Die Importeursvereinigung Auto-Schweiz<br />
fordert daher das Parlament auf, mit der geplanten<br />
Totalrevision des CO 2<br />
-Gesetzes nach<br />
<strong>2020</strong> sicher keine Abschwächungen der bereits<br />
vom Bundesrat verabschiedeten Einführungsmodalitäten<br />
für die neuen Zielwerte<br />
vorzunehmen. Die Importeure haben Bundesrat<br />
und BFE ausserdem vorgeschlagen,<br />
dass die Schweiz bei den CO 2<br />
-Emissionen<br />
nicht als Insel, sondern als Teil der EU gelten<br />
soll. Dieses Andocken an die CO 2<br />
-Vorschriften<br />
der EU wurde jedoch abgelehnt, weil die<br />
Schweiz eine Vorreiterrolle einnehmen soll.<br />
Morten Hannesbo, Amag-CEO und Vizepräsident<br />
von Auto-Schweiz, erklärt dazu gegenüber<br />
der Denkfabrik Avenir Suisse: «Die<br />
Politik fordert, dass wir die Ziele schneller<br />
erreichen als alle anderen, ohne Rücksicht auf<br />
die Wirtschaft und Bevölkerung. Die Schweiz<br />
konnte sich das lange leisten. Die Frage ist,<br />
ob das auch in Zukunft noch der Fall ist. Wir<br />
haben die Finanzkrise erlebt, jetzt stecken<br />
wir in der Corona-Krise. Solche Krisen sind<br />
teuer und haben vielen KMU das Leben sehr<br />
schwer gemacht.»<br />
Auch punkto Konsequenzen dieser millionenteuren<br />
CO 2<br />
-Sanktionen nimmt Hannesbo<br />
im Interview kein Blatt vor den Mund und<br />
macht klar: «Die ganze Branche wird nicht<br />
darum herumkommen, mit tieferen Margen<br />
und höheren Preisen das Geld irgendwie<br />
wieder hereinzubekommen, soweit es<br />
geht. Es gibt keinen anderen Weg.» Und dieser<br />
Weg dürfte noch steiniger werden. Denn<br />
viele Modelle, die den Importeuren helfen<br />
könnten, die für <strong>2020</strong> nochmals klar strengeren<br />
gewordenen CO 2<br />
-Flottenwerte zu senken,<br />
sind wegen der Corona-Krise aktuell gar<br />
nicht lieferbar. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
bfe.admin.ch<br />
50 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Diese Schweizer Autoimporteure mussten gemäss der zentralen BFE-Vollzugsresultate für 2019 am meisten bluten:<br />
Importeur / Emissionsgemeinschaft Fahrzeugpool Anzahl PW CO 2<br />
-Ziel in g/km Zielabweichung in g/km Sanktion in CHF<br />
VW Gruppe und Porsche Standard 90185 138 3.5 35036872.50<br />
Mercedes-Benz Schweiz AG Standard 28985 144 9.3 29921 216.10<br />
Mazda Suisse SA Standard 6 041 124 11.1 7 443116.35<br />
Ford Motor Comp. (Switzerland) SA Standard 14 704 134 0.9 1 468929.55<br />
Maserati (Schweiz) AG Maserati 370 237 29.6 1 215 672.00<br />
Kleinimporteure Einzelabrechnung 820 - - 1 164 065.35<br />
Marc A. Rey Lamborghini 212 304 25 588300.00<br />
Ssangyong Schweiz AG Ssangyong 787 168 4.4 384370.80<br />
Delta Car Trade S.A. Standard 588 121 5.1 332866.80<br />
Schmohl AG Bentley 218 264 10.3 249239.40<br />
Cadillac Europe GmbH General Motors 347 265 5.2 200288.40<br />
Egeland Automobile AG Standard 153 155 2.6 44155.80<br />
S & N Automobile AG Standard 67 140 3.5 26029.50<br />
Auto Linher & Partner AG Standard 211 159 1 23421.00<br />
Garage Manser Einzelabrechnung 40 - - 21 201.00<br />
Cadei SA Standard 232 126 0.5 12 876.00<br />
Auto Vonk Sagl Einzelabrechnung 31 - - 9 601.50<br />
Octo Zug AG Standard 66 132 0.5 3 663.00<br />
Auto Züri West Standard 225 127 0.1 2 497.50<br />
Richard Cohen-Dumani Standard 32 135 0.2 710.4<br />
Total Sanktionen 2019* 309690 78149 092.95<br />
* Die Angaben von 6 Grossimporteuren fehlen in der Übersicht, da die Berechnung<br />
der Sanktion dieser Importeure noch nicht abgeschlossen ist. Die gesamte<br />
Tabelle mit allen 79 Schweizer Grossimporteuren finden Sie online.<br />
Erläuterungen zu den Spalten: «Importeur / Emissionsgemeinschaft» = Name<br />
des Importeurs oder der Emissionsgemeinschaft gemäss Anmeldung BFE,<br />
«Fahrzeugpool» = Bezeichnet die PW-Flotte, die für die Sanktionsberechnung<br />
berücksichtigt wird. Ein Importeur kann im Falle von Spezialzielen über mehrere<br />
Fahrzeugpools verfügen. «Standard» = Markenunabhängige Abrechnung<br />
mit 130 g/km-Ziel. Markenname XY: Klein- oder Nischenherstellerziel für die entsprechende<br />
Marke. «Zielabweichung in g/km» = Differenz zwischen gewichtetem<br />
CO 2<br />
-Wert und individueller Zielvorgabe, abgerundet auf eine Nachkommastelle.<br />
Quelle: www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/effizienz/mobilitaet/co2-emissionsvorschriften-fuer-neue-personen-und-lieferwagen.html<br />
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POLITIK & RECHT<br />
«Gerade die Corona-Krise hat die Bedeutung des Strassenverkehrs einmal mehr unterstrichen»: Urs Wernli plädiert in der Debatte um das CO 2<br />
-Gesetz für mehr Markt. Quelle: AGVS-Medien<br />
Interview mit AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli<br />
«Der Nationalrat setzt auf<br />
Planwirtschaft»<br />
Für Urs Wernli geht die Debatte um das neue CO 2<br />
-Gesetz in die falsche Richtung. Der AGVS-Zentralpräsident<br />
plädiert im Klimaschutz für mehr Markt und weniger Plan. Für eine vernünftige Klimapolitik brauche es alle<br />
Antriebstechnologien. Sandro Compagno und Reinhard Kronenberg<br />
Herr Wernli, das neue CO 2<br />
-Gesetz biegt auf<br />
die Zielgerade ein. Mit welchen Gedanken<br />
haben Sie die bisherigen Debatten im National-<br />
und Ständerat verfolgt?<br />
Urs Wernli: Offen gestanden bin ich besorgt.<br />
Die Corona-Krise ist noch nicht ausgestanden.<br />
Auch wenn zahlreiche Indikatoren bereits<br />
wieder aufwärts zeigen, kommen schwierige<br />
Monate auf die Schweizer Wirtschaft zu. Gerade<br />
das links-grüne Lager scheint auszublenden,<br />
dass unsere Ökonomie nicht nur aus Industriellen<br />
und Gewerbetreibenden besteht,<br />
sondern auch aus Millionen von Arbeitnehmern<br />
und deren Familien. Dass der Nationalrat<br />
in der Sommersession, also mitten in der<br />
Krise, ein CO 2<br />
-Paket schnürt, das jede Person<br />
in der Schweiz pro Jahr mit einem vierstelligen<br />
Betrag belastet, kann ich nicht verstehen.<br />
Ein weiteres Mal sollen auch die Autofahrer<br />
geschröpft werden <strong>–</strong> beide Räte wollen die<br />
Treibstoffpreise um bis zu 12 Rappen pro<br />
Liter verteuern.<br />
Diese Absicht passt definitiv nicht in die heutige<br />
Landschaft. Gerade die Corona-Krise hat<br />
die Bedeutung des Strassenverkehrs einmal<br />
mehr unterstrichen. Die Menschen meiden<br />
die öffentlichen Verkehrsmittel aus Angst<br />
vor einer Ansteckung mit Covid-19 und setzen<br />
vermehrt auf das Privatfahrzeug. Dass das<br />
Parlament die unbestrittenen Vorteile des motorisierten<br />
Individualverkehrs derart ausblendet,<br />
ist für mich unverständlich.<br />
Viele bürgerliche Politiker der FDP und CVP<br />
haben der Totalrevision des CO 2<br />
-Gesetzes<br />
zugestimmt <strong>–</strong> auch solche, die vom Autogewerbe<br />
bei den Wahlen im vergangenen<br />
Herbst unterstützt worden waren. Wieso hat<br />
man keinen bürgerlichen Schulterschluss<br />
zustande gebracht, um hier eine wirtschaftsfreundlichere<br />
Lösung zu finden?<br />
Die Politik verfolgt meist verschiedene Ziele.<br />
Im Parlament geht es nicht nur um Mehrheiten,<br />
sondern auch um Kompromisse. Ein<br />
solches Gesetz muss so gestaltet sein, dass es<br />
auch vor dem Stimmvolk bestehen kann. Offensichtlich<br />
haben verschiedene Politikerinnen<br />
und Politiker den vermeintlich nötigen<br />
politischen Kompromiss über die wirtschaftliche<br />
Situation gestellt.<br />
Was bedeutet das Gesetz für das Schweizer<br />
Gewerbe ganz allgemein?<br />
Es ist in erster Linie eine zusätzliche Belastung.<br />
Der Nationalrat hat keine Rücksicht auf<br />
die Schweizer Wirtschaft und auf die schwie-<br />
52 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
rige Lage der Schweizer Bevölkerung genommen.<br />
Er setzt auf Planwirtschaft. Dabei sieht<br />
das Übereinkommen von Paris ausdrücklich<br />
auch marktwirtschaftliche Instrumente<br />
vor, um die Klimaziele zu erreichen. Die<br />
Rechnung ist relativ einfach: Wenn das neue<br />
CO 2<br />
-Gesetz jede Person in der Schweiz im<br />
Durchschnitt mit einem vierstelligen Betrag<br />
belastet, dann fehlt dieses Geld für den Konsum.<br />
Und wenn weniger konsumiert wird,<br />
fehlen dem Gewerbe die nötigen Erträge.<br />
Die SVP hat angekündigt, ein Referendum<br />
gegen das neue Gesetz zu unterstützen. Die<br />
Partei geht davon aus, dass direkt betroffene<br />
Wirtschaftsverbände das Referendum<br />
ergreifen und dass das Volk das letzte Wort<br />
haben wird. Wie ist die Position des AGVS?<br />
Wir warten zuerst die Debatte im Ständerat<br />
ab. Danach werden wir mit Partnerverbänden<br />
wie dem Schweizerischen Gewerbeverband<br />
und Auto-Schweiz darüber entscheiden.<br />
Angesichts der Folgen des Gesetzes für die<br />
Schweizer Bevölkerung halte ich ein Referendum<br />
<strong>–</strong> Stand heute <strong>–</strong> nicht für chancenlos.<br />
Nationalrat Walter Wobmann hat eine von<br />
15 Parlamentariern unterzeichnete Motion<br />
eingereicht, wonach die CO 2<br />
-Strafzahlungen<br />
der Importeure für <strong>2020</strong> und 2021 aufgrund<br />
der Corona-Krise auszusetzen seien. Was<br />
denken Sie über diese Motion?<br />
Der AGVS begrüsst diese Motion. Die meisten<br />
Schweizer Autoimporteure werden aufgrund<br />
der Krise die extrem ambitionierten CO 2<br />
-Zielwerte<br />
nicht erreichen. Die Gründe dafür liegen<br />
sowohl in der Nachfrage wie im Angebot:<br />
Die Neuwagen in der Schweiz sind besser ausgestattet<br />
und im Durchschnitt schwerer als<br />
im europäischen Ausland. Zudem verfügen<br />
sie wegen der gebirgigen Topografie oft über<br />
Vierradantrieb. Auf der Angebotsseite ist unklar,<br />
ob in diesem und im nächsten Jahr überhaupt<br />
genügend Fahrzeuge tiefer Effizienzkategorien<br />
in die Schweiz geliefert werden.<br />
Deutschland fördert Elektrofahrzeuge und<br />
Plug-in-Hybride mit bis zu 6000 Euro. Das löst<br />
einen Nachfragesog in Deutschland aus. Die<br />
Fahrzeuge werden also prioritär in den deutschen<br />
Markt geliefert.<br />
Der CO 2<br />
-Grenzwert von 95 Gramm pro Kilometer<br />
ist gesetzt und damit sind es auch die<br />
CO 2<br />
-Strafzahlungen. Wer wird Ihrer Meinung<br />
nach die Zeche zahlen? Die Autokäufer durch<br />
höhere Preise? Die Hersteller durch tiefere<br />
Gewinne? Oder ist es am Ende der Garagist,<br />
dessen Marge nochmals kleiner wird?<br />
Das ist schwierig zu sagen, weil es von vielen<br />
Faktoren abhängt. Zu befürchten ist, dass<br />
bestimmte Modelle ganz vom Markt verschwinden<br />
werden. Das betrifft insbesondere<br />
Modelle im tieferen Preissegment. Bei ihnen<br />
wirken sich CO 2<br />
-Sanktionen prozentual<br />
viel stärker aus als bei hochpreisigen Fahrzeugen.<br />
Damit ist auch denkbar, dass der Konsument<br />
einen Teil der Zeche bezahlen dürfte.<br />
Auch die Margen der Garagisten bleiben weiter<br />
unter Druck.<br />
95 Gramm CO 2<br />
/km sind erst ein Etappenziel.<br />
Bis 2030 soll der CO 2<br />
-Ausstoss um weitere 30<br />
Prozent gesenkt werden. Ist das mit der Verbrennertechnologie<br />
überhaupt noch machbar?<br />
Diese Frage stellt sich so nicht. Wir dürfen die<br />
CO 2<br />
-Frage nicht am Antriebskonzept festmachen.<br />
Denn nicht die Technologie bestimmt<br />
den CO 2<br />
-Ausstoss, sondern die genutzte Energie.<br />
Beim AGVS stehen wir für eine technologieoffene,<br />
unideologische Diskussion ein. Das<br />
heisst, wir werden alle verfügbaren Technologien<br />
nutzen müssen, wenn wir eine vernünftige<br />
Klimapolitik machen wollen. Dazu gehört<br />
sicher die Elektromobilität, aber auch Wasserstoff<br />
sowie die verschiedenen Antriebskonzepte:<br />
Diesel, Benzin, Hybrid, Plug-in-Hybrid<br />
wie auch Biogas und E-Fuels.<br />
Wie setzt sich der AGVS in der CO 2<br />
-Debatte<br />
für die Interessen seiner Mitglieder und<br />
damit auch für die Millionen von Autobesitzern<br />
in der Schweiz ein?<br />
Indem wir Aufklärungsarbeit leisten und uns<br />
in die politische Debatte einbringen. Auf die<br />
Automobilwirtschaft entfallen in der Schweiz<br />
knapp 20 000 Betriebe mit 225 000 Arbeitsplätzen.<br />
Diesen Unternehmen und ihren Mitarbeitenden<br />
geben wir gemeinsam mit unseren<br />
Partnerverbänden eine Stimme. So haben<br />
wir im Juni gemeinsam mit Strasseschweiz<br />
einen Brief an sämtliche Nationalräte geschrieben.<br />
In diesem Brief haben wir den Räten für<br />
ihre Unterstützung während des Lockdowns<br />
gedankt und gleichzeitig sechs Vorschläge gemacht,<br />
die vernünftig und zwingend notwendig<br />
sind, um sowohl das Klima wie die Arbeitsplätze<br />
in unserer Branche zu schützen. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 53
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POLITIK & RECHT<br />
Interview mit Anja Schulze, Direktorin von Swiss Center for Automotive Research (Swiss Car)<br />
«Zu früh für Schlussfolgerungen»<br />
Die Schweizer Autobranche wurde durch die Corona-Krise arg gebeutelt. Doch wie steht es um die Schweizer<br />
Autoindustrie? Über 570 Unternehmen mit rund 34 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 12,3 Milliarden<br />
Franken sind in diesem Sektor tätig. Droht auch hier wie in Deutschland eine Pleitewelle? <strong>AUTOINSIDE</strong> hat bei<br />
Anja Schulze, Direktorin von Swiss Car und Referentin am «Tag der Schweizer Garagisten» 2021, nachgehakt.<br />
Jürg A. Stettler<br />
Während der Krise war viel die Rede von<br />
den Lieferketten. Funktionieren diese<br />
schon wieder und warum sind sie in der<br />
Autobranche so entscheidend?<br />
Die Autobranche ist eine reife Industrie, die sich<br />
über die Jahre immer mehr differenziert hat. Es<br />
ist nicht mehr wie zu Zeiten von Henry Ford,<br />
als von der Eisengewinnung bis zum Verkauf<br />
des fertigen Fahrzeugs alles aus einem Konzern<br />
kam. Das Ganze ist heute sehr modular. Ein<br />
Grossteil der Wertschöpfung findet bei den Zulieferern<br />
statt, der Hersteller verbaut diese Teile<br />
dann. Daher sind die Hersteller heute abhängiger<br />
von Zulieferern und das Funktionieren der<br />
Lieferketten so wichtig. Bei der Autoindustrie<br />
handelt es sich zudem um eine Industrie, bei<br />
der eine Konsolidierung stattgefunden hat und<br />
noch stattfindet. In den 1990er-Jahren kam China<br />
als neuer, grosser Markt und mit einer ganzen<br />
Reihe neuer Hersteller dazu. Davon abgesehen<br />
setzt sich die Konsolidierung weiter fort.<br />
Das geht einher mit einem Kostenkampf. Preise<br />
werden massiv gedrückt, was wiederum dazu<br />
führt, dass vieles nicht mehr lokal, sondern<br />
im günstigeren Osteuropa oder China gefertigt<br />
wird. Schon hat man wieder diese Abhängigkeit<br />
von Lieferketten. Und diese müssen dann<br />
auch noch von der Kostenstruktur so aufgesetzt<br />
werden, dass sie ökonomisch funktionieren.<br />
Die 46-jährige Professorin der Universität Zürich, Anja Schulze, kennt sich dank ihrer jahrelangen Forschung im<br />
Schweizer Auto-Industriesektor aus und weiss, wo aktuell der Schuhe drückt. Und sie gehört zu den Referenten des<br />
«Tag der Schweizer Garagisten» 2021 in Bern. Quelle: Swiss Car<br />
Frau Schulze, die Corona-Krise hat die<br />
Automobil-Verkäufe und den ganzen<br />
Sektor mit beispielloser Wucht getroffen,<br />
ist die Talsohle schon durchschritten?<br />
Anja Schulze, Professorin an der Universität<br />
Zürich und Direktorin von Swiss Car: Die<br />
Auto-Industrie ist ein globales Business und vor<br />
allem in Amerika und Südamerika ist Corona<br />
noch lange nicht vorbei. Auch bei uns in der<br />
Schweiz ist noch nicht abzusehen, ob wir eine<br />
zweite Welle erleben werden oder nicht. Solange<br />
diese Unsicherheiten bestehen, kann man<br />
noch nicht sagen, ob die Talsohle schon durchschritten<br />
ist.<br />
Was sind die Konsequenzen? Wieder mehr<br />
lokale Produktion?<br />
Den Unterbruch der Lieferketten hat die Autoindustrie<br />
unter anderem in Japan bereits durchgespielt.<br />
Dort machten Naturkatastrophen wie<br />
das Erdbeben 1995 in Kobe ganze Fabriken von<br />
einem Tag auf den anderen produktionsunfähig.<br />
Die Lehre daraus: eine grössere geografische<br />
Verteilung der Produktion, um das Risiko<br />
zu verteilen. Nur: Bei Corona ist die ganze Welt<br />
betroffen, da hilft auch keine geografische Ausgliederung.<br />
Eine lokale Produktion steht zudem<br />
nicht von heute auf morgen und am Schluss<br />
bleibt auch immer noch die Kostenfrage.<br />
56 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Weltweit müssen alle Hersteller sparen. Gleichzeitig steigen die<br />
<strong>Ausgabe</strong>n für die Entwicklungen von alternativen Antriebsarten<br />
oder fürs autonome Fahren an …<br />
Nicht nur die Hersteller auch die Zulieferer müssen hier investieren<br />
und gleichzeitig verschärft sich der Preiskampf. Dies ist eine sich immer<br />
weiter öffnende Schere. Die Kosten bleiben in der Auto-Industrie<br />
ein riesiges Thema.<br />
Wie steht es um die Schweizer Automobilzulieferer? Muss man,<br />
wie in den letzten Wochen in Deutschland, mit Pleiten und einer<br />
Marktbereinigung rechnen?<br />
Im internationalen Verhältnis ist der Schweizer Markt klein. Man produziert<br />
nicht per se für die Schweiz. 80 Prozent aller hiesigen Zulieferer<br />
liefern nach Deutschland, gefolgt von Frankreich, Italien und dem Rest<br />
Europas; dann noch China und die USA. Jetzt schon Schlüsse zu ziehen,<br />
wäre zu früh. Aber in der letzten grossen Krise 2008/2009 wurde erwartet,<br />
dass es im Zulieferer-Sektor einige Pleiten gibt. Die gab es, aber<br />
erfreulicherweise klar weniger als erwartet. Der Grossteil der Schweizer<br />
Betriebe hat ein sehr breites, differenziertes Produktportfolio. Sie<br />
liefern nicht nur in die Autoindustrie, sondern auch in den Luftfahrtbereich,<br />
die Medizintechnik oder die Bauindustrie. «Auto» ist somit<br />
nur ein Teil des Gesamtgeschäfts, was das Risiko aufteilt und somit<br />
Ausfälle abzufedern hilft. Ausserdem waren die Eigenkapitalraten der<br />
Unternehmen gross genug, um die Krise zu bewältigen. Als Nächstes<br />
schüttelte der Frankenschock mit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses<br />
2015 die Industrie durch. Auch dies haben die Betriebe weggesteckt.<br />
Das zeigt: Der Sektor ist recht agil. Das gibt Hoffnung, dass<br />
die Schweizer Zulieferer auch Corona bewältigen können, selbst wenn<br />
die Portfoliodifferenzierung bei der Pandemie nur bedingt hilfreich ist.<br />
Jeder achte Arbeitsplatz in der Schweiz hängt direkt oder indirekt<br />
vom Auto ab. Dennoch ist die Branche politisch nicht enorm präsent<br />
<strong>–</strong> wo sehen Sie Gründe dafür?<br />
Im Vergleich zu Deutschland besitzt die Schweiz keine Volumenhersteller.<br />
Dort basiert die Wirtschaft noch stärker auf dem Automobilsektor.<br />
Aber der politische Einfluss der Branche wird in der Schweiz<br />
manchmal unterschätzt. Denn eines der in der letzten grossen Krise<br />
2008/2009 in Bern geschnürten Konjunkturpakete umfasste neben der<br />
Baubranche und Clean-Tech auch die Autobranche. Vielen Leuten ist<br />
gar nicht bewusst, dass die Schweiz eine Autoindustrie besitzt! Dass<br />
Sika nicht nur ein Bauzulieferer ist, sondern Klebstoffe in Autos liefert,<br />
ist oft unbekannt <strong>–</strong> das trifft noch auf weitere Firmen zu. Über 570<br />
Unternehmen sind in diesem Sektor tätig.<br />
Die Industrie forciert aktuell den Elektroantrieb. Macht das Sinn<br />
oder ist es schlicht der Versuch, CO 2<br />
-Strafen zu verhindern?<br />
Diese Strafen haben das Ziel, klimafreundlichere Fahrzeuge auf die<br />
Strassen zu bringen. Von allein geht das nicht. Die Frage ist nur: wie?<br />
In den letzten Monaten ist die Politik erfreulicherweise wieder technologieoffener<br />
unterwegs. Zuvor hat man stark auf rein batterieelektrische<br />
Antriebe fokussiert. Jetzt wird der Blick wieder breiter. Es ist<br />
auch wichtig, das Gesamtbild anzuschauen und nicht nur das, was am<br />
Auspuff rauskommt. Ein Elektroauto ist auch nicht die goldene Klimalösung.<br />
Man muss sich nicht nur fragen: Wie viel CO 2<br />
benötigt die Herstellung<br />
einer Batterie? Sondern auch: Wie entsorgt man sie? In welchen<br />
Minen werden Rohstoffe abgebaut, die es für die Batterieherstellung<br />
braucht? Wer arbeitet dort? Solche Fragestellungen sind wichtig und<br />
gehen weit über die CO 2<br />
- und Klimathematik hinaus. Dabei bleibt die<br />
Frage bestehen, woher der Strom für die E-Mobilität stammt. Klimafreundlichere<br />
Mobilität ist für unseren Planeten sicher wichtig. Aber<br />
ob diese letztlich auf der E-Mobilität, auf alternativen Treibstoffen oder<br />
gar auf einem Mix aus verschiedenen Technologien beruht, lässt sich<br />
derzeit noch nicht beantworten. Insofern ist ein enger Fokus auf batterieelektrisch<br />
nicht zielführend, man sollte technologieoffener agieren.<br />
Etwas Persönliches, aber welche Beziehung haben Sie zum Auto?<br />
Es muss mich von A nach B bringen, wenn der gut ausgebaute Schweizer<br />
ÖV dies nicht tut. Gleichzeitig muss ich zugeben, dass ich die tempobefreite,<br />
deutsche Autobahn schätze. (lacht) Ich fahre gerne schnell!<br />
Ein technisch gut ausgestattetes und motorisiertes Auto ist dazu nötig.<br />
Auch die technische Exzellenz im Bereich Sicherheit muss vorhanden<br />
sein.<br />
Zum Schluss noch dies: An welcher Studie arbeiten Sie gerade?<br />
Studien sind enorm aufwendig. Man glaubt es vielleicht nicht, aber wir<br />
arbeiten ein komplettes Jahr an einer Studie. Da wir am Swiss Car noch<br />
anderes machen, wird die Studie zum Auto-Sektor nur alle fünf Jahre<br />
veröffentlicht. Ich überlege mir aktuell, etwas Kleineres zum Technologiewandel,<br />
auch im Nachgang zur Corona-Krise, zu realisieren. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
swiss-car.ch<br />
Swiss Center for Automotive Research<br />
Die 46-jährige Anja Schulze gründete 2005 das Swiss Center for<br />
Automotive Research, kurz Swiss Car. Die in Dresden geborene<br />
Schweizerin promovierte 1999 an der Universität St. Gallen summa<br />
cum laude zur Dr. oec. HSG. Mit dem Swiss Car legte sie die Grundlagen<br />
für die Durchführung relevanter und empirischer Forschung in<br />
diesem Wirtschaftssektor, der oft unterschätzt wird, aber jährlich über<br />
12 Milliarden Franken Umsatz erwirtschaftet. Die Mutter einer Tochter<br />
lebt in Teufen AR und ist seit 2014 Professorin für Technologie und<br />
Innovationsmanagement an der Universität Zürich. Ihre Forschung<br />
und die zuletzt 2018 erschienene Studie zur Schweizer Autoindustrie<br />
machen sie zu einer profunden Kennerin und Expertin in diesem<br />
Sektor, auf deren Wissen die Industrie, aber auch Politik und diverse<br />
Verbände immer wieder zurückgreifen.<br />
seit<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 57
BILDUNG<br />
Für einen Mechaniker ist eine äusserst sorgfältige<br />
Arbeitsweise unabdingbar, denn schon der kleinste<br />
Fehler könnte einen Rennausfall verursachen.<br />
Quelle: Sauber Motorsport AG<br />
Traumjob im Motorsport<br />
«Viel Herzblut gefragt»<br />
Roman Giger hat seinen Traum verwirklichen können. Letzten Herbst nahm er sein Diplom als Automobil-<br />
Diagnostiker entgegen, nun arbeitet er als Junior-Mechaniker für ein Formel-1-Team. Der junge Luzerner<br />
gehört seit <strong>2020</strong> zu den Mitarbeitern von Alfa Romeo Racing Orlen, dem Schweizer Automobilrennstall mit<br />
Sitz in Hinwil ZH. Jürg A. Stettler<br />
Herr Giger, war für Sie schon während<br />
der Ausbildung klar, dass Sie einst in die<br />
Formel 1 wollen?<br />
Roman Giger, Automobil-Diagnostiker und<br />
Junior-Mechaniker bei der Sauber Motorsport<br />
AG: (lacht) Eigentlich schon viel früher.<br />
Mein Vater besitzt in Richenthal LU die Hubgarage<br />
AG. Ich war schon als Kind immer von<br />
Autos umgeben und bereits damals fasziniert<br />
vom Motorsport. Schon als Jugendlicher verfolgte<br />
ich Rallye, RallyeCross, MotoGP und<br />
Formel1, später interessierte ich mich auch<br />
für Driftrennen und fuhr selbst welche. Daher<br />
war es für mich schon immer ein Wunschtraum,<br />
irgendwann für ein Formel-1-Team<br />
arbeiten zu dürfen.<br />
Wie gelang Ihnen der Sprung in die<br />
Hinwiler F1-Schmiede?<br />
Ich habe schon während meiner Ausbildung<br />
zum Automobil-Diagnostiker auf dem Internetportal<br />
von Sauber jeweils geschaut, welche<br />
Jobs ausgeschrieben waren. Im <strong>September</strong><br />
2019 habe ich dann den Job als Junior-Mechaniker<br />
entdeckt und mich noch kurz vor dem<br />
Abschluss zum Automobil-Diagnostiker beworben.<br />
Ich durfte mich vorstellen und für<br />
Probearbeiten nach Hinwil fahren. Nach diesen<br />
Probearbeiten reiste ich mit einem unterschriebenen<br />
Vertrag nach Hause und musste<br />
nur überlegen, wann ich meinen Job antreten<br />
wollte <strong>–</strong> ein tolles Gefühl.<br />
Sie haben im letzten Jahr Ihre Ausbildung<br />
zum Automobil-Diagnostiker mit Bestnoten<br />
abgeschlossen. Wie können Sie nun von<br />
dieser guten Basis profitieren?<br />
Wir haben uns schon damals mit Hybrid- und<br />
Sensortechnik, Elektronik und Fahrzeuggeometrie<br />
befasst, das ist sicherlich hilfreich. Doch in<br />
der F1 ist natürlich alles eine Nummer grösser<br />
und komplexer. Die gute Basis hilft zwar,<br />
aber man muss viel Neues dazulernen. Aber<br />
im Bereich Elektronik und Fahrwerksgeometrie<br />
konnte ich sicher von meiner Ausbildung<br />
profitieren.<br />
Was sind Ihre Ziele innerhalb des F1-Teams?<br />
Mein persönliches Ziel ist sicherlich, dass ich<br />
den Sprung ins Rennteam schaffe und dann<br />
mit zu den Rennen reisen darf. Im ersten Jahr<br />
ist man als Junior-Mechaniker noch in Hinwil<br />
stationiert. So lerne ich die ganzen Abläufe im<br />
Team kennen und erhalte sogar Einblick in andere<br />
Bereiche, wie etwa die Schweisserei. Als<br />
Mechaniker ist mir aber grundsätzlich wichtig,<br />
dass unsere Fahrer ohne technische Defekte ins<br />
58 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
der Wartung und der Überprüfung von Teilen<br />
beschäftigt. Im Bereich Performance und Aerodynamik<br />
gab es nun sicher etwas mehr zu tun.<br />
Aber in der Formel 1 wollen sich ja alle Teams,<br />
selbst Spitzenteams wie Mercedes-AMG Petronas,<br />
immer verbessern und von Rennen zu Rennen<br />
schneller werden. Von daher ist man immer<br />
gefordert, die Performance der Boliden zu<br />
verbessern.<br />
Das Rennteam in der Boxengasse während des Grand Prix von Ungarn <strong>2020</strong> in Action. Quelle: Sauber Motorsport AG<br />
Der 24-jährige Luzerner Automobil-Diagnostiker Roman<br />
Giger arbeitet seit <strong>2020</strong> als Junior-Mechaniker für das<br />
Hinwiler Formel-1-Team von Alfa Romeo Racing Orlen.<br />
Quelle: Sauber Motorsport AG<br />
Ziel kommen. Die Ingenieure und Aerodynamiker<br />
sind dafür zuständig, dass unsere Rennboliden<br />
möglichst schnell sind, wir dagegen,<br />
dass sie zuverlässig funktionieren. Denn wenn<br />
wie zum Saisonauftakt im österreichischen<br />
Spielberg andere Teams Ausfälle hinnehmen<br />
müssen, dann haben wir bei Alfa Romeo Racing<br />
Orlen automatisch grössere Chancen auf<br />
wichtige WM-Punkte.<br />
Wie sieht ein Arbeitstag von Ihnen bei<br />
Sauber Motorsport in Hinwil aus?<br />
Kein Tag ist gleich wie der andere. Vor dem F1-<br />
Saisonstart hatten wir viel mit dem Aufbau der<br />
Fahrzeuge zu tun. Dann waren wir vor allem<br />
im Bereich des Musterbaus gefragt. Schliesslich<br />
mussten die Ingenieure und Aerodynamiker<br />
wissen, ob ihre Ideen nicht nur auf den Computerzeichnungen<br />
funktionieren, sondern auch<br />
in der Realität. Sogar bei den Boxenstopp-Übungen<br />
durfte ich da schon mitmachen. Während<br />
der Saison haben wir nun mehr mit Arbeiten an<br />
Intercoolern und Wärmetauschern, aber auch<br />
dem Aufbau der Einsatzchassis zu tun. Zudem<br />
kommt immer wieder der Musterbau für Updates<br />
aus der Entwicklungsabteilung hinzu. Das<br />
macht meinen Alltag extrem spannend und abwechslungsreich.<br />
Hatten Sie selbst auch schon Kontakt mit<br />
den beiden Fahrern Kimi Räikkönen und<br />
Antonio Giovinazzi?<br />
Kimi Räikkönen hat bereits mehrmals, sogar<br />
schon mit seinem Sohn, bei uns in Hinwil vorbeigeschaut,<br />
aber nur wenig gesprochen. Antonio<br />
Giovinazzi habe ich bei der Sitzprobe<br />
kurz getroffen. Am meisten gesprochen habe<br />
ich mit Robert Kubica, der für die Saison <strong>2020</strong><br />
als Test- und Entwicklungsfahrer ins Team<br />
zurückkehrte, in dem er seine Formel-1-Karriere<br />
einst begann. Beim Anpassen seines Sitzes<br />
war ich dabei.<br />
Die ersten Rennen der Saison liefen für<br />
Alfa Romeo Racing Orlen nicht wunschgemäss.<br />
Bedeutet das jeweils Zusatzarbeit<br />
für alle in Hinwil?<br />
Wir im Bereich des Car Assembly sind mehr mit<br />
Was waren die grössten Umstellungen, als Sie<br />
von der Garage zur F1-Schmiede wechselten?<br />
Das sind zwei unterschiedliche Welten. Aber<br />
vor allem die Arbeit mit ganz anderen Materialien<br />
ist sehr interessant. In der Garage meines<br />
Vaters war ein Teil aus Karbon ein Highlight<br />
im Mechatroniker-Alltag. Hier arbeiten wir<br />
konstant mit Karbon und Titanium. Schon der<br />
kleinste Fehler kann zu einem Ausfall im Rennen,<br />
somit Punkte- und natürlich auch einem<br />
massiven Geldverlust führen. Die Konsequenzen<br />
sind bei einem Fehler in einer Garage zwar<br />
ebenfalls ärgerlich, aber lange nicht so gravierend.<br />
In meinem Alltag ist daher eine äusserst<br />
sorgfältige Arbeitsweise unabdingbar. Ausserdem<br />
warten wir nicht nur Autos wie in einer<br />
normalen Garage, sondern bauen diese. Daher<br />
muss ich auch mal neue Drehteile produzieren<br />
oder ganz neue Lösungsansätze finden.<br />
Wie viele Leute sind in Hinwil tätig?<br />
In meiner Abteilung, dem Car Assembly, sind<br />
wir sechs Mitarbeiter. Insgesamt sind in Hinwil<br />
aber über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beschäftigt, bei der Sauber Motorsport AG,<br />
der Sauber Aerodynamics AG und der Sauber<br />
Engineering AG. Die letzten beiden übernehmen<br />
auch Kundenaufträge im Motorsport, anderen<br />
Sportarten oder selbst für die Lebensmittelindustrie.<br />
Und was raten Sie anderen Jugendlichen,<br />
die von einem Job im Motorsport träumen?<br />
Gute Bewerbungsunterlagen und Noten helfen<br />
sicher, aber auch private Erfahrungen im<br />
Motor- oder Kartsport sind hilfreich. Zudem<br />
muss man sich bewusst sein, dass man keinen<br />
normalen Job antritt und bereit sein, viel<br />
Zeit zu investieren. Manchmal ist nicht einfach<br />
um 17.30 Uhr, sondern vielleicht erst um<br />
21 oder 22 Uhr Schluss. Gehört man zum F1-<br />
Rennteam, ist man zwar weltweit unterwegs,<br />
aber auch an über 20 Wochenenden weg von<br />
zuhause. Daher ist für den Job sicherlich auch<br />
viel Herzblut nötig. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
sauber-group.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 59
BILDUNG<br />
QV <strong>2020</strong> technische Grundbildungen AGVS<br />
2400 Lernende absolvieren<br />
spezielle Abschlussprüfungen<br />
Verkürztes Qualifikationsverfahren, weniger praktische Posten, keine schriftlichen und mündlichen Prüfungen:<br />
Die Covid-19-Pandemie hat auch die Berufsbildung durcheinandergewirbelt. Trotz schwieriger Umstände zieht<br />
der AGVS ein positives Fazit zum etwas anderen QV <strong>2020</strong>. André Bissegger<br />
Innert kürzester Zeit einigten sich die Berufsverbände,<br />
die Sozialpartner, der Bund<br />
und die Kantone im Frühjahr auf Lösungen,<br />
wie die Qualifikationsverfahren (QV)<br />
trotz Corona-Krise sicher und fair durchgeführt<br />
werden können. Ihr gemeinsames<br />
Ziel: eine gerechte Lösung, mit der die Lernenden<br />
ihre Ausbildung abschliessen und<br />
ihre Arbeitsmarktbefähigung nachweisen<br />
können, so dass ihnen für ihre berufliche<br />
Zukunft alle Türen offen stehen.<br />
Für die rund 2400 Lehrabgänger aus den technischen<br />
Grundbildungen des Automobilgewerbes<br />
bedeutete dies, dass sie keine schriftlichen<br />
und mündlichen Prüfungen absolvieren<br />
mussten. Die Note Berufskenntnisse wurde<br />
aus dem Mittelwert der Semesternoten aus<br />
der Berufsfachschule des berufskundlichen<br />
Unterrichts ermittelt. Bei der Erfahrungsnote<br />
gab es nur eine Note aus dem Mittelwert<br />
der Noten aus den überbetrieblichen Kursen.<br />
Zudem wurde für alle die Anzahl der praktischen<br />
Posten reduziert: Die Automobil-Assistenten/-innen<br />
<strong>–</strong> für sie war es das erste QV<br />
nach der neuen BiVo 2018 <strong>–</strong> absolvierten noch<br />
vier praktische Posten statt sieben, die Automobil-Fachmänner/-frauen<br />
sechs anstelle der<br />
sonst üblichen elf und die Automobil-Mechatroniker/-innen<br />
sieben statt 15.<br />
SIDE hat bei ihm nachgefragt, wie die QV <strong>2020</strong><br />
funktioniert haben.<br />
Herr Schöpfer, die QV <strong>2020</strong> der technischen<br />
Grundbildungen standen wegen<br />
Corona unter einem besonderen Stern.<br />
Welche Bilanz ziehen Sie zu den QV <strong>2020</strong>?<br />
Arnold Schöpfer, Grund- und Höhere<br />
Berufsbildung AGVS: Es hat alles funktioniert.<br />
Die QV konnten in allen Kantonen<br />
mit der Hälfte der praktischen Posten gegenüber<br />
dem Normalfall ohne Probleme durchgeführt<br />
werden <strong>–</strong> mit Ausnahme des Tessins. Im<br />
Tessin fanden keine zentralen praktischen<br />
Prüfungen statt. Stattdessen mussten die Berufsbildner<br />
die Bewertung der Absolventen im<br />
eigenen Betrieb vornehmen. Lediglich für Wiederholer<br />
gab es auch im Tessin zentrale praktische<br />
Prüfungen.<br />
Welchen Einfluss hatten die Anpassungen<br />
auf die Leistungen der Lehrabgängerinnen<br />
und Lehrabgänger?<br />
Wir bewegen uns bei den Erfolgsquoten etwas<br />
höher als im Jahr 2019. Speziell bei den Automobil-Mechatroniker/-innen<br />
mit der Fachrichtung<br />
«Personenwagen» ist die Erfolgsquote gut<br />
10 Prozent höher. Der Grund dafür ist, dass in<br />
diesem Jahr keine schriftlichen und mündlichen<br />
Prüfungen in den Berufskenntnissen stattgefunden<br />
haben. Gerade bei den Automobil-Mechatronikern<br />
ist die Note der Berufskenntnisse<br />
eine Fallnote. Nun gab es in diesem Jahr weniger<br />
Kandidaten, die wegen diesem Umstand die<br />
Prüfungen nicht bestanden haben.<br />
verkleinert wurde, hatten die einzelnen Posten<br />
mehr Gewicht. Es gab für die Kandidatinnen<br />
und Kandidaten weniger Möglichkeiten, einen<br />
missratenen Posten noch zu korrigieren.<br />
Wie haben die Betriebe respektive Ausbildner<br />
auf das angepasste QV reagiert?<br />
Die Norm waren positive Rückmeldungen.<br />
Fragen gab es lediglich, ob die Berufskennt-<br />
Arnold Schöpfer, AGVS.<br />
Arnold Schöpfer ist beim AGVS zuständig für<br />
die Grund- und Höhere Berufsbildung. AUTOIN-<br />
Welche Rückmeldungen haben Sie von<br />
den Experten erhalten?<br />
Das QV <strong>2020</strong> war vor allem für die Lernenden,<br />
die bei den Noten der praktischen Prüfungen<br />
keine grossen Reserven hatten, schwieriger zu<br />
bestehen. Da die Anzahl der praktischen Posten<br />
Die Automobil-Mechatroniker mit Fachrichtung<br />
«Personenwagen» haben ihre Erfolgsquote um<br />
10 Prozent gesteigert. Quelle: AGVS-Medien<br />
60 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
nisse richtig beurteilt werden können,<br />
wenn keine schriftlichen und mündlichen<br />
Prüfungen stattfinden.<br />
Haben sich auch Lehrabgänger gemeldet?<br />
Von den Lernenden erhielten wir vor allem<br />
Rückmeldungen, dass sie sich nicht optimal<br />
vorbereiten konnten, da auch die Repetitionskurse<br />
für die praktischen Tätigkeiten in der<br />
Zeit zwischen März und April ausfielen. Allerdings<br />
kann man ihnen entgegenhalten, dass<br />
sicher die Möglichkeit bestanden hätte, sich<br />
einige Inhalte auch im Betrieb noch einmal<br />
anzuschauen. Die einzelnen Inhalte der Prüfungsposten<br />
wurden vom AGVS ja auch offen<br />
kommuniziert.<br />
In den meisten Kantonen wurden die Prüfungen<br />
zentral durchgeführt, im Tessin dezentral.<br />
Dazu gab es Erfahrungsnoten. Gibt es allenfalls<br />
Punkte oder Erkenntnisse, die auch ohne<br />
Corona in künftige QV einfliessen werden?<br />
Die QV mussten innerhalb kurzer Zeit durch<br />
den Bund, Kantone und auch den Organisationen<br />
der Arbeitswelt OdA so angepasst werden,<br />
dass am Ende ein für alle guter Kompromiss<br />
entstanden ist. Im Moment ist es noch zu<br />
früh, um sagen zu können, ob und was jetzt<br />
besser war. Es fanden ja nur praktische Prüfungen<br />
statt und hier ist die kleinere Anzahl der<br />
praktischen Posten sicher nicht ein Vorteil für<br />
die Lernenden.<br />
Corona war einschneidend für die Berufsbildung,<br />
beispielsweise auch durch den<br />
Wegfall des Präsenzunterrichts. Wie wird<br />
sich das auf die Lehrabgänger <strong>2020</strong> auswirken?<br />
Werden sie Nachteile auf dem<br />
Arbeitsmarkt haben?<br />
Durch diese Situation hat es bei einigen Lernenden<br />
sicher Lücken gegeben. Diese betreffen<br />
aber hauptsächlich die Berufskenntnisse.<br />
Somit ist dieses Manko auf dem Arbeitsmarkt<br />
und vor allem in der Werkstatt kaum spürbar.<br />
Die Lernenden hatten in dieser Zeit die<br />
Möglichkeit, im Homeschooling die Themen<br />
und Inhalte im Lehrmittel zu bearbeiten. Diese<br />
Zeit hat uns zudem aufgezeigt, was für andere<br />
Lernmethoden es gibt. Diese werden in<br />
Zukunft vermehrt eingesetzt. Für diejenigen,<br />
die nun eine Weiterbildung absolvieren werden,<br />
sind die gemachten Erfahrungen sicher<br />
kein Nachteil. <<br />
Die Absolventen<br />
Über 2400 Kandidaten haben das QV <strong>2020</strong><br />
in den technischen Grundbildungen des<br />
AGVS absolviert. Knapp 90 Prozent von<br />
ihnen haben bestanden, etwa 4 Prozent<br />
mehr als im Vorjahr. Vor allem die<br />
Automobil-Mechatroniker/-innen mit der<br />
Fachrichtung «Personenwagen» haben<br />
ihre Erfolgsquote gegenüber dem Vorjahr<br />
um über 10 Prozent gesteigert. Die Automobil-Assistenten<br />
konnten ihre Erfolgsquote<br />
um 1 Prozent steigern. Einzig bei<br />
den Automobil-Mechatroniker/-innen und<br />
Automobil-Fachmänner/-frauen <strong>–</strong> beide in<br />
der Fachrichtung «Nutzfahrzeuge» <strong>–</strong> stieg<br />
die Durchfallquote leicht an. Die grössten<br />
Durchfallquoten weisen die Automobil-<br />
Fachmänner/-frauen Fachrichtung<br />
«Personenwagen» und die Automobil-<br />
Mechatroniker/-innen Fachrichtung<br />
«Nutzfahrzeuge» mit rund 13 respektive<br />
10 Prozent auf.<br />
esa.ch<br />
Sorglos investiert.<br />
Zusammen sind wir stark
BILDUNG<br />
«SwissSkills Championships <strong>2020</strong>»<br />
Champion gesucht<br />
An den «SwissSkills Championships <strong>2020</strong>» von Mitte <strong>September</strong> messen sich die grössten Talente des<br />
Autogewerbes. Die Besten qualifizieren sich für den EuroCup und haben Chancen, an den «WorldSkills 2021»<br />
in Shanghai teilzunehmen. André Bissegger<br />
Anstelle der «SwissSkills» messen sich die Kandidaten in diesem Jahr an den «SwissSkills Championships <strong>2020</strong>». Quelle: AGVS-Medien<br />
Für eine Automobil-Mechatronikerin und<br />
dreissig -Mechatroniker gilt es vom 10. bis<br />
12. <strong>September</strong> <strong>2020</strong> ernst: Sie messen sich<br />
mit den Besten ihres Fachs an den «SwissSkills<br />
Championships <strong>2020</strong>», die anstelle der<br />
verschobenen «SwissSkills» stattfinden.<br />
Damit hat der Berufsnachwuchs trotz Coronavirus-Pandemie<br />
die Möglichkeit, seine<br />
Fähigkeiten unter Beweis zu stellen<br />
und mit Fachwissen aufzutrumpfen.<br />
Der Wettbewerb in der Mobilcity in Bern<br />
startet am Donnerstag mit einem 31-köpfigen<br />
Kandidatenfeld und 4 Posten. Davon<br />
qualifizieren sich zwölf Kandidaten für<br />
die Halbfinals vom Freitag. Dort messen<br />
sie sich an sechs Posten. Die besten sechs<br />
Halbfinalisten ziehen ins Finale vom Samstag<br />
ein und kämpfen dort an drei Posten<br />
um die Medaillen. Für die Lernenden geht<br />
es dabei nicht nur um den Titel <strong>–</strong> die Medaillengewinner<br />
qualifizieren sich auch<br />
für den EuroCup und haben so die Chance,<br />
sich das Ticket für die «WorldSkills 2021» in<br />
Shanghai zu sichern.<br />
Markus Schwab, AGVS.<br />
Der Final findet erstmals als Parallelwettbewerb<br />
statt, wie der Wettbewerbsverantwortliche<br />
Markus Schwab erklärt. Dies soll<br />
auch den Druck auf die Kandidaten erhöhen,<br />
«wenn sie aus den Augenwinkeln sehen,<br />
wie weit ihre Mitstreiter bereits sind».<br />
«Damit wird eine Situation geschaffen, wie<br />
sie auch an den internationalen Wettbewer-<br />
62 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Mehr Druck für die Kandidaten: Der Final wird erstmals als Parallelwettbewerb stattfinden.<br />
ben sein wird», sagt Schwab. «So können sich<br />
die Kandidaten schon einmal daran gewöhnen<br />
respektive sie sehen, wie sie mit dieser Situation<br />
umgehen können.» Zudem fliesst ihr Umgang<br />
mit dem Druck in die Bewertung mit ein.<br />
Geprüft werden die Jugendlichen in den grossen<br />
Themen ihrer Ausbildung, also beispielsweise<br />
Motorenmanagement, Bremsen oder Elektrik.<br />
Ziel ist, ein möglichst grosses Spektrum abzubilden.<br />
«Wir orientieren uns bei den Aufgaben<br />
an den ‹WorldSkills›», erklärt Schwab.<br />
Für einmal können die Wettkämpfe nicht<br />
live vor Ort mitverfolgt werden. Interessierte<br />
müssen trotzdem nicht darben: Die «Swiss<strong>–</strong><br />
Skills Championships <strong>2020</strong>» werden medial<br />
begleitet, beispielsweise auf den Kanälen von<br />
SwissSkills. Noch nicht sicher ist, ob eine<br />
Live-Übertragung auf Social Media stattfinden<br />
kann. Die AGVS-Medien, die auf autoberufe.<br />
ch und agvs-upsa.ch ebenfalls über die Meisterschaften<br />
berichten werden, werden rechtzeitig<br />
informieren.<br />
Die Berufswettkämpfe sind nicht nur für die<br />
Berufsabgänger wichtig, sondern auch für<br />
den künftigen Berufsnachwuchs. Die Schülerinnen<br />
und Schüler erhalten einen Einblick,<br />
der ihnen als Entscheidungshilfe für die Berufswelt<br />
dienen kann. Anstelle der nun ausfallenden<br />
Besuche an den Meisterschaften<br />
erhalten die Schulklassen daher mit «SwissSkills<br />
Connect» eine digitale Möglichkeit, um<br />
sich trotz Corona mit der Berufsvielfalt auseinanderzusetzen<br />
und sich von Hunderten<br />
von Berufs-Champions inspirieren zu lassen,<br />
teilt SwissSkills mit.<br />
Die Champions stellen sich beispielsweise<br />
während den Inspirationstagen vom 15. bis 17.<br />
<strong>September</strong> in Live-Videochats online den Fragen<br />
der Schülerinnen und Schülern, die sich<br />
mit ihren Schulklassen anmelden können.<br />
Dazu kommen begleitende Unterrichtsmaterialien,<br />
die zusammen mit der Berufsberatung<br />
erarbeitet wurden. Die Videochats sind auch<br />
nach den Inspirationstagen weiterhin online<br />
00749_Swiss_Dealerships_Advert_for_Qapter_German_187x63.pdf 1 07/08/<strong>2020</strong> 11:38:46<br />
abrufbar. Damit lässt sich «SwissSkills Connect»<br />
gut als Vor- oder Nachbearbeitung eines<br />
Besuchs bei einer Berufsmesse nutzen <strong>–</strong> und<br />
inspiriert so hoffentlich möglichst viele Jugendliche<br />
zu einer Ausbildung im Automobilgewerbe.<br />
Denn eines ist klar: Autoberufe haben<br />
Zukunft! <<br />
Die Kandidaten<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Insgesamt 31 Automobil-Mechatroniker<br />
<strong>–</strong> darunter eine Frau <strong>–</strong> treten zu den<br />
«SwissSkills Championships <strong>2020</strong>» an.<br />
Abgesehen vom Tessin sind alle Sprachregionen<br />
vertreten. 12 Kandidaten haben<br />
ihre Ausbildung in der Fachrichtung<br />
Nutzfahrzeuge absolviert, 19 sind auf<br />
Personenwagen spezialisiert. Sie sind<br />
alle zwischen 19 und 21 Jahre alt.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 63
BILDUNG<br />
«Kaufleute 2022»<br />
Ausbildung im Wandel<br />
Die kaufmännische Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» wird derzeit revidiert. Die neue Bildungsverordnung<br />
soll ab Lehrbeginn 2022 umgesetzt werden. Das sind die Leistungsziele der Branche Automobil-Gewerbe und<br />
die Hauptmerkmale der Revision. Carla Stampfli<br />
Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» wettbewerbsfähiger und<br />
attraktiver. Die Lernorte arbeiten enger zusammen, was zentral für die<br />
Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist und dazu beiträgt, dringend<br />
benötigte, hoch motivierte Nachwuchskräfte zu gewinnen.<br />
Was sind die Hauptmerkmale der neuen Bildungsverordnung? Die Ausbildung<br />
wird künftig mehr den Anforderungen der Unternehmen entsprechen,<br />
da sie neu betriebs- beziehungsweise handlungskompetenzorientiert<br />
aufgebaut ist. Anhand von konkreten Praxisaufträgen wird<br />
die betriebliche Ausbildung klarer strukturiert, was den Betrieben den<br />
Bildungsauftrag erleichtert. Die beiden bisherigen Profile B und E in der<br />
Berufsschule werden aufgehoben, stattdessen werden flexiblere Möglichkeiten<br />
angeboten, um auf die individuellen Stärken der Lernenden<br />
und auf die Anforderungen der Lehrbetriebe einzugehen.<br />
Betrieb und Lernende können neu gemeinsam einen Wahlpflichtbereich<br />
wählen, mit dem die Auszubildenden zusätzliche schulische<br />
Kompetenzen erwerben. Die Leistungen der Lernenden in den überbetrieblichen<br />
Kursen (üK) werden neu in Form von üK-Kompetenznachweisen<br />
erhoben, wobei nach wie vor 16 üK-Tage durchgeführt<br />
werden. Nicht zuletzt ist vorgesehen, dass die bisherige betriebliche<br />
schriftliche Prüfung entfällt. Neu wird eine individuelle 50-minütige,<br />
branchenspezifisch geleitete Fallarbeit in den Handlungskompetenzen<br />
A bis E erstellt.<br />
Mit der Revision wird die kaufmännische Grundbildung fit für die Zukunft gemacht.<br />
Quelle: AGVS-Medien<br />
Ob im Bereich Administration, Handel, Kundendienst, Finanz- und Rechnungswesen<br />
oder Personal: Kaufleute im Automobil-Gewerbe erbringen<br />
wichtige Dienstleistungen für alle Betriebszweige. Das Berufsfeld <strong>–</strong> wie<br />
viele andere auch <strong>–</strong> verändert sich stetig. Der Arbeitsmarkt wird flexibler,<br />
die Prozesse werden zunehmend digitalisiert. Um die kaufmännische<br />
Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» fit für die Berufswelt der Zukunft<br />
zu machen, wird sie im Rahmen des Projekts «Kaufleute 2022»<br />
der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungsund<br />
Prüfungsbranchen SKKAB revidiert. Dank der Reform wird die<br />
Zu den branchenspezifischen Leistungszielen der Lernenden im Automobil-Gewerbe<br />
gehören unter anderem: Fahrzeuge bestellen, verkaufen<br />
und abliefern, Lager bewirtschaften, Finanzierungsmöglichkeiten<br />
anbieten, Schaden-, Flotten-, Qualitäts- und Umweltmanagement<br />
betreiben, Garantiefälle bearbeiten sowie Serviceprozesse führen.<br />
Die neue Bildungsverordnung wird per Lehrbeginn 2022 umgesetzt.<br />
Dafür haben sich die Verbundpartner, darunter der AGVS, auf ein<br />
koordiniertes Vorgehen geeignet. Der Reformprozess ist bereits weit<br />
fortgeschritten: Nachdem im Juni die Entwürfe der neuen Bildungsverordnung,<br />
des neuen Bildungsplanes sowie das Konzept zum Qualifikationsverfahren<br />
verabschiedet wurden, befinden sich die Dokumente<br />
derzeit in der internen Anhörung. An der ausserordentlichen<br />
Delegiertenversammlung der SKKAB im Dezember werden die definitiven<br />
Grundlagen verabschiedet, danach wird beim Staatssekretariat<br />
für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) das Ticket für<br />
die Umsetzung beantragt. Anfang 2021 startet die Anhörung durch<br />
das SBFI. <<br />
64 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
8,5 MILLIONEN<br />
STOSSDÄMPFER.<br />
Für einige Zulieferer könnte die Herstellung von 8,5 Millionen<br />
Stoßdämpfern ein gutes Geschäftsjahr bedeuten. Für Monroe ® ist<br />
es das, was wir im Durchschnitt jeden Monat für die weltweiten<br />
Fahrzeughersteller und den Ersatzteilmarkt produzieren.<br />
Monroe. Seit 1916 von Qualität und Innovation angetrieben.<br />
OESpectrum
BILDUNG<br />
Fahrzeugrestaurator/-in<br />
Lehrgang neu auch<br />
in der Romandie<br />
Was in der Deutschschweiz vor fünf Jahren erfolgreich<br />
eingeführt wurde, soll künftig auch in der französischsprachigen<br />
Schweiz verankert werden. Im kommenden<br />
Jahr ist vorgesehen, dass der erste Lehrgang für Fahrzeugrestauratorinnen<br />
und Fahrzeugrestauratoren in der<br />
Westschweiz startet.<br />
tj./cst. Mit der Lancierung des ersten Lehrgangs<br />
für Fahrzeugrestauratoren im November 2015<br />
wurde in der Deutschschweiz ein neuer Autoberuf<br />
ins Leben gerufen. Seither sind insgesamt<br />
fünf Lehrgänge für die Fachrichtung Automobiltechnik<br />
und ein Lehrgang für die Fachrichtung<br />
Carrosseriespenglerei gestartet. Das Interesse an<br />
der tertiären Weiterbildung ist hoch: Jedes Jahr<br />
konnte ein Lehrgang mit der Fachrichtung Automobiltechnik<br />
den Unterricht aufnehmen. Insgesamt<br />
absolvierten bereits drei Jahrgänge die Berufsprüfung<br />
«Fahrzeugrestaurator/-in mit eidg.<br />
Fachausweis» in den beiden Fachrichtungen.<br />
Damit der Lehrgang und das Gewerbe für Fahrzeugrestauratoren<br />
künftig noch breiter abgestützt<br />
sind, beabsichtigt die Interessengemeinschaft<br />
Fahrzeugrestaurator Schweiz (IgFS), den Lehrgang<br />
nun auch im französischsprachigen Raum<br />
anzubieten. Seit ihrer Gründung im Jahr 2011<br />
setzt sich die IgFS als Fachverband für Fahrzeugrestauratorinnen<br />
und Fahrzeugrestauratoren<br />
historischer Fahrzeuge und Verkehrsmittel<br />
aller Arten ein. Die zuständigen Bildungspartner<br />
für die Romandie sind bereits bestimmt: Für<br />
die Unterrichtsmodule «Projekte», «Motor» und<br />
«Restaurierungsberatung» ist das Centre de formation<br />
des metiers de l'automobile in Freiburg zuständig.<br />
Der Unterricht für die Module «Antrieb»<br />
sowie «Aufbau und Fahrwerk» findet im Centre<br />
de Formation UPSA in Genf statt, während das<br />
Modul «Autoelektrik» im Centre de Formation<br />
UPSA in Yverdon-les-Bains durchgeführt wird.<br />
Der Lehrgang «Fahrzeugrestaurator/-in mit eidg.<br />
Fachausweis» ist den Berufsprüfungen des AGVS<br />
<strong>–</strong> Automobildiagnostiker/-in, Automobil-Werkstattkoordinator/-in,<br />
Kundendienstberater/-<br />
in, Automobil-Verkaufsberater/-in und Strassenhelfer/-in<br />
<strong>–</strong> gleichgestellt. Dies bedeutet, dass<br />
Absolventinnen und Absolventen mit diesem<br />
Fachausweis ebenfalls den Zugang zur höheren<br />
Fachprüfung «diplomierte/r Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe», ehemals Meisterprüfung,<br />
erhalten.<br />
Die tertiäre Weiterbildung besteht zu einem<br />
Drittel aus theoretischem Unterricht und zu<br />
zwei Dritteln aus praktischen Lektionen. Die<br />
Unterrichtsdauer beträgt total 448 Stunden<br />
und die Kosten belaufen sich auf 18 000 Franken<br />
exklusive Mehrwertsteuer. Der Bund subventioniert<br />
den Teilnehmenden den Vorbereitungskurs<br />
zu 50 Prozent, wenn sie die Kosten<br />
persönlich tragen und die Abschlussprüfung<br />
vollständig absolviert haben. Der erste Lehrgang<br />
für Fahrzeugrestauratorinnen und Fahrzeugrestauratoren<br />
in der Romandie soll im<br />
Oktober 2021 in Freiburg mit dem Modul 1<br />
«Projekte» starten. Der Lehrgang endet im<br />
Herbst 2023, wobei die erste Prüfung im Februar<br />
2024 stattfindet.<br />
Inzwischen laufen intensive Arbeiten, um<br />
den Lehrgang in der Westschweiz zu etablieren.<br />
Dabei darf die IgFS auf die Unterstützung<br />
des Vétéran Car Club Suisse Romand zählen.<br />
Dessen designierter Präsident Roland Bandieri<br />
und Gilles van Mesdag von der technischen<br />
Kommission engagieren sich, indem sie als<br />
IgFS-Vertreter für die französischsprachige<br />
Schweiz Betriebe informieren und zusammenführen.<br />
Für Interessierte an der Weiterbildung<br />
finden am 8. Oktober <strong>2020</strong> und am 12. Januar<br />
2021 im Centre Patronal in Paudex Informationsveranstaltungen<br />
statt. Zusätzlich gibt<br />
es für Garagisten, die massgeblich im Fahrzeugrestaurierungssektor<br />
tätig sind und Interesse<br />
an gut ausgebildeten Fachkräften haben,<br />
einen Informationsanlass. Dieser wird<br />
am 22. Oktober <strong>2020</strong> im Centre Patronal in<br />
Paudex durchgeführt. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
fahrzeugrestaurator.ch<br />
«Es ist wichtig, das Interesse der<br />
Jungen zu wecken»<br />
Roland Bandieri, wie schätzen Sie die<br />
aktuelle und zukünftige Fachkräftesituation<br />
in der Fahrzeugrestaurierungsbranche ein?<br />
Roland Bandieri, designierter Präsident<br />
Vétéran Club Suisse Romand: Derzeit sind<br />
qualifizierte Fachkräfte, die in der Lage<br />
sind, historische Fahrzeuge instandzuhalten<br />
und zu reparieren, noch zu finden. Leider<br />
sind diese Personen aber mehrheitlich schon<br />
nah am Pensionsalter oder eigentlich bereits<br />
pensioniert. Im Bereich der Restaurierung ist die<br />
Situation noch akuter. Deshalb ist es wichtig,<br />
das Interesse der jungen Generation zu wecken.<br />
Was erhoffen Sie sich vom Lehrgang<br />
Fahrzeugrestaurator/-in für die Romandie?<br />
Wir hoffen, mit der Einführung des Lehrgangs<br />
«Fahrzeugrestaurator/-in mit eidg. Fachausweis»<br />
die «alten Hasen» zu motivieren,<br />
ihr Wissen an junge Berufsleute weiterzugeben.<br />
Wir möchten den Absolventinnen und<br />
Absolventen die Leidenschaft für die Berufe<br />
vermitteln, die vom Aussterben bedroht sind.<br />
Für welches Zielpublikum ist die tertiäre<br />
Weiterbildung gedacht?<br />
Dieser Beruf richtet sich speziell an Mechaniker<br />
mit hohem handwerklichem Geschick, die<br />
gerne sorgfältig arbeiten und ältere Fertigungstechniken<br />
verstehen. Ferner muss man damit<br />
leben können, dass man die Ersatzteile für<br />
diese historischen Fahrzeuge nicht einfach<br />
beim Autohändler bekommt, da es die Marke<br />
oft nicht mehr gibt. Eine gehörige Portion<br />
Tüftel- und Vorstellungsvermögen sowie ein<br />
ausgeprägter Sinn für Mechanik sind daher<br />
unerlässlich.<br />
66 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Verlosung<br />
Von der Werkstatt auf die Loipe<br />
Der vierfache Olympiasieger und AGVS-Botschafter Dario Cologna lädt Garagisten und junge Berufslernende<br />
nach Davos ein. Beim gemeinsamen Langlauftraining geht es auch um den Austausch zwischen Experten,<br />
die dieselben Ziele verfolgen: Sich stetig zu verbessern, weiterzuentwickeln und Herausforderungen erfolgreich<br />
zu meistern. Carla Stampfli<br />
Dario Cologna führt Garagisten und junge Berufslernende nach Davos auf die Langlaufloipe. Quelle: AGVS-Medien<br />
Während sich Garagisten und junge Berufsleute<br />
im Showroom und in der Werkstatt<br />
wohlfühlen, zieht es den erfolgreichsten<br />
Schweizer Langläufer aller Zeiten, Dario Cologna,<br />
am liebsten auf den Schnee. Trotzdem<br />
gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen den<br />
Autoexperten und dem Athleten: Wenn sie<br />
Spitzenleistungen und Effizienz erreichen<br />
möchten, brauchen sie Begeisterung, Durchhaltewillen,<br />
Ehrgeiz, Fleiss und Herzblut.<br />
Garagisten und junge Berufsleute haben<br />
nun die Möglichkeit, sich von Dario Cologna<br />
inspirieren zu lassen und mit Unterstützung<br />
des vierfachen Olympiasiegers<br />
ein etwas anderes Ziel zu erreichen: ein gemeinsames<br />
Training auf dem Schnee. Der<br />
AGVS verlost unter den Leserinnen und Lesern<br />
maximal 15 Plätze für ein Langlauftraining<br />
mit Dario Cologna in Davos.<br />
Folgendes erwartet die glücklichen Gewinner:<br />
Am Dienstag, 12. Januar 2021, gibt es<br />
ab 8.30 Uhr im «Langlaufzentrum Dario Cologna»<br />
in Davos Kaffee und Gipfeli. Um 9<br />
Uhr empfängt AGVS-Botschafter Dario Cologna<br />
die Teilnehmenden und nimmt sie<br />
mit auf einen Rundgang durch das Leistungszentrum,<br />
wo er regelmässig Indoortrainings<br />
absolviert. Dieses wurde 1973 erstellt<br />
und 2016 durch einen Neubau ersetzt.<br />
Der Komplex beherbergt im Obergeschoss<br />
verschiedene Räume für den nationalen<br />
Skiverband Swiss Ski, für die Langlaufschule<br />
und den örtlichen Skiclub.<br />
Nach der Führung geht es auf die Langlaufski,<br />
auf denen Garagisten und junge Berufsleute<br />
ihre Grenzen ausloten können. Dario<br />
Cologna wird die Teilnehmenden auf diesem<br />
Weg begleiten und ihnen wertvolle Inputs<br />
geben. Dabei kommt auch die Geselligkeit<br />
nicht zu kurz. Das Langlauftraining<br />
gibt Gelegenheit zum ungezwungenen Austausch<br />
zwischen Experten.<br />
Voraussetzungen fürs Erlebnis in Davos:<br />
Langlauferfahrung und eine eigene oder<br />
gemietete Langlaufausrüstung (Skating)<br />
inklusive Bekleidung. Die Anreise erfolgt<br />
individuell und ist bereits am Vorabend<br />
möglich. Der AGVS hat für Übernachtungsmöglichkeiten<br />
von Montag, 11. Januar 2021,<br />
auf Dienstag, 12. Januar 2021, und auf<br />
Wunsch auch für weitere Nächte im 5-Sterne-Hotel<br />
Seehof sowie im 3-Sterne-Hotel<br />
Bünda in Davos zu Spezialkonditionen gesorgt.<br />
Die Details folgen zusammen mit<br />
der Teilnahmebestätigung. Zudem hält Davos<br />
Kloster Tourismus unter www.davos.ch<br />
noch weitere Angebote bereit. <<br />
So gewinnen Sie ein Langlauftraining<br />
mit Dario Cologna<br />
Schicken Sie eine E-Mail an<br />
newsdesk@agvs-upsa.ch mit dem Vermerk<br />
«Dario Cologna» und Ihrer Adresse<br />
sowie Telefonnummer. Teilnahmeschluss<br />
ist der 30. Oktober <strong>2020</strong>. Die Gewinner<br />
werden persönlich benachrichtigt.<br />
Dabei erhalten sie alle Detailangaben.<br />
Keine Barauszahlung des Wettbewerbspreises.<br />
Über den Wettbewerb wird keine<br />
Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme<br />
sind Sie einverstanden, dass am Anlass<br />
Fotos sowie Videos gemacht und im<br />
Rahmen der Berichterstattung in den<br />
AGVS-Medien verwendet werden. Es wird<br />
ausdrücklich vorbehalten, den Wettbewerb<br />
bzw. den Gewinnerevent jederzeit ohne<br />
Vorankündigung abzusagen oder zu verschieben.<br />
Dies gilt insbesondere, falls eine<br />
ordnungsgemässe Durchführung nicht gewährleistet<br />
werden kann. Den Teilnehmern<br />
stehen in einem solchen Fall keinerlei<br />
Ansprüche zu.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 67
BILDUNG<br />
Gehört zu jedem Auftritt von Dario Cologna: Erinnerungsfotos in allen Formen und Formaten. Quelle: On Air AG<br />
Film ab!<br />
Ein Tag, zwei Prominente<br />
und ziemlich viel Aufregung<br />
Wenn zwei der prominentesten Schweizer Sportler, Dario Cologna und Tom Lüthi, einen Garagenbesuch<br />
machen, sind Aufregung und Aufmerksamkeit garantiert. Aber beide zeigen: Sie sind ganz normale Kunden ohne<br />
spezielle Ansprüche, die sich erst noch gerne die nötige Zeit für Selfies nehmen. Reinhard Kronenberg<br />
«Da isch er ja!» <strong>–</strong> im Empfangsraum von Auto<br />
Stadelmann in Frick herrscht plötzlich Aufregung.<br />
Tom Lüthi, bekanntester Schweizer<br />
Motorradrennfahrer der Gegenwart, betritt<br />
den Showroom. Was dann folgt, ist typisch<br />
Lüthi: «Hallo, ig bi dr Tom.» Auto Stadelmann<br />
ist Teil des «Carxpert»-Netzwerks,<br />
das als Sponsor Tom Lüthi unterstützt. Und<br />
weil jede «Carxpert»-Garage jedes Fahrzeug<br />
warten und reparieren kann, also auch Lüthis<br />
BMW X4M, lässt er seinen Wagen bei<br />
dieser Gelegenheit auch gleich kurz checken.<br />
Aber eigentlich geht es um etwas anderes:<br />
Sind prominente Kunden anders als<br />
andere <strong>–</strong> insbesondere, wenn sie wie im Fall<br />
von Tom Lüthi auch noch über ein technisches<br />
Verständnis verfügen? Und wo sieht<br />
Rennfahrer Lüthi Parallelen zwischen seinem<br />
Servicemann auf der Strecke und seinem<br />
Garagisten? Die Antworten dazu werden<br />
in zwei Videos gegeben, die der AGVS<br />
mit zwei prominenten Schweizer Sportlern<br />
diesen Sommer gedreht hat.<br />
Denn praktisch parallel zu Tom Lüthi macht<br />
noch ein anderer Prominenter einen Garagenbesuch:<br />
Langlaufstar Dario Cologna. Er liess<br />
allerdings nicht seinen Wagen checken, sondern<br />
schüttelte in der Amag Schinznach-Bad<br />
Hände <strong>–</strong> neben jener von Betriebsleiter Domenico<br />
Patera auch jene von Ivan Salji und Muse<br />
Ukaj. Die beiden jungen Berufsleute hatte Cologna<br />
ein Jahr zuvor anlässlich der Diplomübergabe<br />
kennengelernt. Sie arbeiten auch<br />
nach ihrer Lehre als Automechatroniker im<br />
Betrieb weiter und freuen sich über das Wie-<br />
68 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Wiedersehen ein Jahr nach der Diplomübergabe :<br />
Dario Cologna und Ivan Salji. Quelle : On Air AG<br />
Weitere Infos unter :<br />
agvs-upsa.ch<br />
Die Mannschaft der Auto Stadelmann AG zusammen mit Tom Lüthi. Quelle: AGVS-Medien<br />
Karin Leidl und Manuela Stadelmann zusammen mit Tom<br />
Lüthi. Quelle: AGVS-Medien<br />
Studium der Regieanweisung: Dario Cologna.<br />
Quelle: AGVS-Medien<br />
Selfie mit Promi: Alfons Stadelmann mit Tom Lüthi.<br />
Quelle: AGVS-Medien<br />
dersehen. Und wie Tom Lüthi zeigt sich auch<br />
Dario Cologna total locker, geht auf die Jungen<br />
zu, stellt Fragen, zeigt Interesse <strong>–</strong> und erfüllt<br />
damit seine Rolle als «AGVS-Botschafter<br />
für Effizienz und Spitzenleistungen» mit Herzen.<br />
Es ist spürbar, wie viel ihm am Wohl des<br />
Autogewerbe-Nachwuchses liegt.<br />
Die Videos mit Tom Lüthi und Dario Cologna<br />
sind auf der agvs-upsa.ch zu sehen. <<br />
Besonderer Tag für Muse Ukaj: Besuch von AGVS-Botschafter Dario Cologna. Quelle: On Air AG<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 69
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
SEPTEMBER<br />
Cours d’introduction «Orfo 2012<br />
employé-es de commerce»<br />
> 8 septembre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />
> 18 septembre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />
MwSt-Grundkurs<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />
mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />
beschäftigen müssen oder im Alltag einige Unsicherheiten<br />
mit der Anwendung der Mehrwertsteuer<br />
haben.<br />
> 23. <strong>September</strong> <strong>2020</strong>, Horw<br />
> 6. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />
Social Media im Autohaus. Facebook,<br />
Instagram und Youtube. Keine<br />
Likes, sondern Leads.<br />
Der Workshop «Social Media im Autohaus.<br />
Facebook, Instagram und Youtube. Keine Likes,<br />
sondern Leads» zeigt neuartige Möglichkeiten<br />
auf, wie Sie die verschiedenen Plattformen für<br />
sich selber einsetzen können, um noch erfolgreicher<br />
zu verkaufen. Dieser Workshop ist speziell<br />
für die Automobilbranche konzipiert.<br />
> 28. <strong>September</strong> <strong>2020</strong>, Horw<br />
MwSt-Fortsetzungs- und<br />
Vertiefungskurs<br />
> 29. <strong>September</strong> <strong>2020</strong>, Horw<br />
> 20. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />
Dialog <strong>–</strong> das neue<br />
Mitarbeitergespräch<br />
> 30. <strong>September</strong> <strong>2020</strong>, Bern<br />
> 17. März 2021, Bern<br />
Quelle: Istock<br />
OKTOBER<br />
Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />
Systeme in Elektro- und<br />
Hybridfahrzeugen<br />
> 7./8. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />
> 9./10. Oktober <strong>2020</strong>, WBZ Lenzburg<br />
> 23./24. Oktober <strong>2020</strong>, TBZ Zürich<br />
> 29./30. Oktober <strong>2020</strong>, AGVS Ausbildungszentrum,<br />
Horw<br />
> 6./7. November <strong>2020</strong>, ibW Höhere<br />
Fachschule Südostschweiz in Chur<br />
> 14./16. Januar 2021, im Berufsbildungszentrum<br />
Goldau<br />
Meine Wirkung als<br />
Führungsverantwortliche/r<br />
> 15. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />
> 24. Februar 2021, Bern<br />
Grundlagen Flottenverkauf<br />
> 16. Oktober <strong>2020</strong>, Winterthur<br />
Cours DAB+<br />
> 20 octobre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />
Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />
Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />
Einführung in die kaufmännische Grundbildung in<br />
der Branche Automobil-Gewerbe (BiVo 2012)<br />
> 22. Oktober <strong>2020</strong>, Winterthur<br />
> 9. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />
29. AGVS-Frauenseminar<br />
> 26. <strong>–</strong> 28. Oktober <strong>2020</strong>, Vitznau<br />
> 2. <strong>–</strong> 4. November <strong>2020</strong>, Vitznau<br />
NOVEMBER<br />
Lehrgang DAB+<br />
In Zusammenarbeit mit der Schweizer-Radiobranche,<br />
DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />
Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+ Lehrgang<br />
mit AGVS Kompetenzausweis entwickelt.<br />
> 18. November <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />
> 15. Dezember <strong>2020</strong>, Bern<br />
70 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
DEZEMBER<br />
Occasionsmanagement<br />
Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Occasionsfahrzeuge<br />
richtig bewirtschaften. Dazu gehören<br />
unter anderem die Präsentation, der Eintauschprozess<br />
und die dynamische Preisstrategie.<br />
> 9. Dezember <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />
JANUAR<br />
Formation turbo pour vendeur auto<br />
2021, 10 jours<br />
La communication avec l’autre, la conquête et la<br />
fidélisation de la clintèle ainsi que la technique de<br />
vente constituent l’essentiel de cette formation<br />
intensive. Il s’agit d’une formation moderne,<br />
vivante, animée par des intervenants qui sont<br />
tous professionnels de leur branche.<br />
> 25 janvier au 5 février 2021, Paudex<br />
Basisseminar für<br />
Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
Automobil-Verkaufsberater/-innen sind<br />
umfassend informierte, flexible Ansprechpartner<br />
für eine immer anspruchsvoller<br />
werdende Kundschaft. Durch ihr freundliches,<br />
kompetentes Auftreten schafft diese Fachperson<br />
Vertrauen und zufriedene Kunden.<br />
Dauer : 10 Tage.<br />
> 1. bis 22. Januar 2021, Bern<br />
AGVS DIDAKTIK-<br />
MODULE<br />
«Instrumente der neuen BiVo 2018<br />
einsetzen»<br />
> 30. <strong>September</strong> <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />
> 8. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />
> 12. November <strong>2020</strong>, Horw<br />
> 3. Dezember <strong>2020</strong>, Chur<br />
> 7. Dezember <strong>2020</strong>, Visp<br />
«Lernende selektieren»<br />
> 9. Oktober <strong>2020</strong>, Winerthur<br />
> 14. Oktober <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />
> 20. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />
> 4. November <strong>2020</strong>, Sissach<br />
> 8. Dezember <strong>2020</strong>, Mülenen<br />
> 15. Januar 2021, Horw<br />
«Junge Erwachsene führen und<br />
Krisen überwinden»<br />
> 11. <strong>September</strong> <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />
> 10. November <strong>2020</strong>, Mülenen<br />
> 2. Dezember <strong>2020</strong>, Sissach<br />
UPSA MODULES<br />
DIDACTIQUES<br />
«Utiliser avec compétence les instruments<br />
des nouvelles<br />
ordonnances de formation»<br />
> 16 septembre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
finden Sie online in der Business Academy.<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Andere Kurse werden zu einem<br />
späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />
finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />
Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />
Academy<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
Les cours sont proposés dans la langue<br />
correspondante. D’autres cours seront proposés<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
Rubrique: Formation, UPSA Business<br />
Academy<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 71
BILDUNG<br />
Quelle: AGVS-Medien<br />
Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker<br />
Informationsabende:<br />
Mittwoch, 18. November <strong>2020</strong>, 18 Uhr,<br />
mit anschliessendem Imbiss<br />
Dienstag, 19. Januar 2021, 18 Uhr,<br />
mit anschliessendem Imbiss<br />
Ort: Weiterbildungszentrum Lenzburg<br />
> wbzlenzburg.ch<br />
BERN<br />
Automobil-Verkaufsberater<br />
Mobilcity, Bern<br />
> agvs-upsa.ch<br />
Automobildiagnostiker BP<br />
Ort: Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern<br />
(GIBB)<br />
> gibb.ch<br />
Betriebswirt im Autogewerbe HFP<br />
Ort: Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern<br />
(GIBB)<br />
Anmeldeschluss: 28. Mai 2021<br />
Nächster Studienbeginn im August 2021<br />
> gibb.ch<br />
Automobil-Werkstattkoordinator<br />
Ort: Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern<br />
(GIBB)<br />
> gibb.ch<br />
Kundendienstberater<br />
im Automobilgewerbe<br />
Ort: Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern<br />
(GIBB)<br />
Nächster Studienbeginn:<br />
Mittwoch, 3. Februar 2021<br />
> gibb.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabende:<br />
Dienstag, 22. <strong>September</strong> <strong>2020</strong>,<br />
Bahnhofpark 2a, Sargans<br />
Donnerstag, 24. <strong>September</strong> <strong>2020</strong>,<br />
Gürtelstrasse 48, Chur<br />
Dienstag, 03. November <strong>2020</strong>,<br />
Berufsschulareal 1, Ziegelbrücke<br />
Dienstag, 10. November <strong>2020</strong>,<br />
Bahnhofpark 2a, Sargans<br />
Donnerstag, 19. November <strong>2020</strong>,<br />
Gürtelstrasse 48, Chur<br />
Die Informationsabende starten jeweils um 19 Uhr<br />
Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />
> ibw.ch<br />
HORW<br />
Automobildiagnostiker/-in und<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Ort: AGVS-Ausbildungszentrum Horw<br />
> agvs-zs.ch<br />
Vorbereitungskurse für die BP zum<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
> agvs-zs.ch<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/-in BP<br />
Neu mit Einführungstagen<br />
Ort: AGVS-Ausbildungszentrum St. Gallen<br />
> agvs-abz.ch<br />
WINTERTHUR<br />
Kundendienstberater/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
Informationsabend: Online<br />
Dienstag, 27. Oktober <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Start Lehrgang: 8. Januar 2021<br />
Ort: STF Winterthur<br />
> stfw.ch/akb<br />
Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
Start Lehrgang: 13. Oktoberr <strong>2020</strong><br />
Ort: STF Winterthur<br />
> stfw.ch/aavb<br />
Betriebswirt/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
Lehrgangsstart: 25. August 2021<br />
Ort: STF Winterthur<br />
> stfw.ch/abwa<br />
72 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Nächster Studienbeginn: 2./3./4. <strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />
Ort: STF Winterthur<br />
> stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />
ZÜRICH<br />
Weiterbildung Automobiltechnik<br />
Informationsabend:<br />
Mittwoch, 21. Oktober <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />
> tbz.ch<br />
Betriebswirt/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
jeweils montags<br />
Ort: TBZ Zürich<br />
> tbz.ch<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit Zertifikat AGVS<br />
jeweils Dienstag- und Donnerstagabend oder<br />
montags<br />
Ort: TBZ Zürich<br />
> tbz.ch<br />
PAUDEX<br />
Diplôme fédéral de gestionnaire<br />
d’entreprise de la branche automobile<br />
Séance d’information<br />
Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />
> romandieformation.ch<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />
> romandieformation.ch<br />
Restaurateur de véhicules<br />
Séance d’information<br />
8 octobre <strong>2020</strong>, à 18 heures<br />
12 janvier 2021, à 18 heures<br />
Localité : Centre Patronal de Paudex<br />
> fahrzeugrestaurator.ch<br />
YVERDON<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : janvier 2021<br />
Jour du cours, les mardi, jeudi et samedi matin<br />
Lieu : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> formation.upsa-vd.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
melden Sie uns bitte jeweils Ihre Daten<br />
zu den aktuellen Infoveranstaltungen und<br />
Lehrgängen im Automobilgewerbe an<br />
myfuture@agvs-upsa.ch.<br />
Informationen zu allen Weiter bildungen<br />
erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />
«Die hostettler autotechnik ag<br />
bietet mir die beste Lieferbereitschaft<br />
und einen sensationellen Service.»<br />
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beliefern Sie mehrmals täglich.»<br />
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Telefon 041 926 62 35 / info@autotechnik.ch<br />
www.autotechnik.ch
SPONSORED CONTENT<br />
Der Vertrieb der Quality1 AG zusammen mit CEO Marc Kessler und Generoso Braem, Chief Sales & Marketing<br />
Officer (v.l.n.r): Christan Ayer (bei Quality1 seit 2014), Jonas Rüegg (2013), Angelo Grasso (<strong>2020</strong>), Marc<br />
Kessler (2008), Generoso Braem (2019), Elias Kaiser (<strong>2020</strong>), Roberto Di Berardino (2015), Ricky van Hassel<br />
(2007), Marcus Poisson (2014) und Patrick Berger (2010). Quelle: Quality1 AG<br />
Quality1 AG<br />
«Eine Fahrzeuggarantie bietet<br />
Sicherheit und Vertrauen»<br />
Im Bereich der Mobilität vollzieht sich ein Wandel, der zunehmend an Dynamik gewinnt: Antriebe verändern sich,<br />
Fahrzeuge werden immer sicherer, aber auch komplexer. Parallel dazu steigt die Unsicherheit bei den Konsumenten.<br />
Wessen Rat soll man befolgen? In dieser Situation wird der Faktor Vertrauen zum Schlüssel in der Beziehung zum<br />
Kunden. Marc Kessler und Generoso Braem von Quality1 im Gespräch.<br />
Marc Kessler, Sie beobachten die Entwicklungen<br />
am Markt sehr genau. Welche Erkenntnisse<br />
ziehen Sie aus der Corona-Krise?<br />
Marc Kessler: Zum einen hat sie aufgezeigt,<br />
wie wichtig der motorisierte Individualverkehr<br />
grundsätzlich ist. Zum anderen hat sie<br />
durch die Schliessung der Werke dazu geführt,<br />
dass der Occasionsmarkt innerhalb<br />
von sehr kurzer Zeit an Dynamik gewonnen<br />
hat.<br />
Trotzdem kam Corona zu einem denkbar<br />
ungünstigen Zeitpunkt …<br />
Allerdings, unsere Branche steht vor grossen<br />
Herausforderungen: neue Anbieter, die<br />
auf den Markt drängen, der Verbrennungsmotor,<br />
der aus klimapolitischen Gründen<br />
unter Druck steht, die Digitalisierung, die<br />
Fahrzeuge und Fahrgewohnheiten ändert<br />
und obendrein noch konjunkturelle Risiken,<br />
die durch Corona jetzt noch verschärft werden.<br />
Unserer Natur entspricht es jedoch, dass<br />
wir uns auf die Chancen konzentrieren.<br />
Und wo sehen Sie diese Chancen?<br />
Der Wandel führt zu Unsicherheit, sowohl im<br />
Markt selbst als auch bei den Kunden. In einer<br />
solchen Phase wird Vertrauen zum zentralen<br />
Schlüssel der Beziehung zwischen Händler und<br />
Kunde. Unsere Produkte, sprich unsere Garantien,<br />
tragen substanziell zu diesem Vertrauen<br />
bei. Hier kann sich der Händler zusätzlich als<br />
vertrauenswürdiger Partner positionieren.<br />
Quality1 ist Marktführerin im Bereich<br />
Fahrzeuggarantien in der Schweiz. Weitere<br />
Marktanteile können Sie nur gewinnen,<br />
wenn Sie beginnen, die Preise zu senken.<br />
Das sehe ich gar nicht so. Es war von Anfang an<br />
nicht unsere Strategie, die Kostenführerschaft<br />
zu übernehmen. Wie es unser Name schon sagt,<br />
definieren wir uns über die Qualität und über<br />
Zusatzservices. Wer unser Produkt wählt, erhält<br />
einen wahrnehmbaren Mehrwert. Und das wird<br />
auch in Zukunft so bleiben.<br />
Quality1 bleibt auch weiterhin ein KMU aus<br />
dem Zürcher Oberland?<br />
Ja, wir sind auch als Tochterfirma der Allianz<br />
ein KMU und bleiben das. Darauf sind<br />
wir genauso stolz wie auf unseren Teamspirit,<br />
auf unsere tiefe Fluktuation beim Personal<br />
und auf unsere starke Unternehmenskultur.<br />
Zusammen mit einem langjährigen und<br />
treuen Kundenstamm ist dies das Fundament<br />
für unseren Erfolg.<br />
Generoso Braem, Marc Kessler spricht<br />
über den Mehrwert der Quality1-Produkte.<br />
Woraus besteht der ganz konkret?<br />
Generoso Braem: Sprechen wir in der Mehrzahl,<br />
denn es sind Mehrwerte. Zunächst einmal<br />
verkaufen wir Sicherheit und damit Vertrauen<br />
in die Investition. Und wir haben den<br />
klaren Anspruch, die Schnellsten zu sein,<br />
wenn es um die Freigabe eines Schadens geht.<br />
Schnell ist relativ …<br />
Wir sprechen hier von maximal 15 Minuten.<br />
Dazu kommt, dass die Auszahlung des<br />
Schadens nicht länger als maximal 10 Tage<br />
dauert. Plus: Eine Garantie haben Sie bei uns<br />
online einfach und in wenigen Schritten in<br />
maximal zwei Minuten abgeschlossen. Wir<br />
leisten aber noch mehr: Unser Servicepaket<br />
zum Beispiel deckt auch die Kosten bei Service,<br />
Wartung und Inspektion ab. Wir bieten<br />
ausserdem Expertisen innerhalb von 24<br />
Stunden, detaillierte Schadenauswertungen<br />
und Analysen sowie ein Online-Schadenmanagement.<br />
Welche Rolle spielt der Aussendienst?<br />
Eine grosse Rolle. Mit einer Ausnahme kommen<br />
alle unsere Berater aus dem Autogewerbe,<br />
sprechen die Sprache unserer Kunden<br />
und kennen die Materie «Auto» als kompetente<br />
Fachleute. Sie sind in der ganzen<br />
Schweiz vertreten und nehmen sich auch<br />
in hektischen Zeiten die nötige Zeit. Jeder<br />
Händler hat seinen ganz persönlichen Ansprechpartner.<br />
Wie wichtig ist dabei Konstanz?<br />
Die ist zentral. Als Kunde will ich mir nicht<br />
ständig ein neues Gesicht merken müssen.<br />
Wir haben im Aussendienst ein starkes und<br />
kompetentes Team. Die meisten sind schon<br />
viele Jahre dabei. Entsprechend tragfähig ist<br />
die Beziehung zum jeweiligen Händler. Wir<br />
sprechen hier von einer Partnerschaft, die<br />
auf einem starken Fundament steht. Das<br />
trägt uns. Auch in Zukunft. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
quality1.ch<br />
74 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TECHNIK<br />
PassThru: Steuergeräte flashen<br />
Software sicher updaten<br />
Freie Garagisten sind gefordert: Fahrzeuge ab Euro 5 (ab 2009) können über die OBD-Schnittstelle nach SAE-<br />
Standard J2534 auch von Nicht-Markentestern upgedatet werden. Möglich macht dies die GVO (Gruppen frei stellungsverordnung),<br />
die auch freien Garagisten den Zugang zu Werkstattinformationen und Wartungs informationen<br />
erlaubt. Wir zeigen auf, was bisher galt und wie die Hersteller neu den Zugang erschweren. Andreas Senger<br />
Die PassThru-Technologie ermöglicht auch mit einem markenunabhängigen Diagnosetester, modernste Steuergeräte-Updates durchzuführen. Das Prozedere für die Freischaltung<br />
durch die OEM ist jedoch aufwendig. Quelle: Texa<br />
Mit Multimeter und Oszilloskop bewaffnet<br />
einen Fehler in einem modernen Fahrzeug<br />
diagnostizieren, ist bald Schnee von gestern.<br />
Rund 60 bis 70 Prozent der Probleme sind gemäss<br />
Aussage von Experten Softwareprobleme.<br />
Bei diesen Problemen helfen einfache,<br />
geführte Diagnosen nicht weiter und der<br />
Werkstattmitarbeiter muss sich umgewöhnen.<br />
Bevor Teile ersetzt werden, lohnt sich<br />
ein Softwareupdate des entsprechenden Fahrzeugsteuergerätes.<br />
Dies ist für freie Garagisten allerdings einfacher<br />
gesagt als getan. Wer an die OEM-Software,<br />
Diagnoseroutinen und Stromlaufpläne<br />
moderner Fahrzeuge gelangen will, muss sich<br />
zuerst mit einem Berg von Formalitäten auseinandersetzen.<br />
Die GVO stellt sicher, dass die<br />
Fahrzeughersteller die Informationen freigeben<br />
müssen, im Gegenzug will der OEM aber<br />
genau wissen, wer die Informationen in der<br />
Werkstatt auch braucht. Erst mit einem personalisierten<br />
und autorisierten Zugang wird<br />
der Datenaustausch gewährleistet.<br />
Fortsetzung Seite 76<br />
Freischaltung des Fahrzeugdiagnoseschutzes gemäss ISO 18541<br />
Wer Zugang zum Werkstattportal eines Automobilherstellers haben will, muss sich als Person<br />
eindeutig identifizieren, eine Anstellungsbestätigung (Private erhalten keinen Zugang), einen<br />
Betreibungsregisterauszug und diverse Formulare ausfüllen und einschicken. Danach erhält<br />
der Werkstattmitarbeitende ein fixes Passwort sowie einen Passwortgenerator für die Zweifaktor-<br />
Authentifizierung. Danach kann auf einem handelsüblichen Endgerät (Laptop, Tablet) die OEM-<br />
Werkstattsoftware geladen und mittels Abonnement ein Zugang gekauft werden. Je nach Hersteller<br />
sind diese Zugänge zeit- oder datenabhängige Abos.<br />
Ab diesem Jahr wollen die Hersteller, dass sich der Anwender stark authentifizieren muss. Damit<br />
wollen die OEM sicherstellen, dass nur geschultes Personal mit Erlaubnis Diagnosen oder Updates<br />
vornehmen kann. Neu wird bei Diagnosen vom verbauten Steuergerät eine Freischaltanfrage zum<br />
OEM-Server geleitet. Dieser gibt einen Zusatzcode frei, damit das Steuergerät abgefragt oder upgedatet<br />
werden kann. Erst wenn das Steuergerät sein OK gibt, können Abfragen oder protokollierte<br />
Manipulationen durchgeführt werden.<br />
Wechselpasswörter garantieren, dass nur<br />
authentifizierte Personen Diagnosen und Updates<br />
durchführen. Quelle: Se<br />
Der SAE-Standard J2534 beschreibt die Verbindung<br />
des OBD-Adapters. Die Hardware muss vom<br />
Automobilhersteller freigegeben werden, damit<br />
Diagnose oder Softwareupdates reibungslos möglich<br />
sind. Quelle: Se<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 75
FOKUS TECHNIK<br />
Ohne OEM-Software können diverse Arbeiten<br />
an Fahrzeugen nicht mehr durchgeführt<br />
werden: Softwareupdates von Steuergeräten,<br />
Updates von Systemkomponenten wie Matrix-LED-Scheinwerfer<br />
oder ACC-Sensoren,<br />
Wechsel von Bauteilen (intelligente Sensoren/<br />
Aktoren), nachträglicher Systemeinbau (z. B.<br />
Anhängerkupplungsteckdose), Freischaltung<br />
von Ausstattungserweiterungen oder Anpassung<br />
der Batteriekapazität und Wechsel von<br />
Starterbatterien.<br />
Warum benötige ich künftig mehr Know-how<br />
in diesem Bereich? Diese Frage ist rasch geklärt:<br />
Ab diesem Jahr wenden die OEM einlaufend<br />
bei neuen Modellen einen erweiterten<br />
Schutz der Fahrzeugdiagnose (SFD) an. Dank<br />
SFD ist ein Softwareupdate erst möglich,<br />
wenn das Steuergerät vom Server des Automobilherstellers<br />
eine Freigabe erhalten hat.<br />
Das Flashen, also das Löschen des EEPROMs,<br />
wo die Software im Steuergerät gespeichert<br />
ist, sowie das Aufspielen (Updaten) der neuen<br />
Software werden erst dann zugelassen.<br />
Für die geführte Fehlerdiagnose oder das Flashen der Steuergerätesoftware muss der OBD-Adapter dem WIS meist<br />
manuell bekannt gegeben werden (Treiber). Ansonsten kann keine Verbindung hergestellt werden. Quelle: Se<br />
Nebst der Authentifizierung des Nutzers muss<br />
also auch der Server des Werks das Updaten<br />
erlauben. Somit ist jeder freie Garagist gezwungen,<br />
die PassThru-Technologie einzurichten.<br />
Erst wenn der Server des OEM über<br />
das freie Diagnosegerät via OBD-Adapter mit<br />
dem Fahrzeug verbunden ist, kann das System<br />
das Update starten. Direkt via Internet,<br />
Tester und Diagnose-Interface via Fahrzeugbus<br />
wird auf das jeweilige Steuergerät<br />
zugegriffen und die vorhandene Software gelöscht<br />
und eine neuere Version aufgespielt.<br />
Freie Diagnoseanbieter wie EuroDFT sorgen für den<br />
reibungslosen Zugang zu verschiedenen OEM-Portalen<br />
und liefern auch die nötige Hardware. Quelle: Se<br />
So sieht Tesla den Arbeitsplatz der Zukunft:<br />
Mechanische Arbeiten rücken in den Hintergrund, Softwareupdates<br />
und Diagnose werden wichtiger.<br />
Quelle: Tesla<br />
Ein technisches No-Go: Die Internetverbindung<br />
mittels WLAN und die Verbindung beim<br />
Softwareflashen via Bluetooth. Beide drahtlosen<br />
Funkverbindungen können zu Unterbrüchen<br />
und damit zum Abbruch des Updatevorganges<br />
führen. In der Mehrzahl der Fälle muss<br />
das Steuergerät danach teuer ersetzt werden.<br />
Die Internetverbindung mit dem Werkstattrouter<br />
muss über Ethernet/LAN-Kabel erfolgen<br />
und der Tester über USB-Kabel verbunden<br />
sein. Und unterdessen ist in den<br />
meisten Werkstätten allen Mitarbeitenden<br />
klar: Für Softwareupdates die Starterbatterie<br />
laden und keine Manipulationen/Fahrzeugbedienung<br />
im Fahrzeugexterieur- und -interieur<br />
vornehmen.<br />
Nebst dem aufwendigen Anmeldeprozedere<br />
beim Automobilhersteller ist zudem zu<br />
gewährleisten, dass der eingesetzte Diagno-<br />
Wie melde ich mich bei welchem Hersteller wie an und wie nutze ich das Werkstattinformationssystem, um effizient<br />
zu arbeiten? Für solche Fragen hat die Autef in der Lockdown-Phase neue Kursangebote entwickelt. Quelle: Se<br />
setester und das OBD-Interface unterstützt<br />
werden (Flash ready). Hier gibt es grosse<br />
Unterschiede und es lohnt sich, gemäss seinem<br />
Kundenstamm zuerst zu evaluieren, bei<br />
welchen Marken man die PassThru-Technologie<br />
einsetzen will. Auf den Markenportalen<br />
sind die unterstützten Diagnosetester aufgelistet.<br />
Der formelle Aufwand für den Zugang<br />
lohnt sich und die Werkstattproduktivität<br />
kann mit PassThru gesteigert werden. <<br />
76 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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Android-Betriebssystem 7.0, welches von einem Octa-Core-Prozessor (2,3 GHz Quad +<br />
1,7 GHz Quad) und einem beträchtlichen integrierten 256-GB-Speicher angetrieben wird<br />
und die neue Split-Screen-Navigation für mehrere Anwendungen zur Diagnose unterstützt.<br />
Die neue MaxiFlash VCMI kann als 4-Kanal-Oszilloskop, Wellenformgenerator, Multimeter<br />
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5-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite.<br />
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Gummischutz und verstärktem Gehäuse.<br />
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unabhängigem Dauerbetrieb.<br />
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TECHNIK & UMWELT<br />
EcoDrive / «Smart Rider»<br />
«Der Garagist ist als<br />
Mobilitätsdienstleister gefragt»<br />
Assistenzsysteme machen Fahrzeuge sicherer und helfen, Treibstoff zu sparen. Nur: Viele Fahrer verzichten<br />
bewusst auf deren Hilfe, sehr zum Leidwesen der Beratungsstelle für Unfallverhütung. Hier sei auch der Garagist<br />
als Mobilitätsdienstleister gefragt, sagt Nadia Ingenhoff, Projektleiterin des BFU-Projekts «Smart Rider».<br />
Reinhard Kronenberg<br />
Gesundheitskosten und weniger Unfallschäden am Auto. Damit lässt<br />
sich Geld sparen. Erfreulicherweise gelten in Europa ab 2022 neue Mindestanforderungen<br />
bezüglich Fahrzeugsicherheit: Alle neu verkauften<br />
Autos müssen serienmässig mit Notbremsassistent, Spurhalteassistent,<br />
Aufmerksamkeitsassistent und intelligentem Geschwindigkeitsassistenten<br />
ausgestattet sein.<br />
Nadia Ingenhoff, Projektleiterin «Smart Rider». Quelle: BFU<br />
Assistenzsysteme in modernen Autos tragen nicht nur zur Sicherheit<br />
bei, sondern unterstützen die Autofahrerinnen und Autofahrer<br />
darin, Treibstoff zu sparen. Entscheidend aber bleibt der Mensch,<br />
weil er diese Systeme auch aktiv nutzen soll. Das tun aber nicht alle.<br />
Warum?<br />
Nadia Ingenhoff: Eine aktuelle Untersuchung der BFU zeigt, dass gewisse<br />
Systeme von Automobilistinnen und Automobilisten bewusst<br />
ausgeschaltet werden. Jede zehnte Person, deren Fahrzeug über einen<br />
Spurhalteassistenten verfügt, hat diesen noch gar nie eingeschaltet.<br />
Über mögliche Gründe kann nur spekuliert werden: Wahrscheinlich<br />
haben viele Lenker keine Zeit und Lust, sich intensiv mit der Technik<br />
ihres Autos auseinanderzusetzen. Oder sie haben aufgrund von Falschauslösungen<br />
der Assistenten schlechte Erfahrungen gemacht und damit<br />
das Vertrauen in die Technik verloren. Damit das Potenzial der Fahrerassistenzsysteme<br />
ausgeschöpft werden kann, muss man sich mit den<br />
Systemen auseinandersetzten und wissen, wie sie im Notfall reagieren.<br />
Früher waren Assistenzsysteme nur für die Luxusklasse verfügbar,<br />
heute sind sie oft auch in Fahrzeugen tieferer Klassen verbaut.<br />
Findet hier eine «Demokratisierung» der Sicherheit statt?<br />
Das kann man so sagen. Innovationen in der Autobranche werden immer<br />
erst in der Premiumklasse lanciert. Sobald die Entwicklungskosten<br />
für diese Systeme gedeckt sind, sinken die Produktionskosten. Damit<br />
ist der Weg frei, die Technik auch in weiteren Fahrzeugsegmenten<br />
einzuführen.<br />
Assistenzsysteme sind in vielen Modellen mit einem Aufpreis<br />
verbunden. Wie kann der Garagist argumentieren, dass die Kunden<br />
bereit sind, mehr fürs Auto zu bezahlen?<br />
Der Garagist wird immer mehr zum Mobilitätsdienstleister. Dazu gehört<br />
auch, den Kunden die Funktionsweise und den Nutzen von Fahrerassistenzsystemen<br />
zu erklären. Es ist nie falsch, in die Sicherheit zu<br />
investieren: Mehr Sicherheit bedeutet weniger Unfälle, also geringere<br />
Kann die Wirksamkeit von Assistenzsystemen bezogen auf die<br />
Zahl an Unfällen nachgewiesen werden? Besteht hier eine direkte<br />
Korrelation?<br />
Wie viele Unfälle sich theoretisch verhindern lassen, ist je nach Art des<br />
Fahrerassistenzsystems unterschiedlich. Wir von der BFU gehen davon<br />
aus, dass es beispielsweise 38 Prozent weniger Auffahrunfälle mit Verletzten<br />
gäbe, wäre jedes Auto mit einem Notbremsassistenten ausgestattet.<br />
Zum Geschwindigkeitsassistenten lässt sich sagen, dass es mit<br />
unterstützenden und warnenden Systemen 21 Prozent weniger Unfälle<br />
mit Todesfolge und 14 Prozent weniger Unfälle mit Schwerverletzten<br />
gäbe. Bei Geschwindigkeitsassistenten, die aktiv ins Tempomanagement<br />
eingreifen, ist das Sicherheitspotenzial sogar noch grösser: 46 Prozent<br />
der Unfälle mit Todesfolge und 34 Prozent der Unfälle mit Schwerverletzten<br />
könnten verhindert werden.<br />
Voraussetzung, dass die Käufer sich für ein Plus an Assistenzsystemen<br />
entscheiden und diese dann auch nutzen, ist, dass sie sich auch tatsächlich<br />
mit der neuen Technik auseinandersetzen. Die BFU will hier<br />
dazu beitragen. Wo liegen dabei die grössten Herausforderungen?<br />
2018 hat die BFU die Kampagne «Smart Rider» lanciert. Die Kampagnenwebsite<br />
bietet unabhängige Informationen zu den wichtigsten Fahrerassistenzsystemen<br />
und zeigt mit Animationen auf, wie diese funktionieren.<br />
Doch das reicht nicht. Damit Automobilisten die Systeme kaufen<br />
und auch nutzen, müssen sie die Möglichkeit haben, diese in einem<br />
geschützten Rahmen testen zu können. Deshalb wird die BFU im <strong>September</strong><br />
auf dem Flugplatz Interlaken im Rahmen der Kampagne «Smart<br />
Rider» gemeinsam mit Partnern erstmals einen «Testing Day» für Fahrerassistenzsysteme<br />
durchführen.<br />
Die Entwicklung von Assistenzsystemen mündet im autonomen<br />
Fahren, bei dem das Auto alles automatisch regelt und entscheidet.<br />
Geht es grundsätzlich darum, den «Unsicherheitsfaktor<br />
Mensch» auszuschalten?<br />
Der Mensch ist ganz klar ein Unsicherheitsfaktor und wird es wohl<br />
noch eine Weile bleiben. Die häufigsten Unfallursachen bei schwe-<br />
78 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNIK & UMWELT<br />
Assistenzsysteme wie beispielsweise der Spurhalteassistent tragen zur Sicherheit bei und helfen, Treibstoff zu sparen. Doch häufig verzichten viele Automobilistinnen und Automobilisten<br />
bewusst darauf, das System einzuschalten. Quelle: Volkswagen<br />
ren Unfällen sind Vortrittsmissachtung, Unaufmerksamkeit und<br />
überhöhte Geschwindigkeit. Die Technik kann helfen, menschliche<br />
Defizite in der Wahrnehmung und in der Reaktionsgeschwindigkeit<br />
auszugleichen. Assistenzsysteme werden uns auf dem Weg zur<br />
vollständigen Automatisierung begleiten und uns auf der Strasse<br />
unterstützen. Der Mensch bleibt aber noch lange Zeit in der Verantwortung,<br />
auch im Autopilot-Modus. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
smartrider.ch<br />
Es geht wieder los!<br />
Am 7. <strong>September</strong> startet die nächste «EcoDrive-Rallye» im Internet.<br />
Das Quiz der Quality Alliance Eco-Drive (QAED) hat zum Ziel, über<br />
einen Wettbewerb mit teilweise kniffligen Fragen die autofahrende<br />
Bevölkerung für eine nachhaltigere Fahrweise zu sensibilisieren. Die<br />
Vorteile liegen auf der Hand: EcoDrive senkt den Treibstoffverbrauch<br />
und leistet gleichzeitig einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Verkehr.<br />
Weitere Infos unter:<br />
ecodrive.ch<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 79
TECHNIK & UMWELT<br />
Wasserstoff-LKW und -Tankstelle<br />
Grüner Wasserstoff als Erdöl von morgen<br />
Im Juli eröffnete in St. Gallen eine weitere Wasserstofftankstelle und der erste von bis Ende Jahr 50 geplanten<br />
Hyundai-Brennstoffzellen-Trucks fuhr zum Tanken vor. Dank grünem Wasserstoff sollen bis 2025 sogar 1600<br />
dieser Trucks emissionsfrei über Schweizer Strassen gleiten. Jürg A. Stettler<br />
In Südkorea wurden bereits die nächsten Brennstoffzellen-Trucks für die Schweiz eingeschifft. Quelle: Hyundai<br />
Deutschland gab kürzlich bekannt, voll auf die<br />
Karte Wasserstoff setzen zu wollen. Während<br />
bei unserem Nachbarn noch über die passende<br />
Strategie diskutiert wird, ist die Schweiz schon<br />
einen Schritt weiter. Bis Ende <strong>2020</strong> sollen sechs<br />
Wasserstofftankstellen die Achse Bodensee <strong>–</strong><br />
Genfersee abdecken und so den Einsatz von<br />
Wasserstoff im Transportwesen ermöglichen.<br />
Denn genau wie Deutschland benötigt auch die<br />
Schweiz in den unterschiedlichsten Sektoren<br />
(Industrie, Verkehr oder Wärme) mehr grüne<br />
Energie, um ihre Klimaziele zu erreichen. Hierzulande<br />
geht man aber einen anderen Weg und<br />
setzt statt auf staatliche Förderprogramme auf<br />
privatwirtschaftliche Initiativen. Eine davon<br />
nimmt nun mächtig Tempo auf! Zusammen mit<br />
dem Förderverein H 2<br />
Mobilität, Hydrospider<br />
und H 2<br />
Energy bringt der koreanische Fahrzeughersteller<br />
Hyundai noch bis Ende Jahr 50 Wasserstoff-Trucks<br />
auf Schweizer Strassen. Bis 2023<br />
sollen es 1000, bis 2025 sogar 1600 Trucks sein.<br />
Das klingt nach Zahlen eines grünen Schreibtischtäters<br />
ohne realen Bezug zur Praxis. Doch<br />
das könnte täuschen, denn die 21 Mitglieder des<br />
Fördervereins H2 Mobilität setzen schon heute<br />
schweizweit 5000 LKW ein und betreiben 2000<br />
Tankstellen. Sie wollen den Schalthebel nun auf<br />
klimaneutral stellen und im Güterverkehr eine<br />
Dekarbonisierung über Wasserstoff ermöglichen.<br />
Mit den 1600 Trucks und grünem Wasserstoff<br />
wären jährliche CO 2<br />
-Einsparung von nicht<br />
weniger als 100 000 Tonnen möglich.<br />
Wasserstoff als Antriebsenergie hat zudem den<br />
Vorteil, dass mit H 2<br />
nicht nur Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
betrieben, sondern daraus auch weitere<br />
Treibstoffvarianten hergestellt werden können.<br />
Durch ein chemisch-technisches Verfahren<br />
lassen sich daraus synthetische Flüssigtreibstoffe<br />
gewinnen. Auch eine Methanisierung und<br />
somit eine spätere Nutzung des synthetischen<br />
Gases durch CNG-Fahrzeuge ist denkbar. Die<br />
Wasserstoff-Befürworter weisen zudem darauf<br />
hin, dass H 2<br />
auch zur Stromspeicherung und<br />
somit zum Ausgleich von Leistungsspitzen genutzt<br />
werden kann. Zudem kann Überschussstrom<br />
aus dem Sommer für den Winter nutzbar<br />
gemacht werden. Die Produktion des grünen<br />
Wasserstoffs erfolgt aktuell durch die Hydro-<br />
80 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNIK & UMWELT<br />
Eröffnung der ersten Wasserstofftankstelle der Avia weltweit mit (v.l.n.r.) Rolf Huber (Chairman H2 Energy), Jörg<br />
Ackermann (Präsident Förderverein H2 Mobilität Schweiz), Bertrand Piccard, Mark Freymüller (CEO Hyundai<br />
Hydrogen Mobility AG), Martin Osterwalder (Verwaltungsrat Osterwalder St. Gallen AG) und Patrick Staubli<br />
(Geschäftsführer Avia Vereinigung). Quelle: AGVS-Medien<br />
Abenteurer, Pionier und Wissenschaftler Bertrand<br />
Piccard betankte den ersten Hyundai Xcient Fuel Cell<br />
gleich selbst. Quelle: Hyundai<br />
spider AG in einer Anlage beim Alpiq Wasserkraftwerk<br />
in Gösgen SO. In Containern wird der<br />
klimafreundliche Treibstoff dann <strong>–</strong> aktuell witzigerweise<br />
immer noch mit Diesel-LKW <strong>–</strong> zu den<br />
einzelnen Tankstellen gebracht. Die neuste liegt<br />
in St. Gallen und ist die erste Avia-Wasserstofftankstelle<br />
weltweit. Hier können künftig sowohl<br />
Nutzfahrzeuge (350 bar) als auch Personenwagen<br />
(700 bar) mit grünem Wasserstoff betankt werden.<br />
Ab Mitte 2021 soll dieser dann nicht mehr<br />
aus Gösgen herangekarrt, sondern in der Region<br />
selbst produziert werden. Bei der feierlichen Eröffnung<br />
der Avia-Tankstelle ebenfalls vor Ort:<br />
Abenteurer und Solarpionier Bertrand Piccard.<br />
Der 62-Jährige nahm die Betankung des ersten<br />
Hyundai Xcient Fuel Cell vor. Der LKW ist mit<br />
zwei parallel geschalteten 95-kW-Brennstoffzellen<br />
und einer 73,2-kW-Batterie als Zwischenspeicher<br />
sowie Tanks für bis zu 34,5 Kilo Wasserstoff<br />
ausgestattet. Auch mit Beladung soll der Hyundai<br />
so rund 400 Kilometer Reichweite schaffen<br />
und dabei nur Wasserdampf ausstossen. «Die<br />
Schweiz beweist, dass sich elektrisch angetriebene<br />
Nutzfahrzeuge und Personenwagen mit<br />
sauberem Wasserstoff betanken und ohne CO 2<br />
-<br />
Emissionen fahren lassen», erklärte Piccard.<br />
Dass die Wasserstoff-Pioniere ihren Fokus anfangs<br />
auf LKW und nicht auf Personenwagen mit<br />
Brennstoffzellen legen, erläutert Mark Freymüller,<br />
CEO von Hyundai Hydrogen Mobility AG, so:<br />
«Die Trucks bieten schlicht den grösseren Stellhebel,<br />
um H 2<br />
als Treibstoff voranzubringen.»<br />
Denn Lastwagen als Grossverbraucher bringen<br />
auch den Tankstellenbetreibern genau die Mengen<br />
an H 2<br />
und die Planbarkeit, die benötigt wird,<br />
um eine Wirtschaftlichkeit zu garantieren und<br />
den Wasserstoff-Tankstellenausbau schweizweit<br />
weiter vorantreiben zu können. Auch Thomas<br />
Patzer, leitender Ingenieur für die Entwicklung<br />
von Brennstoffzellen-Elektro-Nutzfahrzeugen<br />
bei Hyundai und Fahrer des ersten Trucks, ist<br />
bislang zufrieden: «Der Xcient Fuel Cell ist viel<br />
ruhiger als ein Diesel. Er stinkt nicht, vibriert<br />
viel weniger und es klappert nichts <strong>–</strong> alles in allem<br />
ist das ein grossartiges Fahrgefühl für einen<br />
Chauffeur.» Die Service- und Reparatur-Dienstleistungen<br />
für die LKW übernimmt übrigens die<br />
zur Auto AG Group gehörende Auto AG Truck.<br />
Hyundai legte Wert darauf, dass der LKW aus<br />
vielen Standardkomponenten besteht, dennoch<br />
mussten die Werkstätten einige Anpassungen<br />
für die Arbeit mit Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />
vornehmen. Brandschutztechnisch war<br />
ein ganzes Sicherheitskonzept notwendig und<br />
oft betrat man selbst für die Behörden Neuland.<br />
Neben Explosionsschutz und Gasdetektoren<br />
war in den Betrieben etwa eine spezielle<br />
Belüftungsinstallation nötig, welche die Luft im<br />
Raum mindestens dreimal in der Stunde komplett<br />
umwälzt. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 81
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starke Ablagerungen und Verkokungen an verschiedene Stellen im Ansaugtrakt,<br />
den Einlassventilen, am Turbolader, dem Partikelfilter und<br />
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bis zu drei verschiedene Reinigungen an drei Fahrzeugen gleichzeitig<br />
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der Corona-Krise ist zu erwarten, dass die Neuanschaffung eines PWs<br />
herausgezögert wird. Dadurch wird der Bedarf an Unterhalt und Reinigung<br />
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Corona-Krise<br />
Wie Sie die Kosten in Ihrem<br />
Betrieb senken<br />
Die Corona-Krise wird das Schweizer Autogewerbe noch einige Monate beschäftigen. Die Erträge vieler Garagenbetriebe<br />
sind vor allem im Neuwagenhandel markant eingebrochen. Mehr denn je gilt es nun, die Kosten im<br />
Griff zu haben. Tipps und Tricks von Garagisten für Garagisten. Sandro Compagno<br />
1. Verhandeln Sie mit dem Importeur<br />
über variable Einkaufspreise<br />
Viele Markenhändler erhalten vom Importeur<br />
eine fixe Marge sowie einen Bonus bei<br />
Zielerreichung. Doch es gibt Möglichkeiten,<br />
zusätzliche Rabatte auf Neuwagen zu<br />
erhalten <strong>–</strong> beispielsweise, wenn der Regionalverantwortliche<br />
gezwungen ist, auf die<br />
Schnelle noch ein paar Fahrzeuge zu immatrikulieren.<br />
Handeln Sie einen Preisnachlass<br />
heraus, den Sie dem Kunden teilweise<br />
weitergeben. Der Rest ist Deckungsbeitrag.<br />
2. Beobachten Sie die Leistungsfähigkeit<br />
Ihres Werkstattpersonals<br />
Als Faustregel gilt: 40 Prozent des jährlich<br />
verrechenbaren Umsatzes eines Mechanikers<br />
fliessen in seinen Lohn (inkl. Ferien und Sozialleistungen),<br />
60 Prozent sind Deckungsbeitrag.<br />
Jeder Franken, den ein Mechaniker mehr verrechnen<br />
kann, sind 100 Prozent Deckungsbeitrag.<br />
Wenn das Verhältnis 40:60 unterschritten<br />
wird, beschäftigen Sie zu viel Personal.<br />
3. Optimieren Sie Ihre<br />
Kundeninformationen<br />
Drucksachen sind kein grosser Posten im<br />
Budget eines Garagenbetriebs. Aber auch hier<br />
lassen sich schnell einige tausend Franken<br />
sparen. Brauchen Sie einen aufwendig produzierten<br />
Flyer, um Ihre Kunden zu erreichen?<br />
Oder tut es auch ein Mailing? So sparen Sie<br />
nicht nur bei den Drucksachen, sondern auch<br />
bei den Portokosten. Voraussetzung: Der Kundenstamm<br />
(inkl. E-Mail-Adressen) muss immer<br />
auf dem neusten Stand sein.<br />
4. Kalkulieren Sie Ihre Demo- und<br />
Ersatzwagen seriös<br />
Auch hier geht es um ein partnerschaftliches<br />
Verhältnis zum Importeur. Was ist es ihm<br />
wert, dass Sie ein Demo-Fahrzeug immatrikulieren?<br />
Verhandeln Sie! Und planen Sie voraus:<br />
Gibt es schon einen Kunden, der das Demound<br />
Ersatzfahrzeug nach einem halben Jahr<br />
als Occasion kaufen will? Falls ja, können Sie<br />
sauber kalkulieren. Zahlreiche Garagisten setzen<br />
im Demo- und Ersatzwagenpark auf Leasing:<br />
Einen Teil der Leasingrate refinanzieren<br />
Sie mit dem Einsatz als Ersatzfahrzeug, ein<br />
Teil lässt sich beim Verkauf als Gebrauchtwagen<br />
wieder hereinholen.<br />
5. Optimieren Sie Marketing und<br />
Werbung<br />
«Die Hälfte des Budgets, das ich in die Werbung<br />
stecke, ist herausgeworfenes Geld. Das<br />
Problem ist, dass ich nicht weiss, welche Hälfte.»<br />
Das Zitat von Henry Ford (1863 <strong>–</strong> 1947)<br />
hat nichts von seiner Aktualität eingebüsst.<br />
Planen Sie, mit welchen Botschaften und auf<br />
welchen Kanälen Sie Ihre Zielgruppe erreichen<br />
wollen! Benutzen Sie nicht die Giesskanne,<br />
sondern setzen Sie Ihren Werbefranken<br />
zielgruppengerichtet ein.<br />
Angesichts der Corona-Pandemie<br />
gilt es, die Kosten des Betriebs im<br />
Griff zu haben. Quelle: 123rf<br />
6. Kalkulieren Sie Ihre<br />
Abschreibungen sauber<br />
In einer idealen Welt nutzen Unternehmer die<br />
Abschreibungen, um Ihre Steuern zu optimieren.<br />
Nur leben wir aktuell nicht in einer idealen<br />
Welt. Zahlreiche Garagisten dürften <strong>2020</strong><br />
einen zu geringen Ebitda (Gewinn vor Zinsen,<br />
Steuern und Abschreibungen) erwirtschaften,<br />
um steueroptimiert abschreiben zu können.<br />
Entscheidend ist, dass Sie sich über die<br />
Nutzungsdauer von Maschinen, Werkstattmobiliar,<br />
Werkzeugen, IT und Showroom im<br />
Klaren sind. Mit einer kalkulatorischen Restwerttabelle<br />
behalten Sie den Überblick und<br />
wissen, wie viel Sie Ende Jahr abschreiben<br />
müssen.<br />
7. Professionalisieren Sie Ihr<br />
Occasionsmanagement<br />
Bei den Occasionen ist der Garagist noch<br />
Unternehmer. Ein geschicktes Occasionsmanagement<br />
besteht einerseits darin, Gebrauchte<br />
zu einem guten Preis zuzukaufen, und andererseits,<br />
die Kosten für die Aufbereitung im<br />
Griff zu haben. Vergolden Sie keine sechsjährige<br />
Occasion! Die dabei entstehenden Kosten<br />
können Sie nicht auf den Kunden abwälzen.<br />
Reduzieren Sie den Aufwand beim Einkauf<br />
und die Kosten bei der Aufbereitung. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 83
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Olivia Aeschbacher und Karl Baumann vom AGVS freuen sich gemeinsam mit Reto (r.) und Philipp Leisibach (2. v. r.). Quelle: AGVS-Medien<br />
AGVS-Dienstleistung<br />
«Wir zögerten nicht lange»<br />
Vom Pilotprojekt zur AGVS-Dienstleistung: Die Auto Leisibach AG in Hitzkirch (LU) hat ein Auto mit der Carsharing-<br />
Technologie von Mobility ausgerüstet. Damit ist der Startschuss für das neue Angebot gefallen. Carla Stampfli<br />
Mehr als 600 000 Kilometer fuhren die<br />
Fahrzeuge der fast 60 Garagenbetriebe, die<br />
mit der Carsharing-Technologie von Mobility<br />
ausgerüstet sind, während des Pilotprojekts.<br />
Mit der Überführung in eine definitive<br />
AGVS-Dienstleistung werden es<br />
künftig einige Kilometer mehr sein: Das<br />
Netz soll in den nächsten drei Jahren auf<br />
bis zu 300 Partnergaragen wachsen und<br />
deren «Stehzeuge» somit zu «Fahrzeugen»<br />
werden. Einer der ersten Betriebe, der die<br />
neu geschaffene AGVS-Dienstleistung nach<br />
der einjährigen Pilotphase anbietet, ist die<br />
Auto Leisibach AG aus Hitzkirch LU. Das<br />
vor über 80 Jahren gegründete Unternehmen<br />
mit Citroën- und Fordvertretung übt<br />
Reparatur-, Diagnose- und Carrosseriearbeiten<br />
rund um Personenwagen und leichte<br />
Nutzfahrzeuge aus und wird in dritter Generation<br />
geführt. Seit Kurzem steht Mobility-Nutzerinnen<br />
und -nutzern ein schwarzroter<br />
Citroën C3 1.2 PureTech Shine mit 110<br />
PS und Automatikgetriebe zur Verfügung.<br />
«Wir zögerten nicht lange, als der AGVS mit<br />
dem Vorschlag kam, mit uns einen Mobility-Standort<br />
in Hitzkirch zu eröffnen», sagt<br />
Reto Leisibach, der gemeinsam mit seinem<br />
Cousin Philipp Leisibach den Betrieb führt.<br />
Carsharing werde in der Bevölkerung je län-<br />
84 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ger je mehr zum Thema. «Stehen bleiben,<br />
ist in unserer Branche ein rotes Tuch. Die<br />
Devise lautet, innovativ sein und sich weiterentwickeln.»<br />
Mit der Teilnahme soll genau<br />
das erreicht werden: Neue Wege gehen,<br />
sich mit aktuellen Technologien der Mobilitätsbranche<br />
vertraut machen und bei zukunftsträchtigen<br />
Dienstleistungen dabei<br />
sein. Darüber hinaus erhofft sich die Auto<br />
Leisibach AG einen Werbeeffekt, um dadurch<br />
den einen oder anderen Kunden zu<br />
gewinnen. «Wir sind gespannt und positiver<br />
Dinge», fügt Philipp Leisibach hinzu.<br />
«Verlieren können wir nichts. Im Gegenteil:<br />
Das Auto stand über ein halbes Jahr ungenutzt<br />
bei uns in der Garage. Es freut uns,<br />
dass das Fahrzeug dank Carsharing-Technologie<br />
Mobility-Nutzern zugänglich gemacht<br />
und dadurch gefahren werden kann.»<br />
Die Freude ist auch bei Karl Baumann gross,<br />
der seitens AGVS bei der Lancierung die Projektleitung<br />
führte. «Der Startschuss für die<br />
neue AGVS-Dienstleistung ist mit der Inbetriebnahme<br />
des Standortes in Hitzkirch gefallen»,<br />
sagt er nicht ohne Stolz. Bis Ende<br />
dieses Jahres soll die Zahl der teilnehmenden<br />
Betriebe auf rund 100 steigen. Dafür<br />
werde der AGVS weitere Garagisten kontaktieren,<br />
die sich im Umkreis der von Mobility<br />
gewünschten Carsharing-Standorte befinden,<br />
erklärt Olivia Aeschbacher, die nun<br />
die Leitung des neuen AGVS-Angebots innehat.<br />
«Die Dienstleistung stimmt perfekt<br />
mit unserer Vision überein, wonach der<br />
Garagist nicht nur Fahrzeuge verkauft und<br />
wartet, sondern sich zum Mobilitätsdienstleister<br />
wandeln soll.» Das neue Angebot sei<br />
eine Win-win-Situation, so Aeschbacher. «Es<br />
profitieren alle: Die Garagisten, deren ‹Stehzeuge›<br />
zu ‹Fahrzeugen› werden, der AGVS,<br />
der seinen Mitgliedern eine wegweisende<br />
Dienstleistung anbieten kann, die Genossenschaft<br />
Mobility, die ihr Netz ausbauen<br />
kann und nicht zuletzt die Endkonsumenten,<br />
die dadurch noch mobiler werden.» <<br />
«Nur positives Feedback»<br />
Patrick Eigenmann, Verantwortlicher<br />
Kommunikation & Medien bei Mobility.<br />
Herr Eigenmann, das einjährige<br />
Pilotprojekt zwischen AGVS und<br />
Mobility wurde in eine definitive<br />
Dienstleistung überführt. Wie sind<br />
die Rückmeldungen?<br />
Patrick Eigenmann: Wir haben von allen<br />
Seiten nur positives Feedback erhalten.<br />
Unsere Kunden haben dank der Zusammenarbeit<br />
mehr Standorte und mehr Automodelle<br />
zur Verfügung. Die Garagen profitieren im<br />
Gegenzug von Umsatz auf Fahrzeugen, die<br />
sonst praktisch rund um die Uhr stillstehen<br />
würden. Eine klassische Win-win-Situation.<br />
Wie profitieren Garagenbetriebe,<br />
wenn ihre Fahrzeuge mit Mobility-<br />
Technologie ausgerüstet werden?<br />
Die Garagen verdienen am Umsatz mit, der<br />
mit ihren Fahrzeugen von Mobility-Kunden<br />
eingefahren wird. Allein die 57 Garagenfahrzeuge,<br />
welche im einjährigen Pilotprojekt<br />
unterwegs waren, haben 600 000 Kilometer<br />
zurückgelegt. Zudem können die Firmen<br />
Erfahrungen sammeln und Fuss fassen in<br />
für sie neuen, zukunftsträchtigen Mobilitätsmodellen.<br />
Gerade in urbanen Gebieten<br />
ist Carsharing stark auf dem Vormarsch und<br />
immer weniger Haushalte haben überhaupt<br />
noch ein Privatauto.<br />
Wie erleben Sie die Zusammenarbeit<br />
mit dem AGVS und den Garagisten?<br />
Es ist und war eine jederzeit angenehme und<br />
professionelle Zusammenarbeit. Zudem wird<br />
sehr offen kommuniziert <strong>–</strong> eine gute Voraussetzung<br />
für Erfolg.<br />
Wie sehen die nächsten Schritte in<br />
Bezug auf den Ausbau der neuen AGVS-<br />
Dienstleistung aus?<br />
Bis ins Jahr 2023 integrieren wir in<br />
Zusam menarbeit mit dem AGVS bis zu 300<br />
Partnerfahrzeuge in die Mobility-Flotte.<br />
Das ermöglicht uns, neue Standorte zu eröffnen,<br />
Netzlücken zu schliessen und ländliche<br />
Standorte zu erhalten, die ansonsten<br />
hätten geschlossen werden müssen. Da<br />
wir mit unseren eigenen Fahrzeugen stark in<br />
Richtung alternative Antriebe wie Elektro oder<br />
Hybrid ziehen, achten wir zudem darauf, dass<br />
auch unsere Partnergaragen solche nachhaltigen<br />
Antriebe bereitstellen können. Oder<br />
ansonsten, dass bei fossilen Antrieben sowohl<br />
Verbrauch als auch Ausstoss gering sind.<br />
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Das Zentrallager in Niederbipp verfügt nun über ein ERP-System, was die Arbeiten im Logistikbereich der SAG-Gruppe noch effizienter macht. Quelle: SAG<br />
Neues Logistikkonzept bei Derendinger, Technomag & Co<br />
Breiteres Angebot, mehr Kundennähe<br />
Die SAG Schweiz hat für ihre Marken Derendinger und Technomag ein neues Logistikkonzept eingeführt. Durch<br />
die Anpassungen wurde das Angebot in den 18 Regionallagern weiter ausgebaut und so noch mehr Kundennähe<br />
geschaffen. Stefan Thönen, SAG-Regionaldirektor Region Mitte, erläutert die grössten Herausforderungen<br />
bei dieser Umstellung. Jürg A. Stettler<br />
Stefan Thönen, SAG-Regionaldirektor Region Mitte.<br />
Herr Thönen, Derendinger und Technomag<br />
haben ihr Logistikkonzept umgebaut/umgestellt,<br />
warum?<br />
Stefan Thönen, SAG- Regionaldirektor<br />
Region Mitte: Das Ziel ist, den heutigen<br />
Markt- und Kundenbedürfnissen weiter gerecht<br />
zu werden und unsere Logistik auf<br />
die Zukunft auszurichten. Dazu wollen wir<br />
an unserer Kundennähe mit den über 45<br />
Standorten festhalten.<br />
Wie sieht der neue Aufbau des Logistikbereichs<br />
mit Landeslagern und Regionallagern<br />
nun aus?<br />
Wir haben die Regionallager massiv mit Service-<br />
und Verschleissteilen, Frontscheiben und<br />
Verbrauchsgütern aufgestockt. Der Grund dafür:<br />
Wir wollen die Teile so nahe wie möglich<br />
bei unseren Kunden platzieren und damit<br />
unsere Lieferbereitschaft vor Ort noch einmal<br />
deutlich steigern. Zudem wollen wir bei den<br />
wichtigsten Produktgruppen verschiedene Pro-<br />
86 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
duktmarken zur Auswahl anbieten. Zum Beispiel<br />
bieten wir bei den Bremsen neben Ferodo<br />
auch Brembo und ATE an. Bei den Lenkungsund<br />
Aufhängungsteilen haben wir unser Sortiment<br />
mit Lemförder und Meyle ergänzt und<br />
bei den Antriebsriemen sind Produkte aus dem<br />
Haus Continental dazu gekommen.<br />
Was waren die grössten Herausforderungen<br />
bei dieser Umstellung?<br />
Vor allem die Umstellung der Kundentouren ist<br />
eine grosse Herausforderung. Viele unserer Kunden<br />
haben ihre Tagesstruktur auf unsere Touren<br />
aufgebaut. Hier die Waage zwischen Optimierung<br />
der Touren, auch aus ökonomischer<br />
Sicht, und den Bedürfnissen unserer Kunden zu<br />
halten, bedingt sehr viel Planung und Kommunikation.<br />
Ausserdem hat die Aufstockung der<br />
Regionallager viel Zeit und Ressourcen sowie<br />
Investitionen in die Infrastruktur beansprucht.<br />
Ein besonderer Dank geht dabei an unsere Mitarbeiter,<br />
denn das neue Logistikkonzept wurde<br />
innert nur weniger Monate umgesetzt.<br />
Betreffen diese Neuerungen nur die<br />
Marken Derendinger und Technomag oder<br />
auch andere SAG-Marken?<br />
Diese Änderungen betreffen alle Marken der<br />
SAG, auch Matik und Wälchli+Bollier, da wir<br />
die Logistikdienstleistung dieser Marken<br />
schon seit letztem Jahr für unsere Kunden gemeinsam<br />
anbieten.<br />
Welche Synergien können Sie ganz<br />
allgemein bei der Logistik innerhalb<br />
der SAG-Gruppe nutzen?<br />
Synergien der verschiedenen Marken der SAG<br />
können mittlerweile über alle Bereiche der<br />
Gruppe genutzt werden. Der grösste Synergieeffekt<br />
ist sicherlich, dass wir Kunden all unserer<br />
Marken mit der gleichen Logistik bedienen<br />
können. Auch gerade für Matik ist dies doch<br />
ein grosser Marktvorteil. Wichtigstes Bestreben<br />
ist, unseren Kunden eine wesentlich höhere<br />
Lieferbereitschaft ab unseren 18 Regionallagern<br />
bieten zu können.<br />
Sind heute bei der Logistik nicht nur<br />
Geschwindigkeit und Kosten ein Thema,<br />
sondern auch Nachhaltigkeit und der CO 2<br />
-<br />
Fussabdruck des Unternehmens? Und wie<br />
zeigt sich das?<br />
Gerade im heutigen Marktumfeld sind das<br />
Themen, die absolut ernst zu nehmen sind.<br />
Einerseits müssen sich auch die Logistikdienstleistungen<br />
rechnen und andererseits muss auch<br />
der ökologische Aspekt in die Entscheidungen<br />
miteinbezogen werden. Gerade hier haben wir<br />
mit der Zusammenlegung der Logistik aller<br />
SAG-Marken einen positiven Effekt erzielen<br />
können, da nun die Auslastung auf den einzelnen<br />
Touren deutlich höher ist als früher.<br />
Welche Optimierungen lassen<br />
Digitalisierung und Automatisierung<br />
im Logistik bereich aktuell zu?<br />
Das ist ein Prozess, der nie endet. Hier sind<br />
wir mit unserem Autostore im Landeslager bereits<br />
sehr gut aufgestellt. Und mit der Einführung<br />
eines neuen ERP-Systems Anfang Jahr<br />
haben wir eine sehr gute Grundlage geschaffen,<br />
um künftig noch effizienter und schneller<br />
auf Marktbedürfnisse reagieren zu können.<br />
Ein ERP erlaubt es, die unterschiedlichsten<br />
unternehmerischen Aufgaben rechtzeitig und<br />
bedarfsgerecht zu planen, zu steuern und zu<br />
verwalten. Unsere Logistikmitarbeiter und<br />
Chauffeure arbeiten nun beispielweise mit<br />
einem Scangerät, das uns ermöglicht, Prozesse<br />
durchgängig und effizient durchzuführen. <<br />
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Für jede Herausforderung die<br />
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SAG-Mitarbeiter Marcel Schwab steht täglich im Kontakt mit Garagisten. <strong>AUTOINSIDE</strong> erklärt er, wie die SAG<br />
die Werkstätten dabei unterstützt, damit diese den Entwicklungen in der automotiven Technologie folgen<br />
können, und warum es wichtig ist, eine nachhaltige Beziehung zum Kunden aufzubauen. Carla Stampfli<br />
Marcel Schwab, Verkaufsleiter der SAG, in seinem Büro in Bern. Mehr als die administrative Arbeit mag er den persönlichen Kontakt mit den Garagisten. Quelle: AGVS-Medien<br />
«Du verkaufst nichts über den Preis, sondern<br />
über dich und deine Beziehung.» Das ist das<br />
Motto, das Marcel Schwab bei seiner Arbeit<br />
lebt. «Garagisten müssen dir vertrauen. Ist<br />
das Vertrauen da, entsteht eine nachhaltige<br />
Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren»,<br />
erklärt er. Die AGVS-Medien treffen<br />
Marcel Schwab in Bern, an der Fischermättelistrasse.<br />
Mit einem fröhlichen «Grüessech,<br />
ich bin der Marcel» empfängt er den Besuch.<br />
Dann geht es in den dritten Stock des Gebäudes,<br />
in dem unter anderem die SAG-Marken<br />
Technomag und Matik vertreten sind. Was<br />
von Beginn weg auffällt: Schwabs aufgestellte<br />
und empathische Art. «Ich bin grundsätzlich<br />
ein positiver Mensch und versuche, diese<br />
Einstellung auch in herausfordernden Zeiten<br />
zu bewahren.»<br />
Diese Eigenschaft, stets einen Weg zu finden,<br />
kommt ihm bei der täglichen Arbeit zugute:<br />
Marcel Schwab ist Verkaufskoordinator Region<br />
Mitte der SAG. Kaum ein Mitarbeitender<br />
des Familienunternehmens, das Dienstleistungen<br />
und Produkte rund um den Fahrzeugmarkt<br />
bereitstellt, steht mehr in Kontakt mit<br />
Garagisten als er. Nähe zu Garagisten schaffen,<br />
ein offenes Ohr für deren Anliegen haben<br />
und bei Problemen eine passende Lösung anbieten:<br />
Das ist das Ziel, das Schwab und die<br />
anderen Teams mit Kundenkontakt im Alltag<br />
verfolgen.<br />
Bei Kundenbesuchen führt Schwab immer<br />
Unterlagen zum umfangreichen Angebot der<br />
SAG mit. Dazu gehören unter anderem Investitionsgüter<br />
wie beispielsweise Hebebühnen,<br />
Garagenkonzepte wie Carxpert oder Garage<br />
Plus oder aktuelle Verkaufsaktionen. «Die<br />
automobile Technologie ist im steten Wandel.<br />
Technik und Diagnose werden komplexer,<br />
der administrative Aufwand steigt. Das<br />
alles stellt hohe Anforderungen an die Garagisten»,<br />
sagt Schwab. «Unsere Aufgabe ist es,<br />
die Betriebe so zu unterstützen, damit sie diesen<br />
Entwicklungen folgen können und den<br />
Anschluss nicht verpassen.»<br />
Während der Lockdown-Phase wurden die<br />
Kundenbesuche stark eingeschränkt, die Lieferdienste<br />
auf das Minimum beschränkt. «Dafür<br />
liefen unsere Telefone heiss», blickt Marcel<br />
Schwab auf die ausserordentliche Situation<br />
zurück. Das sei vorübergehend eine gute Lösung<br />
gewesen. Jedoch stellt für ihn der telefonische<br />
Kontakt nicht das alleinige Mittel in<br />
der Kundenbetreuung dar. «Der persönliche<br />
Kontakt ist das A und O. Auf diese Weise spüre<br />
ich viel besser, wie es dem Garagisten geht,<br />
was seine Herausforderungen sind und wie<br />
wir ihn unterstützen können, damit er diese<br />
meistern kann.» Durch solche regelmässigen<br />
Kontakte entsteht gegenseitiges Vertrauen.<br />
88 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Auf Kundenbesuche bereitet sich Marcel<br />
Schwab kaum vor, auch trägt er bei Kunden<br />
nie eine Uhr. «Wenn ich mir Zeit nehme, dann<br />
will ich das zu 100 Prozent. Für mich geht es<br />
in erster Linie darum, dass ich dem Garagisten<br />
zuhöre und seinen Puls fühlen kann.» Im<br />
Gespräch versucht er, auf Augenhöhe zu kommunizieren.<br />
Dafür bedarf es viel Einfühlvermögen.<br />
«Man muss jeden so nehmen, wie<br />
er ist.». Auch wenn die Gespräche nicht immer<br />
nur positiv verlaufen, schätzt Schwab<br />
den Umgang mit jedem einzelnen Garagisten:<br />
«Gerade die Vielfalt der Klientel ist es,<br />
die meinen Job so spannend macht.»<br />
Seine empathische Art und Weise, auf Garagisten<br />
zuzugehen, hat sich Marcel Schwab<br />
früh angeeignet. Die Familie lebte neben einer<br />
Werkstatt, wohin es ihn als Kind aus Neugier<br />
oft zog. So kam es, dass er sich erst zum Automechaniker,<br />
dann zum Automobilverkäufer<br />
ausbilden liess. Da ihm der Kontakt mit den<br />
Kunden so sehr gefiel, entschied er sich, sein<br />
Know-how im Aussendienst der damaligen<br />
Métraux Services SA einzusetzen.<br />
Rund 50 000 Kilometer legt Marcel Schwab pro Jahr zurück. Quelle: AGVS-Medien<br />
Seit 26 Jahren ist er nunmehr für die SAG,<br />
die 2009 durch den Zusammenschluss der<br />
Métraux Services und der Derendinger AG<br />
entstand, in verschiedenen Funktionen tätig.<br />
In den Jahren habe sich vieles verändert,<br />
darunter die Mitbewerber, die Verkaufskanäle,<br />
das Verhalten der Endkonsumenten.<br />
«Früher mussten Autos intensiver unterhalten<br />
werden, die Automobilisten hatten sich<br />
um einen Termin beim Garagisten zu bemühen.»<br />
Heute sei es gerade umgekehrt: «Garagenbetriebe<br />
sind gefordert, etwas zu unternehmen,<br />
damit die Endkonsumenten den<br />
Weg in die Werkstatt finden. Erfolgreich ist,<br />
wer innovativ bleibt und sich dem Wandel<br />
nicht verschliesst.»<br />
Wenn es zur Gesprächssituation passt, gibt<br />
Schwab Garagisten Tipps zur Weiterentwicklung.<br />
«Wir beobachten, dass sich Garagenbetriebe<br />
oft nicht bewusst sind, wie wichtig<br />
Marketing ist», erklärt Schwab. Die Kommunikation<br />
mit Endkonsumenten pflegen, sie<br />
regelmässig über Dienstleistungen informieren,<br />
die Marken oder das Garagenkonzept leben<br />
sowie für ein gutes Arbeitsklima sorgen:<br />
Das sind nur einige wenige Beispiele, die den<br />
Werkstattauftritt stärken und dazu beitragen,<br />
dass Kunden die Garage als aktives und vertrauenswürdiges<br />
Unternehmen wahrnehmen.<br />
Die SAG selbst ist auch um eine gute Firmenkultur<br />
bemüht. «Es gibt viele langjährige Mitarbeiter<br />
bei uns. Wir haben es gut untereinander,<br />
respektieren und unterstützen uns<br />
gegenseitig. Das motiviert uns.» Trotz Fusion<br />
sei der familiäre Spirit der beiden Unternehmen<br />
nicht verloren gegangen. «Dass wir einen<br />
guten Zusammenhalt haben, überträgt sich<br />
positiv auf unsere Beziehung mit den Kunden.»<br />
Womit wir wieder beim Motto von<br />
Marcel Schwab angelangt sind: «Du verkaufst<br />
nichts über den Preis, sondern über dich, deine<br />
Beziehung zum Kunden und den Dienstleistungen<br />
der SAG.» <<br />
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92 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 93
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der Weiterbildung «BP Automobildiagnostiker/in»<br />
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94 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Sicher unterwegs in die Zukunft<br />
Sicher unterwegs in die Zukunft<br />
VERBAND & SEKTIONEN<br />
«Tag der Schweizer Garagisten» 2021<br />
Starkes Signal für die Zuversicht<br />
im Autogewerbe<br />
Der «Tag der Schweizer Garagisten» vom 19. Januar 2021 steht unter dem Titel «Der Garagist: Unternehmer.<br />
Dienstleister. Individualist.» Das Tagungsmotto stellt den Garagisten als Unternehmer und Dienstleister ins Zentrum.<br />
Als ein Garagist, der sein Geschäft im Rahmen seiner Möglichkeiten nach seinen Vorstellungen betreibt, damit<br />
erfolgreich ist und sein Unternehmen zur eigenen Marke macht. Mit dem Anlass setzt der Auto Gewerbe Verband<br />
Schweiz ein deutliches Zeichen für die wichtige Branchensolidarität <strong>–</strong> nach Corona erst recht. Reinhard Kronenberg<br />
Die Automobilindustrie und mit ihr das Autogewerbe<br />
standen schon vor der Corona-Krise<br />
vor enormen Herausforderungen. Die 4000<br />
Mitglieder des Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />
(AGVS) und mit ihnen viele weitere Garagenund<br />
Werkstattbetriebe suchen gerade in diesen<br />
Zeiten nach zuverlässigen und relevanten<br />
Informationen. Für den AGVS als deren<br />
Branchen- und Berufsverband ist es eine prioritäre<br />
Aufgabe, auf diese Bedürfnisse so umfassend<br />
wie möglich einzugehen. Er macht<br />
dies über seine sehr stark frequentierten Medien.<br />
Dazu gehören das Branchenfachmagazin<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie die Webseiten agvs-upsa.<br />
ch und autoberufe.ch, aber auch Veranstaltungen<br />
wie der «Tag der Schweizer Garagisten».<br />
Der «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2020</strong> wurde unterstützt von<br />
Presenting Partner<br />
Shuttle Partner<br />
Goodie Partner<br />
Das «Dîner des garagistes» wurde unterstützt von<br />
Presenting Partner<br />
Goodie Partner<br />
Im Vordergrund des nächsten «Tag der Schweizer<br />
Garagisten» steht der (AGVS-)Garagist, der<br />
als Unternehmer sein Geschäft erfolgreich betreibt.<br />
Unter dem Titel «Der Garagist: Unternehmer.<br />
Dienstleister. Individualist.» hat der Verband<br />
ein Programm zusammengestellt, das die<br />
zunehmend wichtigere Serviceorientierung des<br />
Garagisten betont. Faktisch wird der Garagist in<br />
seiner Rolle immer mehr zu einem umsichtigen,<br />
zuvorkommenden Dienstleister und damit zur<br />
eigenen Marke, unabhängig von der Marke oder<br />
den Marken, die er als Garagist betreut.<br />
Ziel der Veranstaltung ist es, den Teilnehmenden<br />
<strong>–</strong> einmal mehr <strong>–</strong> einen inspirierenden Tag<br />
zu bieten. Losgelöst vom Tagesgeschäft sollen<br />
sie über aktuelle Entwicklungen, künftige Szenarien<br />
und ihre Strategie in der sich dynamisch<br />
wandelnden Mobilität nachdenken können. Die<br />
Mitwirkung von kompetenten und anregenden<br />
Referenten und Diskussionsteilnehmenden garantiert<br />
erneut einen mit einem hohen Nutzen<br />
verbundenen Tag.<br />
Co-Partner<br />
Co-Partner<br />
Die Einladung zum nächsten «Tag der Schweizer<br />
Garagisten» ist unter diesen Vorzeichen zu<br />
verstehen. Sie setzt damit ein Zeichen für eine<br />
verstärkte Branchensolidarität. Ausserdem lädt<br />
der Tag trotz «Sicherheitsabstand» zum persönlichen<br />
Gespräch und zum Netzwerken ein.<br />
Die Veranstaltung wird selbstverständlich vollumfänglich<br />
nach den Richtlinien des Bundesamts<br />
für Gesundheit (BAG) durchgeführt. <<br />
Jetzt anmelden!<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/tagung2021<br />
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die Möglichkeit zur Anmeldung finden<br />
Sie unter agvs-upsa.ch/tagung2021.<br />
Kleiner Hinweis: In den vergangenen<br />
Jahren war die Veranstaltung mit rund<br />
800 Teilnehmenden bereits Monate im<br />
Voraus ausgebucht. Wer einmal am<br />
«Tag der Schweizer Garagisten» war,<br />
kommt in der Regel wieder. Die jährliche<br />
Umfrage im Anschluss an die AGVS-<br />
Tagung zeigt, dass sie für drei Viertel der<br />
Teilnehmenden «einer der wichtigsten<br />
Branchentreffpunkte des Jahres» ist.<br />
97 Prozent der Teilnehmenden im Jahr<br />
<strong>2020</strong> fanden die Veranstaltung spannend,<br />
inspirierend und praxisnah.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 95
TUTTOBENE<br />
DIE MOTORFAHRZEUGVERSICHERUNG DES AGVS<br />
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Nur wer die Kundenanliegen ernst nimmt, dem Kunden<br />
bedarfsgerechte Produkte offeriert und darüber hinaus<br />
erstklassigen Service anbietet, kann sich im Markt erfolgreich<br />
behaupten.<br />
Die Kooperation zwischen dem Auto Gewerbe Verband<br />
Schweiz (AGVS) und der Allianz Suisse wird intensiviert.<br />
Dadurch entsteht für Sie als regional gut verankerten<br />
Garagisten sowie für Ihre Kundinnen und Kunden echter<br />
Mehrwert, denn passende Versicherungsdienstleistungen<br />
werden kundennah am richtigen Ort angeboten. Bei<br />
Ihnen als tuttobene-Partner.<br />
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tuttobene ist nicht einfach eine weitere Autoversicherung,<br />
sondern die eigene Versicherung der AGVS-Garagisten.<br />
Sie sind für Ihre Kundschaft der vertraute und persönliche<br />
Ansprechpartner rund ums Auto und pflegen einen regelmässigen<br />
Kontakt. Und im Sinne einer idealen Ergänzung<br />
der «üblichen» Arbeiten wie Radwechsel, Service und Inspektionen<br />
können Sie Ihren Kunden als tuttobene-Vermittler<br />
auch Offerten für die Autoversicherung unterbreiten.<br />
Dank einer derart erweiterten Beziehung bleiben Sie auch<br />
<strong>–</strong> und vor allem <strong>–</strong> im Schadenfall einziger Ansprechpartner<br />
Ihres Kunden: der tuttobene-Garagist, zuständig für die<br />
Erledigung der tuttobene-Schadenfälle.<br />
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reduzierten Selbstbehalt von CHF 500.<strong>–</strong>, bei der Teilkasko<br />
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Tel. 058 358 30 86, urs.schmutz@allianz.ch<br />
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VERBAND & SEKTIONEN<br />
Aussergewöhnliche Lehrabschlussfeier<br />
Die AGVS-Sektion Aargau, liess es sich nicht nehmen, den erfolgreichen Lehrabgängern die Diplome persönlich zu überreichen.<br />
crc. In diesem Jahr traten im Aargau 236 Kandidatinnen<br />
und Kandidaten zu ihren Abschlussprüfungen<br />
im Autogewerbe an. Der<br />
Gesamtnotendurchschnitt in den fünf Ausbildungskategorien<br />
betrug 4,6. Am 9. Juli trafen<br />
sich die erfolgreichen Kandidaten unter<br />
Einhaltung der neusten Schutzmassnahmen<br />
in Wettingen zur Lehrabschlussfeier.<br />
Martin Sollberger, Präsident der AGVS-Sektion<br />
Aargau, wies in seiner Begrüssung auf die<br />
besonderen Schutzmassnahmen hin und bat<br />
die Jugendlichen, diese an diesem Abend dringend<br />
einzuhalten.<br />
Danach übernahm Berufsbildungsobmann<br />
André Hoffmann und gratulierte den Absolventen<br />
zu ihren Leistungen: «Die Corona-Situation<br />
bedeutete sowohl für Organisation und<br />
Durchführung als auch für alle Kandidatinnen<br />
und Kandidaten eine spezielle Herausforderung.<br />
So stellte sich <strong>–</strong> nebst dem Prüfungsstress<br />
auf der Zielgeraden <strong>–</strong> plötzlich die Frage,<br />
ob die Prüfungen überhaupt stattfinden können.<br />
Glücklicherweise war das möglich und<br />
dank Ihrem Diplom wissen Sie jetzt, dass Sie<br />
für die Berufswelt bereit sind.»<br />
Der in der Schweiz wohnhafte deutsche Rennfahrer<br />
Marco Werner (54) erläuterte in seinem<br />
Referat, wie er schon als Jugendlicher<br />
von Autos fasziniert war und dass er in seiner<br />
Lehre als Automechaniker das Basiswissen<br />
für Motoren erwarb. Dieses war ein wichtiger<br />
Puzzlestein auf dem Weg zu Siegen in so<br />
bekannten Rennen wie zum Beispiel den 24<br />
Stunden von Le Mans.<br />
Der 25-jährige Joel König bevorzugt eine ebenso<br />
dynamische Sportart. Der junge Sportler<br />
hat ganz auf die Karte Badminton gesetzt und<br />
zählt in der Schweiz zu den führenden Badmintonprofis.<br />
Er zeigte auf, wie er es mit Können,<br />
Disziplin und Willen bis an die Spitze geschafft<br />
hat.<br />
André Hoffmann überreichte allen Absolventen<br />
mit einer Gesamtnote von 5,0 oder höher<br />
ein Diplom, ein personalisiertes Sackmesser<br />
und einen Reisegutschein als Erinnerung an<br />
ihre Leistung. <<br />
Bilder von der Diplomfeier:<br />
facebook.com/agvsag und agvs-ag.ch<br />
Alle Absolventen mit einer Gesamtnote von 5,0 und höher mit Bildungsobmann André Hofmann. Quelle: crc<br />
Die Besten pro Ausbildungskategorie:<br />
Automobil-Mechatroniker PW<br />
Im 1. Rang mit 5,5: Kai Blattner, Häusermann<br />
AG Aarau; Andreas von Niederhäusern, Auto<br />
Schneider AG Würenlingen.<br />
Im 2. Rang mit 5,3: Joël Neukom, Central-Garage<br />
O. Wälty AG Niederlenz; Michael Rey, Autocenter<br />
Baschnagel AG Wettingen; Artur Bruno Stegmann,<br />
Amag Schinznach Bad.<br />
Im 3. Rang mit 5,2: Nicola René Christen, Amag<br />
Fislisbach; Joël Germann, Emil Geissmann<br />
AG Wohlen; Fabrizio Rölli, Suhre Garage AG<br />
Schöftland; Gianluca Stierli, Garage Hagenbuch<br />
AG Oberlunkhofen.<br />
Im 4. Rang mit 5,1: Sven Köpfli, Amag Schinznach<br />
Bad; Janik Schöffauer, Auto Käppeli AG Wohlen.<br />
Im 5. Rang mit 5,0: Luca Stadelmann,<br />
Auto Stadelmann AG Frick.<br />
Automobil-Mechatroniker NF:<br />
Im 1. Rang mit 5,6: René Ernst Rey, Birrer Nutzfahrzeuge<br />
AG Sisseln.<br />
Im 2. Rang mit 5,3: Tobias Fierz, Armeelogistikcenter<br />
Othmarsingen.<br />
Im 3. Rang mit 5,1: Christof Brunner, Mercedes<br />
Benz Automobile AG Aarau Rohr.<br />
Notenübersicht pro Ausbildungsrichtung<br />
Automobil-Fachmann/-Fachfrau PW:<br />
Im 1. Rang mit 5,3: Janik Hächler, Sonnmatt Garage<br />
GmbH Staffelbach; Nando Imfeld, Garage Frey<br />
GmbH Unterentfelden; Sohel Hyder Syed, Höhtal<br />
Garage GmbH Ehrendingen.<br />
Im 2. Rang mit 5,2: Robin Bowman, Graf Automobile<br />
AG Rupperswil; Raffael Rauch, Wyna-Garage AG<br />
Menziken.<br />
Im 3. Rang mit 5,1: Lukas Meier, Garage Gut<br />
Meisterschwanden; Dominic Romagna, Auto<br />
Käppeli AG Wohlen.<br />
Im 4. Rang mit 5,0: Leandro Joshua Oswald, Armeelogistikcenter<br />
Othmarsingen; Noah Ruppen, Steffen<br />
Garage AG Remetschwil.<br />
Automobil-Fachmann NF:<br />
Im 1. Rang mit 5,1: Simon Bigler, Scania Schweiz<br />
AG Murgenthal.<br />
Im 2. Rang mit 5,0: Samuel Bysäth, Bertschi AG<br />
Dürrenäsch; Lars Jordan, Kestenholz Automobil AG<br />
Pratteln.<br />
Automobil-Assistent:<br />
Im 1. Rang mit 5,2: Adrian Patrick Martin, Garage<br />
Arnold AG Merenschwand.<br />
Im 2. Rang mit 5,0: Sebastian Bardhi, Garage Brem<br />
AG Bremgarten; Besim Neziraj, Garage Sejdini<br />
Leimbach.<br />
• Automobilmechatroniker/-in PW: 52 Kandidaten (87% bestanden);<br />
• Automobilmechatroniker/-in Nutzfahrzeuge: 26 Kandidaten (85% bestanden);<br />
• Automobilfachmann/-frau PW: 100 Kandidaten (86% bestanden);<br />
• Automobilfachmann/-frau Nutzfahrzeuge: 27 Kandidaten (85% bestanden);<br />
• Automobilassistent/-in: 31 Kandidaten (97% bestanden)<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 97
VERBAND & SEKTIONEN<br />
AGVS Thurgau ernennt Jürg Hofer zum Ehrenmitglied<br />
Die Sektion Thurgau kann auf ein stabiles Jahr mit gleichbleibend guten Leistungen beim QV <strong>2020</strong> zurückblicken.<br />
cl. Verbandspräsident Richard Heini (Wängi)<br />
zog Anfang Juli an der AGVS-Thurgau-<br />
Mitgliederversammlung im Schloss Roggwil<br />
eine positive Bilanz über das vergangene<br />
Vereinsjahr <strong>–</strong> auch wenn die letzten Monate<br />
durch die Corona-Pandemie sehr speziell<br />
gewesen seien. «Anfangs wusste niemand,<br />
was das Virus für uns alle bedeutet. Zuerst<br />
lachten alle darüber, nachher lachte niemand<br />
mehr darüber», so Heini.<br />
Dennoch sei die Autobranche, verglichen mit<br />
anderen Berufen, «mit einem blauen Auge»<br />
davongekommen, denn «wir konnten zwar<br />
von einem Tag auf den anderen keine Autos<br />
mehr verkaufen, aber wir konnten die ganze<br />
Zeit die Werkstatt laufen lassen», erläuterte<br />
Heini. Verbandspolitisch stehe in der<br />
nächsten Zeit die Überarbeitung des Gesamtarbeitsvertrags<br />
an. Und auf kantonaler Ebene<br />
habe man die Komplettüberarbeitung der<br />
eigenen Webseite geprüft. Da der nationale<br />
Verband nun selbst seine Webseite überarbeitet,<br />
ist es denkbar, dass eine Gesamtlösung<br />
realisiert werden kann. «Wir warten ab,<br />
ob wir uns dort anhängen oder ob wir separat<br />
weitermachen», informierte Heini.<br />
Wie Chefexperte Thomas Hofer darlegte,<br />
sind die Leistungen der Thurgauer Lernenden<br />
an den Qualifikationsverfahren (QV),<br />
verglichen mit dem Rest der Schweiz, klar<br />
überdurchschnittlich. «Wir schneiden in den<br />
meisten Fällen besser ab», so Hofer stolz. Die<br />
Leistungen könnten ebenso problemlos wie<br />
Jürg Hofer wurde einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Quelle: AGVS-Sektion Thurgau<br />
aussagekräftig miteinander verglichen werden,<br />
da die schriftliche Prüfung überall dieselbe<br />
sei.<br />
Da aufgrund der Corona-Pandemie strenge<br />
Hygiene- und Abstandsmassnahmen beim<br />
QV galten, konnten die Lernenden nur rund<br />
die Hälfte aller ursprünglich vorgesehenen<br />
Prüfungsposten absolvieren. Dies hatte zur<br />
Folge, dass die Schere zwischen den Spitzenleistungen<br />
und den ausreichenden Leistungen<br />
stärker als in den Vorjahren auseinanderging:<br />
«Die Guten konnten durch die wenigen<br />
Prüfungen ihren starken Schnitt halten, für<br />
die weniger leistungsstarken Lernenden bedeutete<br />
dies jedoch, dass sie weniger Prüfungen<br />
hatten, um eine nicht so gute Teilnote<br />
wieder kompensieren zu können», so Hofer.<br />
Einen Wechsel gab es im AGVS-Thurgau-<br />
Vorstand. Für den nach acht Jahren aus dem<br />
Gremium scheidenden Beat Heiniger (Tobel)<br />
wurde neu Helen Stahel (Amriswil) ins Amt<br />
gewählt. Und zu guter Letzt wurde Jürg Hofer<br />
mit der einstimmigen Verleihung der Ehrenmitgliedschaft<br />
des kantonalen Branchenverbandes<br />
geehrt. Jürg Hofer ist ehemaliger und<br />
nun pensionierter Prorektor und Automobilfachlehrer<br />
an der Gewerblichen Berufsschule<br />
Weinfelden. Er stand deutlich über 30 Jahre<br />
im Dienste der Lernenden und der Automobilbranche.<br />
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98 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Eine Promotionsfeier der speziellen Art<br />
Damit die Lehrabgänger <strong>2020</strong> ihren Abschluss trotz Corona würdig feiern<br />
können, hat sich die AGVS-Sektion Waadt etwas Spezielles überlegt.<br />
md. Die Lehrabschlussfeier der AGVS-Sektion<br />
Waadt ist jedes Jahr einer der Höhepunkte<br />
im Terminkalender. Für die diesjährige Diplomübergabe<br />
im Juli wurde wegen Corona<br />
in Zusammenarbeit mit der Astag Sektion<br />
Waadt und GastroVaud ein originelles Konzept<br />
erarbeitet.<br />
Da die übliche Zeremonie nicht stattfinden<br />
kann und die Diplome erst Anfang August<br />
verfügbar sind, werden diese den Absolventen<br />
direkt vom Waadtländer Berufsbildungsamt<br />
DGEP zugestellt. Doch ein solches Ereignis<br />
darf man nicht einfach übergehen. Die<br />
diesjährigen Abgänger verdienen genauso<br />
gefeiert zu werden wie ihre Vorgänger.<br />
Aus diesem Grund wurden die Lehrbetriebe<br />
des Automobil- und Transportgewerbes aufgefordert,<br />
einen geselligen Anlass am jeweiligen<br />
Arbeitsort zu organisieren, um diesen<br />
wichtigen Meilenstein, der den Übergang der<br />
ehemaligen Lernenden in ein eigenständiges<br />
Erwachsenenleben markiert, gebührend zu<br />
würdigen. Gleichzeitig soll bei dieser Gelegenheit<br />
daran erinnert werden, dass die Mobilitätsbranche<br />
vielfältige berufliche Perspektiven<br />
in einem sich ständig weiterentwickelnden<br />
Sektor bietet.<br />
Doch dem ist nicht genug. Der AGVS Waadt<br />
hat in diesem alles andere als normalen Jahr<br />
beschlossen, bestimmte von der Krise besonders<br />
hart getroffene Branchen zu unterstützen.<br />
Jedem Absolventen wird daher ein Gutschein<br />
im Wert von 100 Franken ausgehändigt, der<br />
in den Cafés/Restaurants eingelöst werden<br />
kann, die Mitglied bei GastroVaud sind. Letzterer<br />
schliesst sich der Gutscheinaktion mit<br />
weiteren 20 Franken an. Doch nicht nur den<br />
Gastrobetrieben, auch der Weinbranche wird<br />
unter die Arme gegriffen: Unternehmen, die<br />
eine Diplomfeier organisieren, erhalten vom<br />
AGVS Waadt eine Auswahl an Weinen zur Begleitung<br />
des Aperitifs.<br />
Darüber hinaus engagierte der AGVS Waadt<br />
den Waadtländer Karikaturisten Philippe<br />
Sennwald, der auch unter dem Künstlernamen<br />
SEN bekannt ist, um eine originelle<br />
Zeichnung zur Gestaltung eines diplomähnlichen<br />
Dokuments zu entwerfen, damit die Absolventen<br />
diesen Lebensabschnitt als etwas<br />
Besonderes in Erinnerung behalten.<br />
Schliesslich und dank der aktuellen technologischen<br />
Möglichkeiten wurden die jungen<br />
Lehrabgänger von den Partnern dazu eingeladen,<br />
diesen Promotionsjahrgang mit originellen<br />
Selfies oder Fotos zu verewigen, die<br />
zusammengestellt und in den sozialen Netzwerken<br />
und den Websites der betreffenden<br />
Berufsgruppen publiziert werden. Die traditionellen<br />
Botschaften der Präsidenten Nicolas<br />
Leuba für AGVS Waadt und Jean-Pierre<br />
Giobellina für ASTAG Waadt und der Behörden,<br />
vertreten durch Staatsrätin Cesla Amarelle,<br />
werden in Form von kurzen, dynamischen<br />
Video-Interviews aufgezeichnet, die<br />
dann ebenfalls veröffentlicht und digital bereitgestellt<br />
werden. <<br />
Elektro- und Hybridfahrzeug<br />
geeignet<br />
R134a und R1234yf in<br />
nur einem Gerät<br />
Freigaben durch viele<br />
namhafte Hersteller<br />
Kältemittelwechsel<br />
innerhalb weniger Minuten<br />
Die Diplome wurden für einmal ohne offizielle Zeremonie übergeben. Quelle: AGVS Waadt<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />
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JobCloud<br />
Tipps zur Krisenbewältigung<br />
Die Corona-Krise ist für die meisten Unternehmen zu einer grossen Herausforderung geworden, ganz besonders<br />
auch für HR-Abteilungen. Diese Tipps sollen bei der Bewältigung der Corona-Krise helfen.<br />
1. Krisenstab einsetzen<br />
Berufen Sie einen kleinen, aber effizienten<br />
Krisenstab bestehend aus Mitgliedern verschiedener<br />
Abteilung ein. Hier sollte eine HR-<br />
Fachperson dabei sein.<br />
2. Mit einer Unternehmensstimme<br />
sprechen<br />
Vereinbaren Sie in Ihrem Unternehmen, wer<br />
die eine Stimme ist, die alle Informationen gesammelt<br />
weitergibt. Jede Information erfolgt<br />
nur über diese Person. Das sollte in einer KMU<br />
idealerweise die Geschäftsleiterin/der Geschäftsleiter<br />
sein. Das HR unterstützt, sammelt<br />
und klärt diese rechtlich ab.<br />
3. Ausgangssituation klären<br />
Als HR-Fachperson müssen Sie jetzt besonders<br />
intensiv mit den anderen Abteilungen<br />
und den Abteilungsleiterinnen und -leitern zusammenarbeiten.<br />
Sprechen Sie die Manager<br />
auf die tatsächliche Auslastungssituation an.<br />
Wer ist eine Schlüsselperson, die noch Umsatz<br />
generiert? Wer ist in der Risikogruppe?<br />
Und wer kann gut von Zuhause im Homeoffice<br />
arbeiten?<br />
4. Interne Kommunikation zuerst<br />
Die eiserne Regel in der Kommunikation ist<br />
immer noch: intern vor extern. Soll heissen:<br />
Zuerst werden die Mitarbeitenden informiert<br />
und dann die Kunden und alle anderen.<br />
5. Grosszügig und kulant sein<br />
Gibt es Mitarbeitende, die vor Ort präsent<br />
sein müssen? Versuchen, Sie in dieser Krisenzeit<br />
etwas mehr Verständnis aufzubringen,<br />
etwa wenn Mitarbeitende mit Kleinkindern<br />
im Home Office tätig sein müssen oder<br />
aufgrund der angespannten Situation an<br />
Konzentrationsschwierigkeiten leiden.<br />
6. Transparent mit den<br />
Mitarbeitenden kommunizieren<br />
Fakten schaffen Sicherheit. Kommunizieren<br />
Sie daher mit Ihren Mitarbeitenden transparent<br />
und verheimlichen sie nichts. Achten Sie dabei<br />
auf die adressatengerechte Formulierung.<br />
7. Stellvertretungsplan erarbeiten<br />
Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt,<br />
wer den CEO vertritt, wenn er kurzfristig<br />
selber erkrankt? Gerade in Krisenzeiten<br />
zeigen sich überlegte und klare Stellvertreterreglungen<br />
besonders wertvoll.<br />
8. Zeiterfassung<br />
Erfassen Ihre Mitarbeitende mit einem Zeiterfassungssystem<br />
ihre Arbeitsstunden? Das<br />
erleichtert nachher die Statistik und hilft bei<br />
klarer Begründung für staatliche/kantonale<br />
Unterstützungsgelder. Zudem haben Sie<br />
täglich die Übersicht über Ihre Mitarbeitersituation.<br />
9. An die Zeit nach der Krise denken<br />
Vergessen Sie trotz Sorgen und eventueller<br />
Kurzarbeit die Zeit danach nicht. Für den zu erwartenden<br />
Aufschwung nach Corona braucht<br />
Ihr Unternehmen die richtigen Mitarbeitenden<br />
und einen schlagkräftigen Aufbauplan. Daher<br />
soll jetzt auch die Rekrutierung nicht vollständig<br />
zum Ruhen kommen. Schreiben Sie<br />
gerade jetzt wichtige Funktionen aus und<br />
rekrutieren Sie per Video. Wenn das Ende<br />
der Krise da ist, können Sie mit guten Mitarbeitenden<br />
und hoher Fachkompetenz den<br />
Aufschwung sicherstellen.<br />
JobCloud ist das führende Unternehmen<br />
im digitalen Stellenmarkt der Schweiz mit<br />
mehr als 20 Jahren Erfahrung und betreibt<br />
unter anderem jobs.ch sowie jobup.ch, die<br />
beliebtesten Jobportale der Deutsch- bzw.<br />
der Westschweiz. Weitere Informationen auf<br />
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Checklisten und Beiträge zum Thema<br />
Rekrutierung und Personalpolitik erscheinen.<br />
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100 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Spezieller Abschluss <strong>–</strong> drei Wünsche<br />
Die von der AGVS-Sektion Berner Oberland und dem IDM Thun organisierte Abschlussfeier stand im Zeichen von Corona.<br />
bg. Der Auto Gewerbe Verband Sektion Berner<br />
Oberland und das IDM-Berufsbildungszentrum<br />
Thun organisierten gemeinsam und<br />
unter Einhaltung der Corona-Vorschriften<br />
eine etwas andere Feier für den erfolgreichen<br />
Nachwuchs im Autogewerbe.<br />
Stefan Gasser, Berufsbildung-Obmann der<br />
AGVS-Sektion Berner Oberland, begrüsst<br />
in der Aula des IDM Thun die zahlreichen<br />
Lernenden, die ohne Begleitung erschienen<br />
sind, um ihnen gemeinsam mit den Lehrpersonen,<br />
den Chefexperten und einer Delegation<br />
aus dem Vorstand der AGVS-Sektion zu<br />
gratulieren.<br />
Drei Wünsche des Berufsbildung-Obmanns<br />
für den Nachwuchs:<br />
• «Möge es Ihnen gelingen, den Spagat<br />
zwischen technischer Versiertheit<br />
und Innovation und dem Erfüllen der<br />
menschlichen Erwartungen zu bewältigen.<br />
Denn hinter jeder Tätigkeit und jedem<br />
Fahrzeug steckt auch ein Mensch.»<br />
• «Begegnen Sie dem steten Wandel in<br />
unserer Branche und den grossen Herausforderungen<br />
offen und positiv, bleiben<br />
Sie neugierig und sammeln Sie Berufserfahrung<br />
und Routine, schmieden<br />
Sie Pläne für eine Weiterbildung; so behalten<br />
Sie Freude am erlernten Beruf.»<br />
16 der 44 Absolventen wurden für ihre sehr guten Leistungen ausgezeichnet. Quelle: AGVS-Sektion Berner Oberland.<br />
• «Als Drittes wünsche ich Ihnen, den gesunden<br />
Mix zwischen Spannung und Entspannung,<br />
zwischen Arbeit und Freizeit<br />
und zwischen Zuhören und Reden zu finden.<br />
Ihre Familie, Freunde und das Umfeld<br />
stehen als wichtige Pfeiler auch im zukünftigen<br />
(Berufs-)Leben an Ihrer Seite.»<br />
Die praktischen Prüfungen fanden wie gewohnt<br />
im Ausbildungszentrum in Mülenen<br />
statt. Der Aufgabe stellten sich 44 Lernende<br />
aus den drei Fachrichtungen PW (Automobil-<br />
Mechatroniker/-in, Automobil-Fachmann/-<br />
frau und Automobil-Assistent/-in). Rund 45 Experten<br />
begleiteten die motivierten Lernenden<br />
während den verkürzten praktischen Prüfungen.<br />
Diese dauerte insgesamt zwei Wochen.<br />
Der Einsatz hat sich gelohnt <strong>–</strong> alle geprüften<br />
Kandidaten/-innen haben die Prüfung bestanden<br />
und erhielten nebst dem Fähigkeitszeugnis<br />
oder dem Berufsattest eine Anerkennungsmedaille<br />
und ein Fitnesstuch. Die sehr<br />
guten Leistungen mit der Note 5 und mehr erhielten<br />
zudem ein Werkzeug-Tool. <<br />
Eintauschfahrzeuge?<br />
Langsteher?<br />
Verkaufen Sie es schnell, transparent und<br />
zu marktgerechten Höchstpreisen.<br />
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Occassionsmanagment.<br />
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+41 55 533 40 00<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 101
GARAGENWELT<br />
KSU A-Technik AG<br />
ksu.ch<br />
Hightech-Klimaservicegeräte Spin Breeze Advance Dual R134a / R1234yf<br />
pd. Die Dual-Version ist mit<br />
zwei Kältemitteltanks sowie mit<br />
zwei einzelnen Kreisläufen für<br />
das Kältemittel R134a und das<br />
R1234yf ausgestattet. Mit den<br />
vier Adaptern für die Schläuche<br />
und der automatischen Systemspühlung<br />
bei jedem Wechsel<br />
des Kältemittels kann ohne<br />
Umbau am Gerät mit beiden<br />
Kältemitteln gearbeitet werden.<br />
Das Spin-Klimaservicegerät hat<br />
eine integrierte Fahrzeugdatenbank<br />
für PW, Nutzfahrzeuge und<br />
Landmaschinen mit Update-<br />
Möglichkeiten.<br />
Spin Breeze Advance<br />
Dual bietet:<br />
• mehrsprachige Software<br />
• leichte und rasche<br />
Bedienung<br />
• grafische Menüführung<br />
mit Symbolen zur sofortigen<br />
Erkennung des laufenden<br />
Zyklus<br />
• vollautomatischer Ablauf<br />
zur Vermeidung von<br />
Bediener fehlern<br />
• keine Kontamination zwischen<br />
den Kältemitteln<br />
• Zweikreisausführung für<br />
Kältemittel<br />
• automatische Systemreinigung<br />
nach jedem Kältemittelwechsel<br />
und nach jedem<br />
Wechsel der Ölsorte<br />
• WSC Winter-Sommer-Kompensation<br />
durch Korrektur<br />
der Kältemittelmenge, Druckkontrolle<br />
und Temperatur<br />
• Multipass-Funktion für<br />
besonders leistungsfähige<br />
Rückgewinnung<br />
• individuelle Datenbankerstellung<br />
möglich<br />
Motiondata Vector Gruppe<br />
motiondata-vector.ch<br />
• exakte Kältemittelbefüllung<br />
durch hochpräzise elektronische<br />
Waage<br />
• Thermodrucker mit grafischem<br />
Ausdruck zur Protokollierung<br />
des Klimaservice<br />
serienmässig<br />
• automatische<br />
Lecktageprüfung<br />
• integrierte Kältemittelanalyse<br />
optional erhältlich<br />
• geringe Service- und Wartungskosten<br />
dank einfacher<br />
Zugänglichkeit der internen<br />
Baugruppen<br />
• robustes, hochwertiges<br />
Gehäuse<br />
Mehr zu den Hightech-Klimageräten<br />
von Spin gibt es bei KSU<br />
A-Technik AG. <<br />
Die Spin-Hightech-Klimageräte bieten vielerlei Vorteile. Quelle: KSU A-Technik<br />
Motiondata bringt Optimierung, Struktur und Übersicht in jede Garage<br />
pd. Mit dem Servicemodul<br />
«Depotverwaltung» hat das<br />
Suchen ein Ende. Lagerleichen<br />
und nicht auffindbare Gegenstände<br />
gehören der Vergangenheit<br />
an und der Garagenbetrieb<br />
und interne Prozesse werden<br />
effizienter gestaltet.<br />
Das Modul bringt Struktur und<br />
Überblick in die Verwaltung von<br />
eingelagerten Kundengütern,<br />
wie zum Beispiel Reifen, Räder<br />
und Felgen. Zusätzlich ist die<br />
Funktion zur Abwicklung von<br />
Ein- und Auslagerungen inklusive<br />
zugehöriger Belegerstellung<br />
und Reifenetikettierung ebenso<br />
enthalten. Des Weiteren ermöglicht<br />
das Modul die simple<br />
Verwaltung von individuellen<br />
Lagerorten und -nummern.<br />
Die Vorteile des Servicemoduls<br />
liegen auf der Hand:<br />
einfach, bedienerfreundlich,<br />
übersichtlich, effizient, zeitsparend<br />
und kundenbindend.<br />
Mit der Selektionsmöglichkeit<br />
(zum Beispiel nach Profiltiefe)<br />
können ausgewählte Kunden<br />
angeschrieben werden oder<br />
gezielte Marketingaktionen<br />
gefahren werden. Die Verrechnung<br />
der Depotgebühr erfolgt<br />
ganz einfach per Mausklick.<br />
Mit seinen «State of the Art»-<br />
Produkten ermöglicht es die<br />
Motiondata Vector Gruppe den<br />
hohen Anforderungen eines jeden<br />
Garagen-Betriebes gerecht<br />
zu werden. Das Dealer-Management-System<br />
bietet neben<br />
den klassischen Funktionen<br />
zahlreiche Zusatzmodule und<br />
Schnittstellen, die den Garagisten<br />
und Mitarbeitern den<br />
Arbeitsalltag erleichtern. Wer<br />
heute noch auf Effizienz und<br />
Verbesserung setzt, kann sich<br />
zukünftig voll auf sein Hauptgeschäft,<br />
die Betreuung von<br />
Kunden und den Verkauf, fokussieren.<br />
Die Motiondata Vector<br />
Schweiz berät gerne und freut<br />
sich über das Vertrauen. <<br />
Das Servicemodul «Depotverwaltung» erleichtert den Arbeitsalltag.<br />
Quelle: Motiondata<br />
102 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Carex Autozubehör AG<br />
carex.ch<br />
Der innovativste Sitzüberzug nach Mass<br />
pd. Jedem sein ganz persönlicher<br />
Massüberzug: Farben, Materialien<br />
und Steppung lassen sich<br />
dank eigenem Konfigurator www.<br />
carseatcover.ch individuell zusammenstellen.<br />
Dank Lasertechnik<br />
verfügen die Sitzüberzüge, die<br />
über die Originalbezüge montiert<br />
werden, über eine hervorragende<br />
Passform <strong>–</strong> wie ab Werk!<br />
Die Sitzbezüge sind mit modernen<br />
Steppdesigns, Alcantara-<br />
Applikationen und Lederlooks<br />
in diversen Farben und Nähten<br />
erhältlich und sind frei wähl- und<br />
kombinierbar.<br />
Das zeichnet sie aus:<br />
• Alle sicherheitsrelevanten<br />
Funktionen wie Airbags bleiben<br />
vollständig erhalten<br />
• Sonderwünsche, Stick-Embleme<br />
(Name, Logo, Brand etc.)<br />
sind auf Wunsch möglich<br />
• Schutz geht vor <strong>–</strong> kein Problem<br />
für individuelle Verstärkung<br />
an Problemzonen für unterschiedliche<br />
Einsatzbereiche<br />
• Unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis<br />
<strong>–</strong> sonst<br />
nur für viel Geld machbar<br />
• Keine Lagerware <strong>–</strong><br />
wird auf Bestellung<br />
individuell angefertigt<br />
• Schutz und Design für Gebrauchte,<br />
Miet- oder<br />
Leasingfahrzeuge<br />
• Gebrauchtwagen lassen<br />
sich so markant in der<br />
Optik verbessern und einfacher<br />
verkaufen<br />
• Für alle gängigen Fahrzeuge<br />
lieferbar <strong>–</strong> neu auch für Tesla<br />
Model 3<br />
• Neu auch für LKW und<br />
leichte Nutzfahrzeuge<br />
• OE-Qualität, 3 Jahre Garantie<br />
und ECE-Zulassung<br />
• Komplett-Set (vorne und hinten)<br />
schon ab 495 Franken<br />
(inkl. MwSt.)<br />
Die Carex sucht noch<br />
Einbaupartner. <<br />
Die Sitzüberzüge sind für alle gängigen Fahrzeuge lieferbar. Quelle: Carex<br />
Juice Technology AG<br />
juice-technology.com<br />
Juice Charger 2 <strong>–</strong> die weltweit erste Wallbox mit kontaktloser Kreditkartenzahlfunktion<br />
pd. Die smarte 22-kW-Wallbox<br />
bietet neben Funktionalität<br />
vor allem Zukunftssicherheit.<br />
Sie ist kompatibel mit allen<br />
bestehenden und neu erscheinenden<br />
Elektroautos, die über<br />
einen Typ-2- oder Typ-1-Anschluss<br />
verfügen. Das Identifizieren,<br />
Freischalten, Steuern<br />
und Abrechnen funktioniert<br />
kinderleicht über das hochauflösende,<br />
simpel und intuitiv zu<br />
bedienende Touchdisplay, dem<br />
sich darüber befindenden NFC/<br />
RFID-Leser und den Smart-Modulen<br />
zu Smart Juice, Access<br />
Juice, Pay Juice und Bill Juice.<br />
Weltweit einzigartig ist die<br />
kontaktlose Bezahlmöglichkeit<br />
via Kreditkarte. Doch auch mit<br />
Hilfe aller anderen gängigen<br />
Ladekarten und Zahlmethoden<br />
wie Apple Pay oder Google Pay<br />
kann die Nutzung problemlos<br />
erfolgen.<br />
Zum Starten des Ladevorgangs<br />
wird das Zahlungsmittel an die<br />
Wallbox gehalten. Die Abrechnung<br />
erfolgt erst nach Bezug<br />
und der exakte Betrag wird<br />
beim Beenden des Ladevorgangs<br />
automatisch verrechnet.<br />
Ein erneutes Bestätigen zum<br />
Beenden und die Eingabe eines<br />
fixen Ladebetrags vorab ist im<br />
Gegensatz zu anderen auf dem<br />
Markt verfügbaren Lösungen<br />
nicht notwendig.<br />
Der Juice Charger 2 besticht<br />
ausserdem durch zeitloses Design<br />
und fügt sich problemlos in<br />
jede architektonische Umgebung<br />
ein, ohne das Gesamtbild<br />
zu stören. Das Chromstahlgehäuse<br />
ist komplett wetterfest.<br />
Die Kabelaufhängung und<br />
die robuste Steckerhalterung<br />
verhindern zudem Induktionsschleifen<br />
und eine Verschmutzung<br />
des Ladesteckers. Die<br />
Wallbox verfügt über alle wichtigen<br />
Sicherheitsfeatures und<br />
erfüllt ebenfalls lückenlos alle<br />
Auflagen der weltweit anwendbaren<br />
Normen (CE-konform). <<br />
Die Wallbox Juice Charger 2. Quelle:<br />
Juice Technology AG<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 103
GARAGENWELT<br />
Texa<br />
texa.com<br />
Am Puls der Zeit: Die erste offizielle und von FCA freigegebene Security-Gateway-Diagnose<br />
pd. Die Sicherheit von Daten<br />
beschäftigt jeden Einzelnen im<br />
Alltag. Es ist nicht mehr vorstellbar,<br />
einen PC ohne ein Antivirenprogramm<br />
zu benutzen. Zu<br />
wertvoll sind die zu schützenden<br />
Daten und zu hoch ist das Risiko,<br />
falls Unbefugte Zugriff auf den<br />
Rechner erhalten. Mit dem Fortschritt<br />
in Bezug auf autonomes<br />
Fahren wird auch hier das Bedürfnis<br />
nach Sicherheit immer<br />
grösser. Experten warnen schon<br />
lange davor, was passiert, wenn<br />
Unbefugte Zugriff auf selbstfahrende<br />
Automobile bekommen.<br />
Fiat Chrysler Automobiles (FCA)<br />
hat als einer der ersten Hersteller<br />
überhaupt die Reissleine gezogen<br />
und sogenannte Security<br />
Gateways eingefügt. Mit diesen<br />
Zugriffskontrollen haben Unbefugte<br />
zukünftig keine Möglichkeit<br />
mehr, unkontrolliert auf ein<br />
Fahrzeug zuzugreifen, ohne dass<br />
der Hersteller darüber Bescheid<br />
weiss. Es ist lediglich möglich,<br />
eine Abfrage über vorhandene<br />
Fehler zu tätigen, alles andere<br />
wird vom SGW blockiert.<br />
Was für den Kunden zusätzliche<br />
Sicherheit bedeutet, stellt die<br />
freie Werkstatt vor ein grosses<br />
Problem. Bereits 2019 konnte<br />
Texa eine Kooperation mit FCA<br />
eingehen, die es seinen Kunden<br />
ermöglicht, über eine spezielle<br />
Art der Freischaltung 24-Stunden-Diagnosepakete<br />
über FCA<br />
zu buchen. Es konnte dann<br />
bequem über die Texa-Schnittstelle<br />
die Diagnose durchgeführt<br />
werden. Die Lösung erwies sich<br />
aber aus Sicht der Kunden als<br />
optimierungsbedürftig. Im Jahr<br />
<strong>2020</strong> wurde nun erneut reagiert<br />
und ein Durchbruch erzielt: Die<br />
erste offizielle und von FCA freigegebene<br />
Security-Gateway-<br />
Diagnose zum festen Abo-Preis.<br />
Betrug der Tagessatz vorher<br />
noch 1 Euro/24 Stunden, konnte<br />
dieser Satz auf 90 Euro pauschal<br />
für das komplette Jahr reduziert<br />
werden. Weiterhin muss der<br />
Kunde sich nicht beim Fahrzeughersteller<br />
registrieren, alles wird<br />
mit dem bisherigen Partner Texa<br />
abgewickelt. Hiervon profitieren<br />
alle Texa-Kunden mit einem<br />
aktiven Texpack/Updatevertrag<br />
für PW. Mit dieser Vereinbarung<br />
zeigt Texa wieder einmal wie<br />
wichtig es ist, am Puls der Zeit<br />
zu bleiben und sich frühzeitig<br />
um Lösungen für seine Kunden<br />
zu bemühen. <<br />
Texa ist es wichtig, sich frühzeitig um<br />
Lösungen für seine Kunden zu bemühen.<br />
Quelle: Texa<br />
Stieger Software AG<br />
stieger.ch<br />
Stieger Online Planer: Per Klick zum Wunschtermin und Mehrumsatz<br />
pd. Kunden sind heute digital<br />
unterwegs und wünschen sich<br />
das auch von ihrem Garagisten.<br />
Das beginnt bereits bei der<br />
Terminbuchung. Schon deshalb<br />
sollte ein Online-Buchungssystem<br />
zur Standardausstattung<br />
einer Garage gehören. Von den<br />
Vorteilen des Stieger Online<br />
Planers profitieren Kunden und<br />
Garagisten gleich mehrfach.<br />
Garagisten spürbar von tagsüber<br />
eingehenden Terminanfragen.<br />
Dank dem Online Planer kann<br />
er dafür morgens gleich mit der<br />
Bearbeitung der vorliegenden<br />
Werkstatttermine starten und<br />
sich auf sein Kerngeschäft<br />
konzentrieren. So wird er von<br />
lästiger Routinearbeit entlastet<br />
und seine Werkstatt besser<br />
ausgelastet.<br />
Planer. Aus Rückmeldungen seiner<br />
Kunden weiss Stieger, dass<br />
deren Zusatzverkäufe nachweislich<br />
gestiegen sind. Für weitere<br />
Infos und eine unverbindliche<br />
Vorführung steht Stephan Rissi,<br />
Tel. 071 858 50 80, gerne zur<br />
Verfügung. <<br />
Win-Win für Garagist und Kunde<br />
Der Kunde kann rund um die Uhr<br />
bequem im Online Planer seinen<br />
Wunschtermin wählen. Dank der<br />
24-h-Verfügbarkeit verpassen<br />
Garagisten keinen Kunden mehr,<br />
was einer der zentralen Vorteile<br />
ist, die den Online Planer zum<br />
perfekten Service-Tool machen.<br />
Gleichzeitig entlastet er den<br />
Auf Mehrumsatz programmiert<br />
Ein weiterer gewichtiger Vorteil<br />
ist, dass sich damit ideal Zusatzdienstleistungen<br />
verkaufen<br />
lassen. Ergänzend zur Terminbuchung<br />
wählt der Kunde weitere<br />
Angebote wie Innenreinigung,<br />
Pneuwechsel oder Wintercheck<br />
hinzu. Das Angebot hinterlegt<br />
der Garagist individuell im Online<br />
Per Klick buchen Kunden mit dem Online Planer ihren Wunschtermin und wählen<br />
Zusatzangebote aus. Quelle: Stieger Software AG<br />
104 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
KW Automotive<br />
kwsuspensions.ch<br />
KW Gewindefahrwerke für den neuen VW Golf 8: immer das richtige Fahrwerk<br />
Jetzt erschienen: die KW-Gewindefahrwerke<br />
Variante 1, 2 und 3 für den neuen<br />
VW Golf 8. Quelle: KW Automotive<br />
pd. Für den neuen VW Golf 8 sind<br />
die KW-Gewindefahrwerke Variante<br />
1, Variante 2 und Variante<br />
3 erschienen. Sie verfügen über<br />
Federbeine aus Edelstahl. Die<br />
drei KW-Gewindefahrwerke<br />
aus dem «Street Performance»-<br />
Lieferprogramm des Fahrwerkherstellers<br />
unterscheiden<br />
sich durch die verwendeten<br />
Dämpfertechnologien. Während<br />
die Variante 1 über keine abstimmbare<br />
KW-Dämpfer verfügt,<br />
können bei der Variante 2 die<br />
Zugstufe mit 16 Klicks und bei<br />
der Variante 3 sogar die Zug- (16<br />
Klicks) und Druckstufenkräfte<br />
(zwölf Klicks) separat eingestellt<br />
werden. Die Variante 3 (ab 2350<br />
Franken) hat sich durch ihre<br />
separate Druck- und Zugstufenabstimmung<br />
sowie der<br />
aufwendigen Mehrventiltechnologie<br />
zum meistverkauften<br />
Gewindefahrwerk des Fahrwerkherstellers<br />
entwickelt.<br />
Grund dafür ist vor allem die<br />
von KW verwendete Fahrwerkabstimmung<br />
in Verbindung mit<br />
der KW-Mehrventiltechnologie.<br />
Trotz einer maximalen<br />
und stufenlos einstellbaren<br />
Tieferlegung von 60 Millimeter<br />
fährt sich der neue VW Golf 8 im<br />
Alltag vergleichsweise sportlich-harmonisch.<br />
«Unsere Setup-Philosophie<br />
bei all unseren<br />
Fahrwerken in der sogenannten<br />
Street Performance Kategorie<br />
ist ein so straffes wie nötig und<br />
so komfortabel wie mögliches<br />
Grundsetup», erklärt KW-Geschäftsführer<br />
Peter Banz.<br />
Die KW-Gewindefahrwerke<br />
für den neuen VW Golf 8 sind<br />
ab 1395 Franken lieferbar. Im<br />
Rahmen des Gutachtens erlauben<br />
alle drei für den VW Golf<br />
8 erhältlichen KW-Gewindefahrwerke<br />
eine stufenlose Tieferlegung<br />
von 35 bis 60 Millimeter an<br />
beiden Achsen. Bereits in Entwicklung<br />
für den neuen Golf sind<br />
KW Clubsport, ein höhenverstellbarer<br />
Federnsatz, sowie die<br />
adaptiven KW DDC-Plug&Play-<br />
Gewindefahrwerke. <<br />
Baumgartner<br />
baumgartnerag.ch<br />
Die Zukunft ist angekommen <strong>–</strong> schnellere Diagnose, intelligentere Software<br />
pd. Die Diagnosesysteme der<br />
neuen Autel-Generation bieten<br />
den Technikern einen detaillierten<br />
Diagnose- und Reparaturplan,<br />
der von der Code-Identifikation<br />
über die Analyse bis zur<br />
Reparatur führt. Neben den von<br />
Autel bereits bekannten Vorzügen<br />
kommt eine ultraschnelle,<br />
neue Hardware auf der Basis<br />
von Andoid 7.0 dazu.<br />
Reparaturtipps zur Behebung<br />
selbiger. Mit der einzigartigen,<br />
integrierten Fahrzeugprogrammierungsfunktionen<br />
und mit der<br />
Sae J2534-1 & -2-kompatiblen<br />
Fahrzeugprogrammier-Durchgangsschnittstelle<br />
und dem<br />
entsprechenden Zugang zu<br />
OE-Software-Portalen können<br />
ECU’s problemlos programmiert<br />
und geflasht werden.<br />
Mit der neuen «Maxiflash Vcmi»<br />
erweitert Autel die Dual-Wifibetriebene<br />
Schnittstelle nicht<br />
nur mit den Protokollen D-Pdu,<br />
J2534, Rp1210, Can-Fd und<br />
Doip-Bus-Protocol, sondern<br />
auch mit verschiedenen sonst<br />
proprietären OE-Protokollen.<br />
Viel mehr als ein einfaches Vcmi<br />
kombiniert es ein leistungsstarkes<br />
4-Kanal-Oszilloskop, einen<br />
Wellengenerator, ein Voltmeter<br />
und den Can-Bus-Analysator. <<br />
Dies und die intelligente<br />
Diagnosesoftware bilden die<br />
wichtige und leistungsstarke<br />
Basis von «Maxisys Ms909» und<br />
«Maxisys Msultra». Es bietet<br />
alle wesentlichen Informationen<br />
für die Diagnose der erkannten<br />
Fehler, plus technische<br />
Service Bulletins, Dtc-Analyse,<br />
Reparaturassistenten und<br />
Die Diagnosesysteme der neuen Autel-Generation bieten einen detaillierten Diagnoseund<br />
Reparaturplan. Quelle: Baumgartner AG<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2020</strong> 105
UMFRAGE DES MONATS<br />
Occasionen sind derzeit gefragte Fahrzeuge.<br />
Legen Sie nun mehr Wert auf die<br />
Bewirtschaftung von Gebrauchtwagen?<br />
Derzeit warten Käufer auf einen Neuwagen deutlich länger als noch vor<br />
Corona. Aus diesem Grund werden aktuell mehr Occasionen gehandelt, da<br />
diese unmittelbar verfügbar sind. Legen Garagenbetriebe deswegen den<br />
Fokus nun vermehrt auf Gebrauchtwagen? Die Meinungen sind geteilt:<br />
55 Prozent der Befragten sagen, dass sie an der Verkaufsstrategie nichts<br />
ändern. 45 Prozent geben hingegen an, sich verstärkt den Occasionen zu<br />
widmen. Ganz auf Occasionen verzichten, möchte keiner der Befragten.<br />
Stand 13. August <strong>2020</strong><br />
45 %<br />
JA<br />
55 %<br />
NEIN<br />
Ja, wir widmen uns verstärkt<br />
den Gebrauchtwagen.<br />
0 %<br />
Nein, an meiner Verkaufsstrategie<br />
ändere ich nichts.<br />
Ich verkaufe gar<br />
keine Occasionen.<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 10 <strong>–</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 2. Oktober <strong>2020</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Carrosserie unter der Lupe<br />
Führende Hersteller im Carrosserie- und Lackierbereich<br />
zeigen ihre Highlights und Neuheiten in der<br />
Spritz- und Lackiertechnik.<br />
Auto Zürich<br />
Präsident Karl Bieri spricht im Interview über seine<br />
Pläne für die Auto Zürich Car Show und in welche<br />
Richtung er die Messe steuern will.<br />
Direktimporte<br />
Direktimporteure locken mit tiefen Preisen. Doch<br />
schaut man genau hin, zeigt sich, dass viele wichtige<br />
Dienstleistungen oder Ausstattungen fehlen<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
92. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per <strong>September</strong> 2019: 12760 Exemplare, davon 9664 in Deutsch, 3096 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
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106 <strong>September</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ERREICHEN SIE IHR ZIEL <strong>–</strong><br />
EGAL WAS DER WINTER BRINGT<br />
2<br />
1<br />
NEU<br />
Hervorragendes Bremsverhalten<br />
bei Schnee und Eis 3<br />
Beste Bremsleistung<br />
und Haftung bei Nässe 3<br />
Auch im Pannenfall sorglos<br />
weiterfahren <strong>–</strong> mit DriveGuard 4<br />
Bridgestone Europe NV/SA,<br />
Niederlassung Spreitenbach<br />
www.bridgestone.ch<br />
1<br />
11 Reifen im Test: 4x sehr gut, 4x gut, 3x befriedigend • 2 Platz 5 von 53: 6x vorbildlich, 8x gut, 6x befriedigend, 33 Reifen erreichten<br />
nicht die Finalrunde • 3 Die Tests auf trockener und nasser Fahrbahn wurden vom TÜV SÜD im Auftrag von Bridgestone von<br />
Oktober bis November 2018 im ATP Papenburg (Deutschland) durchgeführt. Die Tests auf Schnee und Eis wurden im SPG in<br />
Schweden durchgeführt. Testfahrzeug: VW Golf 1.6 VII, in der Grösse 195/65 R15. Der Blizzak LM005 stand im Vergleich zur<br />
Leistung der Hauptwettbewerber: Continental WinterContact TS860, Michelin Alpin 6, Goodyear UltraGrip 9, Pirelli Cinturato<br />
Winter. Die Reifen der Wettbewerber wurden in Europa vom TÜV SÜD erworben. Annex Report Nr. [713139853-BM], Test:<br />
http://bridgestone-daten.eu/TUEV-SUED-LM005-report.pdf • 4 In ausgewählten Dimensionen mit DriveGuard erhältlich <strong>–</strong> die<br />
Bridgestone DriveGuard Technologie ermöglicht im Pannenfall eine Weiterfahrt von bis zu 80 km bei max. 80 km/h
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