Der Betriebsleiter 9/2020
Der Betriebsleiter 9/2020
Der Betriebsleiter 9/2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
19186<br />
09<br />
www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
September <strong>2020</strong><br />
210 mm Breite x 207 mm Höhe:<br />
Raum für Logo, Bildgestaltung<br />
und Titelthema mit Text<br />
Gesamtbildgröße:<br />
210 mm Breite x 297 mm Höhe<br />
+ min. 3 mm Beschnittzugabe<br />
oben, unten und rechts<br />
TITELSTORY<br />
11 I TITELTHEMA<br />
Titelthema: Größe variabel, je nach Textmenge,<br />
Titelthema-Text: feste Textgröße & Durchschuss,<br />
Farbe schwarz oder weiß<br />
Im oberen Bildbereich sollten sich,<br />
entsprechend der jeweiligen Höhe<br />
des Zeitschriftenlogos, keine<br />
wichtigen Bildelemente befinden<br />
Ausnahme F+H:<br />
Gesamtbildgröße:<br />
210 mm Breite x 248,5 mm Höhe<br />
+ min. 3 mm Beschnittzugabe<br />
rechts und unten<br />
PICK AND PLACE<br />
Low-cost-Automatisierung<br />
mit Delta-Roboter<br />
210 mm Breite x 90 mm Höhe:<br />
Hier darf kein Text stehen,<br />
auch keinerlei Beschriftungen, Logos<br />
ect. im Bildmaterial.<br />
Ausgenommen:<br />
Rechts unten 35 mm Breite x 20 mm<br />
Höhe, 15 mm vom Rand entfernt:<br />
Raum für Verlagslogo und Homepage<br />
text-homepage.de
ICE02-19.000.L1<br />
Time for the new standard<br />
Die Komplettlösung für Ihren Schaltschrank<br />
COMPLETE line ist ein System aus technologisch führenden, aufeinander abgestimmten<br />
Hard- und Software- Produkten, Beratungsleistungen und Systemlösungen für die<br />
Optimierung Ihrer Prozesse im Schaltschrankbau. Für Sie werden Engineering,<br />
Beschaffung, Installation und Betrieb so deutlich einfacher.<br />
Mehr Informationen unter phoenixcontact.com/completeline
EDITORIAL<br />
Distanz bleibt wichtig<br />
aben Sie sich dieses Jahr auch schwer getan mit der Planung Ihres<br />
H Sommerurlaubs? Soll man überhaupt fahren und wenn ja, wohin<br />
und wie: Flugzeug, Auto, Bahn … Wir haben uns für eine Wohnmobilreise<br />
entschieden. Und wir sind damit gut gefahren: Immer die aktuelle<br />
Pandemie-Lage im Blick konnten wir spontan Hotspots meiden und<br />
Ziele ansteuern, die uns sicher erschienen. Social oder besser Physical<br />
Distancing und die Einhaltung von Hygienestandards sind uns auf diese<br />
Weise gut gelungen.<br />
Deutlich komplizierter und herausfordernder ist es derzeit für Arbeitgeber,<br />
ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Orientierung bietet die<br />
vor kurzem in Kraft getretene neue SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel. Sie<br />
konkretisiert den am 16. April veröffentlichten SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard:<br />
Abstand im Zusammenspiel mit Hygiene und Masken<br />
gilt weiterhin als wichtigstes Instrument, um das Infektionsrisiko für<br />
Beschäftigte zu senken, solange es keinen Impfschutz gibt.<br />
Während Desinfektionslösungen und Masken mittlerweile allgegenwärtig<br />
sind, ist die Abstandswahrung und deren Überwachung eine<br />
vielschichtige und aufwändige Aufgabe. Eine clevere Lösung für dieses<br />
Problem bietet beispielsweise das in unserem Special Arbeitssicherheit<br />
auf Seite 38 beschriebene Social-Distancing-System. Damit ist man<br />
nicht nur in Pandemiezeiten gut aufgestellt, man investiert auch in die<br />
Zukunft: Denn das auf Echtzeit-Funkortung basierende System kann<br />
auch für das klassische Produktionsmanagement eingesetzt werden.<br />
Bleiben Sie weiterhin gesund!<br />
Martina Laun<br />
Redakteurin<br />
m.laun@vfmz.de
INHALT<br />
ANZEIGE<br />
ANZEIGE<br />
TITELBILD<br />
igus GmbH,<br />
Köln<br />
INNENTITELBILD<br />
Hema GmbH,<br />
Seligenstadt<br />
Automatisierung:<br />
5-Achs-BAZ werden<br />
12flexibler und produktiver<br />
RUBRIKEN<br />
03 Editorial<br />
06 BETRIEBSFORUM Aktuelle Meldungen<br />
41 Impressum<br />
42 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 10/<strong>2020</strong><br />
MONTAGE- UND HANDHABUNGSSTECHNIK<br />
08 TITEL Herstellung von Brandschutzgläsern mit Delta-Roboter kostengünstig<br />
automatisiert<br />
10 Produktneuheiten<br />
Betriebsreinigung:<br />
Industriefußböden effizient<br />
20sauber halten<br />
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
12 Handlingsysteme und Roboter machen 5-Achs-Bearbeitungszentren flexibler<br />
und produktiver<br />
14 Einführung einer Werkzeugverwaltung bringt strukturierte Datengrundlage<br />
für weitere Projekte<br />
16 Mehr Wirtschaftlichkeit in der Zerspanung bei einem Ventilhersteller<br />
18 Produktneuheiten<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
20 Eine kurze Anleitung zur effizienten Reinigung von Industriefußböden<br />
22 Lösungen für Wartungs- und Montagearbeiten bei Platzproblemen<br />
23 Produktneuheiten<br />
Wartung /Instandhaltung:<br />
Arbeitsbühnen als Lösung<br />
22bei Platzproblemen<br />
INTRALOGISTIK<br />
24 Arbeitsplatzgestaltung als Teil der Lagerplanung<br />
26 Flexibles Baukastenprinzip: Intralogistik-Konzept für einen Anlagenkomponenten-Hersteller<br />
28 SERIE 275 Jahre J.D. Neuhaus: Nachhaltigkeit hat viele Facetten<br />
31 Produktneuheiten<br />
SPECIAL: ARBEITSSICHERHEIT<br />
34 INNENTITEL Flexible Gliederschürzen gewähren sicheren Zugriff auf<br />
Roboterarbeitszelle<br />
36 Safety-Retrofit 4.0: Virtuell planen in 3D, optimiert und effizient in der<br />
Realität umsetzen<br />
38 Echtzeit-Funkortungssystem unterstützt bei der Etablierung von<br />
Corona-Schutzkonzepten<br />
40 Produktneuheiten<br />
Special Arbeitssicherheit:<br />
36Safety-Retrofit 4.0
1745 – <strong>2020</strong>: 275 JAHRE<br />
PERMANENTE<br />
EXZELLENZ<br />
Partnerschaftlichkeit und Leidenschaft sind bei J.D. Neuhaus keine Modebegriffe. Sie prägen unser<br />
unternehmerisches Handeln seit 275 Jahren. Als verlässliche Partner pflegen wir stabile und nachhaltig<br />
kundenorientierte Geschäftsbeziehungen. Als leidenschaftliche Maschinenbauer ist es unser<br />
Ehrgeiz, immer die bestmögliche Lösung zu finden. Auch wenn diese manchmal unkonventionell ist.<br />
So kommen Sie einfacher und besser ans Ziel. Sie sehen also: Unsere Werte sind Ihr Mehrwert.<br />
Lernen Sie unsere Lösungen für die verschiedensten Industriebranchen kennen: www.jdngroup.com
BETRIEBSFORUM<br />
AMB Technologieforum: Countdown läuft<br />
Am Donnerstag den 17. September<br />
<strong>2020</strong> präsentieren im Internationalen<br />
Congresscenter Stuttgart<br />
(ICS) rund 20 AMB-Aussteller wie<br />
Ceratizit, Chiron, EMCO, Fanuc,<br />
Index, Paul Horn, Siemens und<br />
weitere namhafte Unternehmen<br />
in exklusiven Vorträgen und der<br />
begleitenden Table-Top-Ausstellung<br />
ihre aktuellen Neuheiten und Innovationen. Die Matchmaking<br />
Area bietet darüber hinaus die Chance für den persönlichen Austausch<br />
und wird um eine Matchmaking-App ergänzt, mit der man<br />
sich auf der Veranstaltung verabreden kann. In vier Themenslots erfahren<br />
die Besucher alles Wissenswerte zu den Neuheiten bei<br />
Werkzeugen, bei Werkzeugmaschinen bzw. rund um Werkzeugmaschinen,<br />
aber auch in der Automatisierung & Software. In jeweils<br />
20 Minuten geben die Aussteller ein Update und stellen ihr Portfolio<br />
vor. An den Table-Tops können dann individuelle Fragestellungen<br />
diskutiert und neue Kontakte geknüpft werden.<br />
Die Messebranche war als einer der ersten Wirtschaftszweige von<br />
dem Shutdown betroffen und wird wohl einer der letzten Bereiche<br />
sein, der wieder zur Normalität zurückkehren kann. „Umso mehr<br />
freuen wir uns, dass es am 17. September gute Gründe gibt, auf das<br />
Stuttgarter Messegelände zu kommen“, erklärt Gunnar Mey, Abteilungsleiter<br />
Industrie bei der Messe Stuttgart. Mey betont: „Selbstverständlich<br />
können wir noch nicht ganz zur Normalität zurückkehren“.<br />
Für die Sicherheit der Besucher wurde ein umfassendes<br />
Konzept aufgesetzt.<br />
www.amb-messe.de/forum<br />
Dieses Jahr keine Motek und Bondexpo<br />
Wie das Messeunternehmen Schall meldet, wurde gemeinsam mit<br />
dem Ausstellerbeirat der Motek/Bondexpo <strong>2020</strong> entschieden, die<br />
diesjährige 39. Motek – Internationale Fachmesse für Produktionsund<br />
Montageautomatisierung – auf das Jahr 2021 zu verschieben.<br />
Die nächste Motek/Bondexpo soll vom 5. bis 8. Oktober 2021 in<br />
Stuttgart stattfinden.<br />
Von der Warte des Messeveranstalters aus hätte die Motek/Bondexpo<br />
vom 5. bis 8. Oktober <strong>2020</strong> stattfinden können. „Wir haben lange<br />
dafür gekämpft, die coronabedingt erforderlichen Rahmenbedingungen<br />
mit allen Beteiligten so<br />
anzupassen, dass die Motek/<br />
Bondexpo <strong>2020</strong> hätte erfolgreich<br />
werden können“, sagt<br />
Bettina Schall, Geschäftsführerin<br />
der P. E. Schall GmbH & Co.<br />
KG. Dazu wurde ein Hygieneund<br />
Sicherheitskonzept für eine<br />
sichere Durchführung entwickelt.<br />
„Doch gemeinsam mit dem Ausstellerbeirat haben wir nun<br />
entschieden, die Motek/Bondexpo <strong>2020</strong> auf den Oktober 2021 zu<br />
verschieben.“ Diese Entscheidung sei getragen von Vernunft und<br />
Verantwortungsbewusstsein, unterstreicht Bettina Schall: „Wir als<br />
Messeunternehmen sehen uns als Dienstleister unserer Aussteller<br />
und Fachbesucher. Die gegenwärtigen Unsicherheiten bei Ausstellern<br />
und Besuchern, etwa hinsichtlich der möglichen Reisen und<br />
der ausreichenden Entsendung von Mitarbeitern, gebieten es jetzt,<br />
pragmatisch und zuversichtlich in das Jahr 2021 zu schauen.“<br />
www.motek-messe.de<br />
www.bondexpo-messe.de<br />
EuroBLECH von Oktober <strong>2020</strong> auf März 2021 verschoben<br />
Mack Brooks Exhibitions hat die Verschiebung der EuroBLECH bekannt<br />
gegeben: Die 26. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung,<br />
die eigentlich vom 27. bis 30. Oktober <strong>2020</strong> auf dem<br />
Messegelände in Hannover stattfinden sollte, ist neu auf den 9. bis<br />
12. März 2021 terminiert. Wie der Veranstalter mitteilt, wurde diese<br />
Entscheidung nach ausführlichen Gesprächen, die<br />
über die letzten Wochen und Monate mit allen Ausstellern<br />
und Partnern stattgefunden haben, getroffen.<br />
Die Mehrheit der Beteiligten habe sich dafür<br />
ausgesprochen, die Messe nicht im Oktober abzuhalten,<br />
im Hinblick auf die derzeitige Covid-19-Krise.<br />
Unsicherheiten rund um Reiserestriktionen waren<br />
auch ein Anliegen vieler Teilnehmer, um den<br />
internationalen Charakter der EuroBLECH zu wahren. Dennoch haben<br />
die EuroBLECH-Teilnehmer aktuellen Umfragen zufolge einen<br />
hohen Bedarf, sich zu vernetzen und Geschäfte zu tätigen, um den<br />
Weg zur Erholung der Branche nach der Covid-19-Pandemie anzutreiben.<br />
Die EuroBLECH wird daher im Oktober eine virtuelle Plattform<br />
für die globale Blechbearbeitungsindustrie<br />
anbieten: <strong>Der</strong> Digital Innovation Summit vom 27.<br />
bis 30. Oktober bietet Ausstellern eine Plattform,<br />
um ihre neuesten Maschinen und Lösungen vorzustellen<br />
und virtuelle Meetings mit internationalen<br />
Besuchern abzuhalten.<br />
www.euroblech.de<br />
WWW.VARIOGATE.COM<br />
info@haagh-protection.com<br />
VARIOGATE<br />
Technologiedienstleister Alexander Bürkle<br />
startet neues Geschäftsfeld Robotik<br />
<strong>Der</strong> Freiburger Technologiedienstleister Alexander Bürkle baut<br />
sein Angebotsportfolio mit dem neuen Geschäftsfeld Robotik weiter<br />
aus. Im Fokus stehen Leichtbauroboter, die gerade für Mittelständler<br />
neue Perspektiven bieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
In dem neuen Geschäftsbereich kooperiert Alexander Bürkle<br />
mit dem dänischen Start-up und Cobot-Hersteller Kassow Robots,<br />
Kastrup bei Kopenhagen. In dem neuen Geschäftsfeld Robotik bietet<br />
Alexander Bürkle den gesamten Service für Automatisierungslösungen<br />
und Roboteranlagen im Mittelstand aus einer Hand an.<br />
www.alexander-buerkle.de<br />
6 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
VDMA-Leitfaden: 5G im Maschinen- und<br />
Anlagenbau<br />
Die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie,<br />
5G, verspricht ein wichtiger<br />
Wegbereiter für Industrie 4.0 zu<br />
werden. Ein Schlüsselfaktor für den<br />
Maschinen- und Anlagenbau wird die<br />
erfolgreiche Herstellung von zuverlässigen,<br />
drahtlos vernetzbaren Maschinen<br />
und Anlagen mit Fokus auf den Nutzwert und die Anforderungen<br />
der Endanwender. Darüber hinaus wird die Konvergenz<br />
von zuverlässigen drahtlosen Automatisierungs- und Kommunikationstechnologien<br />
Produkt- und Prozessinnovationen erheblich vorantreiben.<br />
Dazu hat der VDMA seinen Leitfaden „5G im Maschinen-<br />
und Anlagenbau – Integration von 5G in Produkt und Produktion“<br />
und die dazu erarbeiteten Use Cases veröffentlicht.<br />
Mit dem Leitfaden geben die Experten des Maschinen- und Anlagenbaus,<br />
der Automatisierungstechnik und das Fraunhofer IIS Antworten<br />
auf die grundlegenden Fragen zur Integration von 5G in<br />
Produkte und Produktion. Zugleich beantworten die Use Cases die<br />
Frage: Welche Anwendungsfälle mittels 5G sind für mein Unternehmen<br />
sinnvoll? Mit dem besonderen Fokus auf die Anforderungen<br />
des Maschinenbaus sind der Leitfaden und die Use Cases ein Orientierungswerkzeug<br />
für Unternehmen über die Anwendungsmöglichkeiten<br />
und Herausforderungen bei der Integration von 5G.<br />
https://ea.vdma.org<br />
NEXT LEVEL SOLUTIONS.<br />
Staatlich geförderter Pumpentausch nur<br />
noch bis Ende <strong>2020</strong><br />
SCHLEIFEN<br />
Die Richtlinie zur Förderung der Heizungsoptimierung durch hocheffiziente<br />
Pumpen und hydraulischen Abgleich (HZO-Programm)<br />
läuft dieses Jahr aus. Anträge sind noch bis zum 31. Dezember <strong>2020</strong><br />
möglich. Wer von der staatlich geförderten Modernisierung profitieren<br />
möchte, sollte also zeitnah die Förderung beantragen. Die Experten<br />
von pesContracting begleiten<br />
Unternehmen beim Tausch alter Pumpen<br />
und unterstützen sie im Rahmen<br />
der Projektabwicklung bei der Antragstellung<br />
beim BAFA.<br />
www.pesconcept.de<br />
Zeller + Gmelin absolviert KEFF-Check<br />
Seit 2016 können sich Unternehmen in Baden-Württemberg von<br />
den regionalen Kompetenzstellen für Energieeffizienz (KEFF) eine<br />
neutrale Analyse anfertigen lassen, wie sie sich energieeffizienter<br />
aufstellen können. Eine Urkunde für den 500. ,,KEFF-Check“ in der<br />
Region Stuttgart übergab Ministerialdirektor Helmfried Meinel,<br />
Amtschef im baden-württembergischen Umweltministerium, an die<br />
Geschäftsleitung von Zeller + Gmelin GmbH & Co. KG in Eislingen/<br />
Fils. Die zertifizierten Klima-Experten<br />
der Fokus Zukunft GmbH<br />
attestierten nach der Kompensation<br />
dem Eislinger Chemieunternehmen<br />
,,Klimaneutrales Unternehmen<br />
<strong>2020</strong>“ zu sein.<br />
www.zeller-gmelin.de<br />
www.ruwac.de<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 7
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK I TITEL<br />
Pfeilschnelle Handhabung<br />
Herstellung von Brandschutzgläsern mit Delta-Roboter kostengünstig automatisiert<br />
Die Vetrotech Saint-Gobain Kinon<br />
GmbH ist Spezialist für Sicherheitsgläser.<br />
Neben schuss- und<br />
explosionssicheren Gläsern stellt<br />
das Unternehmen auch Brandschutzgläser<br />
her. Damit diese noch<br />
schneller und zuverlässiger<br />
produziert werden können, setzt<br />
das Unternehmen jetzt auf<br />
Robotertechnik. Die Umrüstung<br />
lohnt sich gleich doppelt:<br />
Mitarbeiter werden entlastet und<br />
Kosten deutlich gesenkt.<br />
01<br />
Die Anfänge des Unternehmens Saint-<br />
Gobain gehen ins Jahr 1665 zurück. <strong>Der</strong><br />
französische König Ludwig XIV. erteilte<br />
dem Finanzmann Nicolas Dunoyer und seinen<br />
Partnern ein exklusives Herstellungsprivileg<br />
für Spiegelglas – mit dem Ziel, die<br />
Monopolstellung der Republik Venedig auf<br />
Europas Spiegelmarkt zu brechen. Die<br />
Hauptproduktionsstätte entstand in Saint-<br />
Gobain, dem namensgebenden Dorf in der<br />
Normandie.<br />
Ungefähr 300 Jahre später ist der Glasspezialist<br />
zusammen mit Vetrotech, einem international<br />
führenden Anbieter von Hightechgläsern,<br />
in den Markt für Brandschutzglas<br />
eingestiegen. Das Ziel in der Produktion: eine<br />
zuverlässige Prozessautomatisierung mit<br />
einem schnellen ROI, um am Markt wettbewerbsfähig<br />
bleiben zu können.<br />
Bei der Produktion von Brandschutzgläsern<br />
sind spezielle Gläser mit Hohlräumen<br />
gefragt, die einen Isolationsschutz bei Bränden<br />
bieten. Das mehrschichtige Glas wird<br />
mit einer Masse ummantelt. Vorher muss<br />
jedoch eine Flüssigkeit zwischen die Glasscheiben<br />
gefüllt werden, die für den Brandschutz<br />
sorgt.<br />
Zur Befüllung der Glasscheiben mit der<br />
Flüssigkeit dienen Füllecken in Form von<br />
Pfeilen als Platzhalter, durch die über einen<br />
Schlauch die Flüssigkeit in den Zwischenraum<br />
gelangt. <strong>Der</strong> Fertigungsprozess sah<br />
bislang wie folgt aus: Zunächst wurden die<br />
Plastikpfeile in vordefinierte Formen gelegt,<br />
anschließend durch einen Roboter aufgenommen<br />
und als Platzhalter positioniert,<br />
damit die Flüssigkeit in den Hohlraum ge-<br />
8 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
TITEL I MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
01 <strong>Der</strong> Delta-Roboter von igus kommt für<br />
die Positionierung von Füllecken in Form von<br />
Plastikpfeilen in vordefinierten Paletten zum<br />
Einsatz<br />
03<br />
02 Diese Pfeile dienen beim späteren<br />
Verpressen der Glasscheiben als Platzhalter<br />
für die Befüllung der Scheiben mit einer<br />
speziellen Flüssigkeit für den Brandschutz<br />
03 Die gelben Plastikpfeile werden nach<br />
ihrer Sortierung in die Scheiben eingesetzt<br />
langt. Das Einbringen der Pfeile in die Formen<br />
wurde vorher durch Handarbeit erledigt.<br />
Die monotone Arbeit führte ein Werker<br />
neben seinen normalen Aufgaben aus.<br />
- Eine zusätzliche Belastung, daher musste<br />
eine neue Lösung her, die einerseits den<br />
Mitarbeiter entlastet, kostengünstig ist und<br />
zuverlässige Ergebnisse erzielt. Dieser<br />
Aufgabenstellung nahmen sich Daniel<br />
Fahnenstich, Niklas Kuhl und Daniel Voth<br />
im Rahmen ihrer Technikerausbildung bei<br />
Vetrotech Saint-Gobain an.<br />
Einfache Implementierung<br />
Auf der Suche nach einer passenden Automatisierungslösung<br />
wurde das Projektteam<br />
auf der Hannover Messe 2019 auf den<br />
Delta-Roboter von igus aufmerksam. Die<br />
Low-cost-Automatisierungslösung eignet<br />
sich ideal für die einfache Umsetzung des<br />
Projekts. <strong>Der</strong> Roboter basiert auf drei wartungsfreien<br />
drylin ZLW Zahnriemenachsen,<br />
schmiermittelfreien igubal Koppelstangen<br />
sowie passenden Adapterplatten. NEMA-<br />
Schrittmotoren und Encoder sorgen für ein<br />
schnelles Handling von bis zu 5 Kilogramm<br />
bei einer Präzision von ± 0,5 Millimetern.<br />
Das komplette System besitzt einen Arbeitsraumdurchmesser<br />
von 660 Millimetern.<br />
Die leichte Bauweise, bestehend aus<br />
Aluminium und Kunststoff, macht den<br />
Delta-Roboter äußerst kostengünstig und<br />
sorgt für hohe Geschwindigkeiten mit einer<br />
Pickrate von mindestens 30 pro Minute.<br />
Zusammen mit den Low-cost-Automation-<br />
Experten von igus entwickelte das Projekt-<br />
Team die Pick&Place-Lösung für die automatisierte<br />
Platzierung der Pfeile auf vordefinierten<br />
Paletten und installierte den<br />
Delta-Roboter schließlich.<br />
Mitarbeiter werden entlastet<br />
Die Automatisierungslösung entlastet Mitarbeiter<br />
und beschleunigt gleichzeitig die<br />
Fertigungsabläufe. So können die Mitarbeiter<br />
ihre freien Kapazitäten für anspruchsvollere<br />
Tätigkeiten nutzen. Doch<br />
nicht nur die verbesserte Arbeitsqualität<br />
war ein Anreiz, zu automatisieren. <strong>Der</strong><br />
Low-cost-Roboter zahlt sich zudem durch<br />
einen schnellen ROI aus. „Wenn bei drei<br />
Schichten pro Tag jeweils ein Mitarbeiter<br />
für drei Stunden die Füllecken einsortiert,<br />
amortisiert sich das Projekt bei den Kosten<br />
aktuell nach zwölf Monaten“, so Niklas<br />
Kuhl.<br />
Robotereinsatz an weiteren<br />
Standorten geplant<br />
Schnelle Lösung<br />
02<br />
Die Firma Saint-Gobain Vetrotech hat bereits<br />
Zukunftspläne, den Herstellungsprozess<br />
weiter zu optimieren, sodass die Füllecken-Sortieranlage<br />
komplett automatisiert<br />
läuft - von der Bestückung bis hin zur Entnahme.<br />
Das Unternehmen besitzt fünf weitere<br />
Standorte weltweit mit der gleichen<br />
Anwendung. Auch dort soll auf Robotertechnik<br />
umgerüstet werden.<br />
„Wenn wir das jetzt noch mal bauen<br />
sollten, dann bestellen wir den Delta-Roboter,<br />
werfen die Motoren einfach an, verwenden<br />
die Tripodkinematik, geben die<br />
bereits bekannten Werte ein und schon ist<br />
die Anlage lauffähig. Wenn alles vorrätig<br />
ist, bauen wir so ein System an einem Tag<br />
zusammen“, erläutert Kuhl. - Und das, obwohl<br />
man den Delta-Roboter sogar teilweise<br />
auf Siemens-Komponenten umgerüstet<br />
hat: Die Schrittmotoren von igus<br />
und die Dryve-D1-Steuerung wurden<br />
durch Siemens-Servomotoren und Siemens-Servoregler<br />
ersetzt, um die einwandfreie<br />
Ansteuerung mit der Siemens<br />
S7 1511T-Steuerung zu gewährleisten. Dafür<br />
nutzt das Unternehmen das Siemens<br />
TIA-Portal V15.1 und die Technologiefunktionen<br />
der Steuerung zur Programmierung<br />
und Berechnung der Kinematik.<br />
Bilder: angelique-photography.com<br />
www.igus.de<br />
Lieferbar ist der Delta-Roboter innerhalb von 24 Stunden als vormontierter Bausatz<br />
inklusive Montageanleitung in einer Box oder direkt einbaufertig in einem Transportrahmen.<br />
Optional kann der Anwender auf die eigene Software und Steuerung oder<br />
die intuitive und leicht zu bedienende igus Robot-Control- oder Dryve-Steuerung<br />
zurückgreifen. <strong>Der</strong> Einsatz des Delta-Roboters eignet sich vor allem für einfache<br />
Montageaufgaben, Pick-and-place- sowie Anwendungen in der Prüftechnik. Neben<br />
dem Delta-Roboter bietet igus mit seinem Produktbereich robolink weitere Lowcost-Robotics-Systeme<br />
an.<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 9
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Integriertes Wegmesssystem für<br />
Handlinganwendungen<br />
Das integrierte Wegmesssystem<br />
IMScompact von Rexroth erfasst<br />
mit einer komplett in den<br />
Kugelführungswagen<br />
integrierten Sensorik die exakte<br />
Position mit einer hohen<br />
Wiederholgenauigkeit von<br />
± 1 µm. IMScompact ergänzt das<br />
Programm von Linearführungen<br />
mit integrierten Messsystemen bereits ab der Baugröße 15. So fügt<br />
sich das Messsystem für Kugelschienenführungen wirtschaftlich<br />
und kompakt in kleine Maschinen ein. Die Integration in den<br />
Führungswagen sorgt für einen hohen EMV-Schutz. Damit eignet<br />
sich IMScompact auch für den Einsatz in Verbindung mit Linearmotoren.<br />
Das verschleißfreie, wahlweise inkrementelle oder<br />
absolute Messsystem steigert die Präzision und Dynamik vor allem<br />
bei Handling- und allgemeinen Automationslösungen.<br />
IMScompact misst berührungslos die Position des Führungswagens<br />
mit einer absoluten Genauigkeit von ± 20 µm pro Meter und<br />
einer Wiederholgenauigkeit von ± 1 µm bei Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 5 m/s. Durch das berührungslose, verschleißfreie<br />
Messprinzip und die<br />
Anzeige<br />
Unempfindlichkeit<br />
gegenüber Stäuben,<br />
Stößen und Vibrationen<br />
ist das IMScompact<br />
besonders langlebig. Es<br />
kann in den meisten<br />
Fällen ohne Änderungen<br />
in bestehende Konstruktionen<br />
integriert werden.<br />
www.boschrexroth.com<br />
Neue Lösung für vorausschauende<br />
Wartung von Linearsystemen<br />
drylin Linearführungssysteme müssen im Dauerbetrieb oder auch<br />
in abrasiven Umgebungen extremen Bedingungen standhalten.<br />
Damit sie schmiermittelfrei gleiten können, setzt igus auf Linearlager<br />
aus Hochleistungskunststoffen. Doch wann muss man das<br />
Lager tauschen? Hier hilft der smarte Linearschlitten weiter. Nach<br />
dem Ampelprinzip „rot stehen, grün<br />
gehen“ bekommt der Instandhalter auf<br />
Knopfdruck eine Information über den<br />
Wartungsbedarf. Für den schnellen<br />
Wechsel der Lager hat igus eine clevere<br />
Austauschtechnologie entwickelt. So<br />
lässt sich die Gleitfolie direkt auf der<br />
Schiene tauschen. Die Linearachse oder<br />
das Mehrachsportal mit Zahnriemenantrieb<br />
muss nicht mehr aufwendig auseinander<br />
gebaut werden. Ein kostenloses<br />
Werkzeug hilft bei der Demontage des<br />
alten und der Montage des neuen<br />
Lagers. Die Anlage kann innerhalb<br />
weniger Minuten wieder in Betrieb genommen und muss in vielen<br />
Fällen nicht einmal neu referenziert werden. Stillstand und<br />
Wartungskosten reduzieren sich so auf ein Minimum.<br />
www.igus.de<br />
Multitalent im präzisen Teile-Handling<br />
Die Cretec GmbH hat von der italienischen Firma ARS die<br />
Generalvertretung für den Vertrieb des Teile-Zuführsystems<br />
FlexiBowl in Deutschland übernommen. In Kombination<br />
unterschiedlicher Roboter/Cobots und mit leistungsstarkem<br />
Vision-System können damit viele komplexe Aufgabenstellungen<br />
mit häufigem Produktwechsel und hoher Flexibilität nachhaltig<br />
gestaltet werden. FlexiBowl ist eine einfache und zuverlässige<br />
schlüsselfertige Systemlösung sowohl für saubere als auch<br />
schmutzige Umgebungen und für alle Branchen. Die Produktfamilie<br />
der Teile-Zuführeinheiten gewährleistet das zuverlässige<br />
Handling von Bauteilen in Größen von<br />
1 bis 250 mm und Gewicht von 1 bis<br />
250 g. Ein oder zwei motorische<br />
Magazine liefern die Teile präzise auf<br />
die drehende runde Rütteleinheit. Hier<br />
werden selbst empfindliche Bauteile<br />
zuverlässig getrennt.<br />
Die Rotationsscheibe ist in unterschiedlichen<br />
Farben, Texturen und Graden<br />
der Oberflächenhaftung erhältlich.<br />
Integriert ist die Hintergrund- oder<br />
Oberlichtbeleuchtung mit Infrarot, Rot<br />
oder Optionen von Weiß. Das integrierte Vision-System liefert<br />
präzise Teil- und Positionsdaten bezüglich Geometrie, Oberflächeneigenschaften,<br />
Materialbeschaffenheit und Gewicht für den<br />
sicheren Griff mit dem Roboter.<br />
www.cretec.gmbh/de/<br />
Kollaborativer Schweißkollege<br />
für Kleinserien<br />
Als Spezialist für Roboter im automatisierten<br />
Schweißen bietet<br />
Yaskawa mit der neuen Motoman-<br />
Lösung Weld4Me Unternehmen aus<br />
der Metallbearbeitung eine einfache<br />
Lösung für den Einstieg in die Robotik.<br />
Die Kombination aus kollaborativem<br />
Roboter und einfacher Bedienoberfläche<br />
bietet dem Benutzer<br />
konsequente Einfachheit, ohne auf<br />
wichtige professionelle Schweißfunktionen<br />
verzichten zu müssen.<br />
Mittels Handführung des kollaborativen<br />
Roboters Motoman HC10DT<br />
IP67 können neue Schweißpositionen<br />
spielend leicht angefahren und auf der vereinfachten Bedienoberfläche<br />
„Welding Wizard“ programmiert werden. Nachdem das<br />
Programm erstellt wurde, kann die Roboterbahn noch einmal in<br />
einem Trockenlauf (Dry Run) überprüft werden, bevor der Roboter<br />
seiner Schweißarbeit nachgeht. Das Einlernen in komplexe<br />
Programmierumgebungen entfällt. Gerade bei kleinen Losgrößen<br />
und hoher Produktvielfalt ist diese Lösung besonders geeignet, da<br />
der Umrüstaufwand auf ein neues Teil minimiert wird. <strong>Der</strong><br />
kollaborative Roboter ist für MIG/MAG-Schweißen geeignet und<br />
dank IP67-Klasse vor Schweißspritzern im Produktionsprozess<br />
geschützt. Mittels integrierter Momentensensoren arbeitet der<br />
HC10DT IP67 ohne Schutzzaun direkt mit dem Mitarbeiter<br />
zusammen, was eine direkte Integration in bestehende Produktionsanlagen<br />
bei geringer Aufstellfläche ermöglicht.<br />
www.yaskawa.eu.com<br />
10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Zweiarmiger, kollaborativer Roboter YuMi wird fünf Jahre alt<br />
<strong>Der</strong> zweiarmige, kollaborative Roboter YuMi feiert in diesem<br />
Jahr seinen fünften Geburtstag. Mit seiner Einführung im Jahr<br />
2015 war YuMi zunächst für die Kleinteilmontage konzipiert.<br />
Inzwischen hat der kollaborative Roboter in den unterschiedlichsten<br />
Anwendungen und in vielen Branchen Pionierarbeit<br />
geleistet sowie neue Möglichkeiten für die robotergestützte<br />
Automatisierung eröffnet.<br />
„Unsere Vision mit YuMi haben wir vor fünf Jahren klar<br />
umrissen: Wir wollten einen neuen Standard in der kollaborativen<br />
Robotik setzen. Mit einer Roboterlösung, die Hand in<br />
Hand mit Menschen agieren kann, bei vielen Applikationen<br />
ohne weitere Schutzmaßnahmen auskommt sowie einfach zu<br />
installieren und zu bedienen ist“, sagt Sami Atiya, Mitglied des<br />
ABB-Konzernvorstands und verantwortlich für den Geschäftsbereich<br />
Robotik und Fertigungsautomation. „YuMi hat sich<br />
schnell großer Beliebtheit erfreut und<br />
gleichzeitig eine neue Kategorie<br />
kleiner, kollaborativer Roboter<br />
geschaffen, die sich ideal für Materialhandhabung,<br />
Montage und Inspektion<br />
eignen. Dank YuMi kommt kollaborative<br />
Robotik in immer mehr<br />
Anwendungen zum Einsatz, von der<br />
Fertigung bis hin zum Gesundheitswesen<br />
und darüber hinaus.“<br />
Indes schreibt ABB die YuMi-Erfolgsgeschichte<br />
weiter fort: 2017 stellte das<br />
Unternehmen erstmals den Single-arm YuMi vor. <strong>Der</strong> agilste<br />
und kompakteste kollaborative Roboter von ABB verfügt über<br />
sieben Achsen und kann auf Tischen, an der Wand oder<br />
hängend montiert werden. Er bietet die notwendige Flexibilität<br />
für ein immer größeres Anwendungsspektrum.<br />
„Sowohl unser Zweiarm- als auch unser Single-arm-YuMi<br />
leisten seit ihrer Einführung einen wichtigen Beitrag, Missverständnisse,<br />
die dem Einsatz von Robotern oftmals gegenüberstehen,<br />
auszuräumen. Sie haben ihre Vorteile vielfach unter<br />
Beweis gestellt, sind einfach zu bedienen und vielseitig<br />
einsetzbar“, betont Andie Zhang, Global Product Manager<br />
Collaborative Robots bei ABB. „Unsere Kunden schätzen<br />
besonders, dass YuMi nicht einschüchternd wirkt. Dank seiner<br />
fast menschenähnlichen Züge fühlt man sich neben dem<br />
Roboter schlichtweg wohl. Wir haben auch festgestellt, dass<br />
YuMi schnell als Teil des Teams<br />
akzeptiert wird – besonders wenn er<br />
in vorher stark manuell geprägten<br />
Produktionslinien zum Einsatz<br />
kommt. Hier führt YuMi oftmals<br />
monotone und stets wiederkehrende<br />
Tätigkeiten aus, während die<br />
Mitarbeiter nun abwechslungsreichere<br />
und interessantere Aufgaben<br />
übernehmen können.“<br />
www.abb.com/robotics<br />
Auf sechs Füßen hochpräzise unterwegs<br />
Aerotech, Hersteller leistungsstarker Motion-Control- und Positioniersysteme,<br />
lanciert einen neuen Hexapod: <strong>Der</strong> HEX150 RC mit<br />
150 mm Durchmesser ergänzt als kleinerer Bruder die bestehende<br />
Produktfamilie mit 500 und 300 mm Durchmesser. Neben dem<br />
Einsatz für die Qualitätssicherung in der Mess- und Prüftechnik<br />
sieht Aerotech vor allem auch Anwendungsmöglichkeiten in den<br />
Bereichen Automotive,<br />
Elektronik, Maschinenbau und<br />
Medizintechnik.<br />
<strong>Der</strong> unverkennbare Vorteil des<br />
mehrachsigen, parallelkinematischen<br />
Hexapoden ist dessen<br />
präzise Positionierung frei in<br />
alle Richtungen. Bei einem mittigen Verfahrweg von 135 mm<br />
kann der kleine Bewegungskünstler mit seinen sechs Füßen bis zu<br />
10 kg Nutzlast quasi vollkommen frei im Raum bewegen. Die<br />
sechs Freiheitsgrade machen das Mehrachssystem flexibel<br />
einsetzbar für die unterschiedlichsten Anwendungen.<br />
Aufgrund der komplexen Kinematik ist der Steuerungsaufwand<br />
eines Hexapoden nicht zu unterschätzen. Dem begegnet Aerotech<br />
mit der innovativen Steuerungsplattform A3200, resultierend aus<br />
jahrelanger Erfahrung mit anspruchsvollen kinematischen<br />
Anwendungen. Die darin integrierte, intuitive Simulationssoftware<br />
„HexGen Hexapod“ ermöglicht die einfache Programmierung<br />
und Steuerung der Hexapoden in jedem benutzerdefinierten<br />
Koordinatensystem. <strong>Der</strong> Nutzer kann den verfügbaren Arbeitsraum<br />
visualisieren und simulieren, um mit seinem Hexapod<br />
Kollisionsbetrachtungen durchzuführen. Zudem kann er auch<br />
bereits vorkonfigurierte Modelle aus einer hinterlegten Bibliothek<br />
mit Standarddesigns direkt auswählen.<br />
www.aerotechgmbh.de<br />
Einfach ergonomisch.<br />
Fördern, sortieren, verteilen – mit Vakuumhebern von<br />
Schmalz ist der innerbetriebliche Materialfluss ergonomisch,<br />
einfach und effizient.<br />
WWW.SCHMALZ.COM/JUMBO<br />
T: +49 7443 2403-301<br />
J. Schmalz GmbH · Johannes-Schmalz-Str. 1 · 72293 Glatten · schmalz@schmalz.com<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 11
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Autonom durch Automation<br />
Handlingsysteme und Roboter machen 5-Achs-Bearbeitungszentren flexibler und produktiver<br />
01<br />
03<br />
02<br />
Vor 22 Jahren begann Hermle,<br />
eigene Automationslösungen für<br />
seine 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />
zu entwickeln. Seitdem hat sich<br />
einiges getan: Statt um reduzierte<br />
Rüstzeiten geht es heute um noch<br />
höhere autonome Laufzeiten. Dazu<br />
gibt die Digitalisierung weitere<br />
Impulse. Nicht verändert hat sich<br />
dagegen die Philosophie: alles aus<br />
einer Hand – vom ersten Entwurf<br />
einer Anlage bis zur Serviceleistung<br />
über die Garantiezeit hinaus.<br />
Im Jahr 1998 stellte Dietmar Hermle, heute<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Maschinenfabrik<br />
Berthold Hermle AG, die Weichen<br />
für das vielfältige Automationsprogramm<br />
der 5-Achs-Bearbeitungszentren aus Gosheim:<br />
Er forderte eine eigene Lösung, mit<br />
der Hermle seine Kunden von der Erstauslegung<br />
bis hin zur Servicedienstleistung über<br />
die Gewährleistungszeit hinaus komplett<br />
betreuen kann. „Alles aus einer Hand, ohne<br />
fremde Schnittstellen“, erinnert sich Gerd<br />
Schorpp an die Ansage des damaligen Vorstandsvorsitzenden.<br />
Mit der HLS Hermle<br />
Systemtechnik GmbH baute Schorpp unter<br />
diesen Vorgaben ein Tochterunternehmen<br />
auf, das neben Individuallösungen integrierte<br />
Roboteranlagen für die vollautomatische<br />
Teilefertigung konzipiert und baut.<br />
Das Ziel war es anfangs, Rüstzeit zu sparen.<br />
„Um hauptzeitparalleles Rüsten zu ermöglichen,<br />
entwickelten wir bei Hermle<br />
den ersten Palettenwechsler“, sagt Schorpp.<br />
Während ein Werkstück bearbeitet wird,<br />
kann der Anwender ein weiteres vorbereiten<br />
und aufspannen. Sobald die Maschine fertig<br />
ist, tauscht das System die Paletten aus. Die<br />
Maschine ist innerhalb kurzer Zeit bereit für<br />
den nächsten Bearbeitungszyklus. „Das<br />
Prinzip kam gut an und wir gingen einen<br />
Schritt weiter. Was mit einer Palette funktioniert,<br />
geht auch mit mehreren. Dazu ergänzten<br />
wir unsere Wechsler um Speichermodule“,<br />
erzählt Gerd Schorpp. Statt zwei konnten<br />
nun bis zu 18 Paletten nacheinander abgearbeitet<br />
werden, was die Laufzeiten der Präzisionsmaschinen<br />
deutlich verlängerte.<br />
Einstieg in die Königsklasse<br />
Hermle fokussierte sich mit dem Wechsler<br />
auf eine maximal flexible Automation. „Es<br />
kommt uns nicht auf die Sekunde, sondern<br />
auf die Flexibilität an“, erläutert Schorpp.<br />
Um jedoch noch produktiver zu arbeiten,<br />
brauchte es ein anderes Prinzip: Vor 15 Jahren<br />
stieg Hermle mit einem ersten Robotersystem<br />
in die Königsklasse der Automation<br />
ein. „Wichtig war uns schon damals die systemische<br />
Neutralität, die wir bei den Palettenwechslern<br />
nicht hatten. Das bedeutet,<br />
dass die Roboteranlagen an fast jede<br />
Hermle-Maschine passen“, erklärt der<br />
HLS-Geschäftsführer.<br />
Kommt eine Roboteranalage zum Einsatz,<br />
kreiert sie autonome Laufzeit. Denn<br />
im Gegensatz zum einfachen Palettenwechsler<br />
kann der Roboter neben dem Paletten-<br />
auch das Teile- und Werkzeughandling<br />
übernehmen. „Und hier liegt unser<br />
Know-how, durch das wir uns von anderen<br />
Marktbegleitern frühzeitig abgehoben haben“,<br />
erklärt Gerd Schorpp. Damit wurde<br />
der Palettenwechsler jedoch nicht überflüssig.<br />
„Gerade für große, schwere Werkstücke<br />
ist er bis dato alternativlos.“ Während die<br />
flinken und vielseitigen Roboter bis zu<br />
420 kg bewegen können, trägt der Palettenwechsler<br />
PW 3000 bis zu 3 t – er ist speziell<br />
für die Hermle-Maschinenbaureihen<br />
C 52 U und C 62 U ausgelegt.<br />
Das Programm an Palettenwechslern<br />
wuchs parallel zu den Produktlinien – sobald<br />
eine neue Maschine auf den Markt<br />
kam, wurde auch der passende Wechsler<br />
entwickelt. Für die ersten Jahre war das eine<br />
logische Herangehensweise. Doch es kam<br />
der Zeitpunkt, an dem das Maschinenprogramm<br />
weitestgehend stand, und der Wettbewerb<br />
stieg. Drittanbieter für Automationslösungen<br />
drängten auf den Markt.<br />
„Auch wenn diese nicht das bieten können,<br />
wofür wir stehen – Komplettlösungen und<br />
Service aus einer Hand –, so wuchs doch<br />
der Kostendruck“, erklärt Schorpp.<br />
Reif für ein neues Konzept<br />
Um seinen Kunden einen wirtschaftlichen<br />
Einstieg in die Automation zu ermöglichen,<br />
suchte Hermle eine Lösung, die an<br />
01 <strong>Der</strong> Palettenwechsler PW 3000 bewegt<br />
bis zu 3 t schwere Werkstücke<br />
02 Kanban, Einzelmatrizen oder Paletten:<br />
unterschiedliche Speicheroptionen für<br />
maximale Fertigungsflexibilität, hier mit dem<br />
Robotersystem RS 2<br />
03 <strong>Der</strong> Rüstplatz ermöglicht die Entnahme<br />
bearbeiteter Werkstücke und Zuführung von<br />
Rohteilen zeitgleich zum Bearbeitungsprozess<br />
04 Mit dem HS flex-System ermöglicht<br />
Hermle seinen Kunden den wirtschaftlichen<br />
Einstieg in die Automation<br />
05 Das Robotersystem RS 3 automatisiert<br />
die C 32 U und handhabt bis zu 420 kg<br />
schwere Werkstücke<br />
06 Linear verkettet: Ein Roboter bedient<br />
mehrere 5-Achs-Bearbeitungszentren und<br />
sorgt so für hohe Produktivität und<br />
Flexibilität<br />
12 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
06<br />
05<br />
04<br />
mehrere Maschinen passt, um sie effizient<br />
in Serie produzieren zu können. Zudem<br />
sollte sie Platz für noch mehr Paletten bieten<br />
und intuitiv zu bedienen sein. Darüber<br />
hinaus durfte die Zugänglichkeit zum<br />
Bearbeitungszentrum nicht einschränkt<br />
werden, damit der Anwender die Anlage<br />
auch manuell bedienen kann. „Das ist<br />
wichtig, um Rohlinge bearbeiten zu können,<br />
die zu schwer für das Handhabungssystem<br />
sind. Denn das limitierende Element<br />
beim Bauteilgewicht ist immer die<br />
Automation, nicht unsere Maschine“, betont<br />
Schorpp.<br />
Die Antwort feierte 2017 Premiere: das<br />
HS flex-System. Das flexible Handlingsystem<br />
passt an sechs Maschinentypen. Bis<br />
zu zwei Speichermodule in Regalbauweise<br />
bieten Platz für maximal 40 Paletten.<br />
Die HS flex-Automation wird frontseitig<br />
an das jeweilige Bearbeitungszentrum<br />
adaptiert – das ist bedingt durch die Gantry-Bauweise.<br />
Teilweise stieß dies zunächst<br />
auf Skepsis: „Einige Anwender<br />
hatten im Vorfeld befürchtet, dass die Zugänglichkeit<br />
zum Arbeitsraum für manuelle<br />
Tätigkeiten zu sehr eingeschränkt<br />
wird. Doch der Zwischenraum ist großzügig<br />
gestaltet und der Praxistest hat bis<br />
jetzt alle überzeugt.“<br />
Für die intuitive Bedienung und Steuerung<br />
programmierte Hermle das Hermle<br />
Automation-Control-System (HACS). Die<br />
Software berechnet Laufzeiten und Werkzeugeinsätze<br />
voraus und bietet einen Überblick<br />
über das System, Arbeitspläne, Paletten,<br />
Aufgaben, Werkzeuge und mehr. „Wir<br />
haben das HACS so konzipiert, dass es organisatorische<br />
Stillstände reduziert“, ergänzt<br />
Schorpp.<br />
Jüngstes Mitglied des Automatisierungsangebots<br />
ist das Handlingsystem HS flex<br />
heavy. Das <strong>2020</strong> vorgestellte System ist für<br />
Bauteilgewichte von bis zu 1 200 kg ausgelegt<br />
und ermöglicht die Automatisierung<br />
von vier Hermle-Maschinenmodellen, erstmalig<br />
auch der C 650.<br />
Die Frage, ob ein HS flex-System oder eine<br />
Roboteranlage sinnvoller ist, hängt vom<br />
Anwendungsfall ab. Denn ein Roboter kann<br />
mehrere Bearbeitungszentren bedienen<br />
und ermöglicht damit eine Verkettung von<br />
Anlagen. „In Kombination mit entsprechenden<br />
Matrizenspeichern und Palettenmagazinen<br />
schaffen wir mit solch einem<br />
System deutlich mehr Kapazität. Zudem erreichen<br />
die Handlingsysteme und Roboteranlagen<br />
Maschinenlaufzeiten zwischen<br />
5 000 und 7 000 Stunden pro Jahr. Beim Robotersystem<br />
aber mit deutlich weniger<br />
Personaleinsatz“, rechnet Schorpp vor.<br />
Individuell und höchst flexibel<br />
Das Roboter-Programm der HLS Systemtechnik<br />
reicht mittlerweile vom Robotersystem<br />
für kleine Paletten und Bauteile<br />
(RS 05-2) bis zum RS 3-System mit einem<br />
Transportgewicht bis zu 420 kg. Dank<br />
wechselbarer Greifer können die Roboter<br />
sowohl Paletten als auch Werkstücke und<br />
Rohlinge, bevorratet in Matrizen, handhaben.<br />
„Unsere Kunden erhöhen ihre Fertigungstiefe<br />
und steigern ihre Kapazität,<br />
ohne Personal aufbauen zu müssen – in<br />
Zeiten des demografischen Wandels und<br />
des Fachkräftemangels durchaus triftige<br />
Argumente, die durch die derzeitige Corona-Krise<br />
nochmals geschärft werden“, verdeutlicht<br />
Schorpp. Die Anlagen sind individuell<br />
auf die Kunden zugeschnitten und<br />
werden über das Steuerungstool Soflex bedient.<br />
„Soll ein Roboter mehr als drei Maschinen<br />
versorgen, setzen wir eine Linearachse<br />
ein. Sie schafft genügend Bewegungsfreiheit,<br />
um auch Messmaschinen<br />
und Reinigungsanlagen in die Automation<br />
zu integrieren.“<br />
Die Zukunft hat schon begonnen<br />
Die Zukunft geht zu mehr Flexibilität und<br />
Autonomie im Werkstück- und Werkzeughandling.<br />
Die Automation hört nicht mehr<br />
Die Zukunft geht zu mehr Flexibilität und Autonomie im<br />
Werkstück- und Werkzeughandling<br />
am Rüstplatz auf, sondern verlässt die<br />
Grenze des eigentlichen Bearbeitungsprozesses:<br />
Fahrerlose Transportsysteme (FTS)<br />
liefern Werkstücke oder Werkzeuge autonom<br />
zu, Roboter übernehmen das Bestücken<br />
der Paletten und liefern am Ende das<br />
fertige Bauteil ab. „Die Vernetzung und Digitalisierung<br />
spielt hierbei eine wichtige<br />
Rolle“, betont Schorpp. „Über das ERP-System<br />
erhält die Robotersteuerung die Informationen<br />
zu Aufträgen und Terminen.<br />
Während unsere Software für die Anlagensteuerung<br />
die Aufgaben auf die einzelnen<br />
Maschinen verteilt und Rohmaterial anfordert,<br />
sorgt das Flottenmanagement dafür,<br />
dass die FTS die Materialien rechtzeitig anliefern“,<br />
erläutert der Geschäftsführer.<br />
Den ersten Schritt in Richtung Zukunft ist<br />
Hermle bereits gegangen: Bei einem Hersteller<br />
verknüpft der Gosheimer Maschinenbauer<br />
seine Roboteranlage mit den<br />
fahrerlosen Transportsystemen. Diese sorgen<br />
für eine automatisierte Werkstück – sowie<br />
Werkzeugbereitstellung – just in time.<br />
Bilder: Hermle<br />
www.hermle.de<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 13
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Einstieg in die Digitalisierung<br />
Einführung einer Werkzeugverwaltung bringt strukturierte Datengrundlage für weitere Projekte<br />
01<br />
02<br />
<strong>Der</strong> Einstieg in die digitale Welt<br />
gelingt KMU im Bereich Fertigungstechnik<br />
besonders einfach, wenn<br />
zuerst die Werkzeugverwaltung<br />
digitalisiert wird. Denn dadurch<br />
entsteht eine strukturierte<br />
Datenbasis als Grundlage für<br />
weitere Digitalisierungsschritte.<br />
Sämtliche Informationen rund um das<br />
Werkzeug werden dabei in einer zentralen<br />
Datenbank erfasst und dokumentiert,<br />
um einen umfassenden Überblick über alle<br />
Werkzeuge beziehungsweise deren digitale<br />
Zwillinge in Echtzeit zu ermöglichen – von<br />
der Projekt- bzw. Auftragsplanung im CAM-<br />
System über das Voreinstellgerät bis hin zur<br />
Maschine. Die konsequente Überwachung<br />
der Werkzeuge erlaubt es, den gesamten<br />
Werkzeuglebenszyklus in Echtzeit zu überblicken<br />
und mit überschaubarem Aufwand<br />
nach kurzer Zeit spürbare Produktivitätsgewinne<br />
zu erzielen. Beispielsweise lässt sich<br />
die Einsatzdauer der Werkzeuge genau erfassen<br />
und leichter abschätzen, wann ein<br />
Autorin: Marion Schwenk, Public Relations<br />
Managerin, Hoffmann Group, München<br />
Nachschliff oder ein Austausch notwendig<br />
ist. Das macht den gesamten Werkzeugbedarf<br />
planbarer, die Such- und Nebenzeiten<br />
sinken und der Lagerbestand kann weiter<br />
optimiert werden.<br />
Auf praxistaugliche Lösungen<br />
setzen<br />
Doch wie genau sieht eine für KMU geeignete<br />
Softwarelösung aus: „Kleine und mittelständische<br />
Unternehmen sollten schlanke,<br />
gut übersichtliche Tool-Management-Lösungen<br />
bevorzugen, weil sie damit schneller<br />
spürbare Mehrwerte erzielen können“, sagt<br />
Andreas Kastner, Head Digital Products bei<br />
der Hoffmann Group. „KMU brauchen nicht<br />
denselben Funktionsumfang<br />
wie Großunternehmen<br />
und sie haben auch nicht<br />
die Kapazitäten, um Mitarbeiter<br />
für die Implementierung<br />
eines umfangreichen<br />
Softwarepakets abzuziehen.<br />
Wir haben deshalb mit<br />
Connected Manufacturing<br />
eine Standardsoftware entwickelt,<br />
die die Kernfunktionalitäten<br />
abdeckt und ohne<br />
große Einarbeitung intuitiv<br />
bedient werden kann.<br />
<strong>Der</strong> Kunde mietet die Nutzung der Software<br />
einfach monatsweise und hat somit keine<br />
hohen Anfangsinvestitionen. Selbst kleine<br />
Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern<br />
und Maschinen können dadurch in kurzer<br />
Zeit Mehrwerte verzeichnen.“<br />
Schnell einsatzbereit sein<br />
Bei der Einführung von Connected Manufacturing<br />
werden sämtliche Werkzeuge mit<br />
RFID-Chips gekennzeichnet. Das geht<br />
schnell und kostengünstig. Anschließend<br />
müssen die Chipnummern nur noch dem<br />
jeweiligen digitalen Zwilling zugewiesen<br />
werden. Die Datenbasis liefert hier das<br />
CAM-System, wodurch die mühselige Einzelanlage<br />
von Artikeln entfällt. Kundenspezifische<br />
Anpassungen sind nicht notwendig,<br />
und die Lösung ist in der Regel nach wenigen<br />
Tagen einsatzbereit. Die Daten bewegen<br />
Kleine und mittelständische<br />
Unternehmen sollten<br />
schlanke, gut übersichtliche<br />
Tool-Management-Lösungen<br />
bevorzugen, weil sie damit<br />
schneller spürbare Mehrwerte<br />
erzielen können.<br />
Andreas Kastner, Head Digital<br />
Products bei der Hoffmann Group<br />
sich nun mit den Werkzeugen durch die Produktion<br />
und werden kontinuierlich aktualisiert.<br />
Dadurch wird nahtlos dokumentiert,<br />
wo sich welche Werkzeuge gerade befinden<br />
14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
und wie deren Nutzungszustand aussieht.<br />
Das erleichtert die Werkzeugeinsatzplanung.<br />
Außerdem werden Fehler bei der Datenübertragung<br />
und beim Zusammenbau<br />
von Werkzeugen vermieden, denn die Lösung<br />
schlägt Alarm, wenn zum Beispiel am<br />
Voreinstellgerät ein Toleranzbereich überschritten<br />
wird. Das reduziert den Ausschuss.<br />
„Ein Tool-Management bringt aber natürlich<br />
nur dann einen echten Mehrwert,<br />
wenn die Mitarbeiter konsequent damit arbeiten“,<br />
führt Kastner weiter aus. „Wir haben<br />
bei der Entwicklung von Connected<br />
Manufacturing deshalb viel Zeit in die Entwicklung<br />
der Benutzeroberfläche gesteckt,<br />
damit sich die Software auch ohne Schulung<br />
einfach intuitiv bedienen lässt und der<br />
Mitarbeiter schnell merkt, dass sie ihm das<br />
Leben leichter macht.“<br />
Bedarfsgerecht erweiterbar<br />
01 Die konsequente Überwachung der<br />
Werkzeuge bringt mit überschaubarem<br />
Aufwand spürbare Produktivitätsgewinne<br />
02 Änderungen von Laufzeiten, Werkzeugkorrekturen<br />
oder Standzeiten werden stets in<br />
Echtzeit synchronisiert<br />
Connected Manufacturing gibt es aktuell<br />
als Einsteigerpaket ohne Maschinenanbindung<br />
sowie als Vollversion mit Maschinenanbindung<br />
in Form einer Live-Schnittstelle<br />
mit Datensynchronisation. Diese<br />
erleichtert die Maschinenbedienung<br />
und ermöglicht es, zentral Informationen<br />
zum Zustand von Maschinen<br />
und Werkzeugen abzurufen. „Eine<br />
Maschinenanbindung ist schon sinnvoll“,<br />
stellt Kastner fest. „Aber gerade<br />
kleine Unternehmen möchten häufig<br />
zuerst Erfahrungen sammeln, bevor sie<br />
weiter investieren. Wir bieten deshalb<br />
die Basisversion mit der Option an, später<br />
nahtlos auf die Vollversion umzusteigen.<br />
Diese lässt sich dann um beliebig viele Maschinen<br />
erweitern. Wir entwickeln die Software<br />
außerdem laufend weiter, um die<br />
Werkstattorganisation noch effizienter zu<br />
gestalten“, verrät Kastner. Momentan arbeite<br />
man an einem optimierten Dashboard<br />
für den Maschinenbediener, einem Werkzeugkonfigurator<br />
sowie an der Anbindung<br />
weiterer Maschinentypen und CAM-Systeme.<br />
In Kombination mit dem Mietmodell<br />
entstehe eine „atmende Lösung“, die Spielraum<br />
für künftige Anpassung an die Geschäftsentwicklung<br />
schafft, so Kaster.<br />
<strong>Der</strong>zeit bietet die Lösung der Hoffmann<br />
Group Schnittstellen zu Maschinensteuerungen<br />
von Heidenhain und Siemens, den<br />
Voreinstellgeräten von Garant, Kelch und<br />
Zoller sowie zu den CAD/CAM-Softwarelösungen<br />
von Tebis, Mastercam, HyperMill<br />
und SolidCAM. Auch die Anbindung eines<br />
Warenausgabesystems Garant Tool24 an<br />
Auf<br />
den Punkt gebracht<br />
Für kleine und mittelständische Betriebe<br />
beginnt die Digitalisierung bei der Werkzeugverwaltung,<br />
denn dadurch entsteht eine<br />
strukturierte Datengrundlage für weitere<br />
Projekte. Bei der Softwareauswahl sind für KMU<br />
praxistaugliche modulare Lösungen mit einem<br />
flexiblen Bezahlmodell besonders attraktiv.<br />
Solche „atmenden“ Lösungen sind schnell<br />
einsatzbereit und sichern den notwendigen<br />
Spielraum für künftige Anpassungen<br />
auf dem Weg in Richtung<br />
digitale Fabrik.<br />
Connected Manufacturing ist möglich.<br />
Werkzeugentnahmen lassen sich dadurch<br />
exakt kontrollieren und Nachbestellungen<br />
automatisiert auslösen.<br />
Unternehmen, die zusätzlich ein Pufferoder<br />
ein Hauptlager betreiben, haben außerdem<br />
die Möglichkeit, Liftsysteme und Umlaufregale<br />
von Kardex Remstar an das Warenausgabesystem<br />
anzubinden. Dazu erklärt<br />
Kastner: „Bei uns arbeitet das Digital-Team<br />
mit allen Bereichen zusammen, auch mit<br />
dem Bereich Betriebseinrichtungen, denn<br />
wir wollen sämtliche Chancen der Digitalisierung<br />
rund um unser Sortiment evaluieren<br />
und für die Kunden nutzbar machen.“<br />
Bilder: Hoffmann Group<br />
www.hoffmann-group.com<br />
Für alle, die es genau<br />
wissen wollen.<br />
BEIZEN<br />
ELEKTROPOLIEREN<br />
PASSIVIEREN<br />
Wertvolles Know-how und aktuelle Informationen<br />
zu moderner Oberflächenbehandlung zusammengestellt<br />
in unseren Whitepapers – melden Sie sich<br />
jetzt an.<br />
henkel-epol.com
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Toolmanagement<br />
unter der Lupe<br />
Mehr Wirtschaftlichkeit in der Zerspanung<br />
bei einem Ventilhersteller<br />
Beim Hochleistungsfräsen von<br />
Edelstahlkomponenten geht ein<br />
Hersteller von Sicherheitsventilen<br />
keine Kompromisse ein. Seit bei der<br />
anspruchsvollen Bearbeitung von<br />
Ventilkegeln neue Wendeplattenfräser<br />
im Einsatz sind, profitiert das<br />
Unternehmen im Vergleich zur<br />
früheren Lösung von längeren<br />
Standzeiten, zuverlässigeren<br />
Prozessen und deutlich geringeren<br />
Bauteilkosten.<br />
schiedlichen Ausführungen im Fertigungssegment<br />
der Serie.<br />
Ziel: Kontinuierliche<br />
Verbesserung<br />
Zur strategischen Ausrichtung des<br />
Ventilherstellers gehört die ständige<br />
Verbesserung der Produktionsprozesse.<br />
Dies betrifft auch die Senkung der<br />
Werkzeugkosten pro Bauteil. Deswegen<br />
hat Leser sein Toolmanagement genau unter<br />
die Lupe genommen. „Wir haben die<br />
Kooperation mit einem zentralen Lieferanten<br />
für die Zerspanung gesucht“, berichtet<br />
Kai-Uwe Weiß. So kam die Zusammenarbeit<br />
mit der Kromi AG zustande – einem<br />
Handels- und Logistikunternehmen für<br />
Zerspanungswerkzeuge für die Metall- und<br />
Kunststoffbearbeitung mit Sitz in Hamburg.<br />
„Wir haben den Beschaffungsprozess vereinfacht<br />
und das gesamte Toolmanagement<br />
in deren Hände gelegt“, sagt Weiß.<br />
Seitdem stehen in den Produktionshallen<br />
automatisierte Werkzeugausgaben, die<br />
nach dem Kanban-Prinzip versorgt werden.<br />
Kromi führt ein breites Portfolio an<br />
Iscar-Produkten und pflegt einen engen<br />
Kontakt zu den Werkzeug-Spezialisten.<br />
Optimierungspotenzial erkannten die<br />
Zerspaner von Leser beim Fräsen von Taschen<br />
in den Kegel eines neu entwickelten<br />
Wechselventils. Dazu kam bislang ein<br />
Vollhartmetall(VHM)-Werkzeug mit Aufschraubkopf<br />
und sechs Schneiden eines<br />
Wettbewerbers zum Einsatz. Mit dem Ergebnis<br />
war Holger Krompholz, Segmenttechnologe<br />
der Serie bei Leser aber nicht<br />
zufrieden. „Die Standzeiten waren zu kurz<br />
und die Oberflächengüte zu schlecht“, skizziert<br />
er. „Das Werkzeug war insgesamt zu<br />
teuer“. Gerade die Ausdauer eines Werk-<br />
Auf<br />
den Punkt gebracht<br />
<strong>Der</strong> neue Wendeplattenfräser hat die<br />
Erwartungen des Anwenders übertroffen.<br />
Die Standzeiten haben sich um ein Vielfaches<br />
erhöht: Beim bisher eingesetzten Fräser musste<br />
der Vollhartmetallkopf spätestens nach sechs<br />
Bauteilen getauscht werden. Heute kommen<br />
zwischen 25 und 30 Komponenten aus der<br />
Maschine, ehe eine Wendeschneidplatte<br />
gedreht wird. Die Schneiden können<br />
dreimal gewendet werden, bevor sie<br />
gewechselt werden.<br />
Mit mehr als 950 Mitarbeitern und<br />
130 000 produzierten Sicherheitsventilen<br />
pro Jahr ist die im schleswig-holsteinischen<br />
Hohenwestedt ansässige Leser GmbH<br />
& Co. KG der größte Hersteller in Europa und<br />
eines der führenden Unternehmen seiner<br />
Branche weltweit. Dabei gleicht keine Ventil-<br />
Variante der anderen. Anwendungsbedingungen<br />
wie Ansprechdruck, Temperatur,<br />
Medium oder Zulassungen bestimmen die<br />
Vielfalt des Portfolios. Mit seinen Produkten<br />
und Dienstleistungen bietet Leser Lösungen<br />
für alle Bedarfsfälle – von der Erstausrüstung<br />
in Großprojekten, Wartung, Reparatur und<br />
Überholung bis hin zur Ersatzteil-Lieferung<br />
innerhalb von 24 Stunden. „Wir sind überall<br />
dort präsent, wo Gase und Flüssigkeiten<br />
industriell abzusichern sind“, beschreibt<br />
Kai-Uwe Weiß, Head of Global Industrial Engineering.<br />
Auf hoch-modernen CNC-Maschinen<br />
entstehen in Hohenwestedt jährlich<br />
rund zwei Millionen Bauteile in 1 200 unterzeugs<br />
ist für Leser äußerst wichtig. „Die Mitarbeiter<br />
müssen in der Serienfertigung<br />
manchmal drei Maschinen gleichzeitig betreuen.<br />
Daher ist eine kontinuierliche<br />
Standzeit der Wendeschneidplatten unabdingbar“,<br />
beschreibt Krompholz.<br />
Sportliche Herausforderung<br />
Auf der Suche nach einer Alternative kam es<br />
schnell zu einer Zusammenarbeit mit Iscar.<br />
„Die Kontakte sind sehr gut und finden<br />
durch die Partnerschaft mit Kromi regelmäßig<br />
statt. <strong>Der</strong>zeit ist der Hersteller einer unserer<br />
stärksten Partner in der Zerspanung“,<br />
sagt Krompholz. Dirk Lüpke, Beratung und<br />
Verkauf bei Iscar, Lars Mainka, Iscar-Anwendungstechniker,<br />
Thomas Schlichting-Uecker<br />
und Carsten Trede, beide Technologen mit<br />
entsprechendem Zerspanungs-Know-how<br />
von Kromi, nahmen sich gemeinsam des<br />
Problems an. „Das war eine sportliche Herausforderung.<br />
Es galt, bei hoher Auskraglänge<br />
des Werkzeugs vibrationsarm zu arbeiten<br />
und gute Oberflächen herzustellen“,<br />
beschreibt Dirk Lüpke. „Nach intensiver<br />
16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
NEW SLETTER<br />
NEW SLETTER<br />
01 Mit dem neuen Fräser lassen sich Taschen<br />
in sehr guter Oberflächenqualität in den Kegel<br />
des Wechselventils einbringen<br />
Diskussion haben wir schließlich den Einsatz<br />
des neuen Wendeplattenfräsers der<br />
HM390-Linie vorgeschlagen“, schildert<br />
Carsten Trede, der gemeinsam mit Thomas<br />
Schlichting-Uecker für Kromi ständig bei<br />
Leser vor Ort ist und sich um das reibungslose<br />
Toolmanagement kümmert.<br />
In Absprache mit Holger Krompholz wurden<br />
Tests am Bauteil gefahren. Die Bearbeitung<br />
des Ventilkegels aus Edelstahl 1.4404<br />
erfolgte mit einer Schnittgeschwindigkeit<br />
von 120 Metern pro Minute, einem Vorschub<br />
von 0,05 Millimetern pro Zahn und<br />
einer Schnitttiefe von 2,8 Millimetern. Die<br />
Ergebnisse haben die Zerspanungsspezialisten<br />
von Leser überzeugt.<br />
Iscar hat das Werkzeug im Rahmen seiner<br />
weltweiten Produktkampagne Logiq entwickelt.<br />
<strong>Der</strong> Wendeplattenfräser besitzt drei<br />
Schneiden und spielt seine Stärken insbesondere<br />
in der Erzeugung von präzisen<br />
90-Grad-Schultern aus. Sein hochpositiver<br />
Spanwinkel ermöglicht eine optimale Späneabfuhr<br />
und sorgt für lange Standzeiten.<br />
Iscar bietet den Fräser mit flexiblen Multi-<br />
Master-Schnittstellen in Durchmessern von<br />
zehn bis 16 Millimetern an. Ein großer Kerndurchmesser<br />
sorgt dabei für stabile Bearbeitungen<br />
in hoher Oberflächenqualität. Aufgrund<br />
der langen Ausspannsituation des<br />
Werkzeuges bei Leser wurde bewusst die<br />
Schneidstoffsorte IC 830 ausgewählt. Das<br />
zähe Grundsubstrat ist in Verbindung mit einer<br />
sehr verschleißfesten Beschichtung der<br />
Anforderung „resistent gegen Schwingungen<br />
und Verschleißfest für rostbeständige Stähle“<br />
bestens gewachsen. Daraus ergeben sich für<br />
den Kunden geringe Werkzeugkosten.<br />
Werkzeug übertrifft die<br />
Erwartungen<br />
Leser hat mit dem Wendeplattenfräser der<br />
HM390-Linie bislang zwei Losgrößen mit je<br />
150 Stück bearbeitet. Die Erfahrungen sind<br />
sehr positiv. „Das Werkzeug hat unsere Erwartungen<br />
übertroffen. Die Standzeiten haben<br />
sich um ein Vielfaches erhöht“, fasst<br />
Holger Krompholz zusammen. Beim bisher<br />
02 Leser hat mit dem Iscar-Fräser bislang<br />
zwei Losgrößen des Wechselventils mit je 150<br />
Stück erfolgreich bearbeitet<br />
eingesetzten Fräser musste der Vollhartmetallkopf<br />
spätestens nach sechs Bauteilen getauscht<br />
werden. Heute kommen zwischen<br />
25 und 30 Komponenten aus der Maschine,<br />
ehe eine Wendeschneidplatte gedreht wird.<br />
Die Prozesse sind deutlich wirtschaftlicher<br />
geworden. „Wir können die Schneiden ja<br />
dreimal wenden, bevor sie gewechselt werden“,<br />
sagt Krompholz.<br />
<strong>Der</strong> Fräser arbeitet Taschen mit einer Tiefe<br />
von 39 Millimetern ein – mit sehr gutem<br />
Resultat. „Die Oberflächenqualität hat sich<br />
spürbar verbessert und erfüllt unsere Erwartungen<br />
voll und ganz“, freut sich Krompholz.<br />
Darüber hinaus sparen sich die Zerspanungsspezialisten<br />
einen Arbeitsschritt.<br />
Mit dem alten Werkzeug musste zweimal<br />
geschlichtet werden. <strong>Der</strong> HM390-Fräser erzielt<br />
die erforderliche Oberflächengüte in<br />
nur einem Arbeitsgang. Zudem verkürzte<br />
sich die Bearbeitungszeit von bislang 15 auf<br />
zwölf Minuten.<br />
Zufriedenheit herrscht auch in Bezug<br />
auf die Prozesssicherheit. „Die Mitarbeiter<br />
starten die Bearbeitung und können sich<br />
bedenkenlos einer weiteren Maschine<br />
widmen“, erläutert Krompholz. Ohne großen<br />
Aufwand geht der Wechsel der Platten<br />
über die Bühne. Sie können schnell in der<br />
Maschine getauscht werden. „Das funktioniert<br />
so gut, dass wir beim Einrichten nicht<br />
mehr nachjustieren müssen“, schildert er.<br />
Leser hat dadurch die Stillstandzeiten<br />
deutlich reduziert.<br />
Lob gibt es auch für die Zusammenarbeit.<br />
„Die Kooperation mit unseren Partnern<br />
läuft reibungslos und zu unserer vollsten<br />
Zufriedenheit“, wertet Holger Krompholz<br />
und schätzt im Problemfall den fachkundigen<br />
Rat und die guten Ideen der Anwendungstechniker.<br />
Einer erfolgreichen Fortsetzung<br />
der langjährigen Partnerschaft<br />
steht demnach nichts im Wege – oder wie<br />
Holger Krompholz es formuliert: „Wir haben<br />
schon viele Lösungen mit Iscar umgesetzt<br />
und werden dies auch in Zukunft tun.“<br />
Bilder: Iscar; Adobe Stock/Trueffelpix<br />
www.iscar.de<br />
<strong>Der</strong> E-Mail-Service für<br />
Produktionsverantwortliche<br />
und technische<br />
Führungskräfte in der<br />
produzierenden Industrie.<br />
Aktuelle und anwendungsorientierte<br />
Informationen<br />
rund um die Themen<br />
Fertigungs technik,<br />
Montage- und<br />
Handhabungstechnik,<br />
Betriebs technik<br />
und Intralogistik.<br />
Jetzt<br />
kostenlos<br />
anmelden!<br />
ERSCHEINT<br />
MONATLICH<br />
http://bit.ly/VFV_Newsletterr
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Maschinen und Module recyceln<br />
Wenn Standardmaschinen veraltet sind<br />
und außer Dienst gestellt werden, werden<br />
sie häufig als Gebrauchtmaschinen<br />
weiterverkauft. Bei Sonderanlagen ist dies<br />
nicht immer der Fall, da diese oftmals zu<br />
individuell konfiguriert wurden, als dass<br />
sie für eine andere Anwendung Verwendung<br />
finden. Eutect hat sich diesem<br />
Problem jetzt angenommen und<br />
verwertet alte Anlagen und Module für<br />
neue Applikationen.<br />
„Wir haben uns dazu entschlossen, von<br />
uns gebaute Systeme zurückzunehmen, anstatt sie dem Alteisenhändler<br />
zu überlassen“, erklärt Matthias Fehrenbach, Geschäftsführer<br />
der Eutect GmbH. <strong>Der</strong> Gedankengang, der dieser Entscheidung<br />
zu Grunde liegt, ist einfach. In jeder Anlage, die Eutect<br />
ausliefert, sind neben der Arbeitszeit auch materielle Werte<br />
eingeflossen, die in neuen Projekten durchaus weiter genutzt<br />
werden können. Das kann z. B. die Produktionszelle sein, Kinematiklösungen<br />
aber auch Lötmodule, wie Lötdüsen, Drahtvorschübe<br />
oder Thermoden. „Wenn diese Teile noch funktionsfähig sind,<br />
können sie auch weiterverwendet werden“, so Fehrenbach.<br />
Neben ganzen Maschinen überarbeitet Eutect auch einzelne<br />
Module. Auch diese werden auf Herz und Nieren geprüft. Nach<br />
Anzeige<br />
der Überarbeitung, dem<br />
Austausch von<br />
Verschleißteilen und<br />
einem ausgiebigen<br />
Funktionstest werden die<br />
Module für neue Projekte<br />
verwendet oder zunächst<br />
ans Lager gelegt, um bei<br />
Anfragen kurzfristig<br />
reagieren zu können.<br />
Lebensdauerprüfungen an<br />
Verbundwerkstoffen<br />
Die Linearprüfmaschinen der LTM-Baureihe von ZwickRoell<br />
eignen sich optimal für Ermüdungsprüfungen an Verbundwerkstoffen<br />
und sind dank ihrer Bauweise auch für quasistatische<br />
Prüfungen einsetzbar. Erhältlich für Prüfkräfte von bis zu 10 kN<br />
können LTM Prüfmaschinen Frequenzen bis 100 Hz erzeugen.<br />
Dank des ölfreien, rein elektrisch betriebenen Antriebs und der<br />
Luftkühlung sind sie sparsam im Betrieb und benötigen weder<br />
Hydraulik- noch Druckluftleitungen im Prüflabor. Zudem verfügen<br />
die elektrodynamischen Linearmotorprüfmaschinen über einen<br />
patentierten Stellantrieb mit hohl ausgeführtem Aktuator. Er bietet<br />
Platz für das Wegmesssystem und erlaubt es, den Wegaufnehmer<br />
direkt auf der Kraftachse und in<br />
unmittelbarer Nähe der Probe zu installieren.<br />
Diese Anordnung bietet hohe<br />
Wiederholbarkeit der Prüfpunkte und<br />
zugleich äußerst präzise Wegmessungen<br />
des Stellantrieb-Prüfkolbens im<br />
Bereich von ± 2 µm. Die geringe Distanz<br />
zur Probe reduziert thermische<br />
Einflüsse während der Prüfung auf ein<br />
Minimum.<br />
www.zwickroell.com<br />
www.eutect.de<br />
Kontaktlose Schichtübergabe<br />
Schichtübergaben sind je nach Arbeitszeitmodell unvermeidbar<br />
und finden meist mehrmals am Tag statt. Das Software- und<br />
Beratungsunternehmen Felten schafft mit der Pilot:Suite und<br />
Pilot:Digital Checklist eine Möglichkeit, diese notwendigen<br />
Berührungspunkte im Fertigungsalltag möglichst kontaktlos zu<br />
gestalten: Zunächst können die bei der Schichtübergabe üblichen<br />
Checklisten digitalisiert und standardisiert abgebildet werden.<br />
Dadurch entfallen bisherige Kontaktpunkte wie etwa das<br />
Rückfragen bei schlecht leserlicher Handschrift. <strong>Der</strong> Aufruf der<br />
digitalen Checkliste zur Schichtübergabe kann vollkommen<br />
automatisch erfolgen – auch für die beiden Schichten getrennt<br />
voneinander. Stehen darüber hinaus die zur Übergabe benötigten<br />
Informationen von den Produktionslinien bereits digital zur<br />
Verfügung – z. B. in einem MES wie der Pilot:Suite, kann gegebenenfalls<br />
auch auf den gemeinsamen Rundgang verzichtet werden.<br />
So wird in Summe der Kontakt zwischen den Mitarbeitern der<br />
beiden Schichten auf ein Minimum reduziert.<br />
Bild: FeltenELTEN, Adobe Stock/goodluz<br />
www.felten-group.com<br />
Werkzeuge mit kamera-gestütztem<br />
Überwachungssystem schützen<br />
Ende 2019 hat der Hausgeräte-Hersteller Neff mit Sitz in Bretten<br />
das kameragestützte Werkzeug-Überwachungssystem „Visual Die<br />
Protection“ von Schuler angeschafft. „Auf eine solche Lösung<br />
haben wir gewartet“,<br />
sagt Leonardo Serosi<br />
von der Fertigungsbetreuung<br />
bei Neff<br />
begeistert. „Wir<br />
haben die ‚Visual Die<br />
Protection‘ bei einer<br />
Vorführung gesehen<br />
und wollten sie schnellstmöglich haben. Es war uns sofort klar, wie<br />
viel Kosten wir sparen können, wenn sich damit Werkzeug- und<br />
Maschinenschäden vermeiden lassen.“<br />
Schuler hatte das System Ende September 2019 erstmals der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt. Nur wenige Tage später startete der<br />
Testlauf bei Neff in Bretten – mit erfolgreichem Ergebnis: „Visual<br />
Die Protection“ identifizierte eine Fehlorientierung der Bauteile<br />
und hielt die Presse noch vor dem Aufsetzen der Werkzeuge an.<br />
Aktuell läuft das intuitiv bedienbare System auf zwölf kritischen<br />
Werkzeugsätzen, deren Einstellungen sich schnell abrufen lassen.<br />
Schuler entwickelt es in enger Zusammenarbeit mit Neff derzeit<br />
ständig weiter. Darüber hinaus ergänzen die Experten nun weitere<br />
Industrie-4.0-Funktionen zur Dokumentation des Produktionsprozesses<br />
und zur Beseitigung von Fehlerquellen. Sie bauen<br />
außerdem die eingesetzten Technologien zur künstlichen Intelligenz<br />
und zum maschinellen Lernen aus.<br />
www.schulergroup.com<br />
18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Werkzeugmanagement:<br />
Release <strong>2020</strong><br />
TDM Systems, Digitalisierungsexperte<br />
für die zerspanende<br />
Fertigung, bringt die neueste<br />
Version seiner Lösungen TDM<br />
und TDM Global Line auf den<br />
Markt. Die beiden Hauptreleases<br />
<strong>2020</strong> der digitalen Werkzeugmanagementsoftware<br />
bieten neben<br />
zahlreichen Weiterentwicklungen<br />
auch neue Module, mit<br />
denen Anwender ihre Werkzeugkosten<br />
senken und ihre Effizienz<br />
erhöhen.<br />
Ein Highlight in diesem Zusammenhang<br />
ist, dass Anwender<br />
mit TDM Global Line <strong>2020</strong> mehr<br />
Transparenz bezüglich ihrer<br />
Werkzeugkosten und -kennzahlen<br />
erhalten. Denn jeder<br />
Anwender kann sich jetzt sein<br />
TDM Global Line Dashboard<br />
individuell konfigurieren. Die<br />
jeweiligen Reports können<br />
dabei entweder im Dashboard<br />
angezeigt oder auch ausgedruckt<br />
bzw. einfach nach Excel<br />
transferiert werden. Da immer<br />
Drehmomentadapter mit Durchrutschkupplung<br />
<strong>Der</strong> Atorn Drehmomentadapter mit Durchrutschkupplung ist ideal für Wendeplattenverschraubungen<br />
oder die manuelle Montage von Werkzeugen und Leiterplatten. Die integrierte Rutschkupplung<br />
verhindert ein ungewolltes Überdrehen des Drehmoments und damit eine Beschädigung<br />
der Schraube. Die Adapter gibt es mit acht verschiedenen werkseitig voreingestellten Drehmomentwerten<br />
zwischen 0,6 und 5,5 Nm.<br />
Passend zu den Drehmomentadaptern aus legiertem Stahl gibt es von Atorn auch Bits, die mit<br />
einem Farbring gekennzeichnet sind. Das Farbleitsystem befindet sich sowohl auf den Adaptern als<br />
auch auf den Bits und erleichtert die Auswahl der zueinander<br />
passenden Systembauteile. Ergänzt wird das Ganze durch zwei<br />
verschiedene ergonomische Atorn Handgriffe – den Schraubendreher-<br />
und den T-Handgriff. Das Sortiment mit verschiedenen<br />
Drehmomentadaptern, Handgriffen und Bits gibt es in zwei<br />
verschiedenen Sets mit jeweils 19 oder 30 Teilen.<br />
www.hahn-kolb.de<br />
Maßarbeitstier.<br />
Echtzeitdaten ausgewertet<br />
werden, ist das Controlling<br />
valide. Anwender behalten so<br />
genau die Zahlen im Blick, die<br />
sie benötigen. Das erhöht ihre<br />
Handlungsfähigkeit entscheidend.<br />
Neben TDM Global Line wurde<br />
auch die Kernlösung TDM<br />
weiterentwickelt. Mit dem<br />
neuen Release steht Anwendern<br />
u.a. der TDM Feeds & Speeds<br />
Manager zur Verfügung. In<br />
Verbindung mit der Comara Box<br />
werden die gefahrenen Schnittdaten<br />
direkt aus der Maschine<br />
erfasst, verdichtet und ausgewertet.<br />
Durch den Vergleich der<br />
geplanten und im NC-Programm<br />
definierten Schnittwerte mit<br />
den tatsächlich gefahrenen<br />
Schnittwerten in der Maschine<br />
können zukünftig bereits in der<br />
Planungsphase verlässliche<br />
Schnittwerte vorgegeben<br />
werden.<br />
Präzision.<br />
Unser Leitsatz lautet „besser fräsen“. Mit allem, was wir bewältigen,<br />
verändern und optimieren, machen wir das Ergebnis besser,<br />
präziser, schneller verfügbar. Nicht für uns, sondern für den Erfolg<br />
unserer Kunden, die mit unseren Bearbeitungszentren beste<br />
Resultate erzielen.<br />
www.hermle.de<br />
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, info@hermle.de<br />
www.tdmsystems.com<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 19
BETRIEBSTECHNIK<br />
ger (bei Beschichtungen) bis zu einem pH-<br />
Wert 12, in einer Dosierung von 5 bis 10 % je<br />
nach Verschmutzungsgrad. Bei nicht oberflächenvergüteten<br />
Industrieböden sollte<br />
die Grundreinigung grundsätzlich in der<br />
Ein-Schritt-Methode erfolgen, da sonst der<br />
Boden zu nass wird und Folgeschäden auftreten<br />
können.<br />
Unterhaltsreinigung in der<br />
Ein-Schritt-Methode<br />
Eine kurze Anleitung zur effizienten Reinigung<br />
von Industriefußböden<br />
Bei der Reinigung von Industriefußböden ist Know-how gefragt. Denn die<br />
passende Reinigungslösung sorgt nicht nur für optische Sauberkeit, sie hilft<br />
außerdem bei der Unfallverhütung, dient dem Umweltschutz und<br />
unterstützt den Werterhalt der Böden.<br />
Bei Industriefußböden handelt es sich in<br />
der Regel um glatte, fugenlose, stark verdichtete<br />
und damit hoch belastbare Estriche.<br />
Das Material muss bei der Reinigung<br />
ebenso berücksichtigt werden wie oberflächenvergütende<br />
Maßnahmen. Dazu zählen<br />
Imprägnierungen, chemische Verdichtung,<br />
Versiegelungen und Beschichtungen.<br />
Grundreinigung in der<br />
Zwei-Schritt-Methode<br />
Bei der Grundreinigung in der Zwei-Schritt-<br />
Methode werden haftende Verschmutzungen<br />
wie Öl- und Fettschmutz und Schmutzkrusten<br />
durch Nassscheuern mit leistungsstarken<br />
Schrubbautomaten beseitigt. Sofern der Belag<br />
es zulässt, wird mit vollem Anpressdruck<br />
und mit grünen Schrubb-Bürsten (nach dem<br />
Farbleitsystem für Bürsten bei Bodenreinigungsautomaten)<br />
bzw. -pads in der Zwei-<br />
Schritt-Methode gearbeitet.<br />
Im ersten Schritt wird die Reinigungsflotte<br />
mit der Scheuersaugmaschine auf die zu<br />
reinigende Fläche aufgebracht, die dann<br />
zwei- bis dreimal abgeschrubbt wird – bis<br />
sich der Schmutz vollständig abgelöst hat.<br />
Im zweiten Schritt wird dann die Schmutzflotte<br />
über den Saugbalken und die Saugeinrichtung<br />
der Maschine aufgenommen.<br />
Abschließend wird die gesamte Fläche<br />
nochmals mit klarem Wasser in der Ein-<br />
Schritt-Methode nachbearbeitet. Das heißt:<br />
Wasser auftragen, schrubben und absaugen.<br />
Als Reinigungsmittel empfiehlt sich ein alkalischer<br />
Bodengrund- bzw. Bodenglanzreini-<br />
Bei der Unterhaltsreinigung von leichten<br />
Verschmutzungen in der Ein-Schritt-Methode<br />
werden rote Schrubb-Bürsten bzw.<br />
Pads eingesetzt. <strong>Der</strong> Schrubbautomat arbeitet<br />
mit geringem bis mittlerem Anpressdruck.<br />
Dabei wird das Reinigungsmittel – je<br />
nach Schmutzeintrag – in einer Dosierung<br />
von 0,5 bis 3 % eingesetzt. Ein Nachwischen<br />
oder Spülen ist nicht erforderlich. <strong>Der</strong> Boden<br />
ist sofort wieder begehbar.<br />
Zur Beseitigung von Gabelstapler-Bremsspuren<br />
bzw. Reifenabrieb wird ein spezielles<br />
Entfernungsmittel (hochalkalischer<br />
Grundreiniger mit pH-Wert 13) unverdünnt<br />
auf die verschmutzten Stellen aufgesprüht.<br />
Rund fünf Minuten einwirken lassen, danach<br />
die Schmutzflotte mit dem Schrubbautomaten<br />
aufnehmen und die gereinigte Fläche<br />
mit klarem Wasser spülen (Ein-Schritt-<br />
Methode). Achtung: Diese Methode nicht<br />
auf Polymer- und Wachsbeschichtungen<br />
verwenden, da diese sich sonst auflösen.<br />
Ob der Scheuersaugautomat mit einem<br />
Scheiben- oder einem Walzenschrubbkopf<br />
ausgestattet wird, bestimmt vor allem die<br />
Oberflächenstruktur des Bodens. Glatte<br />
Oberflächen lassen sich in der Regel einfach<br />
und sicher mit Scheibenbürstensystemen<br />
reinigen und pflegen. Wenn sie unbehandelt<br />
sind, der Belag rau ist und den<br />
Schmutz „festhält“, muss auf einen Walzenschrubbkopf<br />
zurückgegriffen werden, um<br />
den Schmutz aus der rauen Oberfläche herauslösen<br />
zu können.<br />
Einstreuböden (Beschichtung mit Quarzsandabstreuung)<br />
oder Strukturbeschichtungen<br />
hingegen sind in der Reinigung<br />
problematischer. In diesen Fällen ist eine<br />
Reinigung nur mit kontrarotierenden Walzenbürsten<br />
bzw. Padwalzen erfolgreich.<br />
Durch die Gegenläufigkeit der Bürsten/Pads,<br />
den hohen und gleichmäßigen Anpressdruck<br />
(bis 260 g/cm²) über die gesamte Arbeitsbreite<br />
des Schrubbkopfes, die extreme<br />
Drehzahl (bis 1 100 U/min) und den exzellenten<br />
Bodenkontakt wird der Schmutz effizient<br />
aus den Strukturen herausgearbeitet.<br />
Ist eine Nassreinigung in Anbetracht der<br />
Verschmutzungsart oder der Reinigungsanforderung<br />
nicht notwendig, kann die Unterhaltsreinigung<br />
auch mit einer Kehrsaugmaschine<br />
erfolgen.<br />
Bild: Kärcher<br />
www.kaercher.com<br />
20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Maschinelle Scheuer-Wischdesinfektion<br />
nach RKI-Vorgaben<br />
Mit der neuen Desinfektions-Wischdüse<br />
V-Eraser gelingt es dem Reinigungsmaschinenhersteller<br />
columbus,<br />
die strengen Desinfektionsvorgaben des<br />
Robert-Koch-Instituts (RKI) beim<br />
großflächigen, maschinellen Reinigungseinsatz<br />
zu erfüllen. <strong>Der</strong> V-Eraser<br />
kombiniert Reinigung und Desinfektion<br />
in einem Arbeitsschritt, lässt sich ins<br />
bestehende System integrieren und<br />
erfordert nur minimalen Umrüstungsaufwand<br />
und keine zeitintensive Einweisung. Die zum Patent<br />
angemeldete Desinfektions-Wischdüse mit hochwertiger Mikrofaserwischleiste<br />
hinterlässt auf der gereinigten Fläche einen<br />
geschlossenen Feuchtigkeitsfilm. <strong>Der</strong> V-Eraser ersetzt mit wenigen<br />
Handgriffen die Saugdüse und ist mit allen columbus Reinigungsautomaten<br />
kompatibel. Er ist aus Edelstahl und lässt sich<br />
hygienisch aufbereiten. Hinzu kommt, dass er bei voller Maschinengeschwindigkeit<br />
funktioniert und somit maximale Produktivität<br />
gewährleistet. Die innovative Mikrofaserwischleiste sorgt dafür,<br />
dass die richtige Menge des Desinfektionswirkstoffs aufgebracht<br />
wird und als Feuchtigkeitsfilm über einige Minuten auf die zu<br />
desinfizierende Fläche einwirken kann. Sie ist leicht austauschbar<br />
und bis 95 ° waschbar.<br />
www.columbus-clean.com<br />
Mobile Lösung zur Handdesinfektion<br />
Die neue, mobile Desinfektionssäule von Bernstein gibt flexibel<br />
und effektiv die Möglichkeit, Handdesinfektion umzusetzen.<br />
Dank designorientierter und qualitativ hochwertig ausgewählter<br />
Komponenten ist die mit einem stabilen und kippsicheren<br />
Standfuß ausgestattete, freistehende Säule elegant und gleichzeitig<br />
robust – mit hygienisch leicht zu reinigender Oberfläche.<br />
Zur Wahl stehen verschiedene Varianten: eine schlichte Standardversion<br />
in eleganter Aluminium-Optik mit solidem Standfuß, ein<br />
für A4 Hoch- und Querformat geeignetes Memoboard und ein<br />
manueller Armhebel-Handspender, der kompatibel mit allen<br />
üblichen 500 ml-Euroflaschen für Desinfektionsmittel ist. Zudem<br />
ist eine individuelle Lackierung des Memoboards und des<br />
Standfußes in Sonderfarbe möglich, damit sich das neue Mobiliar<br />
perfekt dem bestehenden Interieur in den CI-Farben anpassen<br />
lässt. Neben der Standardausführung ist eine Erweiterung mit<br />
herausnehmbarer Auffangschale im<br />
Auffangblech verfügbar. Zudem ist die<br />
Säule mit rotem Standfuß und<br />
Memoboard erhältlich. Weiterhin kann<br />
die Hygienestation mit Memoboard und<br />
einem berührungslosen Sensor-Spender<br />
mit Auffangschale bestellt werden. Ganz<br />
egal, auf welche dieser Ausführungen<br />
die Entscheidung fällt – die Säule wird<br />
fertig montiert und direkt einsatzbereit<br />
innerhalb weniger Tage geliefert.<br />
www.bernstein.eu<br />
Effizienter Drucklufteinsatz<br />
bei Strahlmühlen<br />
Wer Strahlmühlen für die<br />
Herstellung von feinsten<br />
Pulvern im Einsatz hat, kann<br />
durch geschickte Wärmenutzung<br />
aus der Drucklufterzeugung<br />
Energiekosten<br />
sparen. Strahlmühlen werden<br />
neben Dampf zumeist mit<br />
Druckluft oder mit Stickstoff<br />
im Kreislauf betrieben. Bei der Umsetzung der Energie in den<br />
Mahldüsen kann nicht nur der Druck, sondern auch in hohem<br />
Maße die in der Druckluft gespeicherte Wärme für den Mahlprozess<br />
genutzt werden. Diese Abwärme entsteht bei der Erzeugung<br />
von Druckluft und steht entsprechend kostenfrei zur Verfügung.<br />
Kaeser hat deshalb seinen Optionsbaukasten für zweistufig ölfrei<br />
verdichtende Schraubenkompressoren weiterentwickelt, so dass<br />
die speziellen Bedürfnisse von Strahlmühlen berücksichtigt<br />
werden können. So ist zum Beispiel durch flexible und geregelte<br />
Anpassung der Zwischenkühlung eine Regelung der<br />
Druckluftaustrittstemperatur möglich. Je nach Mahlgut kann dies<br />
zu einer deutlichen Reduktion des spezifischen Energiebedarfs je<br />
Tonne Fertigprodukt führen.<br />
Die Kompressoren mit der Option Druckluftaustrittstemperaturregelung<br />
gibt es für die Kaeser-Modelle CSG, DSG und FSG<br />
und damit im Leistungsbereich von 37 bis 355 kW. <strong>Der</strong><br />
Kompressor-Enddruck kann bei diesen Modellen im Bereich von<br />
4 bis 11 bar Überdruck zur Verfügung gestellt werden. Je nach<br />
Anwenderbedarf stehen luft- oder wassergekühlte Anlagen zur<br />
Auswahl.<br />
www.kaeser.com<br />
Hygiene ohne Handkontakt<br />
Ob Produktion oder Verwaltung – seit der anhaltenden Corona-<br />
Pandemie herrschen neue, strenge Hygieneregeln. Die Desi<br />
StandART-Desinfektionssäule von Harema macht es leicht, diese<br />
zu erfüllen. Das stabile, aus Edelstahl gefertigte Gehäuse ist<br />
korrosions- und temperaturbeständig, so kann die Station sowohl<br />
in Innenräumen als auch im Außenbereich aufgestellt werden.<br />
Dabei sorgen zwei industrielle Laufräder hinten für den flexiblen<br />
Standortwechsel und zwei vordere Standfüße für die Stabilität. Das<br />
hochwertige, attraktive Material „Made in Germany“ lässt sich<br />
hygienisch reinigen und setzt in jedem Eingangsbereich ein<br />
Statement. Die freistehende Säule ist einfach zu montieren und<br />
hat durch eine integrierte Bodenplatte zusätzlich sicheren Stand.<br />
Die Besonderheit: Hier lässt sich Hygiene ohne Handkontakt<br />
tanken. <strong>Der</strong> integrierte Desinfektionsspender wird durch<br />
Berührung mit dem Ellenbogen bedient. Diebe können sich am<br />
Desinfektionsbehälter nicht vergreifen, denn er ist mit einer<br />
Edelstahlverblendung mit spezieller<br />
Sicherungsspange geschützt. Das<br />
Etikett des Desinfektionsmittels ist<br />
trotzdem komplett sichtbar, so dass<br />
auch Allergiker einen Blick auf die<br />
Inhaltsstoffe haben. Die Amerah-OP-<br />
Sept-Desinfektionslösung ist zur<br />
Desinfektion von Händen und<br />
Flächen gleichermaßen geeignet.<br />
Ebenfalls in die Säule integriert sind<br />
zwei Spender für Interfold-Papiertücher,<br />
die zur Desinfektion von<br />
Türklinken, Geländern u.ä. verwendet<br />
und über einen Behälter in der Säule<br />
problemlos wieder entsorgt werden.<br />
www.harema.de<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 21
BETRIEBSTECHNIK<br />
Hoch effektiv<br />
Lösungen für Wartungs- und Montagearbeiten bei Platzproblemen<br />
Sollen in gut ausgelasteten Produktionshallen mit<br />
beengten Platzverhältnissen Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />
oder Montagearbeiten an<br />
Maschinen und Anlagen durchgeführt werden, ist dies<br />
oft ein schwieriges Unterfangen. Hilfreich kann hier der<br />
Zugang von oben sein – unter Einsatz von Mastarbeitsbühnen<br />
und Montagekranen.<br />
Ein renommierter Anbieter solcher Höhenzugangslösungen<br />
ist die Hematec Arbeitsbühnen<br />
GmbH. Zum Angebotsspektrum des<br />
Unternehmens gehören u. a. die Gelenk-Teleskop-Mastbühnen<br />
Helix 1004 XL, 1205 und<br />
1508, der Montagekran IMK 35.500 sowie die<br />
Höhen-/Absturzsicherung MH 35.120.<br />
Mit Arbeitsbühnen hoch hinaus<br />
10 m Arbeitshöhe, 0,98 m Breite, 4 m seitliche<br />
Reichweite und ein drehbarer Korb mit<br />
300 kg Korblast – das sind die Eckdaten der<br />
batteriebetriebenen, selbstfahrenden Vertikalmast-Arbeitsbühne<br />
Helix 1004 XL. Durch<br />
die bemerkenswert hohe Korblast bietet<br />
dieses Modell die Möglichkeit, dass zwei<br />
Personen zuzüglich Material vom Korb aus<br />
arbeiten können.<br />
Die Industriearbeitsbühne Helix 1205<br />
mit 12 m Arbeitshöhe ist mit einer Breite<br />
von nur 0,98 m, einer Länge von 2,95 m<br />
und einer Bauhöhe von 1,98 m besonders<br />
kompakt gebaut. Sie bietet eine seitliche<br />
Ausladung von 5,15 m bei einer Korblast<br />
von 200 kg und ist dabei noch voll verfahrbar<br />
und ohne Überhang. Durch ihre sehr<br />
kompakten Abmessungen kann die batteriebetriebene<br />
Helix problemlos in Gebäuden<br />
mit Standardtüren bewegt werden<br />
und passt selbst in kleinste Nischen.<br />
Das Modell Helix 1508 erweitert das Segment<br />
mit ebenfalls enormen Leistungsdaten.<br />
Dieses Modell mit 15 m Arbeitshöhe ermöglicht<br />
ein uneingeschränktes Arbeiten<br />
bei 1,20 m Maschinenbreite und 8 m seitlicher<br />
Reichweite, ebenfalls ohne Überhang.<br />
Kompakter Montagekran<br />
Komplettiert wird das Programm mit dem<br />
Industrie-Montagekran IMK 35.500, der auf<br />
Basis des Helix 1205 mit seinen ultrakompakten<br />
Abmessungen in der Lage ist, mittels<br />
Winde und Kranhaken Lasten bis 500 kg<br />
bis ca. 10 m Höhe bzw. Lasten bis 5,10 m<br />
seitlich zu heben und frei zu verfahren. Die<br />
Bedienung dieses Krans erfolgt über eine<br />
Funkfernbedienung mit kameratauglichem<br />
Display.<br />
Sicher in der Höhe arbeiten<br />
Als Ergänzung seines Portfolios bietet<br />
Hematec eine mobile Anschlageinrichtung<br />
für die Sicherung von Personen auf hochgelegten<br />
Arbeitsplätzen an: die Helix Manipulator<br />
Höhensicherung MH 35.120. Mit dieser<br />
neuen Lösung wurden die Forderungen<br />
und Erkenntnisse aus der Industrie gebündelt<br />
und in eine praxisgerechte Lösung<br />
übersetzt. Ausgangspunkt dabei ist, das Absturzrisiko<br />
in platzsensiblen und beengten<br />
Bereichen, in denen räumlich und baubedingt<br />
keine Anschlagmöglichkeiten bestehen,<br />
entscheidend zu reduzieren.<br />
Das Modell Helix MH 35.120 bietet bei einer<br />
Spurbreite von lediglich 0,98 m eine<br />
maximale Reichweite von 3,50 m und ist dabei<br />
in jeder Arbeitsstellung uneingeschränkt<br />
per Funkfernbedienung verfahrbar<br />
und ermöglicht so das problemlose<br />
Nachführen.<br />
Bilder: Hematec<br />
www.hematec-arbeitsbuehnen.de<br />
22 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Neue Ballenpressen mit besonders breiter Einfüllöffnung<br />
Ballenpressen von HSM verringern das Volumen von<br />
Wertstoffen um bis zu 95 % und erzeugen mit den sortenreinen<br />
Ballen einen Sekundärrohstoff, der sich wieder in den<br />
Recyclingkreislauf eingliedern lässt. Positiver Nebeneffekt:<br />
Die Ballen besitzen ab einem bestimmten Gewicht erheblichen<br />
Marktwert. Die hohe Verdichtung der HSM Ballenpressen<br />
spart Lagerflächen und erleichtert den Transport.<br />
Außerdem ist weniger Umreifungsmaterial notwendig. Ihre<br />
Leistung und Langlebigkeit macht die Vertikalballenpressenreihe<br />
HSM V-Press zur wirtschaftlichen Entsorgungslösung:<br />
Die Pressen reduzieren Kosten bei<br />
der meist unterschätzten Kostenstelle<br />
„Abfallbeseitigung“.<br />
Eine Neuheit ist die HSM<br />
V-Press 860 plus B mit Schiebetüre<br />
und Handrad-Türverschluss.<br />
<strong>Der</strong> Pressvorgang startet automatisch<br />
beim Schließen der Türe.<br />
Nach einer Taktzeit von lediglich<br />
25 s ist der Pressvorgang beendet,<br />
die Türe öffnet sich automatisch<br />
und die Presse ist bereit für<br />
weitere Befüllvorgänge. Dank der<br />
breiten Einfüllöffnung von<br />
1 500 mm produziert sie<br />
besonders große, hochverdichtete<br />
Ballen aus Kartonage oder Folie, die ohne weiteres Umpressen<br />
vermarktungsfähig sind. Mit einer Presskraft von 594 kN und<br />
der geräuscharmen und energiesparenden Eilgang-Technologie<br />
ist sie eine wirtschaftliche und umweltgerechte Lösung<br />
für viele Entsorgungsaufgaben. Denn durch die Eilgang-<br />
Technologie werden der Stromverbrauch und die Antriebsleistung<br />
deutlich reduziert und das bei gleichzeitiger Steigerung<br />
der Durchsatzleistung. Die Taktzeit verringert sich bei<br />
dieser Technologie um bis zu 40 % im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Antrieben. Aufgrund einer speziellen Pumpentechnik<br />
sind die Maschinen dabei<br />
besonders leise.<br />
Gesteuert und bedient wird die<br />
Maschine anhand einer modernen<br />
Mikroprozessor-Steuerung und<br />
einer komfortablen Folientastatur<br />
mit grafikfähigem Textdisplay. Die<br />
vermarktungsfähigen Ballen mit<br />
den maximalen Abmessungen<br />
1 200 x 780 x 1 500 mm erreichen<br />
ein materialabhängiges Gewicht<br />
von bis zu 550 kg und werden von<br />
einer 4-fachen Drahtumreifung<br />
zusammengehalten.<br />
www.hsm.eu<br />
Jetzt gratis E–Book<br />
downloaden!<br />
HÄRTER. STÄRKER. KÄRCHER.<br />
Kompetenz in allen Bereichen der Industrie: Von der Metallverarbeitung über<br />
die Automobil- und Pharma industrie bis hin zum Maschinenbau ist Kärcher<br />
die erste Wahl im Bereich Industriesaugen. Weitere Infos in unserem E–Book,<br />
jetzt kostenlos downloaden unter: www.kaercher.de/industriesaugen
IINTRALOGISTIK<br />
beim späteren Umbau der Arbeitsplätze<br />
Engpässe auftreten. Bei der Höhe von Förderstrecken,<br />
Arbeitstischen und Regalen<br />
sollte die Bandbreite der Körpergrößen<br />
einkalkuliert werden. Dabei ist ausreichende<br />
Kopffreiheit ebenso zu beachten<br />
wie ergonomische Arbeitshöhen. Höhenverstellbarkeit<br />
bei Fördertechnik, Arbeitstischen<br />
oder Bodenplattformen ist frühzeitig<br />
einzuplanen.<br />
Ergonomie und Effizienz<br />
Hand in Hand<br />
Arbeitsplatzgestaltung als Teil der Lagerplanung<br />
Pack- und Kommissionierplätze, die ergonomisch optimiert sind,<br />
bieten ein hohes Produktivitätspotenzial und sichern langfristig die<br />
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Das Ergebnis sind effizientere<br />
Prozesse und gesunde Arbeitskräfte. Besonders der steigende Anteil<br />
älterer Menschen erfordert Anpassungen der Arbeitsprozesse. Doch<br />
welche Aspekte sollten Unternehmen bei der Planung der<br />
Arbeitsplätze besonders berücksichtigen?<br />
Höchste Zeit, dem Arbeitsumfeld des<br />
Menschen in der Logistik mehr Aufmerksamkeit<br />
zu schenken, findet Dr. Ralf<br />
Lüning, Geschäftsführer der Unitechnik<br />
Systems GmbH. Er gibt Tipps, worauf es bei<br />
der effizienten Gestaltung der Arbeitsplätze<br />
in der Intralogistik zu achten gilt. „Unsere<br />
Aufgabe als herstellerunabhängiger Gesamtlieferant<br />
ist es, für das Thema zu sensibilisieren<br />
und mögliche Potenziale für den<br />
Kunden offenzulegen“, so Ralf Lüning. „Unsere<br />
Erfahrungswerte zeigen, dass sich be-<br />
Lagerplanung virtuell erleben<br />
reits durch kleine Investitionen in die Ergonomie<br />
viele Prozesse verschlanken lassen.“<br />
Sobald Fördertechnik, Lagersysteme und<br />
Kommissionierung geplant sind, geht es an<br />
die Konzeption der Arbeitsplätze: Die Ausgestaltung<br />
hängt vom Kommissionier- bzw.<br />
Packprozess und von der Art der gelagerten<br />
Artikel ab. Bewegt der Mitarbeiter beispielsweise<br />
schwere Lasten, erleichtern Lasthandhabungsgeräte<br />
die Arbeit. Wird eine<br />
solche maschinelle Unterstützung nicht im<br />
Planungsprozess berücksichtigt, können<br />
Einen großen Mehrwert bringen in der frühen Planungsphase partielle Umsetzungen<br />
der Lagerstruktur als Virtual-Reality-Modell mit unterschiedlichen Szenarien. Die<br />
spätere Struktur des Lagers und der Arbeitsplätze wird plastisch dargestellt und eine<br />
Veränderung der Szenarien lässt sich schnell aufbauen und gestalten. Mit einem<br />
3D-Modell der Gesamtanlage lassen sich zudem Planungsfehler leichter aufdecken<br />
und vor der Projektumsetzung beheben. „Bestandteil der Planungsphase in einem<br />
Unitechnik-Projekt sind Workshops mit dem Kunden: <strong>Der</strong> gemeinsame Test der<br />
geplanten Struktur via Virtual Reality ermöglicht ein realistisches Durchspielen von<br />
Arbeitsabläufen und die Einbeziehung der späteren Arbeitsplatznutzer“, erklärt<br />
Unitechnik-Geschäftsführer Lüning. „Das eröffnet die Möglichkeit der individuellen<br />
Anpassung, beispielsweise von Greifhöhen und -weiten.“<br />
Das Kommissionierprinzip macht<br />
den Unterschied<br />
Unterschiedliche Anforderungen bei der<br />
Planung von Arbeitsplätzen ergeben sich<br />
zudem aus der Art der Kommissionierung,<br />
je nachdem, ob die Waren den Mitarbeitern<br />
aktiv angedient werden (Ware-zur-Person-<br />
Prinzip) oder ob sie in Regalfächern bereitgestellt<br />
werden (Person-zur-Ware-Prinzip).<br />
Ein individuell zugeschnittenes Lagerverwaltungssystem<br />
(LVS), wie z.B. UniWare<br />
von Unitechnik, hat großen Einfluss auf die<br />
Ergonomie der Arbeitsplätze. Es optimiert<br />
beispielsweise bei einer Person-zur-Ware-<br />
Kommissionierung den ergonomischen<br />
Ablauf: Das LVS führt die Mitarbeiter wegeoptimiert<br />
durchs Lager und verkürzt so<br />
die Laufstrecken für das Zusammenstellen<br />
der Aufträge. Außerdem schlägt das LVS<br />
auf Basis der Historiendaten eine Regalbelegung<br />
vor, bei der die Schnelldreher in<br />
guter Griffhöhe platziert sind, da die Mitarbeiter<br />
aus diesen Fächern besonders häufig<br />
kommissionieren.<br />
Physische Voraussetzungen und<br />
Materialbereitstellung<br />
Ein wichtiger Faktor für die Ergonomie ist<br />
die Arbeitsplatzhöhe. Im Idealfall lässt sich<br />
diese bei Materialflusskonzepten nach dem<br />
Ware-zur-Person-Prinzip an die Körpergröße<br />
des Mitarbeiters anpassen. Ausschlaggebend<br />
ist zudem, ob die Arbeiter eine Tätigkeit<br />
im Stehen oder Sitzen ausführen. Das<br />
hat Auswirkungen auf die Arbeitsbewegungen<br />
und die nötige Greifhöhe, um Behälter<br />
und Artikel anzunehmen. Wenig ergonomisch<br />
sind beispielsweise Greifhöhen, die<br />
oberhalb der Schultern oder unterhalb der<br />
Knie liegen.<br />
Für die Gestaltung des Arbeitsplatzes<br />
spielt die Bereitstellung der Arbeitsmittel<br />
ebenfalls eine wichtige Rolle: Sind am<br />
Packplatz alle Materialien wie Behälter,<br />
Kartons, Etikettendrucker erreichbar und<br />
in ausreichender Menge vorhanden, entfallen<br />
lange und zeitaufwendige Laufwege.<br />
Für die Umsetzung von Value Added Services<br />
bringt eine prozesssichere Anordnung<br />
der zusätzlichen Elemente, wie Montageteile<br />
oder Etiketten, einen weiteren Mehr-<br />
24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong>
INTRALOGISTIK<br />
01 02 03<br />
01 Kompakter Ware-zur-Person-Arbeitsplatz<br />
lässt sich durch eine höhenverstellbare Bühne<br />
an die Körpergröße der Mitarbeiter anpassen<br />
02 Effiziente Person-zur-Ware-Kommissionierung<br />
mit Pick-by-Light, Entnahmelichtschranken<br />
und Kontrollwiegung<br />
03 Am Packplatz lässt sich der<br />
Füllmaterialspender ohne Kraftanstrengung<br />
über den Kartonpositionen verfahren<br />
04 Ergonomische Pick-und-Pack-Arbeitsplätze<br />
mit Kugeltisch, integrierter<br />
Waage und Touchscreen<br />
05 Kommissionierhilfsmittel wie<br />
Pick-by-Voice leiten die Mitarbeiter<br />
zu der nächsten Entnahmestelle<br />
wert. Sinnvoll ist es beispielsweise, die Arbeitsmittel<br />
in der Reihenfolge anzuordnen,<br />
in der sie vom Mitarbeiter benötigt<br />
werden. Drehbewegungen beschränken<br />
sich im Idealfall auf etwa 45 Grad. Bei der<br />
Bewegung besonders großer und schwerer<br />
Waren bieten zudem passende Transportmittel<br />
wie Sauggreifer eine ergonomische<br />
und vor allem arbeitssichere Unterstützung.<br />
Zukünftig wird hier die Zusammenarbeit<br />
von Roboter und Mensch eine immer<br />
größere Rolle spielen.<br />
Intuitive Systeme erleichtern<br />
die Arbeit<br />
04 05<br />
Neben den körperlichen Aspekten beeinflusst<br />
auch die intuitive Bedienung der<br />
technischen Elemente die Arbeitseffizienz<br />
und Ergonomie. Visuelle Signale wie Pickby-Light-Anzeigen<br />
unterstützen die Mitarbeiter<br />
dabei, Arbeitsabläufe selbst bei hoher<br />
Frequenz fehlerfrei durchzuführen. Die<br />
Lichtsignale zeigen an, welche Waren in<br />
welcher Menge wo entnommen werden<br />
und in welchen Zielbehälter sie kommissioniert<br />
werden müssen. Eine möglichst einfache<br />
Gestaltung der Validierung entlastet die<br />
Mitarbeiter zusätzlich. Die automatische<br />
Bestätigung der Warenbewegung durch eine<br />
Lichtschranke am Entnahmefach und<br />
die Gewichtskontrolle des Zielbehälters<br />
verhindern zusätzlichen Mehraufwand. Ein<br />
intuitives Design der Eingabemasken im<br />
Lagerverwaltungssystem vereinfacht die<br />
Tätigkeit des Logistikmitarbeiters.<br />
Ein Touch-Bildschirm<br />
gestaltet Bedienungen<br />
effizienter. Die Verwendung<br />
von Bildern und<br />
Symbolen erleichtert<br />
zudem die Bedienung –<br />
auch für Personen mit<br />
begrenzten Sprachkennnissen.<br />
Entlastung durch<br />
tragbare Gadgets<br />
Kommissionierhilfsmittel<br />
wie Pick-by-Voice oder Pick-by-Vision<br />
leiten den Mitarbeiter zu der nächsten Entnahmestelle.<br />
Sie verfügen auch über einen<br />
Rückkanal zur Bestätigung der Entnahme.<br />
Bei Pick-by-Voice erfolgt diese über das Einsprechen<br />
einer Kontrollnummer und bei<br />
Pick-by-Vision über den in die Datenbrille<br />
integrierten Scanner. Auf diese Weise haben<br />
die Mitarbeiter beide Hände für die Warenbewegungen<br />
frei. Ideal sind diese Systeme<br />
beispielweise in Tiefkühllagern oder anderen<br />
Umgebungen, in denen die Mitarbeiter<br />
Handschuhe tragen.<br />
n Zeiten von zunehmendem<br />
I Fachkräftemangel ist es nicht<br />
mehr nur eine Frage von sozialer<br />
Verantwortung, für gute Arbeitsbedingungen<br />
zu sorgen, sondern<br />
es ist auch eine wirtschaftliche<br />
Notwendigkeit.<br />
Dr. Ralf Lüning, Geschäftsführer<br />
der Unitechnik Systems GmbH<br />
Auch die Smart Watch hält Einzug ins Logistikzentrum:<br />
Letztlich dient sie als Miniaturisierung<br />
eines Handheld-Terminals.<br />
<strong>Der</strong> Kommissionierer bekommt seinen<br />
nächsten Auftrag am Handgelenk angezeigt.<br />
Das geringere Gewicht trägt zur Entlastung<br />
des Mitarbeiters bei. Welchen<br />
Mehrwert diese Smart Devices im Lagerumfeld<br />
bringen, entscheiden letztendlich<br />
die individuellen Prozessanforderungen<br />
des Kunden. Die Ergonomie dieser Hilfsmittel<br />
ist zudem durchaus subjektiv. Manche<br />
Mitarbeiter kommen mit Sprachsteuerung<br />
zurecht, andere empfinden sie als<br />
belastend. Das gilt auch für Gadgets wie<br />
Datenbrillen.<br />
Fazit<br />
Die Leistungsfähigkeit einer Logistikanlage<br />
wird durch das Zusammenspiel von<br />
Mensch, Software und Technik definiert.<br />
Die Arbeitsplätze der Logistikmitarbeiter<br />
sollten daher genauso sorgsam geplant werden<br />
wie der Materialfluss. „In Zeiten von zunehmendem<br />
Fachkräftemangel ist es nicht<br />
mehr nur eine Frage von sozialer Verantwortung,<br />
für gute Arbeitsbedingungen zu<br />
sorgen, sondern es ist auch eine wirtschaftliche<br />
Notwendigkeit. Als herstellerunabhängiger<br />
Systemintegrator mit hoher IT-<br />
Kompetenz berät Unitechnik seine Kunden<br />
ganzheitlich“, macht Ralf Lüning deutlich.<br />
Bilder: Aufmacher Fotolia/Stéphane Magnin;<br />
01-05 Unitechnik<br />
www.unitechnik.com<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 25
INTRALOGISTIK<br />
Flexibles Baukastenprinzip<br />
Intralogistik-Konzept für Anlagenkomponenten-Hersteller<br />
Hohe Flexibilität<br />
Achberg ist ein renommierter Her-<br />
steller von Anlagenkomponenten<br />
für die Schüttgutindustrie – darun-<br />
ter Behälter und Rohrsysteme aus<br />
Edelstahl und Aluminium. Für den<br />
Bau großer Anlagen mit viel Blech<br />
und vielen Rohren ist der Materialbedarf<br />
hoch. Um das Handling zu<br />
optimieren, modernisierte das<br />
Unternehmen seine Lagertechnik<br />
und setzte dabei insbesondere auf<br />
automatisierte Teilprozesse.<br />
Vor der Neuausrichtung wurden Rohrbunde<br />
in Kragarmregalen mit Hilfe von<br />
Staplern ein- und ausgelagert. Die Herausforderung<br />
bei der Erweiterung der Produktionshallen:<br />
Optimierung des Materialflusses bei<br />
gleichem Personaleinsatz und gleicher Produktionsfläche.<br />
Ziel war es dabei, Stillstandzeiten<br />
zu minimieren, die Produktivität zu erhöhen<br />
und den Durchsatz zu steigern.<br />
Mit Remmert holte Achberg einen erfahrenen<br />
Experten an Bord, dessen modulare<br />
Lösungen die passende Grundlage für das<br />
Projekt boten. Im Gespräch mit Remmert<br />
wurden unterschiedliche Projektlayouts für<br />
zwei getrennte Systeme entwickelt: ein<br />
Blech- und ein Langgutlagersystem. Das<br />
Langgutlager wurde so ausgelegt, dass der<br />
Rohrlaser angebunden werden konnte. Um<br />
die Laufzeiten des Rohrlasers zu erhöhen, fiel<br />
die Entscheidung für eine automatische Lagertechnik<br />
und Automatisierungseinheiten<br />
mit Auslagermöglichkeiten (Brückenlager),<br />
die das Langgut schnell und auf direktem<br />
Weg zur Weiterverarbeitung bereitstellen.<br />
Sortenreine Lagerung<br />
Die zentrale Aufgabenstellung war die hundertprozentige<br />
Trennung von weißer (Aluminum-<br />
und Edelstahlbleche) und schwarzer<br />
Ware (Stahlbleche). Hierzu wurden zwei<br />
vorhandene Blechlaseranlagen integriert,<br />
die mit zwei getrennten Blechhandlingsystemen<br />
(LaserFLEX), jeweils für weiße und<br />
schwarze Ware, versorgt werden. Eine weitere<br />
Anforderung war ein hoher Automatisierungsgrad.<br />
Die Anlage von Remmert übernimmt<br />
künftig das komplette sortenreine<br />
Handling von der Einlagerung des Rohmaterials<br />
bis zur Auslagerung der fertigen Blechzuschnitte.<br />
Mit den verbauten Modulen erhielten<br />
alle Lager- und Handlingprozesse ein<br />
platzsparendes Konzept, das ressourcenund<br />
produktschonend arbeitet und für einen<br />
Mehrschichtbetrieb geeignet ist.<br />
Ein weiterer Aspekt des Lösungsansatzes<br />
von Remmert ist das modulare Prinzip der<br />
Standardkomponenten. Dieses erlaubt, die<br />
Produkte individuell untereinander zu verbinden<br />
bzw. einzusetzen und so bedarfsgerechte<br />
Materialflusskonzepte für den Anwender<br />
zu erstellen. Hinzu kommen die<br />
Flexibilität und die Freiheiten in der Konfiguration<br />
der spezifischen Prozesse.<br />
„Remmert-Module können im Prinzip mit<br />
Bausteinen aus einem Legobaukasten verglichen<br />
werden: Aus modularen Komponenten<br />
entstehen immer wieder neue Gesamtlösungen,<br />
die bei Bedarf jederzeit erweitert werden<br />
können“, erklärt Frank Baudach, Vertriebsleiter<br />
DACH bei Remmert. Und das war<br />
ein schlagendes Argument für den Kunden.<br />
„Überzeugt hat uns von Anfang an, dass unsere<br />
Produktionsanforderungen die Basis<br />
des umgesetzten Konzepts bilden. Beispiel<br />
Langgut und Blech: <strong>Der</strong> Lösungsansatz von<br />
Remmert hat den gesamten Materialfluss in<br />
den Blick genommen“, kommentiert Gerd<br />
Maass, Gründer und Inhaber von Achberg.<br />
Daneben seien Herstellerunabhängigkeit,<br />
modulare Erweiterbarkeit, Planungssicherheit<br />
sowie geringst möglicher Platzbedarf<br />
wichtige Faktoren gewesen.<br />
Fazit<br />
Das Ergebnis spricht für sich: Durch den<br />
Einsatz eines Midi Blechlagers 3015, das<br />
mit um 90 Grad gedrehten Blöcken konzipiert<br />
wurde, konnte der vorhandene Raum<br />
effizient genutzt werden. Zwei LaserFLEX-<br />
Systeme mit jeweils einer Be- und Entladeeinheit<br />
garantieren für beide Lasermaschinen<br />
kurze Materialwechselzeiten von circa einer<br />
Minute. Mit Smart Control und WE-/WA-Station<br />
konnten der Materialfluss im Schichtbetrieb<br />
verbessert, eine effiziente Trennung von<br />
schwarzem und weißem Material realisiert<br />
und eine zentrale Steuerung für den weitgehend<br />
automatisierten Lagerbetrieb implementiert<br />
werden.<br />
Bilder: Remmert<br />
www.remmert.de<br />
26 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
INTRALOGISTIK<br />
Data Analytics für Sortiertechnik:<br />
sammeln, analysieren, optimieren<br />
Tiefentladene Antriebsbatterien schnell<br />
wieder einsatzfähig<br />
Die Beumer Group präsentiert ihren neuen BG Sorter Compact CB.<br />
Dieser Quergurtsorter baut sehr klein und steigert den Durchsatz.<br />
Dafür sorgt unter anderem die Möglichkeit der Datenanalyse.<br />
„Mit Data Analytics können wir an unseren Sortern große<br />
Datenmengen sammeln, zielgerichtet<br />
auswerten und damit zum<br />
Beispiel Verbesserungspotenziale<br />
aufdecken“, erklärt Thomas<br />
Wiesmann, Director Sales Logistic<br />
Systems bei der Beumer Group in<br />
Beckum. So lässt sich mit den<br />
gewonnenen Informationen unter<br />
anderem der Betrieb der Anlage kontinuierlich verbessern,<br />
frühzeitig erkennen, wann eine Wartung erforderlich ist oder auch<br />
das Systemmanagement optimieren. Dies wirkt sich positiv auf<br />
die Lebenszykluskosten aus.<br />
Data Analytics hilft, die Verfügbarkeit und die Leistung der Sorter<br />
zu erhöhen, Stichwort „maschinelles Lernen“. „Entscheidend<br />
dabei ist der kontinuierliche Zugriff auf Echtzeitdaten aus jedem<br />
Bereich der Anlage“, erläutert Wiesmann. Mit Hilfe eines digitalen<br />
Zwillings lassen sich so detailliert Materialflüsse oder auch die<br />
Streckenführung der Anlage überwachen. Unterstützt wird dies<br />
durch die Visualisierung der Ergebnisse. <strong>Der</strong> Betreiber kann dazu<br />
beispielsweise Farbcodes einsetzen, um unter anderem Engpässe<br />
sichtbar zu machen oder – mit Hilfe zeitlicher Filter – historische<br />
Daten in die Betrachtung miteinbeziehen.<br />
www.beumer.com<br />
Blei-Säure-Batterien, wie sie<br />
zum Antrieb elektrischer<br />
Flurförderzeuge zum Einsatz<br />
kommen, sind für einen<br />
regelmäßigen Betrieb<br />
ausgelegt. Bleiben sie über<br />
längere Zeit ungenutzt –<br />
etwa durch einen Shutdown<br />
– können sie ihre Kapazität<br />
auf Dauer verlieren. Ab einer Restkapazität von weniger als 20 %<br />
spricht man von einer Tiefentladung – diese kann die Batterie<br />
schädigen oder sogar unbrauchbar machen. Viele Betreiber<br />
bemerken diesen Effekt erst dann, wenn sie ihre Produktion oder<br />
Logistik wieder hochfahren möchten. Die Folgen sind hohe Kosten<br />
und ein zusätzlicher Zeitaufwand für eine Neuanschaffung oder<br />
die Regeneration der tiefentladenen Batterie.<br />
Die Selectiva-Ladegeräte von Fronius Perfect Charging verfügen<br />
über eine eigene Erhaltungsladung, die die angeschlossene<br />
Batterie laufend mit Strom versorgt. Die schädliche Sulfatierung,<br />
die durch die Tiefentladung entsteht, wird damit zuverlässig<br />
verhindert. Die Batterien sind auch dann sofort einsatzbereit,<br />
wenn sie über längere Zeit nicht genutzt wurden. Darüber hinaus<br />
bieten die Selectiva-Geräte für den Fall einer Tiefentladung eine<br />
spezielle Refresh-Kennlinie, die sich direkt am Ladegerät<br />
einstellen lässt. Kapazität und Leistungsfähigkeit der Batterie<br />
lassen sich so deutlich steigern.<br />
www.fronius.com/intralogistik<br />
Datensicherheit beim Etikettendruck<br />
In modernen Produktionen arbeiten Kennzeichnungssysteme<br />
autark, kommunizieren untereinander, mit Leitrechnern oder<br />
einer Anlagensteuerung. Die Sicherheit der Daten ist ein Schlüsselthema.<br />
Das Integrieren von Komponenten, deren Administration<br />
und Authentifizierung stellt die IT im Unternehmen vor<br />
sensible Aufgaben. cab<br />
Druck- und Etikettiersysteme<br />
Sqix, Mach 4S, EOS,<br />
Axon, Hermes Q, PX Q<br />
und Ixor bieten im<br />
Standard Funktionen, um<br />
Daten im Netzwerk<br />
angemessen zu schützen:<br />
Benutzerrechte lassen sich zuweisen und durch Passwörter<br />
einschränken. Zugriffe auf Netzwerkdienste (HTTP, FTP, VNC,<br />
OPC UA etc.) sind nur Benutzern mit Berechtigung möglich.<br />
Netzwerkdienste und Funkschnittstellen (WLAN, Bluetooth)<br />
lassen sich ein- oder ausschalten. Die Sicherheitsstandards WPA2<br />
und WPA2 Enterprise werden unterstützt. Firmwareupdates<br />
werden vor der Installation auf Integrität geprüft. Netzwerkprotokolle<br />
lassen sich TLS/SSL-verschlüsseln. Für die sichere Verbindung<br />
im Netzwerk ist ein hierzu erforderliches Zertifikat werkseitig<br />
im Gerät installiert. USB-Steckplätze lassen sich sperren, der<br />
Zugriff auf externe Speichermedien lässt sich verweigern. Alle<br />
aktuellen cab-Drucksysteme basieren auf der gleichen Elektronik.<br />
Sie verfügen über eine identische Druckersprache, dieselben<br />
Schnittstellen und Speicher. Jede Weiterentwicklung des Betriebssystems<br />
oder der Treiber ist sofort in jedem Gerät verfügbar. Das<br />
Zurücksetzen auf Werkseinstellungen erfolgt PIN-geschützt.<br />
www.cab.de<br />
EXPRESSO lift2move<br />
Die batteriebetriebene,<br />
mobile Hebehilfe<br />
EXPRESSO lift2move ermöglicht<br />
das Heben und Hantieren von<br />
Gütern bis 400 kg. Egal, ob<br />
Standard oder individuell –<br />
unsere Ingenieure konstruieren<br />
Lastaufnahme-Vorrichtungen,<br />
die zu 100% auf Ihre Anforderung<br />
passen.<br />
Besuchen Sie unseren<br />
digitalen Messestand:<br />
EXPRESSO-GROUP.COM<br />
lift2move<br />
EXPRESSO Deutschland GmbH<br />
Antonius-Raab-Str. 19 I 34123 Kassel<br />
expresso-group.com I shop.expresso.de
INTRALOGISTIK<br />
SERIE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
HAT VIELE FACETTEN<br />
28 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
SERIE INTRALOGISTIK <br />
Wenn ein Unternehmen zwischen 6 000 und<br />
8 000 Hebezeuge pro Jahr produziert, müssen die<br />
innerbetrieblichen Abläufe wie ein Zahnrad in<br />
das andere greifen. Dies gelingt der J.D. Neuhaus<br />
GmbH & Co. KG mithilfe von modernen<br />
Produktionsmethoden, in deren Fokus neben der<br />
Sicherstellung von hohen Qualitätsstandards die<br />
Erfüllung von Nachhaltigkeitsaspekten über die<br />
Produktion hinaus steht.<br />
BEGLEITET J.D. NEUHAUS-JUBILÄUM<br />
Das Unternehmen J.D. Neuhaus kann auf eine lange Historie<br />
zurückblicken. Dem Anlass angemessen begleitet die<br />
Redaktion unserer Schwesterzeitschrift f+h das Jubiläum<br />
über das Jahr. In der aktuellen Ausgabe beschreiben wir die<br />
Infrastruktur am Standort Witten und legen den Fokus auf<br />
das Thema Nachhaltigkeit. In<br />
der nächsten Ausgabe widmen<br />
wir uns dann dem Status<br />
quo der Produktentwicklung.<br />
Ein Drucklufthebezeug der Baureihe Mini besteht aus ca. 200<br />
Einzelteilen, von denen die 160 Mitarbeiter der J.D. Neuhaus<br />
GmbH & Co. KG am Stammsitz in Witten-Heven etwa 70 Prozent<br />
selbst fertigen. Daraus kann man ermessen, welche<br />
Bedeutung einem effektiven produktionsinternen Materialfluss<br />
zuteil wird. Rückgrat der kompletten Produktionskette auf dem<br />
27000 m² großen Werksgelände in Witten-Heven ist das Toyota-<br />
Produktionssystem. Methoden und Prinzipien wie Lean Management,<br />
just in time oder das Pull-Prinzip legen die Basis dafür, qualitativ<br />
hochwertige Hebezeuge herzustellen. Das Pull-Prinzip schafft<br />
die Voraussetzungen dafür, mit der Produktion eines Hebezeugs<br />
erst dann zu beginnen, wenn der Kunde dieses tatsächlich bestellt.<br />
„Generell gilt in all unserem unternehmerischen Handeln:<br />
Verliere nie Aspekte der Nachhaltigkeit aus dem Blick. Wenn wir in<br />
der Unternehmensgruppe von Nachhaltigkeit sprechen, dann<br />
reden wir davon, Verschwendung zu vermeiden. Verschwendung<br />
verursacht nicht nur unnötige Kosten, sie ist auch umweltschädlich<br />
und bringt dem Anwender keinen Nutzen“, so Wilfried Neuhaus-Galladé,<br />
geschäftsführender Gesellschafter der J.D. Neuhaus<br />
GmbH & Co. KG.<br />
Eine nachhaltige Produktion setzt akkurat definierte und ablaufende<br />
Prozesse voraus. Informationen sowie Teile müssen immer<br />
zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Qualität und Menge am<br />
vorgeschriebenen Ort sein. So lassen sich Bestände reduzieren und<br />
unnötige innerbetriebliche Transporte von Teilen verringern. Mit<br />
dieser Herangehensweise konnte das Unternehmen z. B. den Weg,<br />
den Bauteile auf dem Werksgelände zurücklegen, bis aus ihnen in<br />
der Fertigung ein Endprodukt entstanden ist, um mehr als 90 Prozent<br />
reduzieren. Darüber hinaus lässt sich eine Überproduktion<br />
vermeiden.<br />
Die in den zurückliegenden Jahren realisierten Maßnahmen<br />
haben sich ferner positiv auf die Auftragsdurchlaufzeiten ausgewirkt.<br />
Als Beispiel nennt Neuhaus-Galladé ein komplexer aufgebautes<br />
Hebezeug der Profi-Baureihe im mittleren Tragfähigkeitssegment:<br />
„Vergingen vor zehn Jahren bis zu dessen Auslieferung<br />
durchschnittlich mehrere Wochen, so beträgt die Auftragsdurchlaufzeit<br />
für ein derartiges Hebezeug heute dagegen nur noch<br />
einige Tage.“<br />
KONTINUITÄT IN SACHEN VERBESSERUNGEN<br />
DER PROZESSQUALITÄT GEFRAGT<br />
Doch derartige Erfolge stellen sich nicht von selbst ein. Gemäß der<br />
Kaizen-Philosophie wird an einer dauerhaften und vor allem schrittweisen<br />
Perfektionierung der JDN-Abläufe gearbeitet. Ein integriertes<br />
Managementsystem (IMS) verknüpft alle Prozesse von der Planung<br />
01 Die Versorgung<br />
der Fertigungsstationen<br />
geschieht per Routenzug<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 29
INTRALOGISTIK<br />
SERIE<br />
02 Seit Anfang dieses Jahres sorgen fahrerlose<br />
Transportfahrzeuge für eine noch bedarfsgerechtere<br />
Nachschubversorgung der Fertigungsstationen<br />
und Konstruktion über die Fertigung bis hin zum Service. Die IMS-<br />
Bestandteile Qualitäts- und Umweltmanagement werden regelmäßig<br />
zertifiziert und erfüllen die Vorgaben der internationalen<br />
Normen DIN EN ISO 9001 (Qualität) und ISO 14001 (Umwelt). Beispielhaft<br />
für den Qualitätsgedanken bei dem Hebezeughersteller ist<br />
das Wirken des QIP-Teams. Dabei steht die Abkürzung QIP für das<br />
Prinzip „Qualität im Prozess“. Eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe<br />
verfolgt das Ziel, Fehler in Prozessen zu erkennen, zu beschreiben<br />
und die Ursache zu beseitigen, um so die Fehlerrate dauerhaft<br />
zu senken. Das Ergebnis wird anschließend dokumentiert und<br />
für alle Mitarbeiter sichtbar kommuniziert.<br />
Voraussetzung für die Vermeidung von Verschwendung ist auch<br />
die enge Einbindung der ca. 100 Zulieferer in das JDN-Produktionssystem.<br />
J.D. Neuhaus ist nicht nur bedacht, Zulieferer früh in<br />
den Entwicklungsprozess von Innovationen einzubinden, sondern<br />
auch Lieferanten auszuwählen, die dem langfristigen Qualitätsanspruch<br />
des Wittener Hebezeug-Herstellers gerecht werden.<br />
Die Belieferung erfolgt just in time. Produktionskritische Bauteile<br />
werden im firmeneigenen Hoch regallager bevorratet und aus diesem<br />
in den Kanban-Kreislauf eingesteuert. Die Versorgung der<br />
Fertigungsstationen geschieht dabei per Routenzug und seit Anfang<br />
des Jahres <strong>2020</strong> auch mit hilfe eines fahrerlosen Transportsystems.<br />
Die fahrerlosen Transportfahrzeuge ermöglichen eine noch<br />
bedarfsgerechtere Nachschubversorgung.<br />
Zur Aufdeckung von Verbesserungsmöglichkeiten in den Abläufen<br />
nutzt das Unternehmen „plan-do-check-adjust“ (PDCA). Gemäß<br />
diesem Arbeitsprinzip der kontinuierlichen Verbesserung lässt<br />
sich nach den Ursachen forschen, warum sich erhoffte Ergebnisse<br />
nicht wie gewünscht eingestellt haben. Auf Basis der langjährigen<br />
Anwendung zeigt sich mit Blick auf die Produktionsprozesse: Weitere<br />
Verbesserungen sind nur dann möglich, wenn die Mitarbeiter<br />
selbst, und zwar aus Produktion und Management, dazu in die Lage<br />
versetzt werden, ihre Aufgaben auch besser zu machen. Hierzu<br />
dient u. a. die tägliche „9 Uhr Runde“. An Steuerungsboards werden<br />
alle neuen Aufträge besprochen und dementsprechend in die<br />
Prozesse eingeplant. Mithilfe eines Rollingplans lässt sich genau<br />
nachvollziehen, wann der Liefertermin sein wird. Vor allem die<br />
Überschneidung der einzelnen Kompetenzbereiche ist in diesem<br />
Zusammenhang von Bedeutung. Jede Abteilung verfügt über ihr<br />
eigenes Steuerungsboard, in das die Aufgaben bzw. Aufträge unter<br />
Zuhilfenahme des PDCA-Kreises eingearbeitet werden. Somit lässt<br />
sich auf einen Blick auf den Steuerungstafeln nachvollziehen,<br />
welchen Status der jeweilige Auftrag hat.<br />
UMWELTEINFLUSS MÖGLICHST GERING HALTEN<br />
Darüber hinaus genießt aber auch der schonende Umgang mit den<br />
Ressourcen wie Strom und Wasser in den Überlegungen einen<br />
hohen Stellenwert. Neuhaus-Galladé: „Auch diesbezüglich streben<br />
wir nach einem möglichst verschwendungsfreien Einsatz.“<br />
So sind drei von fünf Produktionshallen auf dem Werksgelände<br />
schon mit LED-Beleuchtungstechnik ausgerüstet. Mit moderner<br />
Abwassertechnik soll der Umwelteinfluss des Unternehmens<br />
möglichst gering gehalten werden. „Außerdem war es uns schon<br />
früh ein Anliegen, jeden Baum auf unserem Firmengelände in ein<br />
Kataster einzutragen. Sollte es einmal erforderlich sein, dass ein<br />
Baum auf dem Gelände weichen muss, verpflichten wir uns, einen<br />
neuen Baum anzupflanzen“, so Neuhaus-Galladé.<br />
In den Kontext Nachhaltigkeit einzuordnen ist im Zeitalter der<br />
Digitalisierung sicherlich auch das Thema Videokonferenzen.<br />
Durch Nutzung der entsprechenden Technik ließ sich der CO 2<br />
-<br />
Fußabdruck deutlich verkleinern.<br />
Bilder: J.D. Neuhaus<br />
Autor: Winfried Bauer, Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift f+h<br />
30 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
INTRALOGISTIK<br />
Rollen und Antriebssysteme für<br />
effizienten innerbetrieblichen Transport<br />
Blickle bietet ein umfangreiches Portfolio an effizienten Lösungen<br />
für den innerbetrieblichen Transport. Zu den Highlights gehören<br />
die elektrischen Antriebssysteme der Serie ErgoMove. Diese<br />
vereinfachen das Bewegen schwerer Lasten bis 2 000 kg und<br />
unterstützen so die ergonomische Arbeitsweise der Mitarbeiter.<br />
Beträgt die Kraft beim Anfahren eines Wagens mit einer Tonne<br />
Gewicht und Rollen mit Standard-Polyurethan-Laufbelägen noch<br />
über 130 Newton, reduziert sich der Kraftaufwand durch den<br />
Einsatz eines ErgoMove um beinahe 100 %. Auch die hohe körperliche<br />
Belastung, die beim Abbremsen des Wagens normalerweise<br />
entsteht, entfällt dank eines integrierten Totmann-Bremssystems.<br />
Neben der Antriebs- und<br />
Bremsunterstützung<br />
zeichnen sich die elektrischen<br />
Antriebssysteme<br />
durch eine optimale Lenkunterstützung<br />
aus.<br />
Blickle hat zudem leistungsstarke<br />
Kompaktrollen<br />
im Angebot. <strong>Der</strong> Einsatz<br />
sehr kleiner Schwerlasträder<br />
ab 35 mm Raddurchmesser erlaubt besonders niedrige Bauhöhen<br />
bei Tragfähigkeiten von bis zu 250 kg je Rolle. Für die Kompaktrollen<br />
in den Raddurchmessern 35, 50 und 60 mm bietet<br />
Blickle auch eine Feststeller-Variante im Standardprogramm.<br />
www.blickle.com<br />
Mit elektrischer Lenkung bei Elektro-<br />
Mehrwege-Seitenstaplern Energie sparen<br />
Optimal manövrierfähig und<br />
effizient – die Seitenstapler<br />
der PhoeniX-Baureihen<br />
erledigen selbst komplexe<br />
Transportaufgaben schnell,<br />
präzise und zuverlässig. Die<br />
Elektro-Mehrwege-Seitenstapler<br />
eignen sich vor allem<br />
für das Handling von Langgut<br />
in schmalen Regalgängen. Dabei setzt Hubtex auf eine rein elektrische<br />
Lenkung und ermöglicht dadurch eine deutliche Senkung<br />
des Energieverbrauchs. „Die elektrischen Lenkmotoren in<br />
unserem patentierten HX-Lenksystem arbeiten nur bei tatsächlichen<br />
Lenkbewegungen“, erklärt Hans-Joachim Finger, Geschäftsführer<br />
Vertrieb bei Hubtex. „Ein Stillstand der Achse bedeutet:<br />
kein Energieverbrauch.“<br />
Im Gegensatz dazu muss die Pumpe in hydraulischen Lenksystemen<br />
dauerhaft in Betrieb sein, um den Öldruck für anstehende<br />
Fahrmanöver bereitstellen zu können. Je nach Ausstattungsvariante<br />
des Fahrzeuges kann sich der Energieverbrauch noch weiter<br />
erhöhen. Daher haben beispielsweise induktive Spurführungssysteme,<br />
die oftmals beim Langguttransport im Schmalgang<br />
eingesetzt werden, einen relativ hohen Energiebedarf. Dieser lässt<br />
sich durch den Einsatz der elektrischen Lenkung massiv<br />
reduzieren.<br />
www.hubtex.com<br />
KI-basierte Algorithmen im WMS optimieren Routen bei der Kommissionierung<br />
PSI Polska Sp. z o.o hat eine neue KI-basierte Funktion im<br />
Warehouse Management System PSIwms im Distributionszentrum<br />
des polnischen Bekleidungsherstellers LPP S.A. implementiert.<br />
Basierend auf Algorithmen für künstliche Intelligenz<br />
optimiert die Lösung die Routen bei der Kommissionierung.<br />
Damit soll auf die stark steigenden Online-Bestellungen und die<br />
Verschiebung der Vertriebskanäle im Markt reagiert werden. Erste<br />
Tests bestätigen, dass die Nutzung eines maschinellen Lernmechanismus<br />
die Kommissionierwege um 30 % verkürzt und die<br />
Effizienz der Kommissionierprozesse im Distributionszentrum<br />
um mehr als 11 % gesteigert wurde.<br />
LPP ist als Eigentümer der Marken Reserved, Cropp, House,<br />
Mohito und Sinsay einer der E-Commerce-Marktführer in Polen<br />
und Europa und bearbeitet jährlich rund 11 Millionen Bestellungen.<br />
Letztes Jahr erreichte der Anteil der Online-Verkäufe 12 %.<br />
Die Covid-19-Pandemie führte zu einem rund vierfachen Anstieg<br />
der Online-Verkäufe. „Daher war es notwendig, unsere Logistikund<br />
IT-Systeme zu optimieren, um die Nachfrage zu befriedigen,<br />
ohne die Produktqualität und die Vorlaufzeit der Online-Bestellungen<br />
zu beeinträchtigen“, erklärt Jacek Kujawa, LPP-Vizepräsident.<br />
„Deshalb haben wir unseren langjährigen Geschäftspartner<br />
PSI Polska mit der Einführung der auf AI-Algorithmen<br />
basierenden Lösung beauftragt. Diese verbessert die Effizienz der<br />
Online-Auftragsabwicklung erheblich.“<br />
www.psi.de<br />
Rundum geschützt.<br />
Rundum sorglos.<br />
Lagerung | Handling &<br />
Transport | Persönlicher Schutz |<br />
Reinigen & Entsorgen<br />
www.denios.de
INTRALOGISTIK<br />
Innovative Routenzug-Lösungen<br />
Durch die Erweiterung<br />
seines Portfolios mit dem<br />
Neumaier Industry Train<br />
Routenzug kann Jungheinrich<br />
noch besser auf die<br />
steigenden Marktanforderungen<br />
im Routenzug-<br />
Segment reagieren. <strong>Der</strong><br />
Industry Train Routenzug von Neumaier ist eine Kombination aus<br />
standardisierten Fahrwerksmodulen und individuell gestalteten<br />
Warenträger-Systemen mit bis zu 3 t Nutzlast. Zwei unterschiedliche<br />
Fahrwerkstypen für den Indoor- und Outdoor-Einsatz<br />
stehen zur Verfügung. Für die Aufnahme und den Transport der<br />
Kunden-Ladungsträger stehen unterschiedliche Warenträger-<br />
Systeme zur Verfügung: vom einfachen C-Rahmen über<br />
E-Rahmen mit verstellbaren Gabelzinken bis hin zu hochkomplexen<br />
Warenträger-Systemen für den Transport von mehreren<br />
Trolleys. Das Besondere: Nicht der Kunden-Ladungsträger passt<br />
sich dem Routenzug an, sondern der Routenzug passt sich dem<br />
Ladungsträger und den Kundenanforderungen an. Zusammen<br />
mit den Jungheinrich EZS Elektro-Schleppern mit bis zu 28 t<br />
Zugkraft ist der Industry Train Routenzug eine leistungsstarke<br />
Intralogistik-Lösung. Alle Komponenten im Routenzug sind<br />
miteinander vernetzt und agieren als Gesamtmaschine. Hohe<br />
Sicherheits-Standards und innovative zukunftssichere Technologie<br />
garantieren dem Anwender einen stabilen und sicheren<br />
Prozess in der innerbetrieblichen Materialversorgung.<br />
www.industry-train.com<br />
Anzeige<br />
Fahrerlose Transportfahrzeuge für<br />
die Maschinenverkettung<br />
Wie lässt sich in der automatisierten Metallbearbeitung eine<br />
vollständige Verkettung erreichen, die auch die Aufgabe- und<br />
Entnahmestationen umfasst? Mit einem maßgeschneiderten<br />
fahrerlosen Transportsystem (FTS). Ein solches System stellt<br />
Liebherr jetzt vor und ist dabei eine Kooperation mit der dpm<br />
Daum + Partner Maschinenbau GmbH (dpm) eingegangen. dpm<br />
hat ein FTF entwickelt, das als Intralogistik-Allrounder für die<br />
Maschinen- und Bereichsverkettung in der Metallbearbeitung<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Eine Lithium-Batterie, die<br />
vollautomatisch über Bodenkontakte<br />
aufgeladen wird,<br />
übernimmt die Energieversorgung.<br />
Die Spurführung erfolgt<br />
über eine Kamera, als Steuerung<br />
kommt eine Siemens-<br />
SPS zum Einsatz. Über WLAN<br />
können die Fahrzeuge Fehlermeldungen und Befehle an eine<br />
Leitsteuerung senden. Stoppstellen werden anhand von DMC-<br />
Markern, Transpondern oder virtuellen Tags ermittelt. Das FTF ist<br />
linienbeweglich. Das heißt: Geradeaus- und Rückwärtsfahrt sowie<br />
Drehen um die Mittelachse sind möglich, um z. B. auch in beengte<br />
Zugangsbereiche von Produktionssystemen einfahren zu können.<br />
Zwei diagonal eingebaute Personenschutzscanner erkennen<br />
mögliche Hindernisse rund um das Fahrzeug, das im Betrieb<br />
Warnsignale über Blinkleuchten oder einen Signalton ausgeben<br />
kann. Das neue FTF ist mit und ohne Exzenterhubvorrichtung von<br />
100 mm. Die Abmessungen sind mit 1 060 × 840 × 500 mm kompakt,<br />
die Antriebsleistung beträgt 800 W, die maximale Nutzlast liegt bei<br />
700 kg. Das FTF fährt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 90 m/min<br />
bei einer Positioniergenauigkeit von +/- 5 mm.<br />
www.daumundpartner.de<br />
Wiege-Gabelzinke eröffnet neue<br />
Dimension des Wiegens<br />
SÄBU Morsbach GmbH<br />
Zum Systembau 1<br />
51597 Morsbach<br />
Tel.: 02294/ 694-47<br />
safe-container.de<br />
Mit dem SAFE Gefahrstoffcontainer<br />
Desinfektionsmittel lagern<br />
Durch den Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie ist<br />
die regelmäßige Nutzung von Desinfektionsmitteln<br />
unerlässlich geworden. Da es sich hier um einen<br />
brennbaren Stoff handelt, ist die Auswahl eines richtigen<br />
Lagers essenziell. Auf Grundlage des Datenblatts Ihrer zu<br />
lagernden Desinfektionsmittel beraten unsere Mitarbeiter<br />
Sie gerne und erstellen Ihnen ein Angebot für Ihren Bedarf!<br />
Seit Einführung der SmartFork – der intelligenten Gabelzinke mit<br />
integrierter Kamera- und Sensortechnik – hat Vetter seine<br />
Applikationen rund um diese Technologie immer wieder ergänzt<br />
und damit die Effizienz und Sicherheit beim Staplereinsatz<br />
maßgeblich erhöht. Die Produktfamilie wird nun ein weiteres Mal<br />
erweitert. Neuestes Familienmitglied ist die SmartFork Scale, eine<br />
Gabelzinke mit integrierter innovativer Wiegetechnik. Eine<br />
Neuheit ist, dass nicht nur das Gewicht der Last ermittelt wird,<br />
sondern ebenfalls der Lastschwerpunkt. Wie alle SmartFork-<br />
Anwendungen lässt sich die Wiege-Gabelzinke problemlos in<br />
bereits bestehende Arbeitsumgebungen integrieren.<br />
Mit der SmartFork Scale ist es jetzt möglich, Waren direkt auf der<br />
Gabelzinke des Gabelstaplers zu wiegen und zu dokumentieren.<br />
Prozesse im Versand, Beladevorgänge im Wareneingang, bei der<br />
Inventur oder beim Verifizieren und Vermessen von Ladung<br />
werden dadurch vereinfacht und beschleunigt. Das System wird<br />
generell mit geeichten Gewichten digital kalibriert. Das<br />
Tara-Gewicht kann auf dem Touchscreen voreingestellt werden.<br />
Beim Wiegen lässt sich das Gewicht aufsummieren oder das<br />
Gewicht einzelner Stücke ermitteln. Optional steht eine Druckereinheit<br />
für die schnelle Quittierung und Dokumentation der<br />
Wiegedaten zur Verfügung.<br />
www.smartfork.de<br />
32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de<br />
Säbu_BTL_9.indd 1 14.08.<strong>2020</strong> 11:23:02
special<br />
Arbeitssicherheit<br />
<strong>Der</strong> unkontrollierte Zugriff auf Bearbeitungsräume und<br />
Roboterzellen muss bei automatischen Fertigungsund<br />
Verpackungsprozessen sicher verhindert werden.<br />
Während des Be- und Entladens sollen Roboter und<br />
Bedienpersonal hingegen im Wechsel zugreifen können.<br />
Mit flexiblen Gliederschürzen lassen sich geschützte<br />
Bereiche realisieren.<br />
Bilder: Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbH, Seligenstadt
ARBEITSSICHERHEIT I SPECIAL<br />
Schützende Schürzen<br />
Flexible Gliederschürzen gewähren sicheren Zugriff auf Roboterarbeitszelle<br />
01<br />
<strong>Der</strong> unkontrollierte Zugriff auf<br />
Bearbeitungsräume und Roboterzellen<br />
muss bei automatischen<br />
Fertigungs- und Verpackungsprozessen<br />
sicher verhindert werden.<br />
Während des Be- und Entladens<br />
sollen Roboter und Bedienpersonal<br />
hingegen im Wechsel zugreifen<br />
können. Mit flexiblen Gliederschürzen<br />
lassen sich platzsparend<br />
geschützte Bereiche realisieren.<br />
Gliederschürzen sind einfach zu montieren,<br />
beanspruchen wenig Platz und<br />
bieten eine gute Beweglichkeit. Sie können<br />
als hängender Schutzvorhang oder für<br />
besonders leichtgängigen Lauf über eine<br />
Umlenkrolle betrieben werden. Die Hema-<br />
Gliederschürzen werden als Stabverbundschürzen<br />
gefertigt. Es gibt zwei Grundtypen:<br />
Flexpro- und Flexstar-Schürzen, die<br />
es zusätzlich in der Ausführung Flexstar-<br />
Windows mit Sichteinsätzen gibt. Bei diesen<br />
Schürzen sorgen Elemente aus flexibler<br />
Sichtfolie oder aus stabilen Polycarbonat-<br />
Einsätzen für guten Einblick etwa in Montageprozesse.<br />
Als Führungen für die Flexpro- und Flexstar-Gliederschürzen<br />
können wahlweise<br />
Profilkappen, Führungsschienen, Gleitprofile<br />
oder Rollen dienen. Für anspruchsvollere<br />
Lösungen oder bei Anwendungen mit<br />
sehr beengten Platzverhältnissen werden<br />
die Gliederschürzen mit einem Rollo kombiniert.<br />
Das Rollo kann durch einen Federmechanismus<br />
oder auch motorisch angetrieben<br />
werden. Die Geometrie sowie die<br />
Gewichts- und Kraftverhältnisse werden<br />
darauf abgestimmt.<br />
Verbundkonstruktionen<br />
nach Maß<br />
Die Flexpro-Schürzen von Hema bestehen<br />
aus einem hochreißfesten Kunststoffträgermaterial,<br />
auf dem ein- oder beidseitig Metallstäbe<br />
aufgebracht werden. Die Metallstäbe<br />
werden aus Messing, Stahl oder Aluminium<br />
als Halbrund- oder Flachprofil gefertigt. Am<br />
häufigsten eingesetzt werden Aluminium-<br />
Halbrundprofile. Die Schürzen können bis<br />
zu einer Breite von 3 000 mm gefertigt werden.<br />
Die Flexstar-Schürzen werden in den<br />
Ausführungen Flexstar-S und Flexstar-C aus<br />
eloxierten Aluminiumhohlprofilen gefertigt,<br />
die mittels eines Polyurethan-Kederprofils<br />
verbunden werden. Flexstar-C erlaubt nur<br />
einseitige Abrollbewegungen, ist aber posi-<br />
34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
SPECIAL I ARBEITSSICHERHEIT<br />
Über 40 Jahre Erfahrung im Maschinenschutz<br />
Die Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbH bietet ein breites Produktprogramm<br />
an Schutzabdeckungen wie Gliederschürzen, Rollosystemen und Faltenbälgen. Zum<br />
Portfolio gehören zudem pneumatische Klemm- und Bremssysteme für Rundachsen,<br />
Linearschienen und Zylinderstangen sowie Maschinensicherheitsscheiben, LED-Leuchten<br />
und Drehfenster. Hema verwendet ausschließlich Qualitätsmaterialien und<br />
unterzieht seine Schutzabdeckungen regelmäßigen strengen Produkttests.<br />
tionsstabiler. Die Flexstar-S-Gliederschürzen<br />
hingegen sind in beide Richtungen voll<br />
beweglich.<br />
Individuelle Lösung für robotergestützte<br />
Verpackungsanlage<br />
Auf Basis des flexiblen Gliederschürzenbaukastens<br />
konzipierten die Hema-Ingenieure<br />
für eine robotergestützte Verpackungsanlage<br />
ein platzsparendes Abdeckungssystem für<br />
eine Roboterarbeitszelle mit zwei Palettenstellplätzen.<br />
Am Ende einer Fertigungslinie<br />
für Beutel dient die Roboterzelle der Palettierung<br />
von fertigen Produktverpackungen.<br />
Diese Primärverpackungen werden für die<br />
spätere Befüllung auf anderen Maschinen<br />
vorgefertigt und zur Verpackung weitergeleitet.<br />
Zur Palettierung der Primärverpackungen<br />
bedient der Sechsachsroboter zwei verschieden<br />
große Palettenstellplätze im Wechsel.<br />
Dabei greift er geschuppte Beutelstapel<br />
von der Produktionslinie und legt sie in den<br />
bereitstehenden Großkarton auf der zugehörigen<br />
Palette.<br />
Zwei unterschiedlich breite Tore mit 1,40<br />
und 1,80 m Schürzenbreite gewähren Zugang<br />
zur Roboterzelle für den Palettentausch<br />
mittels Stapler oder Hubwagen. Sie<br />
sind im Betrieb mit je einer Flexstar-S-Gliederschürze<br />
verschlossen. Die stabilen<br />
Schutzsysteme wurden hinsichtlich Geometrie,<br />
Aufbau, Führung, Montageart und Antrieb<br />
an die Kundenanwendung angepasst<br />
und sichern die Roboterzelle gegen Zugang<br />
von außen. Die Gliederschürzen werden<br />
rechts und links durch zwei bauraumoptimierte<br />
kolbenstangenlose Pneumatikzylinder<br />
angetrieben. Sie haben einen Hub von<br />
1,30 m und sind erforderlich, damit für den<br />
Bediener keine Verletzungsgefahr durch herausfahrende<br />
bzw. herausragende Kolbenstangen<br />
entsteht. Beim Öffnen der Tore werden<br />
die Gliederschürzen nicht aufgewickelt,<br />
sondern platzsparend in ihren Seitenführungen<br />
nach oben gefahren. Die Führungen<br />
sind um 90 Grad nach hinten abgewinkelt,<br />
so dass die Gliederschürzen umgelenkt werden<br />
und beim Freigeben des Tores gleichzeitig<br />
automatisch den Palettenstellplatz<br />
nach oben abschließen. Dank der durchdachten<br />
Konstruktion wird ein sicherer Palettentausch<br />
möglich, ohne dass der Roboter<br />
seine Arbeit einstellen muss.<br />
Bilder: Hema<br />
www.hema-group.com<br />
01 Für den Palettentausch mittels Stapler<br />
oder Hubwagen ist die Roboterzelle über zwei<br />
Tore zugänglich, die im Betrieb mit je einer<br />
Flexstar-S-Gliederschürze verschlossen sind<br />
02<br />
02 Beim Öffnen der Tore werden die<br />
Gliederschürzen nicht auf ein Rollo aufgewickelt,<br />
sondern in ihren Seitenführungen<br />
nach oben gefahren<br />
03 Flexstar-Schürzen bestehen aus eloxierten<br />
Aluminiumhohlprofilen, die mittels eines<br />
Polyurethan-Kederprofils verbunden werden<br />
04 Gliederschürze mit elektrischem Antrieb:<br />
Die Antriebs- und Einsatzmöglichkeiten für<br />
Hema-Gliederschürzen sind so vielfältig, dass<br />
jedes Projekt ein kundenspezifischer Auftrag ist<br />
03 04<br />
FOLGEN SIE UNS AUCH ONLINE!<br />
www.derbetriebsleiter.de<br />
www.facebook.com/derbetriebsleiter<br />
www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />
www.linkedin.com/company/<br />
der-betriebsleiter<br />
HÄLT SIE STETS AUF DEM LAUFENDEN.<br />
BTL_EA_QR_Social-Media_185x60mm_<strong>2020</strong>_08.indd 1 www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 24.08.<strong>2020</strong> 09/<strong>2020</strong> 07:56:49 35
ARBEITSSICHERHEIT I SPECIAL<br />
Safety-Retrofit 4.0<br />
Virtuell planen in 3D, optimiert und effizient in der Realität umsetzen<br />
Wie lässt sich ein Retrofit auf den neuesten Stand der Sicherheitstechnik<br />
bewerkstelligen, wenn – wie bei älteren Maschinen häufig der Fall –<br />
keine Konstruktionszeichnungen und CAD-Daten mehr verfügbar sind?<br />
Die Lösung: Digitalisierung der Maschine als 3D-Modell, virtuelle<br />
Konzeptionierung und Design der Sicherheitstechnik sowie Abstimmung<br />
der vorgeschlagenen Lösung durch virtuelle Anlagenbegehungen.<br />
Umbaumaßnahmen an Bestandsmaschinen<br />
erfolgen in der Regel in einem von<br />
zwei üblichen Szenarien: entweder sind<br />
noch Konstruktionszeichnungen oder CAD-<br />
Daten vorhanden oder nicht. Hinzu kommt,<br />
dass viele Betreiber kein oder nur wenig<br />
Know-how haben, wenn es um die Planung,<br />
Projektierung und Umsetzung sicherheitstechnischer<br />
Maßnahmen geht. Das Wissen<br />
um die Relevanz und Aktualität von Richtlinien<br />
und Normen stellt ebenfalls eine nicht<br />
zu unterschätzende Herausforderung dar.<br />
Hier kommt Sick ins Spiel – als erfahrener<br />
Anbieter sicherheitstechnischer Umbauund<br />
Modernisierungsdienstleistungen.<br />
Mit der Lösung aus einer Hand und einem<br />
vollumfänglichen Produktportfolio, großer<br />
Applikationsexpertise und Kenntnis der<br />
aktuellen Normenlage. Damit bekommen<br />
Betreiber nicht nur eine verbesserte Sicherheitstechnik,<br />
sondern zudem eine<br />
entsprechende Haftungssicherheit.<br />
Aufwand ade – dank 3D-Scan<br />
und -Design<br />
Mit dem 3D-Scan-Konzept von Sick als<br />
schlüsselfertiger Lösung ist es jetzt möglich,<br />
den Aufwand rund um das Retrofit einer<br />
Maschine erheblich zu reduzieren. Dazu<br />
wird sie einfach digitalisiert und in 3D modelliert.<br />
Statt stunden- oder tagelang das<br />
Layout und die Abmessungen der Maschine<br />
herauszusuchen, dauert es nur einen Vor-<br />
mittag, bis ein virtuelles Abbild der realen<br />
Maschine erstellt ist. Mit einem messenden<br />
Laserscanner wird sie zunächst in der Produktionshalle<br />
aus beliebig vielen Positionen<br />
aufgenommen. Die digitalen Messdaten<br />
werden in der Scanner-Software in wenigen<br />
Augenblicken in Farbe zu einem millimetergenauen<br />
3D-Modell der Maschine zusammengesetzt.<br />
Formatiert als AutoCAD-Datei<br />
können sie sofort für die virtuelle Planung<br />
der Sicherheitsmaßnahmen in der 3D-CAD-<br />
Software genutzt werden. <strong>Der</strong> Kunde hat<br />
sehr schnell ein klares Bild vor Augen, wie<br />
seine Maschine aussehen wird. Zudem<br />
kann er individuelle Anforderungen direkt<br />
mit einfließen lassen.<br />
Sicherheitstechnik virtuell testen<br />
Mit einer Virtual-Reality-Brille lässt sich<br />
dann die Maschine begehen. Spannend wird<br />
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Stephan Hagedorn,<br />
Functional Safety Engineer (TÜV Rheinland),<br />
Strategic Product Manager Safety Services,<br />
Global Business Center Industrial Safety, Sick AG,<br />
Waldkirch
SPECIAL I ARBEITSSICHERHEIT<br />
Effizienz für sicheren<br />
Maschinenumbau<br />
01 Sicherheitstechnische Komponenten, die alle schon als CAD-Daten vorhanden sind,<br />
können direkt in die digitalisierte Maschine designt werden<br />
dies, wenn die Maschine im Modell mit der<br />
neuen Sicherheitstechnik ausgestattet ist.<br />
Alle Produkte des Sick-Portfolios sowie eine<br />
Vielzahl trennender Schutzeinrichtungen<br />
sind als 3D-Modell hinterlegt. Sie können<br />
in der passenden Auslegung, Konfiguration<br />
oder Dimensionierung per Drag-and-Drop<br />
virtuell in der Maschine installiert werden.<br />
Zudem können auch Warn- und Schutzfelder<br />
von Sicherheits-Laserscannern grafisch<br />
visualisiert werden. Gleiches gilt für die<br />
Höhe und Positionierung von Schutzzäunen<br />
oder die ideale Anordnung von Türen<br />
im Zaun oder an Zugängen zur<br />
Maschine.<br />
Darüber hinaus ist es möglich, alternative<br />
Sicherheitskonzepte für<br />
die Maschine zu entwickeln und<br />
zu vergleichen. „Welche Sicherheitsauslegung<br />
hat welchen Einfluss<br />
auf den Maschinen-Footprint?“<br />
„Welche Safety-Maßnahmen<br />
optimieren zugleich die Bedienergonomie<br />
oder bestimmte<br />
Maschinenprozesse?“ – Auf diese<br />
und andere Fragen erhalten Maschinenbetreiber,<br />
Produktionsverantwortliche,<br />
Sicherheitsfachkräfte und Integratoren<br />
verlässliche Antworten. Spätestens dann,<br />
wenn sie sich die VR-Brille aufsetzen und in<br />
3D die Maschine begehen. Die Maschine<br />
wird dann mit der vorgeschlagenen sicherheitstechnischen<br />
Lösung erlebbar. Dies<br />
wiederum ermöglicht es, die Auswahl, Positionierung<br />
oder Funktion der ausgewählten,<br />
noch virtuellen, Sicherheitstechnik zu überprüfen.<br />
Verbliebene Sicherheitslücken wie<br />
Schattenbereiche bei Scanner Feldern oder<br />
Hintertretflächen werden so rechtzeitig erkannt.<br />
Sie können noch im 3D-Modell<br />
durch die Anpassung oder Ergänzung geeignete<br />
Sicherheitsmaßnahmen geschlossen<br />
werden. Ist das – übrigens herstellerneutrale<br />
– Sicherheitskonzept verabschiedet, kann<br />
per Mausklick die zum 3D-Modell der Maschine<br />
passende Stückliste für die Beschaffung<br />
der Hardware erstellt werden.<br />
Auf<br />
den Punkt<br />
gebracht<br />
Die 3D-Modellierung einer Maschine für ein<br />
sicherheitstechnisches Umbauprojekt ist ein neuer<br />
Ansatz, der naheliegt im Zeitalter der Digitalisierung,<br />
wird damit doch ein Retrofit nach dem Prinzip<br />
„what you see is what you get“ möglich. Im 3D-Modell<br />
können Bedienschritte und Produktionsprozesse<br />
mit den ausgewählten Sicherheitsmaßnahmen<br />
abgeglichen werden. Dank der verbesserten<br />
Abstimmung im Vorfeld können Maschinenbetreiber<br />
bei Umbauprojekten<br />
ressourcenoptimiert und<br />
effizient planen.<br />
Die innovative Methodik des 3D-Scans beseitigt<br />
nahezu vollständig die Hemmnisse<br />
für ein effizientes Safety-Retrofit von<br />
Bestandsmaschinen. Die Lasermessung<br />
vereinfacht erheblich die Erhebung und<br />
Verarbeitung von Maschinendaten. Vor-<br />
Ort-Begehungen werden dadurch deutlich<br />
kürzer und sind seltener erforderlich. Große<br />
Entfernungen und Zeitverschiebungen<br />
stellen kein Problem mehr da, weil die vorgeschlagene<br />
Lösung per Internet überall<br />
und zu jeder Tageszeit im 3D-Modell per<br />
Telefonkonferenz abgestimmt werden<br />
kann. Missverständnisse oder Fehlinterpretationen<br />
hinsichtlich sicherheits- und<br />
bedientechnischer Aspekte können zu einem<br />
hohen Prozentsatz an der digitalisierten<br />
Maschine geklärt werden. Sie müssen<br />
dann später bei der Integration und Inbetriebnahme<br />
nicht durch aufwändige und<br />
nicht geplante Anpassungen vor Ort gelöst<br />
werden. All dies verkürzt die Retrofit-Projektlaufzeit<br />
erheblich.<br />
Zudem lernen alle am Projekt Beteiligten<br />
durch die virtuelle Anlagenbegehung die<br />
spätere Maschine kennen. Gerade bei Bedienern<br />
erhöht dies die Akzeptanz von<br />
Umbaumaßnahmen und minimiert damit<br />
das Risiko von Manipulationen der<br />
Sicherheitstechnik.<br />
Bilder: Sick<br />
www.sick.de<br />
02 Die 3D-Modellierung einer Maschine<br />
ermöglicht ein Safety-Retrofit nach dem<br />
Prinzip: what you see is what you get<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 37
ARBEITSSICHERHEIT I SPECIAL<br />
Social Distancing<br />
leicht gemacht<br />
Echtzeit-Funkortungssystem unterstützt bei der<br />
Etablierung von Corona-Schutzkonzepten<br />
Nicole Lauther, Siemens USA,<br />
koordiniert den globalen<br />
Rollout der Lösung<br />
Nach den Corona-bedingten<br />
Lockdowns stellt sich in vielen<br />
Unternehmen die Frage, wie das<br />
Hochfahren der Produktion<br />
funktionieren kann, ohne die<br />
Sicherheit der Mitarbeiter zu<br />
gefährden. Eine Social-Distancing-<br />
Lösung von Siemens auf Basis von<br />
Echtzeit-Funkortung kann hier<br />
helfen. Wie das System funktioniert<br />
und welchen Nutzen es in der Praxis<br />
bringt, erläutert Siemens-Expertin<br />
Nicole Lauther im Interview.<br />
Frau Lauther, voneinander Abstand halten<br />
— das „Social Distancing“ — gilt<br />
zumindest in Deutschland als eine<br />
zentrale Maßnahme zur Eindämmung von<br />
Covid-19. Was bedeutet das für<br />
Unternehmen?<br />
Im Prinzip sind unsere Kunden und wir<br />
bei Siemens in der gleichen Situation.<br />
Entweder gab es einen kompletten<br />
Shutdown, sodass nur noch eine minimale<br />
Notbesetzung in die Anlagen durfte, oder<br />
ein Betrieb gilt als systemrelevant und<br />
musste deshalb weiter arbeiten. Aber<br />
spätestens seit in vielen Ländern wieder<br />
Lockerungen stattfinden, muss jeder einen<br />
Weg finden, die Arbeit wieder<br />
aufzunehmen oder auf die gewohnte<br />
Auslastung zurückzukommen – aber eben<br />
in einer sicheren Arbeitsumgebung. Und<br />
hier sei Abstandhalten immer noch die<br />
beste Maßnahme, sagen Virologen, wenn<br />
man nicht eine ganze Schicht lang eine<br />
Schutzmaske tragen will.<br />
Nun ist die Einhaltung eines Mindestabstands<br />
keine besonders komplizierte<br />
Regel. Warum fragen Kunden nach einer<br />
technischen Unterstützung?<br />
Da kommen mehrere Dinge zusammen.<br />
Zum einen vergisst man im Arbeitsalltag<br />
vielleicht mal die Abstandsregel und steht<br />
doch in der Produktion zusammen, zum<br />
Beispiel um ein Problem an einer<br />
Maschine zu beheben. Zweitens lassen<br />
sich manche Begegnungen nicht<br />
vermeiden, etwa in engen Gängen – hier<br />
brauchen die Verantwortlichen Transparenz,<br />
um solche Stellen zu erkennen.<br />
Vielleicht kann ein Unternehmen dann<br />
Maschinen neu platzieren, Einbahnstraßen<br />
für die Laufwege einführen usw.<br />
Und schließlich geht es um die Nachverfolgung<br />
im Fall einer Infektion: Mit wem<br />
hatte ein infizierter Mitarbeiter Kontakt?<br />
In welchen Bereichen der Anlage waren<br />
potenziell infizierte Mitarbeiter tätig, d.h.<br />
welche Teile müssen desinfiziert werden?<br />
Das eine ist also eine Warnfunktion im<br />
Alltag, das andere das Management im<br />
Falle eines Corona-Ausbruchs.<br />
Wie funktioniert die Siemens-Lösung für<br />
Social Distancing?<br />
Unsere Lösung basiert auf Simatic RTLS,<br />
einem Echtzeit-Funkortungssystem.<br />
Eigentlich dient es zur Optimierung von<br />
Fertigungsabläufen, zum Beispiel durch<br />
die fortlaufende Ortung von Materialien,<br />
Erzeugnissen und Produktionsmitteln.<br />
Dazu wird ein bestimmter Bereich mit<br />
RTLS-Gateways ausgestattet, die dann die<br />
sog. Transponder in Sekundenbruchteilen<br />
lokalisieren können.<br />
Für Social Distancing bekommt nun jeder<br />
Mitarbeiter einen RTLS-Tag, der über ein<br />
großes Display verfügt und wie ein<br />
Namensschild sichtbar auf der Kleidung<br />
getragen wird. Dieser Tag schickt die<br />
Standortdaten an eine Software (SieTrace),<br />
die per Algorithmus feststellt, ob<br />
Mitarbeiter zu eng beieinanderstehen.<br />
Diese Information wird auch den<br />
Mitarbeitern auf dem Display angezeigt.<br />
Kommt es zu einer Unterschreitung des<br />
Sicherheitsabstands, blinkt das Display<br />
und zeigt eine Warnung an. Das kann je<br />
nach Kundenwunsch unterschiedlich<br />
38 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
SPECIAL I ARBEITSSICHERHEIT<br />
Durch die Interaktion von tragbaren RTLS-Transpondern mit Infrastrukturgeräten kann in<br />
definierten Bereichen die Bewegung der Mitarbeiter verfolgt werden<br />
gestaltet werden. Zudem werden die<br />
Positionsdaten in einer Datenbank<br />
gespeichert.<br />
Wozu braucht es diese Datenbank?<br />
Da geht es um zwei Fragestellungen.<br />
Erstens, wird der Abstand ausreichend<br />
eingehalten? Gibt es Anlagenteile, wo es<br />
immer wieder zu potenziell gefährlichen<br />
Begegnungen kommt? Und für welche Zeit<br />
stehen die Mitarbeiter zusammen?<br />
SieTrace kann dazu eine Heat-Map<br />
anzeigen, damit die Verantwortlichen<br />
erkennen, wann und wo es zu riskanten<br />
Situationen kommt und dementsprechend<br />
organisatorische Maßnahmen ergreifen,<br />
um diese Risiken zu eliminieren.<br />
<strong>Der</strong> zweite Aspekt: Wer ist im Infektionsfall<br />
welchem Mitarbeiter zu nahegekommen<br />
und für wie lange? Daraus lässt sich ableiten,<br />
wer auf Corona getestet werden muss<br />
oder gar in Quarantäne geschickt wird –<br />
eben nicht die gesamte Belegschaft. Und<br />
die Software zeigt an, in welchen Anlagenteilen<br />
eine Desinfektion erfolgen muss –<br />
aber wiederum nicht für den ganzen Standort.<br />
Die Daten helfen also beim Management<br />
eines Corona-Ausbruchs.<br />
Mittlerweile gibt es auch Corona-Apps für<br />
das Smartphone. Wozu braucht es dann<br />
noch eine RTLS-Lösung?<br />
Das hat verschiedene Gründe. Zum einen<br />
ist der Empfang in manchen Werken<br />
schlecht, so dass die Smartphone-Apps<br />
ungenau sind oder nicht richtig funktionieren.<br />
Zudem ist in manchen Anlagen die<br />
Mitnahme eines Smartphones untersagt,<br />
etwa aufgrund von Werksschutz- oder<br />
Sicherheitsvorschriften. Ein drittes<br />
Problem ist die Wahrnehmung eines<br />
Alarms. Unsere RTLS-Transponder werden<br />
ja deutlich sichtbar getragen, so dass nicht<br />
nur der Mitarbeiter selbst, sondern auch<br />
die Kollegen in der Umgebung den Alarm<br />
wahrnehmen. Und dann sind ja manche<br />
Apps (wie die in Deutschland) so<br />
ausgelegt, dass die Daten nicht in einer<br />
Datenbank zusammengefasst werden. Für<br />
den persönlichen Gebrauch auf der Straße<br />
und im Supermarkt ist das prima – aber in<br />
Unternehmen führt das zu einem erheblichen<br />
Risiko und eingeschränkten Möglichkeiten,<br />
auf eine Infektion zu reagieren.<br />
Die Apps haben im Innenraum einen<br />
erheblichen Nachteil: Sie erkennen keine<br />
baulichen Trennmaßnahmen. Wenn<br />
zwischen uns eine Wand hochgezogen ist,<br />
können wir ja in weniger als 2 Meter<br />
Abstand arbeiten – aber die App löst<br />
womöglich trotzdem einen Alarm aus.<br />
Wie ist das bei RTLS?<br />
Für Ortungssysteme wie Simatic RTLS<br />
werden oftmals Metadaten herangezogen,<br />
das heißt Informationen zu den baulichen<br />
Gegebenheiten. Damit können wir<br />
Trennwände usw. sauber erkennen und<br />
die Alarmmeldungen entsprechend filtern.<br />
Also Problem gelöst!<br />
Was sagen denn die Datenschützer dazu,<br />
dass die Bewegungsdaten der Mitarbeiter<br />
aufgezeichnet werden?<br />
Tatsächlich sorgen sich die Mitarbeiter,<br />
was mit ihren Daten passiert. Wird nun<br />
kontrolliert, wer wie lange Pause macht<br />
oder mit dem Kollegen plaudert? Aus<br />
diesem Grund erfassen wir mit Simatic<br />
RTLS keine personenbezogenen Daten,<br />
sondern nur eine eindeutige Nummer<br />
(Tag ID). Die Zuordnung zum einzelnen<br />
Mitarbeiter, wenn gewünscht, erfolgt<br />
durch das Unternehmen, und hier kann<br />
man sich ja im Betrieb eine organisatorische<br />
Regelung überlegen. Zum Beispiel,<br />
dass die Zuordnung nur im begründeten<br />
Fall im Zusammenspiel von Management<br />
und Betriebsrat erfolgen darf. Jede Firma<br />
hat da ihr eigenes System, und muss auch<br />
die unterschiedlichen nationalen<br />
Vorgaben beachten. Die Datenbank ist<br />
zudem verschlüsselt und der Zugang<br />
geschützt. Und dann können bei der<br />
Einführung auch bestimmte Bereiche<br />
komplett ausgenommen werden, zum<br />
Beispiel Umkleideräume oder Toiletten.<br />
Letztendlich müssen sich die Verantwortlichen<br />
in den Firmen zusammentun und<br />
gemeinsam beschließen, wie sie die<br />
Sicherheits-Anforderungen einerseits und<br />
die Persönlichkeitsrechte der Mitarbeiter<br />
andererseits in Balance bringen. Und dann<br />
muss klar sein: Ein vollständiger Verzicht<br />
auf technische Hilfsmittel löst das Problem<br />
nicht!<br />
Wie schnell lässt sich Social Distancing<br />
und Simatic RTLS installieren?<br />
Wichtig ist, dass wir hier von existierenden<br />
Technologien sprechen. Das System kann<br />
als Stand-alone betrieben werden, so dass<br />
keine großen Integrationsaufwände nötig<br />
sind. Insofern lässt es sich sehr kurzfristig<br />
einführen – aktuell haben wir bereits<br />
einige Testinstallationen in den USA.<br />
Kann die App auch in eine Leitstellen-<br />
Software integriert werden?<br />
Ja, natürlich, das bieten wir als Service für<br />
unsere Kunden an.<br />
Und was ist mit der Investition in die<br />
Siemens-Technologie, wenn ein Impfstoff<br />
oder Medikament verfügbar ist?<br />
<strong>Der</strong> große Vorteil einer RTLS-basierten<br />
Lösung ist, dass die Ortung wie eine<br />
Infrastruktur für unterschiedliche Applikationen<br />
genutzt werden kann. Und RTLS<br />
bietet auch für das eigentliche Produktionsmanagement<br />
große Vorteile, die sich<br />
in schnellem Return-on-Invest (RoI)<br />
widerspiegeln. Mit der Installation von<br />
Simatic RTLS werden also zwei Fliegen mit<br />
einer Klappe geschlagen: Anwender<br />
können sehr kurzfristig eine Lösung für die<br />
Corona-Problematik einführen und<br />
investieren aber gleichzeitig in die<br />
Zukunftstauglichkeit ihrer Betriebe, um<br />
auch mittel- und langfristig starke Wettbewerbsvorteile<br />
zu entwickeln.<br />
Bilder: Siemens<br />
www.siemens.de/rtls<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 39
ARBEITSSICHERHEIT I SPECIAL<br />
Sicherheits-Laserscanner für dynamisches<br />
Navigieren in der Fertigungslogistik<br />
<strong>Der</strong> Sicherheits-Laserscanner PSENscan von Pilz bietet jetzt<br />
über die sichere, produktive Überwachung von stationären oder<br />
mobilen Gefahrenbereichen hinaus auch für den Bereich der<br />
Fertigungslogistik neue Möglichkeiten.<br />
Mit den nun zur Verfügung stehenden<br />
ROS(Robot Operating System)-Paketen<br />
aus dem Open Source Framework ROS<br />
kann der Sicherheits-Laserscanner<br />
jetzt auch für die dynamische Navigation<br />
von fahrerlosen Transportsystemen<br />
(FTS) – zum Beispiel anhand von<br />
SLAM (Simultaneous Localisation and<br />
Mapping) – eingesetzt werden.<br />
Anwender profitieren durch eine<br />
dynamischere und dabei sichere<br />
Umsetzung mobiler Applikationen in Produktionsumgebungen.<br />
<strong>Der</strong> Sicherheits-Laserscanner stellt die für die Navigation notwendigen<br />
Daten bereit. Die so generierte Umgebungskarte ist die<br />
Basis dafür, dass das FTS beispielsweise Hindernissen ausweichen<br />
kann.<br />
Durch den einfachen Datentausch über Standard-ROS-Messages<br />
(LaserScan) können über den Bereich FTS hinaus weitere mobile<br />
Applikationen im Bereich Robotik realisiert werden. Aufgrund der<br />
einheitlichen Schnittstellen und Reihenschaltung von PSENscan<br />
ist es einfach möglich, mehrere Sicherheits-Laserscanner in eine<br />
bestehende ROS-Umgebung zu integrieren. Zudem können<br />
FTS-Anwendungen mit PSENscan flexibel angepasst werden.<br />
Anwender profitieren durch individuell anpassbare, kundenspezifische<br />
Lösungen.<br />
www.pilz.com<br />
Intelligente Sicherheit durch vernetzte<br />
Maschinenelemente<br />
Basierend auf permanenter Inspektion bietet Mayr Antriebstechnik<br />
Lösungskonzepte für die vorausschauende Wartung<br />
elektromagnetischer Sicherheitsbremsen. Denn diese Bremsen<br />
sind prädestinierte Komponenten für die Wartung, Sicherheit und<br />
Anlagenverfügbarkeit und lassen Rückschlüsse auf den Anlagenbetrieb<br />
zu. Das Monitoring<br />
der Sicherheitsbremsen<br />
geschieht<br />
sensorlos mithilfe des<br />
nachrüstbaren Moduls<br />
vom Typ Roba-Brake-<br />
Checker. Durch eine<br />
erweiterte Analyse von<br />
Strom und Spannung<br />
erkennt das Modul die<br />
Bewegung der<br />
Ankerscheibe und<br />
weiß, in welchem Zustand sich die Bremse befindet. Darüber<br />
hinaus überwacht der Roba-Brake-Checker neben dem Schaltzustand,<br />
der Temperatur und dem Verschleiß auch die Zugwegoder<br />
Zugkraftreserve, d. h., ob der Magnet noch in der Lage ist, die<br />
Bremse zu lüften. In einer erweiterten Ausführung ist das Modul<br />
mit einer zusätzlichen Platine mit applikationsspezifischer<br />
Schnittstelle, z. B. optisch, WLAN, IO Link, OPC UA, ausgestattet.<br />
www.mayr.com<br />
Industrielle Netzwerke einfach schützen<br />
Die neuen Security-Router der Serie FL MGuard 1100 von<br />
Phoenix Contact ermöglichen einen einfachen und preiswerten<br />
Schutz von industriellen Netzen vor IT-Angriffen. Die Geräte sind<br />
für den industriellen Einsatz<br />
optimiert und gleichzeitig<br />
komfortabel in der<br />
Handhabung.<br />
<strong>Der</strong> reduzierte Funktionsumfang<br />
erlaubt es, die Geräte<br />
auch mit geringem Fachwissen<br />
in Netzwerktechnik und<br />
Security schnell selbst in<br />
Betrieb zu nehmen. So schützt<br />
der Easy Protect Mode die<br />
Netzwerkzellen ganz ohne<br />
Gerätekonfiguration. Per<br />
Drahtbrücke wird ein benutzerfreundlicher Stateful-Inspection-<br />
Firewall-Regelsatz aktiviert. Ebenso erstellt der integrierte<br />
Firewall-Assistent auf Basis des eingehenden und ausgehenden<br />
Datenverkehrs einen automatischen Vorschlag für Firewall-<br />
Regeln. Und der Test-Modus identifiziert nicht definierte<br />
Kommunikationsverbindungen. Er meldet diese und schlägt<br />
ergänzende Firewall-Regeln vor.<br />
Die Security-Router der Serie FL mGuard 1000 ergänzen das<br />
Portfolio zum Schutz industrieller Netzwerke. Für Anwender mit<br />
fundierten Security-Kenntnissen bietet Phoenix Contact bereits<br />
die Geräte der Serie FL MGuard 4000.<br />
www.phoenixcontact.com<br />
Neuer Ultraschallsensor erkennt<br />
Gaslecks frühzeitig<br />
<strong>Der</strong> Polytron 8900 UGLD ist ein Frühwarnsystem, das<br />
Gasleckagen in Druckgasleitungen und -behältern in kürzester<br />
Zeit erkennt. Mithilfe eines Ultraschallsensors reagiert das System<br />
schneller als herkömmliche Gasmesstechnik, da es nicht die<br />
Gaskonzentration einer Gaswolke registriert, sondern den Schall<br />
der austretenden Gase. Herkömmliche<br />
Gaswarnsysteme, die in der Industrie<br />
zum Einsatz kommen, erkennen<br />
Gaslecks nur, wenn sich das Gas in<br />
unmittelbarer Nähe des Gasmesstransmitters<br />
befindet. Hier spielen auch<br />
Umwelteinflüsse, wie beispielsweise<br />
Wind, eine Rolle. Sie können das<br />
Erkennen einer Gaswolke durch<br />
Gasmesssensoren verzögern oder sogar<br />
verhindern. „Im Gegensatz dazu wird<br />
der Polytron 8900 UGLD nicht von<br />
diesen Umwelteinflüssen beeinträchtigt<br />
und erkennt eine Gasleckage an einer<br />
Druckgasleitung sobald das Gas<br />
entweicht“, erklärt Philipp Zeissig, Produktmanager bei Dräger.<br />
Frühzeitiges Warnen vor austretendem Gas kann verhindern, dass<br />
eine Anlage oder ein Anlageteil unnötig abgeschaltet werden<br />
muss und so Zeit und Geld sparen. <strong>Der</strong> Sensor des Polytron 8900<br />
ist in der Zündschutzart „Eigensicherheit“ ausgeführt. Er dient als<br />
Ultraschallmikrofon und ist gegen Wasser und Schmutz<br />
unempfindlich. Die erwartete Lebensdauer des Ultraschallsensors<br />
beträgt mehr als 10 Jahre.<br />
www.draeger.com<br />
40 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
SPECIAL I ARBEITSSICHERHEIT<br />
Magnetisch haftendes Knieschutz-Polster<br />
Die besten Ergonomie-<br />
Produkte zeichnen sich<br />
immer durch drei entscheidende<br />
Eigenschaften aus:<br />
Sie lassen sich variabel<br />
einsetzen, überzeugen<br />
durch einfachste Handhabung<br />
und wirken sofort. Das<br />
neue Knieschutz-Polster von<br />
Schallenkammer Magnetsysteme erfüllt diese Anforderungen par<br />
excellence. Da es magnetisch haftend ist, lässt es sich werkzeugfrei<br />
mit einem einzigen Handgriff an jeder eisenhaltigen Fläche in<br />
der Fertigung, an der Montagelinie, im Lager oder in der Kommissionierung<br />
anbringen. Ebenso einfach kann es auch wieder<br />
abgenommen und an Arbeitsplätzen in anderen Betriebsbereichen<br />
neu positioniert werden. Und in der Pause lässt es sich<br />
mir-nichts-dir-nichts zum Sitzkissen umfunktionieren. Vor allem<br />
aber führt es als Maßnahme des betrieblichen Gesundheitsschutzes<br />
zu einer unmittelbar spürbaren Verbesserung der<br />
ergonomischen Situation am Arbeitsplatz: Die Kniegelenke – und<br />
hier insbesondere die empfindlichen Kniescheiben – des Herrn<br />
oder der Dame an der Montage-, Kommissionier- oder<br />
Packstation erfahren eine sofortige Entlastung von schmerzhaften<br />
Druck- und Stoßpunkten. Gerade an typischen Steh- und<br />
Geh-Arbeitsplätzen ist der Einsatz des neuen Knieschutz-Polsters<br />
von Schallenkammer Magnetsysteme eine körperschonende und<br />
die Gesundheit erhaltende Ergonomie-Maßnahme.<br />
Das Polster hat ein Standardformat von 700 x 250 x 50 mm<br />
(L x B x H). Sein dunkelgrauer Kunststoffbezug ist robust ausgeführt<br />
und lässt sich feucht abwischen. Bei Bedarf fertigt Schallenkammer<br />
das neue Knieschutz-Polster nicht nur in verschiedenen<br />
Sonderformaten, sondern kann auch hinsichtlich der Farbgebung<br />
des Kunststoffbezugs viele Kundenwünsche erfüllen.<br />
www.schallenkammer.de<br />
Per App die passende Absturzsicherung<br />
finden<br />
Die gewählte Lösung für die Absturzsicherung per Augmented<br />
Reality (AR) auf dem Smartphone direkt ins eigene Arbeitsumfeld<br />
einfügen: Die neue App „Fall Protection Configurator“ von 3M<br />
macht es möglich. Die intuitiv zu bedienende und kostenfreie App<br />
ist für den Anwender eine wertvolle Hilfe, um schneller und<br />
einfacher eine geeignete Lösung für die jeweilige Absturz- oder<br />
Engraumsituation zu finden. Mit wenigen Fingerbewegungen<br />
wird die relevante Norm<br />
ausgewählt – schon stellt die App<br />
eine dazu passende Produktauswahl<br />
vor. <strong>Der</strong> Benutzer kann in der<br />
virtuellen Produktbibliothek<br />
weiter selektieren und die<br />
gewünschte Lösung in einem<br />
Livebild der Smartphone-Kamera<br />
direkt in das Arbeitsumfeld<br />
platzieren. Zahlreiche weitere<br />
Funktionen sorgen für hohen<br />
Bedienkomfort. Zum Beispiel ist es<br />
möglich, das Produkt im AR-Bild zu bewegen, zu drehen, einzelne<br />
Maße und abgesicherte Arbeitsbereiche anzuzeigen. Wenn die<br />
Konfiguration abgeschlossen ist, lässt sich die Produktauswahl<br />
samt der individuellen AR-Fotos aus der App einfach per E-Mail<br />
versenden. <strong>Der</strong> Fall Protection Configurator unterstützt bei der<br />
Auswahl von Produkten für enge Räume und der FlexiGuard<br />
Systeme sowie des Zubehörs, wie beispielsweise Winden und<br />
Höhensicherungsgeräten. FlexiGuard Systeme kommen da zum<br />
Einsatz, wo keine anderen Möglichkeiten für eine Überkopf-<br />
Sicherung zur Verfügung stehen – als individuelle Lösung für<br />
Anforderungen in spezifischen und schwierigen<br />
Arbeitsumgebungen.<br />
www.3M.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2020</strong> im 61. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />
Redaktion<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke,<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />
Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.klein@vfmz.de<br />
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: p.weidt@vfmz.de,<br />
Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />
E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />
Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Sales<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Nevenka Islamovic, Auftragsdisposition<br />
Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 58: gültig ab 1. Oktober 2019<br />
Leserservice<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />
Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise und Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 11,50 (zzgl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement: Inland: € 86,- (inkl. Versandkosten)<br />
Ausland: € 102,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
Verlag<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />
E-Mail: info@vfmz.de,<br />
www.vereinigte-fachverlage.de<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE 149063659<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Head of Sales: Beatrice Thomas-Meyer,<br />
Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />
Druck und Verarbeitung<br />
Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />
Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
Datenspeicherung<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />
zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />
ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />
Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />
Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />
beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />
Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />
etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />
geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf<br />
den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />
zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />
Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht<br />
zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung, das<br />
Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht<br />
zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />
und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />
und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />
DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />
Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />
d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />
Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />
Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />
werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die<br />
Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />
Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />
über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und<br />
die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />
eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />
Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> 41
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2020</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 25. 09. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 16. 09. <strong>2020</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Behälterunabhängiges Kanban-System optimiert Fertigungsprozesse<br />
(Bild: Otto Roth)<br />
02 Clinch-Verfahren optimiert Fertigung von technisch anspruchsvollen<br />
Kunststoffbaugruppen (Bild: Tox)<br />
03 Safety-Lösungen für verschiebbare Hochregale (Bild: Sick)<br />
04 Aluminiumspäne sicher absaugen (Bild: Ruwac)<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>Der</strong> direkte Weg<br />
Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
E-Paper: digital.derbetriebsleiter.de<br />
Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />
Werbung: sales@vfmz.de<br />
soziale Netzwerke:<br />
www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong><br />
www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />
42 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 09/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de
www.derbetriebsleiter.de <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 04/<strong>2020</strong> 43
H 3<br />
C<br />
O<br />
C<br />
CH 3<br />
H<br />
H<br />
N<br />
H<br />
SIE<br />
WISSEN<br />
WAS<br />
WIR<br />
WISSEN<br />
WIE<br />
Vom Gefahrstoff zum passenden Schutz.<br />
www.draeger.com/VOICE<br />
PDF-9327