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pfalz-magazin Herbst 2020 Jahrgang 12 Ausg. 56

Alles erfahren aus der Pfalz, wenn es um Genuss, Wein, Kultur und Reisen geht!

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Muckefuck und bitterer Salat<br />

Beim Rösten der inulinreichen Wurzel der Gemeinen Wegwarte<br />

entstehen Substanzen mit Kaffee-ähnlichem Geschmack. Friedrich<br />

der Große förderte den Anbau der Zichorie als preisgünstige<br />

Alternative zum teuren Bohnenkaffee. Zusammen mit Gerste und<br />

Roggen war die geröstete Zichorienwurzel Bestandteil eines koffeinfreien<br />

Kaffee-Ersatzes. Auch heute noch gibt es solche als Landkaffee<br />

bezeichneten Kompositionen im Handel. Die Rheinländer haben<br />

dafür während der Besatzung durch Napoleon den Begriff „Muckefuck“<br />

kreiert – eine Verballhornung des französischen „mocca faux“,<br />

was übersetzt falscher Mokka heißt.<br />

Als belgische Bauern im vergangenen Jahrhundert nach einer reichen<br />

Ernte die überschüssigen Wurzeln der „Kaffee-Zichorie“ im<br />

Gewächshaus mit Erde bedeckten, beobachteten sie zufällig im<br />

Winter kräftige bleiche Knospen. Die Pflanzen wurden in Kultur<br />

genommen, weiter entwickelt und als Chicorée auf den Markt<br />

gebracht.<br />

Leider ist er bei Verbrauchern in Deutschland eher unbeliebt. Pro<br />

Person essen sie durchschnittlich nur 300 Gramm im Jahr. Dabei<br />

steckt im Chicorée viel Gesundes: Seine Bitterstoffe sind gut für<br />

Verdauung, Stoffwechsel und Kreislauf.<br />

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