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pfalz-magazin Herbst 2020 Jahrgang 12 Ausg. 56

Alles erfahren aus der Pfalz, wenn es um Genuss, Wein, Kultur und Reisen geht!

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Grüner<br />

Veltliner<br />

Nicht nur in Österreich verbreitet.<br />

Eine außergewöhnliche Rebsorte!<br />

Foto: ©oesterreichwein.at; Freundl. Genehmigung dch. Herrn Schullian<br />

Der Grüne Veltliner spielt in unseren Breiten natürlich eher eine<br />

untergeordnete Rolle. Die Kreuzung von „Traminer“ und „St.<br />

Georg“ gibt dieser edlen Rebsorte seine charakteristische,<br />

grüne Färbung. Den Grünen Veltliner findet man in vielen Qualitätsstufen,<br />

wie immer abhängig von Lage und Ertrag des Anbaus. Auch<br />

die Geschmacksvielfalt reicht von einem jungen, spritzigen Weißwein<br />

bis hin zu Spitzenweinen mit hervorragender Lagerfähigkeit.<br />

Wenn man sich ganz allgemein mit den Rebsorten der Pfalz beschäftigt,<br />

dann gehört der Grüne Veltliner nicht gerade zu den Rebsorten,<br />

die einem als erstes einfallen. Er spielt auch außerhalb Österreichs<br />

keine wirklich bedeutende Rolle, was die Anbaufläche betrifft. Dass<br />

man jedoch auch in der Pfalz einen sehr guten Veltliner erzeugen<br />

kann, zeigen einige Beispiele, wie etwa Hammel in Kirchheim, Franz<br />

Hahn in Albersweiler, Gerhard Klein in Hainfeld oder Lukas Krauß in<br />

Lambsheim.<br />

Herkunft<br />

Die Herkunft des Grünen Veltliners ist unklar, als sicher gilt jedoch,<br />

dass diese Sorte bereits vor etwa 2000 Jahren angebaut wurde, als<br />

das noch junge römische Kaiserreich in Österreich die Provinzen<br />

Noricum und Pannonien gründete und den Weinbau bis zur Donaugrenze<br />

mit ihrem Know-how bedeutend voran brachte. Grüner<br />

Veltliner ist eine recht robuste Rebsorte, die auch harte Winter gut<br />

übersteht und relativ gut austreibt, sodass die in der Alpenrepublik<br />

häufigen Spätfröste in den Frühjahrsmonaten ihr nicht allzuviel anhaben<br />

können. Die Beeren sind recht groß und dickschalig und benötigen<br />

eine lange Reifezeit, sodass sich der Grüne Veltliner zum<br />

Anbau in weiter nördlich gelegenen Weinbergen nicht eignet; denn<br />

hier kommen seine Trauben dann nicht mehr zur Vollreife. Wenn die<br />

Trauben lange an der Rebe bleiben, erhält ihre grüne Farbe mit zunehmender<br />

Reife braune Flecken. Nach dem Erreichen der Vollreife<br />

tritt ein schneller Säureabbau ein, sodass die Trauben zum optimalen<br />

Zeitpunkt gelesen werden müssen, sonst erbringen sie Weine mit<br />

einem hohen Alkoholgehalt bei zu niedriger Säure, die dann flach<br />

und langweilig wirken können.<br />

Wie so oft: Eine Traube, viele Namen<br />

Neben der Bezeichnung „Weißgipfler“ sind auch die Begriffe<br />

„Mannhardsrebe“ und „Grün-Muskateller“ für den Grünen<br />

Veltliner bekannt. Die Sorten „Roter-“ und „Brauner Veltliner“ sind<br />

dunkel-beerige Mutationen des Grünen Veltliners, während er<br />

vermutlich mit dem Frühroten Veltliner, der in Deutschland als<br />

„Roter Malvasier“ bekannt ist, nicht näher verwandt ist. Der Grüne<br />

Veltliner ist bekanntlich Österreichs Rebsorte Nummer Eins. Für<br />

die Weinfreunde in der Alpenrepublik ist der Grüne Veltliner das,<br />

was der Riesling für Deutschland und der Chardonnay für<br />

Frankreich ist: nämlich die edelste einheimische, weiße Rebsorte.<br />

Reifere Weine können über ein pikantes Muskataroma verfügen;<br />

ihr typischer Geschmack wird immer wieder als „pfeffrig“ beschrieben.<br />

Je nach Herkunft kann auch ein mineralischer Ton in den<br />

Vordergrund treten, etwa wie der vom Chablis bekannte<br />

Feuersteingeschmack. Die besten Bedingungen findet der Grüne<br />

Veltliner auf den Löss-, Lehm-, Urgesteins- und Schwarzerdeböden<br />

Niederösterreichs vor.<br />

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