Discover Sudan Unterrichtsmaterialien Klasse 7-13

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Unterrichtsbaustein 3 I Entwicklungsstrategien Lehrerinformation 3.2 Verwendung der Arbeitsblätter Zu MDG 1: Auswertung der Grafik Medien: Arbeitsblatt 3.3 Die absoluten Zahlen der weltweit hungernden Menschen nahmen folgende Entwicklung: ��฀��฀��฀�฀��฀��฀��฀�฀��฀��฀�� Zu MDG 7: Ökologische Nachhaltigkeit Medien: Arbeitsblatt 3.9 Die Informationen zum Pro-Kopf-Verbrauch von Wasser im Sudan variieren: Eine Quelle führt ein Beispiel an, wonach die Tochter einer neunköpfigen Familie jeden Tag zweimal mit einem 15-l-Behältnis zur Wasserstelle geht. Demnach hätten 9 Personen zusammen 30 Liter Wasser zur Verfügung. Eine andere Quelle nennt einen Durchschnittsverbrauch pro Person von 20 Litern. Im Südsudan, wo zumindest während und nach der Regenzeit ausreichend Wasser vorhanden ist, dürfte diese Schätzung eher zutreffen, als für die trockenen Regionen in Darfur und die ländliche Umgebung von Khartoum. Zu MDG 8: Aufbau einer weltweiten Partnerschaft Medien: Arbeitsblatt 3.10 Dieses Millenniumsziel ist vermutlich am schwersten von allen zu erfassen. Dahinter stecken komplexe globale Zusammenhänge wie Entschuldung, Subventionsabbau, Weltbankpolitik und Handelsbarrieren. Um das Thema nicht ausufern zu lassen, konzentrieren wir uns auf den Begriff des Weltbürgers, des Global Citizens, der sich über die Grenzen seines eigenen Landes hinaus auch für Menschen in anderen Teilen der Welt verantwortlich fühlt, sich als globaler Partner oder Mitbürger versteht. Im Folgenden finden Sie einige Möglichkeiten, wie sich auch Kinder und Jugendliche an der Umgestaltung der Weltordnung beteiligen können. 1. Kinder und Jugendliche können die Regierung an ihr Versprechen erinnern, beispielsweise 0,7% des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden. Oder sie können Politiker auf die schleppende Umsetzung der Millenniumsziele hinweisen und mehr staatliches Engagement fordern. Dahinter steckt die Grundidee von Demokratie: Die Regierung handelt im Auftrag des Volkes. Bürgerschaftliches Engagement unterstützt das Mandat der Regierung, indem Bürger immer wieder auf Missstände reagieren und sie der Regierung weitermelden, aber auch Kritik üben. Das Bundeskanzleramt, der Bundespräsident und die Entwicklungsministerin antworten normalerweise mit einer gewissen Zeitverzögerung auf eingehende Schülerpost. Und je mehr Öffentlichkeit Schülerinnen und Schüler mit ihren Aktivitäten erzeugen, desto eher wird das Engagement wahrgenommen. 2. Unser Lebensstil geht häufig auf Kosten von Arbeiterinnen und Arbeitern und von Landwirten auf der Südhalbkugel, die wegen fehlender Sozialgesetzgebung in den Produktionsländern ausgebeutet werden. Hier ist die Frage angemessen: Will ich ausbeuterische Produktion von Lebensmitteln und Bekleidung unterstützen oder kann ich meine Lebensweise bewusster gestalten? Im fairen Handel verdienen die Kleinproduzenten von Kaffee und Tee, von Bananen, Kakao und Gewürzen und von Textilien deutlich mehr. Langfristige Zusammenarbeit, durch Verträge gesichert, ermöglichen ein sicheres Einkommen für die Familien der Erzeuger. Die Verbraucher in den Industriestaaten erhalten dafür im Gegenzug sehr hochwertige und manchmal einzigartige Produkte – bei Lebensmitteln oft sogar in Bio-Qualität. (www.transfair.org) 3. Die Menschenrechte sind seit ihrer Erklärung durch die Vereinten Nationen 1948, wie die UN- Flüchtlingscharta (s. Unterrichtsbaustein 1 – Flüchtlinge), als verbindliche ethisch-moralische Grundlage für ein friedliches Miteinander zwi- schen den Ländern und Kulturen der Welt international anerkannt. Sie gelten aber auch im persönlichen Umfeld. Trotzdem weisen immer wieder Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch auf deren Nichteinhaltung hin. Besonders dem Sudan wird seit seiner Unabhängigkeit 1956 vorgeworfen, schwer gegen die Menschenrechte zu verstoßen. Interessanterweise scheint ausgerechnet China, ebenfalls bekannt für Menschenrechtsverletzungen, dem Sudan die bisherige Rückendeckung allmählich zu entziehen, aus Angst vor eigenem Imageschaden im Vorfeld der olympischen Sommerspiele in Beijing 2008. Hier zeigt sich, dass der gewachsene internationale Protest gegen den Darfur-Konflikt und die fortwährenden Forderungen an China, endlich im www.discover-sudan.de © UNTERRICHTSMATERIAL DER DON BOSCO AKTION »DISCOVER SUDAN« Arbeitsblatt 3.3 Arbeitsblatt 3.9 Arbeitsblatt 3.10 www.transfair.org Unterrichtsbaustein 1 28
Unterrichtsbaustein 3 I Entwicklungsstrategien UN-Sicherheitrat Sanktionen gegen den Sudan zuzustimmen, Früchte tragen. Weitere Dynamik erhielt die Protestbewegung, als George Clooney und Mia Farrow sich 2007 das Thema zu eigen machten. Schüler können also sehr wohl in das Weltgeschehen eingreifen, indem sie sich bürgerschaftlichem Engagement anschließen. Ein weiteres Beispiel ist der Sweatshop- Skandal, in den Nike zu Beginn des Jahrzehnts verwickelt war. Der Text „Mach dir deine Marke selbst“ erzählt, wie eine harmlose E-Mail ein Weltunternehmen zum Umdenken veranlasste. (3-10-a-Sweatshop.pdf) 4. Politische Einflussnahme ist enorm wichtig für langfristige Veränderungen. Um aktuelle Verhältnisse zu verändern und auf akute Missstände zu reagieren, ist häufig Geld notwendig und jemand, der die nötige Arbeit tut. Dieses Material wurde von Don Bosco JUGEND DRITTE WELT erstellt, um Schülerinnen und Schüler zu informieren und zu motivieren, als Global Citizen Verantwortung zu übernehmen. Es soll aber auch auf die Bildungsmaßnahmen der Salesianer Don Boscos im Sudan hinweisen. Im Zusammenhang mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen zu den Punkten 1. und 2. (s.o.) finden Spenden für Bildungsprojekte der Salesianer im Sudan ein Ziel, das praktische und wirkungsvolle Verwendung sicher stellt. Spenden, die an Ihrer Schule im Zusammenhang mit „Discover Sudan“ entstehen und bei JUGEND DRITTE WELT eingehen, werden zu 80 Prozent in Bildungsarbeit im Sudan investiert, und zu 20 Prozent für Bildungsarbeit in Deutschland. (s. dazu auch die Beilage „Schüler-Aktionen“ im Materialpaket) Information zum „Südwind-Magazin“ Unter www.suedwind-magazin.at finden sich weitere interessante Informationen zu den MDGs. www.discover-sudan.de © UNTERRICHTSMATERIAL DER DON BOSCO AKTION »DISCOVER SUDAN« 3-10-1-Sweatshop.pdf www.suedwind-magazin.at 29
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