Discover Sudan Unterrichtsmaterialien Klasse 7-13

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Unterrichtsbaustein 2 I Vorgeschichte und Hintergründe 5. Welche Perspektive halten Sie für den Sudan wünschenswert? Diese Zusatztexte helfen Ihnen bei der Bearbeitung dieses Punktes. Auszüge des Friedensabkommens von 2005: Von der Regierung der Republik Sudan und der sudanesischen Volksbefreiungsbewegung/Sudanesische Volksbefreiungsarmee gemeinsam beschlossener Text über die Präambel, die Prinzipien und den Übergangsprozess, Auszüge im Internet bei missio-aachen.de (als Anhang im Text von H. Euler: „Zur Lage der Menschenrechte im Sudan. Islamischer Staat und kulturelle Vielfalt“, S. 66 - 72) http://www.missio-aachen.de/ angebote-medien/shop/menschenrechte (Der Artikel ist kostenfrei als Download erhältlich.) Artikel „Teilt den Sudan!“ von Rupert Neudeck, in: Die Zeit, vom 29.04.2004. (auf der CD im Baustein 1 1-6-a-Neudeck.pdf) Hirtenbrief der Katholischen Bischofskonferenz des Sudan aus Anlass der Unterzeichnung des umfassenden Friedensabkommens (2005) (1-6-b- Hirten.pdf) „Erklärung der Bischöfe zur kritischen Situation in Darfur“ (2004); http://www.missio-aachen.de/ angebote-medien/zeitschriften/weltkirche (Der Artikel ist kostenfrei als Download erhältlich.) Interview mit John Garang (28.07.2005) (2-7-Garang.pdf) Text „Der schillernde Diktator“ (Omar al-Baschir), in: Frankfurter Rundschau, vom 9.8.2007. (2-1- Diktator.pdf) Alternativ zur Formulierung eines Leserbriefes sind bei diesem Punkt auch eine Podiumsdiskussion oder eine klassisch geführte Debatte zur Zukunft des Sudan möglich. 6. Rollenspiel Friedensverhandlung Stellen Sie mit Ihrer Klasse in einem Rollenspiel die Friedensverhandlungen zwischen John Garang (SPLA) und Omar al-Bashir (Präsident des Sudan) nach. Eine Gruppe berät John Garang, eine zweite Omar al-Bahsir. Jede Gruppe überlegt sich vorab: ihre eigene Position / ihre Verhandlungsmasse / die Situation der anderen Seite. Wichtige Aspekte dabei sind: Grenzziehung, Regierungsbeteiligung, Einnahmen aus den Ölquellen, Kontrolle über die Provinzen des Südens, Truppenverteilung, Kriegsgefangene 7. Sollte sich Deutschland an der Friedens- mission im Sudan beteiligen? Organisieren Sie eine Stammtisch-Diskussion mit anschließender Reflexion der Argumente oder organisieren Sie Ihre Diskussion nach dem Vorbild der WDR-Sendung „HART aber fair“. 8. Stellen Sie die Interessen von Staaten wie China, den USA oder Russland im Sudan dar. Zum weiteren Hintergrund: „Die neuen Kolonialherren. China erobert Afrika...“, in: „Die Zeit“, 14.09.2006 (2-9-China-Afrika.pdf) Wirtschaftliche und politische Interessen: · Öl-Förderrechte im Südsudan und Darfur, · Interesse an Waffenverkäufen; · Die Nachbarstaaten Tschad und Eritrea auf lokaler Ebene (Unterstützung „eigener“ Ethnien über die Landesgrenzen hinweg); · Das Handeln von Russland, China und den USA auf internationaler Ebene. Textstellen zum Zusammenleben der Völker „In Afrika gibt es keine Grenzen; nicht einmal zwischen Leben und Tod.“ Léopold Sédar Senghor (Philosoph und Ex-Präsident des Senegal) Textstellen zum Zusammenleben der Völker aus Koran und Bibel ...Und hätte Gott gewollt, so hätte er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht; doch will er euch prüfen in dem, was er euch gab. Darum wetteifert miteinander im Guten... Koran 5,48 Oh ihr Menschen, Wir haben euch von Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, dass ihr einander kennen möchtet. Wahrlich, der Angesehenste von euch ist vor Gott der, der unter euch der Gerechteste ist. Siehe, Gott ist allwissend, allkundig. Koran 49,13 Und würde Gott nicht die einen Menschen durch die anderen im Zaum halten, so wären gewiss Klöster und Kirchen und Synagogen niedergerissen worden, worin der Name Gottes oft genannt wird. Gott wird sicherlich dem beistehen, der Ihm beisteht. Gott ist fürwahr allmächtig, gewaltig. Koran 22,41 Verurteilt nicht andere, damit Gott euch nicht verurteilt. Denn euer Urteil wird auf euch zurückfallen, und ihr werdet mit dem selben Maß gemessen, das ihr bei anderen anlegt. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Matthäus 7,13 www.discover-sudan.de © UNTERRICHTSMATERIAL DER DON BOSCO AKTION »DISCOVER SUDAN« 2-9-China-Afrika.pdf 1-6-a-Neudeck.pdf www.missio-aachen.de www.frankfurter- rundschau.de 2-7-Garang.pdf 2-8-Diktator.pdf 20

Unterrichtsbaustein 2 I Vorgeschichte und Hintergründe Arbeitsblatt 2.1 Geografie und Vielvölkerstaat Geografie des Sudan Der Sudan umfasst eine Fläche von 2,5 Mio. km 2 und ist damit das größte Land Afrikas und das zehntgrößte Land der Erde überhaupt. Damit ist es siebenmal größer als die Bundesrepublik Deutschland. Seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 2100 km. Im Norden grenzt das „Land der Schwarzen“, so die arabische Bezeichnung für den Sudan, an Ägypten und Libyen, im Süden an Kenia, Uganda, den Kongo und die Zentralafrikanische Republik. Von der Westgrenze (Tschad) zur Ostgrenze (Äthiopien und Eritrea) beträgt seine Ausdehnung rund 1500 km. Die Fläche des Südsudans ist mit 650.000 km 2 noch rund dreimal so groß wie die der Bundesrepublik Deutschland. Klimatisch teilt sich das Land in drei Zonen: Im Norden herrscht Wüstenklima vor, im Zentralsudan tro- penheißes Steppenklima und im Süden wintertrockenes Savannenklima. Während unserer europäischen Sommerzeit ist im Süden des Sudan Regenzeit, in der es für die Bevölkerung zu gefährlichen Überschwemmungen kommt. Wiederkehrende Dürreperioden, Bodenerosionen und Desertifikation sind zudem ständige Bedrohungen für die Bauern und die Menschen des Landes überhaupt. Die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen haben die doppelten Ausmaße der Bundesrepublik. Allerdings werden jedoch nur 15% von ihnen landwirtschaftlich genutzt. Der Sudan als Vielvölkerstaat Derzeit leben rund 38 Mio. Einwohner im Sudan. Damit hat sich die Bevölkerung in den vergangenen 25 Jahren trotz zahlreicher Bürgerkriege, die den Sudan heimgesucht haben, verdoppelt. Die Bevölkerung des Landes ist jung: 40% der Sudanesen sind unter 15 Jahre alt, das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt knapp unter 19 Jahre; die Lebenserwartung der Menschen bei 49 Jahren. Der Nil ist zusammen mit dem Atbara, der aus dem äthiopischen Hochland kommt, die Lebensader des Landes. Am Zusammenfluss von Weißem und Blauem Nil leben in der Hauptstadt Khartoum und den Städten Omdurman und Bahri zusammen 6,2 Millionen Menschen. Rund jeder sechste Einwohner Sudans ist durch die Kriege der letzten 20 Jahre zum Flüchtling im eigenen Land geworden. Der Sudan ist ein ausgesprochener Vielvölkerstaat und gilt ethnisch wie kulturell als das vielfältigste Land Afrikas überhaupt. Insgesamt wurden 572 Ethnien gezählt. Für 70 Prozent der Bevölkerung ist Arabisch die Mutter- und Verkehrssprache. Im Südsudan werden neben Englisch noch über 140 verschiedene Sprachen gesprochen. Die ethnische Zusammensetzung des Landes Im Norden leben vor allem islamisch-arabische Völker. Sie machen etwa 40% der Gesamtbevölkerung aus. Im Westen gehört die Bevölkerung zu den nomadischen Beggara-Völkern, zu denen vor allem die Fur, Zaghawa und Messalit (insges. 20 % der Bevölkerung) gehören. Im Osten herrschen vor allem die Rasheida- und Beja-Völker. Im Zentrum des Landes sowie im Süden sind nilotische Völker wie Dinka, Nuer, Shilluk u.a. vorherrschend. Sie bilden ca. 30. % der Bevölkerung und sind hauptsächlich Anhänger verschiedener Naturreligionen. Zwischen fünf und zehn Prozent der Bevölkerung bekennt sich zum christlichen Glauben. www.discover-sudan.de © UNTERRICHTSMATERIAL DER DON BOSCO AKTION »DISCOVER SUDAN« 21

Unterrichtsbaustein 2 I Vorgeschichte und Hintergründe<br />

Arbeitsblatt 2.1<br />

Geografie und Vielvölkerstaat<br />

Geografie des <strong>Sudan</strong><br />

Der <strong>Sudan</strong> umfasst eine Fläche von 2,5 Mio. km 2 und ist damit das größte Land Afrikas und das zehntgrößte<br />

Land der Erde überhaupt. Damit ist es siebenmal größer als die Bundesrepublik Deutschland.<br />

Seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 2100 km. Im Norden grenzt das „Land der Schwarzen“, so die<br />

arabische Bezeichnung für den <strong>Sudan</strong>, an Ägypten und Libyen, im Süden an Kenia, Uganda, den Kongo<br />

und die Zentralafrikanische Republik. Von der Westgrenze (Tschad) zur Ostgrenze (Äthiopien und Eritrea)<br />

beträgt seine Ausdehnung rund 1500 km. Die Fläche des Südsudans ist mit 650.000 km 2 noch rund dreimal<br />

so groß wie die der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Klimatisch teilt sich das Land in drei Zonen: Im Norden herrscht Wüstenklima vor, im Zentralsudan tro-<br />

penheißes Steppenklima und im Süden wintertrockenes Savannenklima. Während unserer europäischen<br />

Sommerzeit ist im Süden des <strong>Sudan</strong> Regenzeit, in der es für die Bevölkerung zu gefährlichen Überschwemmungen<br />

kommt. Wiederkehrende Dürreperioden, Bodenerosionen und Desertifikation sind zudem<br />

ständige Bedrohungen für die Bauern und die Menschen des Landes überhaupt. Die landwirtschaftlich<br />

nutzbaren Flächen haben die doppelten Ausmaße der Bundesrepublik. Allerdings werden jedoch nur 15%<br />

von ihnen landwirtschaftlich genutzt.<br />

Der <strong>Sudan</strong> als Vielvölkerstaat<br />

Derzeit leben rund 38 Mio. Einwohner im <strong>Sudan</strong>. Damit hat sich die Bevölkerung in den vergangenen 25<br />

Jahren trotz zahlreicher Bürgerkriege, die den <strong>Sudan</strong> heimgesucht haben, verdoppelt. Die Bevölkerung des<br />

Landes ist jung: 40% der <strong>Sudan</strong>esen sind unter 15 Jahre alt, das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt<br />

knapp unter 19 Jahre; die Lebenserwartung der Menschen bei 49 Jahren.<br />

Der Nil ist zusammen mit dem Atbara, der aus dem äthiopischen Hochland kommt, die Lebensader des<br />

Landes. Am Zusammenfluss von Weißem und Blauem Nil leben in der Hauptstadt Khartoum und den Städten<br />

Omdurman und Bahri zusammen 6,2 Millionen Menschen. Rund jeder sechste Einwohner <strong>Sudan</strong>s ist<br />

durch die Kriege der letzten 20 Jahre zum Flüchtling im eigenen Land geworden.<br />

Der <strong>Sudan</strong> ist ein ausgesprochener Vielvölkerstaat und gilt ethnisch wie kulturell als das vielfältigste Land<br />

Afrikas überhaupt. Insgesamt wurden 572 Ethnien gezählt. Für 70 Prozent der Bevölkerung ist Arabisch die<br />

Mutter- und Verkehrssprache. Im Südsudan werden neben Englisch noch über 140 verschiedene Sprachen<br />

gesprochen.<br />

Die ethnische Zusammensetzung des Landes<br />

Im Norden leben vor allem islamisch-arabische Völker. Sie machen etwa 40% der Gesamtbevölkerung<br />

aus. Im Westen gehört die Bevölkerung zu den nomadischen Beggara-Völkern, zu denen vor allem die Fur,<br />

Zaghawa und Messalit (insges. 20 % der Bevölkerung) gehören. Im Osten herrschen vor allem die Rasheida-<br />

und Beja-Völker. Im Zentrum des Landes sowie im Süden sind nilotische Völker wie Dinka, Nuer, Shilluk<br />

u.a. vorherrschend. Sie bilden ca. 30. % der Bevölkerung und sind hauptsächlich Anhänger verschiedener<br />

Naturreligionen. Zwischen fünf und zehn Prozent der Bevölkerung bekennt sich zum christlichen Glauben.<br />

www.discover-sudan.de © UNTERRICHTSMATERIAL DER DON BOSCO AKTION »DISCOVER SUDAN«<br />

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