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Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 007

Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie. «So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award Schwerpunkt Ausgabe 007: Predictive Maintenance und Lasertechnik

Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie.
«So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award

Schwerpunkt Ausgabe 007: Predictive Maintenance und Lasertechnik

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Lasermaschinen für die präzise Abtragung benötigen<br />

sehr viele mechanische, elektrische <strong>und</strong> optische Komponenten,<br />

ähnlich wie bei anderen Produktions maschinen.<br />

Bei Lasertrimm-Maschinen ist die Lasereinheit sicherlich<br />

das komplexeste Modul. Mit dieser haben wir dann<br />

schliesslich auch angefangen. Diese benötigt eine gepumpte<br />

Laserquelle, welche sich sehr fein <strong>und</strong> schnell in der<br />

Leistung <strong>und</strong> Frequenz einstellen lässt. Dann folgt der<br />

ganze optische Pfad mit den Strahleinstellungen, Laser-<br />

Shutter, Strahlaufweitung, Strahlablenkung <strong>und</strong> Strahlfokussierung.<br />

Wie sah es mit der Integration einer hochauflösenden<br />

schnellen Kamera aus?<br />

Ja, gleichzeitig musste auch eine solche Kamera mit<br />

einem Kamerapfad über eine Optik im Strahlengang<br />

integriert werden, wobei der Kamerachip nicht vom Laser<br />

selbst zerstört werden darf. Die Auslenkung des Laserstrahls<br />

erfolgt mit 3 Motoren mit minimalst-beweglichen<br />

Massen, welche innerhalb von einer Tausendstelsek<strong>und</strong>e<br />

höchst präzise auf Position geregelt werden müssen. All<br />

die Komponenten innerhalb der Lasereinheit müssen mit<br />

absolut minimalen Latenzzeiten angesprochen werden<br />

können.<br />

Wie verhält es sich mit den Drifts?<br />

Da die Laserquellen Drifts unterliegen können, sollte<br />

man stets wissen, welche Laserleistung tatsächlich aktuell<br />

vorliegt <strong>und</strong> nicht nur eingestellt wird. Nicht zuletzt<br />

braucht es sehr flexible, hochauflösende Messgeräte mit<br />

sehr schnellen <strong>und</strong> praktisch latenzfreien Schnittstellen,<br />

um eine Trimmung in Echtzeit zu einer vernünftigen<br />

Zeit durchführen zu können.<br />

Wie haben Sie die Herausforderung des Temperaturdriftens<br />

gelöst?<br />

Das Gehäuse unsere Lasereinheit ist aus einem Stück<br />

Aluminium hergestellt (Unibody-Design). Sämtliche<br />

Komponenten innerhalb der Lasereinheit sind möglichst<br />

gut thermisch mit dem Gehäuse verb<strong>und</strong>en. Es wurde<br />

darauf geachtet, dass der Strahlengang so kurz wie möglich<br />

wird, um den Einfluss aufgr<strong>und</strong> von thermischen Ausdehnungen<br />

minimal zu halten. Um den Strahlengang weiter<br />

zu verkürzen haben wir das sicherheitsrelevante Element<br />

(den Lasershutter/Strahlunterbrecher) selbst entwickelt,<br />

da die auf dem Markt verfügbaren Shutter massiv mehr<br />

Platz benötigten. Gleichzeitig haben wir in unseren Shutter<br />

auch eine Lasermessung integriert, welche es uns ermöglicht,<br />

die Laserleistung schnell <strong>und</strong> zuverlässig während<br />

des Produktionsbetriebs zu messen <strong>und</strong> allfällige Drifts der<br />

Laserleistung nachzuregeln. Wir haben in unserem Laser<br />

an verschiedenen Orten Temperatur- <strong>und</strong> Feuchtesensoren<br />

verbaut, welche uns laufend wichtige Informationen über<br />

die aktuellen Umgebungsbedingungen liefern. Zu guter<br />

Letzt wurde von der Lasereinheit die grosse Wärmequelle,<br />

das Lasersupply, ausgelagert <strong>und</strong> das ganze Gehäuse mit<br />

einem gesteuerten Lüfter versehen.<br />

Welche Art von Laserquelle benutzen sie für das Trimmen?<br />

Wir verwenden Dioden-gepumpte solid-state Laserquellen<br />

im «grünen Bereich» bei einer Wellenlänge von 527 nm.<br />

Oft werden Laserquellen im infraroten Bereich bei einer<br />

Wellenlänge von 1064 nm eingesetzt, da die Frequenzverdopplung<br />

dazu entfallen kann. IR-Laser sind zwar etwas<br />

günstiger <strong>und</strong> haben bei gleicher Bauform auch etwas<br />

mehr Leistung, aber weisen bei der präzisen Abtragung<br />

von Dickschicht <strong>und</strong> Dünnfilm-Widerständen gewisse<br />

Die Z-Fokuslinse für die<br />

variable Einstellung des<br />

Laserstrahl in Z-Richtung.<br />

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