Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 007
Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie. «So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award Schwerpunkt Ausgabe 007: Predictive Maintenance und Lasertechnik
Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie.
«So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award
Schwerpunkt Ausgabe 007: Predictive Maintenance und Lasertechnik
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LASER<strong>TECHNIK</strong><br />
WENN DER<br />
LASER<br />
«ELEKTRISIERT»<br />
Als flexibel einsetzbares Energiebündel hat der Laser<br />
viele Industriebereiche erobert. Nun hilft er mit, den Trend<br />
zur Elektromobilität zu meistern.<br />
Von Nikolaus Fecht<br />
2020 ist für die Elektromobilisierung<br />
ein wichtiges Jahr<br />
mit Sig nalwirkung: Nun gelten<br />
erstmals verbindlich die von<br />
der EU vorgegebenen CO 2 -Flottengrenzwerte.<br />
Die effiziente Produktion<br />
von Elektroautos <strong>und</strong> Batterien gewinnt<br />
zunehmend an Bedeutung. Warum<br />
Lasertechnik dabei unverzichtbar<br />
ist <strong>und</strong> welche leistungsstarken Lösungen<br />
sie bietet, zeigte das Lasersymposium<br />
Elektromobilität (LSE) des Fraunhofer-Instituts<br />
für Lasertechnik ILT.<br />
Die Marschroute steht für Dr.-Ing.<br />
Alexander Olowinsky, Gruppenleiter<br />
Mikrofügen am Fraunhofer ILT, fest:<br />
«Das Thema Elektromobilität bewegt<br />
uns alle. Wir werden laut BMW am Ende<br />
beides haben – Brennstoffzellen für<br />
längere Strecken <strong>und</strong> grössere Fahrzeuge<br />
<strong>und</strong> Elektroantriebe für kurze<br />
Strecken, etwa in der Stadt.» Diesem<br />
Trend folgen die Aachener – einen Monat<br />
später veranstalteten sie das erste<br />
Laserkolloquium Wasserstoff LKH2.<br />
Laserschweissen optimiert die<br />
Batteriefertigung<br />
Ein Gr<strong>und</strong> für den Trend zur Brennstoffzelle<br />
sind laut Dr. David Flaschenträger<br />
von der Quantron AG in Augsburg,<br />
einem Spezialisten für die<br />
Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen,<br />
die hohen Ansprüche an die Batterien.<br />
Der technische Vorstand (CTO Battery<br />
CV) sprach über die immer noch sehr<br />
teuren Batterien mit einer Leistung<br />
von mindestens 200 kWh, die weniger<br />
als 1,5 Tonnen wiegen <strong>und</strong> mindestens<br />
fünf Jahre beziehungsweise 4000<br />
Ladezyklen mit 600 bis 700 V halten<br />
müssen. Entsprechend aufwendig<br />
fällt die Produktion aus: Flaschenträger<br />
beschrieb es anhand einer 210<br />
kWh-Batterie, die aus 35 000 einzelnen<br />
R<strong>und</strong>zellen (Format: 18 650) besteht.<br />
Das Laserschweissen der Kontakte<br />
dauert r<strong>und</strong> 100 000 Sek<strong>und</strong>en beziehungsweise<br />
fast 30 St<strong>und</strong>en. Nicht nur<br />
das Material, sondern auch der hohe<br />
Aufwand für das Fügen <strong>und</strong> das Überprüfen<br />
der Kontakte macht die Batterieherstellung<br />
bisher sehr teuer. Flaschenträger:<br />
«Der Zeitaufwand für das<br />
Schweissen der Zellen ist immer noch<br />
der limitierende Faktor.»<br />
Wie es bei diesem Batterietyp<br />
schneller geht, beschrieb Alessandro<br />
Baldini, Spezialist für Prozessentwicklung<br />
bei der Voltabox AG aus Delbrück,<br />
einem Hersteller unter anderem<br />
von Batteriesystemen für Flur- <strong>und</strong><br />
Bergbau fahrzeuge. In Aachen stellte<br />
er die Schweissstrategie für eine Batterie<br />
für einen grossen Bus vor, die<br />
aus 15 000 R<strong>und</strong>zellen des Typs 18 650<br />
besteht. Um die Zellen beim Schweissen<br />
zu schützen, darf die Temperatur<br />
des Aktivmaterials 90 °C nicht überschreiten.<br />
Voltabox setzte einen Single-Mode-IR-Laser<br />
von Rofin-Sinar mit<br />
einer maximalen Leistung von 300 bis<br />
450 W ein, der mit einem Vorschub<br />
von 200 bis 250 mm/s ohne Schutzgas<br />
70 µm breite Kontakte auf die<br />
Minuspole schweisste, die bei einer<br />
Schweisstiefe von 40 µm eine hohe<br />
Zugfestigkeit von konstant 150 N aus-<br />
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