Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 007
Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie. «So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award Schwerpunkt Ausgabe 007: Predictive Maintenance und Lasertechnik
Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie.
«So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award
Schwerpunkt Ausgabe 007: Predictive Maintenance und Lasertechnik
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<strong>WISSEN</strong>SWERTES<br />
Wasserstofffabrik der Zukunft<br />
Der Ausstoss von Treibhausgasen muss weltweit<br />
massiv reduziert werden, um die globale Erwärmung<br />
zu begrenzen. Power-to-X-Technologien, bei<br />
denen Strom aus regenerativen Energien in Wasserstoff<br />
umgewandelt wird, gelten dabei als besonders vielversprechend.<br />
Forscher des Fraunhofer IFF in Magdeburg<br />
gehen jetzt noch einen Schritt weiter: Mit der Wasserstofffabrik<br />
der Zukunft etablieren sie ein Konzept, um grünen<br />
Wasserstoff dezentral <strong>und</strong> modular für Industrie, Gewerbe<br />
<strong>und</strong> Verkehr entlang der Wertschöpfungskette zu produzieren<br />
<strong>und</strong> zu verteilen.<br />
Um das Konzept der Wasserstofffabrik umsetzen zu können,<br />
entwickeln die Forscher modular erweiterbare Teilkomponenten,<br />
die miteinander vernetzt in Gewerbe- <strong>und</strong><br />
Industrieparks realisiert werden. Abhängig von den Gegebenheiten<br />
vor Ort werden für die Erzeugung des Wasserstoffs<br />
elektro- oder biochemische Verfahren genutzt, da es<br />
nicht überall möglich ist, Wind- <strong>und</strong> Photovoltaik-Anlagen<br />
zu bauen. Im Projekt «HyPerFerMent I» arbeitet das Fraunhofer<br />
IFF beispielsweise gemeinsam mit Partnern an der regenerativen<br />
Wasserstoffproduktion aus Biomasse. Durch<br />
ein spezielles Gärungsverfahren, ähnlich dem der Biogasproduktion,<br />
<strong>und</strong> unter Einsatz bestimmter Mikroorganismen,<br />
könnte direkt aus organischen Reststoffen Wasserstoff<br />
erzeugt werden.<br />
Mit dem Kleinverteilsystem «Mobile Modular H Port»<br />
(MMH P) realisieren die Forscher vom Fraunhofer IFF mit<br />
einem anderen Partner eine der erwähnten Teilkomponenten:<br />
eine mobile, modulare Wasserstofftankstelle für Kurzstrecken<br />
unter 200 Kilometer. Auf einem Anhänger befinden<br />
sich erweiterbare Druckspeichersysteme mit Kompressoren,<br />
die betankt werden können <strong>und</strong> zudem in der Lage sind,<br />
Wasserstoff abzugeben.<br />
Wichtig ist den Forschern eine systemisch integrierte<br />
Wasserstoffproduktion, bei der nicht nur der erzeugte Wasserstoff,<br />
sondern auch der Sauerstoff, beispielsweise für<br />
Schweissprozesse oder zur Ozonierung von Kläranlagen, genutzt<br />
wird. Mit der Zufuhr von Ozon lassen sich Mikroverunreinigungen<br />
wie Pharmaka, Pflanzenschutzmittel oder<br />
Kosmetika aus Abwässern entfernen. In der Landwirtschaft<br />
kann der Sauerstoff indes für die Entschwefelung von Biogasanlagen<br />
verwendet werden.<br />
www.iff.fraunhofer.de<br />
Mit dem Strom aus Sonne <strong>und</strong> Wind wird<br />
bei der Elektrolyse Wasser in Wasserstoff<br />
<strong>und</strong> Sauerstoff gespalten. Derzeit wird an<br />
Konzepten geforscht, dies dezentral <strong>und</strong><br />
modular zu machen. Grafik: Fraunhofer IFF<br />
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