19.08.2020 Aufrufe

Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 007

Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie. «So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award Schwerpunkt Ausgabe 007: Predictive Maintenance und Lasertechnik

Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie.
«So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award

Schwerpunkt Ausgabe 007: Predictive Maintenance und Lasertechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

MITARBEITER-<br />

KNOW-HOW IST<br />

GEFRAGT<br />

Es gibt verschiedene Gründe, wieso sich Unternehmen mit der Implementierung einer<br />

Instandhaltungssoftware befassen. Welche dies sind <strong>und</strong> warum die Instandhaltung<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Corona-Virus einen besonderen Stellenwert bekommen könnte,<br />

sagt Geschäftsführer Beat Keller von EAM-Swiss im Interview.<br />

Von Markus Back (Text) <strong>und</strong> Susanne Seiler (Bilder)<br />

Lässt sich mit konsequenter Instandhaltung sparen?<br />

Auf jeden Fall! Wenn weniger Geld aufgr<strong>und</strong> technischer<br />

Fehler oder Stillstandzeiten abfliesst,<br />

spart ein Unternehmen. Instandhaltung bedeutet<br />

ja nicht, dass nur an einer Maschine herumgeschraubt<br />

wird! Wenn diese Teil eines Prozesses ist, reduziert sich<br />

zum Beispiel der Aufwand für teure Lagerfläche, da Ersatzteile<br />

nur bei Bedarf bestellt werden müssen.<br />

Mit welchen Problemen <strong>und</strong> Herausforderungen sind die<br />

Unternehmen konfrontiert, die sich an Sie wenden?<br />

Es sind zwei Punkte, mit denen wir immer wieder konfrontiert<br />

werden. Der erste Punkt betrifft die technischen<br />

Anlagen, die so zu betreiben sind, dass ein Unternehmen<br />

konkurrenzfähig ist <strong>und</strong> es auch bleibt. Hierzu benötigt<br />

es ein konkurrenzfähiges <strong>und</strong> perfekt funktionierendes<br />

Anlagenportfolio. Ohne strukturierte Instandhaltung ist<br />

das aber nur schwer hinzubekommen. Der zweite Punkt<br />

betrifft die Sicherstellung des Know-hows. Dieses ist in den<br />

Köpfen der Mitarbeiter verankert oder irgendwo auf Papier<br />

niedergeschrieben – in beiden Fällen aber genau dann<br />

nicht verfügbar, wenn es benötigt wird. Dieses Problem lässt<br />

sich mit einer Instandhaltungssoftware aber sehr gut lösen.<br />

Damit sich dieses Know-how in einer Instandhaltungssoftware<br />

abbilden lässt, bedarf es der Unterstützung<br />

der betroffenen Mitarbeiter, oder?<br />

Wenn ein Unternehmen eine Instandhaltungssoftware<br />

in Betrieb nehmen oder diese aufs nächst höhere Level<br />

bringen möchte, ist es auf die Erfahrung seiner Mitarbeiter<br />

angewiesen. Predictive Maintenance ergibt sich nicht<br />

allein aus der Kombination von historischen Daten <strong>und</strong><br />

Echtzeitdaten. Als dritte Komponente braucht es das<br />

Wissen von Spezialisten, das in eine solche Software mit<br />

einfliesst. Erfahrene Mitarbeiter erkennen anhand<br />

bestimmter Indikatoren Abweichungen, für die ein Algorithmus<br />

sehr viele Daten benötigen würde. Diese Erfahrung<br />

nicht zu nutzen, wäre höchst fahrlässig <strong>und</strong> ineffizient.<br />

Vermutlich sind nicht alle Mitarbeiter von einem solchen<br />

Implementierungsprozess gleich begeistert. Wie gehen<br />

Sie damit um?<br />

Wenn ich bei einem Neuk<strong>und</strong>en bin, zeigt sich schnell,<br />

wer eher positiv <strong>und</strong> wer eher kritisch gegenüber einem<br />

Veränderungsprozess eingestellt ist. Meine Erfahrung<br />

ist, dass man eher mit den kritisch eingestellten Leuten<br />

arbeiten sollte, weil diese oftmals sehr gute <strong>und</strong> auch<br />

richtige Inputs beisteuern. Man darf sich nicht scheuen,<br />

genau mit diesen Mitarbeitern zu arbeiten. Sie haben einen<br />

erheblichen Anteil daran, dass man auf ein neues Level<br />

<strong>und</strong> einen Schritt vorwärts kommt.<br />

Auf was ist sonst noch zu achten?<br />

Die Technik ist heute soweit, dass diese alle Prozesse<br />

beherrscht. Der Mensch ist daher der entscheidende<br />

Faktor bei der Implementierung neuer Prozesse! Deshalb<br />

empfehlen wir, den betroffenen Mitarbeitern aufzuzeigen,<br />

was mit den von ihnen erhobenen Daten passiert. Wenn<br />

sie sehen, dass damit eine technische Anlage unter<br />

Umständen sehr viel effizienter betrieben werden kann,<br />

erfüllt sie das mit Stolz, weil sie damit zum Erfolg ihres<br />

Unternehmens mit beitragen.<br />

Sie sind in verschiedenen Branchen tätig. Sind die<br />

Probleme <strong>und</strong> Herausforderungen überall dieselben<br />

oder gibt es branchenspezifische Unterschiede? ››<br />

18 #<strong>007</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!