Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 007

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PREDICTIVE MAINTENANCE Wann Predictive Maintenance Sinn macht Die Praxis zeigt, dass die Umsetzung von Predictive-Maintenance-Konzepten oftmals an fehlenden finanziellen und/oder menschlichen Ressourcen scheitert. Dennoch gibt es Indikatoren, die darauf hinweisen, sich mit dem Thema näher zu befassen. Ein solcher Indikator ist für Ralf Dröschel der Faktor Zeit. «Wer es sich erlauben kann, auf eine Anlage im schlimmsten Falle mehrere Wochen zu verzichten, ist vermutlich für dieses Thema nicht empfänglich», glaubt er und ergänzt: «Wer hingegen eine sehr hohe Verfügbarkeit, ein optimiertes Ersatzteillager und eine planbare Instandhaltung braucht, sollte sich damit unbedingt befassen.» «Damit ein Unternehmen seine wirtschaftlichen Ziele erreicht, müssen Maschinen und Anlagen einwandfrei Matlab enthaltenen Apps adressiert werden, können aus diesen dann die wichtigsten Daten extrahiert werden, die dann für den eigentlichen Algorithmus verwendet werden. «Das Wichtigste ist, sich konkrete Ziele zu setzen und genau zu analysieren, welche Probleme oder Schwierigkeiten gelöst werden sollen», lautet die Empfehlung von Paolo Salvagno. Dabei sei es wichtig, den Umfang für das Wartungskonzept genau zu definieren. Dies gelte insbesondere für Unternehmen, die an mehreren Standorten produzierten. Ihnen empfiehlt er, das System vor der globalen Einführung zunächst im kleinen Rahmen zu testen, um es wirklich auch fehlerfrei zu haben. Mitarbeiterschulung Damit Predictive Maintenance in der Praxis funktioniert, ist aus Sicht von «Wer auf eine hohe Verfügbarkeit angewiesen ist, sollte sich unbedingt mit dem Thema befassen.» Ralf Dröschel funktionieren. Daher sollte Predictive Maintenance immer dann zum Einsatz kommen, wenn Maschinen mit Wartungsbedarf in einem Unternehmen installiert sind», meint Paolo Salvagno. So könnten beispielsweise abgenutzte Lager frühzeitig erkannt und ausgetauscht werden, bevor es zum Stillstand komme. «Eine Reparatur kann damit nicht nur maximal kosten-, sondern auch leistungseffizient durchgeführt werden», so Paolo Salvagno. In eine ähnliche Richtung geht die Argumentation von Philipp Wallner: «Das ist sehr unterschiedlich. Immer dann, wenn Ausfälle oder Maschinenstillstände oft vorkommen oder so kostspielig sind, dass sie sich signifikant auf das Geschäft auswirken, macht es Sinn, Predictive Maintenance einzuführen». Was überwacht werden sollte Bereits praktizierende Unternehmen überwachen meist nur kritische Maschinen- und Anlagenbereiche. Von dieser Vorgehensweise rät Paolo Salvagno allerdings ab, da eine teilweise Überwachung durchaus kritisch sein kann. Dies begründet er damit, dass sich unvorhergesehene Abhängigkeiten nur sehr spät oder gar nicht erkennen lassen. «Früher waren solche Systeme sehr teuer. In der heutigen Zeit von Industrie 4.0 und der damit zusammenhängenden Digitalisierung gehört dieser alte Zopf jedoch längst abgeschnitten», rät auch Beat Meili zu einem Umdenken. Ralf Dröschel möchte hier nicht pauschalisieren, da jedes Unternehmen individuell zu betrachten sei. Könne zum Beispiel der Ausfall eines nicht kritischen Antriebes einfach kompensiert werden und führe dieser nicht zu einem grossen Folgeschaden oder gar zu einem Produktionsausfall, sei dieses selektive Vorgehen in einem ersten Schritt durchaus vertretbar. Grundüberlegungen vor Implementierung Unternehmen, die in die Thematik einsteigen, rät Ralf Dröschel sich zunächst einmal Gedanken darüber zu machen, welche Ausfallszenarien von Anlagenteilen welche Folgen für den Betrieb haben könnten? Daraus abgeleitet ergebe sich dann der jeweils individuelle Nutzen von Predictive Maintenance. Bei der Evaluation entsprechender Systeme mahnt er zur Vorsicht: «Die Generallösung gibt es nicht, individualisierte Modelle sind hier der Schlüssel zum Erfolg.» Aus Sicht von Philipp Wallner kann es bei der Entwicklung eines Predictive-Analytics-Algorithmus durchaus sinnvoll sein, eine Vielzahl von Messdaten oder Signalquellen zu berücksichtigen. Mit entsprechenden Techniken, die beispielsweise von den in Beat Meili die Schulung der Mitarbeiter entscheidend: «Es hilft nichts, wenn ein solches System wertvolle Datenanalyen und Wartungshinweise liefert, aber der Bediener nicht weiss, wie er diese Informationen nutzen kann oder die Warnhinweise schlichtweg ignoriert.» Ähnlich beurteilt es Paolo Salvagno. Da es bei Predictive Maintenance darum gehe, vorhandene Informationen zu verknüpfen und daraus einen Mehrwert zu generieren, seien die Mitarbeiter für die erfolgreiche Umsetzung entscheidend. An ihnen liege es auch, den Systemaufbau kritisch zu hinterfragen und weiter zu entwickeln, damit neue Aspekte langfristig berücksichtigt werden könnten. Return on Invest Wann sollte sich ein entsprechendes Konzept allerspätestens rechnen? «Das ist von Fall zu Fall verschieden und lässt sich daher nicht pauschal beant- 14 #007
Lesen Sie auf unserem Online-Portal die Interviews mit Ralf Dröschel (Alfred Imhof AG) und Beat Meili (Sigmatek Schweiz AG) zum Thema «Predictive Maintenance». www.technik-undwissen.ch worten», lautet die Erfahrung von Philipp Wallner. In den bisherigen Projekten habe sich der Aufwand allerdings durch die Bank sehr schnell rentiert. «Die Beantwortung dieser Frage ist genau so individuell für jeden einzelnen Kunden wie die technische Lösung selber. Für das eine Unternehmen ergibt sich ein ROI von wenigen Wochen, für ein anderes ist ein ROI von drei bis vier Jahren immer noch akzeptabel», sagt Ralf Dröschel. Eine verbindliche Zeitspanne kann auch Paolo Salvagno nicht nennen, da der ROI von verschiedenen Faktoren abhänge. «Das System muss zunächst viele Daten sammeln und das Umfeld kennenlernen, um Vorhersagen treffen zu können. Das benötigt etwas an Zeit. Sobald dies aber geschehen ist und das System alles erfasst hat, ist ein rascher ROI zu erwarten», lautet seine Erfahrung. «Diese Frage kann so nicht beantwortet werden», sagt Beat Meili. Je nach Maschine oder Anlage und dem damit verbundenen Produktionsprozess könne der ROI unter Umständen sogar bereits am ersten Tag erzielt sein. Stehe nämlich beispielsweise im Pharma-Bereich nur eine Stunde der Betrieb, ergebe sich schnell ein Schaden in Höhe von mehreren hunderttausend Franken. Echt besser! „ Alles aus einer Hand “ System-Lösungen für Kabel und Schaltschrank von Murrplastik. Murrplastik gehört seit 1963 zu den Pionieren wenn es um professionelles Kabelmanagement und Hightech-Produkte aus Kunststoff geht. Wir bieten Lösungen zu individuellen Herausforderungen in den Bereichen Energiekette, Kabelschutz, Kabelführung, Kennzeichnung und Energiezuführung. Entwicklungsingenieure stellen für verschiedenste Anwendungsbereiche innovative Universallösungen sowie kundenspezifische Adaptionen bereit. „Made by Murrplastik“ steht für wirtschaftliche Einsätze, für mehr Langlebigkeit, höhere Robustheit und einfache Montage. Mit weit über 200 Patenten und einem internationalen Vertriebsnetz sind wir einer der weltweit führenden Systemanbieter: „Rund ums Thema Kabel.“ Kabelschutz Energieketten Kennzeichnung Energiezuführung Alfred Imhof AG www.imhof-sew.ch Kabelführung Leitungen B&R Industrie-Automation AG www.br-automation.com Mathworks GmbH www.mathworks.ch STEGO Produktprogramm Sigmatek Schweiz AG www.sigmatek-automation.ch Murrplastik AG • Ratihard 40 • 8253 Willisdorf Tel.: +41 52 646 06 46 • Fax: +41 52 646 06 40 www.murrplastik.ch Folgen Sie uns:
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