170 Euro pro Monat beträgt ein Lehrergehalt - Don Bosco Mission
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Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Thermometer<br />
in Ulan Bator im Winter auf minus 40<br />
Grad fällt. Acht <strong>Monat</strong>e im Jahr herrschen hier<br />
eisige Temperaturen. In den kurzen Sommermonaten<br />
werden dagegen schon <strong>ein</strong>mal plus<br />
40 Grad erreicht. Die extremen Witterungsbedingungen<br />
bestimmen das Leben der Menschen<br />
- auf dem Land und in der Stadt. Nur<br />
40% der 2,7 Millionen Mongolen lebt heute<br />
noch auf dem Land: Wie ihre Vorväter ziehen<br />
sie als Nomaden mit ihren Viehherden durch<br />
Grassteppen und Halbwüsten. Je nach Weidemöglichkeiten<br />
und Höhenlage müssen sie ihre<br />
traditionellen Zelte, die Jurten, bis zu 25 Mal<br />
im Jahr auf- und wieder abbauen. Viele Nomadenfamilien<br />
haben weniger als 200 Stück Vieh<br />
und leben unter dem Existenzminimum.<br />
Doch das Leben ist nicht nur für die Menschen<br />
auf dem Land hart und entbehrungsreich. In<br />
Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei leben<br />
44 Prozent der Bewohner des Landes. Fast<br />
jeder Dritte ist arbeitslos. In den letzten Jahren<br />
zogen immer mehr Menschen vom Land in die<br />
Stadt, so dass sich die Einwohnerzahl innerhalb<br />
von zehn Jahren verdoppelt hat. Durch<br />
lebensbedrohliche Wetterverhältnisse auf dem<br />
Land, starken Schneefall und extreme Kälte,<br />
Die Salesianer <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong>s,<br />
die seit 2001 in der Mongolei<br />
tätig sind, kümmern sich besonders<br />
um diese Kinder. Im<br />
<strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong> Caring Centre<br />
werden 50 Kinder tagsüber<br />
betreut und unterrichtet. 25<br />
Straßenkinder leben in dem<br />
angeschlossenen Wohnheim.<br />
Die meisten von ihnen haben<br />
sich vorher mit Müllsammeln<br />
oder Stehlen durchgeschlagen<br />
und die eisigen Nächte in<br />
Heizungsschächten oder<br />
schützenden Kellern verbracht.<br />
„Der Grad der Verwahrlosung<br />
der Kinder ist<br />
enorm“, beklagt Pater Carlo<br />
Zuflucht bei <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong><br />
haben viele Nomadenfamilien ihre Herden und<br />
damit ihre Existenzgrundlage verloren. Rund um<br />
die Hauptstadt schlagen Landflüchtlinge ihre<br />
Zelte auf, in der Hoffnung auf Arbeit und <strong>ein</strong><br />
leichteres Leben. Ihre Jurten haben k<strong>ein</strong>en<br />
Strom und k<strong>ein</strong> Wasser, sind weder mit sanitären<br />
Anlagen ausgestattet noch mit Abwassersystemen.<br />
Es gibt zu wenige Schulen vor Ort<br />
und <strong>ein</strong> Schulweg von mehreren Kilometern ist<br />
bei mongolischer Kälte zu Fuß nicht zurückzulegen.<br />
Die meisten der Kinder haben nie <strong>ein</strong>e<br />
Schule besucht und können nicht lesen und<br />
schreiben.<br />
Villegas, Leiter des Salesianer-<br />
Zentrums in Ulan Bator. Als<br />
Hauptgründe für die Flucht der<br />
Kinder auf die Straße nennt er<br />
Alkohol und innerfamiliäre Gewalt.<br />
Aufgrund der wirtschaftlichen<br />
Not und harten Lebensbedingungen<br />
greifen viele Väter<br />
und Mütter zur Flasche, lassen<br />
ihren Frust und ihre Enttäuschung<br />
an den Kindern aus.<br />
Für die Salesianer <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong>s<br />
und die Erzieherinnen und Erzieher<br />
ist es <strong>ein</strong>e besondere<br />
Aufgabe, Vertrauen aufzubauen<br />
und die Kinder schrittweise<br />
an <strong>ein</strong>en geregelten Alltag her-