170 Euro pro Monat beträgt ein Lehrergehalt - Don Bosco Mission
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Mongolei: Eine Zukunft dank Ausbildung<br />
►►► <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong> in Ulan Bator<br />
Eisige Winter haben in den vergangenen<br />
Jahren die Lebensgrundlage vieler Nomadenfamilien<br />
in der Mongolei zerstört. Zahlreiche<br />
Landflüchtige zogen daraufhin nach<br />
Ulan Bator, die Hauptstadt des Landes, in<br />
der Hoffnung auf <strong>ein</strong> besseres Leben.<br />
Doch diese Hoffnung wird oft enttäuscht.<br />
Ohne Lesen und Schreiben zu können, haben<br />
sie k<strong>ein</strong>e Chance auf <strong>ein</strong>en Job. Sie<br />
leben in Hütten vor der Stadt, ohne Strom<br />
und fließendes Wasser. Besonders hart trifft<br />
es die Kinder. Weil die Eltern nicht für sie<br />
sorgen können, sind sie auf sich all<strong>ein</strong> gestellt.<br />
Viele landen auf der Straße und leben<br />
in den Heizungsschächten der Stadt. Im<br />
<strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong> Industrial Training Centre finden<br />
sie <strong>ein</strong> neues Zuhause, können ihre Schulbildung<br />
nachholen und <strong>ein</strong>e berufliche Ausbildung<br />
machen—die Grundvoraussetzung<br />
für <strong>ein</strong>en Neustart.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Thermometer<br />
in Ulan Bator im Winter auf minus 40<br />
Grad fällt. Acht <strong>Monat</strong>e im Jahr herrschen hier<br />
eisige Temperaturen. In den kurzen Sommermonaten<br />
werden dagegen schon <strong>ein</strong>mal plus<br />
40 Grad erreicht. Die extremen Witterungsbedingungen<br />
bestimmen das Leben der Menschen<br />
- auf dem Land und in der Stadt. Nur<br />
40% der 2,7 Millionen Mongolen lebt heute<br />
noch auf dem Land: Wie ihre Vorväter ziehen<br />
sie als Nomaden mit ihren Viehherden durch<br />
Grassteppen und Halbwüsten. Je nach Weidemöglichkeiten<br />
und Höhenlage müssen sie ihre<br />
traditionellen Zelte, die Jurten, bis zu 25 Mal<br />
im Jahr auf- und wieder abbauen. Viele Nomadenfamilien<br />
haben weniger als 200 Stück Vieh<br />
und leben unter dem Existenzminimum.<br />
Doch das Leben ist nicht nur für die Menschen<br />
auf dem Land hart und entbehrungsreich. In<br />
Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei leben<br />
44 Prozent der Bewohner des Landes. Fast<br />
jeder Dritte ist arbeitslos. In den letzten Jahren<br />
zogen immer mehr Menschen vom Land in die<br />
Stadt, so dass sich die Einwohnerzahl innerhalb<br />
von zehn Jahren verdoppelt hat. Durch<br />
lebensbedrohliche Wetterverhältnisse auf dem<br />
Land, starken Schneefall und extreme Kälte,<br />
Die Salesianer <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong>s,<br />
die seit 2001 in der Mongolei<br />
tätig sind, kümmern sich besonders<br />
um diese Kinder. Im<br />
<strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong> Caring Centre<br />
werden 50 Kinder tagsüber<br />
betreut und unterrichtet. 25<br />
Straßenkinder leben in dem<br />
angeschlossenen Wohnheim.<br />
Die meisten von ihnen haben<br />
sich vorher mit Müllsammeln<br />
oder Stehlen durchgeschlagen<br />
und die eisigen Nächte in<br />
Heizungsschächten oder<br />
schützenden Kellern verbracht.<br />
„Der Grad der Verwahrlosung<br />
der Kinder ist<br />
enorm“, beklagt Pater Carlo<br />
Zuflucht bei <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong><br />
haben viele Nomadenfamilien ihre Herden und<br />
damit ihre Existenzgrundlage verloren. Rund um<br />
die Hauptstadt schlagen Landflüchtlinge ihre<br />
Zelte auf, in der Hoffnung auf Arbeit und <strong>ein</strong><br />
leichteres Leben. Ihre Jurten haben k<strong>ein</strong>en<br />
Strom und k<strong>ein</strong> Wasser, sind weder mit sanitären<br />
Anlagen ausgestattet noch mit Abwassersystemen.<br />
Es gibt zu wenige Schulen vor Ort<br />
und <strong>ein</strong> Schulweg von mehreren Kilometern ist<br />
bei mongolischer Kälte zu Fuß nicht zurückzulegen.<br />
Die meisten der Kinder haben nie <strong>ein</strong>e<br />
Schule besucht und können nicht lesen und<br />
schreiben.<br />
Villegas, Leiter des Salesianer-<br />
Zentrums in Ulan Bator. Als<br />
Hauptgründe für die Flucht der<br />
Kinder auf die Straße nennt er<br />
Alkohol und innerfamiliäre Gewalt.<br />
Aufgrund der wirtschaftlichen<br />
Not und harten Lebensbedingungen<br />
greifen viele Väter<br />
und Mütter zur Flasche, lassen<br />
ihren Frust und ihre Enttäuschung<br />
an den Kindern aus.<br />
Für die Salesianer <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong>s<br />
und die Erzieherinnen und Erzieher<br />
ist es <strong>ein</strong>e besondere<br />
Aufgabe, Vertrauen aufzubauen<br />
und die Kinder schrittweise<br />
an <strong>ein</strong>en geregelten Alltag her-
anzuführen. Dazu gehört auch die Vermittlung<br />
sozialer Umgangsformen. Zudem bekommen die<br />
Kinder im Wohnheim alles, was sie benötigen:<br />
Ernährung und Kleidung, medizinische Versorgung,<br />
psychologische Betreuung und Freizeitangebote.<br />
Da viele nie oder nur kurzzeitig <strong>ein</strong>e<br />
Schule besucht haben, erhalten sie speziellen<br />
Förderunterricht, der sie auf den Besuch der Regelschule<br />
vorbereitet.<br />
Wer in der Mongolei der Armut entkommen will,<br />
benötigt <strong>ein</strong>e gute Ausbildung. Für die Jugendlichen<br />
sind die Kurse am <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong> Industrial<br />
Eine Ausbildung für den Neustart<br />
Training Centre die Chance auf <strong>ein</strong>e bessere Zukunft.<br />
300 Auszubildende zwischen 16 und 24<br />
Jahren machen hier <strong>ein</strong>e zwei– bis dreijährige<br />
Ausbildung zum Schr<strong>ein</strong>er, KFZ-Mechaniker, Installateur,<br />
industriellem Schneider oder zur Bürofachkraft.<br />
Schulabbrecher können parallel zur Berufsausbildung<br />
ihren Hauptschulabschluss nachholen.<br />
Damit der Einstieg ins Berufsleben gelingt,<br />
werden die Absolventen bei der Suche nach <strong>ein</strong>em<br />
Arbeitsplatz unterstützt. Frühzeitig werden<br />
Praktika und Kontakte zu Unternehmen vermittelt.<br />
Die Erfolge können sich sehen lassen: Im<br />
letzten Jahr haben alle Absolventen Arbeit in der<br />
Industrie gefunden. Bei den ortsansässigen Unternehmen<br />
hat sich herumges<strong>pro</strong>chen, dass hier<br />
qualifizierte Fachkräfte ausgebildet werden.<br />
Einer von ihnen ist der 20-jährige Noyan. Er hat<br />
letztes Jahr erfolgreich s<strong>ein</strong>e Ausbildung zum<br />
KFZ-Mechaniker beendet. Jetzt arbeitet er in<br />
<strong>ein</strong>er KFZ-Werkstatt im Zentrum von Ulan Bator<br />
und hat sich <strong>ein</strong>e eigene kl<strong>ein</strong>e Wohnung gemietet.<br />
„Vor drei Jahren noch habe ich mit m<strong>ein</strong>er<br />
Mutter und m<strong>ein</strong>en zwei jüngeren Brüdern in<br />
<strong>ein</strong>em Heizungsschacht neben Ratten und Kakerlaken<br />
gewohnt. Ohne die Salesianer <strong>Don</strong><br />
<strong>Bosco</strong>s, die mir die Möglichkeit gaben, <strong>ein</strong>e<br />
Ausbildung zu machen, wäre ich wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
immer noch dort.“<br />
Mit Ihnen gem<strong>ein</strong>sam…<br />
… für die Jugend dieser Welt!<br />
Mongolei: Daten und Fakten<br />
Die Mongolei gehört mit 2,7 Millionen Einwohnern<br />
auf <strong>ein</strong>er Fläche von 1.564.120 km² zu<br />
den spärlich besiedelten Ländern dieser Erde.<br />
Nur vier Prozent des Landes, das im zentralasiatischen<br />
Hochland liegt, ist für Ackerbau<br />
geeignet. Die Menschen leben vorwiegend<br />
von der Viehzucht, die auch den Speisezettel<br />
des Landes bestimmt. Die Ernährungssituation,<br />
besonders die der Kinder, ist kritisch. 43<br />
Prozent der Mongolen sind unterernährt. Die<br />
Kindersterblichkeit ist mit über 30 Prozent extrem<br />
hoch.
So können Sie helfen:<br />
� 115 <strong>Euro</strong> <strong>pro</strong> <strong>Monat</strong> kostet der Unterhalt <strong>ein</strong>es Schülers im Wohnheim<br />
� <strong>170</strong> <strong>Euro</strong> <strong>pro</strong> <strong>Monat</strong> <strong>beträgt</strong> <strong>ein</strong> <strong>Lehrergehalt</strong><br />
Die Salesianer und DON BOSCO MISSION Bonn<br />
Die Salesianer <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong>s (SDB) sind <strong>ein</strong> katholischer Männerorden, gegründet 1859 von dem italienischen<br />
Priester und Pädagogen Johannes <strong>Bosco</strong> (1815-1888). In 132 Ländern der Welt engagieren sich 16.000 Salesianer<br />
für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche durch Schulunterricht, berufliche Bildung und Jugendarbeit<br />
- gleich, welcher Religion, Nationalität oder Ethnie diese angehören.<br />
Die seit 2003 von Bruder Jean Paul Muller geleitete <strong>Mission</strong>s<strong>pro</strong>kur DON BOSCO MISSION in Bonn ist <strong>ein</strong>e von<br />
fünf Zentren für die weltweite Koordination der Hilfs<strong>pro</strong>jekte. Die DON BOSCO MISSION entscheidet, welche<br />
Maßnahmen und Programme gefördert und finanziell unterstützt werden. Ziel der DON BOSCO MISSION ist es,<br />
im Dialog private Spender und Spendergruppen, Diözesen und katholische Hilfswerke für die Anliegen der<br />
Salesianer zu begeistern und deren ideelle und materielle Unterstützung zu gewinnen, um so benachteiligten<br />
Kindern und Jugendlichen durch menschliche Aufnahme, Bildung und Ausbildung <strong>ein</strong>e bessere Zukunft zu<br />
ermöglichen.<br />
Haben Sie Fragen?<br />
Projektreferentin Cornelia Brenig kann Ihnen weitere Auskünfte geben:<br />
Telefon: 0228—539 65 76 oder Email: c.brenig@donboscomission.de<br />
Deutsche Provinz der<br />
Salesianer <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong>s<br />
Körperschaft des öffentlichen<br />
DON BOSCO MISSION<br />
Sträßchensweg 3<br />
53113 Bonn<br />
Extreme Kältegrade herrschen in der Mongolei<br />
nicht nur im Winter – auch in den Familien ist<br />
das Klima oft sehr rau. Unsere Aufgabe ist es<br />
nicht nur, diesen Kindern Wärme und Zuflucht<br />
zu geben. Vielmehr bereiten m<strong>ein</strong>e Mitbrüder<br />
sie ganzheitlich auf <strong>ein</strong>e bessere Zukunft vor,<br />
zum Beispiel mit <strong>ein</strong>er Ausbildung. Bitte unterstützen<br />
Sie dieses wichtige Anliegen mit Ihrer<br />
Spende!<br />
Ihr Bruder Jean Paul Muller SDB<br />
Leiter von <strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong> <strong>Mission</strong><br />
Schenken Sie Zukunft - Mit ihrer Spende!<br />
Spendenkonto: 22 37 80 15, Pax Bank, BLZ 370 601 93<br />
Stichwort: Mongolei/Ulan Bator<br />
Fon 0228 - 539 65-20<br />
Fax 0228 - 539 65-65<br />
Info@donboscomission.de<br />
Impressum<br />
Redaktion: DON BOSCO MISSION<br />
<strong>Don</strong> <strong>Bosco</strong> <strong>Mission</strong> November 2011