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KACHEN #24 (Herbst 2020) Deutsch Ausgabe

Willkommen bei KACHEN, Luxemburgs Premium Food- und Lifestyle-Magazin. Hier können Sie einen ersten Blick in das Heft werfen. Sollten Sie Interesse am gesamten Inhaltes des Heftes haben, können Sie es entweder digital oder als Papier-Magazin hier bestellen. KACHEN ist auch im Zeitschriftenhandel erhältlich.

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DOSSIER<br />

ganze Menge, um so beschwipst zu<br />

werden, dass man es rauschen oder<br />

sausen hört. Womit man der Lösung<br />

des Geheimnisses allerdings ziemlich<br />

nah ist. Da Federweißer so fruchtig-erfrischend<br />

und angenehm süß<br />

schmeckt, trinkt der eine oder andere<br />

gern ein Gläschen zu viel davon, weil<br />

man den Alkoholgehalt kaum bemerkt.<br />

Mit dem Resultat, dass es im<br />

Kopf danach ganz schön rauscht oder<br />

saust. Und nicht nur da: Von übermäßigem<br />

Genuss sei auch deswegen<br />

abgeraten, weil der Traubenmost im<br />

Magen weitergärt. Das kann mitunter<br />

zu heftigem Zwicken – oder Sausen –<br />

mit unangenehmen Begleiterscheinungen<br />

im Verdauungstrakt führen.<br />

Und es rauscht doch!<br />

Doch tatsächlich bezieht sich der<br />

Ausdruck des „Rauschens“ beim Federweißen<br />

nicht nur auf brummende<br />

Köpfe, wenn es ein bisschen viel des<br />

Guten war. Spezialisten und Federweißer-Freunde<br />

behaupten ernsthaft,<br />

der vergärende Most klänge so melodiös<br />

wie Meeresrauschen. Halten<br />

Sie, wenn Sie das nächste Mal einen<br />

„Rauscher“ trinken, mal das Ohr ans<br />

Glas und horchen Sie, ob Sie auch die<br />

Wellen plätschern hören – oder ob die<br />

Sache mit dem Rauschen nicht doch<br />

nur berauschter Vorstellungskraft<br />

geschuldet ist.<br />

Wie Feder? Und wieso weiß?<br />

Und was hat es nun mit der Feder auf<br />

sich? Dafür gibt es ebenfalls eine Erklärung<br />

– aber auch da ist eine Prise<br />

Fantasie nötig. Also: Während des<br />

Gärungsprozesses entsteht Kohlensäure.<br />

Die sorgt dafür, dass die Hefeteilchen<br />

in der Flüssigkeit aufgewirbelt<br />

werden. Und das sieht dann<br />

– wie gesagt, es braucht Fantasie –<br />

so aus, als ob hunderte klitzekleine<br />

Federchen durcheinandergewirbelt<br />

würden. Nicht ganz so große Vorstellungskraft<br />

braucht es dagegen für die<br />

Erkenntnis, dass es natürlich auch<br />

Federroten gibt. Weniger bekannt,<br />

weniger beliebt, aber für Fans genauso<br />

lecker. Wer ihn im Laden nicht findet,<br />

kann ihn sich selbst zubereiten.<br />

Do it yourself!<br />

Während ein Grand Cru eher was für Experten ist, lässt sich Federweißer<br />

(oder -roter) ganz leicht selbst herstellen: 3 kg helle (oder dunkle) Trauben<br />

waschen, keltern (z. B. durch Saftpresse pressen, aber dabei nicht die Kerne<br />

kaputtmachen, dann wird das Ganze bitter), filtern (z. B. durch ein sauberes<br />

Baumwolltuch), dann in Flaschen geben (oben etwas Luft lassen), Flaschen<br />

verschließen und mit einem Gärröhrchen versehen (gibt’s im Haushaltswarenladen),<br />

damit die beim Gärprozess entstehende überflüssige Luft entweichen<br />

kann. Bei einer Temperatur von 22 bis 25 °C einige Tage stehen lassen,<br />

dabei einmal täglich vorsichtig schütteln. Sobald sich kleine Bläschen bilden,<br />

ist der Federweiße fertig. Prost!<br />

110<br />

<strong>KACHEN</strong> No.24 | HERBST 20

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