KACHEN #24 (Herbst 2020) Deutsch Ausgabe
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DOSSIER<br />
EIN FEDERLEICHTES<br />
VERGNÜGEN<br />
Er hat eine sanft berauschende Wirkung und rauscht angeblich so sanft<br />
wie das Meer: Federweißer schmeckt nicht nur herrlich leicht und erfrischend,<br />
er scheint auch die Fantasie ziemlich zu beflügeln.<br />
Haben Sie je etwas was von einem<br />
Sturm, Suser oder Bremser gehört?<br />
Noch nie? Dann haben Sie vielleicht<br />
schon einmal einen Bitzler, Sauser<br />
oder Rauscher getrunken? Nein,<br />
auch nicht? Wetten, dass doch? All<br />
das – und es gibt noch mehr – sind<br />
Bezeichnungen für ein Getränk, bei<br />
dem wahrhaftige Weinpuristen<br />
pikiert die Nase rümpfen, das für<br />
viele andere Freunde fruchtiger<br />
Tröpfchen hingegen zum <strong>Herbst</strong><br />
gehört wie die Traubenlese und der<br />
Zwiebelkuchen: Federweißer. Aber<br />
was ist das eigentlich genau?<br />
Weder Fisch noch Fleisch<br />
Tja, eigentlich ist der naturtrübe<br />
Trank nichts Halbes und nichts Ganzes,<br />
was für den konkreten Fall bedeutet,<br />
dass es sich beim Federweißen<br />
nicht mehr um Saft und noch nicht<br />
um Wein handelt. Genau genommen<br />
haben wir es mit einem Traubenmost<br />
in der Übergangsphase zum (Weiß)<br />
Wein zu tun. Nach und nach sorgt die<br />
im Most enthaltene Hefe dafür, dass<br />
Zucker durch Gärung in Alkohol umgewandelt<br />
wird. Also das, was bei der<br />
„normalen“ Weinherstellung auch passiert. Die Grundregel lautet: Je süßer,<br />
desto weniger fortgeschritten ist der Gärungsprozess und desto weniger alkoholhaltig<br />
ist der Most. Als richtiger „Jungwein“ darf der Federweiße oder<br />
„Naje Woi“ (neue Wein), wie er in der Pfalz genannt wird, hingegen erst nach<br />
Abschluss der Gärung bezeichnet werden – wenn er also kein Federweißer<br />
mehr ist.<br />
Was saust denn da?<br />
Aber wo kommen die komischen Bezeichnungen her? Könnte es sich dabei<br />
etwa um Schnapsideen handeln? Das klingt auf Anhieb schwer vorstellbar,<br />
hat der vergärende Most in dem Moment, wo er „offiziell“ als Federweißer gelten<br />
darf, doch lediglich vier Prozent Alkohol. Davon braucht es schon eine<br />
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<strong>KACHEN</strong> No.24 | HERBST 20