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hotel & gastro Style 2020|2+3

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& gastro

DAS FACHMAGAZIN FÜR DIE GEHOBENE HOTELLERIE UND GASTRONOMIE

HEFT 23 | € 15 | hotel & gastro style Medien GmbH, Grenzgasse 111, 2340 Maria Enzersdorf, Österreichische Post AG, MZ 20Z042011 M

ReStart?


kludi.at


Editorial

Aufsperren

– aber wie!

Beinahe jeder in diesem Land kämpft mit den Folgen der

Corona-Krise. Seien es die Mitarbeiter, die im Home Office

arbeiten und die gesamte Familie rund um sich haben, oder

die Unternehmer aller Branchen und Sparten, die im Förderdschungel

um finanzielle Hilfspakete ringen. Einige haben

leider den Kampf gegen dieses heimtückische Virus verloren

und damit meine ich nicht den wirtschaftlichen Kampf.

Diese Ausgabe widmet sich hauptsächlich dem Thema, das

uns gerade alle beschäftigt: „Wir durften wieder aufsperren

– ReStart!“ Es war kein leichtes Unterfangen. Ob und wie es

uns gelingt ist ebenso noch nicht absehbar. Auch die Konsequenzen

der vermeintlichen Steuerzuckerl können uns wie

ein Bumerang treffen. Sie werden uns wohl noch lange Kopfzerbrechen

bereiten, glaubt man dem deutschen Makro-

Ökonom und Bestseller Autor Daniel Stelter, der darüber in

seinem neuen Buch mit dem Titel „Coronomics – Nach dem

Corona-Schock: Neustart aus der Krise“ schreibt.

Viele Unternehmen gehen in Zeiten der Krise andere Wege.

Einige Stimmen haben wir eingefangen, wie kreative Hoteliers

und Gastronomen diese Krise bewältigen, aber auch

Ideen von Zulieferern und Produzenten. Beispielsweise

punktet die Brau Union Österreich damit, dass sie gratis

Schankreinigungen für Gastronomen durchführt. Oder der

Gastronomie-Großhändler Kastner, der mit seinem Home

Delivery Startpaket den Gastronomen hilft, die entgangene

Auslastung, durch die neuen Abstand-Richtlinien, im Abholund

Zustellservice wieder wett zu machen. Viele Berater

der Branche tüfteln an Konzepten, die Unternehmer helfen

sollen unbeschadet bzw. mit möglichst wenig Schrammen

aus der Krise zu kommen. „Comma“-Agenturchefin

Nicole Rathgeb-Höll spricht darüber, wie sie PR in Zeiten

wie diesen für die Hotellerie auf den Punkt bringt.

Die Gretchenfrage ist aber wohl die: Was prognostizieren

die Zukunftsforscher? Auch dieser Frage sind wir nachgegangen.

Ist es das Lesen in der Glaskugel oder was meinen

die Forscher, wie sich die Menschen und auch die Wirtschaft

von diesem Shutdown wieder erholen wird können.

Um Ihnen abseits des Kernthemas unserer Zeit auch wie gewohnt

neue Hotelkonzepte zu zeigen, fand ich es treffend

Ihnen die neue Winzervilla „Vom Arzt empfohlen“ vorzustellen.

In diesem Sinne bleibt mir nur noch eines zu sagen:

„Viel Kraft, gute Ideen und bleiben Sie gesund!“

#restart

Herzlichst

Sonja G. Wasner, MBA

Herausgeberin


Inhalt

06

10

hotel style

Was Wirte dringend brauchen 06

Bargeld statt Pseudo-Steuerzuckerl

Jeder kämpft so gut er kann 10

Hoteliers stemmen sich gegen die Krise

Alpenbaden und Herzen hören 14

Körper, Geist und Seele stärken

Für Prinzessinnen und Prinzen 15

Royaler Wohnflair

Goldplätze und Geier 16

im Raurisertal

Logenplatz mit See 17

Steinerwirt in Zell am See

Leben nach der Corona-Krise 18

We‘re back

In Steaks gebettet 22

Neueröffnung

Das große Interview 24

mit KR Christof Kastner

Auf zu neuen Ufern 28

Aktuelles Projekt

Vom Arzt empfohlen 32

Neueröffnung

15

18

32

24

4

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Die Familie Julius Meinl lebt seit über fünf Generationen ihre tiefe Leidenschaft für großartigen Kaffee.

Viele Farmerfamilien im kolumbianischen Tolima Department teilen diese Leidenschaft. Sie geben ihre

Erfahrungen und ihr Wissen über Kaffee sorgfältig von Generation zu Generation weiter.

Heutzutage wird es für sie jedoch immer schwieriger, im Geschäft zu bleiben.

Daher unterstützt Julius Meinl jetzt kolumbianische Farmer dabei, die Umstände der Produktion

und die Qualität ihres Kaffees zu verbessern – für sie und zukünftige Generationen.


ReStart

Was Wirte wirklich

dringend brauchen:

Bargeld statt Pseudo-Steuerzuckerl

Virus erfolgreich bekämpft, Patient trotzdem tot: Noch lange, nachdem

schon alle Masken gefallen sind und die Menschen zur neuen Normalität

zurückgekehrt sein werden, werden Tourismusbetriebe an den Folgen

des Shutdowns der Corona-Krise sterben. Experten sagen für die

nächsten zwölf Monate einen Kahlschlag von bis zu 40 Prozent voraus.

Manche nennen diese Zäsur auch Markbereinigung, was

in der Natur einer wirtschaftlichen Krise liege, wie Peter

Dobcak, der Gastronomie-Fachgruppenobmann

der Wiener Wirtschaftskammer erläutert. Gesund sei dies freilich

nicht, sagt er, und eine solche Entwicklung dürfe man als

Sozialstaat auch nicht akzeptieren.

Dabei hat Dobcak vor allem den Gesetzgeber im Blick, dem

er rät, einmal nachzurechnen, was diesem billiger käme: Entweder

tausende wirtschaftlich schwache Tourismusbetriebe,

die sich gerade noch so über Wasser halten, untergehen zu

lassen und damit über viele Jahre lang das Sozialsystem zu

belasten, oder den Betreibern von angeschlagenen Unternehmen

lieber eine direkte Förderung zu gönnen, um damit

deren Überleben zu sichern? Und was sei mit den gesunden

Betrieben, die vor kurzem investiert haben, aber auch keine

Finanzierung bekamen?

Der durch den Shutdown entstandene wirtschaftliche Schaden

sei groß, gesteht der oberösterreichische Unternehmer und Abgeordnete

zum Nationalrat, Laurenz Pöttinger (ÖVP) ein, verweist

aber darauf, dass dieser Schaden durch spezielle Hilfspakete

„bestmöglichst“ abgefedert werde. Stichwort: Wirte-Paket!

Denn nicht nur der Grieskirchner Spitzengastronom Thomas

Altendorfer, zu dessen Unternehmensgruppe 17 Betriebe gehören,

hatte bereits Mitte April lautstark geklagt, dass die Regierungsgelder

viel zu zaghaft fließen und es seiner Ansicht nach

einer großzügigen, finanziellen und nicht rückzahlbaren Soforthilfe

für die Gastronomen bedarf. Ob er sie als einer der wenigen

bekommen hat?

Denn keine vier Wochen später bedankte er sich bei Laurenz

Pöttinger für das geschnürte Wirte-Paket, das beispielsweise

der Wiener FPÖ-Chef und Vizebürgermeister Dominik Nepp als

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Peter Dobcak

WKW Fachgruppenobmann Gastronomie

Thomas Altendorfer

Spitzengastronom

Dominik Nepp

Vizebürgermeister Wien

Fritz Strobl

Präsident SWV

© Ingo Pertramer

© JENNIFER FETZ

© www.dominiknepp.at

© www.swv.org

© Daniel Schaler

© Guggenbichler

Sepp Schellhorn

Hotelier | Nationalrat (Neos)

Alexandra Psichos

Vorsitzende FV Kaffeehäuser im SWV

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ReStart

„reine Sterbehilfe“ bezeichnet. Altendorfer jedoch zeigt sich damit

zufrieden und begrüßt die Reduktion der Umsatzsteuer auf alkoholfreie

Getränke von 20 auf zehn Prozent. Eine Senkung der Umsatzsteuer

auf Bier und Wein wäre ihm freilich noch lieber gewesen

und damit spricht er auch vielen seiner Kollegen aus der Seele.

Doch Pöttinger verweist stolz auf die Abschaffung der Schaumweinsteuer

und auf die Erhöhung der Absetzbarkeit von Geschäftsessen.

Zudem wurde auch die Obergrenze für pauschalierte

Betriebe von derzeit 255.000 auf 400.000 Euro angehoben – allerdings

erst ab dem 1.Juli.

Damit wird den Wirten das Comeback zur wirtschaftlichen Normalität

besser und schneller gelingen, glaubt Pöttinger, allerdings

kaum einer der Wirte, von denen so mancher die Auswirkungen

dieses Hilfspakets auch nicht mehr erleben dürfte.

Für Fritz Strobl, den Präsidenten des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes

(SWV) in Wien, ist dieses Gastronomie-Hilfspaket

„eine Frotzelei“. Denn die zehnprozentige Steuersenkung auf

alkoholfrei Getränke brächte Erleichterung nur bei einem stabilen

Umsatz, der auf Grund der Corona-Krise aber auch für die nächsten

Monate noch nicht zu erwarten sei. Dies ist auch die Meinung

der Oppositionsparteien im Parlament.

Daher, so die einhellige Meinung, gehe auch die Erhöhung der Pauschalierungsgrenze

für Gastronomiebetriebe ins Leere und ein Ansteigen

der Geschäftsessen sei ebenfalls nicht zu erwarten, weshalb

diese Maßnahmen „in Wahrheit niemanden helfen“, wie auch

FPÖ-Bundeparteiobmann Norbert Hofer betont.

Für Peter Dobcak ist dies das traurige Resultat „einer völlig verfehlten

Politik für Unternehmer.“ Die Gastronomie, das ist für Fritz

Strobl sonnenklar, „braucht keine Pseudo-Steuerzuckerl, sondern

sofortige finanzielle Unterstützung.“

Konkreter wird Alexandra Psichos, die Vorsitzende der Fachvereinigung

Kaffeehäuser im SWV Wien, die eine Entschädigung für

den zweimonatigen Umsatzausfall fordert, den die Krise verursacht

hat. In dieser Zeit sind den Betrieben durch die eingeforderten Hygienemaßnahmen

zudem auch noch Mehrkosten entstanden, die

die Bundesregierung völlig ignoriere, wie Psichos klagt: So mussten

zum Beispiel Tischtücher öfter gewechselt und erhöhte Reinigungskosten

bezahlt werden. Auch Einweg-Speisekarten wurden

angeschafft, Desinfektionsmittel besorgt und befestigt und Hygienemasken

bestellt.

„Was uns wirklich helfen würde, wäre eine spürbare Senkung der

Lohnnebenkosten“, bringt es beispielsweise Maria Haslinger, die

Vorsitzende der Fachvereinigung Gastronomie im SWV Wien, auf

den Punkt. Schon in der Vergangenheit waren die leidigen Lohnnebenkosten

immer wieder Thema zwischen den Branchenvertretern

und den Politikern gewesen, ohne dabei auch nur einen Schritt

weiter gekommen zu sein.

Auch ohne die Corona-Krise sei es in den letzten Jahren zunehmend

schwieriger geworden, ein Wirtshaus erfolgreich zu führen“,

räsoniert Sandra Lumetsberger-Danninger von der „Moser Alm“ in

Mönchdorf-Königswiesen im oberösterreichischen Mühlviertel.

Das gilt im Übrigen auch für die Hotellerie, wie der Salzburger Hotelier

und Abgeordnete zum Nationalrat (Neos), Sepp Schellhorn

erläutert: Denn von jedem 1000er Umsatz blieben dem Hotelier lediglich

14 Euro, die er dann auch noch versteuern müsse.

Unter solchen Umständen haben sich auch Hoteliers überlegt, ob

sie am 29. Mai wieder aufsperren sollten. Denn ihre Zukunft ist auf

Grund der dort und da noch geltenden Reisebeschränkungen und

anderer Unwägbarkeiten ungewisser als die der Gastronomen und

selbst viele Wirte hatten überlegt, ob sie am 15. Mai starten sollten.

Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es wahrscheinlich sinnvoller gewesen,

wenn wir gar nicht mehr geöffnet hätten, konstatiert Karl

Jan Kolarik vom legendären Prater-Bierlokal „Schweizerhaus“ in

Wien. „Die nächsten Wochen werden wohl sehr herausfordernd

werden.“ Denn trotz gleich hoher Personal- und Fixkosten, werde

man wohl nur die Hälfte des normalen Umsatzes machen können.

Das „Schweizerhaus“ hätte heuer sein 100-jähriges Jubiläum

feiern können, hat diese Veranstaltung jedoch auf nächstes

Jahr verschoben.

Im Gasthaus „Moser Alm“, das heuer bereits 20 Jahre besteht, hat

man am 15. Mai erst gar nicht geöffnet. Denn dort startet man erst

ab Ende Juni in den Jubiläumssommer. „Wir nutzen die Krise als

Chance, um uns gastronomisch neu aufzustellen“, erläutert Markus

Danninger, der das Lokal mit seiner Frau Sandra führt.

Andere Kollegen wiederum können die Worte von der Krise als

Chance schon nicht mehr hören. „Für mich“, sagt ein Wirt, der ungenannt

bleiben möchte, war diese Krise keine Chance, sondern

das Ende. „Ich habe den Laden schon zugesperrt und bin jetzt

Klient beim AMS.“

Von Kurt Guggenbichler

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Laurenz Pöttinger

Unternehmer | Nationalrat (ÖVP)

Norbert Hofer

FPÖ-Bundeparteiobmann

© Schweizerhaus

© Moser Alm

© Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS

© Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS

Karl Jan Kolarik

Schweizerhaus

Familie Lumetsberger-Danninger

Gasthaus „Moser Alm“

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ReStart

Hoteliers stemmen sich gegen die Krise:

Jeder kämpft so gut er kann

Seit Pfingsten dürfen auch österreichische Hotels wieder Gäste empfangen und

beherbergen. Doch nur jeder zweite Betrieb macht dabei mit wie die Österreichische

Hoteliers-Vereinigung erfragte. Der Grund dafür sind mangelnde Auslastung und

hohe Kosten. Der Rest stemmt sich engagiert gegen die Krise.

Im weißen Rössl am Wolfgangsee, da öffnet sich wieder die Tür!

Guten Morgen, tritt ein, vergiss deine Sorgen…. – mit diesem

leicht abgewandelten Text des bekannten Operettenliedes könnte

man dort zu Pfingsten die ersten Gäste begrüßt haben. Jedenfalls

freut sich „Rössl“-Wirtin Gudrun Peter mit ihren Mitarbeitern

nach den Wochen des Stillstandes endlich wieder ihrer Passion

nachkommen zu können: nämlich Gäste zu beherbergen und den

Menschen ein wenig Freude zu schenken.

Doch in Zeiten von Corona scheint es allein damit nicht mehr getan

zu sein. Als Upgrading gibt’s für die Klientel des berühmten

Wolfgangsee-Hotels auch noch Sicherheit, heißt es, weil man

sich davon einen zusätzlichen Buchungsanreiz verspricht. Da

Händewaschen, desinfizieren und Abstandhalten ohnehin schon

obligatorisch sind, verweist Gudrun Peter auf den in ihrem Haus

zusätzlich gepflegten Sicherheitsaspekt des Zeitungsbügelns,

was früher rein aus Gründen der Noblesse oblige geschah. Die

feine Gesellschaft wollte sich nicht die Finger an der Druckerschwärze

schmutzig machen. Heute käme dort jeder Gast in den

Genuss dieses früher nur dem Adel vorbehaltenen Dienstes, versichert

Peter, auch wenn das Zeitungsbügeln nur eine der zahlreichen

Sicherheits- und Hygienemaßnahmen sei, die zu einem

angenehmen Aufenthalt in der berühmten Operettenpension

beitragen sollen.

Die Not, die uns durch das Covid 19-Virus eingebrockt wurde,

macht offenbar erfinderisch in dem Bestreben, das Geschäft nach

dem Shutdown wieder anzukurbeln. In Graz ging der Betreiber des

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| BA12-20G |

Einfach konfigurierbar:

TwinCAT 3 Lighting

Solution für DALI 2

Parkhotels, Philipp Florian, gar so weit, sämtliche 68 Zimmer seines

Hauses unter dem Uhrturm den Gästen zu Pfingsten gratis

zu überlassen. Damit hofft er, sein Geschäft, das durch die

Corona-Krise zum Erliegen kam, wieder in Schwung zu bringen.

„Wenn ich einen Blick in das Reservierungsbuch werfe, dann

sehe ich fast ausschließlich leere Seiten“ hatte er noch drei Wochen

vor dem Pfingststart geklagt. Er vermutet, dass es eine

gesamtgesellschaftliche, aber auch eine gesamtpolitische Anstrengung

brauchen wird, um den Tourismus in Österreich am

Leben zu erhalten.

Bei den Hoteliers ginge es mittlerweile schon ums nackte Überleben,

warnte Susanne Kraus-Winkler, die Doyenne der Beherbergungsbranche

bereits Mitte April: „Jetzt gilt es zu sehen, wie

www.beckhoff.at/lighting-solution

Mit TwinCAT 3 Lighting Solution stellt Beckhoff eine Lichtlösung

vor, die vom Engineering bis zur Wartung auf die Vereinfachung

aller Arbeitsschritte setzt. Alle typischen Lichtregelungen sind integriert,

die Anzahl der DALI-Linien ist unbegrenzt. TwinCAT 3 Lighting

Solution ist auch für Betreiber leicht über Excel konfigurierbar und

zugleich voll HTML- und webfähig, dezentral skalierbar sowie direkt

über Panel bedienbar. Schnelle Funktionsänderungen, Adressierungen

und Erweiterungen sind direkt im Betrieb möglich, ebenso wie

von DALI-Linien unabhängige Gruppierungen.

Direkt vom Panel aus bedienbar: TwinCAT 3

Lighting Solution vereinfacht die Umsetzung

individueller Lichtlösungen.


ReStart

unsere Betriebe in Österreich durch diese gewaltige Krise kommen…“

Schon das vorzeitige Ende der Wintersaison hat der Hotellerie

und der Gastronomie in der Alpenrepublik 1,6 Milliarden Euro

gekostet, ließ die österreichische Wirtschaftskammer errechnen

und am Ende des Jahres drohe der Branche – im Vergleich zum

Vorjahr – ein Verlust von 7,5 Milliarden Euro. Dabei hatte unsere

Hotellerie im August 2019 noch einem guten Jahr entgegengeschaut.

Denn in fast neun von zehn Betrieben – das ergab damals

eine WKÖ-market-Umfrage – wurde die Zukunft des Unternehmens

ziemlich positiv bewertet. Angesichts der eher verhaltenen

Konjunkturaussichten sei dieses Ergebnis bemerkenswert, staunte

Susanne Kraus-Winkler.

Doch dann kam Corona und der Shutdown machte die Erwartungen

zunichte. Ein Jahr nach der optimistischen Prognose sind die

Aussichten für die heurige Sommersaison nun ziemlich düster, weil

die meisten Hotels gar nicht bis wenig ausgelastet sind. Rund ein

Viertel der Beherbergungsbetriebe werden heuer gar nicht mehr

aufsperren, weil es sich für sie wirtschaftlich nicht rechnet, glaubte

noch vor einiger Zeit Thomas Reisenzahn von der Unternehmensberatung

Prodinger, weshalb wohl 85 Prozent der Betriebe, so seine

Vermutung, in die Verlustzone rutschen werden. Aufgrund der

Corona bedingten Schließungen hätte ein Drittel der Häuser so

massive Probleme, dass bereits der Pleitegeier über ihnen kreist.

Schon vor zwei Monaten forderte Susanne Kraus-Winkler Direktzuschüsse

für die Hoteliers ein, weil reine Kredithaftungen und

Zinsunterstützungen nicht reichten. Ohnehin würden die Patronate

lieber selbst Geld erwirtschaften, doch ob dies heuer noch

gelingt, werde sehr davon abhängen, in welchem Ausmaß der

Konsum wieder anspringt, wie Manfred Katzenschlager, der Tourismus-Spartengeschäftsführer

in der WKÖ, konstatiert. Dafür ist

es seiner Meinung nach unbedingt nötig, alle Grenzen wieder zu

öffnen, damit der Reiseverkehr wieder in alle Richtungen fließen

könne. Aber auch die uneingeschränkte Wiedereröffnung von

Freizeitanlagen und die Abhaltung von Veranstaltungen sei ein

wichtiger Faktor zur Konsum-Stimulation.

Doch der Tourismusexperte Oliver Fritz vom Wirtschaftsforschungsinstitut

dämpft die Erwartungen bezüglich der Grenzöffnung,

weil dies nicht automatisch mehr Besucher bedeute. Darauf,

wie auch auf die Konsumstimulation, wollten viele Hoteliers ohnehin

nicht warten. So hatten sie noch vor der Öffnung zu Pfingsten

mit der Planung von hauseigenen Veranstaltungen und Angeboten

begonnen, um damit Gäste anzulocken. „Wir haben uns viel

vorgenommen, um unseren neu entwickelten Summer-Sunset-

Wing-Club als mitreißendes Erlebnis zu gestalten“, betont Junior-

Chefin Simone Gastberger vom „Scalaraia“-Hotel in St, Wolfgang.

„Gerade heuer wird der Urlaub für die Seele besonders wichtig

sein.“ Und um besonders viele Seelen für die „Scalaria“ zu gewinnen,

hat die Hoteliere ein „Verlängertes Weekend-Spezial“-

Paket geschnürt und ein „7-Tage Sport und Lifestyle“-Package zusammengestellt.

„Damit könne man sich kleine Träume erfüllen“,

macht Gastberger Appetit auf ihre Offerte wie zum Beispiel „mit

dem Oldtimer auf die Alm fahren oder mit dem Hubschrauber zum

Abenddinner nach Salzburg fliegen.“

„Jeder kämpft für sich allein“

und jeder kämpft so gut er kann“, scheint nun das Motto derjenigen

Hotel-Betreiber zu sein, die der Krise nicht nur die Stirn

bieten, sondern sogar aus der Krise heraus zu einem neuen Höhenflug

ansetzten wollen. Deshalb werde es auch kein Preisdum-

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Kommentar

Von Kurt Guggenbichler

Zu lange gewartet

Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Diese Binsenweisheit

findet in diesen Tagen vielfache Bestätigung

und wir werden vermutlich noch eine ganze Weile daran

erinnert werden. Denn seit Wochen haben etliche Branchen

– nicht nur die Gastro- und Touristik-Sparte – keine

oder kaum noch Geschäfte und für viele kommt das von

der Regierung in der 21. Woche angekündigte Sofortgeld

vermutlich schon zu spät.

ping geben, versichert Philipp Florian vom Grazer Parkhotel.

Die Leistungen seiner Branche seien nämlich herausragend und

von daher sei man verpflichtet, auch schon allein der Mitarbeiter

wegen, die Preise stabil zu halten.

Auch beim Stanglwirt im Tiroler Going wird es vermutlich keinen

Preisnachlass geben. Man sei ausgebucht heißt es und

freut sich ganz närrisch über die Grenzöffnung, weil doch die

Mehrheit der Gäste (80 Prozent) aus Deutschland kämen wie

Maria Hauser durchblicken lässt. Zumindest beim Stanglwirt

scheint die Sommersaison gerettet zu sein.

In der Stadt Salzburg setzen die Hoteliers voll auf deutsche

Gäste. Damit besteht auch dort die Hoffnung, „ die Sommersaison

doch noch einigermaßen retten zu können“, wie WKÖ-Spartenobmann

Albert Ebner betont, der sich mit dem Geschäftsführer

der Kärnten-Werbung, Christian Kresse, darin einig ist:

Allein mit den inländischen Gästen hätte man heuer keine Perspektive

mehr gehabt.

Doch das mit den deutschen Gästen klappt nicht überall. Deshalb

sind auch mehr als die Hälfte aller 1.500 österreichischen

Beherbergungsbetriebe – und nicht nur ein Viertel, wie Prodinger

prophezeit hatte – trotz der Öffnungserlaubnis geschlossen,

wie ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer erläutert.

Ein betroffener Hotelier habe ihr erzählt, dass er pro Gast

300 Euro draufzahlen würde, wenn er zu Pfingsten aufgemacht

hätte. „Wenn die Auslastung zu gering ist, sind die Fixkosten

einfach zu hoch“, sagt Reitterer. Um ein Hotel rentabel

führen zu können, müsse das Haus wenigstens zu 60 Prozent

belegt sein. Von Kurt Guggenbichler

Nach einem wochenlangen Empörungssturm der Unternehmer,

die täglich auf die von Finanzminister Blümel

vollmundig verkündete „Koste-es-was-es-wolle“-Hilfe gewartet

hatten, hat sich die türkis-grüne Regierung nach

zweimonatiger Krise endlich dazu durchgerungen, nun

auch den kleineren Firmenbetreibern mit einem „schnellen,

unbürokratischen Fixkostenzuschuss“ zur Seite zu

springen und nicht mehr nur mit Garantieren zu helfen.

Von echtem Geld war die Rede und je nach Umsatzverlust

will der Staat nach einem genau ausgeklügelten

Schlüssel bis zu 75Prozent der Fixkosten für maximal

drei Monate ersetzten. Bis heute, Mitte Juni, werden

schon viele Betroffene wissen, ob dieser Fixkostenzuschuss,

den Vizekanzler Werner Kogler als „großen

Wurf“ lobt, wirklich schnell und unbürokratisch bei den

Betroffenen angekommen ist. Um überhaupt einen Zuschuss

lukrieren zu können, ist ein Umsatzverlust von

mindestens 40 Prozent Voraussetzung.

An ausgewiesenen Umsatzverlusten wird es in den Betrieben

derzeit wohl nicht mangeln. Aber sind das auch

echte Verluste oder nur buchhalterische? Da der Staat

unrentablen Firmen das Geld nicht unbedingt in den

Rachen werfen möchte, wird er natürlich die jeweilige

Firmensituation gründlich zu prüfen haben, was letztlich

aber wieder keine schnelle Abwicklung des Fixkostenzuschusses

erwarten lässt.

Sollte es diesmal aber tatsächlich anders kommen,

werden wohl viele Unternehmer, die vom Staat ohnehin

schon seit Jahren mehrfach gemolken und als Dank

dafür auch noch gern im Regen stehen gelassen werden,

ziemlich überrascht sein. Ein wirklich großer Wurf wäre

es allerdings gewesen, hätte man sofort zu Beginn des

wirtschaftlichen Shutdowns allen Firmenbetreibern zehn

Prozent ihres Umsatzes, den sie üblicherweise erzielen,

bar ausbezahlt.


ReStart

Alpenbaden und

Herzen hören

Das Immunsystem von Körper, Geist und Seele stärken, in

Ruhe und Bewusstheit die Tage begehen – me treat vom

Feinsten. Das Hotel Goldener Berg in Oberlech begibt sich

auf ganz neue Pfade.

Achtsam und bewusst

wird die neue Zeit, die

jetzt kommt – noch

besser, als das was war.

Ich freu mich drauf!

Daniela Pfefferkorn

© Hotel Goldener Berg

Achtsam die Natur erleben, mit Guides, die der Kräuterkunde

Herr sind, barfuß über den Sinnespfad gehen und wahrnehmen,

morgens und abends Yoga auf der dafür reservierten

Terrasse über den Dächern Lechs mit dem Yogi in Residence. Den

Coach für wichtige Lebensfragen nützen und die heilenden Hände

der mannigfaltigen Energie Therapeuten für das Auflösen von

Energieblockaden nützen. Das ist Urlaub am Goldenen Berg.

Kraftplatz in den Bergen

„Wir möchten die Menschen berühren. Seelisch, Geistig, Körperlich.

Wir möchten, dass sie leichter und reicher heimfahren, als sie gekommen

sind“, so die Hotelchefin Daniela Pfefferkorn. Bereits vor

vielen Jahren wurde mit dem SEINS Pfad ein wichtiger Grundstein

für diese Philosophie gelegt. Achtsamkeit und Bewusstheit stehen

dabei im Mittelpunkt. Die täglich stattfindenden Wanderungen

trainieren genau diese Fähigkeit. Immer im Blick die Atmung. „Wir

atmen zu flach, zu wenig bewusst, entfremden uns damit von uns

selbst“, sind sich die Experten vor Ort einig. Alpenbaden, so weit,

so hoch, so schnell Sie möchten, zu Fuß oder mit E-Bike hilft ebenfalls

zu innerer Ruhe, die tiefe Atmung kommt von allein. „Fürs Herz

etwas Gutes tun, das geht besonders gut bei einer entspannenden

Klangtherapie“, so Daniela Pfefferkorn. Viel Wertvolles, viel Einzigartiges,

das hier inmitten der traumhaften Bergwelt möglich ist!

Damit ein Stück Urlaub mit nach Hause genommen werden kann,

erhalten die Gäste ihr persönliches „me-Büchlein“, wo alle Gedanken

ihren Platz finden und eine nachhaltige Erinnerung an diese

traumhaften Tage ist. www.goldenerberg.at

Sonja G. Wasner

© Hotel Goldener Berg © CARLETTO PHOTOGRAPHY

© LechZuersTourismusbyHannoMackowitz


© Fotos: KOSIS

© PREVIEW PHOTOGRAPHY (Matthias Kendler)

© makeART OG

© PREVIEW PHOTOGRAPHY (Matthias Kendler)

Für Prinzessinnen

und Prinzen

Inspiriert vom bedeutsamen Adelsgeschlecht „Hackl“

von Angerberg, das in Fügen ansässig war, erhielt das

Kosis Sports Lifestyle Hotel des Königs neue Kleider

und erwachte mit modernster Eleganz und Lässigkeit.

„Zu reisen ist zu leben. Durch

die unglaublich vielfältigen

Angebote in der Region,

können wir unseren Sommergästen

einiges bieten.“

Thomas Huber

© Kosis

Der 1480 erbaute mehrstöckige „Hacklturm“ galt zur damaligen

Zeit als wahrer „Wolkenkratzer“. Und dieser Turm steht

heute noch! Durch die gelungene Kombination aus royalem

Nachlass und modernem Lifestyle entstand so mitten im Zillertal

ein Lifestyle und Sporthotel, dessen neues Design geschaffen ist

für die Kings und Queens der Gegenwart.

Royaler Wohnflair

Im schönen Zillertal kennt man das erfolgversprechende Urlaubsrezept

genau: Man nehme eine ordentliche Portion royalen Wohnflair,

mische diesen mit einer Handvoll körperlich aktiver Betätigung

und verfeinere das Ganze mit einer anständigen Prise

Genuss. Fertig ist der wohltuende Sommerurlaub im Kosis Sports

Lifestyle Hotel in Fügen mit 1001 Extraleistungen wie Brotbackkurs

oder Tesla-Probefahrt. Die sommerlichen Vorlieben der Kings und

Queens von heute sind breit gefächert.

Das Aktivsein ist des Königs Lust

Wander- und Golfschuhe, Bike und Badehose – wer zum Sommerurlaub

nach Fügen reist, packt dies gleich mit ein. Denn kaum eine

Region bietet so bunte Möglichkeiten zum aktiven Zeitvertreib

wie das Zillertal. Zusätzlich wird den Gästen eine ganze Palette

an Zusatzleistungen geboten, von E-Bikes bis hin zu geführten

Wanderungen. Im Anschluss an einen aktiven Tag wartet das

Kosis Lifestyle Spa. www.hotel-kosis.at

Von Sonja G. Wasner

www.hotelstyle.at

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ReStart

Goldplätze und Geier

Den Urwald erkunden, Gold waschen, die Greifvögel

beim täglichen Ausflug beobachten – wer für den

Sommerurlaub im Hotel Alpina in Rauris im

Salzburgerland eincheckt, bucht spektakuläre

Erlebnisse und unberührte Naturtäler gleich mit.

© GRUBER MICHAEL

„Was wir hier tun, ist

für uns mehr als nur

ein Beruf. Wir machen

es gerne - das soll

man spüren“

Prommegger Carmen und

Thomas mit Paula

295 Kilometer markierte Wanderwege und Alpinsteige. Ein

Goldwaschplatz, ein Urwald und eine Vielzahl abgeschiedener

Wanderdomizile praktisch vor der Hoteltür. Der Sonnblickgletscher

nur einen Katzensprung entfernt. Das Raurisertal

bietet seinen Gästen ein Unterhaltungsprogramm der Extraklasse.

Und auch die Entspannung und Kulinarik kommt nicht zu kurz.

Dafür sorgt Familie Prommegger in ihrem Hotel Alpina. Mit echt

alpinem Charme und allem Komfort, den man sich wünschen kann.

Das Naturg’fühl im Raurisertal

Die Eigentümer stecken viel Herz in ihr Haus, renovieren, verfeinern

und überraschen ihre langjährigen Gäste immer wieder mit dieser

Liebe zum Detail und natürlich höchsten Hygiene-Standards. Mit

Themenzimmern wie dem Urquell-, Gold- oder Urwaldzimmer, sowie

der exklusiven Wellness-Suite mit eigener Infrarotkabine und

Blick in die traumhafte Bergwelt, bringt Familie Prommegger die

Vielfältigkeit des Raurisertals auch in die eigenen vier Wände.

Mit der Nationalpark Sommercard

in Richtung Urlaubsvergnügen

Eingebettet im Nationalpark Hohe Tauern bietet das Raurisertal

unzählige Aktivitäten für einen abwechslungsreichen Sommerurlaub.

Wie man das alles unter einen Hut bekommt? Die Nationalpark

Sommercard macht’s möglich. Sie erlaubt den Gästen ihrer

Partnerbetriebe, zahlreiche Attraktionen gratis zu besichtigen

sowie Freizeitanlagen und zahlreiche Bergbahnen kostenlos zu

nutzen. Das Angebot ist vielfältig und ein erlebnisreicher Sommerurlaub

damit gesichert. www.hotel-alpina-rauris.at Von Sonja G.

© Fotos: Gruber Michael

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www.hotelstyle.at


© Fotos: Hotel Steinerwirt

Logenplatz mit See

Der Sommer steht im Hotel Steinerwirt in Zell am See für aktive

Glücksmomente, grenzenlose Entspannung und kulinarischen

Genuss. Neben der zentralen Lage inmitten der Fußgängerzone

schätzen die Gäste vor allem den Charme der Region.

© Foto Lebesmhlbacher

„Wir freuen uns unsere

Gäste, in ihrer kleinen

Auszeit vom Alltag,

verwöhnen zu dürfen.“

Julia Haidinger & Simon Schuster

Zusammen mit ihrem Geschäftspartner und Wein-Koryphäe

Simon Schuster hat Gastwirtin Julia Haidinger hier ein charmantes

Hideaway für naturverliebte Bewegungs- und Genussmenschen

geschaffen.

Nicht zuletzt die grenzenlose Vielfalt an Aktivitäten, die geboten

wird fasziniert Gäste und zwar bei jedem Wetter.

Wo die Sonne Berg und See küsst

Zell am See ist vor allem für sein türkisblaues Wasser und atemberaubendes

Panorama bekannt. Wo die Bergluft ist, ist die

Entspannung nicht weit. Und dem, der auch während seines

Sommerurlaubs schön aktiv bleiben möchte, wird hier so einiges

geboten. Ob Sie nun am Fairway und Grün ihr Handicap verbessern

möchten, für einen Urlaub immer als Erstes die Wanderstiefel

einpacken oder nur auf zwei Rädern so richtig in Fahrt kommen

– Ihren Bewegungsdrang sind hier keine Grenzen gesetzt. Mit der

Sommerkarte, die der Gast direkt beim Check-in im Steinerwirt

erhält, stehen außerdem die Tore zu vielen weltberühmten Ausflugszielen

offen.

Wo Genuss an erster Stelle kommt

Im Steinerwirt setzt man auf Regionalität. Und der Urlaub wird mit

einer Portion köstlichem Tafelspitz oder süßem Kaiserschmarren

perfekt. Doch nicht nur kulinarisch, sondern auch Wellness-technisch

weiß das Haus aus dem Jahre 1493 zu überzeugen. Zur Entspannung

werden Sie kurzerhand auf das Dach geführt. Und da

lässt sich’s, bei Spitzen-Panorama und Rundum-Feel-Well-Service,

besonders gut durchatmen. www.steinerwirt.com

Von Sonja G. Wasner

www.hotelstyle.at

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ReStart

Leben nach der

Corona-Krise

Das Ende der Corona-Krise ist in Sicht. Aber wie geht es danach weiter?

Nix genaues weiß man nicht, auch wenn viele Zukunftsforscher jetzt so tun,

als wären sie Erleuchtete. Konkretes wird man allerdings erst wissen, wenn

die Zukunft zur Gegenwart wurde und ob dann die Welt wirklich eine andere

geworden sein wird, wie jetzt viele behaupten, bleibt abzuwarten.

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Vielfältige

Styles

Frisches

Wissenschaftler sind da eher skeptisch,

weil die Ergebnisse der Zukunftsforscher,

denen eine systematische

und kritisch wissenschaftliche

Untersuchung von Fragen möglicher zukünftiger

Entwicklungen auf technischem

wirtschaftlichen und sozialem Gebiet zugrunde

liegen sollte, oft stark von Wunschdenken

beeinflusst zu sein scheint.

Deren Vorhersagen haben oft eine ähnliche

Treffsicherheit wie die der Wirtschaftswaisen,

wenn sie das Wirtschaftswachstum

prognostizieren. Dabei haben sie schon

häufig genug ordentlich danebengehauen

wie auch der renommierte Zukunftsforscher

Mathias Horx mit seiner vor zehn

Jahren gemachten Prognose, dass es beispielsweise

Facebook in ein paar Jahren

nicht mehr geben werde.

Zweifellos ist jetzt die Stunde der Dampfplauderer

und die Auguren haben Hochkonjunktur,

weil die Menschen natürlich

wissen wollen, was sie nach dem Shutdown,

wann immer dieser endgültig und komplett

beendet sein mag, gesellschaftlich, wirtschaftlich

und politisch erwartet. Aber wer

vermag das schon sicher zu sagen?

„Alle Vorhersagen sind nur Hypothesen“,

konstatiert Harry Gatterer, einer dieser

modernen Propheten, an die sich die Menschen

in den Tagen der Krise verstärkt

klammern, nachdem die Wirtschaft so „brutal

heruntergefahren“ worden ist.

„Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona

denn vorbei sein wird, und alles wieder

zur Normalität zurückkehrt“, sagt Horx

und gibt darauf auch gleich die Antwort:

„Niemals!“ Wenn er sich da nur nicht wieder

irrt.

Die meisten Menschen wollen nämlich

eine Rückkehr zur früheren Normalität,

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ReStart

wie viele Wissenschaftler wissen wollen.

„Die Wirtschaft wird wieder wachsen“,

sagt Christian Rieck, der Professor für

Wirtschaftstheorie an der Universität

Frankfurt, wenn auch langsamer. Andere

Experten glauben, es käme nach der Krise

zu einem noch stärkeren Anziehen der

Konjunktur – mit all ihren unangenehmen

Begleiterscheinungen.

Für Rieck wäre es wünschenswerte, wenn

die Welt aus dieser Krise wenigstens gestärkt

hervorginge und er räsoniert: „Unser

globalisierter Wirtschaftskreislauf ist in

vielen Bereichen auf Kante genäht. Wir haben

alles als Schönwettermodell optimiert.

Produktionen laufen ‚Just in Time‘, alles

muss permanent verfügbar sein.“

Der Nachteil dieses Systems jedoch ist,

dass man dann oft keinerlei Sicherheitsreserven

mehr hätte, weshalb wir im Moment

besonders anfällig seien für eine unvorhergesehene

Störung wie dieses Virus.

Doch für die Zeit nach Corona würde es

einen Lerneffekt geben, glaubt Rieck:

“Ziemlich sicher werden die Entscheider

danach wieder stärker auf Resilienz achten.“

Das heißt: Unternehmen werden ihre

Widerstandsfähigkeit gegen Störungen

und unerwartete Schwierigkeiten stärken,

indem sie Reserven schüfen.

Als Folge wird das Unternehmen für den

nächsten Krisenfall dann natürlich besser

aufgestellt sein. Der Geschäftsbetrieb wird

sich dadurch jedoch verteuern, weil nun

mehr Geld für die Vorsorge aufgewendet

werden muss als in der Vergangenheit.

So werden wohl auch viele Produkte in der

Welt nach Corona teurer werden, was die

Menschen wahrscheinlich dazu veranlasst,

weniger zu konsumieren. Dieses Verhalten

werde uns daher schon sehr bald eine Rezession

bescheren, prophezeit Rieck, zumal

die Wirtschaft und das Finanzsystem

durch das Coronarvirus ohnehin schon

ziemlich angeschlagen sind. Bereits jetzt

hielten viele Leute ihr Geld zusammen, weil

sie sparen müssen.

Nach einiger Zeit jedoch werde die Spar-

Phase wieder abklingen und in weitere

Folge könnte eine nachhaltigere Wirtschaft

entstehen. Denn dadurch., dass wir als

Folge dieser Krise vieles besser machen

werden, werde es auch erhebliche Produktivitätsgewinne

geben, betont Rieck: Wir

werden stärker auf regionale Versorgung

setzen, weil wir gesehen haben, wie fatal

eine zu starke Abhängigkeit von einzelnen

Akteuren sein kann.

Dass als Lerneffekt dieser Krise auch gewisse

bürokratische Hürden abgebaut werden,

wie der Wirtschaftsprofessor glaubt,

wird von anderen Experten bezweifelt. Der

Sozialpsychologe Ulrich Wagner ist sich

auch alles andere als sicher, ob es nach

Corona wirklich zu grundlegenden Verhaltensänderungen

wie zum Beispiel der Verlangsamung

des Lebensrhythmus‘ käme.

Die Chance dafür gebe es zwar, meint die

Philosophin Liz Hirn (nomen est omen),

glaubt aber nicht, dass diese auch genutzt

werde. Sie fürchtet, dass die Beschleunigung

noch größer werden wird, weil die

Menschen keine ausufernde und sich

festsetzende Rezession wollen, sondern

schnellstmöglich wieder so leben wie davor.

Von Kurt Guggenbichler

20

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© Dorfhotel Fasching

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Neueröffnung

In Steaks gebettet!

Wenn sich drei Generationen Kompetenz in Fleischproduktion

gastronomisch manifestieren, dann hat die vierte Generation in

persona vom Oberndorfer Martin Ablinger mit seinem neuen

Hotel und Restaurantbetrieb „zum OXN“ eine neue Dimension für

Hotellerie geschaffen.

„Wenn man seine

Wurzeln kennt und

schätzt, kann man in der

Gegenwart auch eine

Zukunft haben.“

Martin Ablinger

© Simon Strasshofer

Vis a vis der Salzburger Grenzstadt Oberndorf, inmitten des

entzückenden bayrischen Laufens, liegt nun der künstlerisch,

zeitgenössisch perfekt, gestaltete Oxn, der erstmals mit der

Grenzöffnung im Juni auch österreichische Gäste verwöhnen wird.

Eine Achse aus Moderne, Kultur und Kreativität gibt bei diesem Hotel

- von der Graffiti im Lichthof bis hin zu den meisterlich gestalteten

Absurditäten - Kulinarik und Erholung einen tieferen Sinn.

Wo Schnitzel und Steaks fliegen

Die Rohstoffressource Fleisch liegt natürlich im elterlichen Betrieb

des Junghoteliers, der so einzigartig authentisch und kompetent auf

die richtigen Gustostückerl zugreifen kann, welche einem dann nahezu

entgegenfliegen, betritt man den stilvollen Speisebereich mit

großzügiger Außenterrasse. Es ist der Dry-Ager, der im Glasschrank

imposant sichtbar macht, wie sich die noch rohen Spezialitäten

sechs Wochen lang abhängen, um zur aromatisch, geschmacklichen

Höchststufe zu gelangen. Mit Zeit, Hingabe und Qualität reift hier

nicht nur die Speisekarte, sondern der gesamte OXN.

Jedermann/-frau

Während unweit vom OXN in Salzburg mit „Jedermann“ schon seit

1920 ein Weltpublikum bespielt bekommt Jedermann in Laufen die

Jederfrau dazu, da die Konzeption insbesondere alle Einheimische

einlädt an den Highlights des stylishen Hauses teilzunehmen: sozusagen

ein Hotel das für jeden Mann und jede Frau gemacht ist.

Das Restaurant und Xaver (die Hotelbar) sind nicht nur hinsichtlich

der Qualität, sondern auch punkto Preisgestaltung eine tolle

Option den Alltag zu genießen. Wer hat schon - auf Basis Day-SPA

- den Naturbadeteich und die Schneesauna gleich um´s Eck!

Von Robert Oberndorfer

© Fotos: www.zumoxn.at

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Neuer Vorstand der

Laufen Austria AG

Christian Schäfer übernimmt von Marc

Viardot die Geschäftsleitung der Laufen

Austria AG und bildet in Zukunft gemeinsam

mit Antonio Linares, dem Senior Managing

Director der Laufen-Gruppe, den Vorstand

der Laufen Austria AG.

© Laufen Austria AG

Der 43-Jährige kann auf eine fast 10-jährige Management-Erfahrung

in der Laufen-Gruppe verweisen: Nach dem Start im

Schweizer Headquarter von Laufen im Marketing und Produktmanagement

führte Christian Schäfer ab 2015 die Geschäfte

bei der Laufen-Tochter in Norwegen. Seit 2017 ist er stellvertretender

Geschäftsführer bei Laufen Austria und wird nun als Vorstand

die Neuausrichtung des Unternehmens in Österreich weiter

vorantreiben. Dazu gehört die Stärkung von Vertrieb und Service

in Wilhelmsburg (NÖ) sowie der Ausbau der Produktion und des

Innovationszentrums in Gmunden (OÖ).

Die Laufen Austria AG produziert und vertreibt hochwertige Sanitäreinrichtungen

in Österreich und beschäftigt aktuell rund

220 Mitarbeiter. Mit Sitz in Wilhelmsburg (NÖ) und Produktion

in Gmunden (OÖ) ist sie Teil der Schweizer Laufen-Gruppe, die

auf Komplettlösungen für Badezimmer im Premium-Segment

spezialisiert ist. Das 1892 gegründete Unternehmen hat seinen

Hauptsitz in Laufen bei Basel. Die Laufen-Gruppe beschäftigt

rund 2.500 Mitarbeiter in sieben mitteleuropäischen Produktionsstätten

(Schweiz, Österreich, Tschechien und Polen) und

unterhält Vertriebsbüros in 44 Ländern. Seit 1999 ist Laufen die

globale Premium-Marke der Roca-Gruppe, einer Unternehmensgruppe

im Familienbesitz. Die Roca-Gruppe beschäftigt mehr

als 22.000 Mitarbeiter und verfügt über 80 Produktionsstätten

in 19 Ländern.

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VIELE WEITERE

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Interview

Gespräch mit Branchengröße

KR Christof Kastner

Das große Interview zum ReStart!

Sonja G. Wasner ist zu Gast bei KR Christof Kastner in der Firmenzentrale

der Kastner Gruppe in Zwettl im Waldviertel, in einer Region wie es

ländlicher nicht sein könnte. Auch hier ging der Shutdown mit massiven

Einschränkungen und völlig neuen Herausforderungen einher. Die

Herausgeberin spricht über die „neue“ Normalität, die Chancen aber

auch über die Herausforderungen an Politik und Wirtschaft mit dem

Multifachgroßhändler.

Die Lebensmittel aus der Region bekamen

in der Corona-Krise eine neue Bedeutung.

Wie wird Regionalität in der Kastner

Gruppe gelebt?

Da unsere Wurzeln im Waldviertel sind, haben

wir immer schon wo es ging regional

eingekauft und das sieht man auch deutlich

im Sortiment, das aus dieser Regionalität

entstanden ist. Es ist so, dass wir nach

unserer Definition rund 20.000 Artikel

haben, die eben das Österreich-Mascherl

verdienen. Wir machen das aber anders

als bei der EU-Herkunftskennzeichnungs-

Verordnung, die ich nicht wirklich gut finde,

da man diese nur an einer primären

Zutat aufhängt, so wie die Landwirtschaft

das geschickt entriert hat und das nur ein

kleiner Teil der Wahrheit ist. Es geht um

regionale Wertschöpfung und die regionale

Wertschöpfung ist auf der einen Seite

selbstverständlich der Rohstoff, es geht

aber auch um die Produktentwicklung,

um die Idee dahinter, um die Marke und es

geht ebenso auch um das Thema Veredelung

und um den Herstellungsprozess an

sich. Wenn dieser in Österreich stattfindet

ist dies ein wesentlicher Wertschöpfungsteil

und es geht um die Vermarktungsstrategie,

das bedeutet wie wird die Marke

aufgebaut und mit welchen Vertriebskanälen

wird gearbeitet. Hier wird viel Geld

investiert, damit das Produkt am Ende des

Tages zum Konsumenten kommt. Diese

eindimensionale Orientierung in der Herkunftsauszeichnung,

wie wir es derzeit

haben, dass bei einem Regionalprodukt

nur die primäre Zutat aus einer bestimmten

Region kommen muss, ist aus meiner

Sicht zu kurz gegriffen.

Sollten wir in der „neuen“ Normalität nur

mehr heimische Lebensmittel kaufen?

Man muss wissen, dass 11,1 Milliarden Euro

an Agrarprodukten exportiert werden und

ungefähr der gleiche Teil wird wieder importiert.

Alleine an diesen Zahlen sieht

man, wie verflochten der agrarische Bereich

ist. Das wäre genau so, wenn wir keine

Touristen nach Österreich hereinlassen

würden oder kein ausländisches Auto, das

in Deutschland gefertigt wird, mehr kaufen

oder den guten Parmaschinken aus

Italien beziehungsweise die italienische

Salami nicht mehr genießen wollten. Hier

stellt sich die Frage, ob dies noch im Sinne

einer europäischen Solidarität ist! Regionalität

ist ein wichtiges Thema: es ist ein

Wertschöpfungsthema und es ist ein Identifikationsthema.

Davon bin ich total überzeugt,

deshalb haben wir unsere Marke

Kastner Feinspitz, mit dem Untertitel „regionale

und internationale Spezialitäten“

ausgestattet. Das ist genauso wichtig,

wenn wir uns im hochqualitativen Bereich

bewegen, dass wir dort diese Vielfalt, die

die Welt zu bieten hat, auch genießen können.

Natürlich müssen wir uns immer die

Frage stellen welche ökologischen Auswirkungen

hat es, wenn die Weintrauben

aus Südafrika, Chile oder Indien zu jeder

Jahreszeit verfügbar sind. Der Konsument

kauft es und das ist ein Thema, das man

auf jeden Fall hinterfragen muss. Wobei

Bananen wachsen nicht bei uns deshalb

brauchen wir uns diese Frage nicht stellen,

aber natürlich kann man diskutieren,

ob Äpfel aus Südafrika im Großhandel angeboten

werden sollen – Ja oder Nein. Da

gibt es für mich immer zwei Ansätze. Nicht

nur wir profitieren vom globalen Handel,

sondern auch die Länder in denen produziert

wird und das gilt für alle Waren. Wenn

es global auch überall faire Bedingungen

gäbe, dass Menschen faire Entlohnung

und faire Arbeitsbedingungen vorfinden,

könnte man darüber reden, aber da gibt

es noch viel Luft nach oben.

Wie viel Internationalität braucht

Österreich in der Vielfalt seine

Produkte am Markt?

Genau so viel wie wir international vom

ausländischen Gast profitieren. Wir müssen

nur einmal in die Restaurant- und Gastronomieszene

schauen wie viele Pizzerien,

China- oder Sushi-Lokale es gibt. Die

Meeresfische können nicht aus Österreich

kommen, da wir nicht am Meer liegen und

der Reis wächst auch nicht in Österreich.

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KR Christof Kastner (2.v.li.) im Austausch mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (li.), Bundesministerin

Elisabeth Köstinger (2.v.re.), Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger (re.)

Sushi-Lokale sind ein gutes Beispiel, hier

sieht man, dass es eine große Nachfrage

gibt. Die Menschen wollen das und auch

ich gehe gerne Sushi essen und genauso

gerne esse ich meinen Schweinsbraten. Es

macht die Abwechslung. Keiner will jeden

Tag Schweinsbraten am Teller haben.

Es gab ja kürzlich einen

Lebensmittelgipfel mit Bundeskanzler,

Vizekanzler und deren zuständigen

Ministern, sowie ausgewählten

Vertretern aus Wirtschaft und

Landwirtschaft. Sie waren ja auch in

dieser exklusiven Runde eingeladen.

Worum ging es hier?

Beim Gipfelgespräch „Österreich isst regional“

diskutierten die Spitzen-Repräsentanten

des österreichischen Lebensmittelhandels

über die Möglichkeiten zur

weiteren Stärkung österreichischer Lebensmittel

gemeinsam mit Bundeskanzler

Kurz, Vizekanzler Kogler, Bundesministerin

Köstinger, Bundesministerin Schramböck,

Bundesministerin Gewessler und

Landwirtschaftskammer-Präsident Moosbrugger.

Ziel dieses Zusammentreffens

war den Wert von österreichischen Lebensmitteln

noch mehr in den Fokus der

Konsumenten zu rücken. Dies unterstützen

wir natürlich auch im Bereich des Gastronomie-Großhandels

durch unser breites

Österreich-Sortiment.

Fotos: © KASTNER

KR Christof Kastner, im Pressezentrum des Bundeskanzleramtes


Durch mehr Bio-Produkte zu gesünderen Böden

© StephanHuger

Besonders jetzt ist wichtig die heimische

Landwirtschaft zu stärken. Haben Sie

dazu schon konkrete Pläne?

Wer österreichisch kauft unterstützt unsere

Bauern besonders in dieser schwierigen

Corona-Krise. Hochwertige Grundprodukte

bieten Sicherheit und Genuss am Teller,

aber auch der Nachhaltigkeit könnte man

zollen. Es gäbe ein relativ einfaches Regulativ:

Wenn wir mehr Bio-Produkte verwenden,

dann haben wir automatisch eine

gesündere und bessere Produktion. Das

heißt noch nicht, dass die Produkte per

se vielleicht wirklich gesünder sind, aber

Bio-Produkte sind einfach nachhaltig produziert

– keine Pestizide, keine Herbizide

und Insektizide! Das ist besser für den

Boden. Der Boden wird anders bearbeitet

und ich glaube hier muss man klar mit der

Landwirtschaft zusammenarbeiten.

Zum Beispiel gibt es nun diesen EU-Green

Deal nach der Farm-to-Fork Strategie. Dieses

Thema wird heiß diskutiert, denn hier

geht es darum, dass Landwirte direkt ohne

den Handel in die Gastronomie liefern

können. Das erste was die Bauernvertreter

daran kritisieren ist, dass bei diesem Green

Deal die Bauern den Spritzmittel-Einsatz

drastisch reduzieren müssten. Besonders

die Großbetriebe kritisieren, dass sie nicht

mehr so produzieren könnten, aber genau

das müsste man im Sinne der Nachhaltigkeit

umsetzen. Wenn ich das höre, habe ich

das Gefühl, dass wir noch weit weg davon

sind, wie es gehen könnte. Bei uns werden

Bio-Produkte aus Österreich von der

Kastner-Gruppe zu der auch Biogast

gehört, besonders gefördert. Alleine

8.000 regionale und lokale Produkte aus

bäuerlicher Produktion und von Manufakturen

können online bei myProduct.at

gekauft werden.

Herr Kastner, was denken Sie, wäre es

besser in Zeiten wie diesen in Österreich

zu werben, ganz nach dem Motto:

Internationale Küche statt Fernreisen?

Ich möchte hier nicht eine Branche gegen

die andere Branche ausspielen – Tourismus

gegen Lebensmittelhandel. Ich glaube

wir müssen uns in jedem Wirtschaftszweig

grundsätzlich die Frage stellen wie geht es

besser im Sinne von ökologisch und fair. Ich

bin ein absoluter Verfechter der ökosozialen

Marktwirtschaft, denn der Markt per se

ist nicht gerecht und sozial schon gar nicht.

Wir können in Österreich stolz sein auf

unser Gemeinwesen. Wir werden sehen wie

sich die Wirtschaft weiterentwickelt, denn

wir sind als Gesellschaft sehr starr geworden.

In so einer Krise spitzt sich das leider

zu, dass Menschen die jetzt größere Probleme

haben, möglicherweise gesellschaftlich

abfallen. Das ist etwas was wir unbedingt

verhindern müssen. Deshalb müssen wir

zum Wohle aller dieser Polarisierung entgegenwirken.

Ist die Corona Krise nicht auch eine

Chance diese starren Strukturen im

System aufzubrechen? Wie sehen Sie das?

Ich bin da noch sehr skeptisch, ob man

politisch wirklich bereit ist. Jeder spricht

von der „alten“ Normalität, zu der wir zurückwollen.

Ich sage immer, wir wollen eine

„neue“ Normalität. Aber nicht eine „neue“

Normalität im Sinne von Maskenpflicht,

sondern wir müssen das System umbauen.

Wir müssen ökologischer und fairer werden.

Ich bin ein absoluter Anhänger der Finanztransaktionssteuer

und ein absoluter Gegner

jeglicher Substanzsteuer. Das Problem

sehen wir ja gerade jetzt in der Corona-Krise,

die Substanz in Dimensionen vernichtet,

wie wir es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht

mehr erlebt haben. Das fällt uns zwar jetzt

nicht so auf, weil alle Häuser stehen und

viele Autos fahren, aber was in Unternehmen

bereits an Geld schon vernichtet wurde

ist nicht vorstellbar. Daher darf man die

Substanz, die jetzt wegbröckelt, nicht noch

zusätzlich besteuern, deshalb auch ein

ganz klares Nein zur Vermögensteuer. Das

System implodiert, wenn wir jetzt Kredite,

Kredite, Kredite aufnehmen. Die Unternehmen

brauchen eigenkapitalstärkende Zuschüsse,

in einer einfachen Art und Weise,

und zwar nicht in dieser homöopathischen

Dosis. Wichtig erscheint mir auch zu erkennen,

dass wir es schaffen müssen, die Wirtschaft

wieder in Gang zu bringen. Wenn

dies nicht gelingt und die in Anspruch genommenen

Kredite nicht bedient werden

können, könnte dies eine noch nie da gewesene

Wirtschaftskrise auslösen. Deshalb

ist die Liquidität der Betriebe und schnelles,

konsequentes Handeln so wichtig!

Hat sich das Kaufverhalten der Kunden in

der Corona-Krise verändert?

Das was wir beobachten konnten, ist eine

extreme Stärkung der Nahversorgung. Die

Nachfrage nach Bio-Produkten ist ebenfalls

angestiegen und dieser Trend hält auch

weiterhin an. Regionalität ist hier nicht das

Thema, sondern bewusstes Einkaufen. Die

Wahl der Einkaufsstätte wurde in der Krise

von vielen Menschen bewusster getroffen,

als wenn man am Weg zwischen Arbeitsplatz

und Wohnort seinen Einkauf tätigt.

Auch das Thema kochen zu Hause kam

wieder mehr in den Vordergrund.

26 www.hotelstyle.at


Kastner Abholmarkt in Eisenstadt

Online Weinverkostung in der Kastner Zentrale

in Zwettel mit Josef Maria Schuster

Das bringt mich gleich zur nächsten

Frage: Die Kastner Gruppe hat für den

Gastronomen ein Startpaket für

Lieferservice angeboten. Wie ist das

angenommen worden?

Wir haben das Home Delivery Startpaket

entwickelt, das ist ein Lieferservice-Tool für

Gastronomen. Es war für uns ganz wichtig

unseren Kunden zu zeigen, dass wir in der

Krise auch darüber nachdenken wie wir sie

unterstützen können. Die Innovativen haben

es genutzt. Aber auch jetzt nach dem

ReStart ist Home Delivery eine gute Möglichkeit

die Auslastung trotz Corona-Richtlinien

zu gewährleisten. Ich habe kürzlich

mit einem Grazer Gastronomen gesprochen,

der mir berichtet hat, dass er nur zwei

Wochen geschlossen hatte. Sie haben dann

sofort mit der Zustellung begonnen und an

Werktagen mehr Umsatz gemacht, als vor

Corona am Wochenende. Das „Freigeist“

in Graz plant in Zukunft eine eigene Ghost

Kitchen für die Hauszustellung. Das höre

ich jetzt auch von vielen anderen Gastronomen,

die sich jetzt mit dem Lieferservice

ein zweites Standbein aufbauen. Diesen

Trend sehen wir auch im ansteigenden Verkauf

von Take-away Verpackungen.

Sie haben ja auch fünf online-Weinverkostungen

für ihre Kunden angeboten. Wie

kann man sich das vorstellen und werden

Sie diese Weinverkostungen weiterführen?

Zuerst zum Ablauf: Man konnte vorab die

Weine zur jeweiligen Weinverkostung bestellen

und musste sich dann nur zum

Livestream einloggen. Die Weinexperten

Ing. Josef Maria Schuster und Christian

Bauer stellten die Winzer vor, die live zugeschaltet

waren und Weingut und Weine

vorstellten. Der Schwerpunkt lag dabei auf

autochthonen Rebsorten. Winzer aus Südfrankreich,

Italien, Griechenland, Spanien

und Österreich spannten den Bogen der

internationalen Weinwelt, die bei dieser online-Veranstaltungsreihe

für die interessante

Vielfalt sorgten. Anschließend wurden

die Weine gemeinsam verkostet und beschrieben.

In einer Chat-Funktion konnten

Fragen zu den Weinen und Winzern intermedial

gestellt werden. Im Anschluss an die

Verkostung hatten die Teilnehmer noch die

Möglichkeit sich via Videokonferenz mit

den Experten und Winzern auszutauschen.

Auf diese Weise Weine zu verkosten und

zugleich die persönliche Stimmung der

Teilnehmer und Winzer online einzufangen

war eine unglaublich schöne Erfahrung. Natürlich

denken wir darüber nach, das auch

in Zukunft wieder einmal zu veranstalten.

Kommen wir zum ReStart, Herr Kastner,

wie konnte dieser in der Gastronomie

und Hotellerie bewältigt werden?

Unser Außendienst hat rechtzeitig vor

Öffnung der Gastronomie Kontakt mit den

Kunden aufgenommen, doch die Verunsicherung

war sehr groß. Viele Gastronomen

konnten noch gar nicht konkret sagen

wann und ob sie überhaupt öffnen werden.

Jeder wollte abwarten und welche Mengen

benötigt werden würden konnte auch nicht

gesagt werden. Wie sich herausgestellt hat,

gibt es Gastronomen, die ausreserviert sind

und nebenan ist das Lokal leer. Solange der

Tourismus nicht in Gang kommt und Familienfeste

von Hochzeit bis Feuerwehrfest

nicht möglich sind wird die Branche noch

ganz massiv leiden.

Kennen Sie die Beweggründe, warum

manche Gastronomen und Hoteliers

nach dem Shutdown nicht gleich wieder

aufgesperrt haben?

Natürlich, bei einigen Gastronomen wie

beispielsweise bei Figlmüller, der genau

weiß, dass er bei seinen Hauptbetrieben

ausschließlich von Touristen lebt, braucht

nicht aufsperren, so lange keine Touristen

ins Land dürfen. Das nächste Problem, vor

allem in der Innenstadt in Wien ist, dass

noch viele Menschen in Kurzarbeit sind,

also im Home Office und daher fehlen diese

Gäste. Das normale Mittagsgeschäft ist bei

weitem noch nicht dort wo es sein sollte.

Andere wiederum sind zu klein, als dass sie

mit der Hälfte der Sitzplätze und den Abstand

Regelungen einen vernünftigen Umsatz

machen könnten.

Wie wird die „neue“ Normalität in der

Gastronomie aussehen?

Ich glaube es wird zu einer dramatischen

Marktschrumpfung in der Gastronomie

und Hotellerie kommen. Manche, alteingesessene

Betriebe werden gar nicht mehr

aufsperren, aber nicht deshalb, weil sie

nicht möchten, sondern weil sie keinen Betriebsnachfolger

haben und jetzt keinen

Überbrückungskredit mehr bekommen.

Aufgrund dessen werden auch einige Zulieferer

aus dem Wettbewerb ausscheiden,

aber auch regionale Gewerbebetriebe, deren

Kunden die örtlichen Gastronomen und

Hoteliers sind.

Es gäbe wahrscheinlich noch eine Menge

Themen Herr Kastner, über die wir derzeit

plaudern könnten, aber an dieser Stelle

darf ich mich herzlich für das Interview bedanken

und hoffe, dass wir alle einen guten

Weg durch die Krise finden.

Von Sonja G.Wasner

27


Aktuelles Projekt

Lake House Völs:

Auf zu neuen Ufern

Eine Schwimmhütte begeistert Urlauber aus Nah und Fern, seit kurzem

am idyllischen Völser Weiher inmitten der herrlichen Bergkulisse des

Schlern in Südtirol.

Das Projekt knüpft an eine liebgewonnene Tradition an und

bringt dabei Architektur mit Natur harmonisch in Einklang.

Es war der berühmte Sprung ins kalte Wasser, wie es mit viel

Fingerspitzengefühl gelang, mit einem neuen, modernen Konzept

an eine liebgewonnene Tradition anzuknüpfen.

Raum für Erholung

Inmitten einer herrlichen Bergkulisse gesäumt von satten grünen

Tannenwäldern, liegt der Völser Weiher, ein etwa ein Hektar großer

See auf knapp über 1.000 Höhenmetern über dem Meer. Die Idylle

hier ist echt: Ein Naturschutzgebiet, das den Menschen, die hier

gerne zu jeder Jahreszeit herkommen, Raum für Erholung und

Muße bietet. Dieser Verantwortung waren sich auch die Architekten

von noa* bewusst, die von der Gemeinde Völs mit dem Neubau

einer kleinen, feinen Schwimmhütte mit angeschlossenen öffentlichen

Umkleiden und Sanitäreinrichtungen beauftragt wurden. Der

bestehende alte Kiosk war in die Jahre gekommen – zu klein, nicht

mehr zeitgemäß und vor allem eines gar nicht: barrierefrei. Das

vor allem bei Einheimischen beliebte Ausflugsziel – im Sommer für

erfrischendes Baden im See, im Winter zum Schlittschuhlaufen –

sollte ein neues, modernes und zeitgemäßes Gesicht bekommen.

Dafür wurde das alte Gebäude abgetragen, um mit einer Architektur

ein neues Kapitel zu schreiben, die sich mit der Umgebung zu

einem harmonischen Ganzen verbindet.

Willkommen heißen

Um die Maßstäbe in dieser besonderen Umgebung dezent und

klein zu halten, sieht das Konzept zwei kleine, entlang einer Querachse

miteinander verbundene Baukörper mit zurückhaltender Kubatur

vor. Der eine Baukörper, die neue Gaststätte mit klassischem

Satteldach, beinhaltet die halb offene, halb geschlossene Küche

mit Speisenausgabe und Tresen, wo die Getränke ausgeschenkt

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Nicole Rathgeb-Höll

Geschäftsführerin der

Agentur Comma GmbH

STIMME

DER

BRANCHE

© PREVIEW PHOTOGRAPHY

Fotos: ©AlexFilz

Erfolgreicher ReStart erfordert Umdenken

Die letzten Monate haben den gesamten Tourismus vor eine noch

nie dagewesene Herausforderung gestellt. Die Gästestruktur sowie

die Zielmärkte haben sich komplett verändert und sind auch teilweise

weggebrochen. Bei manchen Kunden stellt sich für die nächsten

Jahre auch die gesamte bisherige Positionierung in Frage und

muss überdacht werden. Ich bin überzeugt, dass jede Krise auch

Chancen mit sich bringt und neue Türen geöffnet werden können.

Neue Positionierung

Gerade jetzt sollten Betrieb an neue Positionierungen und Marktnischen

denken, sowie innovative Angebote kreieren. Wenn nicht

jetzt, wann dann? Ich empfehle neue Ausrichtungen zu kreieren,

statt Billigangebote zu versenden. Schleuderpreise zu bewerben

ist sicherlich der falsche Weg und wird in den kommenden Jahren

den Markt negativ beeinflussen. Es hat ein Umdenken stattgefunden

und künftige Gäste haben auch andere Erwartungshaltungen

im Urlaub. Wir arbeiten mit unseren Kunden derzeit intensiv an

neuen Positionierungen und kreieren sinnvolle Lösungen. Anders

sein, querdenken, positiv auffallen und sich vom Mitbewerber abheben

ist im Marketing nun wichtiger denn je.

werden. Gleich im Anschluss setzt sich der Baukörper als offene

Loggia und Terrasse fort, die den Blick über den See und den neu

gestalteten Badebereich schweifen lässt. Die orthogonale Querachse

dazu wird durch eine komplett offenbare Nische mit einem

Holzfaltelement definiert. Darin befindet sich eine zweite Theke,

wo sich Badegäste aber auch Fußgänger und Radfahrer wie an

einem Kiosk kleine Erfrischungen, Eis und Speisen holen können.

Durch diese geschickte Zweiteilung gelingt es, den Loggia- und

Terrassenbereich angenehm ruhig zu halten und gleichzeitig eine

schnelle Abwicklung für den Self-Service zu gewährleisten.

Orte schaffen

Der zweite Baukörper - ein eigener Kubus, der jedoch nicht freistehend

ist, sondern mit jenem der Gaststätte verbunden ist, wodurch

sowohl architektonisch, aber auch funktional ein enges Ensemble

entsteht - ist der öffentlichen Dynamik gewidmet. Hier befinden

Wir verstehen den Tourismus!

Wir kommen mit der Sicht von außen und bringen neue Inputs, dennoch

erarbeiten wir Strategien, die zum jeweiligen Betrieb passen.

Das Non-Plus-Ultra ist nach wie vor die Authentizität zu behalten,

nur so kann der Hotelier sein Produkt auch erfolgreich verkaufen

und leben. Als ersten Schritt klären wir in einer Betriebsanalyse die

Ist-Situation und im Anschluss daran erarbeiten wir die Soll-Situation

für die nächsten Jahre. So können wir ein Marketing-Konzept

entwickeln, das langfristig erfolgreich und vor allem ausbaufähig ist

und bleibt. Wer jetzt kurzfristig Angebote und Packages, die eigentlich

nicht zum Hotel passen, bewirbt wird damit höchstwahrscheinlich

sein Werbebudget umsonst einsetzen.

Alles nur nicht Standard

Die Vielfalt ist grenzenlos, von der klassischen PR, Online-Marketing

bis hin zu neuen Social-Media-Kanälen. Das Um und Auf ist

die richtigen Kanäle zu wählen und diese professionell zu bespielen.

„Alles nur nicht Standard“, lautet unser Motto. Durch unsere

über 20-jährige Erfahrung verstehen wir den Tourismus, wir kennen

die neuesten Trends und denken immer einen Schritt voraus.

Mein Team und ich betreuen vom Standort im Salzburger Pongau

zahlreiche Top-Tourismuskunden im In- und Ausland. Durch die

Spezialisierung im deutschsprachigen Raum haben wir die besten

Medienkontakte in der DACH Region.

Information dazu unter www.comma.info – wir freuen uns auf Sie!


Aktuelles Projekt

sich frei zugängliche Sanitäranlagen, die auch den Ansprüchen

in Hinblick auf Barrierefreiheit nachkommen, sowie die Umkleidemöglichkeit

für passionierte Freizeitsportler wie Schwimmer und

Eisläufer. In seiner mittigen Achse, dort wo sich auch ein kleines Atrium

mit eigens von lokalen Handwerksbetrieben gefertigte Spinde

und Umkleiden für die Gäste befinden, bleibt der Kubus durchgängig

und offen. Die Blickachse in die Natur bleibt damit gegeben

und signalisiert so ein einladendes Willkommen für Badegäste

und Wanderer. Für diese allgemein zugänglichen Räumlichkeiten

wurde eine robuste Harzspachteltechnik ausgewählt, die den Belastungen,

etwa durch Schlittschuhe, standhält und gleichzeitig bei

Nässe am Boden Sicherheit bietet. Die Gestaltung der Innenräume

spricht die Sprache der umliegenden Natur – ein Vorschlag der

Architekten, der eine starke, visuelle Harmonisierung zwischen

Außen und Innen bewirkt. So wurde als Grundfarbe Grün gewählt,

die sich an Boden, Wand und Decke wiederfindet.

Eins werden

Der Fußboden und die vertikalen Flächen werten den Raum jedoch

noch mit einer weiteren Besonderheit auf: Um die Architektur mit

dem Ort, an dem sie steht, noch stärker zu verorten, wurde in die

Harzspachtelmasse ein traditionelles Südtiroler Spitzenmuster

eingearbeitet. Dabei wurden die Motive kurz in die feuchte Masse

eingedrückt und rasch wieder abgezogen. Der dreidimensionale

Effekt, der manchmal mehr und manchmal weniger in Erscheinung

tritt, bringt mitsamt seiner Unregelmäßigkeit eine außergewöhnliche

Note und einen Hauch von sympathischer Spontaneität in

den Raum. Die verschiedenen Grünnuancen schaffen auch hier

eine fließende Verbindung zur Natur. Während das andere Gebäude

in etwa das Volumen des Vorgängerbaus übernommen hat

und charakteristische Präsenz zeigt, wird dieses hingegen – so

das Konzept der Architekten – optisch stark in den Hintergrund

treten. Das Bauvolumen entlang der Querachse gestaltet sich

durch eine Holzrahmenbauweise, die gleichzeitig als Tragstruktur

für Rankpflanzen fungiert. Die Begrünung soll die Kubatur vom

See aus betrachtet „verschwinden“ lassen. Vorgesehen ist schnell

wachsender Jasmin, der die Umkleiden schon in wenigen Monaten

in ein natürliches, grünes Blätterwerk einhüllen wird.

Sich darauf einlassen

Das Ensemble steht mitten in einer einmaligen Naturlandschaft,

eng damit verbunden, Blicke auf See, Wald und Berg freigebend

und mitunter auch mit rahmenden Perspektiven inszenierend.

Ihren Beitrag leistet dabei auch die bewusst gewählte Lärchenholzfassade,

die – frei von jeglicher Behandlung – ihrem natürlichen

Schicksal „überlassen“ und sich mit der Zeit und der Witterung

langsam verändern wird. Die zurückhaltende Architektur, die der

Flora ganz klar den Vortritt lässt, gibt dieser noch mehr Raum,

indem sie sich selbst sanft einfügt. Die sich fast verzweigenden

und in den See ergießenden neu gebauten Badestege wurden aus

30

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################

dem Holz der umliegenden Wälder errichtet und geleiten den Erholungssuchenden

von den Gebäuden zum Wasser. Das gesamte

Projekt versinnbildlicht das Bestreben der Architekten, behutsam

und verantwortungsvoll, mit sensiblen Ambiente umzugehen und

sich dabei selbst in ihrem architektonischen Anspruch treu zu

bleiben. Zwischen den frisch angelegten Schilfgürteln und dem

neuen Kinderbereich, begleitet von der jungen Infrastruktur kann

man hier noch beim Rendezvous mit der Natur so richtig die Seele

baumeln lassen. Von Barbara Jahn-Rösel

Wenn es um echte Objekttauglichkeit geht.

Outdoormöbel von Karasek

OUTDOOR LIVING SEIT 1932

TEL +43(0)1/865 92 83-21, gastro@karasek.co.at, HÄNDLER IN IHRER NÄHE UNTER www.karasek.co.at


Neueröffnung

© Fotos: makeART OG

Winzervilla vom

Arzt empfohlen

Genussurlaub mit Freunden oder Familie – und das ganz unter sich – in einer der

exklusivsten Location der Region Südost-Steiermark! Die luxuriöse Winzervilla

im steirischen Klöch steht für absolut privates Urlaubsgefühl mit Pool, Wellness,

Fitness und Weinkeller. Die umliegenden Weinberge, der Golfplatz und der

Thermenort Bad Radkersburg sind die perfekte Ergänzung für eine Sommerauszeit.

Steirischer Jaus´n

Mediterrane Leichtigkeit, sprudelnde Thermalquellen

und gelebte Weinkultur zeichnen

das Weinbaugebiet Vulkanland aus.

Mittendrin, das charmante Örtchen Klöch,

welches nicht umsonst als die Perle der

Region bezeichnet wird. Benannt nach der

gleichnamigen Weinrebe gilt die Region mit

dem Traminer-Weinwanderweg, Weinberg-

Radtouren und traumhaften Laufstrecken

als Insider-Tipp für Aktiv- und Genussurlauber.

Ein Muss ist ein Besuch in einer

der zahlreichen Buschenschanken für eine

Weinverkostung samt steirischer Jaus´n.

Nur wenige Fahrminuten entfernt liegt der

perfekt gepflegte Golfplatz Klöch mit seiner

27-Loch Golfanlage. Mildes Klima und

viele Sonnenstunden sorgen für unvergessliche

Urlaubsmomente.

Genuss und

Entspannung deluxe

Ein bisschen versteckt, aber doch mitten

im Ortszentrum von Klöch, tut sich ein

besonderes Platzerl auf. Zum Feiern, Entspannen

oder einfach gemeinsam Sein mit

Freunden oder der Familie. Völlig ungestört

vom Rest der Welt, bietet die exklusiv

buchbare Winzervilla mit vier Schlafzimmern

Platz für bis zu acht Personen.

Mit viel Raffinesse und hochwertigem Design

wurde hier ein exklusives Rückzugsrefugium

der Premium-Klasse geschaffen.

Drinnen wie draußen gibt es viel Platz zum

Verweilen, vom Billardraum bis hin zur

Weinbar. Ein großzügiger Außenpool samt

Wellnessbereich, stehen im Garten bereit,

zu geselligen Stunden genießt man am

offenen Kamin oder am Grill ein Gläschen

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www.hotelstyle.at


© www.vomarztempfohlen.at

„Unser Private

Hideaway punktet

mit einer einzigartigen

Lage. Ein perfekter

Rückzugsort für

die Bedürfnisse

dieser Zeit!“

Herbert Arzt

Wein – am besten vom hauseigenen Weinkeller,

der sogar „vom Arzt empfohlen“

wird. Wenn nicht eine der verlockenden

Gaststätten der Umgebung aufgesucht

wird, finden man sich gerne in der voll

ausgestatteten Luxus-Küche zum Essen

ein. „Unsere gute Fee sorgt auf Wunsch

für einen vollgedeckten Frühstückstisch

oder andere Annehmlichkeiten“, empfehlen

die Inhaber und Winzer, Familie Arzt.

Zeit für sich und seine Lieben in ungestörter

Atmosphäre – das ist Urlaub in

der Winzervilla! Von Sonja G. Wasner

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Treibend Sinne wandern lassen

und Werte wachsen sehen!

© TVB Seeham/Hans Ziller

www.seeham-info.at


gastro

DAS FACHMAGAZIN FÜR DIE GEHOBENE HOTELLERIE UND GASTRONOMIE

„Gäste freuen sich wieder

über frisch gezapftes Bier!“

Mag. Klaus Schörghofer, Vorstandsvorsitzender Brau Union Österreich, S 38


Entgeltliche Einschaltung

WienTourismus/Paul Bauer

bmf.gv.at/corona

Comeback für

Österreich

500 Mio. Euro Wirtshaus-Paket

Unsere Gastronomie ist besonders von den Folgen der Coronakrise betroffen und

braucht daher spezielle Unterstützung:

• Halbierung der Steuer auf nichtalkoholische Getränke

• Vereinfachung und Entlastung durch höhere Pauschalierung

• Steuerliche Erleichterungen für Dorfwirtshäuser

• Höhere Essensgutscheine sowie Erhöhung der Absetzbarkeit von

Geschäftsessen

• Abschaffung der Schaumweinsteuer

Alle Informationen auf bmf.gv.at/corona oder unter 050 233 770

von Mo. bis Do. von 7.30 bis 15.30 und am Fr. von 7.30 bis 12 Uhr


Inhalt

gastro style

38

Grand Prix

ReStart – der Hotellerie! 36

Leitartikel

Das Glück im Glas

Coverstory 38

Eis zum Verblüffen 44

Essay

Unwiderstehliche Äpfel warten 48

ReStart

Buch.Bar 50

44

48

Buch.Bar

50

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: hotel&gastro style Medien GmbH, Grenzgasse 111/1/3, A-2340 Maria Enzersdorf, T +43 (0)664 1000 503 | www.hotelstyle.at

Chefredaktion: Sonja G. Wasner, MBA (sonja.wasner@hotelstyle.at) Redaktion: Kurt Guggenbichler (kurt.guggenbichler@hotelstyle.at ), Robert K. Oberndorfer (robert.oberndorfer@hotelstyle.at),

Dr. Karin Haas (redaktion@hotelstyle.at), Barbara Jahn-Röse (redaktion@hotelstyle.at) | Geschäftsleitung: Sonja G. Wasner, MBA Mediaservice: Susanne Poddemski (susanne.poddemski@hotelstyle.at)

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Grand Prix

ReStart – der Hotellerie!

Leitartikel

Von Sonja G. Wasner

Die Corona-Krise hat weltweit auch den Tourismus

zum Erliegen gebracht und damit einher die

Hotellerie und Gastronomie. Nach dreimonatiger

Pause ist Österreich wieder am Durchstarten. Die

Steiermark, mit dem Formel-1 Grand Prix (GP) in

Spielberg, wird Anfang Juli zeigen, wie´s geht!

Was hat sich verändert?

Wir sind alle gefordert neue Wege zu gehen. Abstandhalten,

Desinfektionssäulen und Achtsamkeit

im Miteinander gehören zur „neuen“ Normalität und

wohl auch dazu, woran wir uns gewöhnen müssen.

Mit dem GP von Österreich in Spielberg am 5. Juli

wird die Rennsaison starten. Formel-1-Geschäftsführer

Chase Carey betonte, dass eine Infektion

nicht zu einem Rennabbruch führen muss. Das infizierte

Teammitglied muss die Quarantäne in einem

Hotel verbringen und durch einen anderen Kollegen

ersetzt werden.

Das was uns die Formel-1 zeigt, gleicht dem Durchstarten

der Branche in Österreich. Unser Tourismus

ist weltweit Extraklasse und der Paddock-Club

der Hotellerie. Wir haben für unsere Gäste das

VIP-Ticket zum Urlauben. Österreich mit all den

Schönheiten und Boxenstopps des Landes wird zur

Rennstrecke des Neustarts. Alle Betriebe haben

ihre Restaurants und Bars an die Richtlinien der

Regierung angepasst und sind bereits mit Höllentempo

durch die Monza-Steilkurve gebrettert.

Tirol startet mit dem Slogan: „Es geht bergauf“. Die

zentrale Botschaft der Kampagne, welche die Tirol

Werbung derzeit propagiert, richtet vorerst den

Fokus auf Österreich. Mit dieser neuen Werbekampagne

möchte Tirol Lust auf Urlaub im eigenen

Land machen. Es soll „Aufbruchsstimmung“ vermittelt

werden, heißt es in einer Aussendung. Eine

gemeinsame Kampagne von Österreich Werbung

und den Tourismusorganisationen der Bundesländer

zusammen mit den Hauptstädten, soll die

Urlaubsmöglichkeiten im eigenen Land schmackhaft

machen. „Auf Dich wartet ein guter Sommer.

Entdecke Dein eigenes Land“, lautet die Botschaft,

die bis Ende Juli kommuniziert wird.

Mit Teamspirit bespielen die Hoteliers die Tribünen

Österreichs. So stromlinienförmig wie sich die

Rennboliden Runde für Runde durch den Spielberg-Ring

kämpfen, mit soviel Elan und Man-Power

versucht die Gastronomie die Betriebe wieder auf

Hochtouren zu bringen – mit durchwachsenem

Erfolg. In der Boxenstraße bemühen sich Großhandel

und Zulieferer das ihrige zu tun, um den Boliden

wieder auf Vordermann zu bringen und in Poleposition

zu hieven.

„Gemeinsam schaffen wir das“, das ist wohl ein

Ausspruch, den wir alle lange nicht mehr vergessen

werden und der in die Geschichte eingehen wird.

Nicht nur einmal wurde diese Gesundheitskrise mit

dem Zweiten Weltkrieg verglichen, nur ohne Krieg

und mit unsichtbaren Waffen, dem Covid-19 Virus!

Werte und Traditionen gewinnen wieder an Bedeutung

und Zusammenhalt ist das Gebot der Stunde.

Krisen verändern die Welt. Unsere Vorfahren haben

sich stets auf neue Bedingungen eingestellt. Jetzt

erfahren wir selbst eine Krise, die alles erschüttert

und mitten in unser Leben eingreift. Das Virus

veränderte unseren Alltag, unsere Kommunikationsformen,

die Art, wie wir arbeiten und denken. Wir

erlebten ein unkontrollierbares Kollabieren unseres

Alltags und zugleich die Öffnung völlig neuer Möglichkeiten.

Alternative Formen des Wirtschaftens,

die zuvor in Nischen existierten, erhalten einen

neuen Auftrieb, wie etwa Minimalismus oder Achtsamkeit.

Die Krise macht zukunftsweisende Wege

des Wirtschaftens auf unmissverständliche Weise

plausibel. Mit Vollgas steht die Branche in den

Startlöchern und einige haben bereits die ersten

Runden gedreht.

Ich bin überzeugt, dass Österreichs Gastgeber auf

der Zielgeraden das Rennen machen und als erster

durchs Ziel fahren!

© de.cleanpng.com

36

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Coverstory

Das Glück im Glas

schäumt wieder

Wie sehr ist uns frisch gezapftes Bier vom Fass in der

Gastro-Pause abgegangen. Umso besser schmeckt das

„Glück im Glas“ seit Mitte Mai, seit die Wirte wieder

Gastgeber sein dürfen. Doch bereits im Corona-bedingten

Dornröschenschlaf der Branche war die Brau Union Österreich

hochaktiv. Sie unterstützte und half nach allen Seiten.

5.000 Schutzmasken und noch dazu waschbare aus Stoff, sind ein wahrer Schatz. Genau

diese Anzahl der praktischen Alltags-Helfer spendete die Brau Union Österreich dem Roten

Kreuz Steiermark. Mag. Karin Ploder, die Abteilungsleiterin Soziale Dienste, Migration & Suchdienst,

bedankte sich recht herzlich. „Wir stellen die Masken den Kunden und Helfern der Team

Österreich Tafel zur Verfügung. Sie leisten bei der Direktausgabe vor Ort wertvolle Dienste“, so

Mag. Karin Ploder.

Die Team Österreich Tafel Steiermark ist ein Sozialprojekt, bei dem überschüssige, einwandfreie

Lebensmittel „gerettet“ und an jene weiterverteilt werden, die dringend und gut gebrauchen können.

Gespendet werden die Waren von Supermärkten, lokalen Lebensmittelgeschäften und Bäckereien,

aber auch direkt von Gemüsebauern und anderen Produzenten. 20 Ausgabestellen gibt es und

rund 1000 freiwillige Rotkreuz-Mitarbeiter, die dort beherzt anpacken. Insgesamt kann das Team

Österreich Tafel so an die 15 Tonnen Lebensmittel pro Woche weiterverteilen. Die Masken leisten

dort wertvolle Dienste.

Wie die Brau Union Österreich derartig helfen konnte? Das Unternehmen bekam die Schutzmasken

im Zuge eines Freundschafts-Projektes der US-Botschaft in Österreich im Namen von Botschafter

Trevor Traina überreicht. Die USA verschenkte insgesamt 500.000 Stück in ganz Österreich als

Zeichen der Freundschaft. Da die Brau Union Österreich aber ihre Standorte bereits mit Schutzmasken

ausgestattet hatte, war die Idee der Spende der 5.000 Stück „Alltagshelfer“ schnell geboren.

Das Rote Kreuz Steiermark sagt Danke.

Alkohol, einmal anders

Auch das Rote Kreuz in Niederösterreich kann sich über Unterstützung durch das Brauunternehmen

freuen. Nein, es ist keine Bierspende, auch wenn Alkohol im Spiel ist. Denn es geht um

die Herstellung von in Corona-Zeiten dringend benötigter Desinfektionsmittel. Dazu stellte die

Brauerei Wieselburg 4.000 Liter Alkohol bereit. Braumeister Christian Huber übergab sie an den

niederösterreichischen Landesrettungskommandant Werner Kraut, der sich herzlich bedankte.

„Durch die Einsätze rund um COVID-19 ist natürlich auch bei uns der Verbrauch von Desinfektionsmittel

stark gestiegen. Wir bedanken uns vielmals bei der Brau Union Österreich für diese

großartige Spende“, so Landesrettungskommandant Kraut. Denn das derzeit besonders gefragte

Ethanol zur Herstellung von Desinfektionsmittel ist überall Mangelware. „Wir helfen gerne in Krisenzeiten

und stellen unseren Alkohol unentgeltlich zur Verfügung. Er wird bei der Produktion

von alkoholfreiem Bier gewonnen“, sagt der Wieselburger Braumeister Christian Huber. „Somit

unterstützt jeder, der alkoholfreies Bier der Brau Union Österreich genießt, auch das Rote Kreuz

Niederösterreich“, betont Huber. Verwendet wird das Desinfektionsmittel, das das Rote Kreuz

Niederösterreich nach einer Rezeptur der Weltgesundheitsorganisation WHO selbst herstellt, von

Sanitätern und Mitarbeitern als Selbstschutz bei Ihren Einsätzen.

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© RK NÖ / L. Hürner

© MATTHIAS WITZANY PHOTOGRAPHER

v.l.: LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Braumeister Christian

Huber und Landesrettungskommandant Werner Kraut

© BrauUnion Österreich


© Brau Union Österreich

© Brau Union Österreich

(v. l.): Braumeister Christian Huber, Vizeleutnant Alfred Bergsmann, Produktionsleiter Markus Kaufmann,

Vizeleutnant Herbert Zuschrott, Rekrut Matthias Heimann und Staplerfahrer Martin Pichler

Auch Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf war zur

Spendenübergabe angereist. „In der Corona-Krise hält Niederösterreich

zusammen. Hände zu desinfizieren ist eine wirksame Maßnahme

zum Schutz gegen die Krankheit. Danke an diese Partnerschaft

zwischen der Brauerei Wieselburg und dem Roten Kreuz, die

hier unkompliziert zusammengefunden haben“, betonte Stephan

Pernkopf, den die Spende umso mehr freut, als er selbst aus Wieselburg

stammt.

Viel Know-how und ein kleines (Corona)-Opfer

Nicht nur von Brau-Know-how, auch von der Geschichte des Gerstensanftes

strotzt Andreas Urban, der Braumeister der Brauerei

Schwechat. Urban ist auch Präsident des Bundes Österreichischer

Braumeister und Brauereitechniker. Er ist von Covid-19 nicht nur

wegen des Wartens der zum Glück per Mitte Mai beendeten Gastro-Pause

betroffen, sondern auch wegen eines leider verhinderten

Vortrages. „Gerne hätte ich die Geschichte vom Wiener Anton Dreher

erzählt. Er gehörte zu den hervorragendsten Braumeistern des

19. Jahrhunderts. Denn er hat 1841 den Puls der Zeit erkannt und

die Brauerei Klein-Schwechat auf Untergärung umgestellt, was die

Geburtsstunde des Lager-Bieres war“, erzählt Urban. Die Nachfrage

nach dem damals neuen, hellen Lagerbier war überwältigend.

Als Reminiszenz an diesen Erfolg wurde anlässlich des 175-Jahr-

Jubiläums 2016 das Schwechater Wiener Lager, angelehnt an das

historische Rezept, neu aufgelegt. Das wurde auch mit Silber bei

der Austrian Beer Challenge honoriert.

An dieser Geschichte kann sich nun jeder erfreuen. Live referiert

hätte diese Historie Braumeister Urban heuer bei der Craft Brewers

Conference in den USA in San Antonio. Die fiel aber leider

Corona zum Opfer und musste genauso abgesagt werden wie der

World Beer Cup, in dessen Übersee-Jury Braumeister Urban hätte

sitzen sollen, wie er es bereits in Chikago (2012), Philadelphia

(2016) und Nashville (2018) getan hatte. Doch aufgeschoben ist

hoffentlich nicht allzu lange aufgehoben. „Wie ich, gleichsam als

Verwalter des Erbes von Anton Dreher bereits in den vergangenen

Jahren feststellen konnte, herrscht gerade unter den amerikanischen

Brauern großes Interesse an historischen Bierstilen“,

sagt der Schwechater Braumeister Andreas Urban. Man darf hoffen,

dass bald mit einer „neuen Normalität“ auch Reisen in Richtung

USA und damit Bier-Vorträge und Bier-Konferenzen wieder

möglich werden.

Das „kleine Bierwunder“

Damit nach der Corona-Pause das frisch gezapfte Bier noch besser

schmeckt, macht die Brau Union Österreich in Windeseile fast

Unmögliches möglich. Der Dornröschenschlaf, der Schankanlagen

so gar nicht gut bekommt, ging mit einem Gratis-Serviceangebot

für die mehr als 15.000 Gastronomiepartner gut zu Ende. Diese betreiben

mehr als 20.000 Schankanlagen, was die Herausforderung

für den Schankservice „Zapfhahn“ mit Anfahrten und Arbeit unter

Zeitdruck nicht kleiner machte. Das Brauunternehmen führt die

Reinigung und Inbetriebnahme der Schankanlagen ihrer Partner

kostenlos durch. Damit unterstützt das Unternehmen ihre Wirte

mit einem Gratis-Service, der einem Gegenwert von mehr als einer

Millionen Euro entspricht.

„Wir wollen unsere Wirte in dieser sehr schwierigen Zeit besonders

unterstützen. Deshalb übernehmen wir die Kosten der Reinigung

der Bierleitungen. Diese Investition hilft unseren Partnern

und steht für unsere Bierqualität“, betont Andreas Hunger von der

Geschäftsführung Gastronomie der Brau Union Österreich. Wie

wichtig es ist, dass Schankanlagen sorgfältig gereinigt werden und

ordnungsgemäß funktionieren, beweist der aktuelle Bierkulturbericht,

den die Brau Union Österreich alljährlich in Auftrag gibt, um

Entwicklungen und Trends in der österreichischen Bierkultur auf

den Grund zu gehen. Demnach ist für beinahe jeden Österreicher,

nämlich 89 Prozent, die Schankhygiene und damit eine saubere

Zapfanlage, wichtig.

Denn perfekt gezapftes Bier ist ein Genuss, den nur die Gastronomie

bieten kann. Nicht ohne Grund ist die Brau Union Österreich

mit mehr als fünf Millionen Hektolitern gebrauten Gerstensaftes

pro Jahr Wegweiser für die österreichische Bierkultur; mit 18 führenden

Biermarken, mehr als 100 Biersorten und ständigen Innovationen.

2700 Mitarbeiter stellen sicher, dass rund 49.000 Kunden

und Millionen Bierliebhaber im ganzen Land mit Bier versorgt sind.

Dass dabei nebst bester Rohstoffe, höchster Qualität auch Nachhaltigkeit

groß geschrieben wird, beweist das Prädikat „GREEN

BRAND“, mit dem das Unternehmen, das seit 2003 Teil der internationalen

Heineken-Familie ist, ausgezeichnet wurde.

Der Freudentag für Biergenießer

„Wie Weihnachten und Ostern zusammen“, so beschreibt ein Bierfreund

frisch gezapften Biers vom Fass den heurigen 15. Mai. Denn

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© Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Markus Hechenberger

seit diesem Tag ist es wieder möglich, gastronomisch (wenn auch

unter Auflagen) einzukehren. Damit ist auch die Durststrecke zu

Ende, in der auf ein professionell frisch gezapftes Bier vom Fass

mit Gastro-Geselligkeit verzichtet werden musste. Seit Mitte Mai

dürfen Gastronomen wieder Gäste in Lokalen bewirten.

Wie wichtig dieses Angebot ist, beweist einmal mehr der aktuelle

Bierkulturbericht. Mehr als drei von vier Österreicher, nämlich

78 Prozent, legen demnach auf ein perfekt gezapftes Bier Wert.

Das bieten die Partner der Brau Union Österreich nicht nur mit perfekt

(und kostenlos) gereinigten Schankanlagen, sondern auch mit

viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung beim Zapfen. Schließlich

bedient ein perfekt gezapftes Bier Gaumen und Auge gleichermaßen.

Geselliges Konsumieren kann diesen Genuss nur steigern. Ein

Prosit auf das schäumende Glück im Glas, das nun endlich wieder

genossen werden kann. Von Karin Haas

Einer für alles. Seit 1828. Einer für alles. Seit 1828.

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Neuheit

Bilder: © Mirja Geh | Red Bull

Erfrischender

Mate-Geschmack

mit einem Hauch Koffein

in der Flasche

Die Produktlinie Organics by Red Bull

präsentiert für den Sommer 2020 eine neue

Geschmacksvariante: Viva Mate. Dieses

Bio-Erfrischungsgetränk kommt nicht mehr

nur in der Dose, sondern mit ihrer neu

designten, eleganten Glasflasche um die Ecke!

Auf die neuen Glasflaschen mit schmalen Hals können

sich Gastronomen freuen. Die Flaschen überzeugen

mit Kronkorken und neu designten Labels. Die elegante

Haptik und Optik sind ein modernes Update klassischer Limonadenflaschen

und punkten durch ausdruckstarke Farben.

Nebeneinander aufgestellt werden die verschiedenen Sorten –

Simply Cola, Bitter Lemon, Ginger Ale, Tonic Water, Viva Mate

– zum Highlight.

Die spritzigen Getränke fangen in den durchsichtigen Glasflaschen

das Licht perfekt ein. Durch ihre einzigartige Optik

unterscheiden sich die kohlensäurehaltigen Getränke ganz

klar von der legendären Red Bull Energy Drink Produktlinie

und sie sind auch KEINE Energy Drinks. Hergestellt werden

Simply Cola, Bitter Lemon, Ginger Ale, Tonic Water, Viva Mate

ausschließlich mit Zutaten aus 100 Prozent natürlicher Herkunft.

Sie bieten ihren Gästen damit eine erfrischende und biozertifizierte

Alternative.

Allesamt lassen sie sich perfekt mit Säften und Getränken mixen

oder auf Eis servieren und eröffnen eine nahezu unendliche

Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten. Viva Mate ist eine

Mischung aus rauchigen Mate-Noten und dem weichen Aroma

von Zitronenschale, um einen knackigen Geschmack mit einem

weichen, erfrischenden Abgang zu erzielen. In Viva Mate ist

14 mg/100 ml Koffein enthalten, greifen Sie also immer dann

danach, wenn pure Erfrischung gefragt ist – bei der Arbeit,

beim Mittagessen oder beim Dinner mit Freunden.

Von Sonja G. Wasner

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www.hotelstyle.at


Bestes

Sauna-

Erlebnis!

© Messe Stuttgart

Carita Harju

| BA12-21G |

Die Sauna ist ein wichtiger Bestandteil

der finnischen Kultur und weltweit

deren größter Exportschlager. Auf der

größten Wellness-Messe Europas,

der interbad in Stuttgart wird von

27. bis 30. Oktober 2020, auf einer

Fläche von 300 Quadratmetern

eine Sauna-Sonderschau mit

Erlebnisräumen gestaltet. Excecutive

Director von „Sauna from Finland“,

Carita Harju hier im Interview.

Finnische Saunen findet man heutzutage fast überall. Aber

nur wenige davon sind wirklich authentisch und hochwertig.

Unter dem Begriff „Sauna“ versteht man hierzulande

etwas ganz anderes als in Finnland.

Was unterscheidet eine finnische Sauna von anderen

Wellness-Erlebnissen?

Der größte Unterschied liegt darin, dass es bei uns keinen festen

zeitlichen Ablauf gibt. Die Leute können die Sauna so lange

und intensiv genießen, wie sie möchten. Dabei kann jeder einen

Löyly (einen Aufguss) machen. So ergibt sich ein ganz individuelles

Wohlfühlerlebnis.

Welche Entwicklungen sehen Sie auf dem Wellness-Markt?

Wellness ist im Moment ein globaler Megatrend. Das Produkt

Sauna passt hier perfekt. Viele Menschen sind gestresst und

suchen nach Möglichkeiten, sich wohlzufühlen. Daher wird der

Markt für das Produkt Sauna noch stärker wachsen als in der

Vergangenheit.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise

auf den Wellnessbereich?

In Finnland ist das Konzept „Wellness zuhause” auf jeden Fall

zum Phänomen geworden, da gerade jetzt viele Menschen ihre

Zeit zuhause verbringen und der Fokus auf der eigenen Gesundheit

liegt. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass eine Sauna

Stress reduziert. Die Corona-Krise schlägt sich zwar zu Buche,

besonders international, aber dass die Türen für Gäste geschlossen

waren, erlaubte es den Hotels ihre Räumlichkeiten zu renovieren.

Dafür hätten sie unter normalen Umständen gar nicht die

Zeit gehabt. Hoteliers nutzten die Zeit, um ihre Angebote zu verbessern

und den gehobenen Ansprüchen der Gäste gerecht zu

werden. www.interbad.de

Von Sonja G. Wasner

Schnell zur effizienten

Lichtlösung: mit TwinCAT 3

Lighting Solution

www.beckhoff.at/lighting-solution

Mit TwinCAT 3 Lighting Solution stellt Beckhoff eine über Excel

konfigurierbare Lichtlösung vor, die vom Engineering bis zur Wartung

auf die Vereinfachung aller Arbeitsschritte setzt. Alle typischen Lichtregelungen

sind integriert, die Anzahl der DALI-Linien ist unbegrenzt.

TwinCAT 3 Lighting Solution ist voll HTML- und webfähig, dezentral

skalierbar sowie direkt über Panel bedienbar. Schnelle Funktionsänderungen,

Adressierungen und Erweiterungen sind direkt im Betrieb

möglich, ebenso wie von DALI-Linien unabhängige Gruppierungen.

Für individuelle Lichtsteuerungen:

7-Zoll-Multitouch-Panel, Buskoppler, I/Os und

TwinCAT 3 Lighting Solution.

43


Essay

Haute Couture-

Eis zum Verblüffen

Wann ich das erste Eis meines Lebens gegessen habe?

Ehrlich gesagt: Genau weiß ich es nicht mehr. Doch an den Ort,

wo ich es gegessen habe, kann ich mich noch gut erinnern.

Ich glaube, es war im Sommer 1955, knapp vor meiner Einschulung, als ich meinen ersten

Eislutscher bekam. Die Amerikaner waren noch als Besatzungssoldaten im Land, packten

aber schon zusammen, weil sie bis Oktober abziehen sollten. Doch die Amis waren es nicht,

die mir mein erstes Eis spendierten. Allerdings hatte ich von ihnen schon reichlich Schokolade

und Kaugummis bekommen. Doch mein vermutlich erstes Eis, habe ich, ein Stadtkind, auf dem

oberösterreichischen Land gegessen.

Meine Familie kannte damals einen Besenbinder, der hinter unserem Haus Reisig-Besen herstellte,

und diese dann am Land bei den Bauern verkaufte. Mit einem Fahrrad, seinen Besen

und manchmal auch mit mir machte er sich auf den Weg dorthin, fuhr von Hof zu Hof, und ich

war froh, ihn dabei begleiten zu dürfen. Meine Eltern hatten nichts dagegen und ich genoss

die Abwechslung.

Dabei kamen wir auch in die kleinen Bauerndörfer, die Wels in den 50er-Jahren noch umgaben.

Heute grenzen sie fast an die Stadt an. Damals hatte auch noch jedes kleine Dorf eine Greisslerei

und eines dieser kleinen Lebensmittelgeschäfte – ich sehe es noch genau vor mir – hatte

auch ein echtes Eisfach für die offerierten Eislutscher. Dass es diese dort zu kaufen gab, darauf

machte ein kleines Fähnchen beim Geschäftseingang aufmerksam.

Mit den heutigen Eislutschern waren die damaligen natürlich nicht zu vergleichen. Es war ein

schlichtes Eis am Stiel, das es in zwei Geschmacksvarianten gab: als Erdbeer- oder als Zitroneneis.

Der Preis für einen Lutscher betrug 50 Groschen (keine 5 Cent). Später habe ich dann

einmal auch ein Eis in der Tüte bekommen, und zwar vom sogenannten Eismann, der mit einem

Fahrradwagen durch die Stadt fuhr und der durch das Gebimmel mit einer Glocke auf sich aufmerksam

machte. Wenn ich und andere Kinder dann angerannt kamen schmierte er mir mit

einer großen Spachtel ein Vanilleeis in die Tüte. Die Menge des Eises entsprach etwa zwei Kugeln

und ich bezahlte dafür einen Schilling.

Wie gesagt: Das war in den 1950er-Jahren. Seitdem hat die Speiseeisherstellung einen enormen

Aufschwung genommen und auch das Angebot ist gewachsen. Die Truhen und Eis-Vitrinen

sind randvoll und auch in den Eissalons gibt es unzählige Geschmacksrichtungen, die man sich

auf der Zunge zergehen lassen kann. Angesichts der Vielzahl an Produkten und des Variantenreichtums,

so sollte man glauben, ist es gar nicht mehr so leicht, etwas Neues auf den Markt zu

bringen und die Eisgenießer mit neuen Kreationen zu überraschen.

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45


Essay

Eiswagen anno dazumal

Veganes Eis

Leicht ist es auch tatsächlich nicht, gestehen mir Experten, und

mitunter wird dabei auch schon mal eine Locke auf der vielgerühmten

Glatze gedreht, wenn beispielsweise der Wiener Eissalon

zur „Süßen Hölle“ (Sweet Hell) in dieser Saison unter dem Namen

„Flying Dutchman“ etwa ein Gouda-Eis mit karamellisierten Feigen

und Nüssen offeriert.

Damit dürfte die Überraschung bei der Eis-schleckenden Bevölkerung

zweifellos gelingen, doch das Zeug zum Dauerbrenner dürfte

diese Variante nicht haben. Da könnte dem „Jägermeister-Eis“, das

es ebenfalls im Angebot gibt, schon ein längeres Dasein beschieden

sein, könnte ich mir vorstellen. Auch Sorten wie gesalzenes Karamell

und Gemüsevariationen werden wohl Saisonfliegen bleiben.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Wildlachs-Eis? Sie sagen:

Furchtbar! Warum eigentlich? Schließlich gibt es auch Käseschokolade

und in Belgien verkauft man sogar Schokoladenbier. Im

Grunde gibt es nichts, was es nicht gibt. Warum also sollte es dann

nicht auch ein Fisch-Eis geben? Sie sagen, das brauche niemand.

Na doch, angeblich die Hunde, denn für diese wird das Fisch-Eis

hergestellt. Scheinbar wollen sich auch die Vierbeiner an heißen

Sommertagen an etwas Kühlem erfreuen.

Und die Zweibeiner? Sie glauben, Menschen äsen so etwas

nicht? Nun, meine Hand würde ich dafür nicht e ins Feuer

legen, wenn ich sehe, dass unsere Spezies auch Eis aus Aktivkohle

verspeist. Die Optik dieses schwarzen Eises ist zwar

umwerfend, ein Geschmack ist beim Verzehr aber leider nicht

auszumachen. Deshalb kann man es ohne weiteres mit Geschmack

nach Belieben anreichern. Diese Variante tauchte schon

im Vorjahr in New York auf und ist heuer über den Atlantik zu

uns herübergeschwappt. In Deutschland macht gerade ein neuer

46 www.hotelstyle.at


Eis für alle

Geschmäcker

Das Thema Gesundheit und gesunde

Ernährung ist schon seit längerem auch

ein Treiber für die Entstehung vieler neuer

Eiskreationen. Auch Gefrorenes sollte heute

„light“, fettarm oder gar fettfrei und/oder

zuckerfrei sein.

Ganz ohne Zucker geht es auch beim zuckerfreien Eis

allerdings nicht. Deshalb wird die Saccharose durch Fructose

oder Glucose ersetzt. Diese seien zwar genauso

kalorienreich wie Zucker heißt es hätten aber einen niedrigeren

glykämischen Index. Der glykämische Wert ist ein Maß zur Bestimmung

der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels

auf den Blutzuckerspiegel. Somit ist auch zuckerfreies Eis oft

nicht ganz zuckerfrei.

Das so genannten Diabetikereis wird oft mit Fruchtzucker oder natürlichen

Zuckeraustauschstoffen hergestellt. Auch dieses Eis ist

nicht zwangsläufig kalorienärmer als normales Eis, allerdings wird

der Glucosespiegel des Menschen damit nicht beeinträchtigt.

Beim fettarmen Eis handelt es sich meist um Joghurteis, das aus

Mager- oder fettarmen Joghurt erzeugt wird. Beim glutenfreien Eis

wird auf die Verwendung von Klebereiweis und Proteinen aus Getreide

verzichtet, wie es dies sonst in vielen Eissorten, vor allem in

Milchspeiseeis, gibt.

Dem so genannten gesunden Eis werden funktionelle Zusatzstoffe

beigefügt, die für den Organismus einen bestimmten Zusatznutzen

haben. Das können Vitaminzusätze sein, Mineralstoffe oder natürliche

Extrakte, die die Verdauung fördern oder die natürlichen Abwehrkräfte

des Körpers unterstützen.

Trend die Runde, den man „Cold Stone“ nennt. Da

wird jede Eisvariante, die ein Kunde haben möchte,

auf einem eiskalten Marmorstein zu einem Einheitsbrei

verschmiert und dann in eine Tüte gekippt -

und geschleckt.

Wie würde Ihnen ein Kaktus-Eis oder auch ein Eis mit

Meersalz gefallen? Für mich gehören solche Eisvarianten

zur Eis-Haute-Couture. Jeder staunt darüber,

probiert auch das eine oder andere aus, aber im Eisalltag

werden lieber die einfacheren und ungekünstelten

Prêt-á-porter-Eisvarianten geschleckt: Schokolade,

Vanille und Haselnuss – sie sind nach wie vor die beliebtesten

und am meisten konsumierten Eissorten

in Österreich.

Von Kurt Guggenbichler

Was aber ist ein Demeter-Eis? Das ist zunächst einmal nach einem

Verband benannt, der seit achtzig Jahren weltweit ökologischen

Landbau betreibt. Dabei geht er wesentlich akkurater und strenger

vor als herkömmliche Biobauern, weshalb auch ein Eis, das mit

Produkten aus dem Demeter-Anbau hergestellt wird, etwas sehr

Spezielles ist.

Darüber hinaus gibt es auch noch laktosefreies Eis, Eis für Veganer

und koscheres Eis. Koscheres Eis bedeutet, dass das betreffende

Produkt außer Eiern keine tierischen Bestandteile enthält, weshalb

bei seiner Erzeugung auch keine Maschinen und Werkzeuge verwendet

werden dürfen, die schon einmal mit nichtvegetarischen

Lebensmitteln in Berührung gekommen sind.

Da lobt sich doch so mancher sein normales Eis. Denn dieses ist

nicht nur süß und fett, sondern auch sehr schmackhaft, wenn auch

nicht gerade kalorienarm!

Von Kurt Guggenbichler

47


ReStart

Fotos: © Gasthof Neumayr

Unwiderstehliche

Äpfel warten!

Wenn man unter schützenden Kastanienriesen kulinarische

Feinheiten genießen kann um welche sie selbst die Region

beneidet um anschließend in den mit Charme und Stil gestalteten

Räumlichkeiten des Hotels komfortabel Entspannung und

Erholung zu finden, ist das paradiesisches Glück, welches man

nur im Gasthof Neumayr in Obertrum am See erfährt.

„Ich wünsche uns

allen die

Möglichkeit wieder

durchzustarten!“

Andrea Neumayr

Sich inmitten dreier herrlich erfrischender und naturbelassener

Badeseen wiederzufinden und beispielsweise die Möglichkeit

habend hunderte Kilometer idyllischer Radwege

unter dem Dach des einzigartigen „Velodroms Salzburger Seenland“

zu entdecken, ist Teil der Kulisse innerhalb welcher sich das

traditionell moderne Hotel inmitten des Obertrumer Dorfplatzes

romantisch niedergelassen hat: „Hofhalten im Gasthof!“

Klassentreffen der Architekturgenerationen

In historischem Gemäuer frühmorgens die frische Seebrise in

die gemütlich romantischen Zimmer wehen zu lassen, um sich

anschließend mit einem frischen, bunten, inhaltsvollen und sehr

authentischem Bio-Frühstück für einen weiteren sehr besonderen

Tag zu stärken, welcher ausgehend von Andrea Neumayrs einzigartigem

Domizil unvergessliche Momente im Trumer-Seenland

garantiert, um am Abend aus dem inspirierend modernem Ambiente

des neuen Hotels heraus - am Balkon inmitten aller Facetten

vom Grün der Natur ein Glas Wein zu genießen, welches zart

den Appetit für den Abendschmaus im unvergleichlich ansprechendem

Restaurant anregt – verspricht die Einladung Andreas

zu einem Besuch.

Workshop Leben

Sich auf Inhalte und Wissensvermittlung via modernster technischer

Ausstattung in einem der Neumayerischen Seminarräume

einzulassen hat nachhaltigen Erfolg, da die Stärkung in den

Erholungsphasen durch schmackhafte und leichte – raffinert

zubereitete – heimische Fischgerichte erfolgt. Da die Abendgestaltung

Einblicke in die Produktion der örtlichen Bierspezialitäten

gewährt und in weiterer Folge dafür sorgt, via Gerstensaft

Fröhlichkeit und Unterhaltung zu genießen, welche in süßen

Träumen in den Räumlichkeiten des Hotels Neumayr ihre Fortsetzung

findet. Eine Gastgeberin für jede Art von Komfort, Erfolg

und Zufriedenheit. Von Robert Oberndorfer

48

www.hotelstyle.at


© Wolf-Dieter Grabner, theflow.cc

Da Salzburger

Tee & Kaffee

Seit Anfang 2020 macht „Da Salzburger“

als regionale Kaffeemarke in ganz Österreich

auf sich aufmerksam.

Nur vier Monate später, hat das Team rund um Gründer Rafael

Schärf bereits den nächsten kulinarischen Getränkeclou

parat: aufgrund der großen Nachfrage, wird nun auch Bio-

Tee in 12 Sorten angeboten. Bei der Produktgruppe Tee bleibt man

der Unternehmensphilosophie treu: „Wir setzen bei der Herstellung

kompromisslos auf Ehrlichkeit, Transparenz und gelebte Nachhaltigkeit“,

schildert Rafael Schärf. Auf Einzelverpackungen verzichtet

man, um möglichst müllfrei und nachhaltig arbeiten zu können.

Online verfügbar

Coronabedingt hat auch die Familie Schärf schnell reagiert und

seine Produkte über einen Onlineshop für Gastronomen zugänglich

gemacht. „Besonders die Gastronomie ist von dieser Krise

massiv betroffen. Wir bemerkten die gesteigerte Nachfrage nach

Onlineverfügbarkeit und haben darauf entsprechend reagiert“.

Das Auge trinkt mit

Das Konzept von „Da Salzburger“ ist mit Absicht auch ein optischer

Blickfang, denn herausragende Qualität darf man ebenso

herausragend präsentieren. Das Präsentationsboard aus massivem

Echtholz bietet in seinen Vertiefungen Platz für die einzelnen

durchsichtigen Aromaschutzgläser und informiert den Gast über

Inhalt, Dosierung und Ziehzeit, um eine autarke Bedienbarkeit zu

ermöglichen. Handgemacht doppelwandige Teegläser und Teekannen

runden das Konzept inhaltlich wie auch optisch ab. Gemeinsam

mit der heimischen Designerin Barbara Gollackner

arbeitet das Team an weiteren eindrucksvollen Präsentationsmöglichkeiten

für die Gastronomie. Von Sonja G. Wasner

für hölliscH

gute Momente.

neu

auch vom fass

4,5vol. Alk.

Höllisch bierig

BRAUKUNST AUF HÖCHSTER STUFE.


Buch.Bar

Coronomics

Nach dem Corona-Schock: Neustart aus der Krise

Der Corona-Schock ist der Katalysator für einen längst

nötigen Wandel. Daniel Stelter legt mit „Coronomics“

das Fundament für eine neue Ära. Schnell wie kein

anderer analysiert der Wirtschaftsexperte die Lage

und legt mit seinem neuen Buch ein umfassendes und

konsequent durchdachtes Konzept zur Bewältigung

der Krise auf den Tisch.

Einschränkungen haben innerhalb kürzester Zeit zu

Veränderungen geführt, die hierzulande noch völlig

unmöglich erschienen, als sie in China bereits Realität

waren. Dann kam der größte ökonomische Crash der

Weltgeschichte. Daniel Stelter`s Logik: Was zumacht,

muss auch wieder aufmachen. Er legt dar, wie wir uns

jetzt für die Zukunft nach Corona aufstellen müssen.

Autor: Daniel Stelter | Verlag: Campus | Preis: 18,95 Euro

Digitales Marketing

Dieses praxisorientierte Buch bietet anhand von Best

Practices einen umfassenden und branchenübergreifenden

Überblick über den aktuellen Stand des digitalen

Marketings sowie über zukünftige Herausforderungen

und Chancen. Denn nur Unternehmen, die im

Zuge der Digitalisierung innovative Wege beschreiten,

sind in der Lage, langfristig bestehende oder neue

Zielgruppen zu gewinnen oder an sich zu binden.

So werden Konzepte und Strategien durch Anschauungsbeispiele

verdeutlicht. Auf diese Weise liefert

dieses Buch viele Ansätze und Impulse, die sowohl

renommierte Unternehmen als auch Start-ups umsetzen

können. Dieses Buch zeigt, wie es funktioniert!

Autoren: Prof. Dr. Meike Terstiege | Verlag: Springer | Preis: 46,25 Euro

Digitale Formatentwicklung

Anhand aktueller Praxisbeispiele vermittelt das Buch

Ansätze und Werkzeuge für die Konzeption, Gestaltung

und Verbreitung von neuartigen Medienangeboten. Aspekte

wie Interaktion, Gamifizierung und Nutzerbeteiligung

kommen dabei genauso zur Sprache wie Impact-

Strategien, Reichweite und Social Media Marketing.

Mithilfe von Design Thinking, agilen Methoden und

Prototyping werden die Mediennutzer konsequent in

den Mittelpunkt gerückt. Die branchenübergreifende

Herangehensweise des Buches erschließt dem Leser

immer wieder unerwartete, zukunftsweisende Perspektiven

– ganz besonders in Bezug auf emergente

Technologien wie Augmented Reality (AR), Virtual

Reality (VR), Big Data, künstliche Intelligenz, maschinelles

Lernen und das Internet der Dinge.

Autor: Egbert van Wyngaarden | Verlag: Herbert von Halem | Preis: 34,00 Euro

Storytelling

ieses Buch beleuchtet das Trendthema Storytelling –

von Story-Elementen in der Fotografie, über das inszenierte

Erlebnis in der digitalen Welt bis hin zum strategischen

Einsatz von Corporate Storys in der externen

und internen Unternehmenskommunikation.

Die Arbeit mit Geschichten ist zwar nicht neu, der

strategische Einsatz zur Vermittlung von bestimmten

Inhalten und Botschaften beschäftigt jedoch aktuell

diverse Disziplinen. Die Auseinandersetzung mit dieser

Technik ist bereits vom Kern her interdisziplinär,

denn Geschichten können in Text, Bild, Ton oder im

Film erzählt werden. So umfangreich die praxisbezogene

Beschäftigung mit dem Themenbereich ist, so

spärlich ist der fächerübergreifende Diskurs. Diese

Lücke schließt dieses Buch.

Autor: Prof. Dr. Annika Schach | Verlag: Springer | Preis: 34,99 Euro

50 www.hotelstyle.at


Der Gast

informiert sich,

gustiert und genießt.

®

ZEIT FÜR NEUES!

WALD

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Neuartiges Verfahren mit athmosphärischem

Übergang: SOFT-SPICING-COMPLEX Europat.

Nährere Informationen:

WALDHEIMAT e-K. | Reit 1+2, D-83404 Ainring | office@waldheimat.info | waldheimat.info


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