Ausgabe 36
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7. Jahrgang Ausgabe 36 | August 2020 | kostenlos
für CLOPPENBURG & umzu
Blickpunkt
Niedersachsen packt an
Wo Hund und Katze zum Doktor gehen
Von Leitbildern und Mut
Turmfalken
und viele andere Geschichten mehr...
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Inhaltsverzeichnis
Blickpunkt 3
Buchtipps im Blickpunkt 4
Niedersachsen packt an 6
Smartphone = Reiseführer 10
Wo Hund und Katze zum Doktor gehen 11
Buchtipp – Wenn Du zurückkehrst 13
Vorbereiten auf das Abenteuer Ausland 14
Turmfalken 16
Die jüdische Familie Jacobs 18
Rose ohne Starallüren 19
Von Leitbildern und Mut 20
FAMOS 24
Kochen mal anders 25
Duftkuchen und Liebesschwüre 26
Besser essen im Job 28
Die Erbse – Rezepte 30
Trimmy – 50 Jahre alt 32
Vitametikerin – Gesundheit 34
Verbund Oldenburger Münsterland 35
Der „Männerarzt“ – Gesundheit 40
Musik vom Dachboden 41
Alles außergewöhnlich 44
Die Wilde Geest 46
Ahoi Niedersachsen 50
Hasen-Ahlers 52
Im Alter bestens versorgt sein 53
Gestatten: Strauß 54
Zusammenleben ohne Trauschein 58
Frischer Pep für alte Möbel 59
Unterwegs auf der Deutschen Weinstraße, Teil 1 60
XL-Schuhe 64
Corona Krise – Chris Bruns 66
Buchtipp: Wer bist Du? 67
Veranstaltungskalender 68
Nachfrage nach Hunden 70
Das Beste aus zwei Welten 72
Impressum/Wichtige Telefonnummern 74
Liebe Leserinnen
und Leser,
da es derzeit so viele Blickpunkte gibt, dass man ihnen
und den Auswirkungen in ihrer Bedeutung kaum
mehr folgen kann, stellen wir Ihnen zwei Bücher vor,
deren Inhalte das zum Ausdruck bringen, was unsere
Welt derzeit aufrüttelt. Denn neben den Auswirkungen
des Lebens mit dem COVID-19 Virus, haben andere Begebenheiten
die Blicke auf Sklaverei und fehlende Freiheit,
Habgier und Ruhmsucht, Radikalisierung und Unmenschlichkeit,
Ausbeutung, Tierquälerei, Rassismus
und Unterdrückung gelenkt – auf Eigenschaften, die in
unserer aufgeklärten Gesellschaft keinen Platz (mehr)
haben dürften. Und die dennoch existieren, beispielsweise,
weil wir billige Klamotten tragen wollen, die von
Näher*innen in Bangladesch oder in Pakistan während
ihrer regulären 16/18 Stundenschichten in baufälligen
Fabrikgebäuden für einen Monatslohn von ungefähr
30 Euro (dreißig!) hergestellt werden müssen. Oder auf
Kinder bezogen, die im ungesicherten Untertagebau
in Zentralafrika Kobalt zur Herstellung von Handy-Akkus
abbauen müssen. Oder auf osteuropäische Werksvertragsarbeiter,
die in Deutschland unter schwersten
Bedingungen und für ein Monatsgehalt weit unter der
Mindestlohngrenze schuften und gezwungen sind, in
unsäglichen Verhältnissen zu wohnen, für die sie auch
noch Miete zahlen müssen. Damit dem Verbraucher
das Fleisch für Pfanne und Grill noch billiger verkauft
werden kann. Ganz zu schweigen von den Tieren, die
für diesen Konsum „gezüchtet“ werden.
Doch weil all das auf Nachfrage geschieht, liegt es
zuallererst an uns, das Muss dafür zu hinterfragen. Die
Prozesse dazu haben eingesetzt, aber weil sie nicht im
Handumdrehen beendet sein können, muss man miteinander
sprechen, um die Argumente und Ansichten
zu erfahren, mögen sie noch so absurd erscheinen: Sie
haben Gründe.
Blickpunkt
„Uns wird die Wunde
gezeigt“, schreibt die
bedeutende amerikanische
Schriftstellerin
Alice Walker in ihrem
Vorwort zu dem Buch
„Barracoon“, der Geschichte
des letzten afrikanisch-amerikanischen
Sklaven Oluale Kossola.
Neunzig Jahre lang lagen
die Aufzeichnungen
von Zora Neale Hurston
aus den Interviews mit
ihm als Manuskript unbeachtet
in irgendwelchen
Archiven, Anfang
dieses Jahres erschien
das Buch in deutsch und
wurde, wie zuvor in den
USA und weltweit, sofort
zum Bestseller. Weil
es die ganze Geschichte
Zora Neale Hurston der Sklaverei aufzeigt,
Barracoon angefangen bei der Sklaverei
untereinander, von
Penguin Verlag
ISBN: 978-3-328-60130-2 dem letzten Zeitzeugen
€ 20,00 dieses Menschenhandels
erzählt. „Er benennt schonungslos
die Gräueltaten,
die afrikanische Völker
aneinander verübten, lange
bevor angekettete Afrikaner traumatisiert, krank, desorientiert,
ausgehungert als „schwarze Fracht“ auf Schiffen
im höllischen Westen eintrafen. Wer mag sich das maßlos
grausame Verhalten der ´Brüder und Schwestern` eingestehen..?“
beschreibt Alice Walker die Erinnerungen Kossolas,
der in Amerika den Namen Cudjo Lewis erhielt. Sein Leben
als Sklave in Alabama und das nach seiner Freilassung, seine
unbändige Sehnsucht nach der afrikanischen Heimat und
seine ständige Suche nach der eigenen Identität. Es ist die
eindringliche, authentische und berührende Sprache, die
„Barracoon“ bis ins Detail verständlich macht, so, dass sich
die Geschehnisse und ihre Hintergründe mühelos auf das
heutige Geschehen beziehen lassen. Man muss nur mutig
und aufgeklärt genug sein, diese Parallelen zuzulassen.
Das gleiche gilt für die Lektüre der Shortstorys in „Friday
Black“. Geschrieben von Nana Kwame Adjeei-Brenyan, dessen
Sprache so gewaltig ist, dass man das Buch nicht nur lesen
kann, sondern es erleben muss. Ohne die Chance, sich
davonstehlen zu können, denn die Stories, mit denen dieser
junge amerikanische Schwarze die Leser konfrontiert, sind
in ihrer Intensität ebenso gnadenlos, wie die Eindrücke, die
sie hinterlassen. Und das nicht allein für ein paar Tage oder
auch länger, nein, die Vorgänge in „Friday Black“ verändern
bisherige Lebensansichten.
Gruppe schwarzer Kinder, kleiner Mädchen und Jungen in
den USA, von denen ein weißer Familienvater sich bedroht
fühlte. Einfach, weil sie da waren. Also nimmt er seine Kettensäge
von der Ladefläche seines Pickups und enthauptet
die Kinder, vor den Augen seiner beiden Kinder. Läuft noch
hinter denen her, die entkommen wollen und sägt auch ihren
die Köpfe ab. Er wird in einem aufsehenerregenden Prozess
freigesprochen, von einer weißen Richterin...
Wer glaubt, dass die
weiteren Storys in „Friday
Black“ weniger apokalyptisch
sind, der irrt, denn die
Sprache und Darstellungskraft
Adjeei-Brenyans hält
Blicke in unglaubliche
Abgründe bereit – auch
satirisch, weil sie sonst
nicht auszuhalten wären,
und immer durch die Augen
und im Leben seines
Protagonisten Emmanuel.
Jung wie er, schwarz wie er
und zwangsläufiges Opfer
einer immer schneller sich
drehenden Spirale von
Rassismus, Menschenverachtung,
Machtgehabe,
Ausbeutung und Brutalität.
„Friday Black“ ist nicht
auf Übertreibungen angewiesen
und giert auch
nicht nach einer reißerischen
Sprache, denn die
Dinge, die es beschreibt,
sind das Leben – von allen,
die von den „normalen Gesellschaften“
weltweit als
„anders“ angesehen werden,
aus welchen Gründen
auch immer.
“There comes a time when silence is betrayal”, sagte der
US-amerikanische Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger
Martin Luther King Jr. bevor er 1968 ermordet
wurde. „Es kommt die Zeit, in der Schweigen Verrat
ist“. Die Zeit ist jetzt!
Lassen Sie uns miteinander sprechen, um verstehen zu
können.
Ulla Schmitz
und das Team des Stadtmagazins
Nana Kwame Adjeei-Brenyan
Friday Black
Penguin Verlag
ISBN: 978-3-328-60129-6
€ 20,00
Das Buch beginnt mit der Geschichte der „Finkelstein
Five“, einer auf einem Parkplatz spielenden fünfköpfigen
4
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Blickpunkt
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& umzu | Aus dem Rathaus
5
reportage
Gruppenbild mit Aziza Ali & Sohn und Bürgermeister Dr. Wiese.
The Team: Max Teschner (vorne) und Nico Holzum.
„NIEDERSACHSEN PACKT AN“
und in Cloppenburg zeigen die KurSeni wie das geht.
Während an anderen Stellen
in Cloppenburg & umzu das
„Leben nach der akuten Corona-Krise“
sich noch nicht wieder
zurechtgeruckelt hat, engagieren die
„KurSeni“, das Familienbüro der Stadt
und das Stadtmagazin sich für ein Projekt,
das die Stadt Cloppenburg mit ihrer
besonders vielfältigen und bunten
Kultur auf ebenso besondere Weise
darstellen wird. Als Film nämlich, der
entsteht auf der Basis eines eher ungewöhnlichen
Kochclubs und einem daraus
entstandenen Buch, das viel mehr
als ein „kleines Kochbuch“ ist. Gewachsen
auf dem Boden von Respekt, Neugierde,
Empathie, Verständnis, Humor
und Zwischenmenschlichkeit – dem
Abbild von KurSeni.
„KurSeni – natürlich zusammen sein“,
das Buch.
„KurSeni“? Der Begriff erklärt sich
gleich, denn wir fangen jetzt von vorne
an, im zweiten Halbjahr 2018, als das
Buch „KurSeni – natürlich zusammen
sein“ auf den Markt kam. Produziert
von den eingangs genannten Protagonisten,
als Gemeinschaftsprojekt
des Cloppenburger „Kurdinnen und
Seniorinnen-Kochclubs“ (KurSeni). Der
trifft sich seit nunmehr fast zehn Jahren
traditionell einmal im Monat in der
Küche der Albert-Schweitzer-Schule,
um gemeinsam zu kochen und zu
backen (abwechselnd kurdisch und
deutsch), gemeinsam zu essen, zu erzählen
und sich immer besser kennenzulernen.
Das klappt mit wechselnden
Teilnehmerinnen bis heute perfekt, als
bestehende, feste Brücke zwischen
geflüchteten Frauen (Kurdinnen) aus
Syrien oder dem Irak, dem Iran oder
der Türkei und einer kleinen Gruppe
Cloppenburger Seniorinnen.
Einer, der diese ungezwungene Art
von gelungener Integration ausdrücklich
schätzt, ist Bürgermeister Dr. Wolfgang
Wiese. Seine Zusage, las Gast
des „KurSeni-Treffens“ für die Dreharbeiten
zur Verfügung zu stehen, kam
umgehend und die allgemeine Freude
beim Wiedersehen mit den Frauen
war herzlich und offen. Und dass er
scheinbar alle Zeit der Welt für diesen
Termin hatte, machte seine Empathie
umso deutlicher. Außerdem konnte
er die mittlerweile aufgetischten Gerichte
(fast) alle auch mit ihren Zutaten
benennen – was wiederum zeigte, wie
eingehend er sich dem Buch und den
Rezepten gewidmet hatte.
6 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
Adeebah Tammo Hussein begrüßt Bürgermeister Dr. Wiese
in ihrem Zuhause.
Die „KurSeni“ und Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese – man hat sich
viel zu sagen.
Alle Zeit der Welt für Dr. Wiese, viele Fragen von Narihan,
Adeebahs jüngster Tochter zu beantworten.
„Guten Tag“ und „Willkommen“ im Zeichen der COVID-19 Pandemie.
Nun ist dies jedoch nur die eine
Seite des Buches „KurSeni – natürlich
zusammen sein“, die andere und weitaus
wichtigere sind die Geschichten
der Hauptpersonen darin und die sind
ebenso faszinierend wie die Rezepturen.
Die Geschichten der Frauen und
aus welchen unterschiedlichen Kulturkreisen
sie entstammen, was das
Echt Cloppenburg!
Leben mit ihnen gemacht hat, wie sie
zueinander gefunden haben und sich
heute verstehen, im umfassenden
Sinne dieses Begriffs. Verstehen, ohne
ständig miteinander sprechen zu müssen.
Verständnis füreinander haben,
offen sein und voneinander lernen
– das ist „KurSeni“ und das ist die Basis
und der Inhalt des Films, den das
Cloppenburger Familienbüro und das
Stadtmagazin im Rahmen des Landesprojekts
„NIEDERSACHSEN PACKT AN
– Erfolgsgeschichten aus Niedersachsen“
produziert und dessen erster Teil
am 22. Juli entstanden ist.
Beziehungsweise aufgenommen
wurde, denn von der „Action am Set“
bis hin zum fertigen Movie sind viele
Takes notwendig, viel (schau-) spielerische
Hingabe, viel Kreativität und ganz
viel Professionalität. All das war natürlich
nicht nur vorhanden, sondern angemessen
in Szene gesetzt, und dass
wir für die Dreharbeiten einschließlich
aller weiteren Arbeiten an dem Video
das Filmstudiostube aus Cappeln gewinnen
konnten, erwies sich als besonderer
Glücksgriff, denn „die Jungs
haben´s drauf!“
Das zeigte sich schon im Vorfeld,
als der ganze notwendige Papierkram
verantwortungsbewusst eingefordert
– und natürlich sorgsam geliefert
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
7
reportage
Darum blieb nicht viel übrig vom „KurSeni“-Büffet.
– wurde, und als Max Teschner (17)
und Nico Holzum (16) dann loslegten,
waren ihre Aktionen so souverän
und professionell, dass anfängliche
Hemmungen aufseiten der „KurSeni“
in fröhlicher und ungezwungener Action
untergingen. Da stellte sich der
ambitionierte Anspruch dieses Gesamtprojekts
ganz ungeniert und auf
ungekünstelte Weise dar, als Spiegelbild
einer „klaren Haltung für Vielfalt,
Toleranz und Miteinander“.
Das ist das, was das „Bündnis Niedersachsen“
in seinem Aufruf zu „NIEDER-
SACHSEN PACKT AN – Erfolgsgeschichten
aus Niedersachsen“ zum Ausdruck
bringen will. Und wenn man weiß, dass
hinter dem „Bündnis Niedersachsen“
die Niedersächsische Landesregierung,
sowie die beiden großen christlichen
Kirchen in Niedersachsen, Gewerkschaften,
Unternehmerverbände
Sitzprobe auf dem Sofa vor den Dreharbeiten:
(v.o.) Nahla, Adeebah, Narian
und Narihan
und kommunale Spitzenverbände stehen,
dann wird die Power dieses Projekts
noch deutlicher. „Wir zeigen“, so
Weihbischof Wilfried Theising, „dass
für Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und
populistische Anfeindungen kein Platz
ist“ in unserem Zusammenleben.
Genau! Und der Tag in Adeebahs
Wohnzimmer, Küche und Garten war
die perfekte Blaupause für das Ganze –
merke: In Zeiten von Corona! In denen
Abstand gehalten werden muss und
man sich nicht einmal zur Begrüßung
in den Arm nehmen darf. Die Sympathie
zueinander aber war trotzdem
unüberseh- und unüberhörbar. Man
kennt sich eben schon lange und weiß
um die (Ver-) bindung!
Los gegangen war das Ganze schon
am Morgen, als Max und Nico von Filmstudiostube,
Nahla Kanjo und Norbert
8 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
reportage
Keksen und Tee kaum mehr zu sehen.
Wie gut, dass er so groß ist, so war
Platz genug zum Zusammensitzen
ohne Masken und zum Reden. In kurdisch,
in deutsch und mit viel Lachen.
Max und das Gruppenfoto im Film.
(v. li.) Sigrid Lünnemann & Beate Deeken vom Stadtmagazin zusammen mit Friederike
Bockhorst, Pressesprecherin der Stadt Cloppenburg.
Schilmöller vom Familienbüro und das
Team des Stadtmagazins sozusagen
eine Begehung der Location bei Adeebah
Tamoo Hussein vornahmen. Das
war der Plan, um zu sehen, von wo aus
gefilmt werden könnte und wo wer sitzen
soll und was alle tun sollen und wo
das Essen stehen soll und… Nun, das
war easy, doch die Umsetzung ging
schon kurze Zeit später in fröhlichem
Gewusel unter. Denn natürlich kamen
einige der „KurSeni“ früher als angesagt
– weil sie wissen wollten, was die
Ansage „KurSeni wird gefilmt“ in Klartext
bedeutet und vor allen Dingen,
weil sie sich wiedersehen wollten.
Alle brachten Essen mit, ganz klar
und Max und Nico konnten ihren Augen
und ihren Geruchsinnen nicht
trauen – da wurde sogar kurzzeitig das
Filmen vergessen. Zumal sie von der
Herzlichkeit und Offenheit der Frauen
untereinander sehr beeindruckt waren.
Und von der Gastfreundlichkeit,
Nahla Kanjo – perfekte Gastgeberin.
denn obwohl die Speisen noch in der
Küche bleiben mussten – der offizielle
Teil hatte noch lange nicht angefangen
– war der Tisch auf Adeebahs
Terrasse vor lauter belegten Brötchen,
Als es dann so weit war, dass die
Dreharbeiten beginnen konnten, war
die Atmosphäre im Wohnzimmer vor
laufenden Kameras und im Scheinwerferlicht
zunächst noch ein wenig unsicher,
doch nach den wenigen Worten,
die Nahla Kanjo zur Einleitung sagte,
war es Elfriede Lange, die „dem Film“
erzählte, was „KurSeni“ ist, mit wortreicher
Unterstützung der anderen aus
der Runde. Und Bürgermeister Wiese,
der ein wenig später gekommen war,
setzte die Betrachtungen fort, aus
den verschiedenen Blickwinkel seines
Amtes, aber ebenso deutlich auf der
Ebene selbstverständlicher Zwischenmenschlichkeit.
Die Sympathien liegen
hier auf allen Seiten – das wurde
sehr deutlich und wird in dem Film
auch so herüberkommen.
Daran haben wir nach dem Shooting
von Nico und Max von Filmstudiostube
bei Adeebah Tamoo Hussein,
mit Aveen, Elfriede, Günter, Anam, Aziza,
Edith, Hansa und Ursula, sowie Norbert
Schilmöller und Nahla Kanjo von
Familienbüro, Irene Keller, Gleichstellungsbeauftragte
und Friederike Bockhorst,
Pressesprecherin und Dr. Wolfgang
Wiese, Bürgermeister der Stadt
Cloppenburg absolut keine Zweifel.
Sigrid, Beate und Ulla vom Stadtmagazin
inklusive.
Übrigens wurden die Dreharbeiten
zwei Tage später mit Paydar Khalil,
dem Ehemann von Aveen, fortgesetzt
– vor dem Hintergrund, dass er aktuell
seine Lehrstelle antritt. In Cloppenburg…
noch Fragen? Die werden in
der nächsten Ausgabe des Stadtmagazins
beantwortet, mit der Fortsetzung
von „KurSeni – der Film“ und allem,
was dazu gehört, Integration lebendig
darzustellen und damit Teil des Projekts
„NIEDERSACHSEN PACKT AN – Erfolgsgeschichten
aus Niedersachsen“
zu sein. Wir finden das richtig klasse!
Ulla Schmitz
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
9
reportage
Foto: djd/Telefónica Deutschland/PantherMedia/HotPhotoPie
Das Smartphone wird zum Reiseführer
Urlaub in Deutschland liegt im Trend.
Viele reizvolle Landschaften und Regionen
lohnen einen Besuch - und
lassen sich mit Informationen vom
Smartphone individuell erkunden.
Auch im Urlaub sind schnelles Internet und ausreichende Datenpakete gefragt
Zahlreiche Bundesbürger geben bei
der Urlaubsplanung für 2020 heimischen
Regionen den Vorzug vor ferneren
Zielen. Schließlich hält Deutschland
viele reizvolle Regionen und Geheimtipps
bereit, die einen Besuch wert
sind. Für die individuelle Reiseplanung
vor Ort ist das Smartphone unverzichtbar.
Das Gerät ersetzt den Stadtplan
oder das Navigationsgerät im Auto,
gibt Tipps für Sightseeing und wird
zum elektronischen Ticket. Erst recht,
da in heutigen Zeiten das bargeldlose
Zahlen und elektronische Tickets den
Vorzug erhalten. So ist es kinderleicht
möglich, online einen Platz im Biergarten
zu reservieren, Tickets für das Freibad
oder den Kletterpark zu kaufen,
Wanderkarten downzuloaden oder
schnell mal eine Tageskarte für den Bus
zu buchen - smarte Funktionen für abwechslungsreiche
Urlaubstage.
Wichtig ist es, gerade bei der datenintensiven
Nutzung unterwegs auf einen
passenden Mobilfunkvertrag zu
achten. Wer viele Fotos per WhatsApp
oder Facebook teilt, ständig die Navigationsfunktion
nutzt und dazu noch
regelmäßig Informationen im Internet
sucht, verbraucht im Urlaub einiges an
Datenvolumen. Musik- und Videostreaming
zehren erst recht an den Datenreserven
des Mobilfunktarifs. Bei vielen
ist die Nutzung in der freien Zeit sogar
deutlich höher als im Alltag. Anbieter
wie blau.de erfüllen diesen Bedarf und
bieten Tarife mit ausreichend großen
Datenpaketen an. Für Urlauber, die unterwegs
vor allem viel surfen, sind Prepaid-Tarife
wie der Blau Surf M interessant.
Das Paket enthält seit Kurzem ein
monatliches Datenvolumen von 3 Gigabyte
statt bislang 1,75 GB - genug Reserven
also für die Navigationsfunktion,
Ticketkauf, Apps und mehr. Gleichzeitig
ist der Preis gesunken, von vorher 8,99
Euro für vier Wochen auf 6,99 Euro. Damit
sind Anwender deutschlandweit für
die nächsten Touren gut ausgestattet.
Sonnenschutz fürs Smartphone
Von der Preissenkung und dem erhöhten
Datenvolumen profitieren
Neukunden ebenso wie Bestandskunden.
Die Tarife sind online sowie bei
Fachhändlern, im Lebensmitteleinzelhandel,
an Tankstellen und weiteren
Verkaufspunkten erhältlich. Mit der
dazugehörigen, kostenfreien Blau-App
behalten Nutzer den Verbrauch jederzeit
im Blick. Damit das Smartphone
im Urlaub nicht schlappmacht, sollte
man es pfleglich behandeln. Direkte
Sonnenstrahlung und hohe Temperaturen
können sowohl dem Display als
auch dem Akku schaden. Der mobile
Begleiter bevorzugt ein eher schattiges
Plätzchen. Und da Smartphones auch
beliebtes Diebesgut sind, sollte man
stets ein wachsames Auge auf das Gerät
haben. djd
10 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
Wo Hund und Katze
zum Doktor gehen –
Reportage
die Tierärztliche Praxis für Kleintiermedizin
von Dr. Wolfdieter Stammwitz ist umgezogen.
Bailey findet das Ganze nicht
uncool. Schließlich wird die
Yorkshire Terrier-Dame fein von
Herrchen aus dem Auto und in die
Tierarztpraxis von Dr. med. vet.
Wolfdieter Stammwitz getragen und
muss auch nicht auf den eigenen
vier Beinen in den Behandlungsraum
laufen. Ginge auch gar nicht, denn
Bailey humpelt, weil das Kreuzband
am rechten Hinterlauf gerissen ist.
Also nimmt Tierarzthelferin Rachel
Behrens das kleine Bündel auf den
Arm und legt es auf dem Untersuchungstisch
ab. Auch hier ist alles gut,
das weiß Bailey noch von der Voruntersuchung
an ihrem schmerzenden
Hinterlauf. Zumal sie den Mann, der
sich jetzt über sie beugt und ihr mit
seiner beruhigend tiefen Stimme sagt,
dass sie sich nicht aufregen muss, sowieso
schon länger kennt. Von der
Kreuzband-Operation am anderen
Hinterlauf nämlich, die Stammwitz vor
ein paar Jahren vorgenommen hatte.
Damals noch in der alten Praxis in
der Hagenstraße in Cloppenburg,
die 2006 in Betrieb genommen wurde
und vom wenigen Platz und der
Ausstattung her unvergleichlich war
mit der jetzt hochmodernen „Tierärztlichen
Praxis für Kleintiermedizin –
Behandlungsschwerpunkt:Orthopädie,
Chirurgie“ in der Eisenbahnstraße
15, fast gegenüber dem Bahnhof in
Cloppenburg. Schon von außen wirkt
der flache Klinkerbau der tierärztlichen
Überweisungspraxis ansprechend – so
wie drinnen, auf 375 Quadratmetern.
Da riecht es gut, an den Wänden
hängen atemberaubend tolle Fotos,
alle mit Landschaftsszenen aus Afrika
und die großen Grünpflanzen im
integrierten Wartezimmer passen
perfekt dazu. Für die Patienten gibt’s
Leckerlis und die uneingeschränkte
Zuwendung von Sarah Schulte, Tessi
Block und natürlich Rachel Behrens,
die wir eben schon benannt haben
und die Bailey gerade einen dieser
Plastikkragen umgelegt hat, der wie
eine durchsichtige Tüte aussieht, wo
unten der Hundekopf reinguckt.
Das ist vermutlich nicht bequem
und auch nicht hübsch, doch geht´s
hier nicht um Schönheit, sondern darum,
den Vierbeiner für die Operation
vorzubereiten. Da wird Blut abgenommen
und getestet und als das Ergebnis
aussagt, dass Bailey organisch gesund
und stabil ist, nimmt Dr. Stammwitz
die Narkose vor. Danach vergeht keine
Minute und „schwupp“ ist Klein-Bailey
im Lummerland. Dort wird sie
während der nächsten 45 Minuten
bleiben und bekommt darum nicht
mit, dass die Vorbereitungen zu ihrer
Operation jetzt in die „heiße Phase“
übergehen. Da werden der betroffene
Hinterlauf und das Umfeld weit umzu
rasiert, massiert und immer und immer
wieder desinfiziert. Da wird das OP-
Besteck bereitgelegt und Baileys hochgelegtes
Hinterbein ist über einem
Bügel im Gelenk perfekt abgeknickt,
so dass, als der gesamte OP-Tisch samt
Hund abgedeckt ist, unten nur noch
das Kniegelenk rausguckt.
Jetzt noch alle notwendigen Geräte
für die OP eingeschaltet. Rachel, Sarah
und Tessi desinfizieren ihre Hände und
Arme gründlich, ziehen sich frische
OP-Kittel über und setzen OP-Hauben
auf. Kein Zweifel, wie perfekt sie
aufeinander eingespielt sind.
Einschließlich Wolfdieter natürlich –
man duzt sich und weiß, wie unbedingt
man sich aufeinander verlassen kann.
Natürlich hat auch Stammwitz sich
dergleichen Desinfektions-Prozedur
gewidmet und während er den
OP-Kitteln zugebunden bekommt,
erscheinen die Röntgenbilder auf ein
Riesendisplay projiziert. Der hochmoderne
Monitoring-Apparat, an
den Bailey angeschlossen ist, gibt die
Vitalfunktionen weiter – kurz: Es ist
alles so eingerichtet, wie bei einer
Operation am Menschen. Auch fließt
beim Schnitt mit dem Skalpell kein
Blut mehr, da hierbei die modernste
Technik mit gleichzeitigem Veröden
der Schnittstelle angewandt wird.
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
11
Keine Frage, hier operiert und
betreut und versorgt eines der besten
Tierarzt-Teams, das man sich als Hund
und Katze nur wünschen kann. Über
die allgemeine medizinische Versorgung
hinaus werden den Patienten
ein größtmögliches Untersuchungsund
Behandlungs-Spektrum angeboten.
Auf der Basis einer modernen
apparativen und technischen Ausstattung,
wie sie auch in Tierkliniken
vorkommt.
Diese Professionalität ist gleichzeitig
die weithin bekannte Qualifikation der
tierärztlichen Überweisungspraxis und
damit jene Beruhigung, die Frauchen
und Herrchen brauchen, wenn die
Vierbeiner aus der Familie zum Doktor
müssen. Da erwartet man bei jeder
Konsultation die optimalen Ergebnisse
von Diagnose über Therapie bis Heilung
und fährt dafür auch ohne Weiteres,
wie für Bailey, aus Ostfriesland
nach Cloppenburg in die Tierärztliche
Praxis von Dr. Wolfdieter Stammwitz.
An die richtige Adresse für all das zu
heilen, was „Bellos“ und „Minkas“ Gesundheit
beeinträchtigt und in jedem
Fall, was tierärztliche Orthopädie und
Chirurgie angeht, intensivmedizinische
Betreuung, wo notwendig, eingeschlossen.
Im Vordergrund stehen für das
Praxis-Team dabei immer der persönliche
Kontakt und die Betreuung und
Nachsorge sowohl der eigenen, als
auch die der zahlreichen Patienten, die
von mehr als 40 tierärztlichen Kollegen
aus der gesamten Großregion des
Oldenburger Münsterlandes überwiesen
werden. Sie schätzen Stammwitz´
chirurgische und orthopädische
Fähigkeiten vorbehaltlos und empfehlen
und überweisen die kranken
Vierbeiner darum hierher.
Zumal die Zusammenarbeit mit
dieser Praxis noch von zusätzlicher
Effizienz geprägt ist, denn die
überweisenden Kolleg*innen erhalten
noch am gleichen Tag eine vollständige
Rücküberweisung mit allen notwendigen
Befunden. Womit einer fachgerechten
Nachbehandlung von dieser
Seite her nichts mehr im Wege steht.
Wolfdieter Stammwitz (43) ist mit
Hunden und etlichen anderen Haustieren
groß geworden und deshalb stand
sein Traumberuf schon früh fest: Tierarzt
– obwohl er eine Zeitlang ebenso
gerne Förster geworden wäre. Seine
Entscheidung für Plan A war auf jeden
Fall die beste, das sagt er selbst und
wenn man ihm bei der Schilderung
seines beruflichen Alltags zuhört, dann
wird schnell klar, wie groß die Empathie
für die Vierbeiner in seinem Leben ist.
Die sich aber nicht in „Dudidudi“-
Attacken auf´s Hundi oder Kätzchen
richtet, sondern von wohltuendem
Pragmatismus geprägt ist – in der
marktaktuellsten Modernität der
Diagnose- und Operationsgerätschaften,
bei der Verwendung des bestmöglichen
Operationsmaterials, in Form
von regelmäßigen Weiterbildungen
aller aus dem Stammwitz-Team und
nicht zuletzt in der Ausstattung der
„Tierärztlichen Praxis für Kleintiere“ von
Dr. Wolfdieter Stammwitz.
Deren Komfort kommt jetzt auch der
frisch operierten Bailey zu Gute, denn
die Riesenbox, in der sie nach der OP
gelegt wurde, ist auf wohlige 27° C
geheizt – per Fußbodenheizung. Das
ist angenehm für die Patienten beim
Aufwachen, da deren Körpertemperatur
während der Narkose natürlicherweise
gesunken ist. Hier stellt sich die
Normaltemperatur schnell wieder ein,
denn nach einem operativen Eingriff
auch noch frieren zu müssen, das ist
bei Stammwitz ausgeschlossen.
Nicht so die notwendige „Gemeinheit“
für die Sarah an dem Tag zuständig
ist und Bailey so lange ins Ohr und
in die Nase pustet, bis die Hundedame
durch ein ärgerliches Bellen anzeigt,
dass sie wieder aufgewacht ist. Zwar
bleibt sie lieber noch eine Weile liegen,
12
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
was ihr in ihrem doch schon hohen Alter
von 12 Jahren schließlich auch zusteht,
zumal Frauchen und Herrchen
erst in zwei Stunden zum Abholen
kommen.
Bis dahin bleibt das Tier unter genauer
Beobachtung und da fiepen,
knurren und bellen auch als Zeichen
von bester Vitalität gewertet werden,
kann man davon ausgehen, dass Bailey
schon bald wieder laufen und herumhüpfen
kann. Wäre das nicht der Fall
oder müsste der Patient – ob operiert
oder zur Beobachtung – länger in der
Praxis bleiben, dann wäre auch das
natürlich möglich, denn für eine stationäre
Aufnahme ist Platz für vier Hunde
und drei Katzen.
Es beeindruckt die generelle Ruhe
in allen Räumen der Praxis. Obwohl
im Labor gearbeitet und der OP-Trakt
gründlich gesäubert und desinfiziert
wird. Nebenan schreibt Dr. Wolfdieter
Stammwitz das Protokoll zur vorangegangenen
Operation, während sein
Hund Freya aus ihrem Korb im Obergeschoss
heruntergekommen ist und
sich dazu gesetzt hat. Und es sieht
so aus, als sei das nicht das erste Mal.
Mittlerweile ist im Wartezimmer der
nächste Patient mit Frauchen eingetroffen
und da man im Stammwitz-
Team nur noch nach Terminabsprache
arbeitet, ist auch hier alles ruhig,
im Gegensatz zu dem andernorts
üblichen Gewusel und Gerangel in
tierärztlichen Wartezimmern. Dass die
Sprechstunden bei Stammwitz jetzt
individuell sind, bedeutet, dass es hier
keine Massenabfertigung gibt und so
auch keinen Stress für die Vierbeiner –
und darum auch nicht für den und die
Menschen, die nun mal dazu gehören.
So einfach und unkompliziert kann´s
sein, wenn Hund und Katze zum
Doktor müssen. ULLA SCHMITZ
BUCHTIPP
Nicholas Sparks – Wenn du zurückkehrst
Das Leben von Trevor (32),
einem Arzt bei der US-
Navy, ist nach einigen Schicksalsschlägen
aus den Fugen geraten.
Nach einer schweren und traumatischen
Verletzung – er wurde bei einem
Einsatz in Afghanistan schwer verletzt
und hat seitdem mit posttraumatischen
Belastungsstörungen zu kämpfen
– und nach dem plötzlichen Tod
seines Großvaters kehrt er an den Ort
zurück, mit dem er seine schönsten
Kindheitserinnerungen verbindet.
In das kleine, in die Jahre gekommene
Häuschen seines Großvaters
mit dem großen verwilderten Garten,
voller Erinnerungen an lange
Sommerabende auf der Veranda und
gemeinsamen Fahrten auf dem Fluss,
der langsam und gemächlich am Haus
vorbeifließt.
Hier hofft Trevor zur Ruhe zu kommen.
Doch mit den ruhigen Abenden
auf der Veranda ist es vorbei, als Natalie
Heyne Verlag
ISBN: 978-3-453-27174-6
€ 20,00
unverhofft in sein Lebentritt. Der junge
Mediziner ist sofort fasziniert von
der attraktiven und selbstbewussten
Polizistin. Wobei sie ihn auf Distanz
hält, obwohl sie sich ganz offensichtlich
ebenfalls zu ihm hingezogen fühlt.
Trevor ist sich bald sicher: Sie verbirgt
ein Geheimnis vor ihm.
Zur gleichen Zeit stolpert förmlich die
junge Callie in sein Leben. Das wortkarge
und abweisende Mädchen wohnt
allein in einem heruntergekommenen
Campingwagen. Schnell wird klar, dass
sie Trevors Großvater gut kannte und
dass die beiden ein Geheimnis verband.
Trevor begibt sich auf die Suche
nach Antworten, muss dafür aber erst
das Vertrauen von Callie gewinnen.
Am Ende findet Trevor Antworten
auf all seine Fragen, traurige und hoffnungsvolle.
Dabei ist eins sicher: Dieser
Sommer hat sein Leben verändert. sil
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Buchtipp
13
reportage
Foto: djd/ERGO Reiseversicherung/Getty Images
Wohin soll die Reise gehen? Jungen Leuten steht heute mit vielfältigen Angeboten die Welt offen.
Vorbereiten auf das Abenteuer Ausland
Backpacker, Studierende und Co. sollten sich für die Reise gut wappnen
Raus aus der Schule, rein ins Abenteuer: Immer mehr junge
Leute nutzen die Zeit bis zum Studium oder bis zum Start
der Berufsausbildung für eine ausgedehnte Auslandsreise.
Die Coronakrise hat in diesem Jahr allerdings viele Reisepläne
zunichtegemacht. Erst allmählich werden Aufenthalte
in europäischen Ländern wieder möglich, Normalität wird
wohl frühestens 2021 einkehren. Wer an einem Auslandsaufenthalt
interessiert ist, kann sich etwa unter www.ausland.
org und www.rausvonzuhaus.de informieren. Was Jugendliche
und Studenten speziell zum Thema Versicherungen im
Ausland wissen müssen, erfahren sie beispielsweise unter
www.reiseversicherung.de.
Mit einem 24-Stunden-Notrufservice auf
der sicheren Seite
Doch was passiert, wenn Jugendliche oder Studierende
im Ausland krank werden oder dringend eine Zahnbehandlung
benötigen? Wer übernimmt die teils horrenden Kosten?
"Am besten ist es, im Vorfeld eine Reisekrankenversicherung
mit 24-Stunden-Notrufservice abzuschließen", rät etwa Birgit
Dreyer von der Ergo Reiseversicherung. Damit habe man
die Garantie, dass immer jemand erreichbar ist, der sofort
und kompetent weiterhelfen kann. Wer eine Reisekrankenversicherung
abschließen will, sollte vorher prüfen, welche
Länder die geplante Versicherung konkret abdeckt, welche
Kosten übernommen werden und welche nicht. "Es gibt beispielsweise
Angebote, die bei Reisen in die USA nicht greifen,
oder Pakete, die keine Zahnarztkosten übernehmen", so
Dreyer. Normale Versicherungen würden zudem meist nur
bis zu drei Monate abdecken, bei einem längeren Aufenthalt
sei deshalb eine spezielle Police notwendig.
Nicht ohne mein Smartphone: Per App kann man sich heute über
alle Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes informieren.
Foto: djd/ERGO Reiseversicherung/Getty Images/Westend61
14 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
Last-Minute-Abschluss möglich
Von der Ergo Reiseversicherung etwa gibt es für Aupairs,
Backpacker und Studierende für einen Auslandsaufenthalt
von bis zu 24 Monaten günstige Auslandskrankenversicherungen.
Ein Abschluss ist bis zur letzten Minute
vor der Abreise möglich, eine Gesundheitsprüfung findet
nicht statt. Kostenloser Bestandteil der Versicherung ist
auch eine Travel-and-Care-App. Auf ihr sind alle wichtigen
Informationen zusammengefasst, so zeigt sie etwa zur Soforthilfe
Krankenhäuser, Apotheken und Polizeistationen
in der Nähe an. Und für den Fall der Fälle ist eine digitale
Schadensmeldung möglich. Fotos von Rechnung, Befund
und Co. lassen sich vor Ort in der App hochladen. djd
Erst einmal ins Ausland: Immer mehr junge
Leute nutzen die Zeit bis zum Studium oder
bis zum Start der Berufsausbildung für einen
ausgedehnten Aufenthalt in der Fremde.
Foto: djd/ERGO Reiseversicherung/MauritiusIimages/Maskot
Studien- und Berufsberatung
Bei Anruf Ausbildungsplatz!
In Kürze starten wieder viele Berufsausbildungen und aktuell gibt es noch viele freie
Ausbildungsstellen. Allein im Landkreis Cloppenburg kannst du noch aus über 600
unbesetzten Lehrstellen auswählen.
Wenn du also auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz bist, melde dich bei der
Berufsberatung der Agentur für Arbeit. Wir helfen dir, den passenden
Ausbildungsplatz oder Alternativen zu finden.
Telefonische Beratung gibt es unter 04441 946 9460. Du kannst uns gerne auch per
E-Mail kontaktieren: vechta.u25@arbeitsagentur.de.
Weitere Informationen findest du online unter www.arbeitsagentur.de/bildung.
Publication name: 200706_Anzeige_BB_CLP generated: 2020-07-13T09:44:13+02:00
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
15
Blick über den Tellerrand
Dr. Johannes Bartner holt die
Turmfalken zurück nach Falkenberg
Vier flauschige graue Federbüschel
kuscheln sich eng aneinander.
Nur bei genauerem Hinsehen
sind vier noch etwas wackelige
Köpfe zu erkennen, die auf die nächste
Fütterung durch die Alt-Vögel warten.
Die Turmfalken haben auch in diesem
Jahr – das vierte Jahr in Folge – erfolgreich
im Nistkasten an der Falkenberger
St. Maria Königin Kirche gebrütet.
„Alles in bester Ordnung. Die Tiere
sehen gesund aus und entwickeln sich
anscheinend sehr gut“, freut sich Dr.
Johannes Bartner, der sich seit vielen
Jahren ehrenamtlich für das Turmfalkenprojekt
des Naturschutzbundes
(NABU) im Oldenburger Land engagiert.
Mit Hilfe einer Arbeitshebebühne
hat er an diesem Tag gemeinsam
mit Thomas von Höfen und Henning
Tangemann vom Bürgerverein Falkenberg
einen vorsichtigen Blick in den in
luftiger Höhe angebrachten Nistkasten
geworfen.
Der Oldenburger Mediziner engagiert
sich in seiner Freizeit für den
Schutz der kleinsten heimischen Raubvögel
und möchte ihren Bestand mit
dem Bau von geeigneten Nistkästen
sichern und nach Möglichkeit vergrößern.
Bereits 160 dieser ganz besonderen
Nistkästen hat er in den vergangenen
Jahren eingerichtet. Davon 85
Exemplare an Kirchtürmen, mit Genehmigung
der zuständigen Kirchengemeinde,
beziehungsweise den jeweils
zuständigen kirchlichen Gremien. Die
meisten Gemeinden reagieren sehr
positiv auf seine Anfrage und so befinden
sich mittlerweile in fast allen Kirchtürmen
des Landkreises Cloppenburg
Nistkästen für Turmfalken.
Auch den Nistkasten in Falkenberg
hat Johannes Bartner vor einigen
Jahren in gut 16 Metern Höhe selbst
angebracht. Für das Falkenpärchen,
das beim Besichtigungstermin seine
Runden in luftiger Höhe zieht, bietet
die Nisthilfe ideale Bedingungen. Die
jungen Falken, die Bartner im Nest beobachten
kann, sind nach seiner Schätzung
etwa zehn Tage alt. Nach dem
Schlüpfen bleiben sie noch vier Wochen
im Nest, wo sie von den Elterntieren
versorgt werden. Dann folgen die
ersten Flugversuche in die nähere Umgebung
und etwa zwei Wochen später
suchen die jungen Falken bereits ihr
eigenes Jagdrevier.
„Im letzten Jahr saßen eines Tages
fünf oder sechs Jungfalken auf dem
Kirchdach. Das war ein absolutes Rekordjahr“,
freut sich auch Thomas von
Höfen darüber, dass das Falkenpaar
jedes Jahr wieder nach Falkenberg zurückkehrt.
Die Vögel sind ihrem Standort
treu und finden in der Umgebung
ausreichend Nahrung für sich und ihre
Brut. Vor allem die vergangenen milden
Winter und die warmen Sommermonate
sowie die damit verbundene
stark angestiegene Mäusepopulation
haben sich positiv auf den Bestand der
Turmfalken ausgewirkt.
In seiner Heimatstadt Oldenburg
brachte Bartner mit Unterstützung
der örtlichen NABU-Gruppe ebenfalls
30 Nistkästen an und mehr als 20 von
ihnen dienen in diesem Jahr einem
Turmfalken-Paar als Nistplatz. Vielleicht
hat auch Corona mit diesem Erfolg zu
tun. Zu der Zeit, als die Falken auf Nistplatzsuche
waren, herrschte auch in
Oldenburg der Lockdown. Ruhe und
wenig Straßenverkehr könnten mehr
Falken zum Nisten in städtischer Umgebung
veranlasst haben. “Mit dieser
erfolgreichen Nistkasten-Aktion haben
wir den Falkenbestand in Oldenburg
definitiv erhöht. Das ist ein toller Erfolg,
auf den wir sehr stolz sind“, freut
sich Dr. Bartner.
Schon seit seiner Kindheit ist der Oldenburger
Mediziner von der Natur
fasziniert und gründete in der Schule
eine eigene Naturschutz-AG. Aus den
anfänglichen kleinen Nisthilfen für die
heimischen Singvögel, die er als Kind
Dr. Johannes Bartner engagiert sich seit vielen
Jahren ehrenamtlich für das Turmfalkenprojekt des
Naturschutzbundes (NABU) im Oldenburger Land.
mit Begeisterung baute, sind mittlerweile
sehr viel größere Holzkästen
geworden. Diese speziellen Nisthilfen
werden vor allem in Kirchtürmen aber
auch an anderen hohen Gebäuden wie
Industrieanlagen angebracht und erleichtern
den heimischen Turmfalken
das Finden von geeigneten Brutplätzen.
Seit gut 12 Jahren ist Bartner
ehrenamtlich in der Betreuung der
Falkennester beim Oldenburger Naturschutzbund
(NABU) aktiv, und für
ihn haben seit seiner Jugend der Umweltschutz
und speziell die Turmfalken
nichts von ihrer Faszination verloren.
Warum es ihm ausgerechnet die
Turmfalken angetan haben, wurde
Bartner schon oft gefragt. Neben der
Begeisterung für die heimischen Raubvögel
hat die Affinität wohl mit auch
mit der Liebe zum Tüfteln zu tun. „Die
Nistkästen sind eigentlich nur schlichte,
vorne offene Holzkisten. Die eigentliche
Herausforderung ist die Suche
nach einem geeigneten Standort und
die Montage“, erklärt Dr. Bartner. Sind
die Fensteröffnungen an den ausgewählten
Kirchtürmen nicht von innen
zu erreichen, muss der Kasten mit Hilfe
einer Leiter oder einer Arbeitsbühne
von außen in oft schwindelerregender
Höhe angebracht werden. Zur Montage
der Kästen wird zumeist eine Lücke
in die Lamellen des Glockenturm-Fens-
16
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Blick über den Tellerrand
ters geschnitten und der Nistkasten
fest verankert. Bei dieser Arbeit sind
vor allem Schwindelfreiheit und Improvisationstalent
gefordert, denn jeder
Turm und jedes Mauerwerk ist anders
und bietet neue Herausforderungen.
Bei der Kontrolle und Pflege der
Nistkästen wird Johannes Bartner von
den Mitgliedern der örtlichen NA-
BU-Gruppen und anderen ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern tatkräftig
unterstützt. In Falkenberg haben
die Mitglieder des Bürgervereins ein
wachsames Auge auf „ihre“ Falken,
den Namenspatronen ihrer Gemeinde.
Von den Unterstützern vor Ort erhält
Johannes Bartner auch regelmäßig
Meldungen über den Bruterfolg in den
einzelnen Nestern.
Turmfalken sind äußerst geschickte
und schnelle Flieger und Jäger. Im typischen
Rüttelflug, in dem sie oft über
Feldern oder Wegrändern zu sehen
sind, registrieren sie mit ihren scharfen
Augen jede Bewegung auf dem Boden,
visieren ihre Beute an und ergreifen
sie zielsicher im Sturzflug. Turmfalken
sind ausschließlich Bodengreifer
und ernähren sich in erster Linie von
Mäusen – doch stehen auch kleinere
Vögel, Reptilien, Amphibien und größere
Insekten auf ihrem Speiseplan.
Im Nestbau hingegen zeichnen Turmfalken
sich eher durch Minimalismus
aus. So genügen Ihnen in “freier Natur“
eine Nische in der Felswand oder
ein hoher Baumstamm. Allerdings
brauchen sie ein offenes Gelände mit
ausreichendem Nahrungsvorkommen
und ihre Eier werden einfach auf dem
Boden des Brutplatzes abgelegt und
bebrütet.
Das regelmäßige Läuten der
Kirchturmglocken scheint den Falken
nichts auszumachen. „Die Glocken
hängen so im Glockenturm, dass sich
die Vibrationen nicht auf die Mauern
und damit auch nicht auf den Nistkasten
übertragen. Auf diese Weise
werden die brütenden Vögel nicht gestört
und der laute Klang der Glocken
scheint ihnen nichts auszumachen“,
weiß Johannes Bartner aus Erfahrung.
Und noch eine positive Nachricht
vom Turmfalken-Experten: Die Erfahrung
hat ihm gezeigt, dass die Turmfalken
ein besonderes Gespür für das
Wetter haben. In besonders schönen
Sommern haben die Falken bereits im
Frühjahr viele Küken ausgebrütet. Und
da die Falkennester in der Region auch
in diesem Frühjahr gut besetzt waren,
können wir wohl auf einen schönen
und warmen Sommer 2020 hoffen.
SIGRID LÜNNEMANN
Nun gibt es im Oldenburger Land
auch sehr viele Dohlen, die ebenfalls
auf der Suche nach geeigneten Nistmöglichkeiten
sind, wobei sie bevorzugt
versteckt in einer Nische brüten.
Damit sie aber nicht die Falkennester
belegen, muss der Nistkasten möglichst
weit aus dem Kirchturm herausragen
und offen sein. So können die
Falken von ihrem erhöhten Standort
starten. Als Nistunterlage reicht ihnen
die schlichte Kiste mit einer kleinen
Querlatte zum Schutz vor dem Herausfallen
der Brut, während ein Holzbrett
als Überstand den Regen abwehrt.
Dr. Johannes Bartner,
Thomas von Höfen
und Henning Tangemann
(v. li.) vom Bürgerverein
Falkenberg.
Die vier flauschig-grauen
Federbüschel kuscheln
sich eng aneinander.
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Blick über den Tellerrand
17
Stadtgeschichte
Die jüdische Familie Jacobs
Der Verfassungsschutz hat unlängst
seinen Jahresbericht vorgelegt. Darin
wird vor einer gestiegenen Gewaltbereitschaft,
einem Anstieg der extremistischen
Straftaten und den “Neuen
Rechten“ gewarnt. Umso wichtiger ist
es, auch vor diesem Hintergrund, die
Erinnerung an das Leben, die Vertreibung
und Ermordung der Cloppenburger
jüdischen Familien zu erinnern.
Simon Jacobs, geboren am 22. September
1896 in Werlte, lebte seit 1930
mit seiner Frau Julchen Jacobs in Cloppenburg.
Julchen, geborene Weinberg,
wurde am 30. November 1905 in
Sögel geboren und wuchs als Pflegetochter
des kinderlosen Viehhändlers
Moses Bendix und seiner Frau Berta
Bendix in Ahaus auf. Ihr Ziehvater war
ein angesehenes Mitglied der Gemeinde
und zugleich der Vorsteher der
dortigen Synagogengemeinschaft.
Nach dem erfolgreichen Abschluss
am Canisius-Lyzeum für Mädchen im
Jahr 1923 heiratete Julchen 1928 den
Viehhändler Simon Jacobs. Ein Jahr
danach wurde ihr ältester Sohn Josef
geboren. Kurze Zeit später zog die
mittlerweile aus drei Generationen
bestehende fünfköpfige Familie gemeinsam
nach Cloppenburg in das
Haus in der Emsteker Straße Nr. 21, das
Moses Bendix erworben hatte. Julchen
und Simon Jacobs bekamen in den folgenden
Jahren noch zwei weitere Kinder:
Max wurde am 20. Mai 1930 und
Beate am 4. Dezember 1935 geboren.
Im Jahr 1933 verstarb der Pflegevater
Moses Bendix im Alter von 72 Jahren.
Seine Frau Berta Bendix wurde im Jahr
1935 an seiner Seite auf dem jüdischen
Friedhof in Cloppenburg beerdigt.
Die Familie Jacobs blieb trotz wachsender
Repressalien von Seiten der
nationalsozialistischen Regierung und
der zunehmenden Judenfeindlichkeit
in Cloppenburg. Das Leben wurde für
die junge Familie aber immer schwerer.
So wurde Simon Jacobs die Handelserlaubnis
und damit seine wirtschaftliche
Existenz entzogen. In der
Reichspogromnacht am 9./10. November
1938 wurden auch die Cloppenburger
jüdischen Familien Opfer des
immer mehr zutage tretenden Judenhasses
der Nationalsozialisten. Örtliche
SA-Männer, die ihre Opfer zum Teil
schon seit Jahren kannten, drangen
in die Wohnungen ein und verhafteten
ohne Angabe von Gründen die
anwesenden Männer. Sie wurden verschleppt
und in eine Zelle im Cloppenburger
Gefängnis eingesperrt. In der
Stadt kam es vor aller Augen zu zahlreichen
Plünderungen. So wurde der
Familie Jacobs der Viehbestand, Felle,
Sparbücher und ihr Auto geraubt. Das
Auto sollte in der Kfz-Werkstatt Freyer
und Fick untergestellt werden. Der
Inhaber verweigerte dies allerdings
und ließ das Fahrzeug von einem Angestellten
zur Familie Jacobs zurückbringen.
Ein seltenes Zeichen von Zivilcourage!
Die inhaftierten Männer wurden
von Cloppenburg zum Großteil ins
KZ Sachsenhausen bei Oranienburg
gebracht und erlebten dort schwere
Misshandlungen. Als Simon Jacobs
im Dezember 1938 gesundheitlich
angegriffen zurückkehrte, musste er
den Grundbesitz in Ahaus und Cloppenburg,
den die Familie von Moses
Bendix geerbt hatte, verkaufen. Das
Geld wurde jedoch auf ein Sperrkonto
eingezahlt, auf das die Familie de facto
keinen Zugriff hatte.
Im Jahr 1940 verschärfte sich die Situation
nochmals. Die Familie musste
Cloppenburg verlassen und wurde im
Zuge der Zusammenlegung jüdischer
Familien nach Anröchte (im nordrhein-westfälischen
Regierungsbezirk
Arnsberg) auswiesen. Dort mussten
sie sozial isoliert, entrechtet und mittellos
in einem sogenannten „Judenhaus“
leben. Am 28. April 1942 wurden
Julchen, Simon, Josef, Max und Beate
Jacobs gemeinsam mit fast 800 weiteren
jüdischen Männern, Frauen und
Kindern aus dem Regierungsbezirk
Arnsberg mit einem Deportationszug
von Dortmund aus in das ostpolnische
Lager Zamość bei Lublin verschleppt.
Ihre genauen Todesdaten sind nicht
bekannt, aber von den aus Arnsberg
Deportierten hat niemand überlebt.
Sie wurden entweder direkt in Zamość
ermordet oder in die Vernichtungslager
Belzec beziehungsweise Sobibor
gebracht.
Der Historiker Rolf Fischer schreibt
zum Schicksal der aus dem Kreis
Arnsberg Deportierten: „Alle anderen
waren eines grässlichen Todes gestorben,
nach schrecklichen letzten Tagen
18
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Stadtgeschichte
reportage
und Stunden in Belzec oder Sobibor
vergast, in Massenexekutionen „liquidiert“,
auf einem Zwangsmarsch erschossen
oder einfach aus der Laune
eines Besatzers heraus getötet. Für
keinen dieser 800 Menschen ist das
exakte Todesdatum oder der Todesort
belegt, ihre Leichen wurden in Massengräbern
verscharrt, verbrannt oder
blieben irgendwo im Straßengraben
liegen“.
Die Familie Jacobs wurde komplett
ausgelöscht. Julchen (36 Jahre) und Simon
(45 Jahre) fanden ebenso wie ihre
Kinder Josef (13 Jahre), Max (11 Jahre)
und Beate (6 Jahre) einen grausamen
Tod. Auch die Eltern von Julchen, das
Ehepaar Moses und Frieda Weinberg,
die bis zu ihrer Deportation ins Ghetto
Theresienstadt in Sögel lebten, wurden
ermordet. Sie starben 1942 im
Vernichtungslager Treblinka.
Diese Schicksale, die noch heute
erschüttern, zeigen, wie wichtig es ist,
bereits ersten Anzeichen von Antisemitismus
und Fremdenfeindlichkeit
entschlossen entgegenzutreten.
Sigrid Lünnemann
Rose ohne Starallüren
Neue Sorte blüht dauerhaft bei nur wenig Pflegeaufwand
Sie gilt als Königin der Blumen - und bringt diesen Status
gerne mit so mancher divenhaften Laune zum Ausdruck.
Rosen sind zwar wunderschön anzusehen, aber dennoch
lassen viele Freizeitgärtner lieber die Finger
davon. Sie scheuen den hohen Pflegebedarf, das
regelmäßige Nachschneiden und häufige Krankheiten
der empfindlichen Naturschönheiten. Dabei
gibt es heute Neuzüchtungen, die ihre Pracht
ganz ohne Starallüren entfalten und im Garten
oder auf dem Balkon kaum Arbeit machen.
Blütenpracht für Beet,
Terrasse oder Balkon
Unzählige rote Blüten, dazu glänzende Blätter in
einem satten Dunkelgrün. So sieht das Idealbild einer
hochwertigen Rose aus. Dass diese königliche Optik nicht
unbedingt einen hohen Pflegebedarf nach sich ziehen muss,
zeigt etwa die neue Rosesorte Zepeti aus der Züchterschmiede
Meilland in Frankreich. Sie blüht dauerhaft und kommt im
Gartenbeet wie ein endlos blühender Strauß daher. Selbst die
verblühten Bereiche machen im Abblühen optisch noch viel
her. Sie werden etwas heller und wirken wie konserviert. Wer
also keine Lust oder Zeit hat, alte Blüten in der Saison zu entfernen,
kann sie einfach stehen lassen. Auch die Chemiekeule ist überflüssig.
Die Rose ist besonders widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten wie echten
Mehltau, Sternrußtau und Rosenrost und verkraftet selbst große Hitze oder Frost.
Pflegeleicht ohne Zickenalarm
Kombiniert mit kleinen Sträuchern und Stauden eine Augenweide, wird die
Rosen-Neuheit im Gartenbeet zum Blickfang. Aufgrund ihres kompakten, runden
Wuchses macht sie aber auch im Kübel auf der Terrasse oder dem Stadtbalkon
eine gute Figur. Unter www.zepeti.de gibt es mehr Details und eine Händlerübersicht.
Mit der richtigen Bewässerung ist sie eine Pflanze zum Genießen und
Relaxen - ohne Zickenalarm und mit minimalem Pflegeaufwand. Wie jede Rose
sollte auch die Neuheit immer morgens gewässert werden. Wichtig ist es, vor allem
im Kübel Staunässe zu vermeiden. Geschnitten wird die Rose nur einmal jährlich
im Frühjahr. Zudem sollte der Freizeitgärtner, sobald die ersten Knospen zu
sehen sind, mit Mist oder handelsüblichem Rosendünger für Nährstoffe sorgen.
Ein weiterer Vorteil der kompakten Neuzüchtung ist, dass sie frost- und winterhart
ist. Dennoch kann bei sehr strengen Wintern das Anhäufen von Tannenreisig um
den Wurzelballen nützlich sein. Gerade bei Kübelpflanzen sollte darauf geachtet
werden, dass die Rose nicht durch kalten Wind vertrocknet. djd
Gartenarbeit und Gartengestaltung –
mit uns gut und günstig!
Haus & Hof24.de
Rathausweg 10
49661 Cloppenburg
Tel.: 04471-8505494
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
19
reportage
Von Leitbildern und
dem Mut umzudenken.
Ingo Malinowski
Die „neuen Zeiten“ stellen bisher
ungekannte Fragen – mit der Erstellung
eines Leitbildes erschließen wichtige
Antworten sich einfacher als gedacht.
Wir leben in merkwürdigen, unsicheren Zeiten – diese
Feststellung überrascht niemanden mehr, doch
die Notwendigkeit auch aus diesen Gegebenheiten
das Beste zu machen, die fordert jeden von uns heraus.
Insbesondere auch jeden Unternehmer, denn die Verantwortung
gegenüber ihren Mitarbeitern wiegt nicht nur zahlenmäßig
höher. Schließlich ist ihr Einsatz das, was eine Firma
am Leben erhält. Mitarbeiter sind die DNA eines Unternehmens,
ohne sie, das heißt ohne ihre Loyalität und ihr Vertrauen
zu denen, die den Betrieb leiten, gäbe es das Geschäft,
das Werk, die Werkstatt, die Gesellschaft, den Konzern oder
die Fabrik nicht, und die „Leader“ wären keine.
Von ihnen wird erwartet, dass sie den Betrieb den Anforderungen
des wechselnden Zeitgeistes anpassen. Gerade
heute, wo kaum ein Unternehmen sich ein „weiter so“ leisten
kann. Also muss ein Umdenken einsetzen – idealerweise mit
dem Resultat einer Neuorientierung, getreu zur bestehenden
Marke, doch zeitgemäß.
Diese Erkenntnis ist der erste Schritt in die Zukunft, mit
dem Ziel, darin Chancen für die Neuzeit zu erkennen. „Wobei
das nicht alles ist“, sagt Ingo Malinowski und fügt hinzu, dass
die Basis für „anderes Handeln die Bereitschaft zu anderem
Denken erfordert“. Ingo Malinowski ist einer der beiden Geschäftsführer
von QUADRO, der „etwas anderen Werbeagentur“
in Vechta-Langförden und konsequenter Befürworter
des „Employer Brandings“ – der unverwechselbaren Darstellung
eines Unternehmens. Das hat nichts mit einem (neuen)
Logo zu tun, sondern mit der stringenten Entwicklung des
(neuen) Unternehmensprofils – von QUADRO mit zwei Aussagen
auf den Punkt gebracht: „Da will ich hin – da will ich
bleiben!“ Das „Wie“, das kann QUADRO umfassend beantworten
und umsetzen. Dabei geht es um Werte, um Grundsätze
und um Visionen, es geht um Verantwortung, Respekt und
um den Mut, die Einsichten auch umzusetzen – um ein Konzept
zur Realisierung all dessen, um eine Orientierung, ein
LEITBILD.
Auf ein Unternehmen bezogen, muss der Wunsch, die Forderung
danach von der Geschäftsführung ausgehen, schließlich
werden sie, als Befürworter, auch als Back-up tätig sein.
Und genau da müssen Malinowski und das zuständige QUA-
DRO-Team oft ansetzen, denn die Erkenntnis der Chef*innen,
dass „am Image gearbeitet werden muss“, bedeutet nicht
unbedingt von Anfang an, dass sie die damit verbundenen
Herausforderungen konsequent mitgehen wollen.
„In einem solchen Fall ist es an uns, den Faden aufzunehmen“,
erklärt Malinowski, „denn schließlich wurden wir angefragt,
mit der Intention, die Firma zu einem neuen, zeitgemäßen
und zukunftssicheren Standard zu entwickeln.“ Das
ist immer eine Mammutaufgabe, die Einfühlungsvermögen,
Know-how und Weltoffenheit bei allen Beteiligten voraussetzt.
Denn immerhin geht es um nicht weniger als um die
Positionierung und Profilierung des betreffenden Unternehmens,
an den Maßstäben eines vorurteilsfreien Miteinanders
ausgerichtet.
Fast immer weg von eingefahrenen Mustern von geforderter
Duckmäuserei und Stillschweigen, hin zu einem Gegenentwurf
der Offenheit und des Entgegenkommens. Was
gleichzeitig einen Fundus an unterschiedlichsten Potentialen
eröffnet – schließlich ist jeder Mensch ein Individuum
und lebt diese Eigenarten auch gerne aus. Diese Persönlichkeiten
mit allen Prägungen zu nutzen – welche bisher ungeahnten
Werte können sich da erschließen! Selbst in Produktionsabläufen,
so sie nicht komplett automatisiert sind.
Auf jeden Fall aber für das Arbeitsklima, das endlich positive
Miteinander. Aus dem daraus resultierenden Wohlfühlen in
der Betriebsgemeinschaft erwächst Leistungsfähigkeit, Leistungsfreude
– Teamfähigkeit – Zukunftsorientierung – der
Fortbestand des Unternehmens!
Dass diese Perspektiven keinen unangemessenen oder
gar unmöglichen Anspruch darstellen, das beweist QUADRO
als die „etwas andere Werbeagentur“ an jedem Tag und in jedem
Bereich des Betriebes, die Geschäftsleitung inbegriffen.
Da stehen alle Türen immer offen, es sei denn, es wird um
ein privates Gespräch gebeten – was natürlich auch privat
bleibt. Da werden Arbeitsschritte gemeinsam erarbeitet und
dadurch optimiert. Was auch bedeutet, dass im Fall der Fälle
jede (r) andere den Job übernehmen kann. Natürlich nur so
lange, bis die/der andere wieder „am Platz“ ist. Schließlich ist
jede (r) hier aufgrund der ureigenen Professionalität Teil des
QUADRO-Teams und das bedeutet in erster Linie, dass man
sich aufeinander verlassen kann, in jedem Detail. Geschäftsführerin
Cordula Richter und Geschäftsführer Ingo Malinow-
20 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
reportage
ski auch unter dieser Maxime eingeschlossen. Klar! Einmal
in der Woche sitzt man zusammen und dass dabei alles auf
den Tisch kommt, was bis dahin nicht angesprochen werden
konnte – dessen kann man sicher sein.
Natürlich lässt ein solches Muster des betrieblichen Miteinanders
sich nicht auf jede Unternehmensform umsetzen,
doch dient das QUADRO-Leitbild der Veranschaulichung
dieses Anspruchs: „Das Leitbild der Quadro GmbH ist nicht
in Stein gemeißelt. Vision, Mission, Werte und Ziele dienen
zwar der Orientierung und der Ausrichtung unserer Aktivitäten,
wir scheitern aber auch nicht, wenn das Leitbild nicht
jeden Tag gelebt wird. Wir verstehen unser Leitbild als Orientierungshilfe
im täglichen Leben. Und so überprüfen wir
auch regelmäßig unsere Vision, Mission, Werte und Ziele von
Zeit zu Zeit – korrigieren und ergänzen sie. Dabei versuchen
wir unserem Leitbild mehr Raum zu geben, als nur das Papier,
auf dem es steht. Quadro ist eine Firma, die mit und für
Menschen arbeitet. Es wird nach klaren Strukturen gearbeitet
und sich weiterentwickelt. Gleichzeitig ist der Umgang
miteinander in der Firma ein guter Ausgleich zwischen Professionalität
und Menschlichkeit.“
Derartige Ambitionen in den Betriebsalltag umzusetzen,
das stellt sich für manch andere Geschäftsleitung möglicherweise
als zu abstrakt dar. Zumindest anfänglich, wenn der
Schock über die Erkenntnis, dass „nicht mehr alles rund läuft“
noch neu ist und man zudem keinerlei Erfahrung (mehr) mit
der Definition und dem Leben der erforderlichen Wertmaßstäbe
hat. „Dabei sind sie die Grundvoraussetzungen für die
Erstellung eines firmenbezogenen, individuellen Leitbildes“,
sagt Ingo Malinowski und erinnert sich an einen Termin vor
einiger Zeit, als die komplett anwesende Geschäftsleitung
des Unternehmens erst verstand wie eine Neuorientierung
zustande kommen könnte, als Malinowski seinen Eindruck
von der zuvor erfolgten Betriebsführung wiedergab. Bei der
seine und die freundlichen „Moin“ seiner Mitarbeiter auf nur
verhaltene Resonanz gestoßen waren, die meisten Köpfe der
Angestellten des Betriebs gesenkt blieben. „Ich habe kurz
überlegt, ob ich den Chefinnen und Chefs diese Wahrnehmung
mitteilen kann,“ erzählt Malinowski und auch, dass er
sich mit Linda Knies und Laura Kühling, ebenfalls aus dem
QUADRO-Team, vor Ort der Präsentation noch schnell dazu
besprochen hatte. Mit dem Ergebnis, dass alle drei sich für
Ehrlichkeit und Offenheit aussprachen.
„Wir können nicht die maßgeblichen Aspekte eines Leitbildes
vertreten, wenn wir sie nicht selbst nutzen, dafür
einstehen!“ Davon muss jedes Gegenüber überzeugt sein,
denn nur mit dieser Seriosität als Basis kann sich Vertrauen
aufbauen. Es ist schließlich keine Kleinigkeit, was die Umsetzung
des Leitbildes erfordert, doch „vorausgesetzt, die Geschäftsleitung
ist ihrer Sache der Neuorientierung sicher und
ist, was den momentanen Zustand des Unternehmens angeht,
selbstreflektiert und offen“, dann steht der Gestaltung
und anschließenden Realisierung nichts im Wege. „Aber bloß
nicht denken, das Ganze sei in Stein gemeißelt und auch
nicht in Rosinenpickerei verfallen“, sagt Ingo Malinowski und
lacht, „denn wir alle sind Menschen. Manchmal mehr, manchmal
weniger sozial eingestellt. Da kracht es dann auch schon
Das QUADRO-Team
mal im Gebälk, doch genau das gehört dazu. Sich auseinanderzusetzen,
bedeutet Weiterentwicklung, jedoch immer mit
Respekt.“
Umso wichtiger ist es, dass die Mitarbeiter an der Entwicklung
des Leitbildes beteiligt sind, getrennt von der Geschäftsleitung.
Das erfordert Mut von den Auftraggebern,
doch die Erkenntnis, dass die Zukunft des Unternehmens in
jedem Fall von den Mitarbeitern abhängig ist, die hat bisher
auch noch immer jene überzeugt, die diesen Schritt am Anfang
als nicht notwendig ansahen. Sich dann jedoch von den
Erfahrungen aus anderen, von QUADRO schon erstellten und
umgesetzten Leitbildern überzeugen ließen.
Die Schritte dorthin lassen sich nicht mit „Siebenmeilenstiefeln“
zurücklegen, denn die Ausarbeitung eines Leitbildes
setzt viele Fragen von QUADRO-Seiten voraus. „In den
Antworten stecken oft schon die Aufgaben für die Umsetzung
der einzelnen Leitbild-Faktoren“, sagt Ingo Malinowski,
denn „ein Leitbild ist immer individuell, immer konkret auf
das einzelne Unternehmen zugeschnitten“. Es sind „nur“ die
Werte wie Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt oder
Empathie, die gleichbleiben. Daraus und aus den firmentypischen
Eigenheiten ergibt sich ein Netzwerk, das zur innerbetrieblichen
Festigung und damit automatisch zum Ausbau
der Kundenbeziehungen führt.
„Ein gelebtes Leitbild beschränkt sich nicht allein auf die
Mitarbeiter eines Unternehmens. Alle Akteure, Kunden, Lieferanten,
Dienstleister, sogar Zulieferer werden mit einbezogen.
Alle Maßnahmen, über alle Abteilungen hinweg, richten
sich nach dem Leitbild und festigen so auch die Außendarstellung
in ihrer einzigartigen Form.“ Nicht weniger als das!
Man muss sich nur darauf einlassen wollen, auf die Fragen
zur Zukunft des Unternehmens. QUADRO hat die Antworten.
Ulla Schmitz
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
21
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MobiDes GmbH – die sichere Entscheidung
Individuell, kreativ, flexibel, hochtechnisiert und immer
eine innovative Idee voraus – die Peter Kenkel GmbH steht
für eine Vielzahl von Produkten, die zusammen ein riesiges
Spektrum von professionellen Anwendungsbereichen abdecken.
Da uns das Jahr 2020 vor neue Herausforderungen
stellt, geht die Peter Kenkel GmbH mit dem Wandel. Vor ein
paar Monaten hätte wohl niemand damit gerechnet, dass
uns eine Pandemie so trifft wie Covid19. Der Gedanke für
neue Hygienekonzepte und -maßnahmen wurde immer
präsenter. Aus diesem Grund wurde die MobiDes GmbH ins
Leben gerufen. Das Unternehmen beschäftigt sich mit dem
Thema Hygiene und ist Ihr Ansprechpartner rund um die
mobile Desinfektion, Schutzausrüstung und vielem mehr.
Angefangen hat das Projekt „MobiDes“ mit der mobilen
Desinfektionsschleuse. Unsere MobiDes Schleuse ist unser
mobiler Allrounder im Bereich Raumluftvernebelung. Wo
viele keimbelastete Gegenstände oder Personen zugegen
sind, gilt es Infektionen und Krankheiten einzudämmen.
Viren, Erreger, Keime oder Bakterien sollen abgetötet oder
inaktiviert werden. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie
in Europa ist die Desinfektion nicht nur in Arztpraxen
und Kliniken unverzichtbar. Präventiv zum Beispiel vor Kliniken,
Pflegeeinrichtungen und Unternehmen. Unser mobiler
Allrounder lässt sich kurzfristig und nahezu an jedem
Einsatzort platzieren. Das System können Sie in verschiedenen
Varianten erhalten - ganz nach Ihren Bedürfnissen. Die
MobiDes Schleuse ist dadurch für nahezu jede Situation
geeignet. „Wir möchten mit unseren Lösungen dazu beitragen,
die Infektionsgefahr einzudämmen und das „Mehr“ an
Sicherheit zu geben“, sagt Geschäftsführer Peter Kenkel.
Und genau an dieser Stelle kommt unser MobiDes Besuchsraum
zum Einsatz. Denn zum Produktportfolio der
MobiDes GmbH gehört nicht nur die mobile Desinfektionsschleuse,
sondern auch weitere interessante Produkte. Gerade
in Zeiten wie diesen ist die Begegnung mit Freunden
und Angehörigen sehr wichtig. Das Alloheim in Cloppenburg
hatte genau diesen Gedanken. Mit dem Besuchsraum
besteht jederzeit die Möglichkeit Kontakt aufzunehmen
und Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Hierbei sind
die Hygienevorschriften einzuhalten. Durch zwei separate,
wohnlich möblierte Bereiche im Besuchsraum können sich
die Senioren und ihre Angehörigen gegenüber sitzen und
über eine Mikrofon- und Lautsprecheranlage ideal kommunizieren.
Die großen Fensterfronten sorgen beim Besuchsraum
für ein helles und freundliches Ambiente. Jetzt können
nach einer vorherigen Anmeldung völlig entspannt Besucher
empfangen werden. Wir freuen uns mit dem MobiDes
Besuchsraum das Alloheim unterstützen zu können.
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22
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
reportage
Dr. Wiese (links) mit Tanja Hellmes, Michaela Schrand und Pia Halenkamp im Eingang zum Alloheim.
Altenpflege in Cloppenburg von Corona-Virus verschont
Der Bürgermeister der Stadt Cloppenburg, Dr. Wolfgang Wiese, hat sich im Namen der
Bürger für die Leistungserbringung der Pflegekräfte bedankt
Dr. Wolfgang Wiese hat sich in seiner Funktion als Bürgermeister
der Stadt Cloppenburg bei einer Visite in der
Seniorenresidenz „Alloheim“ persönlich und im Namen der
Bürger der Stadt angesichts der erbrachten Leistungen der
Pflegekräfte in der Zeit der Coronakrise bedankt. Es handelte
sich beim Besuch im Friedrich-Pieper-Quartier um eine
stellvertretende Aktion, gedacht für alle in der Altenpflege
tätigen Menschen in Cloppenburg in sämtlichen entsprechenden
Einrichtungen.
Cloppenburg und konstatierte die missliche Situation der
Seniorinnen und Senioren angesichts des Shutdown zur
Hochzeit der Coronakrise. Allein die Senioren hätten nicht
rausgehen dürfen. Es sei darum gegangen, dass die Senioren
nicht krank werden sollten; eine Vereinsamung galt es
aber auch zu vermeiden.
Dem Altenpflegepersonal gebühre ein hohes Maß an Anerkennung.
Dr. Wiese führte mit mehreren Mitarbeiterinnen
des Hauses Gespräche. Diese spielten sich aufgrund der erforderlichen
Abstandwahrung in der Eingangsschleuse der
Residenz ab.
Dank für alle Altenpflegekräfte der Stadt: Der Bürgermeister der
Stadt Cloppenburg, Dr. Wolfgang Wiese (rechts) sprach stellvertretend
für sämtliche Altenpflegekräfte Cloppenburgs dem Leiter
des Alloheims, Martin Guderle, seinen Dank aus.
Residenzleiter Martin Guderle hieß den Bürgermeister
sowie einige seiner Mitarbeiter bei einem in einem Pavillon
außerhalb des Alloheimes anberaumten Empfang willkommen.
Er hob anerkennend hervor, dass die gesamte Altenpflege
in der Stadt bis jetzt von Coronaerkrankungen verschont
geblieben sei. Auch Dr. Wiese begrüßte die Lage in
Aufstellung des „MobiDes Besuchercontainers“ vor dem Alloheim.
Es folgte eine Inaugenscheinnahme des vor kurz zuvor
platzierten Hygienecontainers vor dem Alloheim besichtigt.
Diesen hatte die Firma Mobides, Cappeln aufgebaut.
Die mobile Box ermöglicht eine kontaktfreie Begegnung
von Bewohnern und Besuchern. Der Container ist getrennt
mittels einer durchgehenden Glasscheibe. Projektleiter Jens
Waßmund hob die optimale Verständigung durch die Kommunikationsanlage
hervor.
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
23
Bildungswerk
Werner Katzer studiert Akten
INFO
Aktuell wird ein weiterer Jobcoach für
den Nordkreis Cloppenburg gesucht.
Kontakt und Infos unter
04471 9108-49
(Karin Klöker-Ferneding)
oder 04471 9108-25
Christiane Johannes).
Familie Yasir und Edu Dawoud mit Sohn Linus
FAMOS – nicht nur ein lobendes
Wort im Bildungswerk Cloppenburg.
Schritt für Schritt den Weg heraus aus dem Bezug von
Leistungen der öffentlichen Hand zu finden, das ist das
Ziel des Projekts „FAMOS“ des Bildungswerks Cloppenburg.
„FAMOS“ steht für „Familien optimal stützen“ im Rahmen
des ESF-Förderprogramms „Akti(F) – Aktiv für Familien
und ihre Kinder“ und nimmt nach dem Corona bedingten
Stillstand nun richtig Fahrt auf.
„Der Start ist vielsprechend“, sagen die beiden Pädagoginnen
Christiane Johannes und Karin Klöker-Ferneding, die
federführend in FAMOS tätig sind, „alle 13 Städte und Gemeinden
haben spontan und wohlwollend auf das Projekt
reagiert“. Viel Überzeugungsarbeit hätten sie nicht zu leisten
brauchen, denn der Bedarf an Unterstützung für Familien,
die in irgendeinem Bezug von Leistungen der Öffentlichen
Hand stehen, sei groß, erfuhren die Pädagoginnen bei den
Gesprächen mit den Gemeinden und Städten. Die Betreuung
der leistungsgebenden Stellen stießen an ihre Grenzen,
die dortigen Mitarbeiter*innen könnten teilweise nicht wissen,
was in den betroffenen Familien los sei, stellen die Projektmitarbeitenden
fest, beispielsweise warum es mit einer
Arbeitsaufnahme nicht klappe.
Hier genau setzt FAMOS an, dessen Ziel es ist, ein Netzwerk
zu bilden, in dem alle Handelnden und leistungsgebenden
Stellen zusammenarbeiten. Der Mann vor Ort im Cloppenburger
Bildungswerk ist Jobcoach Werner Katzer. Von hier
aus nimmt er über die Gemeinden direkt Kontakt mit den
betroffenen Familien auf, bietet regelmäßige Sprechstunden
an und erarbeitet gemeinsam Schritt für Schritt eine Perspektive.
“Nichts wird übergestülpt“, versichert er, „die Teilnahme
ist kostenlos und freiwillig“.
Dankbar hat die syrische Familie Dawoud mit Kindern im
Alter von drei bis 20 Jahren die Hilfe bereits angenommen.
Mit dem Erfolg, dass die Mutter Yasir schon recht gut Deutsch
spricht und interessiert ist an Altenpflege. „Da kommt uns
ein weiteres Projekt im Bildungswerk `PIA- durch Pflege in
Arbeit´ gerade recht“, freut sich Katzer, indem er eine Möglichkeit
sieht, die Yasir Dawoud dorthin zu vermitteln und ihr
damit eine erste Perspektive aufzuzeigen. Ein weiterer, anderer
Schritt ist die intensive Beschäftigung mit ihrem Ehemann
und dem Vater der Familie, Edu Dawoud. „Dabei geht
es darum heraus zu bekommen, wo Herrn Dawouds berufliche
Stärken liegen und welche diesbezüglichen Wünsche
er hat“, erklärt der Jobcoach. „Danach konzentrieren wir uns
gemeinsam auf die Ausarbeitung des Lebenslaufes und auf
die aktive die Unterstützung bei der Jobsuche“.
Besonders herausgefordert fühlt Katzer sich bei dem
erst kürzlich aus Schweden eingereisten ältesten Sohn der
Familie Dawoud. Er war zunächst in Schweden eingereist
und nun über die Familienzusammenführung nach Emstek
gekommen. „Sein Schwedisch ist gut, nur leider hier nicht
von Vorteil“, stellt Katzer folgerichtig fest. Deshalb hat die Suche
nach einem entsprechenden Deutschkurs Priorität.
Silvia Breher (li.) übergibt Ilona Heydt den
Bewilligungsbescheid. Laut den Corona Abstandsregeln
auf Distanz im Hintergrund: (v.li.)
Christiane Johannes und Karin Klöker-Fernding
24
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Bildungswerk
VERANSTALTUNG
©free pik
Jobcoach Werner Katzer verfügt über
das für seinen Job notwendige, große
Einfühlungsvermögen. „Das muss sein,
denn wenn man weiß, wie die Familie
`tickt´, kommt man besser an sie
heran“, macht er deutlich. Eben diese
Rücksichtnahme in Kombination mit
Toleranz und Verständnis benötigt er
auch bei der Begegnung mit Familie
aus Eritrea – wo aktuell der Erstkontakt
noch ansteht.
Weitere konkrete Einblicke in das
Projekt machen deutlich, dass FAMOS
sich nicht nur auf Familien mit Migrationshintergrund
bezieht, sondern auf
alle Familien und Alleinerziehende, die
sich in einem, wie oben benannten,
Leistungsbezug befinden. „Manchmal
muss man ganz einfach unterstützend
bei der Strukturierung des Tagesablaufs
sein“, sagt Katzer, denn die gestellten
Erwartungen sind nicht für jeden
einfach zu verstehen geschweige
denn zu erfüllen.
Mit der angebotenen Hilfe aus
FAMOS wird der Anschluss jedoch
möglich gemacht, denn: „Es ist ein
sinnvolles und großartiges Projekt
mit guten Perspektiven“, macht die
Bundestagsabgeordnete Silvia Breher
deutlich, denn es setze direkt bei den
Menschen an, „die Unterstützung benötigen“.
Silvia Breher hat die Schirmherrschaft
übernommen und erklärt,
dass mit diesem Projekt 580.000,00
Euro in den Landkreis fließen.
Dem positiven Bescheid für das
FAMOS-Konzept des Bildungswerkes
war ein anspruchsvolles Antragsverfahren
vorausgegangen. In einem
Interessenbekundungsverfahren hat
Bildungswerksleiterin Ilona Heydt das
Konzept geschrieben. 144 Anträge aus
ganz Deutschland seien eingegangen
und nur 39 Träger konnten diese Hürde
überhaupt nehmen, berichtet Heydt
stolz. In einer Auswahl der Besten in
Berlin, woran Frau Klöker-Ferneding
persönlich teilnahm, wurde das Konzept
des Bildungswerkes als eines von
fünf in Niedersachen genehmigt.
Das ist großartig und, wie Silvia
Breher bei der offiziellen Übergabe des
Förderbescheids sagt: „Darauf können
Sie sehr stolz sein“!
MARTIN KESSENS
Kurs:0007 • Prof. Dr. Marco Beeken und Nils Kreienhop •
25. August 2020, • Beginn um 18:00 Uhr • www.bildungswerk-clp.de
Kochen mal anders –
ein experimenteller Kursabend zum
Thema Plastikmüll und Mikroplastik.
Haben Sie schon einmal versucht, einen oder mehrere Tage auf den Konsum von
jeglichen Plastikprodukten zu verzichten? Nun, die erste Herausforderung beginnt
schon beim morgendlichen Besuch des Badezimmers. Die Zahnbürste
– ob elektronisch oder das traditionelle Modell, die Zahnpasta-Tube, die Behältnisse
von Shampoo, Duschgel und Co, all all das besteht fast ausschließlich aus Kunststoffen.
Diesen „Plastikfaden“ kann man nun fortlaufend durch den Tagesablauf fädeln.
Plastik begegnet uns in vielfältigen Varianten und Modifikationen, ob Makroplastik
oder Mikroplastik, von morgens bis abends und ist gegenwärtig ein fester, ja kaum
wegzudenkender Bestandteil unseres Lebens in einer Wohlstandsgesellschaft.
Unabhängig von zahlreichen Vorteilen gehen mit einem unbedachten, rücksichtslosen
Plastikkonsum auch negative Folgen einher, sodass die Themenfelder
„Plastikmüll und Mikroplastik“ momentan intensiv in Gesellschaft, Wissenschaft
und Politik diskutiert werden. Ob bei „Fridays for Future“, in Verbrauchermagazinen
wie zum Beispiel „Markt“ in den dritten Programmen oder in Werbeoffensiven
von Supermärkten und Discountern – überall wird über diese Themenfelder berichtet.
Dabei wird in den Debatten oftmals der Anschein erweckt, dass die Antwort
auf eine nachhaltige Zukunft ein absoluter Verzicht auf Plastik sein müsste.
Im Rahmen dieses Kursangebotes des Katholischen Bildungswerks Cloppenburg in
Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück laden wir Sie herzlich ein, sich in einem
Impulsvortrag zunächst über die Themenfelder „Nachhaltigkeit und Plastik“ zu
informieren. Danach dürfen Sie in der Küche des Bildungswerks Cloppenburg selbst
aktiv werden und einfache, aber sehr eindrucksvolle
Experimente zu den Themen „Plastik und
Mikroplastik“ durchführen. So untersuchen Sie
Kosmetika, angeleitet auf mögliches Mikroplastik
und isolieren dieses mit Hilfe einer handelsüblichen
Kaffeemaschine.
Bei weiteren Experimenten werden Möglichkeiten
zur Isolierung von Mikroplastik aus Umweltproben
aufgezeigt. Auch hierbei sollten
Sie wieder selbst aktiv werden und angelehnt
an labortechnische Verfahren Mikroplastik aus
Bodenproben trennen. Gerne dürfen Sie auch
eigene Kosmetikprodukte wie Duschgel, Shampoo
oder Seife sowie Bodenproben mitbringen.
Den Abschluss des experimentellen Kursabends
bildet eine offene Abschlussdiskussion, in der
wir den Abend Revue passieren lassen und Sie
Ihre noch offenen Fragen oder Anregungen einbringen
können.
NILS KREIENHOP
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Bildungswerk
25
© Sigrun Strangmann
© Sigrun Strangmann
Duftkuchen und Liebesschwüre unterm Lindenbaum
D
ie alte Linde im Hof könnte bestimmt viele Geschichten
erzählen – von schwerer Arbeit, ausgelassenen
Festen und heimlich geflüsterten Liebesschwüren. Und auch
heute noch feiern junge Liebespaare ihre Hochzeit unter dem
mehr 200 Jahre alten Lindenbaum auf dem Hof Schweers in
Ostrittrum bei Dötlingen.
Monika Grashorn, geborene Schweers, hat in den vergangenen
Jahrzehnten dem alten Familien-Hof neues Leben eingehaucht.
Getreu dem Familienmotto, dass den historischen
Fachwerkgiebel über dem alten Dielentor ziert „Wer Gott
vertraut hat wohl gebaut, im Himmel als auf Erden“ wagte
sie 1998 den Sprung ins sprichwörtliche kalte Wasser. Mit
viel Engagement und einer gehörigen Portion Gottvertrauen
holte sie Musik und Kultur auf den alten Bauernhof – zu einer
Zeit, als Konzerte außerhalb von klassischen Konzertsälen
hier in der Region noch die große Ausnahme waren.
„Damals war ich auf einem Hofkonzert in der Nähe von Bremen
und die Atmosphäre dort war großartig. Ich dachte, das
können wir doch auch bei uns machen, auch wenn Ostrittrum
etwas einsamer liegt als Bremen und ich die Orchesterleitung
erst noch überzeugen musste, dass es funktionieren
kann“, erinnert sich Monika Grashorn mit einem Lächeln.
Gesagt, getan und so organisierte sie recht spontan und mit
einem nicht unerheblichen finanziellen Risiko das erste klassische
Konzert in der großen Diele.
Dort wo früher Kühe in ihren Boxen standen und Heu gelagert
wurde, entstand nun ein improvisierter Konzertsaal –
natürlich mit einem ganz besonderen Flair. „Wenn keine Leute
kommen, dann setzen wir uns eben alle in die erste Reihe,
genießen ein ganz besonderes und teures Privatkonzert –
und fahren in den nächsten Jahren einfach nicht mehr in den
Urlaub“, machte sie sich und ihrer Familie damals Mut. Aber
ihre Risikobereitschaft wurde belohnt und das Konzert war
ein voller Erfolg. Heute gehören die klassischen Konzerte
auf dem Hof Schweers längst zu den Highlights im Kulturkalender
der Region Dötlingen und locken jedes Jahr mehrere
hundert Gäste in das beschauliche Örtchen Ostrittrum.
Der Hof Schweers kann auf eine lange Tradition und eine
ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Urkundlich erwähnt
wurde er erstmals im Jahr 1069, damals noch unter
dem Namen Nienaberhof. Der Hof blieb über die Jahrhunderte
hinweg im Familienbesitz und wurde von Generation
zu Generation weitergegeben. Noch bis ins 20. Jahrhundert
hinein als traditioneller Bauernhof mit Viehhaltung und Getreideanbau
geführt, wurden viele Traditionen und alte Familienrezepte
innerhalb der Familie überliefert und blieben
so erhalten. Der Obstanbau war ein weiteres wirtschaftliches
Standbein und daher schmücken noch heute blühende Apfelbäume
jedes Frühjahr den Hof.
Vor gut 30 Jahren wurde der landwirtschaftliche Betrieb
schließlich eingestellt, doch die Familie legte weiterhin
großen Wert darauf, die Hofanlage in ihrer ursprünglichen
Form zu erhalten und zu pflegen. So kümmert sich extra ein
„Baumdoktor“ regelmäßig um den Bestand der alten Linde,
denn dieser klassische „Hausbaum“ prägt ebenso wie der
beeindruckende Fachwerkgiebel und das große Scheunentor
das Ambiente der historischen Hofanlage. Eine Mühe, die
sich lohnt.
Gitte und Monika Grashorn
Besonders Brautpaare feiern hier seit Jahren unvergessliche
Hochzeiten. Sie und ihre Gäste genießen das romantische
Flair der historischen Hofanlage, die in jeder Ecke und mit jedem
knarzenden Eichenbalken ihre Geschichte und zahllose
Geschichten erzählt. Während in der festlich geschmückten
und frisch gefegten Diele gefeiert und getanzt wird, eignet
sich die große Scheune mit ihrem mächtigen Holzständerwerk
und dem hochgezogenen Dach ideal für Trauungen.
Doch auch für Geburtstage, Familienfeiern oder andere
private und geschäftliche Events gibt es hier verschiedenste
Räumlichkeiten und vor allem viel Platz, um individuelle
Wünsche und Träume zu realisieren.
Seit 2011 führen Monika und ihre Tochter Gitte Grashorn,
die nach dem Studium Kulturmanagement und Theaterwissenschaft
in Wien nach Ostrittrum zurückkehrte, den Event-
Hof gemeinsam. Die beiden nehmen sich Zeit für ihre Gäste
und sorgen mit viel Liebe zum Detail, kreativen Ideen und
einer großen Portion Organisationsgeschick dafür, dass jede
Feier einzigartig wird.
In diesem Jahr sind allerdings aufgrund der Corona-Krise
sämtliche Feiern abgesagt worden, doch werden sicher im
nächsten Jahr nachgeholt.
Mutter und Tochter sind die geborenen Gastgeberinnen.
Das steckt ihnen im Blut. „Gastfreundschaft war schon meinen
Großeltern und Eltern sehr wichtig“ erzählt Monika
Grashorn und „wenn jemand unverhofft vor der Tür stand,
rief meine Mutter gleich: `Legt noch ein Gedeck mehr auf –
es isst noch jemand mit!´“
Diese Liebe zur Gastfreundschaft merkt man in jeder Minute.
Unaufdringlich, aber mit viel Charme sorgen sie dafür,
dass sich ihre Gäste wohlfühlen. Im Kaffeehaus können die
Gäste am Sonntagnachmittag in Ruhe entspannen und eine
leckere Kaffee- oder Teespezialität sowie ein Stück selbstgebackenen
Kuchen genießen. Das Kaffeehaus wurde 2014 im
fast hundert Jahre alten Wohnhaus eingerichtet und besticht
durch einen gelungenen Mix aus Alt und Neu. Hier wird das
deutlich, was den Hof Schweers so unverwechselbar macht:
Jugend trifft auf Tradition, österreichische Kaffeespezialitäten,
die Gitte Grashorn aus Wien mitgebracht hat, treffen
auf norddeutsche Kuchenspezialtäten – und die Besucher
genießen es!
© Sigrun Strangmann
© Sigrun Strangmann © Sigrun Strangmann
© Madalina Sheldon
© Sigrun Strangmann
© Sigrun Strangmann
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
27
reportage
© Sigrun Strangmann
Die Gäste haben die frei Wahl, wo sie ihren Kuchen genießen
möchten. Ob drinnen in der ehemals guten Stube mit
dem alten Kachelofen an der Wand, auf der kleinen sonnigen
Terrasse oder im Innenhof, wo gemütliche weiße Tische
und Stühle zum Sitzen und Bleiben einladen. „Viele Gäste
kommen mit dem Fahrrad vorbei und genießen die Ruhe
und Abgeschiedenheit unseres Kaffeehauses. Dann suchen
sie sich ein schönes Plätzchen und genießen den Kaffee und
ein Stück Kuchen. Manchmal auf einer Bank im Hof oder
auch schon mal auf der Schaukel – ganz wie es ihnen gefällt“,
lacht Gitte Grashorn.
Das besondere ihres Kaffeehauses: Sämtliche Kuchen werden
nach alten und neuen Rezepten in der Küche aus Omas
Zeiten selbst gebacken. Monika Grashorn hütet das alte
Koch- und Backbuch ihrer Mutter mit den vielen überlieferten
Familienrezepten wie einen Schatz. Darin ist auch das
Rezept für den fast in Vergessenheit geratenen Duftkuchen
zu finden. Dabei wird ein Hefekloß in einem Leinentuch gewickelt
über einen Sud aus Birnen und Speck gehängt und
in dem Dampf gegart. Anschließend wird der Duftkuchen –
der eigentlich kein Kuchen, sondern eher ein Brot ist – aufgeschnitten
und mit den gegarten Birnen sowie Speck-Streifen
serviert. Diese alte Delikatesse hat Monika Grashorn auf
Wunsch auch schon mit kleineren Gruppen zubereitet und
gemeinsam verzehrt. Die Gäste waren begeistert!
„Als wir im März unser Café aufgrund der Corona Beschränkungen
schließen mussten, riefen uns Stammgäste an und
fragten, ob sie Kaffee und Kuchen nicht zum Mitnehmen bekommen
könnten. Daraus entstand dann unser „Kaffeehaus
für unterwegs“ und das wurde sehr gut angenommen“, freut
sich Gitte Grashorn über die Treue ihrer Kund*innen.
Mutter und Tochter haben noch zahlreiche Pläne und Ideen,
die sie in Zukunft verwirklichen möchten. Schon jetzt
finden hier neben Hochzeiten und Familien- oder Betriebsfesten
bereits Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und kleine
Märkte zu verschiedenen Jahresthemen statt. In Zukunft
sollen die verschiedenen Räumlichkeiten neben weiteren
Kunst- und Kulturveranstaltungen auch für verschiedene
Kreativ-Kurse genutzt werden. Gitte Grashorn sprudelt geradezu
über vor Ideen und hofft, dass nach Corona wieder
mehr Leben, Kunst und Kultur auf den Hof rund um die alte
Linde zurückkommt.
Wir vom Stadtmagazin werden unsere Leser*innen auf
dem Laufenden halten und über anstehende Konzerte, Veranstaltungen
und Kreativangebote informieren.
SIGRID LÜNNEMANN
© Sigrun Strangmann
Besser essen im Job
Einfache Tipps für ausgewogene Snacks
im Homeoffice oder am Arbeitsplatz.
Vormittags in der Kaffeepause ein Croissant verputzen,
nach dem Mittagessen Gummibärchen naschen und
nachmittags zwischen zwei Terminen schnell einen
Schokoriegel verdrücken: Bei Terminstress und Leistungsdruck
im Job ist es oft schwer, auf eine ausgewogene Ernährung zu
achten. Doch Süßes und Fettiges ist auf Dauer kontraproduktiv,
denn leere Kalorien füllen die Energie-Akkus nicht richtig auf
und können deshalb lustlos und träge machen. Dabei ist es gar
nicht so schwer, auf ausgewogene Snacks umzusteigen - und
dabei gleich einige von den täglich empfohlenen fünf Portionen
Obst und Gemüse mit einzubauen.
VORPLANEN, ZEIT SPAREN
Wer im Homeoffice sitzt, hat jederzeit Zugang zu Obstkorb und
Gemüsefach - und hat es daher mit frischen Snacks etwas einfacher.
Alle, die außer Haus arbeiten, planen ihren Imbiss am besten
schon am Vorabend - parallel zum Abendessen kostet die Zubereitung
kaum Zeit. Ideen und Rezepte für leckere Job-Snacks
gibt es zum Beispiel auf dem Portal www.snack-5.eu. Einfach
und schmackhaft ist etwa ein sogenannter Shaking Salad. Dabei
werden die Zutaten von unten nach oben in eine gut schließende
Dose oder ein Glas geschichtet, zum Beispiel vorgekochte
Hülsenfrüchte oder Käsewürfel und das Dressing unten, darauf
Tomaten-, Karotten- oder Gurkenstückchen, dann Blattsalate. In
der Arbeitspause kurz und kräftig schütteln und frisch gemixt
genießen. Auch ein Obstsalat oder ein Tomaten-Mozzarella-Burger
sind gute Alternativen zu Wurst- oder Franzbrötchen. Wichtig:
den Imbiss nicht beim Tippen am PC essen, sondern bewusst
eine kleine Pause einlegen.
NASCHEN OHNE REUE
Neben den eigentlichen Mahlzeiten ist es oft der Griff zu Bonbons
oder Schokolade, der die Ernährungsbilanz im Job verdirbt.
Dabei liefert ein Stückchen Obst durch den enthaltenen Fruchtzucker
genauso schnelle Energie und geht weniger auf die Hüften.
Ein Apfel, eine Banane oder Mandarine gehören deshalb mit
in die Frühstücksdose. Und zum Knabbern zwischendurch sind
Trockenfrüchte, Nüsse oder Studentenfutter eine gute Wahl. Allerdings
sollte man bei geringen Mengen bleiben, denn diese
Leckereien enthalten zwar reichlich gesunde Nährstoffe, aber
auch viele Kalorien. Eine kleine Handvoll ist hier ein gutes Maß.
djd
28 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
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Da gibt es was aufs Auge oder –
Wie eine gute Kontaktlinsenanpassung aussehen kann.
Tageslinsen, Monatslinsen, Jahreslinsen, harte Linsen
weiche Linsen …Die Auswahl an Kontaktlinsen ist
enorm vielfältig, sodass einem die Wahl schon sehr
schwer fallen kann; und das ist gut so, denn es sollte nicht
irgendeine Kontaktlinse auf irgendein Auge gesetzt werden.
Vor jeder Kontaktlinsenanpassung sollte ein ausführliches
Gespräch geführt werden, damit einige Frage geklärt werden
können:
– Zu welchen Anlässen sollen die Kontaktlinsen
getragen werden (ständig oder nur zum Sport …)
– Welcher Zustand herrscht in der Umgebung
(Staub/Schmutz/Klimaanlagen/Kälte …)
– Liegen oder lagen bekannte Augenerkrankungen vor
– Wurden bereits Kontaktlinsen getragen
Nun kann das Auge mithilfe
der Spaltlampe kontrolliert
werden. Dies ist ein Mikroskop
mit dem das Auge bei
einer bis zu 40-fachen Vergößerung
betrachtet wird.
Besonders wichtig dabei ist
die Analyse des Tränenfilms
denn der entscheidet mit,
aus welchem Material die
Kontaktlinse sein sollte, denn
das ist für den Tragekomfort entscheidend. Unterschiedliche
Materialien lassen verschiedene Mengen an Sauerstoff
ans Auge und ein Sauerstoffmangel kann zu schweren Schädigungen
des Auges führen. Außerdem können durch die
Anbindung einer Spiegelreflexkamera Aufnahmen gemacht
werden, die Erklärungen für den Kunden vereinfachen und
später eine bessere Verlaufskontrolle über viele Jahre ermöglichen,
da die Aufnahme der Kundenkartei hinterlegt
werden.
Wenn diese Fragen geklärt sind, wird festgestellt, welche
Sehfehler korrigiert werden sollen, also ob es sich um eine
reine Kurz- oder Weitsichtigkeit handelt, ob ein Astigmatismus
(Hornhautverkrümmung) ausgeglichen werden muss
oder ob zusätzlich eine Leseunterstützung erforderlich ist,
ähnlich, wie es bei Gleitsichtbrillen der Fall ist. Daraufhin
erfolgt eine genaue Vermessung der Augenvorderfläche
(Hornhaut). Eine der genauesten Möglichkeiten ist der sog.
Keratograph. Damit werden werden 22000 Messpunkte erfasst
und eine 3D Darstellung ermöglicht um kleinste Unregelmäßigkeiten
zu erkennen. Bei der Anpassung von harten
Kontaktlinsen wird auch schon der Sitz und die Auflageflächen
der Kontaktlinse simuliert. Dadurch erreicht man hier
einen wesentlich höheren Tragekomfort als mit konventionellen
Messmethoden.
Erst wenn alle Punkte geklärt sind, kann eine optimale Entscheidung
über den richtigen Linsentyp getroffen werden.
Nun erfolgt das Aufsetzen der ersten ausgewählten Kontaktlinse.
Wieder wird mit der Spaltlampe kontrolliert und
beobachtet, wie die Linse auf dem Auge sitzt, wie sich der
Tränenfilm auf dem Auge verhält und wie die Sehleistung
mit der Linse ist. Wenn nichts gegen die ausgewählte Linse
spricht, so sollte eine erneute Kontrolle durchgeführt werden,
wenn sie mehrere Stunden auf dem Auge sitzt, denn
die Eigenschaften können sich nach längerer Tragezeit verändern,
ohne dass dies für den Träger spürbar ist. Auch eine
Linse die sich gut auf dem Auge anfühlt kann negative Auswirkungen
auf das Auge haben, daher ist eine regelmäßige
Kontrolle, am Besten alle 6 Monate, unumgänglich.
Wenn Interesse an Kontaktlinsen und einer ordentlichen
Anpassung besteht, vereinbaren Sie bitte einen Termin.
e. K.
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
29
rezepte
Beliebt, uralt und
supergesund – die Erbse
Mit einem Alter von fast 10.000
Jahren ist die Erbse eine der
ältesten Nutzpflanzen, die
heute noch angebaut wird, und zwar
im großen Stil. Damals war die Erbse
noch eine Wilde, kultiviert aber wurde
die nahrhafte Hülsenfrucht im heutigen
Osteuropa schon 7.000 bis
8.000 v. Chr. Mittlerweile gibt es unzählige
Sorten, doch sicher kennen
wir alle die Zuckererbsen, die auch als
Kaiser- oder Zuckerschoten bezeichnet werden.
Für eine echte Erbsensuppe aber müssen es eigentlich
grüne oder getrocknete Schälerbsen sein – oder Sie gehen
mit dem Trend und lassen sich auf das folgende Rezept ein.
Es lohnt sich!
ERBSENSUPPE
Zutaten
1 Gemüsezwiebel
1 Knoblauchzehe
Butter zum braten
400 g frische Erbsen
1 TL frisch geriebener Ingwer
600 ML Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
Frische Kräuter: Majoran oder Minze
©Pixabay
Ganz lecker auch…
FISCH AUF ERBSEN
Zutaten
2 Frühlingszwiebeln
1 kleiner Kopfsalat
Butter zum Anbraten
400 g Erbsen
100 ml Sahne
100 ml Gemüsebrühe
1 Bund Koriander
1 Zitrone
Salz und Pfeffer
Fisch: Kabeljau, Kingklip, oder Lachsfilet
Zubereitung
Kopfsalat waschen und grob hacken. Frühlingszwiebeln
waschen, in Stücke schneiden und in der Butter anschwitzen.
Die Erbsen und den Salat hinzugeben kurz anschwitzen
anschließend mit Sahne und Brühe ablöschen. Gut vier Minuten
köcheln lassen. In der Zwischenzeit, den Koriander fein
hacken und hinzugeben. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und
Zitronensaft abschmecken. Den Fisch ganz nach Geschmack,
braten oder grillen und mit Zitronensaft beträufeln. Das
Gemüse auf einen Teller geben und den Fisch darauflegen.
©Pixabay ©Pixabay
Zubereitung
Die Zwiebel, und die Knoblauchzehe schälen und fein
hacken, anschließend in der Butter anschwitzen. Dann die
Erbsen und den Ingwer hinzugeben und mit der Gemüsebrühe
ablöschen und kurz aufkochen lassen. Nach guten
acht Minuten die Sahne zugeben und mit Salz und Pfeffer
abschmecken. Die fertige Suppe in Tassen füllen, mit
Kräutern und Sahne verzieren.
30 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Rezepte
…und eine
ERBSEN QUICHE
Zutaten
1 Gemüsezwiebel
Butter zum braten
300 g frische Erbsen
8 Eier
5 EL geriebenen Parmesan
Salz
Pfeffer
Frische Kräuter: Dill, Petersilie und Majoran
Zubereitung
Zwiebel schälen und in der Butter dünsten bis sie braun sind und dann die Erbsen
hinzugeben. 2 Minuten wenden, und anschließen abkühlen lassen. Nun werden
die Eier mit einem Mixer schaumig geschlagen und der geriebene Käse untergerührt.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken, Erbsen und Kräuter beifügen und alles gut
vermischen. In eine Form geben und bei 180 Grad ca. 40-50 Minuten backen.
©Pixabay
©Pixabay
…als Vorspeise
ERBSEN-PESTO
Zutaten
400 g mehlig kochende Kartoffeln
400 ml Gemüsebrühe
800 g Erbsen
Pfeffer, Salz und Olivenöl
Zutaten
Die Kartoffeln schälen und weich kochen. Gemüsebrühe aufkochen und Erbsen
zugeben. Zugedeckt 5-10 Minuten köcheln lassen. Erbsen und Kartoffeln zu Püree
verarbeiten. Das Püree mit Salz, Pfeffer, und etwas Zitronensaft abschmecken.
Abkühlen lassen, mit Olivenöl beträufeln und mit frischen Brot servieren.
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31
Sportgeschichte
Wer kennt „Trimmy“ nicht mehr, das sportlich-aktive
Männchen im schwarz-weißen Sportdress, der inden
1970iger Jahren der noch jungen Fitnessbewegung
ein lächelndes Gesicht verlieh? „Trimmy“ wird in diesem
Jahr ein halbes Jahrhundert alt – und ist noch immer aktiv.
Es war der 16. März 1970, als der damalige Deutsche Sport
Bund (DSB) – heute der Deutsche Olympische Sportbund
(DOSB) – die Kampagne „Trimm Dich durch Sport“ ins Leben
rief und damit eine bisher unbekannte Sport- und Fitnesswelle
anstieß. Plötzlich schien die ganze Bundesrepublik auf den
Beinen, mit dem Kult-Maskottchen „Trimmy“ immer vorneweg.
Ein Grund für den Erfolg war sicher auch die allgemeine
Sportbegeisterung im Vorfeld der Olympischen Spiele in
München 1972. Leider gingen sie so tragisch in die Geschichte
ein, die „Trimm-Dich“-Bewegung blieb aktiv.
Nach Kriegsende und den folgenden sogenannten Wirtschaftswunder-Jahren
hatte Sport keinen so hohen
Stellenwert. Stattdessen wurde höchstens passiv
konsumiert, denn man ließ es sich gut gehen! Das
stolz vor sich hergetragene Wohlstandsbäuchlein
zeugte davon. Doch bekamen die Menschen
mehr und mehr auch die negativen Folgen
dieses Lebenswandels zu spüren. Und
zwar jede und jeder am eigenen Leib. Krankheiten
wie Herzinfarkte, Kreislaufbeschwerden und
Diabetes befanden sich so sehr auf dem Vormarsch,
dass immer mehr Mediziner nachdrücklich Alarm
schlugen. Fazit: Die Bundesbürger waren zu dick
und bewegten sich nicht genug.
Welch ein Kontrast zum heutigen Lebensstil, denn während
Freizeitsport an der frischen Luft und Joggen durch Wälder
oder Parks selbstverständlich sind, wurden im Wirtschaftswunderland
die Läuferinnen und Läufer im Sportdress außerhalb
von Sportanlagen eher kopfschüttelnd betrachtet.
Damit und vor allen Dingen mit dem Nichtstun an Bewegung
aber sollte in den 1970er Jahren Schluss sein. Doch wie sollte
man auch dem hartnäckigsten Fitness-Muffel Sport und Bewegung
an der frischen Luft schmackhaft machen? Genau:
Die Antwort war „Trimmy“!
„Trimmy“ wurde das Gesicht der Sport-Kampagne und blieb
es über die Jahrzehnte hinweg, auch als Maskottchen. Von Beginn
an war das kleine Kerlchen mit dem großen, eckigen Kopf
und dem positiv nach oben gestreckten Daumen die Symbolfigur
der neuen Fitnessbewegung und sensibilisierte immer
mehr Menschen jeden Alters für Sport, Bewegung und
Gesundheit. Der Zeichner und „Trimmy-Vater“
Dieter Sihler erklärte einmal, was „Trimmy“ so
populär machte: „Er ist kein Supermann und
kein Held, ein ganz durchschnittlicher, kleiner,
schmächtiger und unscheinbarer Bursche.“
Regelmäßig flimmerten damals Fernseh-Spots
über den Bildschirm, in denen Prominente und
Politiker die Laufschule anzogen und zum
Beispiel für die Aktion „Trimm Trab – das neue
Laufen ohne zu Schnaufen“ warben. Jedes Kind
schon kannte „Trimmy“ und die eingängige
Trimm-Dich-Musik dazu. Das kleine Kerlchen
war omnipräsent. Er lächelte von Plakaten
herab, wurde auf T-Shirts gedruckt und fand mit massiver
Unterstützung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens (Privatfernsehen
gab es damals noch nicht) den Weg in die deutschen
Wohnstuben und forderte die gemütlich auf dem Sofa
hockenden Sportmuffel zu mehr Bewegung auf.
32 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Sportgeschichte
Da wir aufgrund der
COVID-19 Pandemie unser 65-jähriges
Firmenjubiläum nicht feiern durften,
haben wir beschlossen 2021 das
sechsundsechzigste Jahr unseres
RAWE-Hörzentrums zu feiern -
und zwar tüchtig!
NEWS vom RAWE HÖRZENTRUM:
Darum: Merken Sie sich das schon mal vor!
Zuvor geben wir natürlich die Senkung der
Mehrwertsteuer auf 5% beziehungsweise
auf 16% an unsere Kunden weiter und sind
ohne Einschränkungen wieder für Sie da:
In Cloppenburg, in Garrel und in der
Servicestelle-Ahlhorn.
Dabei stand nie die sportliche Höchstleistung im Mittelpunkt der Kampagne, sondern
nur der gemeinsame Spaß an der Bewegung. Das Maskottchen gab es in den
unterschiedlichsten Varianten und so schnürte „Trimmy“ nicht nur die Laufschuhe,
sondern fuhr Ski, spielte Tennis und Golf, stemmte Hanteln oder fuhr mit dem Rad
und ging schwimmen. Und selbstverständlich verfügt er heute – nachdem es einige
Jahre sehr still um ihn geworden war – über eine eigene Facebook-Seite und einen
Twitter-Account.
„Trimmy“ machte den Breitensport populär und ist auch mit 50 Jahren sportlich
aktiv. Damals schlüpften immer mehr Deutsche in die Sportschuhe und entdeckten
auf den Spuren von „Trimmy“ natürlich auch die Trimm-Pfade für sich. Die
Trimm-Pfade, die ebenfalls in den 1970er Jahren in ganz Deutschland entstanden,
werden zwar häufig mit der Trimmy-Aktion direkt in Verbindung gebracht, haben
jedoch nichts mit der Aktion des Deutschen Sportbundes zu tun.
Die Idee des Outdoor-Sport-Parcours kam zu Beginn der 1970er Jahre aus der
Schweiz herüber. Die sogenannten „Schweizer Vita-Parcours“ waren Laufstrecken
durch die freie Natur, auf denen in regelmäßigen Abständen verschiedene Stationen
zu speziellen Sportübungen aufforderten. Dort wurden an robusten und einfach
konstruierten Outdoor-Sportgeräten einfache Sportübungen absolviert, bevor
der Lauf weiterging. Nach diesem Vorbild wurden auch die deutschen Trimm-Pfade
angelegt, die zum Teil noch heute aktiv genutzt werden.
In Cloppenburg ist der Trimm-Pfad in den Bührener Tannen bei Freizeitsportler*innen
und Spaziergänger*innen sehr beliebt. Die hohen Bäume spenden angenehmen
Schatten, so dass sich auch bei sommerlichen Temperaturen jeden
Tag Läufer*innen und Nordic-Walker*innen auf den Weg machen. Jeder kann hier
ganz nach seinem eigenen Fitnessstand große oder kleine Runden durch den Wald
drehen und an 20 Parcours-Stationen verschiedenste Übungen wie Klimmzüge,
Rumpfschwingen, Froschhüpfen oder eine seitliche Flanke über einen Holzbalken
absolvieren.
Und aktuell scheinen – vielleicht auch durch die Corona-Krise bedingt – individueller
Outdoorsport und auch die Trimm-Pfade ein Revival zu erleben. Die Parkplätze
an den Laufstrecken und Trimm-Pfaden sind auf jeden Fall immer gut belegt – getreu
dem alten Trimmy-Motto „Laufen ohne zu Schnaufen“.
SIGRID LÜNNEMANN
Resthauser Str. 5
49661 Cloppenburg
Telefon: 04471 7972
Fax: 04471 83776
&
Kaiforter Str. 5
49681 Garrel
Telefon: 04474 - 9419638
&
Servicestelle-Ahlhorn
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33
info@rawe-hoerzentrum.de 33
www.rawe-hoerzentrum.de
Gesundheit
©djd/www.dasbi.de/Getty Images/Kosamtu
Was macht eigentlich eine Vitametikerin?
Das boomende Gesundheitswesen bringt neue Berufsbilder hervor
1. WAS IST VITAMETIK?
Das Gesundheitswesen ist in
Deutschland eine boomende
Branche. Dies liegt zum einen
am demografischen Wandel: Der wachsende
Anteil älterer Menschen führt zu
einer steigenden Nachfrage nach Gesundheits-
und Pflegeleistungen. Zum
anderen aber ist auch das Bewusstsein
aller Bürger für die Bedeutung von
Gesundheit gestiegen. Wer gerne mit
Menschen arbeitet, findet deshalb in
der Gesundheitsbranche ausgezeichnete
Berufschancen vor. Es gibt viele
Teilzeitstellen und oftmals variable Arbeitszeiten
- das kommt etwa Frauen
zugute, die nach einer Pause wieder
in die Arbeitswelt einsteigen möchten.
Eine Nische unter den Berufen im
Gesundheitswesen ist etwa die noch
junge Tätigkeit als Vitametiker oder als
Vitametikerin. Aber was macht man in
diesem Beruf eigentlich, und wie wird
man zum Vitametiker oder zur Vitametikerin?
Sie ist eine wissenschaftlich geprüfte
neuromuskuläre Entspannungstechnik.
Ein gezielter Impuls in der seitlichen
Halsmuskulatur wird ans Gehirn
weitergeleitet, dort als Entspannungsinformation
erkannt und an den Körper
zurückgegeben. Die ganzheitliche
Methode kommt bei allen Arten von
Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen
zum Einsatz, aber auch bei Bandscheibenvorfällen,
Tinnitus, Schwindel und
Schlafstörungen. Sie kann ärztliche
Schmerztherapien ergänzen.
2. IST DER ERFOLG DER
METHODE BELEGT?
Ja, ihr Erfolg konnte in einer einjährigen
wissenschaftlichen Studie an der
Deutschen Sporthochschule in Köln
bestätigt werden. Ergebnis der Studie:
Bei Einbeziehung der Vitametik kam
es zu einer signifikanten Reduzierung
vorhandener Schmerzen. Dieser Effekt
ließ sich auch noch acht Wochen nach
Studienende nachweisen.
3. WIE VERLÄUFT DIE
AUSBILDUNG?
Die Ausbildung wird als Online-Ausbildung
mit Präsenzwochenenden angeboten
und erstreckt sich über circa
acht Monate. Sie ist gut nebenberuflich
absolvierbar. Die Module sind so
angelegt, dass in den Online-Trainings
das theoretische Wissen und an den
Präsenztagen das praktische Knowhow
vermittelt werden. Dabei lassen
sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
auch selbst vitametisch behandeln,
um eigene Erfahrungen mit der
Anwendung zu machen. Alle Informationen
zur Ausbildung hat der Berufsverband
für Vitametik unter www.vitametik.de
zusammengefasst.
4. WELCHEN ABSCHLUSS
ERWIRBT MAN UND WIE
GEHT ES WEITER?
Die Ausbildung in diesem Beruf im
Gesundheitswesen endet mit einer
schriftlichen und praktischen Prüfung.
Danach ist man Mitglied im Berufsverband
und erhält die Lizenz
zur Verwendung des eingetragenen
Markennamens „Vitametik“. Nun besteht
die Möglichkeit, sich mit einer
eigenen Praxis selbstständig zu machen.
djd
34 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Gesundheit
©Jessika Wollstein
©Jessika Wollstein
©Jessika Wollstein
Jan Kreienborg (39)
Geschäftsführung
Seit Oktober 2017 Gesche Lindner (30)
Tourismusmarketing
Seit August 2017
Team des Verbundes
Oldenburger Münsterland
Astrid Dahmen (61)
Binnenmarketing
Seit September 1998
©Jessika Wollstein
Vanessa Kruse (26)
Wirtschaftskommunikation
Seit August 2019
Verbund Oldenburger Münsterland –
gemeinsam die Zukunft gestalten
Sie heißen Jan Kreienborg, Astrid Dahmen, Thomas
Westermann, Gesche Lindner, Johannes Knuck und
Vanessa Kruse und sie sind das Team des Verbundes
Oldenburger Münsterland (OM).
Sie sind jung, jung geblieben, kreativ und ständig auf der
Suche nach neuen Ideen, um das bunte, lebenswerte und erfolgreiche
Leben und Arbeiten im Oldenburger Münsterland
auch über die Region hinaus bekannt zu machen. So hat sich
schon längst herumgesprochen, dass das OM-Team mit Mut
zu frischen Ideen und neuen Formaten innovative Konzepte
erarbeitet, kreative Ideen entwickelt und neue Projekte realisiert
– und zwar für beide Landkreise, Cloppenburg und
Vechta.
Während früher eher das Kirchturmdenken und das Festhalten
an altbewährten Konzepten, ganz nach der Devise
„Wat de Buur nich kennt, dat frett he nich“, gelebt und gearbeitet
wurden, gehören heute hiesige Unternehmer*innen,
die häufig alteingesessene Familienunternehmen führen, zu
Marktführern und Global Playern. Ob Kleinbetrieb, Großindustrie,
Handel, Handwerk oder Forschung und Wissenschaft
– für sie alle ist das OM Heimat und ist Internationalität sowie
Weltoffenheit selbstverständlich.
Thomas Westermann (36)
Wirtschaftskommunikation
Seit Oktober 2012
Johannes Knuck (31)
Abteilungsleitung Tourismus
Seit März 2019
Die einstige Konkurrenz zwischen den beiden Landkreisen
Cloppenburg und Vechta gehört vor allem bei den jungen
Menschen längst der Vergangenheit an. Auch wenn Alteingesessene
den „Zugezogenen“ gerne Anekdoten aus der
Zeit erzählen, als zwischen den Landkreisen oder auch einzelnen
Orten von Generation zu Generation weitergetragene
Rivalitäten gepflegt und unsichtbare Grenzen gezogen wurden,
die keiner zu übertreten wagte. Heute liegt der Fokus
auf den Gemeinsamkeiten, denn die Stärke der Region liegt
in der Bereitschaft, gemeinsam Dinge anzupacken und zu
bewegen. Gemeinsam geht es einfach besser! Gemeinsam
heißt: OM!
Wie gut das funktioniert, zeigte sich auch in den vergangenen
Wochen. Gerade in dieser Zeit als Zusammenhalt, Rücksichtnahme
und auch Existenzsorgen die Menschen und die
Unternehmen beschäftigte, war das OM-Team an ihrer Seite.
In kürzester Zeit bot das OM-Team eine Organisationsplattform
für alle, die in diesen durchaus beängstigenden Zeiten
konkrete Hilfe benötigten. Fazit: Der Verbund hat sich selbst
in dieser Krise bewährt. Unkompliziert und nicht auf Beifall
ausgerichtet, sondern durch konkrete Unterstützung haben
„die vom OM“ einen wichtigen Anspruch an sich selbst erfüllt:
verlässlicher Ansprechpartner und aktiver Koordinator
für alle zu sein.
Für alle, denn wenn das OM-Team „alle“ sagt, dann meint
es auch alle. Die Region ist bunt und vielfältig wie das Leben
und wie die Länder und Regionen, aus denen Familien und
Singles, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Arbeitnehmer
und Arbeitgeber hier eine neue Heimat gefunden
haben. Und nicht zu vergessen, die zahlreichen Menschen,
die sich haupt- oder ehrenamtlich darum bemühen, Neuankömmlinge
in ihrer neuen Heimat willkommen zu heißen.
OM heißt auch Vielfalt und Integration.
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
35
Reportage
© Corinna Auferkamp, bitters.de
Die Landräte Herbert Winkel (Vechta) und Johann Wimberg (Cloppenburg) wechseln sich alle
2,5 Jahre mit dem Vorstandsvorsitz und der Präsidentschaft des Verbundes ab.
In den letzten Jahren hat sich das Oldenburger Münsterland
zu einem beliebten Reiseziel vor allem bei Familien,
Kurzurlaubern und Radwanderern entwickelt und so ist die
Bedeutung des Tourismus in den vergangenen Jahren immer
weitergewachsen. Nicht zuletzt, weil der Verbund OM diese
Entwicklung auf vielfältige Weise und tatkräftig unterstützt.
Die Attraktivität der Region hat sich also unter Urlaubern und
Geschäftsreisenden herumgesprochen und die Zahlen können
sich sehen lassen: Im Oldenburger Münsterland gibt es –
Stand 2019 – 138 Beherbergungsbetriebe unterschiedlichster
Art, vom Hotel bis zur Jugendherberge mit insgesamt
857.487 Übernachtungen. 469.502 davon entfielen auf den
Landkreis Cloppenburg, 387.985 auf den Landkreis Vechta.
Um als regionale Einheit sowie als attraktives Reise- und
Urlaubsziel wahrgenommen zu werden, hat der Verbund
die Erholungsgebiete Barßel & Saterland, Dammer Berge,
Hasetal und Thülsfelder Talsperre sowie die Ausflugsregion
Nordkreis Vechta unter ein Dach geholt und sich zum Ziel
gesetzt, die „Reiseregion Oldenburger Münsterland“ nachhaltig
zu etablieren. Die neue Webpräsenz des Erholungsgebiets
Dammer Berge wurde bereits im OM-Corporate-Design
umgesetzt. Die Webpräsenzen der Erholungsgebiete Thülsfelder
Talsperre, Barßel & Saterland und Nordkreis Vechta
werden noch folgen.
Ein anderes Thema ist die flexible Mobilität, die gerade im
ländlichen Raum enorm wichtig ist. Wurde in den vergangenen
Jahrzehnten vor allem auf den Individualverkehr gesetzt,
sorgten die beiden Landkreise Cloppenburg und Vechta
gemeinsam für wichtige Schritte in Richtung eines Ausbau
des Öffentlichen Nahverkehrs. Hier lautet das Stichwort
MOOBIL+. Seit dem 1. Juni 2020 ist der Service MOOBIL+
in beiden Landkreisen verfügbar und wird tüchtig genutzt.
Sämtliche Fahrzeuge sind mit dem unverwechselbaren
OM-Look versehen und steigern damit die Sichtbarkeit der
Marke sowie die Wahrnehmung der Region bei auswärtigen
Besuchern.
Noch ein kleiner Blick zurück in die noch junge Historie
des Verbundes. Die 1995 gegründete Interessenvertretung
der Landkreise Cloppenburg und Vechta fungiert als aktives
Bindeglied zwischen den 23 Städten und Gemeinden sowie
den dort beheimateten Institutionen und Vereinen. Der Verbund
gibt seitdem vielfältige Impulse, initiiert Projekte und
koordiniert Aktionen. Ziel ist es, die Stärken des Oldenburger
Münsterlandes positiv nach außen darzustellen und diese
im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsstandorten und Reiseregionen
zu nutzen. Digitale Vernetzung und eine aktive
Präsenz in den sozialen Medien sind heute selbstverständliche
Werkzeuge in einer erfolgreichen und modernen Außendarstellung.
So bringt der Verbund spannende Themen
aus der Region ins Netz und damit in das Bewusstsein einer
breiten Öffentlichkeit.
Gründungsmitglieder vor nunmehr 25 Jahren, waren die
beiden Landkreise unter der Federführung der Landräte Hans
Große Beilage (Landkreis Cloppenburg) und Clemens-August
Krapp (Landkreis Vechta) sowie des Heimatbundes
Oldenburger Münsterland. In den folgenden Jahren wurde
die Basis des Verbundes stark erweitert und eine wachsende
Zahl an Partnerunternehmen schlossen sich an.
Immer auch stand das Gesellschaftliche im Vordergrund
und ein gutes Beispiel dafür ist das OM-Spargelessen, das
seit der Gründung des Verbundes jedes Jahr in der ganzen
Region auf große Resonanz stößt. Als Ereignis, das beide
Landkreise verbindet, in durchschnittlich 30 teilnehmenden
Restaurants. 2020, als alle anderen Spargel-Events der Covid-19
Pandemie zum Opfer fielen, organisierte der Verbund
36
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
das traditionellen Spargelessen erstmals „to go“. Das war genial, da zwei symbolische
Fliegen mit einer Klappe geschlagen wurden: Die Gastronomen wurden unterstützt
und die Menschen im OM brauchten nicht auf ihr geliebtes Spargelessen
zu verzichten.
Das Oldenburger Münsterland wird von vielen anderen, auch europäischen Regionen
für seine wirtschaftliche Stärke und Innovationskraft geschätzt und nicht selten
beneidet. Diese Außenwirkung gilt es weiterhin aufzubauen und zu unterstützen.
So wird, um die regionalen Unternehmen auch einer breiteren Öffentlichkeit
vorzustellen, seit 2003 der OM-Unternehmerpreis in den Kategorien „Unternehmer
des Jahres“, „Unternehmerisches Lebenswerk“, „Existenzgründer des Jahres“ und
seit 2014 auch der „Innovationspreis des Oldenburger Münsterlandes“ vergeben.
Die feierliche Preisvergabe ist einer der gesellschaftlichen Höhepunkte in der Region
und die Geehrten sind mit Recht stolz auf diese Auszeichnung, mit der unternehmerischer
Weitblick, soziales und kulturelles Engagement, Mut zu neuen
Wegen sowie innovative Ideen ausgezeichnet werden.
Hier verdeutlicht sich einmal mehr, was OM vor allem bedeutet: Gemeinsam die
Zukunft gestalten!
SIGRID LÜNNEMANN
Zu den Mitgliedern des Vorstandes gehören
Herbert Winkel
OM-Präsident und Landrat Landkreis Vechta
Johann Wimberg
OM-Vize-Präsident und Landrat Landkreis Cloppenburg
Tobias Averbeck
Bürgermeister und Vertreter der TI Nordkreis Vechta
Johannes Budde
Vorsitzender Erholungsgebiet Barßel & Saterland
Ansgar Brockmann
Bürgermeister und Vertreter des Erholungsgebietes Dammer Berge
Walter Goda
Kreistagsabgeordneter Landkreis Vechta
Thomas Höffmann
Bürgermeister und Vertreter des Erholungsgebietes Thülsfelder Talsperre
Marlies Hukelmann
Kreistagsabgeordnete Landkreis Cloppenburg
Detlef Kolde
Kreistagsabgeordneter Landkreis Cloppenburg
Michael Kramer
Bürgermeister und Mitglied des Verbandsausschusses Hasetal
Gisela Lünnemann
Geschäftsführerin Heimatbund Oldenburger Münsterland
Sebastian Ramnitz
Kreistagsabgeordneter Landkreis Vechta
Elsbeth Schlärmann
Kreistagsabgeordnete Landkreis Vechta
Julia Wienken
Kreistagsabgeordnete Landkreis Cloppenburg
Beratende Mitglieder des Vorstandes sind
Dirk Gehrmann
Stabsstellenleiter Wirtschaftsförderung Landkreis Cloppenburg
Nicole Bramlage
Referatsleiterin Wirtschaftsförderung Landkreis Vechta
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
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38
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
GEsundheitstipp
Foto: djd/DR. KADE/BESINS/Getty Images/Martin Barraud
Was passiert beim „Männerarzt“?
Bei Symptomen von Testosteronmangel ist Angst vor der Untersuchung unnötig
Etwa jeder fünfte Mann über 60 leidet an alters- oder
krankheitsbedingtem Testosteronmangel. Aber auch Jüngere
können betroffen sein, besonders, wenn sie Risikofaktoren
wie Übergewicht oder Diabetes mellitus Typ 2 aufweisen.
Typische Symptome können eine sinkende Libido und
Erektionsstörungen sein. Auch schwindende Muskeln und
Körperhaare, ein wachsender Bauch und Brustansatz, chronische
Müdigkeit sowie Schlafstörungen, Leistungsschwäche
und depressive Verstimmungen können auf einen Testosteronmangel
hindeuten. Treten eine oder mehrere dieser
Beschwerden auf, wird es Zeit, einen Arzt aufzusuchen.
Bei nachgewiesenem Testosteronmangel kann der Arzt eine Behandlung
verordnen, etwa mit einem Testosterongel.
Foto: djd/DR. KADE/BESINS/Getty Images/Yok46233042
Erste Anlaufstelle Hausarzt?
Am besten bespricht Mann seine Symptome zunächst
mit dem Hausarzt. Ist dieser nicht mit dem Thema vertraut,
schreibt er eine Überweisung zum Urologen oder Andrologen,
auch Männerarzt genannt. Der Mediziner wird Fragen
zum Gesundheitszustand stellen und eventuell einen Fragebogen
zu den Beschwerden ausfüllen lassen. Hilfreich für
das Erstgespräch kann es sein, einen bereits ausgefüllten
Selbsttest als Ausdruck oder auf dem Handy mitzubringen,
wie er etwa unter www.mannvital.de zu finden ist. Dann
folgt die körperliche Untersuchung, um andere Ursachen
für die Beschwerden auszuschließen. Für die Bestimmung
des Testosteronwertes wird außerdem zweimal im Abstand
von wenigen Wochen Blut abgenommen. Liegt der Wert zu
niedrig und weist der Patient Symptome eines Testosteronmangels
auf, kann der Arzt eine Testosterontherapie verschreiben,
deren Kosten in der Regel von der Krankenkasse
übernommen werden.
Behandlung kann Beschwerden lindern
Gängige Präparate in Deutschland sind Testosteronspritzen
oder -gele. Letztere müssen einmal täglich auf bestimmte
Hautareale (etwa Schultern und Oberarme) aufgetragen
werden. Gele führen zu gleichmäßigen Testosteronwerten,
sind leicht zu handhaben und flexibel in ihrer Dosierung.
Wer keine tägliche Anwendung wünscht, für den ist ein
40
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Gesundheitstipp
vom Arzt verabreichtes Injektionspräparat
die bessere Wahl. Hier kann
zwischen kurz- und langwirksamen
Depotspritzen gewählt werden, wobei
letztere ebenfalls für relativ gleichmäßige
Testosteronspiegel sorgen.
Welches Präparat sich am besten eignet,
ist von verschiedenen Faktoren
abhängig und sollte gemeinsam von
Arzt und Patient entschieden werden.
Unabhängig vom Präparat kehren
nach Therapiebeginn Libido und
Antriebskraft in der Regel innerhalb
von drei bis vier Wochen zurück, und
auch die anderen Symptome bessern
Foto: djd/DR. KADE/BESINS/Getty Images/ozgurdonmaz
Für die Bestimmung des Testosteronwertes
ist eine Blutabnahme erforderlich.
sich im weiteren Verlauf der Behandlung
meist deutlich. Ergänzend sollten
Männer möglichst mindestens dreimal
pro Woche in Bewegung kommen.
Jeweils 40 bis 60 Minuten sportliche
Aktivität pushen den Hormonspiegel
und unterstützen so die Therapie.
djd
Musik vom
Dachboden:
o.k.kuper
reportage
Der mir bis dato unbekannte Olav Bruns, den ich wegen eines ganz anderen
Themas kontaktiert hatte, erzählte so nebenbei, dass er Musik mache und seine
Band nach langer Corona-Pause mal wieder zum Übungsabend zusammenkommen
wolle. „Du kannst gerne als Gasthörer kommen, das macht dir sicher Spaß!“
Naja, dachte ich, wieder so `ne Band die Tanzmusik spielt oder alte Bands covert,
ging aber trotzdem hin und hörte, als ich noch vor seinem Haus in Huntlosen
stand, aus den Dachfenstern einen recht harten Sound schallen. Während
einer Übungspause konnte ich mich bemerkbar machen und erlebte den weiteren
Abend in Gesellschaft zweier Gitarristen, dem Schlagzeuger und dem Bassgitarristen
von „o.k.kuper“, der Band von Hendrik Felsch: Gitarre / Gesang, Klaus
Wagner: Gitarre / Gesang, Andreas Dobberkau, Bass / Gesang und Olav Bruns am
Schlagzeug. Der Name ist der Figur „Kuper“ aus dem Roman: „Gegen die Welt“,
von Jan Brandt entnommen.
Im Februar 2018 erschien ihre CD „Midori no Hi“ und galt schnell als das beste
Album aus dem Nordwesten. 14 Stücke, an denen die Band, die sich vor acht
Jahren formiert hat, schon seit Jahren feilte und perfektionierte. Ein gelungenes
Paket aus Gitarrenriffs, weichen und harten Rhythmen und deutschen Texten,
alle geschrieben von Hendrik Felsch. Da geht es um: „In meinem Buch kommst
du nicht vor!“ „So ist es geschehen, in einem Dorf bei Bremen“, „Glaubensfragen
in kalten Tagen, sind schwer zu ertragen.“ Oder „Guten Morgen Frau Lu, sozusagen
lässt du nur das Gute zu!“
Schon der erste Song an diesem Übungsabend ging mir unter die Haut. Da
wurde schnell klar, die machen keine Tanzmucke, sondern sind Vollblutmusiker,
die sich einer ganz bestimmten Stilrichtung verschworen haben: Der legendären,
sogenannten „Hamburger Schule“: Melodiös, gitarrenbetont, vereint mit
schön-mehrstimmigen Gesang, gemixt mit Elementen aus bewährtem Indie
und Rock ’n Roll, gewürzt auch mit Punk. Bei Wikipedia heißt es bei der Hamburger
Schule: „Sie zeichnet sich durch die Verwendung deutschsprachiger Texte
aus, die oft hohen intellektuellen Anspruch haben und mit der Gesellschaftskritik
umgehen.“ Und das ist bei „o.k.kuper“ so, ohne Einschränkungen. Dazu gibt es
noch anzumerken, dass ein neues Album in Arbeit und der nächste Auftritt am
19. August in Oldenburg beim Festival „Einfach Kultur“ geplant ist.
Dirk FaSS
• Unfallinstandsetzung
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Gesundheitstipp
41
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Für Ihre Schönheit in die Neuzeit – seit 70 Jahren!
Es ist schon etwas Besonderes, wenn ein Unternehmen
auf ein 70-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Insbesondere,
wenn es sich um einen Betrieb handelt, der
sich von Anfang an der Schönheit von Menschen verschrieben
hat – wie der Salon Koopmeiners am Antoniusplatz 3,
mitten in Cloppenburg.
1950 von Heinrich Koopmeiners gegründet und neun Jahre
später an die heutige Adresse verlegt, ist der Salon seit damals
Treffpunkt für all diejenigen, denen ein gepflegtes und
modisches Aussehen wichtig ist. Und genau an diesem Anspruch
der wechselnden Modestile lassen sich die Qualität
und Reputation des Salon Koopmeiners bis heute messen.
Immer up-to-date sein und verantwortlich mit diesem Anspruch
umzugehen, diesen Ehrgeiz setzte Heinrich Koopmeiners
schon als stellvertretender Obermeister und Kassenwart
in der Friseurinnung Cloppenburg ein.
Seit 1986 ist Tochter Mechthild Duma, geborene Koopmeiners,
mit im Unternehmen, nachdem sie zuvor für die
Wella AG tätig war und dort 1984, neben ihrem Vollzeitjob,
die Meisterprüfung abgelegt hat. Mechthild Duma erinnert
sich noch gut an diese sechs Jahre bei Wella im Fachbereich
der Ausbildung: „Quer durch die Republik und auch im benachbarten
Ausland wurden die Friseure fachlich geschult
und unterstützt. Mode, aktuelle Trend-Entwicklungen und
Fachseminare wurden durchgeführt“ – schon damals konnte
die junge Frau ihre Kreativität zugunsten der Kund*innen
entwickeln und anwenden. 1986 ging es dann zurück nach
Cloppenburg, wo sie im Jahr 2009 den Salon Koopmeiners
übernommen hat und seitdem erfolgreich führt. Nicht zuletzt,
weil die tägliche Arbeit durch regelmäßige Fortbildungen
und Seminare in den Wella Studios fachlich stets aktuell
angepasst und erweitert wird.
Mit diesem Engagement dokumentiert die gebürtige
Cloppenburgerin ihre Weltoffenheit bezüglich Frisurentrends
einerseits und gleichzeitig ihre Hinwendung zu ihrer
Heimatstadt und der örtlichen Kundschaft: „Die zahlreichen
Einschränkungen aufgrund der COVID-19 Pandemie haben
uns die Arbeit in den letzten Monaten fast unmöglich gemacht.
Doch in der misslichen Situation zu verharren und
passiv zu schauen, was da wohl kommen könnte, kam für
uns nicht infrage.” Also wurde die Zeit des Stillstands ge-
Hiermit möchte ich meinen
Mitarbeiterinnen auch auf
diesem Wege ganz herzlich
„Danke“ sagen, die auch in
schwerer Zeit treu an meiner
Seite sind. Besonderen Dank
auch an unsere Stammkunden,
die Familie sowie
Freunde und Bekannte, ohne
die all das nicht möglich
wäre. Mechthild Duma
42 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
Eine andere Haarfarbe oder neue Strähnchen gefällig?
Mechthild Duma berät gerne und professionell.
(v.l.) Mechthild Duma, Dalvin Nimr, Jessica Behrenswerth
nutzt, um einen weiteren Schritt in die Digitalisierung zu
meistern. Entstanden ist daraus die neue Website des Salons:
www.salon-koopmeiners.de
Frei nach dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ –
schließlich hat die COVID-19 Pandemie die Digitalisierung in
vielen Branchen stark vorangetrieben, allen voran im Handwerk.
“Unsere neue Website ermöglicht es den Kunden, uns
so flexibel und einfach wie möglich zu erreichen,” erklärt
Mechthild Duma. Neben den üblichen Telefonterminen sind
nun auch Online-Terminbuchungen möglich: Rund um die
Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Diese digitale Unterstützung ist
die perfekte Ergänzung zum handwerklichen Know-how von
Mechthild Duma und ihrem Team.
Dann kam der 04. Mai 2020 und alles war für den Neustart
nach dem Corona-Shutdown vorbereitet: Die Mitarbeiterinnen
Dalvin Nimr als Meisterin, Jessica Behrenswerth als
Gesellin mit langjähriger Berufserfahrung, Samira Assad als
Praktikantin und natürlich Mechthild Duma waren dem Ansturm
der Kund*innen bestens gewachsen. “Es war uns eine
große Freude zu sehen, wie glücklich unsere Kund*innen
mit ihrem frischen Look sind, besonders nach den langen
Wochen des Wartens auf die Wiedereröffnung.” Kein Wunder,
da der Schwerpunkt bei Koopmeiners im Farb- und Schneidebereich
liegt. Wie beispielsweise eine Balayage (Färbetechnik
für natürliche Strähnen, frei mit dem Pinsel aufgetragen, weiche
Farbverläufe), eine Illuminage (Färbetechnik für Strähnen
mit weichen, nahtlosen Übergängen und glänzender Reflexion)
oder auch die klassische Färbe- und Strähnentechnik. Die
Herren natürlich nicht ausgenommen, für die es sogar einen
Herrensalon im vorderen Bereich des Salons gibt.
Selbstverständlich steht der Pflegebereich ebenfalls im
Fokus, denn nur gepflegtes Haar kommt mit den richtigen
Schnitten und der passenden Farbe perfekt zur Geltung. Um
das zu gewährleisten, arbeitet das Team Koopmeiners mit
„Wella Professional“, „Wella Professional Energy Code“ sowie
mit „Sebastian Men“ und „American Crew“.
Die Ergebnisse werden sowohl auf der Website als auch auf
Instagram und Facebook gezeigt. Doch eines steht nach wie
vor im Vordergrund: Die individuelle und persönliche Beratung!
Ganz für die Kund*innen und ihre Schönheit da sein
– so perfekt und individuell sie nach allen Regeln des Friseurhandwerks
hervorgebracht werden kann. Im Salon Koopmeiners
ist man dafür an der richtigen Adresse.
ULLA SCHMITZ
Öffnungszeiten
Di. - Fr. 08:30 -13:00 Uhr
14:00 -18:00 Uhr
Sa. 07:00 -13:00 Uhr
Telefon: 4471 2041
info@salon-koopmeiners.de
Ausreichend Parkplätze sind sowohl direkt auf dem
Antoniusplatz, als auch auf dem angrenzenden
Krankenhaus-Parkplatz erreichbar.
Ergebnisse unserer Arbeiten auf
facebook.com/salonkoopmeiners
instagram.com/salonkoopmeiners
www.salon-koopmeiners.de
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
43
„Das kann man essen?“ Die Antwort lautet: „Ja.“
In jedem Ziergarten, erklärt Frits, gibt es auch einiges zu
ernten. Es müssen nicht unbedingt Japanische Rosinenoder
Gemüsebäume sein, auch „Unkräuter“ wie Giersch
und Brennnessel sind gesund und schmecken sehr gut.
„Alles (außer)gewöhnlich“ –
ein Schild mit diesem Spruch hängt in der Orangerie Deemters Essgarten.
Wer dem zunächst nicht
glaubt, ist jedoch in Kürze
davon überzeugt und
ebenso schnell Fan von Frits Deemter
und seinem „Essgarten“ in Winkelsett /
Harpstedt – sogar bevor die Führung
über das 2,5 Hektar große Gelände
beginnt.
Der Spaziergang in Begleitung des
gebürtigen Holländers ist ein einzigartiges
Erlebnis. Wofür schon der
Gastgeber sorgt, mit seinem unwiderstehlichen
holländischen Charme und
witzigen Anekdoten. Sichtlich vergnügt
führt er die Gruppe durch das
Gelände und spricht voller Stolz über
seine „Lieblinge“. Einer davon wächst
gleich am Informationsstand und fern
der Heimat: Ein echter Kaktus aus Süd-
amerika im nördlichen Niedersachsen.
Wie das wohl geht? Nun, man muss der
Pflanze einen Platz schaffen, der ihrer
ursprünglichen Heimat angepasst ist,
erklärt Frits Deemter und findet das
ganz easy, denn statt ganz stumpf einen
Standort für die Pflanzen zu wählen
und nicht selten mit dem Ergebnis
daneben zu liegen, „hört“ Frits, der gelernte
Physiotherapeut auf die Bedürfnisse
der Pflanze und überlegt, wo sie
wohl stehen möchten. Das mag ungewöhnlich
klingen, doch Deemter hat
die Methode so perfektioniert, dass sie
eine Art Wissenschaft ist. Dafür recherchiert
der „Pflanzenversteher“ solange,
bis er genau weiß, was die Setzlinge
brauchen und wo sie stehen möchten.
Augenscheinlich gibt der Erfolg ihm
recht, denn seit nunmehr 25 Jahren
sammelt und züchtet der experimentierfreudige
Hobbygärtner nun schon
Kakteen, exotische und hiesige Früchte,
seltene Bäume und vieles mehr –
Hauptsache, es ist pflanzlich und außergewöhnlich.
Davon überzeugen
schon die Kostproben, die es auf dem
Weg zu seinem Haus gibt: „Felsenbeere“
oder ein Blatt vom „Chinesischen
Surenbaum“ und selbst die Blätter
der „Fetten Henne“ sind erstaunlich
lecker. Bei dem großen „Sezuanpfefferbaum“
warnt er die Gartenbesucher
jedoch, denn die Pfefferkörner dürfen
auf keinen Fall durchgebissen werden,
schließlich würde man den Rachenraum
damit über einen längeren Zeitraum
regelrecht betäuben.
Das beeindruckt und ebenso Deemters
ganzer Stolz – der aus Nordamerika
stammende „Pawpawbaum“, auch
„Indianerbanane“ genannt. Ihn präsentiert
Frits Deemter nur in Sichtweite
seines Hauses. Aus gutem Grund, denn
während er erklärt, wie die Frucht des
Baumes aussehen wird und wie sie
schmeckt, möchte eine aus der Gruppe
die Pflanze näher angucken. Doch da
kennt der sonst so lockere Holländer
kein Pardon: „Nicht anfassen!“.
Warum aber gerade dieses Gewächs
eine absolute Ausnahme bildet, das
wird schnell klar, als Frits die Geschichte
dazu liefert. So war es ihm nach vielen
Fehlschlägen vor Jahren gelungen,
diesen Baum in Sichtweite seiner Terrasse
zu kultivieren. Als dann die erste
Frucht reif für die Ernte war, präsentierte
er sie stolz den Gästen, die just als
Besuchergruppe im Garten wandelte.
Und es kam, wie´s kommen musste,
denn eine Frau guckte nicht nur, sondern…
Sie wissen schon, und prompt
fiel die Frucht herunter und zerplatzte.
Und damit auch der Traum der ersten
eigenen Deemter Pawpaw-Ernte für
viele, viele Monate.
44 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Trip für alle Sinne
Mindestens ein Bestandteil der Pflanzen im Essgarten ist für den Verzehr
geeignet. Neben unterschiedlichen Früchten sind das bei einigen Bäumen die
Triebspitzen oder die Rinde, manchmal die Blüten und natürlich auch die Wurzeln.
Wichtig für die Ernte sind die drei W- Fragen: „Was kann man von der Pflanze
essen?“ „ Wann kann man ernten?“ „Wie wird es schmackhaft zubereitet?“ Fragen
Sie Frits – wo, wie und wann erfahren Sie vorab auf www.essgarten.de
Trip für alle Sinne
In dem traumhaften Ambiente des „Essgartens“ finden unterschiedliche
Veranstaltungen, statt wie zum Beispiel Hochzeiten, und Geburtstage.
Auch für Seminare und Vorträge ist dieser Ort hervorragend geeigenet.
Seit dem denkwürdigen Tag ist es nur
dem Herrn des Essgartens erlaubt, diesen
Baum zu berühren. “Egal wo ich auf
dem Grundstück bin“, scherzt er, „ich
weiß immer, ob jemand dem PawPaw
zu nahekommt!“ Und das findet dann
immer schnell ein Ende. Nicht so die
Gartenwanderung, währenddessen
Deemter uns von der schlauen Idee
seines Kumpels Volker Kranz erzählt,
dem Diplom Permakultur-Designer.
Denn der hatte Frits die ersten essbaren
Pflanzensorten besorgt und damit
auch die Idee des „Einmal pflanzen, immer
ernten“ nahegebracht.
Wie fruchtbar der Boden ist, auf dem
das Vorhaben realisiert wurde, zeigt
sich in der Sammlung von etwa 1.000
essbaren Pflanzen in Deemters „Essgarten“,
der damit fast komplett ist,
so dass er das ganze Jahr über leckere
Gemüse und Früchte in seinem Garten
Gisela Töllner und Frits Deemter
ernten kann. Denn das ist der Sinn dieser
mittlerweile weit verbreiteten Methode
einer fast lückenlosen Selbstversorgung
aus dem eigenen Garten. Und
was nicht sofort verzehrt werden kann,
wird eingekocht oder in eingelegt. Am
liebsten jedoch mag es der leidenschaftliche
Hobbykoch frisch aus dem
Garten auf den Teller. Das kann man als
Gast denn auch genießen, denn in der
wunderschönen Orangerie mitten im
Grün des Gartens, sorgen Frits Deemter
und seine Lebensgefährtin Gisela
Töllner regelmäßig für das leibliche
Wohl ihrer Gäste.
An ungewöhnlichen Zutaten mangelt
es ja nicht und so entstehen beispielsweise
Gerichte mit witzig-frechen
Namen wie „Unverschämte Fette
Henne – Fingerfood-Schiffchen“ oder
„Stockrosen-Lasagne mit grünem
Pesto“. Nicht immer verraten die Namen
der Speisen ihre Zutaten, wie zum
Beispiel beim Pesto. Hierfür hat er sich
einen gut klingenden französischen
Namen einfallen lassen, denn „Grüne
Gierschpampe“ scherzt er gut gelaunt,
„will niemand probieren“. Überhaupt
haben viele Menschen eine vorgefertigte
Meinung, weiß er zu berichten,
und ermutigt deswegen seine Gäste
die Gedanken einfach mal frei und die
Zunge entscheiden zu lassen.
Genau das tun wir und prompt munden
die Blätterteigtaschen gefüllt mit
Giersch, Brennnessel und Birne dann
auch besonders gut. So dass, wer sich
darauf einlässt, feststellen wird, dass
vieles, was wir kennen essbar ist und
zudem auch sehr lecker schmeckt. Übrigens
gibt es hier das gleiche Gericht
niemals zweimal, bietet der Garten
doch unendliche viele Möglichkeiten.
Anfang dieses Jahres dann haben
Frits und Gisela (Malermeisterin) ihre
Jobs an den Nagel gehängt, um sich
ausschließlich auf den Garten zu konzentrieren,
denn alleine die Bewirtschaftung
des gesamten Geländes
nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Diese
Arbeit leisten die beiden alleine, wobei
die meiste Arbeit in der Ernte steckt. Im
„Deemter Essgarten“ wird weder gedünkt
noch gespritzt und Wässerung
gibt es nur für junge Setzlinge.
Als im März dann plötzlich im Schatten
der COVID 19-Pandemie alles stillstand,
hatten die beiden viel Zeit. Diese
haben sie genutzt, um neue Ideen und
Seminare zu erarbeiten. Die so spannend
sind, dass wir in Zukunft noch
viel über diesen alles (außer)gewöhnlichen
Garten berichten werden –
inklusive „Tipps vom Frits“ ab der
nächsten Ausgabe.
Was jedoch nicht davon abholten
sollte, sich selbst ein Bild dieses ungewöhnlichen
Gartens zu machen. Mit
Frits mittendrin – wir versichern, dass
dies rundherum gelungener Ausflug
sein wird: Lehrreich, unterhaltsam und
ein Genuss für alle Sinne.
KARIN NIEMÖLLER
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Trip für alle Sinne
45
Jörg Guhn
Jede Menge Freiraum zur Erholung: Der Naturpark Wildeshauser Geest hält viele reizvolle Entdeckungen bereit - etwa diese prähistorischen Großsteingräber.
Die Wilde Geest kann auch ganz sanft
Niedersachsens größten Naturpark individuell entdecken.
Wenn das Wollgras blüht, wird die grünbraune
Fläche des Moores von unzähligen weißen Tupfern
übersät. Mit den langen Fruchthaaren, die
sich im Wind bewegen, sorgt das Gras für eine fast mystische
Stimmung - und das den ganzen Sommer hindurch. Im
Naturpark Wildeshauser Geest bieten sich für Urlauber
zahlreiche Möglichkeiten, dieses Schauspiel zu beobachten:
Das Goldenstedter Moor oder auch das Holler- und
Wittemoor sind beliebte Ziele, die in Wanderschuhen oder
mit dem Fahrrad zu erreichen sind. Schön und so gar nicht
schaurig präsentiert sich hier das Moor, dem sogar ein eigenes
Museum gewidmet ist. Die „Wilde Geest“ kann also auch
sanft. Mit kindgerechten Angeboten bietet sie viel Abwechslung
und Spaß für fröhliche Ferientage.
ERLEBNISSE IM MOOR
Dabei ist die strahlend weiße Blüte des Wollgrases nur eines
von vielen Naturschauspielen, die in die Wilde Geest
locken. Mit einer Fläche von 1.500 Quadratkilometern
handelt es sich um den größten Naturpark Niedersachsens,
verkehrsgünstig gelegen zwischen Bremen und Oldenburg.
Das Refugium bietet jede Menge Freiraum zur Erholung -
abseits von Touristenströmen stehen hier der Erhalt und
der Schutz der Natur an erster Stelle. Moorgebiete, Heide,
Wälder, Wasserläufe und Seen: Die urwüchsige Mischung
macht den Reiz dieser Landschaft aus. Radwanderer kommen
hier ebenso auf ihre Kosten wie Familien, die abwechslungsreiche
Ferien verleben wollen. Ziele wie ein Kletterwald, der
Tierpark Ostrittrum oder das Haus im Moor mit einem Erlebnispfad
bieten genau die Abwechslung, die Kinder lieben.
Selbst eine Zeitreise zurück in die Steinzeit ist möglich, etwa
zu Großsteingräbern und anderen prähistorischen Spuren.
MIT DEM PADDELBOOT UNTERWEGS
Neben dem Moor zählt das Wasser im Naturpark zu den prägenden
Elementen. Zahlreiche Flussläufe ermöglichen ausgedehnte
Touren mit dem Paddelboot und eröffnen neue Perspektiven
auf die Landschaft. Für Familien etwa ist eine Fahrt
auf der Hunte mit ihrem gemütlichen Fließtempo sehr gut
geeignet. Die Kräfte der Natur machen sich zudem die zahlreichen
Wasser- und Windmühlen der Region zunutze. Einige
davon stehen Besuchern offen. Unter www.wildegeest.de
gibt es viele Tipps für kurzweilige Urlaubstage im Naturpark.
Natürlich darf nach so vielen Erlebnissen eine Abkühlung
nicht fehlen. Dafür eignet sich ein Sprung in einen der vielen
Badeseen.
djd
Fotos auf dieser Seite: djd/Naturpark Wildeshauser Geest
46
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Freizeit
reportage
Seit April 2020 existiert endlich
auch ein Hilfetelefon für
Männer, die von Gewalt betroffenen
sind. Unter der kostenlosen
Nummer 0800 123 99 00
können sich Männer melden,
die verschiedenen Arten von
Gewalt ausgesetzt sind – wie
häuslicher und sexualisierter
Gewalt, aber beispielsweise
auch Stalking oder Zwangsheirat.
In verschiedenen Sprachen,
24/7/365. Zusätzlich finden Betroffene
auf der Internetseite
www.maennerhilfetelefon.de
ein digitales Beratungsangebot.
Anlaufstellen
für
Männer und
Frauen in
Not –
anonym!
Das Hilfetelefon "Gewalt gegen
Frauen" ist ein bundesweites
Beratungsangebot für Frauen,
die aktuell Gewalt erleben
oder erlebt haben und mit den
(psychischen) Folgen kämpfen.
Unter der kostenlosen Nummer
08000 116 016 und via Online-Beratung
unter www.hilfetelefon.de
werden Betroffene
aller Nationalitäten und Religionen,
und ohne Behinderung
unterstützt – 365 Tage im Jahr,
rund um die Uhr und bei Bedarf
auch durch Dolmetscherinnen,
sowie in Gebärdensprache und
in Leichter Sprache.
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Konfigurator
lässt Träume
wahr werden!
Stellen Sie sich Ihr persönliches
Traumbett schnell und einfach
bei Betten Schlömer in Lastrup
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andere Optionen stehen zur Auswahl.
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anzeigen. Jetzt müssen Sie nur
noch entscheiden, welche Kombination
Ihnen am besten gefällt.
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Bettsystem der Welt. Es besteht
aus einem Kopfteil, einer Box mit Unterfederung
und einer Boxspring-Matratze,
optional mit Topper. BRINKHAUS
Boxspringbetten erzielen durch das
ausgeklügelte Zusammenspiel dieser
Elemente einen unvergleichlichen Liegekomfort,
der sich dem Körper optimal
anpasst. Die Qualität eines Bettes
ist grundlegend wichtig für einen erholsamen
Schlaf. Nur wer die Nacht als
Zeit der Ruhe und Regeneration wirklich
genießt, startet voller Elan in den
Tag.
Familie Schlömer freut sich auf Ihren
Besuch und berät Sie gerne!
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
47
Anzeige
Der Eichenprozessionsspinner – in diesem
Jahr sorgt er für massenhaftes Auftreten.
Schädlingsbekämpfer Plümper verwendet
ein neu entwickeltes Verfahren, um die
Schädlinge zu entfernen.
Plümper Schädlingsbekämpfung –
nachhaltig und diskret
Der Sommer kommt und mit ihm auch
zahlreiche Schädlinge! Sie sind oft zunächst
unsichtbar, nisten sich ein und
vermehren sich dann explosionsartig.
Absperrungen und Warnschilder weisen
aktuell auf eine fast unsichtbare
Gefahr hin. Das massenhafte Auftreten
des Eichenprozessionsspinners
sorgt für besorgniserregende Schlagzeilen.
Eichenprozessionsspinner
werden zur Gefahr
In großer Zahl befallen die Raupen die
heimischen Eichenbäume, in denen
auch die typischen Gespinstnester zu
finden sind. Die feinen und vom Wind
weitergetragenen Brennhaare des Eichenprozessionsspinners
können zu
stark brennenden Hautausschlägen
und Schwellungen der Haut sowie
der Bindehaut führen. In Einzelfällen
neigen empfindliche Personen zu gefährlichen
allergischen Schockreaktionen.
Schon ein kurzer Kontakt genügt.
Auch nach der Verpuppung der Raupe
bleibt das Gift der Brennhaare, die in
den Gespinsten zurückbleiben, noch
mehrere Jahre wirksam.
Hier sind Rat und Hilfe des Experten
Jürgen Plümper, Inhaber der Plümper
Schädlingsbekämpfungsservice Gmb-
H&Co.KG aus Lindern, gefragt.
Innovatives HeiSSschaumverfahren
gegen Raupen und
Unkräuter
Der ausgebildete und IHK-geprüfte
Schädlingsbekämpfer verwendet ein
neu entwickeltes, ökologisch unbedenkliches
Verfahren, um die Eichenprozessionsspinner
und ihre Gespinste
effizient und nachhaltig zu entfernen.
Die Raupen werden mit fast kochend
heißem Wasser (ca. 97°C) Grad sowie
einem ökologisch unbedenklichen
Schaum schnell und zuverlässig abgetötet.
Auch das Gift in den Brennhaaren
verliert bei diesen Temperaturen
sofort seine Wirksamkeit. Dieses hochwirksame
und ökologisch unbedenkliche
Verfahren macht den Einsatz
von Chemie überflüssig und verursacht
keinerlei Schäden an den befallenen
Bäumen. Sämtliche Raupen und
ihre hartnäckig am Baum haftenden
Gespinste werden vom Heißschaum
schnell und zuverlässig abgespült,
ohne dass es zu einem Aufwirbeln der
Brennhaare kommt.
HeiSSschaum gegen lästige
Unkräuter
Auch Unkräuter in Pflasterungen, auf
der Terrasse oder in Schotter- und
Kieswegen sind ein weiteres Übel, das
durch das neue Heißschaumverfahren
schnell, effektiv und umweltverträglich
beseitigt werden kann. Ohne
den Einsatz von chemischen Unkrautvernichtern!
Durch den verwendeten
Heißschaum sterben auch die Wurzeln
auf der behandelten Fläche restlos ab
und das Ergebnis ist eine schöne Pflasterung
beziehungsweise ein unkraut-
48
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
freier Gehweg. So lässt sich der Sommer
im heimischen Garten genießen!
Schädlingsfrei vom Keller bis
zum Dach
Auch andere Schädlinge können den
Betroffenen das Leben schwer machen,
die Lebensqualität beeinträchtigen
und erhebliche wirtschaftliche
Schäden verursachen. Schädlingsbekämpfung
gilt aber oft noch immer
als ein Tabu. Dabei können Schädlinge
selbst im saubersten und gepflegtesten
Haushalt auftreten. Sie werden
nicht selten mit dem Einkauf sowie
aus dem Urlaub eingeschleppt, finden
selbst durch feinste Ritzen den
Zugang in die heimischen vier Wände
und nisten sich dort ein.
So effizient wie nötig und so
schonend wie möglich!
Jürgen Plümper und sein Team rücken
als ausgebildete und IHK-geprüfte
Schädlingsbekämpfer allen
Schädlingen in Haus, Garten und
Hof gezielt und fachmännisch zu Leibe.
Nach einer gründlichen Analyse
und Beratung erfolgt die effiziente
und möglichst schonende Bekämpfung
sämtlicher Schädlinge wie Ameisen,
Schaben, Milben, Silberfischchen
und Bettwanzen, als auch dem Holzkäfer,
der erhebliche Schäden und damit
Kosten am Dachstuhl von privaten
und gewerblichen Gebäuden verursachen
kann. Gerade hier sind Prophylaxe
und regelmäßige Kontrollen wichtig,
damit ein Befall rechtzeitig erkannt
und schnell und gründlich beseitigt
werden kann. Beim Auftreten von Ratten
und Mäusen hat sich das Original
Rattenhotel® zur effektiven Schadnager-Bekämpfung
bewährt.
Wenn Wespen in großer Zahl auftreten
und zu einer Plage werden, ist der
fachkundige Rat des Experten gefragt.
Wichtiger Hinweis: Wespen sind friedliche
und nützliche Insekten. Niemals
sollte ein Nest eigenmächtig entfernt
werden.
Schädlingsbekämpfung mit
Erfahrung und Kompetenz
Das Unternehmen übernimmt auch
die Vergrämung von Mardern oder
Tauben sowie die Entrümpelung, Reinigung
und Desinfektion von zugemüllten
Messie-Wohnungen und entfernt
auch dort sämtliche Schädlinge.
Zu seinen Kunden zählen neben landwirtschaftlichen
Betrieben auch Gastronomie,
soziale Einrichtungen, Industriebetriebe,
Hotels, Behörden,
Einzelhandel sowie Unternehmen aus
der Lebensmittelindustrie. Selbstverständlich
beseitigt der Fachbetrieb
auch in Privathaushalten aufgetretene
Schädlingsprobleme mit modernster
Ausstattung und absoluter Diskretion.
Diskretion und Qualität haben
oberste Priorität
Die Fahrzeuge der Firma Plümper tragen
keinerlei Werbeaufkleber und
sind auch nicht auf der Homepage
des Unternehmens zu sehen. Außerdem
tragen die Mitarbeiter neutrale
Arbeitskleidung und sind bei ihrer Tätigkeit
diskret, freundlich und zuverlässig.
Schädlingsbekämpfer Jürgen Plümper
ist rundum die Uhr für Sie da –
auch an Sonn- und Feiertagen.
Vertrauen Sie dem Fachmann!
Plümper
Schädlings
Bekämpfungs
Service GmbH & Co. KG
Holthöher Str. 10
49699 Lindern
Telefon: 05957 967447
Mobil: 0151 64313825
Fax: 05957 967056
Email: info@pl-sbs.de
24h Service
365 Tage im Jahr
Nähere Informationen
auf der Homepage:
www.pl-sbs.de
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
49
©djd TMNT Thomas-Koerding © djd TMN Ostfriesland Tourismus GmbH
Freizeit
Eine Riesengaudi für Actionfreunde ist der
Wasserskilift am Idasee in Ostfriesland.
Kanufahren heißt auch, sich treiben zu
lassen und idyllische Rastplätze anzusteuern.
© djd TMN Yachthafen Ilmenau
Das Ferienhausboot in Winsen (Luhe) ist ideal für ein bis zwei Personen.
© djd TMN Philipp Schulze
Auf speziellen Boards können auch Rollstuhlfahrer sicher paddeln.
Ahoi Niedersachsen
Das Reiseland hat spritzige Ideen für Wasserratten
Nicht wackeln, langsam aufstehen, die Balance auf dem Board halten und mit
geschmeidigen Bewegungen das Stechpaddel ins Wasser tauchen: Standup-Paddling
(SUP) heißt der trendige Wassersport, der richtig Spaß macht
und auch noch ein ideales Ganzkörper-Workout ist. Die Paddelbewegung trainiert
gleichzeitig Arme, Beine und Rumpf und schult zusätzlich das Gleichgewicht. Neben
dem klassischen Stehpaddeln gibt es spezielle Varianten wie SUP-Yoga oder
SUP mit Hund.
BALANCE UND ACTION
Alle, die den erfrischenden Freizeitsport einmal ausprobieren wollen, können im
wasserreichen Reiseland Niedersachsen, zum Beispiel auf dem Steinhuder Meer,
auf dem Dümmer See und an vielen anderen Orten, unter Anleitung von erfahrenen
Guides die ersten Paddel- und Stehversuche unternehmen. Anfänger jeden
Alters bekommen schnell ein Gefühl für die richtige Balance. Viele weitere Freizeittipps
im und am Wasser gibt es unter www.reiseland-niedersachsen.de. Zahlreiche
schöne Naturbadeseen laden zudem zum Schwimmen und Planschen ein. Kitesurfer
finden an den sanft abfallenden Stränden der Nordsee beste Bedingungen und
wem das noch nicht rasant genug ist, der kann sich zum Beispiel am Alfsee und in
Otterndorf beim Wakeboarding und Wasserski austoben.
PERSPEKTIVWECHSEL VOM WASSER AUS
Für Naturfreunde und stille Beobachter bieten sich Ausflüge mit dem Kanu auf der
Wümme oder Hase an, die weiträumige Naturschutzgebiete durchfließen. Ein romantisches
Kanukleinod für erfahrene Kanuten ist auch die kurvenreiche Örtze, die
nördlich von Munster entspringt und nach 54 Kilometern bei Winsen in die Aller
50
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Freizeit
© djd/TMN/Ostfriesland Tourismus GmbH
reportage
© djd TMN Adrian Wachendorf
Auch Anfänger lernen schnell, sich
auf dem Board auszubalancieren.
Auf größeren Boards können sogar mehrere Menschen gleichzeitig paddeln.
mündet. Einen interessanten Perspektivwechsel erlebt, wer
eine Stadt vom Wasser aus erkundet. So können Kanuten in
der Rattenfängerstadt Hameln an der Weser anlegen oder
eine Tour auf der Ilmenau gemütlich in Lüneburg ausklingen
lassen. Auf der Oker geht‘s rings um die Löwenstadt Braunschweig
– mit einfachen Umtragestellen führt der schöne
Rundkurs entlang prachtvoller Gärten.
© djd TMN Frank Tinnemeyer
Ein Klassiker sind die Kanutouren durch Hannover, vorbei
am Maschsee und dem Neuen Rathaus ins Szeneviertel Linden.
So verbringt man einen ganzen Tag im Grünen –mitten
in der Landeshauptstadt. Wer den Abend am Wasser ausklingen
lassen möchte, der kann in Stöckte, wo die Ilmenau
in die Elbe fließt, auf einem Hausboot übernachten. Wenn
morgens der Nebel vom Wasser aufsteigt, sich das Hausboot
sanft im Wind bewegt und der Blick aus dem Fenster sich
dank der Gezeiten minütlich ändert, ist das ein Moment voller
Ruhe und Harmonie.
djd
Per SUP lässt sich die Hansestadt Stade
vom Burggraben aus erkunden.
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51
GEschichte
Die Legende vom „Hasen-Ahlers“
Ein kleines Ehrenmal im Wald Stühe (Stüher Wald) bei Dötlingen
erinnert an den so genannten „Waldmenschen Hasen-Ahlers“
oder auch „Hasen-Hinnerk“ genannt. Dieser
hünenhafte, bärenstarke und dabei gutmütige Bauernsohn
Hinrich Ahlers wurde 1831 als Sohn eines Brinksitzers (Inhaber
einen kleinen Bauernstelle) im Ortsteil Klattenhof-Haidhäuser
geboren. Schon als Jugendlicher zeigte er kein Interesse
an der späteren Übernahme des Brinksitzerstelle, sondern
wurde stattdessen zum „Aussteiger“ – zu einem, der allen gesellschaftlichen
Anforderungen, aber auch Vorteilen den Rücken
kehrte. Im wahrsten Sinne des Wortes entwickelte Hinnerk
Ahlers sich zu einem Sonderling und zog 1885 in einen
alten Schafkoben. Wobei er sich nicht abschottete, denn in
den arbeitsreichen Jahreszeiten half Ahlers den Bauern in der
Umgebung bei der Arbeit: Im Sommer beim Gras- und Getreidemähen,
im Herbst bei der Obsternte und auch im Winter,
dass immer genug Feuerholz vorrätig war. Und er kannte sich
beim Brunnenbau aus, wurde also auch dazu gerne zur Hilfe
gerufen. Insofern war er dann doch ein Teil des Dorfes, seine
Leidenschaft aber war die Hasenjagd.
In den 1870ern stand Hinnerk
Ahlers erstmals wegen
Wilddieberei vor Gericht.
Dort sah man ihn fortan regelmäßig
und zumeist im
Januar, weil er im Herbst des
Vorjahres begann Hasen zu
schießen. Ihm war es fremd,
sich Hasen als das Eigentum
anderer vorzustellen und
vor diesem Hintergrund war
Unrechtbewusstsein gleich
Null. Immer wieder wurde er
als Wilderer gestellt, denn einen
Jagdschein hatten „Hasen
Ahlers“ nie gemacht. Dafür
war er im weiten Umkreis
eine bekannte Erscheinung,
und hatte zu jeder Zeit die
Sympathie der Bevölkerung. Denn abgesehen von der Wilddieberei,
die von der Bevölkerung mit einem Schmunzeln
hingenommen wurde, war ihm kein Unrecht nachzusagen.
Im Gegenteil war er für seine Ehrlichkeit weithin gerühmt.
Doch mit zunehmendem Alter wurde der Waldmensch sich
seines Unterhaltungs- und Marktwertes gewahr, denn nachdem
er mit „Püster“ und Ziege ein paar Mal die angereisten
Städter vom Bahnhof an sich interessiert hatte, studierte er
ein „Hasen-Ahlers-Lied“ ein, lockte so die Neugierigen zu seiner
Hütte und ließ sich den Klamauk, wie eine Show ausgiebig
bezahlen. Also wurden diese Ausflügler zu seiner „Haupteinnahmequelle“
bei der er auch eine Ansichtskarte (1903-1910)
mit seinem Abbild nebst dem Spruch: „Donnerwetter Parapluie!
Hasen-Ahlers ut den Stüh! Erwischt son Deert (Tier) ganz
ohne Müh“, verkaufte.
Schadenfreude, Gelächter, Kreischen – Hinnerk Ahlers vermarktete
sich als alberner Dorftrottel, der in zerlumpten Klamotten
herumtanzte, Unsinn erzählte und lächerliche Lieder
sang. Ob er nicht merkte, wie sehr er sich zum Gespött machte
– man weiß es nicht, doch sein „Konzept“ war aufgegangen.
Leider jedoch zu seinem Verhängnis, denn alsbald setzte
er sein Geld in Alkohol um, weil so lustig wie in vielen Anekdoten
und Legenden über ihn erzählt wird, so lustig war sein
Leben nicht.
Auch wenn er seinem Publikum gerne über seine Gefängnistrafen
erzählte: „Ick heff 49 mol säten!“ Wie ab dem 22.
September 1890 zum Beispiel, als die Wildeshauser Zeitung
berichtete, dass „der bekannte „Naturmensch“ Hasen-Ahlers,
welcher wegen unberechtigten Jagens während der Schonzeit
zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt ist, heute zum
Bahnhof geführt wurde, um in seinem neuen Heim Vechta,
seinen unfreiwilligen Wohnsitz zu nehmen.“ Das dortige
Gefängnis.
Zu jener Zeit lebte in Oldenburg Hans Biermann. Er war der
Herausgeber des Wochenblattes „Der Residenzbote“, das sich
als kritisch-satirisch, politisch und unterhaltsam bezeichnete
52
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Geschichte
und für „Freiheit, Recht, und Wahrheit“ kämpfte. Es erschien
ab 1902 und hatte 1907 circa 20.000 Abonnenten. Zu der Zeit
führte in Oldenburg ein Justizminister mit Namen Ruhstrat
ein eisernes und längst nicht demokratische Regiment. Klar,
dass Biermann sich ständig mit anlegte und das brachte ihm
von 1904 bis 1907 insgesamt 27 Monate Gefängnisaufenthalt
ein. Darüber schrieb Hans Biermann, doch veröffentlichte er
nicht nur seine Erlebnisse dort, sondern auch die Hausordnung
dieses berüchtigten Männergefängnisses. Laut dieser
Hausordnung waren so genannte „Hausstrafen“ vorgesehen,
wie:
© Deutsche Leibrenten AG/spp-o
Die Entziehung der Bewegung im Freien
bis zur Dauer einer Woche.
Die Entziehung des Bettlagers
bis zur Dauer einer Woche.
Die Fesselung bis zur Dauer einer Woche.
Die Einsame Einsperrung (das heißt ohne den Besuch
des Aufsehers) bis zur Dauer von sechs Wochen.
Bis zu 25 Stockhiebe.
Die einsame Einsperrung kann verschärft werden,
Fesselung, Beinketten, Zwangsjacken und Schreimasken
sind zulässig als Sicherungs- und Bändigungsmittel.
Eine der schlimmsten Strafe aber war der Dunkelarrest.
Dafür wurden die Gefangenen in eine Zelle gesperrt, die lediglich
Platz für eine hölzerne Pritsche und den Klosetteimer
bot. Dreimal am Tag ließ man durch eine Fensterklappe etwas
Luft in die Zelle, und durch eine Öffnung im Gitter wurde das
kärgliche Essen gereicht. Dann herrschte wieder Stille und
Finsternis und der Häftling hatte bewegungslos auszuharren
und ohne, dass er durch Bewegung wie Auf- und Abgehen
sein körperliches Leiden lindern konnte.
Angesichts dieser kleinen Einblicke in das Zuchthausleben
in Vechta noch Anfang des 20. Jahrhunderts lässt sich erahnen,
was die Männer hier erleiden mussten. Doch um wieviel
mehr mögen diese Folter den Naturmenschen Hasen-Ahlers
gepeinigt haben. Das zeigt ein kurzer Abschnitt in Biermanns
Schrift, der von „Hasen-Ahlers“ handelt: „Als seiner Zeit der
70-jährige Wildschütz Ahlers auf neun Monate zu uns kam
und der alte unbeholfene Naturmensch den vielerlei Finessen
der Gefängnisordnung nicht gerecht zu werden vermochte,
habe ich manchmal vor Zorn und Schmerz geweint,
wie der arme Teufel malträtiert wurde, so dass er einmal im
herzzerreißenden Ton rief: „Scheet mi man dod, denn bin ik
jo ja ut’n Wege!“ „Schießt mich doch tot, dann bin ich euch ja
aus dem Wege!“.
Hinnerk Ahlers verstarb am 26. Juni 1913 an einem „Brustleiden“
und kaum, dass sein Tod verbreitet war, begann die Legendenbildung,
mit Geschichten, die es unmöglich machen,
Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden. Aber das das ist
bei Legenden nun einmal so und wäre in diesem Fall ohnehin
fehl am Platze, denn in einer Zeit wie der heutigen, wo
Ausgrenzungen von Menschen endlich als asozial, idiotisch
und somit als „no go“ angesehen werden, im Heute also wäre
„Hasen-Ahlers“ uns ein schrulliger, aber netter Nachbar gewesen.
So denken wir an ihn, denn es ist gut, dass wir von ihm
wissen.
DIRK FASS/ULLA SCHMITZ
Im Alter bestens
versorgt sein
Senioren von heute sind körperlich und geistig fitter als
noch vor Jahrzehnten – und werden immer älter. Die
durchschnittliche Lebenserwartung stieg allein in den
vergangenen 20 Jahren um gut vier Jahre und beträgt bei
Männern und Frauen, die das 70. Lebensjahr vollendet haben,
im Schnitt 85 bis 89 Jahre. Damit erhöht sich auch die
durchschnittliche Rentenbezugszeit – sie liegt heute bei rund
20 Jahren. Und dank des medizinischen Fortschritts werden
zukünftige Generationen ihren Ruhestand noch weitaus länger
genießen können. Ein Segen – oder zugleich auch ein
Fluch?
Denn so positiv diese Entwicklung ist, ein langes Leben
muss finanziert werden. Fest steht: Im Alter ist das Geld knapper
als zu Erwerbszeiten. Häufig muss der Ruheständler seine
Ansprüche mit Renteneintritt an die neue finanzielle Situation
anpassen und im hohen Alter sogar Abstriche bei der
Lebensgestaltung befürchten.
Einen Vorteil genießen dabei Senioren, die in den eigenen
vier Wänden wohnen. „Wer ein Haus oder eine Wohnung
besitzt, hat alles richtig gemacht“, sagt Friedrich Thiele, Vorstandsvorsitzender
der Deutsche Leibrenten AG. „Denn die
Immobilie ist eine wertvolle finanzielle Stütze im Alter.“ Nicht
nur, weil die monatliche Miete entfällt. „Das Eigenheim kann
mehr, nämlich auch zur Finanzierung des Lebens beitragen –
ohne dass Senioren ausziehen müssen“, erklärt Thiele.
„Für ihre Immobilie haben die Senioren oft hart gearbeitet
und auf vieles verzichtet. Wenn das Geld im Alter nicht reicht,
sollten sie sich damit beschäftigen, das darin gebundene
Vermögen zu nutzen. Mit einer Immobilien-Verrentung erhalten
Menschen ab 70 Jahren eine regelmäßige monatliche
Zahlung. Auf Wunsch lässt sich diese auch mit einem Einmalbetrag
kombinieren, beispielsweise um Schulden zu tilgen.
Die Immobilie wird dabei verkauft, im Gegenzug erhalten die
Senioren eine lebenslange Leibrente und ein lebenslanges
Wohnrecht – beide Rechte werden im Grundbuch abgesichert.
Damit entfällt für die Bewohner auch die künftige Instandhaltung,
denn für diese ist nach Vertragsabschluss der
Käufer zuständig.
akz-o
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Tipp
53
Gestatten, Struthio camelus –
doch nennen Sie mich Strauß!
Unbenommen: Er hat was von einem Urtier, dieser
Vogel Strauß. Dieser grotesk lange, nackte Hals mit
dem winzigen Kopf obenauf, dieser, damit verglichene
riesige Körper, getragen von wiederum vergleichsweise
viel zu dünnen Beinen. Schnabel und Zehen dienen
als Waffen und dass das Temperament des größten
Vogels der Welt eher aggressiv ist als kuschelig, weiß jeder,
der einem Strauß gerne mal nahegekommen wäre.
Solchen Habitus weiß man Urtieren zuzuschreiben und
„kennt“ deren Gehabe aus zahlreichen Dinosauriergeschichten.
Allerdings muss man, um Er, Sie, Es Strauß zeitgeschichtlich
zumersten Mal zu begegnen „lediglich“ fünf bis zwei
Millionen Jahre zurück gehen, ins Pliozän, als der große
Vogel in der nördlichen Sahara kein Unbekannter war und als
ergiebiges Nutztier für Fleisch und Leder geschätzt war.
Anderorts verehrte man den „Kamelspatz“ (altgriechisch
struthion = großer Spatz/Kamelspatz, der Farbe wegen, =
struthio camelus) als Gottheit, wie beispielsweise im Islam,
wo die Jagd auf den Strauß seit jeher verboten ist und früher
ausschließlich dessen ausgehöhlte Eier als Öllampen
in den Moscheen zugelassen waren. Und das Minarett der
wichtigsten Moschee Mauretaniens zieren fünf Straußeneier.
Hamsa, fünf, wird im islamischen Volksglauben als magische
Zahl gewertet, und die Fabeln, Sagen und Mythen um das
sprintschnellste Lauftier auf Erden (bei einer Größe bis zu 3,
20 Meter und einem Gewicht von sage und schreibe bis zu
160 Kilogramm kann Strauß bei einer Schrittlänge von vier
Metern mühelos 80 km/h erreichen) sind in Afrika, Asien und
Osteuropa noch immer wohl bekannt.
Auch jene aus Arabien, wo Strauß schon vor Jahrtausenden
ähnlich hochgeschätzt war, wie erneut seit
Anfang des 20. Jahrhunderts, als die modische
Damenwelt sich kein Outfit mehr ohne Straußenfedernbesatz
denken konnte. Dieser hinreißend
schöne Spleen war nicht nur mondän, er veränderte
sogar die Autowelt. Denn dass es den
geräumigen Range Rover gibt, verdankt die
Nachwelt den ausladenden Ausgehhüten
der damaligen Ladys. Die in diesen albernen
„tin cans“ von Land Rovern samt und sonders
zerquetscht wurden. Shame! Also hatte die
Männerwelt sich gefälligst was auszudenken.
Ergebnis siehe oben.
Doch das nur am Rande, denn in
Südafrika, wo die armen Strauße
ja nichts dafür konnten,
dass sie die Objekte der
Begierden mit sich her- um
trugen, sorgte die plötzliche
rasante Nachfrage nach den
Federn der prachtvoll
geschmückten
54
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | trauß
StrauSS
Family Ostrich on a walk - Familie Strauß zum ersten Mal
mit den Küken unterwegs.
„La Straußenfeder“ - früher Objekte modischer Begierden, heute,
aufgrund ihrer statischen Resistenz, ein wichtiges Utensil in der IT-Branche.
Straußenmännchen für ein Umdenken, bevor auch der letzte
seiner Gattung gnadenlos bejagt war. Aber Geld damit verdienen
wollte man weiterhin, also etablierten sich Straußenfarmen
in der Region der „Klein Karoo“, rund um die Stadt
Oudtshoorn herum.
Noch heute ist dieses Gebiet „Straußenland“, denn kaum
war die Zeit der Federboas vorbei, entdeckten italienische
und französische Modedesigner das auffällig genarbte Leder
für ihre Kreationen. Dass diese Ära immer noch und mittlerweile
auch außerhalb Europas en vogue ist, wissen wir.
Skurril ist in diesem Zusammenhang jedoch die Tatsache,
dass das Fleisch des Riesenvogels noch bis Anfang der
1990er Jahre als minderwertig galt und allenfalls zu Hundeund
Katzenfutter verarbeitet wurde.
Es bedurfte der Initiative einiger kluger Südafrikaner, wie
zum Beispiel des zwischenzeitlich verstorbenen Filmproduzenten
Jans Rautenbach, Straußenfleisch gesellschaftsfähig
zu machen. Bezeichnenderweise in der Schweiz zunächst,
wo man die sensationell gesunden Werte sofort zu schätzen
wusste. Dass man das ignorieren könne, wollten die Südafrikaner
nicht auf sich sitzen lassen und da mit Abschaffung
der Apartheid der alte Mief ohnehin aus allen Ecken gefegt
wurde, konnte man ja gleich auch die Küche des „Neuen
Südafrika“ komplett umkrempeln.
Diesen Ideen kam das fett-, cholesterin-, kalorienarme und
vorzüglich schmeckende Straußenfleisch gerade Recht. Zudem
riecht das Fleisch hervorragend: ein wenig wie Wild, ein
wenig wie Rindfleisch. Auch sieht´s so aus und kann ebenso
zubereitet werden. Die zahlreichen, oft raffinierten Rezepte
sind Beweis dafür. Die man jetzt, da Straußensteak & Co auch
die hiesigen Ladentheken erobert haben, weit entfernt vom
afrikanischen Südkap ausprobieren und genießen kann. Mit
feiner Pilzsauce, einem knackigen Salat und Kartoffelgratin
beispielsweise oder medium gebraten vom Grill oder...,
einem guten Rotwein aber unbedingt. Jaja, jammere mir
bitte keiner herum, dass ein solches Mahl in Kapstadt beispielsweise
schöner sei als auf dem heimischen Balkon, denn
das stimmt ganz einfach nicht. Glauben Sie uns und ein
Gutteil Ihrer kulinarischen Leidenschaften hat einen neuen
Geschmack!
Wobei wir bis jetzt noch nicht einmal die Qualität der
Straußeneier erwähnt haben, deren proteinreicher Inhalt soviel
wert ist wie 25 Hühnereier. Davon legt Frau Strauß acht
bis zehn Eier pro Gelege, von denen jedes einzelne 1,5 kg
wiegen kann, bei einer Schalendicke von 2 mm und einem
Durchmesser von 20 cm. Und um die Superlative zu komplettieren,
kann ein erwachsener Mensch bedenkenlos auf
einem Straußenei stehen. Einfach mal so, um die enorme
Härte der Schalen zu testen. Übrigens fand man Schmuck
aus Straußeneiern schon in den Grabkammern der frühen
ägyptischen Pharaonen – diese Mode hat sich also nie überholt,
während man die Straußenfedern heute lediglich noch
in der IT Branche nutzt, ihrer statischen Resistenz wegen.
Times are changing und auch Vorurteile überholen sich. So
hat das mit dem aggressiven Auftreten besonders der Herren
Strauße einen nicht unbedeutenden Haken, denn wenn diesen
stolzen, gefiederten Machos der Stress zu groß wird oder
aber die Missachtung zu deutlich, dann erleiden sie nicht selten
einen Herzinfarkt. Das ist so, wie auch die Tatsache, dass
der „Große Spatz“ bei nahender Gefahr den Kopf nicht in den
Sand steckt.
Vielmehr wendet das Weibchen, das im Gegensatz zum
protzig schönen, schwarz-weißen Gefieder des Männchens
mit einem bescheidenen erdbraunen Federkleid vorlieb
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Strauß
55
reportage
Im Urglauben Afrikas sind Straußeneier Nester für die Babys der guten Geister.
nehmen muss, bei Angriffen auf das
Gelege jene List an, die der Mensch -
irreführend - als „Kopf in den Sand stecken“
bezeichnet. Doch da irrt homo
sapiens einmal mehr, denn Mutter
Strauß spielt bei Gefahr „Toter Strauß“,
lässt sich auf die Seite fallen, um vom
Nest abzulenken und so die Brut zu
schützen. Dabei presst sie Kopf und
Hals lang und flach in den Sand und
sieht so aus wie ein Berg fressbares
Fleisch neben einem abgestorbenen
Ast. Aus Straußens Sicht ist das clever,
meist erfolgreich, also alles andere als
der Versuch, sich vor der Verantwortung
feige zu drücken.
Und wenn Feind sich davon nicht beeindruckt
fühlt, kommt der zukünftige
Vater gefährlich in Schwung. Dessen
Hiebe von Schnabel und eisenharten
Geläufen hat schon so manchen Pavian
und so manchen Löwen (zurück) in die
Wüste geschickt.
Was man doch alles aus der Natur
lernen kann! So auch, dass die ausgeblasenen
Straußeneier im Urglauben
Afrikas, Nester sind für die Babys der
guten Geister. Wer schon mal jenseits
der Touristenpfade in Afrika unterwegs
war, wird in Astgabelungen, an Türstürzen,
in Haus- oder Hüttengiebeln, an
überkragenden Dächern, kurz überall,
wo sich ein Straußenei sicher anbringen
lässt, ein solches gesehen und sich
vermutlich gewundert haben. Meistens
sind sie durch eine Kette oder ein
paar Blumen geschmückt und die Die
Erklärung dafür ist im Animismus zu
finden, in dem Glauben an gute und
böse Geister. Letztere sollen natürlich
um jeden Preis von den Menschen in
betreffendem Haus und Hof ferngehalten
werden und weil im afrikanischen
Urglauben nichts kostbarer ist als ein
unschuldiges Neugeborenes, bietet
man den guten Geistern die Sicherheit
und die abgeschlossene, kuschelige
Umgebung eines Straußeneis an. Groß
genug, um ein oder ein paar Gutgeisterbabys
in sich aufzunehmen. Geschützt
vor allem, was sie dabei stören
oder sogar zerstören könnte. Sind die
guten Geister dann herangewachsen,
wartet auf sie eine Menge zu tun – ihren
größten Schutz jedoch spannen sie
über die Menschen, die es ihnen ermöglicht
haben, groß zu werden. Und
wann immer diese Menschen einen
Rat brauchen oder Hilfe, wenden sie
sich an „ihre guten Geister“.
Übrigens verschenkt man aus diesem
Grund in Afrika gerne ein Straußenei,
jedoch nur an jemanden, den
man schätzt, dem man Glück, also den
Schutz der guten Geister wünscht.
Ganz besonders ist dies zur Hochzeit
und zur Geburt eines Kindes – diese
zauberhafte Symbolik bleibt auch uns
nicht verschlossen.
ULLA SCHMITZ
56 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Strauss
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Auch in Zukunft das machen, was Sie lieben
Mal wieder eine Einladung abgesagt?
Menschen mit einer Hörminderung
müssen mit ihren körperlichen und
geistigen Kräften haushalten. Die
meisten kennen den Zusammenhang
zwischen einer Hörminderung und
Erschöpfung nicht und nehmen es in
Kauf, sich mehr und mehr von geliebten
Aktivitäten zurückzuziehen.
Fragt man Menschen, ob schwerhörige
Kinder Hörgeräte nutzen sollten, dann
würde die Mehrheit es bejahen. Fragt
man weiter, ob schwerhörige Kinder
gute Hörgeräte tragen sollten, wäre es
wieder eine Selbstverständlichkeit.
Für alle scheint klar zu sein, dass gutes
Hören elementar wichtig ist für die
Entwicklung, den Austausch, Lebensfreude
und dafür, das zu machen, was
einem Kind, Jugendlichen oder jungen
Erwachsenen Spaß macht. Gut zu hören
trägt zur Persönlichkeitsentwicklung
und zur Persönlichkeit bei.
Anders sieht es da aus, wenn man
Menschen über 50 Jahre auf die Wichtigkeit
des Hörens anspricht. Über 50
hört jeder Dritte nicht mehr so gut.
Aber nicht gut zu hören ist immer noch
ein Tabuthema: Es genügt plötzlich, in
Bruchstücken zu hören und nicht mehr
alles mitzubekommen. Es ist in Ordnung,
nicht in das Hörvermögen zu investieren
und sich stattdessen tagtäglich
mehr anzustrengen, immer mehr
Missverständnisse zu erleben, vergesslicher
zu werden und nach und nach
geliebte Aktivitäten aus dem Leben zu
streichen.
In jedem Alter ist es wertvoll, das Leben
mit allen Sinnen zu erfassen und
genießen zu können. Kinder und Enkelkinder,
Kollegen und Freunde von
schwerhörenden Menschen wünschen
sich in jeder Lebensphase den Austausch.
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Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
57
Familie & Co
Deutsche Leibrenten AG/akz-o
Zusammenleben ohne Trauschein
Darauf sollte im Alter geachtet werden.
Die „wilde Ehe“ im Alter – früher war sie eher die Ausnahme,
heute ist sie völlig normal. Doch egal, ob mit
oder ohne Trauschein: Menschen im Rentenalter
sollten rechtzeitig alles regeln.
Wer das Lebensende den eigenen Wünschen entsprechend
gestalten möchte, braucht unbedingt eine gegenseitige Vorsorgevollmacht
sowie eine Betreuungs- und Patientenverfügung.
Zudem gilt es, den Partner abzusichern. Denn verstirbt
der Eigentümer einer gemeinsam bewohnten Immobilie,
entscheiden die Erben als nächste Angehörigen. Der unverheiratete
Partner muss dann den Auszug akzeptieren, wenn
die Erben dies wünschen.
HOHE ERBSCHAFTSSTEUER
FÜHRT IN EINE ZWANGSLAGE
Auch wenn der Verstorbene keine Erben hat, kann der
Partner oft nicht in der gemeinsam bewohnten Immobilie
bleiben. Denn unverheiratete Paare sind untereinander laut
Gesetz nicht erbberechtigt. Selbst wenn sie sich in einem Erbvertrag
oder Testament gegenseitig als Erben einsetzen, sind
die Freibeträge viel geringer als bei Verheirateten. Erbt ein
Ehegatte, gilt ein Freibetrag von 500.000 Euro, erbt ein nicht
verheirateter Partner, sind lediglich 20.000 Euro steuerfrei.
Die Erbschaftsteuer bringt den Hinterbliebenen dann oft in
eine Zwangslage: Die gemeinsam bewohnte Immobilie des
verstorbenen Partners muss verkauft werden, um die Steuer
zahlen zu können. „Dieses Thema gehört spätestens mit
Eintritt des Rentenalters auf die Tagesordnung“, sagt Friedrich
Thiele, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Leibrenten
(www.deutsche-leibrenten.de). „Dabei sollte auch eine Immobilien-Rente
in Betracht gezogen werden. Denn sie sichert
den Lebenspartner über den Tod hinaus durch Erhalt
von Rente und Wohnrecht ab.“
FINANZIELL ABGESICHERT
BIS ZUM LEBENSENDE
Bei einer Immobilien-Rente verkaufen Menschen ab
70 Jahren ihr Eigentum und bekommen im Gegenzug ein
lebenslanges Wohnrecht und eine lebenslange Rente,
eine Einmalzahlung oder eine Kombination aus beiden.
Sowohl das Wohnrecht als auch die Leibrente werden im
Grundbuch verankert. Erst wenn der länger lebende Partner
auszieht oder verstorben ist, geht der Besitz auf den
Käufer über. Friedrich Thiele: „Die Immobilien-Rente sorgt
dafür, dass der Partner finanziell keine Sorgen haben muss.
Egal,wer zuerst stirbt: Der andere ist abgesichert bis zum
Lebensende.“
akz-o
58
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Familie & Co
Frischer Pep für alte Möbel
Mit einem Anstrich wirken strapazierte
Oberflächen wieder wie neu.
Ex und hopp – diese Wegwerfmentalität gehört
für immer mehr Verbraucher der Vergangenheit
an. Viele achten heutzutage bewusst auf Nachhaltigkeit
beim Konsum und setzen unter anderem
auf cleveres Upcycling. Dabei wird Altes, was nicht
mehr gefällt, wieder verschönert und optisch neugestaltet.
Mit einem frischen Anstrich erhalten beispielsweise
Möbel ein zweites Leben, statt einfach
im Müll zu landen. Selbermachen macht Spaß, spart
bares Geld und hilft sogar der Umwelt, da Abfallmengen
reduziert werden.
EINFACH VERSCHÖNERN
OHNE GRUNDIERUNG
Mit wenig Aufwand erhält das Zuhause einen frischen
und individuellen Look. So kann man zum
Beispiel unansehnlich gewordene Küchenfronten
in der persönlichen Lieblingsfarbe gestalten und
die Stühle gleich passend dazu lackieren. Besonders
einfach wird das kreative Verschönern mit
speziellen Renovierfarben für Möbel wie Schöner
Wohnen pep up. Sie sind schnell trocknend und
selbst ein vorheriges Grundieren als zusätzlichen Arbeitsschritt
können sich Upcycler sparen. Mit zehn
Farbtönen ist für Abwechslung gesorgt. Die Renovierfarbe
ist stoß- und kratzfest und eignet sich für
Holz, Melaminharzplatten, bereits lackierte Oberflächen und
Badmöbel. Die Interieur Designerin und Fernsehmoderatorin
Eva Brenner, erklärt unter www.schoener-wohnen-farbe.com
in einem Video, wie es geht. Erhältlich sind die Renovierfarben
im Fachhandel und in zahlreichen Baumärkten.
Mit einem frischen
Anstrich erhalten
ältere Möbel ein
zweites Leben.
Interieur Designerin und
Fernsehmoderatorin
Eva Brenner erklärt,
wie es geht.
Einfach selber machen:
Spezielle Renovierfarben
für Möbel kommen sogar
ohne Grundieren aus.
DEN UNTERGRUND VORBEREITEN
UND DEN NEUEN ANSTRICH VEREDELN
Viel Vorbereitung erfordert das Lackieren von alten Möbeln,
Türen oder Küchenfronten nicht. Voraussetzung ist, dass der
Untergrund trocken, sauber, tragfest, staub- und fusselfrei ist.
Wenn das Holz bereits vorher lackiert war, sollte die alte Oberfläche
angeschliffen und gesäubert werden. Wenn der Lack
jedoch blättert, ist es am besten, ihn komplett abzuschleifen.
Für eine makellose Optik kann der Selbermacher schließlich
Astlöcher und größere Kratzer mit einem Lackspachtel glätten
und danach die neue Wunschfarbe lackieren. Noch ein
Tipp: Abschließend lässt sich die matte Renovierfarbe nach
Wunsch mit einer Versiegelung glänzend veredeln oder mit
der matten Versiegelung zusätzlich schützen.
djd
Möbel, aber auch Türen oder Küchenfronten,
lassen sich mit einem Anstrich ganz einfach verschönern.
Fotos: djd/www.schoener-wohnen-farbe.com
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Klimaschutz
59
Teil 1
Unterwegs auf der
Deutschen Weinstraße –
zu Fuß oder dem Rad, auf jeden Fall mit viel Genuss!
Um ehrlich zu sein, sind
wir nur etwa drei Tage
gewandert, richtig gewandert
und dennoch waren wir etliche
Tage mehr auf der Deutschen Weinstraße
unterwegs. Von Weingut zu
Weingut, ins nächste Lokal oder in
eine Straußwirtschaft, wo man auf massiven Bänken an
wuchtigen Tischen sitzt und die Beine ausgiebig lang machen
kann. Straußwirtschaften können auch „Besenwirtschaft“
heißen, je nachdem ob ein Strauß oder ein Besen
kenntlich machen, dass im dahinterliegenden Lokal oder
Weinkeller grundsätzlich nur selbsterzeugter Wein ausgeschenkt
wird. Vom Winzer eigenhändig gekeltert, auf
Wunsch mit einer kalten, kräftigen Mahlzeit dazu.
Straußwirtschaften sind also etwas sehr Schönes, ein Ort,
wo man unbedingt ankommen sollte – ein Attribut, das
auf die ganze Deutsche Weinstraße anzuwenden ist. Beziehungsweise
auf ihre vielen Einzelrouten, denn es ist unmöglich
die ganze lange Strecke von 85 Kilometern durch
das Weinbaugebiet der Pfalz von Schweigen-Rechtenbach
an der französischen Grenze bis zum „Haus der Deutschen
Weinstraße“ in Bockenheim am Rande von Rheinhessen
stracks durchzugehen. „unmöglich“ insofern, als dass der
Reiz der Landschaften so vielfältig ist, dass man unwillkürlich
von ihnen fasziniert ist. Und Faszination will nun mal
ausgelebt und immer intensiver erkundet werden.
Unser Trip begann am „„Deutschen Weintor““ in Schweigen-Rechtenbach,
am südlichen Ende der Deutschen Weinstraße,
nur einen Kilometer von der französischen Grenzstadt
Wissembourg entfernt. Das 18 Meter hohe Tor war
1936 innerhalb von zwei Monaten gebaut worden und die
dazu gehörigen Häuser mitsamt dem Platz nur wenig später.
Mit dem Monument, das von einer riesigen Hakenkreuzflagge
„geziert“ war, wollten die Nationalsozialisten den
Fremdenverkehr in der Region fördern und damit auch die
Nachfrage nach den dortigen Weinen.
Heute herrscht buntes Treiben auf dem Marktplatz und in
den Lokalitäten, so dass lediglich die steinerne Massivität
des Tores im Ganzen an seine verachtenswerten Anfänge erinnert.
Dieses unheilvolle Erbe tangiert im Zusammenhang
mit unserer Wanderung jedoch nicht, da wir auf die wesentlich
ältere Tradition des hiesigen Weinbaus umso lieber eingehen,
der in der Pfalz schon seit über 1000 Jahren gepflegt
wird. Wie so oft bei der Gründung oder Einführung eines
neuen Wirtschaftszweiges zu jenen Zeiten waren auch hier
Mönche die treibende Kraft gewesen.
60
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Unterwegs
©Dominik Ketz, RPT
Unterwegs
Übernachten in einem feinen Gästehaus der Villa Hochdörffer,
mitten im Weinberg, das ist Leben von seiner besten Seite.
©Villa Hochdörffer
©Villa Hochdörffer
©Dominik Ketz, RPT
So wussten die „gelehrten Männer“ des nahe gelegenen
Benediktinerklosters in Wissembourg aufgrund ihrer Studien
die Vorzüge des so genannten „Kleinklimas“ an den Südhängen
des Pfälzerwaldes und die qualitative Vielfalt der Böden
derart zu schätzen, als dass diese landwirtschaftlichen
Bedingungen ideal waren für die Etablierung ausgedehnter
Weinanbaugebiete. Hatte man bis dato das „weinselige Erbe
der Römer“ nur in Gärten und weitgehend für den Eigengebrauch
mehr oder weniger erfolgreich fortgepflanzt, so
wurde die Weinproduktion nunmehr ernsthaft und
im großen Stil angegangen.
Man sagt, dass der hier dominante Riesling auf diese
Tradition zurückzuführen ist, allerdings waren Traminer jene
römischen Reben. Doch Moment bitte, ist Riesling nicht aus
Traminertrauben entstanden? Wir fragen im „Deutschen
Weintor“ nach und erfahren, dass wir Recht haben mit
unserer Vermutung, denn, sagt der Herr am Tresen, „Riesling
ist eine natürliche Kreuzung aus ´Vitis vinifera sylvestris`,
jenem ´Echten wilden Wein`, den die Römer uns gebracht
haben und dem ´Heunisch`, der bis zum 19. Jahrhundert
wichtigsten Weißweinsorte.“ „Heunisch“? Den Namen hatten
wir noch nie gehört.
„Das ist gut möglich,“ bestätigt unser Gegenüber,
„doch stammen nachweislich 119 der heute bekannten
Rebsorten aus dem Genpool des Heunischen.“ Übrigens
sind jene europäischen Weine, die nichts Heunisches in sich
haben, Abkömmlingssorten des Traminers und damit
wiederum sind die weißen und roten Chardonnays
verwandt. „Ach ja“, dem freundlichen Wissensexperten ist
noch etwas zum Thema eingefallen, „die überseeischen
Weine entstammen natürlich alle diesem Ursprung, denn
deren Wurzeln sind nun mal die hiesigen Sorten!“
Daraufhin müssen wir erst einmal wieder Rast einlegen,
nicht zuletzt, um das eben Gehörte zu speichern. Die
Pause auf einer Bank am Wegrand – wir sind noch nicht weit,
aber schon zwischen Wiesen und Weinberge gekommen –
veredeln wir uns mit einem 2016er Gewürztraminer
„Keuper“ des Weingutes „Villa Hochdörffer“ aus Nußdorf
bei Landau. Nicht zuletzt, weil wir dort ab übermorgen
zwei Übernachtungen gebucht haben. Eben, weil das im
Anwesen der Villa Hochdörffer möglich ist: Mitten im Weinberg
in einem feinen Gästehaus übernachten und sich die
Tage verwöhnen lassen – das ist Leben von seiner besten
Seite!
Das mit den Weinen von „Villa Hochdörffer“ umso
intensiver ist. Also zurück zu dem „Keuper“, den wir
mittlerweile stilecht in die hier typischen, sich von oben
nach unten verjüngenden „Dubbegläsern“ eingeschenkt haben.
Schließlich will man einen typischen Pfälzer in der Pfalz
auch pfälzisch genießen. Muss ja was dran sein, an diesen
Dubbegläsern mit den nach außen runden Vertiefungen
= Tupfen, „Dubbe“ eben. Und ja, der Keuper entwickelt
tatsächlich einen tollen Duft nach Flieder, Rosen und
Sommerwiese.
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Unterwegs
61
Solche Weine, wie auch die anderen von „Villa Hochdörffer“
können nur entstehen, wo Tradition und Weltoffenheit eine
Symbiose eingegangen sind und wo man es auch wagt, die
Zeitreise vom Heute an zurückzuverfolgen. Wie die Familie
Hochdörffer, die einerseits die bewährten Pfälzer Rebsorten
wie fein-mineralische Rieslinge oder saftige Weiß- und
Grauburgunder anbaut, sich gleichzeitig aber schon seit den
frühen 1990ern gleichzeitig dem Anbau internationaler Rebsorten
widmet, darunter aromatische Sauvignon Blancs oder
gehaltvolle Syrahs. So kreiert David Hochdörffer Weine, die
einerseits authentisch sind, zugleich aber unbekannt und
voller Überraschungen.
Das ist wahre Winzerkunst und wurde uns unter diesem
Aspekt von unserem Lieblingsweinkenner Egon Pollmann
in seinem Weinkontor in Oldenburg vorgestellt. Das Schöne
an diesen Begegnungen ist, dass Pollmann alles, aber auch
wirklich alles zu jenen Weinen weiß, die er in sein Sortiment
aufgenommen hat. Und dass er dieses Wissen nicht für sich
behält, sondern sich stets die Zeit zu einer immer ehrlichen
Beratung nimmt und dabei auch weitere kulinarische Tipps
in petto hat. So wusste er, dass man diesen Hochdörffer genialerweise
zu einem Käseteller voller kräftiger Variationen genießen
kann oder – Achtung, jetzt kommt´s: zu „Anduddel“,
einer sehr würzigen Mettwurst, zu kalten „Flääschknäpp“
(Fleischknödeln), Flammkuchen und „Quetschekuche“, Zwetschgenkuchen.
Auch hätte „Grieweworscht“ und „Saumagen“
dazu gepasst, das jedoch wäre uns mit all den Grieben
Weinerlebnispfad Villa Hochdörffer
und Brät und Schweinemagen dann doch zu exotisch gewesen.
Dafür aber dicke Scheiben Graubrot mit tüchtig Butter
darauf, noch ein paar dünn geschnittene, frische Meerrettichscheiben
über die Flääschknäpp und dazu unseren
Keuper im Dubbeglas und am Gaumen, ach! So schön und
ausgeruht kann Urlaub schmecken!
ULLA SCHMITZ
©Villa Hochdörffer
©Villa Hochdörffer
sind Lebensqualität
David Hochdörffer kreiert authentische, zugleich
aber unbekannte Weine voller Überraschungen.
©Villa Hochdörffer
Egon Pollmann
Hundsmühler Straße 167•26131 Oldenburg
Tel: 0441 955 92-0
E-Mail: info@weinkontor-pollmann.de
www.weinkontor-pollmann.de
www.weingut-villa.de
62
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Unterwegs
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Pro Jahr 300 Euro – Cash-Back
Angebot für Azubis und Studenten
Mit dem Start in Ausbildung
oder Studium beginnt eine
spannende Zeit, in der sich
Azubis und Studenten zum ersten Mal
selbst krankenversichern. Dabei hat
man im Moment tausend andere Sachen
im Kopf.
Die Vorteile der BARMER liegen auf
der Hand: „Wir wissen, worauf es Berufsstartern
und Studenten ankommt,
und können so das passende Versicherungsangebot
machen – mit vielen
Möglichkeiten, Geld zu sparen und alles
digital zu erledigen“, sagt Vladislav
Kuhn, Vertriebsbeauftragter bei der
BARMER in Cloppenburg.
Für Studenten und Auszubildende
hält die BARMER pünktlich zum bevorstehenden
Berufsstart ein exklusives
Angebot bereit. „Gesundheitsbewusste
junge Leute können von unserem
exklusiven Cash-Back-Tarif profitieren
und jährlich eine Prämie von bis zu 300
Euro erhalten“, erklärt Kuhn. Auch darüber
hinaus hat die BARMER ihr Leistungsspektrum
deutlich ausgeweitet.
Josie Deters, die eine Ausbildung zur
Kauffrau im Gesundheitswesen bei der
BARMER absolviert, ergänzt: „Unsere
familienfreundlichen Zusatzleistungen
sind spitze! Sogar sämtliche Reiseschutzimpfungen
werden von uns nun
vollständig erstattet.“ Und man ist nicht
allein. Rund 9 Millionen Menschen in
Deutschland vertrauen der BARMER
beim Thema Gesundheit. „Dabei sind
wir mehr als nur eine Krankenkasse im
Hintergrund. Wir helfen als Coach und
Begleiter bei allen Gesundheitsfragen.
Eine innovative Gesundheitsversorgung
und erstklassiger Service sind
uns sehr wichtig – ebenso Transparenz
und wenig Bürokratie“, so Deters.
Wer das Berater-Team der BARMER
kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen,
sich ein persönliches Bild zu
Vladislav Kuhn und Josie Deters
machen – ob nun bereits Kunde oder
(noch) nicht. Josie Deters und Vladislav
Kuhn erreicht man persönlich in der
modernen Cloppenburger Geschäftsstelle
in der Bahnhofstraße 3 – werktäglich
bis 18:30 Uhr. Telefonisch unter
0151/18234224 oder per E-Mail (vladislav.kuhn@barmer.de).
Wer eine nahestehende Person pflegt, meistert
jeden Tag neue Herausforderungen. Wir bieten
Ihnen zur Unterstützung 4 Tage lang Austausch,
Workshops, Informationen und Entspannung
für Ihren Umgang mit den pflegerischen
Anforderungen.*
Wann und wo?
16. - 19.11.2020
Rangsdorf bei Berlin (Brandenburg)
Anmeldung
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Ich pflege –
auch mich
Ein Ausgleich zum Pflegealltag
Mehr Infos unter
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* Eine Teilnahme ist unabhängig von der
Kassenzugehörigkeit möglich.
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Mobilfunknetz sind für Sie kostenfrei.
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Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
63
reportage
Foto: djd/www.schuhplus.com/envato/diego_cervo
Schöne Schuhe sind die Schwäche vieler Frauen - umso wichtiger, passende Modelle in der eigenen Größe zu finden.
XL-Schuhe mit besonderen Vorzügen
Auch wer große Füße hat, muss nicht auf trendige Treter verzichten
Mit der besten Freundin durch die Stadt bummeln und
die neuesten It-Pieces shoppen: Für viele Frauen ist das immer
wieder ein Highlight. Besonders Schuhe sind heiß begehrte
Liebhaberstücke bei Modefans. Hat man allerdings
Füße jenseits der Normgröße, verwandelt sich die Sache
leicht zum Albtraum - wenn man etwa auf die Frage nach
Damenschuhen ab 42 in die Herrenabteilung verwiesen
wird. Ein niederschmetterndes Erlebnis.
Shopping-Erfolg statt Einkaufsfrust
Doch auch für Männer kann die Suche nach passendem
Schuhwerk zum Verzweifeln sein. Denn coole Sneaker oder
elegante Modelle zum Anzug ab Schuhgröße 46 zu finden,
ist eine schier unmögliche Aufgabe. "Dieses Problem müssen
doch viele Frauen und Männer haben", dachte sich Georg
Mahn, der selbst in der Vergangenheit vergeblich nach
Schuhen in seiner Größe 48 suchte. Und so tüftelte er im
Jahr 2002 mit seinem Geschäftspartner Kay Zimmer an einer
Idee: einem Online-Fachversand für Schuhe in Übergrößen.
Mit 5.000 Euro Startkapital fingen sie am Tapetentisch im
Keller der Oma an - neben dem Studium, mit gerade einmal
100 Paar. Mittlerweile ist Schuhplus Europas größtes Versandhaus
für Schuhe in Übergrößen mit eigenen stationären
Fachgeschäften. Über 100.000 Paar Damenschuhe in den
Größen 42 bis 46 sowie Herrenschuhe von 46 bis 54 finden
Große Füße? Kein Problem! Auch in den stationären Fachgeschäften
des Unternehmens gibt es eine abwechslungsreiche
Auswahl.
64 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
sich heute im Logistikzentrum am Firmenhauptsitz in Dörverden
bei Bremen. Im Online-Shop unter www.schuhplus.
com und in den Filialen kann man nach Herzenslust stöbern.
Was trägt man denn in diesem Jahr? "Der Plateauschuh
feiert ein großes Comeback und auch Keilabsätze sind derzeit
extrem angesagt", weiß Georg Mahn. "Weiße Sneaker
liegen besonders im Sommer weiterhin im Trend - sowohl
bei Frauen als auch bei Männern. Modemutige greifen zu
den sogenannten Ugly-Sneakern mit ihrem klobig-lässigen
Aussehen." Klassiker wie braune Loafers oder dunkelblaue
Mokassins - barfuß getragen - sollten ebenfalls in keinem
Herrenschuhschrank fehlen.
Foto: djd/www.schuhplus.com
Von Glitzerballerinas bis High Heels
Die Auswahl des Shops deckt nahezu die gesamte Bandbreite
ab: "Ballerinas mit Glitzer, Pumps in Flamingorot, Stiefeletten
aus Wildleder, Öko-Sandalen oder Lack-High Heels:
alles in Übergrößen, aber bloß nicht langweilig. Das ist unser
Leitmotto", lacht Kay Zimmer. Die Inhaber haben sich eine
feste Kundschaft aufgebaut und sorgen durch tägliche Social-Media-Interaktionen
bei Facebook und Instagram mit
Live-Sendungen, Videos, Fotos und Backstage-Aktionen für
eine intensive Nähe.
djd
Georg Mahn (l) und Kay Zimmer (r) haben Europas größtes Versandhaus
für Schuhe in Übergrößen gegründet.
Nichts drückt und reibt
Schmerzfrei laufen: Bei Fußproblemen auf das richtige Schuhwerk achten
Ob Fußfehlstellungen wie Spreiz- und Plattfuß oder Deformationen
und Entzündungen beispielsweise durch Rheuma
und Diabetes: Fußprobleme sind weit verbreitet. Damit
für Betroffene nicht jeder Schritt zur Qual wird, sollten sie
auf das richtige Schuhwerk achten. Hier darf nichts drücken
oder reiben - und die Schuhe sollten ein möglichst gesundes
und natürliches Gehen ermöglichen.
Foto: djd/Florett/Christoph Ruhland
Persönliche Einlagen finden in den Stretchschuhen genügend
Platz.
Foto: djd/Florett
Spezielle Stretchschuhe entlasten den Fuß an der richtigen Stelle.
Spezielle Stretchschuhe mit Wechselfußbett wie von Varomed
entlasten empfindliche Füße an der richtigen Stelle. Unsichtbare
Stretchpartien im Schaft passen sich der Fußform
an - auch beim An- und Abschwellen des Fußes im Laufe des
Tages - und kaschieren Anomalien. So können schmerzhafte
Druckstellen und Blasen vermieden werden. Bestellmöglichkeiten
gibt es unter www.florettshoes.de.
djd
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage 65
reportage
Chris Bruns
Christoph Bruns, 28 Jahre jung, lebt in Lindern und betreibt
mehrere Musikschulen im Landkreis Cloppenburg.
Außerdem beschäftigt er elf Mitarbeiter welche sowohl
fest angestellt als auch auf Mini Job Basis bei ihm arbeiten.
Durch die Coronakrise musste auch er seine Musikschulen
fast zehn Wochen lang schließen. In dieser Zeit gab es nur
eine einzige Möglichkeit die Schüler und Schülerinnen mit
Unterricht zu versorgen: Online Unterricht.
Nach einigen Wochen stand fest, dass Online Unterricht
aber auch nicht in allen Instrumentalbereichen machbar ist.
So gab es beispielsweise Probleme mit Latenzen (Zeitverzögerungen
bei Übertragungen) oder auch mit technischen
Dingen wie beispielsweise einer zu schlechten Internetverbindung
in gewissen Orten im Landkreis Cloppenburg.
Nicht nur, dass der normale Instrumentalunterricht nicht
so wie sonst durchgeführt werden konnte, nein es gab noch
ein weiteres Problem: Alle Kooperationsangebote, welche
die Musikschule mit Kindergärten und Schulen vor der Coronakrise
durchgeführt hatte, konnten nicht mehr weitergeführt
werden, da es ein Verbot seitens der Landesregierung
gab. Das bedeutete für die Musikschule aber auch, dass sie
enorm viele Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatte. Dies
wiederum führte zu einer Idee welche auch weiterhin umgesetzt
wird: die „Musikalische Früherziehung für Zuhause“.
Hier werden komplette musikalische Früherziehungseinheiten
professionell per Video abgedreht und den Eltern zur
Verfügung gestellt. Mit diesen Videos können dann die Eltern
mit den Kindern zusammen die musikalische Früherziehung
machen. Die Kinder bekommen ein Instrumentenset
von der Musikschule zur Verfügung stellt, damit die Kinder
auch Musikinstrumente zu Hause haben.
Auch Kurzarbeit war für einen Moment Thema in der Musikschule
- wurde aber direkt von Chris abgewiesen. Grund
hierfür ist die langfristige Denkweise: denn auch nach der
Coronakrise braucht die Musikschule weiterhin das Personal,
um die starke Nachfrage nach Musikunterricht decken
Die Coronakrise aus
Sicht eines selbstständigen
Musikers.
zu können. Um keine Mitarbeiter zu verlieren war es von
Anfang an klar dass alle Mitarbeiter in der Corona Zeit voll
durch bezahlt werden - damit nicht die Gefahr besteht, dass
Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Gerade auf dem
Land fehlen viele Fachkräfte und Musiklehrer und Musiklehrerinnen.
Neben seinen Musikschulen hat Chris eine eigene Band.
Die Crackerjacks gibt es nun seit sieben Jahren und mittlerweile
spielt die Band und 35-40 Auftritte im Jahr. Überwiegend
auf privaten und öffentlichen Veranstaltungen wie
Geburtstagen, Hochzeiten, Stadtfeste & Open Airs. Während
der Corona Zeit wurden alle Auftritte bis zum Oktober 2020
abgesagt. Für einen Musiker, der von seiner Musik aber lebt,
war diese Situation wohl die schlimmste, die man sich bisher
irgendwie vorstellen konnte. Nachdem in Deutschland
der Lockdown verhängt wurde, kam Chris auf die Idee ein
Autokinokonzert zu machen. Dieses wurde aber von den Behörden
nicht genehmigt und somit gab es in der Lockdown
Phase keinen einzigen Auftritt für die Band.
Die Crackerjacks
66 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
Buchtipp
Relativ schnell kam die Frage auf
was die Band tun kann, damit man auf
die Situation der Solo-Selbstständigen,
der freiberuflichen Musiker und
Musikerinnen und auch der Künstler
hinweisen kann. Auf diese Frage gab
es auch eine ganz ungewöhnliche
Antwort: Ein Heißluftballonkonzert.
Innerhalb von drei Tagen wurde dieses
Heißluftballon Konzert geplant und
organisiert, trotzdem musste noch gewartet
werden bis die Corona Verordnung
gelockert wurde. Ende Juni war
es dann soweit: die Band und die Wasserträumer
aus Cloppenburg haben
zum ersten Mal ein Heißluftballonkonzert
über Cloppenburg gespielt.
Das Heißluftballonkonzert wurde per
Livestream im Internet übertragen
und erreichte über diesem Weg rund
70.000 Menschen. Einen Tag später
wurde darüber bundesweit in diversen
lokalen Zeitungen und auch in
lokalen Radiosendern berichtet. Und
derzeit besteht sogar die Frage, ob
dieses Heißluftballon Konzert in das
Guinness-Buch der Weltrekorde eingetragen
wird.
Trotz dieses Heißluftballonkonzertes
aber bleibt die Situation der Band
weiterhin unverändert: es steht kein
Auftritt im Kalender und somit kommen
auch keine Einnahmen für die
Musiker und Musikerinnen herein. So
bleibt nur abzuwarten wann sich diese
Situation ändert.
Mittlerweile sind einem als Musiker
die Hände gebunden, wenn es
darum geht mit seiner Leidenschaft
Geld zu verdienen. Es braucht eine
enorme Ideenvielfalt damit man mit
seiner Leidenschaft Geld verdient.
Derzeit bleiben einem Musiker nur
die kleinen Auftritte in Biergärten bei
kleineren Veranstaltungen oder bei
kleineren privaten Anlässen übrig.
Da nun auch wieder der Einzelunterricht
erlaubt ist, greifen viele Musiker
auf ihre Fähigkeit als Lehrkraft zurück
und unterrichten.
Letztlich hat die Coronakrise schon
ihre Spuren hinterlassen. Trotzdem
blickt Chris mit seinen Musikschulen
und mit seiner Band positiv nach vorne.
cb
LIEBE
Wer bist Du?
Unser Leben mit Friedrich.
2019 wurde Friedrich Jaenicke durch die Fotokolumne seines Vater Florian
Jaenicke den ZEIT-Lesern bekannt. Woche für Woche, zweiundfünfzig
Mal mit einem anderen Foto. Die kurzen, immer sehr eindrücklichen
Bildtexte stellten uns einen Jungen vor, der mehrfach schwerstbehindert
zur Welt gekommen war und dessen Leben das einer Eltern völlig
verändert hat.
Glauben Sie bitte nicht, sich ein solches Leben vorstellen zu können
– bevor Sie dieses Buch gelesen haben. In ihm sind die Fotos aus der
ZEIT-Kolumne noch einmal abgebildet, mitsamt den Bildunterschriften
und weiteren Texten. Die nicht ausufernd sind, die in ihren Formulierungen
und Darstellungen jedoch Eines in aller Intensität: Eine bedingungslose
Liebeserklärung an den Sohn, als Kompliment an Friedrichs
Leben. Das nicht so verläuft, wie „man es sich gewünscht hat“, wie Florian
Jaenicke schreibt. Das dennoch schön ist, „dass Glück dort entsteht,
wo Liebe ist“ und dass der Moment zählt. Jeder, auch wenn er noch so
schwer zu ertragen ist.
Jaenicke verheimlicht in „Wer bist Du?“ die Sorgen, die unbeschreiblichen
Mühen und seelischen Schmerzen nicht, die das Leben mit Friedrich
verursacht und hier und da hält er auch der Gesellschaft, uns, den
Spiegel vor. Doch würden weder er noch seine Frau jammern, denn
Friedrich ist ihr Leben. Auf das sie sich bewusst und mit dem größten
Respekt eingelassen haben, mit allen Sinnen. Sie haben den Mut aufgebracht,
Lebensperspektiven von anderen Seiten, als üblicherweise,
zu betrachten und haben ihr Glück darin entdeckt, das ihrer kleinen Familie.
Selten wurde mit so viel Mut und mit so viel Respekt das Leben beschrieben,
mit soviel Verständnis und Taktgefühl, mit soviel Innigkeit,
Toleranz und Lächeln zwischen den Worten – mit LIEBE.
Dieses Buch ist ein Wunder, aus vielerlei Hinsicht und nicht zuletzt, weil
seine Geschichte uns nicht loslässt. Scheuen Sie sich nicht, sie kennenzulernen,
denn sei erinnert uns bei jeder Gelegenheit an das Unverhoffte,
an das Leben. Und daran, dass es sich lohnt, alles was geschieht aus
verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Danke Friedrich Jaenicke.
Danke für die Liebe, Familie Jaenicke.
usch
Florian Jaenicke
Wer bist Du?
Unser Leben mit Friedrich.
Aufbau Verlag
ISBN 978-3-351-03768-0
24,00 Euro
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Buchtipp
67
Veranstaltungen
reportage
August September
©Eckhard Albrecht
©aachenerkinder.de/
©Nordwest Ticket
MUSEUMSDORF
OPEN AIR - BRINK
Sa, 29. August 2020
20:00 Uhr
Nighthawks
Jazzkonzert der
Jazz- und Bluesfreunde
Cloppenburg Konzert
MUSEUMSDORF
KULTUR IM SOMMER
So, 23. August 2020
15:00 Uhr und 17:00 Uhr
Pippi Langstrumpf
Kindertheater
Figurentheater,
Mülheim; Rote Schule
MUSEUMSDORF
KURZFÜHRUNGEN
Täglich um 14:30 Uhr
Treffpunkt: Münchhausenscheune
Das Thema der Führung
wird immer tagesaktuell
auf der Website
bekanntgegeben!
MUSEUMSDORF
SATIRISCH-
MUSIKALISCHE
FÜHRUNG
09. August 2020
11.00 Uhr und 13.00 Uhr
Rundgang mit Pago Balke
Weitere Termine der auf
ww.museumsdorf.de
BILDUNGSWERK
ÖKOROUTINE: ERLÖST
DIE KONSUMENTEN!
08.September 2020
Kurs: 0001
19:00 - 21:15 Uhr
bildungswerk-clp.de
Tel. 04471 9108-0
Befragungen zeigen,
dass sich fast
die gesamte
Bevölkerung mehr
Engagement beim
Klimaschutz wünscht,
doch geflogen wird
so viel wie nie zuvor.
Kopatz zeigt in seinem
bildreichen und eindringlichen
Vortrag
deutlich: Wir können
nachhaltiger leben,
ohne uns tagtäglich
mit Klimawandel oder
Massentierhaltung
befassen zu müssen.
Das gesammte
Kursprogramm auf:
bildungswerk-clp.de
BILDUNGSWERK
WAS IST ANGST
UND WANN MACHT
SIE KRANK?
25.September2020
Kurs: 4043
17:00 bis 19:30 Uhr
bildungswerk-clp.de
04471 9108-0
Angst – das ist unsere
„Alarmanlage“, die uns
hilft in einer Umwelt mit
wechselnden Gefahren
zu überleben. Dafür werden
die wichtigsten
Erkrankungen vorgestellt
sowie Möglichkeiten,
diese effektiv zu
behandeln
KNIGGE-TRAINING
24. August 2020
Kurs: 2004
09:00 bis 16:30 Uhr
Mit Erfolg, Sicherheit
und guten
Umgangsformen
im Berufsleben
KULTURBAHNHOF
Freak Out Party
31. August 2020
20:00 Uhr
Kulturbahnhof
FOTOGRAFIEN
4. Oktober 2020
von Evely Hofer
Kunsthalle Kurlturbahnhof
Aktuelle Veranstaltungen für
Cloppenburg & umzu
gibt es auf:
stadtmagazin-clp.de/veranstaltungen/
Wir übernehmen keine Verantwortung für die Korrektheit der
angegebenen Termine. Diese stammen aus folgenden Quellen:
www.cloppenburg.de • www.museumsdorf.de • Park der Gärten •
Kulturbahnhof • Bildungwerk
68 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Veranstaltungen
"LAITH AL DEEN" kommt nach AURICH! AUTOKINO KONZERT DEUTSCHPOP 2020
Das Autokino Konzert Deutschpop 2020 findet am 08.08.2020
21 Uhr in Aurich - Tannenhausen auf dem dortigen Mehrzweckgelände
statt, welches ja bereits in den letzten Jahren
zahlreiche hochkarätige Künstler begrüßen durfte. Dieses
Konzert ist das zweite Konzert, nach dem "Schlagersommer
2020" der am 07.08.2020 21 Uhr ebenfalls auf dem Mehrzweckgelände
stattfindet.
Veranstalter dieses speziellen Events sind Michael Heeren,
der Gründer von Comedy meets Music und der ehemalige
DSDS Finalist Daniel Ceylan. Für den Deutschpop 2020 habe
sich die beiden Initiatoren echte Musikstars an ihre Seite geholt.
Alle Zuschauer dürfen sich auf eine einmalige und sensationelle
Show freuen.
Es gibt kaum jemanden in Deutschland, der den Namen Laith
Al-Deen noch nie gehört hat. Der Sänger von Hits wie „Bilder
von Dir“, „Dein Lied“ oder „Keine Wie Du“ prägte von Anfang
an maßgeblich den Deutsch-Pop.
KAYEF stammt gebürtig aus Düsseldorf und wuchs dort in
einer musikalischen Familie auf. Im Alter von 12 Jahren
kommt er durch seinen Bruder das erste Mal in Kontakt
mit deutschem Rap und beginnt kurz danach damit,
selbst Texte zu schreiben, diese provisorisch über
Instrumentals seiner Lieblingssongs aufzunehmen und unter
seinem Künstlernamen, der sich aus den Initialen seines
bürgerlichen Namens, Kai Fichtner, zusammensetzt,
auf dem damals populären Portal „Myspace“ hochzuladen.
Im Vorprogramm dürfen sich die Zuschauer über Live Auftritte
von dem Kölner Singer / Songwriter DARI und DSDS Finalist
Daniel Ceylan freuen. Die Moderation des Abends übernimmt
Michael Heeren.
Tickets gibt es ab dem 01.07.2020 online über Nordwest
Tickets, oder in allen Nordwest Ticket VVK Stellen. Es gibt die
Tickets nur im Vorverkauf, keine Abendkasse, außerdem sind
die Plätze limitiert, also schnell sein!
PARK DER GÄRTEN
LICHT IM GARTEN - LICHTEXPERTEN
BERATEN & INFORMIEREN
14. und 15.August.2020
19:00 - 22:00 Uhr
Tel.: 0 44 03 - 8 19 60
Wie in den vergangenen Jahren präsentiert die
Firma Detlef Coldewey aus Westerstede
insbesondere im vorderen Parkbereich und in den
Mustergärten neueste Gartenlicht-Trends.
PARK DER GÄRTEN
„KULTUR AUF LÜCKE“
02. August 2020
20:00–22:30 Uhr
Tel.: 0 44 03 - 8 19 60
Jürgen von der Lippe ist
ein Überzeugungstäter.
Ein Humorgetriebener,
dessen Berufung es
einzig und allein ist,
die Menschen zum
Lachen zu bringen.
PARK DER GÄRTEN
„KULTUR AUF LÜCKE“
13. August 2020
20:00–22:30 Uhr
Tel.: 0 44 03 - 8 19 60
Er ist der Ingo für
Deutschland!
Ein Volks-Ingo. Ein
Ingo für alle – alle
Überforderten und
Unterbezahlten, alle
Angestrengten und
Ausgebeuteten.
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Veranstaltungen
69
reportage
Foto © Gabriele Metz, VDH
Corona-Krise lässt Nachfrage nach Hunden steigen
TASSO und VDH warnen vor „Wühltischwelpen“
Die Corona-Krise und die damit verbundene vermehrte
Zeit zu Hause durch Homeoffice oder Kurzarbeit hat die
Nachfrage nach Heimtieren in die Höhe schnellen lassen.
Katzen, Kleintiere und Hundewelpen sind gefragt wie nie.
Diese Entwicklung beobachtet der Verband für das Deutsche
Hundewesen (VDH) mit Sorge: „Unsere Züchter können
die Vielzahl der Anfragen nicht mehr bewältigen. Darunter
befinden sich auch viele Menschen, die dem Wunsch nach
Gesellschaft oder dem Drängen der Kinder unüberlegt nachgeben“,
so Udo Kopernik, Pressesprecher des VDH.
Auch die Tierschutzorganisation TASSO e.V. verzeichnet einen
auffälligen Anstieg der Neuregistrierungen von Hunden
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wurden im Juni 2019
etwa 31.400 Hunde neu bei TASSO registriert, sind es in diesem
Juni mehr als 39.000, das ist ein Zuwachs von rund 25
Prozent. Eine leichte Steigerung in den Registrierungszahlen
ist nicht ungewöhnlich, da TASSO von Jahr zu Jahr wächst,
doch diese liegt in der Regel etwa bei vier Prozent im Jahresschnitt.
Auffällig ist auch, dass die Zahl der Registrierungen im
März und April weniger stark gestiegen ist als üblich oder sogar
zurückging. Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie
konnten viele Tierheime nur eingeschränkt arbeiten, und die
Grenzen waren geschlossen. Im Mai stabilisierte sich die Zahl
wieder auf eine etwa fünfprozentige Steigerung, bevor sie im
Juni, als die Grenzen zu den Nachbarländern wieder geöffnet
wurden, explodierte.
70 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
Viele Interessierte erwerben Hunde
derzeit vermehrt über das Internet. Die
Inserate auf den Online-Plattformen
haben in den vergangenen Wochen
stark zugenommen. Mike Ruckelshaus,
Leiter Tierschutz Inland bei TASSO,
warnt: „Gerade der illegale Online-Welpenhandel
boomt. Nachdem Mitte
Juni die Grenzen wieder geöffnet wurden
können die meist aus Osteuropa
stammenden Wühltischwelpen nun
wieder nach Deutschland importiert
und im Netz allzu oft arglosen Käufern
angeboten werden. Fast alle Tiere
sind krank, viel zu früh von der Mutter
getrennt, ungeimpft und überleben
häufig die ersten Lebensmonate nicht.
Auch das Leid der Muttertiere und
Deckrüden ist unermesslich.“
Der Tierschützer weist darauf hin,
dass Welpen nur mit einer gültigen
Impfung gegen Tollwut, also erst mit
Ablauf der 15. Lebenswoche, nach
Deutschland verbracht werden dürfen
und Händler über eine Erlaubnis nach
§11 Tierschutzgesetz verfügen müssen.
VDH und TASSO warnen vor
Spontankäufen
Die Entscheidung für die Anschaffung
eines Haustieres will wohl überlegt
sein und sollte nicht spontan oder
aus einer Krisensituation heraus gefällt
werden. „Einen Welpen aufzunehmen
bedeutet Verantwortung und Kosten
für zehn bis fünfzehn Jahre“, gibt Udo
Kopernik zu bedenken.
„Wir befürchten zudem, dass es
nach dem Ende der Corona-Krise zu
vermehrten Abgaben von unüberlegt
angeschafften Hunden und anderen
Haustieren in den Tierheimen und
Rückgaben bei den Züchtern kommt“,
warnt Mike Ruckelshaus. „Hunde leben
länger als die derzeitige Krise dauern
wird.“
Der VDH und TASSO raten deshalb
allen Tierfreunden, die sich für einen
Welpen interessieren, ihre Lebenspläne
genau zu prüfen und sich danach,
sollte die Wahl auf einen Rassehund
fallen, am besten an einen seriösen
Züchter zu wenden; oder den Weg ins
Tierheim zu wählen: Dort warten viele
Hunde auf ein neues Zuhause – oft
auch Rassehunde und Welpen.
www.tasso.net
Alternative Heilmethoden
Ab dem 5.9.2020 haben wir an jedem 1. Samstag im
Monat Renate Erdmann zu Gast in unserem Markt.
Sie ist ausgebildete Tierheilpraktikerin mit jahrelanger Berufserfahrung und
wird von 10 – 12 Uhr gerne all Ihre Fragen zu alternativen Heilmethoden beantworten.
Hierfür können Sie einen verbindlichen Termin bei uns buchen, an dem Sie
Ihr Tier persönlich vorstellen können. Frau Erdmann kann vor Ort im Bioresonanz-Verfahren
Ihr Tier auf Allergien und Unverträglichkeiten testen. Selbstverständlich
können Sie auch eine Probe Ihres üblichen Futters mitbringen,
um zu erfahren, ob dies für Ihr Tier weiterhin geeignet ist.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass pro Buchung eine Gebühr von 10,-€
fällig wird. Diese wird Ihnen nach dem Termin als Gutschrift zurückerstattet.
Machen Sie noch heute einen Termin unter 04471/2235.
In Absprache mit Frau Erdmann werden
unsere Mitarbeiter*innen Sie
nach dem Bioresonanz-Test bei der
Suche nach einem geeigneten Futter
für Ihren Hund oder Ihre Katze unterstützen.
Gemeinsam machen wir uns stark für artgerechte Tierernährung!
Mehr Informationen zu Frau Erdmann erhalten Sie unter
www.tierheilpraxis-erdmann.de
ZOO & Co. Mühle Wessling
Osterstraße 86
49661 Cloppenburg
Telefon: 0 44 71/22 35
www.muehle-wessling.de
gottfried.wessling@ewetel.net
Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Anzeige
71
reportage
Foto: djd/Weekview/freestocks/Unsplash
Das Beste aus zwei Welten
Gedruckte oder digitale Kalender? Beide Varianten haben ihre speziellen Vorzüge
Wie organisiert man sein Berufsund
Privatleben am besten? Und vor
allem: Wie behält man seine Ziele und
die wirklich wesentlichen Dinge des
Lebens im Blick? Viele Menschen benutzen
mittlerweile digitale Kalender,
doch haben gleichzeitig Papierkalender
wieder an Beliebtheit gewonnen.
Und das hat gute Gründe. Denn sie
wirken für das mit Informationen und
Reizen überflutete Gehirn wie Oasen.
Im Onlineshop unter www.weekview.
de beispielsweise findet sich ein ganzes
Sortiment an praktischen Papierplanern
in verschiedenen Größen und
Varianten, die aber auch als digitale
Variante für das Tablet zur Verfügung
stehen. So dürfte für jeden Zweck etwas
dabei sein.
Bei der Terminverwaltung
zweigleisig fahren
Für die reine Terminverwaltung
scheinen heute digitale Kalender im
Smartphone oder Tablet das Mittel
der Wahl zu sein. "Doch sobald es ums
Planen geht, um das Entwickeln von
Foto: djd/Weekview/freestocks/Unsplash
Überall, wo es darum geht, Überblick
zu gewinnen und Strukturen zu erfassen,
sind gedruckte Kalender digitalen
Timern überlegen.
Zusammenhängen, stoßen digitale
Medien und die besten Apps bald an
ihre Grenzen. Der Mensch braucht
hier die Freiheit von Papier und Stift",
meint Nikolaus Obersteiner, der Zeitplansysteme
entwickelt, die Eigenkreativität
fördern. Hier würden Printtimer
ihre Vorzüge voll ausspielen:
"Quartals- und Wochenübersichten
sowie spezielle Seiten zum Definieren
und Verfolgen von Zielen machen es
einem leicht, auch die sogenannten
weichen Aspekte der Terminplanung
zu berücksichtigen." Mit ein paar geschriebenen
Worte und gezeichneten
Symbolen könne man Planungen oft
deutlich einfacher und treffender darstellen.
Handschriftliche Notizen
effektiver als Laptop-Einträge
Wer sich Notizen machen muss,
steht vor der Entscheidung: lieber
Notebook oder Notizbuch? In einer
amerikanischen Studie wurde untersucht,
ob handschriftliche oder
Laptop-Notizen effektiver sind. Den
Studienteilnehmern wurde ein Video
vorgeführt, zu dem sie sich Notizen
machen sollten. Danach erhielten sie
72 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Reportage
Ablenkungsaufgaben und zum Schluss wurde ihr Wissen
über den zuvor gesehenen Clip abgefragt. Die Ergebnisse:
Die Notebook-Gruppe schrieb zwar wesentlich mehr, hatte
jedoch keinen Vorteil beim Faktenwissen. Bei den Verständnisfragen
schnitt die Handschrift-Gruppe sogar signifikant
besser ab. Selbst nach einer Woche konnte sie aus ihren
Notizen mehr Wissen ziehen als die Notebook-Gruppe. "Offensichtlich
verarbeitet das Gehirn den Schreibvorgang mit
einem Stift anders als das Eintippen eines Textes mit einer
Tastatur. Dort scheinen viele der eingegebenen Inhalte nur
oberflächlich verstanden zu werden", interpretiert Nikolaus
Obersteiner die Studie. Natürlich habe auch der Laptop
beim Notieren seine Vorzüge, weshalb letztlich jeder den
für ihn optimalen Weg finden müsse.
djd
Sobald Aufgaben mit Terminen verknüpft und längerfristige
Planungen vorgenommen werden müssen,
kommen digitale Kalender an ihre Grenzen. Dann
schreibt und skizziert man lieber mit der Hand.
Foto: djd/Weekview/freestocks/Unsplash
Die Augen vor Umwelteinflüssen schützen
Neue Studie zeigt, wie stark Feinstaub und Co. unsere Sehorgane belasten
Tagtäglich sind unsere Augen Einflüssen ausgesetzt, die sie
oftmals stark belasten - zum Beispiel Pollen, Wind, UV-Strahlen,
Zugluft, lange Bildschirmzeiten, LED-Licht und in der
warmen Jahreszeit verstärkt Klimaanlagen. Selbst künstliche
Wimpernverlängerungen, die derzeit im Trend liegen, können
laut aktuellen Untersuchungen zu Entzündungen des
Lids, der Hornhaut oder der Bindehaut führen. Als Ursache
sehen Wissenschaftler die Klebstoffe, die hierfür verwendet
werden. Auch das Ablösen der falschen Wimpern kann zu
Augenreizungen führen.
Stickstoffdioxid reizt am meisten
Künstliche Wimpernverlängerungen liegen derzeit voll im
Trend, verursachen aber nicht selten Augenreizungen.
Ein nicht zu unterschätzender Reizfaktor ist außerdem die
vielerorts bestehende Luftverschmutzung, mit der wir gerade
in der Outdoor-Saison noch häufiger in Berührung kommen.
Denn Ozon, Stickstoffdioxid und Feinstaub bergen Gesundheitsrisiken
für Bindehautentzündungen, wie eine neue
internationale Studie ergeben hat. Stickstoffdioxid stellt
demnach unter den Stoffen die höchste Gefahr für eine sogenannte
Konjunktivitis dar, gefolgt von Ozon. Insbesondere
Frauen und Jugendliche unter 18 Jahren sind anfällig. Die
typischen Symptome bei entzündeten Augen sind Tränen,
Brennen, Juckreiz, Rötungen, Fremdkörpergefühl, Schmerzen
und schwere Lider. Zur Linderung können dann Wirkstoffe
aus der Natur eingesetzt werden. So unterstützt die
zierliche Wiesenblume Euphrasia, auch Augentrost genannt,
bei belastenden Irritationen. Ein Auszug aus der Pflanze ist
beispielsweise in Euphrasia D3 Augentropfen von Weleda
enthalten, die bei Beschwerden helfen können, die mit einer
nicht-infektiösen Bindehautentzündung einhergehen. Augentropfen
mit einem Pflanzenauszug aus Calendula haben
entzündungshemmende, wundheilende und regenerierende
Eigenschaften, sie können beim Auftreten einer eitrigen
Bindehautentzündung unterstützen.
Sonnenbrille nicht vergessen
Grundsätzlich sollte jeder darauf achten, seine Augen immer
gut zu schützen. Tipps und Informationen dazu gibt es
auch unter www.weleda.de/augenglueck. So ist eine optimal
sitzende, große Sonnenbrille mit der Bezeichnung „UV
400“ sowie „CE“-Kennzeichnung besonders wichtig. Beim
Autofahren mit geöffneten Fenstern und in klimatisierten
Räumen gilt es, Zugluft zu vermeiden. Häufiges Blinzeln und
eine reichliche Flüssigkeitszufuhr unterstützen zudem den
schützenden Tränenfilm auf den Augen.
djd
Foto: djd/Weleda/123rf/nd3000
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Literaturnachweise:
Hasen-Ahlers: Von Hus un Heimat, Heinz-Günter Vosgrau, Nr. 3 März
1990; Hasen-Ahlers, Der Wilddieb vom Stühe, Speckmann/Spille,
2007; Wildeshauser Zeitung, 22. Sept. 1890
Ralf Piorr/Peter Witte (Hg.) (unter Mitarbeit von Rolf Fischer, Katrin
Kemper, Dieter Knippschild und Matthias Wagner), Ohne Rückkehr.
Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach
Zamość im April 1942, Klartext Verlag Essen 2012.
Walter Denis, Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Cloppenburg,
Blaue Reihe. Herausgegeben vom Heimatbund für das Oldenburger
Münsterland 2003.
Karl Sieverding, Die Familie Simon und Julchen Jacobs, in: Anna Maria
Zumholz, Michael Hirschfeld, Klaus Deux (Hg.), Biografien und Bilder
aus 575 Jahren Cloppenburger Stadtgeschichte, Münster 2010.
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