Rocca & Brewer (2002): social identity complexity model
Rocca & Brewer (2002): social identity complexity model
Rocca & Brewer (2002): social identity complexity model
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Amiot et al. (2007)<br />
Seminar Sozialpsychologie<br />
SS 2011<br />
Dozentin: Anna Lisa Ewers<br />
Referentin: Anne Leuschner
� SIT+ SCT beschreiben situationsabhängige, kurzlebige Veränderungen<br />
der sozialen Identität<br />
� 4-‐Stufen Modell �intraindividuelle Entwicklung multiple soziale<br />
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� Bsp.: Social Change (Immigration, Fusion von Firmen/ Betrieben)<br />
� getrennte Aspekte des Selbstkonzeptes führen eher zu guten Gefühl,<br />
Verlinkungen aber für Integration notwendig
Neueste Verbesserungen der<br />
Intergroup-‐Theorien<br />
�Hornsey & Hogg (2000): integrative <strong>model</strong> of subgroup<br />
relations<br />
�Mummendey & Wenzel (1999): ingroup projection <strong>model</strong><br />
�<strong>Rocca</strong> & <strong>Brewer</strong> (<strong>2002</strong>): <strong>social</strong> <strong>identity</strong> <strong>complexity</strong> <strong>model</strong><br />
�Alle aufgebaut auf CIIM (Gaertner, Dovidio, Bachman &<br />
Rust, 1993: common ingroup <strong>identity</strong> <strong>model</strong>)
Gaertner, Dovidio, Bachman & Rust<br />
(1993): common ingroup <strong>identity</strong> <strong>model</strong><br />
�Hierarchische Natur der sozialen Identitäten<br />
�Verhältnis zwischen Gruppen verbessert durch<br />
Identifikation mit höhergestellter (Nationalität, Mensch<br />
sein)<br />
�Vorurteile und Diskriminierung vermeiden indem man<br />
untergeordnete Gruppen ignoriert<br />
�Neukategorisierung als Gruppenmitglied einer<br />
höheren Gruppe<br />
�Allerdings schwierig, v.a. wenn Subgroup sehr salient ist
Hornsey & Hogg (2000): integrative<br />
<strong>model</strong> of subgroup relations<br />
�Positive intergroup Verhältnisse nur, wenn Subgroup<br />
Identität in übergeordneter Gruppe trotzdem bemerkt<br />
und respektiert wird<br />
�Falls Gefühl der Vernachlässigung und Bedrohung der<br />
Subgroup � mehr Vorurteile und Diskriminierung<br />
�Aufrechterhaltung und nicht Schwächung der<br />
Subgroups steigert intergroup Harmonie<br />
�Z.B. Immigration im multikulturelles Model sehen
Mummendey & Wenzel (1999): ingroup<br />
projection <strong>model</strong><br />
�Subgroups innerhalb übergeordneter Kategorie<br />
�Unterschiede fallen stärker ins Gewicht, wenn beide<br />
Gruppen sich jeweils als prototypischer für<br />
übergeordnete Kategorie halten �<strong>social</strong> discrimination<br />
�Subgroup möchte eigene Charakteristika in<br />
übergeordnete Kategorie einbeziehen<br />
�Toleranz entsteht, wenn übergeordnete Kategorie durch<br />
verschieden komplexe Dimensionen gekennzeichnet<br />
werden kann, verschiedene Prototypen möglich sind
<strong>Rocca</strong> & <strong>Brewer</strong> (<strong>2002</strong>): <strong>social</strong> <strong>identity</strong><br />
<strong>complexity</strong> <strong>model</strong><br />
�Strukturelle Organisation und kognitive Repräsentation<br />
der sozialen Identitäten innerhalb des Selbst<br />
�Kreuzweise Kategorisierungsprinzipien<br />
� Komplett eingebettet<br />
� Gegenseitiger Ausschluss<br />
� Teilweise Überlappung<br />
�Je größer die Überlappung der beiden Gruppen, desto<br />
positiver werden sie evaluiert
<strong>Rocca</strong> & <strong>Brewer</strong> (<strong>2002</strong>): <strong>social</strong> <strong>identity</strong><br />
<strong>complexity</strong> <strong>model</strong><br />
�4 Arten der kognitiven Repräsentation:<br />
�Intersection representation (�multiple Identitäten<br />
werden auf einer höheren Ebene beschrieben, nicht<br />
explizit als solche wahrgenommen)<br />
�Dominance (untergeordnete Identitäten werden<br />
einer höheren unterstellt, aber wahrgenommen)<br />
�Compartmentalization (unterschiedliche<br />
Identitäten, die nicht in Einklang gebracht werden<br />
können, aber wichtig für das eigene Selbstkonzept<br />
sind)<br />
�Merger (Unterscheidung und Integration<br />
verschiedener Identitäten)
Neo-‐Piagetian<br />
�Kognitive Entwicklung spielt wichtige Rolle bei Bildung,<br />
und Differenzierung des Selbstkonzepts<br />
�2-‐4-‐jährige Kinder: jeweils nur eine Identität<br />
�Mittlere Kindheit: einige spezifische Aspekte werden<br />
vorherrschender<br />
�Frühe Adoleszenz: Unterschied der verschiedenen<br />
Identitäten je nach Kontext wird anerkannt<br />
�Adoleszenz: Verlinkungen zwischen Identitäten<br />
entstehen � konkurrierende, möglicherweise<br />
gegensätzliche Identitäten werden vereint (Harter,<br />
1999, 2003)
Neo-‐Piagetian<br />
�Integration verschiedener Selbstkomponenten in<br />
höherwertigen Selbstabstraktionen � Verringerung von<br />
Widerspruch � Streben nach Kohärenz<br />
�1. Schrittweise steigende kognitive Überlappung von<br />
Identitäten, die komplett unterschiedlich sind (total<br />
outgroup), oder sich nur zu einem kleinen Teil<br />
überlappen (partial ingroup)<br />
�Verschiedene Situationsfaktoren � vorübergehender<br />
Wechsel von total outgroup zu partial ingroup<br />
�Grad der Überlappung bestimmt wie einfach/ schnell<br />
die neue Identität integriert wird
Neo-‐Piagetian<br />
�Identifikation mit neuer sozialer Identität: erst mit<br />
spezifischer Subgroup innerhalb der neuen sozialen<br />
Gruppe identifizieren<br />
�Anschluss mehrerer Subgroups �Identifikation weitet<br />
sich aus und wird generalisiert<br />
�2. Bildung einer sinngebenden übergeordneten<br />
Identität, die verschiedene Subgroups vereint
4-‐Stufen-‐Modell<br />
�Lt. Neo-‐Piagetian im Laufe der Zeit größere Anerkennung<br />
der multiplen Persönlichkeiten<br />
�Entwicklung von Kindheit zum Erwachsenenalter ähnlich<br />
bei Erwachsenen<br />
�Notwendigkeit von kognitiven Ressourcen, die in früher<br />
Kindheit stabilisiert wurden<br />
�Frühe Selbstentwicklung mehr durch normative<br />
Gesetzmäßigkeiten<br />
�Später mehr durch soziokulturelle, motivationale und<br />
affektive Faktoren
4-‐Stufen-‐Modell<br />
�I -‐ Anticipatory categorization<br />
�II -‐ Categorization<br />
�III -‐ Compartmentalization<br />
�IV -‐ Integration<br />
�Restriktive Integration<br />
�Additive Integration
I -‐ Anticipatory categorization<br />
�Vor tatsächlicher Veränderung in sozialer Umwelt/ Kontakt<br />
mit neuer sozialer Gruppe<br />
�Wegfall bei unerwarteter Veränderung<br />
�Start der Integration schon, sobald soziale Veränderung<br />
absehbar ist<br />
�Prozess des self-‐anchoring (eigene Charakteristika und<br />
Eigenschaften auf neue Gruppe übertragen �Gefühl der<br />
Zugehörigkeit), sogar stärker als Intergroup-‐Unterschiede<br />
�Bei Kontakt mit Mitgliedern der neuen sozialen Gruppe fällt<br />
dieser Prozess weg<br />
�Guter Prädiktor für spätere Identifikation mit fusionierter<br />
Firma
II -‐ Categorization<br />
�Existenz einer neuen sozialen Gruppe mit ihren<br />
Besonderheiten<br />
�Verstärkung des Zugehörigkeitsgefühl zur vorherigen Gruppe<br />
�Aspekte der neuen Gruppe werden noch nicht einem auch<br />
selbst zugeschrieben<br />
�Alles-‐oder-‐Nichts-‐Prinzip<br />
�Noch kein intraindividueller Konflikt, da neue Identität noch<br />
nicht integriert<br />
�Ähnlichkeiten werden ausgeblendet, man fühlt sich als<br />
Außenseiter, Nachteile werden deutlicher<br />
�Identifikation mit übergeordneter Persönlichkeit ebenfalls<br />
noch nicht möglich
III -‐ Compartmentalization<br />
�Vielfältigkeit der alten und neuen sozialen Identitäten<br />
wird bewusst<br />
�Vermehrter Kontakt zu Mitgliedern einer andern<br />
Gruppe<br />
�Bildung von Verknüpfungen und Verbindungen<br />
zwischen verschiedenen Selbstkomponenten<br />
�Zugehörigkeitsgefühl noch sehr kontextabhängig,<br />
gleichzeitige Identifikation noch nicht möglich<br />
�Werden aber zum Teil schon als zugehörig zu einem<br />
selbst angesehen (nicht komplett)<br />
�Alles-‐oder-‐Nichts-‐Prinzip nimmt ab
IV -‐ Integration<br />
�Verschiedene und unterschiedliche Identitäten werden<br />
nebeneinander gleichzeitig wichtig für eigenes Selbstkonzept<br />
�Mangel an Kohärenz, Konflikt zwischen Eigenschaften � kognitive<br />
und motivationale Ressourcen nötig, um dies zu beheben<br />
�Kognitive Verlinkungen, sowie höher gestellte Selbstabstraktionen<br />
werden herausgebildet, um diese scheinbaren Widersprüche zu<br />
vereinen<br />
�Emergent attributes (verbinden die gegensätzlichen Eigenschaften)<br />
�Stabilisierungsebene (komplette Integration) teilweise erst nach<br />
Jahren erreicht<br />
�Restriktive Integration (führt zu Absonderung und ingroup-‐bias)<br />
�Additive Integration (Mitglied der neuen sozialen Gruppe)
Hemmende und Unterstützende Faktoren<br />
für Integration der sozialen Identität<br />
�Hemmende Faktoren für Integration der sozialen<br />
Identität<br />
�Gefühl der Bestrafung<br />
�Status-‐ und Machtungleichheit<br />
�Unterstützende Faktoren für Integration der<br />
sozialen Identität<br />
�Hohes Level an Energie, Aufwand, Hingabe � Coping-‐<br />
Strategien und Adaptation<br />
�Bestrafung kann Anwendung von aktiven Kopingstrategien<br />
hemmen (stattdessen Loslösungs-‐orientierte<br />
Kopingstrategien)<br />
�Soziale Unterstützung (durch Bezugspersonen)
Konsequenzen durch Integration von<br />
Identitäten<br />
�Diskriminierung und Ingroup Bias vs. Tolleranz<br />
(restriktive Integration)<br />
�Psychologisches Wohlbefinden vs. Intraindividueller<br />
Konflikt<br />
�Vorgang, der Aufgabe/ Ausschluss von einer<br />
Identität beschriebt, unterliegt ähnlichen<br />
kognitiven Mechanismen (Verknüpfungen<br />
entfallen)