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Musiker Magazin 2/2020

Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Konzept; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung; STORIES: Volkwin Müller – »Musik wie ein guter Freund«; KANDA – Die Kinder von gestern mit dem Spielzeug von morgen; the brothers – More than a family affair; Samira Saygili & Peter Autschbach – Ein musikalischer Dialog der Extraklasse, bei dem Gitarre und Gesang zu einer Einheit verschmelzen; ​ROCKTAIL – Soul, Funk und Rock aus Kassel; Guitar Scale Colours – Die Dominant-Methode: Mit drei Skalen durch die Tonleitersysteme! Die Singleschallplatten der 60er-Jahre – Eine Enzyklopädie der Musikgeschichte für Sammler; 3PLUS – Handgemachter deutscher Pop/Soul mit Rockeinflüssen aus Siegen; Jeff Beck – Who Else? – Einer der drei stilbildenden Gitarristen der British Invasion der 1960er-Jahre; Shure – feiert 95-jähriges Firmenjubiläum; Darkness Light – »The melodic hard rock band from Königsbrunn«; MUSIK & RECHT: Urteil im Fall Julia Neigel gegen Axel S.; RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Konzept; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung; STORIES: Volkwin Müller – »Musik wie ein guter Freund«; KANDA – Die Kinder von gestern mit dem Spielzeug von morgen; the brothers – More than a family affair; Samira Saygili & Peter Autschbach – Ein musikalischer Dialog der Extraklasse, bei dem Gitarre und Gesang zu einer Einheit verschmelzen; ​ROCKTAIL – Soul, Funk und Rock aus Kassel; Guitar Scale Colours – Die Dominant-Methode: Mit drei Skalen durch die Tonleitersysteme! Die Singleschallplatten der 60er-Jahre – Eine Enzyklopädie der Musikgeschichte für Sammler; 3PLUS – Handgemachter deutscher Pop/Soul mit Rockeinflüssen aus Siegen; Jeff Beck – Who Else? – Einer der drei stilbildenden Gitarristen der British Invasion der 1960er-Jahre; Shure – feiert 95-jähriges Firmenjubiläum; Darkness Light – »The melodic hard rock band from Königsbrunn«; MUSIK & RECHT: Urteil im Fall Julia Neigel gegen Axel S.; RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

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Kulturzeitschrift für Rock & Pop <strong>Musiker</strong><br />

www.musiker-online.tv<br />

ROCKTAIL<br />

Soul, Funk und Rock<br />

aus Kassel<br />

KANDA<br />

Die Kinder von<br />

gestern<br />

mit dem Spielzeug<br />

von morgen<br />

38. Deutscher<br />

Rock & Pop Preis<br />

am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />

in der Siegerlandhalle, Siegen<br />

Die Historie<br />

der Rock- & Popmusik:<br />

JEFF<br />

Samira Saygili &<br />

Peter Autschbach<br />

Ein musikalischer Dialog<br />

der Extraklasse<br />

3PLUS<br />

Handgemachter deutscher<br />

Pop/Soul mit Rockeinflüssen<br />

aus Siegen<br />

BECK<br />

Who Else?<br />

Einer der<br />

drei stilbildenden<br />

Gitarristen<br />

der British Invasion<br />

der 1960er-Jahre


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Zur CD-Veröffentlichung oder einfach so – wir<br />

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im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />

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Die Vorteile im Überblick:<br />

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Wir reden mit euch über euer Album, hören hinein<br />

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künstler und euer musikalisches Schaffen.<br />

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• bei Bedarf inklusive Visagistin, die dafür sorgt, dass ihr gut ausseht<br />

• Interview mit professioneller Moderatorin (Angebot 1 + 2)<br />

• Konzertbühne (8 m x 4 m) mit Licht, PA und Backline vorhanden*<br />

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• ein gut eingespieltes Team vor Ort kümmert sich um alle Belange<br />

• ihr bekommt eine geschnittene Sendung von RockTV inklusive Intro, animierten Bauchbinden und<br />

Abspann<br />

• auf Wunsch stellen wir das Video on-demand auf unserem YouTube-Kanal und sozialen Netzwerken<br />

zur Verfügung für noch mehr Reichweite<br />

❸ Aufzeichnung<br />

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© Kzenon/Fotolia<br />

* Für einen perfekten und professionellen Sound empfehlen wir einen Auftritt mit Vollplayback (Liveund<br />

auch Unplugged-Auftritte sind aber möglich und der Ton kann gegen einen geringen Aufpreis<br />

nachträglich von uns abgemischt werden).<br />

Kulturelles Jugendbildungswerk e.V. – RockTV | Kolberger Str. 30 | 21339 Lüneburg<br />

Web. www.musiker-online.tv | Mail. info@musikermagazin.de | Fon. +49(0)4131-233030 | Fax. +49(0)4131-2330315


EDITORIAL 03<br />

am 12. Dezember <strong>2020</strong>,<br />

im Kongresszentrum Siegerlandhalle, Siegen<br />

CORONA? WIR MACHEN WEITER ...!<br />

ir gehen davon aus, dass wir die Preisverleihungsgala des<br />

W 38. Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> am 12. Dezember<br />

in der Siegerlandhalle in Siegen durchführen werden.<br />

Die ca. achtstündigen Liveauftritte der ausgewählten Teilnehmer der<br />

Hauptkategorien finden allerdings ausdrücklich wegen der einschränkenden<br />

Corona-Regeln in diesem Jahr nicht statt. Somit können wir die fast<br />

zehnstündige Gesamtveranstaltung auf ca. drei Stunden reduzieren.<br />

Wenn das Land NRW so die dreistündige Preisverleihungsgala ge -<br />

neh migt, werden wir sie am 12. Dezember in der Siegerlandhalle in Siegen<br />

abends zwischen 20:00 und 23:00 Uhr durchführen. Ein Kom pro miss,<br />

den wir leider eingehen müssen.<br />

Den 24 Juroren der Bundesjury werden dann im Oktober/November<br />

die durch eine Vorauswahl-Jury ermittelten Songs der Finalteilnehmer<br />

(Hauptkategorien 1 – 8) zugesandt. Die Bewerber können vorher einen<br />

Song festlegen, der gewertet werden soll. Jeder der Juroren erhält dann<br />

einen detaillierten Bewertungsbogen (Punktierung 1 – 6) und schickt<br />

diesen ausgefüllt an den DRMV/Deutsche PopStiftung zur additiven<br />

Gesamtauswertung zurück.<br />

Ergibt die Addition aller Wertungen durch die Juroren in einzelnen<br />

Sparten ein gleiches Wertungsergebnis, werden in diesem Bereich ge -<br />

rechterweise diese gleichwertig ermittelten Preisträger gleichermaßen<br />

ausgezeichnet, da sich die Jury zu einem Gesamtbewertungshearing<br />

nicht treffen kann, sondern jeder Juror eine Einzelauswertung vornimmt.<br />

Alle ermittelten Preisträger erhalten anschließend – wenn eine Geneh -<br />

mi gung vorliegt – eine Einladung zur Preisverleihungsgala für den<br />

12. Dezember in der Siegerlandhalle in Siegen.<br />

Sollte dieser musikereigene Musikwettbewerb am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />

in der Siegerlandhalle durch das Land NRW gänzlich verboten werden,<br />

wird die Bundesjury zuvor die Preisträger anhand des eingereichten<br />

Bewerbungsmaterials (CDs etc.) auswählen und alle Preise der Preis -<br />

träger (Haupt- und Sonderkategorien) öffentlichkeitswirksam online verleihen.<br />

Die DIN-A3-Urkunden werden in diesem Fall an alle Preis träger<br />

postalisch verschickt.<br />

GEWINNER*INNEN DER<br />

DEUTSCHEN ROCK & POP PREISE:<br />

PUR (1986), Lars Niedereichholz (MUNDSTUHL / THE AUTOMANIC –<br />

1994), JULI (SUNNYGLADE – 2000), KLIMA (2004), Pasquale Aleardi (BIG<br />

GEE – 2005), LUXUSLÄRM (2008), Carlotta Truman (2011 – Gewinnerin der<br />

deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest mit dem Duo<br />

„S!Sters“).<br />

37. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 2019 –<br />

PRESSERESONANZ:<br />

Gesamtzahl aller bundesweit veröffentlichten Tageszeitungen, die über<br />

die Preisträgermusikgruppen und die Preisträger des „37. Deutschen<br />

Rock & Pop Preises 2019“ berichteten: 7.064.165 Millionen.<br />

Pressedokumentation 2019: WWW.YUMPU.COM/DE/DOCUMENT/<br />

READ/63397666/37-DEUTSCHER-ROCK-POP-PREIS-2019-PRESSE-<br />

DOKUMENTATION<br />

Weitere informationen: WWW.DEUTSCHERROCKPREIS.DE<br />

text: OLE SEELENMEYER<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


04 MUSIKER-NEWS<br />

FESTIVAL<br />

09 Deutscher Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> –<br />

Konzept<br />

13 Deutscher Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> –<br />

Anmeldung<br />

STORIES<br />

15 Volkwin Müller –<br />

»Musik wie ein guter Freund«<br />

16 KANDA – Die Kinder von gestern<br />

mit dem Spielzeug von morgen<br />

18 the bRotheRS –<br />

More than a family affair<br />

22 Samira Saygili & Peter Autschbach –<br />

ein musikalischer Dialog der<br />

extraklasse, bei dem Gitarre und<br />

Gesang zu einer einheit verschmelzen<br />

26 RoCKtAIl –<br />

Soul, Funk und Rock aus Kassel<br />

Foto: © master1305 / Adobe Stock<br />

30 Guitar Scale Colours –<br />

Die Dominant-Methode: Mit drei<br />

Skalen durch die tonleitersysteme!<br />

33 Die Singleschallplatten der<br />

60er-Jahre – eine enzyklopädie der<br />

Musikgeschichte für Sammler<br />

35 3PluS – handgemachter deutscher<br />

Pop/Soul mit Rockeinflüssen<br />

aus Siegen<br />

37 Jeff beck – Who else? – einer der<br />

drei stilbildenden Gitarristen der<br />

british Invasion der 1960er-Jahre<br />

44 ShuRe – feiert 95-jähriges<br />

Firmenjubiläum<br />

46 DARKNeSS lIGht –<br />

»the melodic hard rock band from<br />

Königsbrunn«<br />

MUSIK & RECHT<br />

48 urteil im Fall Julia Neigel gegen Axel S.<br />

RUBRIKEN<br />

04 <strong>Musiker</strong>-News<br />

49 Produkt-News<br />

58 CD-Rezensionen<br />

64 titelschutzanzeigen<br />

65 Kleinanzeigen<br />

66 Impressum<br />

KEINE „URBAN MUSIC“ MEHR<br />

Führungskräfte der Musikindustrie fordern weitere Schritte<br />

zur Rassismus-Bekämpfung<br />

In einem offenen brief rufen Mitar beiter*innen<br />

der Musikbranche die großen labels dazu auf,<br />

den begriff „urban music“ durch „black music“<br />

zu ersetzen.<br />

Wie der Musikexpress berichtete, hat die<br />

universal Music Group eine task Force und einen<br />

„Change Funds“ ins leben gerufen, um Ras sis -<br />

mus innerhalb und außerhalb des unternehmens<br />

zu bekämpfen. Nun haben sich viele Führungs -<br />

kräfte und Mitarbeiter*innen der Musikindustrie in<br />

einem offenen brief an die leiter*innen von Platten -<br />

labels gewandt, um weitere Forderungen zur be -<br />

kämpfung von Rassismus an die branche zu stellen.<br />

Insbesondere die Verwendung des Wortes<br />

„urban“ als Musikgenre-beschreibung soll gestrichen<br />

werden, verlangen die unterzeichner*innen<br />

des briefes.<br />

Das Schreiben bezieht sich auf den blackout<br />

tuesday, der am vergangenen Dienstag aus Soli -<br />

darität mit der „black lives Matter“-be wegung<br />

stattfand und bei dem viele Musiklabels und weitere<br />

Akteur*innen der branche teilnahmen. In<br />

dem brief fordern die teilnehmenden nun weitere<br />

Aktionen von den labels. So heißt es in dem<br />

text: „Die Musikindustrie profitiert seit vielen Ge -<br />

nerationen von der reichen und vielfältigen Kultur<br />

der Schwarzen, aber hat es versäumt, den strukturellen<br />

und systematischen Ras sismus anzuerkennen,<br />

der genau dieselbe schwarze Gemein -<br />

schaft betrifft – so hat sie ef fektiv den Rhythmus<br />

genossen und den blues ignoriert“ (im englischen:<br />

„enjoying the rhythm and ignoring the blues“, also<br />

eine Anspielung auf das Genre R&b).<br />

Der brief wurde von der „black Music Coalition“,<br />

„the Show Must be Paused uK“ sowie von<br />

Mitarbeiter*innen u. a. von Warner, universal,<br />

Atlantic, Columbia, Sony und Ministry of Sound<br />

unterzeichnet. Insgesamt haben die unter zeich -<br />

ner*innen fünf Forderungen gestellt: es soll obligatorische<br />

Antirassismusprogramme und Schulun -<br />

gen gegen unbewusste Voreingenommenheit für<br />

alle weißen Mitarbeiter*innen geben. berufliche<br />

entwicklungsmöglichkeiten für schwarze Mit -<br />

arbeiter*innen sollen geschaffen und der Anteil<br />

an schwarzen Menschen in Führungspositionen<br />

verstärkt werden. Zur bekämpfung von Rassis -<br />

mus sollen jährliche Geldbeträge an organisa -<br />

tionen und Projekte überwiesen werden. Zudem<br />

fordern die unterzeichner*innen, dass der begriff<br />

„urban music“ durch „black music“ ersetzt wird<br />

und eine task Force eingerichtet wird, die die<br />

Ziele des unternehmens in bezug auf Diversität<br />

und Gerechtigkeit überprüft.<br />

TITELFOTO: JEFFBECK.COM<br />

Quelle: www.musikexpress.de/keine-urban-music-mehr-fuehrungskraefte-der-musikindustrie-fordern-weitere-schritte-zur-rassismusbekaempfung-1566675/<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


MUSIKER-NEWS 05<br />

Sammy hagar scheint genug von den ein -<br />

schränkungen durch die Corona-Krise zu haben.<br />

Wenn es nach dem <strong>Musiker</strong> ginge, könnten schon<br />

bald wieder Konzerte stattfinden, um damit der<br />

Musikindustrie und der Wirtschaft des landes zu<br />

helfen – auch wenn diese entscheidung Men -<br />

schenleben kosten würde.<br />

SAMMY HAGAR IST<br />

„BEREIT, KRANK ZU WERDEN UND ZU STERBEN“,<br />

WENN ES DER MUSIKINDUSTRIE HILFT<br />

Der uS-amerikanische RollING StoNe hat<br />

mehrere Künstler dazu befragt, wie sie dazu stehen,<br />

während der Corona-Krise Konzerte zu spielen.<br />

Die meisten waren sich einig, dass es keine<br />

gute Idee sei, voreilig auf die bühne zurückzukehren<br />

und damit das eigene leben und das der Fans<br />

zu riskieren. Sammy hagar hat diesbezüglich aber<br />

eine ganz eigene Auffassung – und er ist sich im<br />

Klaren darüber, dass sie sehr umstritten ist.<br />

Der einstige Sänger von Van halen erklärte<br />

hierzu: „Ich habe kein Problem damit, eine Show<br />

zu spielen, wenn es noch keinen Impfstoff gibt,<br />

sofern die Fälle zurückgehen. Ich gebe hier mal<br />

ein radikales Statement ab. Das ist schwer zu<br />

for mulieren, ohne anderen auf den Schlips zu<br />

treten, aber ehrlich gesagt, würde ich lieber krank<br />

werden und sterben, wenn dieses opfer zu bringen<br />

ist.“<br />

Sammy Hagar: „Wir werden alle mal sterben,<br />

Mann“.<br />

Welches opfer gemeint ist, führte der <strong>Musiker</strong><br />

im Folgenden aus: „Wir müssen die Welt und dieses<br />

land schützen – vor dieser wirtschaftlichen<br />

Sache, die auf lange Sicht mehr Menschen töten<br />

wird. Ich würde es lieber sehen, wenn jeder wieder<br />

an die Arbeit geht. Wenn sich dafür ein paar<br />

von uns opfern müssten, oK. Ich werde für meine<br />

Kinder und meine enkel sterben, damit sie in<br />

etwa so ein leben führen können, wie ich es in<br />

diesem tollen land hatte. So fühle ich halt. Ich<br />

werde nicht rumlaufen und die Krankheit verbreiten.<br />

Aber es gibt vielleicht eine Zeit, in der wir<br />

opfer bringen müssen. Wie viele Menschen sterben<br />

täglich auf der erde? Keine Ahnung. es tut<br />

mir leid, das zu sagen, aber wir werden alle mal<br />

sterben, Mann.“<br />

eine andere Meinung vertritt dagegen beispielsweise<br />

John Fogerty: „Ich glaube, dass<br />

niemand von uns bereit sein wird, bis wir einen<br />

Impfstoff gefunden haben und sich die Men -<br />

schen wieder sicher fühlen. Ich gehöre zum älteren<br />

Personenkreis und viele Menschen in meinem<br />

Alter sind gestorben. Vielleicht denkt da so<br />

ein typ, dass es eine gute Idee ist, aber ich sterbe<br />

nicht für Donald trump. Ich sterbe nicht für<br />

die Wirtschaft.“<br />

Quelle: rollingstone.de/sammy-hagar-musikindustrie-1998643<br />

BRITISCHE SÄNGERIN<br />

SPRICHT ÜBER<br />

RASSISMUS<br />

IN MUSIKINDUSTRIE<br />

Die britische Sängerin Alexandra burke hat in<br />

einem Video auf Instagram über ihre er fah run -<br />

gen mit Rassismus in der Musikindustrie gesprochen.<br />

Nach ihrem Gewinn der Casting show<br />

„the X Factor“ vor zwölf Jahren sei sie unter<br />

anderem gebeten worden, ihre haut zu bleichen<br />

bzw. aufzuhellen, „um weißer auszusehen“.<br />

Ihr wurde auch gesagt, dass sie „wegen der<br />

hautfarbe zehnmal härter arbeiten“ müsse als<br />

eine weiße Künstlerin. In dem Video erinnerte<br />

sie sich auch daran: „Man kann keine Zöpfe<br />

haben, man kann keinen Afro haben. Man<br />

braucht haare, die Weiße ansprechen.“<br />

burke sagte, sie hätte viel früher über den<br />

Ras sismus sprechen können. Sie sei aber zu<br />

ängstlich gewesen. eine Kollegin, die selbst kürz -<br />

lich über ihre eigenen Rassismus erfah run gen<br />

berichtet hatte, und die „black lives Matter“-<br />

be we gung hätten sie zum Schritt ermutigt.<br />

Quelle: orf.at/stories/3170408<br />

Fotoquelle: alexandraburkeofficial.com<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


06 MUSIKER-NEWS<br />

Foto: © meenkulathiamma / Adobe Stock<br />

Börsengang Warner Music:<br />

SO FEIERT DIE EINST KRISELNDE MUSIKINDUSTRIE<br />

IHREN COMEBACK<br />

Für die Musikindustrie war es ein Albtraum:<br />

Massenhaft saugten Konsumenten über illegale<br />

Adressen lieder und komplette Alben aus dem<br />

Internet, ohne dafür zu bezahlen. Innerhalb eines<br />

Jahrzehnts verlor die branche mehr als ein Drittel<br />

ihres umsatzes.<br />

len blavatnik, ein amerikanischer Geschäfts -<br />

mann mit ukrainischen Wurzeln, investierte trotzdem:<br />

Für 3,3 Milliarden Dollar kaufte er im Jahr<br />

2011 Warner Music, den drittgrößten Musik kon -<br />

zern der Welt. Was damals nur wenige realisierten:<br />

Die branche stand am beginn einer neuen<br />

Re vo lution – und eines spektakulären Comebacks.<br />

In jenem Jahr, in dem blavatnik kaufte, setzte<br />

die Musikindustrie weltweit knapp 15 Milliarden<br />

Dollar um, im letzten Jahr waren es mehr als 20<br />

Milliarden. Über die vergangenen fünf Jahre ist<br />

der umsatz um durchschnittlich neun Prozent im<br />

Jahr gewachsen – deutlich stärker als die Welt -<br />

wirt schaft.<br />

Auch Warner Music profitiert von dem boom:<br />

Seit 2015 hat der Konzern seinen umsatz um 50<br />

Prozent gesteigert. Geholfen haben Stars wie<br />

der britische Popsänger ed Sheeran, uS-Rap -<br />

perin Cardi b und R&b-Künstler bruno Mars.<br />

blavatnik nutzt den erfolg: In der vergangenen<br />

Woche platzierte er einen teil seiner Aktien an der<br />

börse. Jetzt wird Warner Music dort auf mehr als<br />

15 Milliarden Dollar taxiert. blavatnik hat sein<br />

Investment also mehr als vervierfacht.<br />

Musik ist plötzlich wieder ein hit: Das Internet,<br />

zunächst der Zerstörer, ist zum erlöser geworden.<br />

Auch die rasant wachsende Verbreitung von<br />

Smart phones kurbelt das Geschäft an, weil Geräte<br />

wie das iPhone auch mobile Musikspieler sind.<br />

Fast zwei Drittel ihrer umsätze erzielt die branche<br />

inzwischen digital. Vor allem Streaming bringt<br />

Geld in die Kasse. Dienste wie Spotify, Apple,<br />

Amazon oder auch tencent bieten Musik als<br />

Abo. Kunden kaufen nicht mehr einzelne lieder<br />

oder Alben, sondern bekommen gegen Gebühr<br />

Zugang zur gesamten bibliothek des An bieters.<br />

bezahlt wird entweder ein Monats beitrag, der in<br />

etwa so viel kostet wie ein Album, oder man lässt<br />

Werbespots über sich ergehen. Im April hat<br />

Warner einen neuen lizenzvertrag mit Spotify<br />

geschlossen. Die Plattform ist inzwischen der<br />

wichtigste Kunde des Konzerns. Im vergangenen<br />

Geschäftsjahr steuerte Spotify 14 Prozent<br />

des Gesamtumsatzes von Warner bei. Apple folgt<br />

mit einem umsatzanteil von 13 Pro zent knapp<br />

dahinter.<br />

Das Geschäft mit physischen tonträgern<br />

schrumpft nur noch leicht: enthusiasten kaufen<br />

Alben in Vinyl; diejenigen, die noch einen CD-<br />

Player besitzen, schaffen Nachfrage nach den<br />

Silberscheiben. Das Wachstum aber wird auch<br />

künftig aus dem Internet kommen. Der branchen -<br />

verband IFPI kalkuliert, dass die Zahl der Abon -<br />

nenten bei Streamingdiensten im vergangenen<br />

Jahr um 34 Prozent auf 341 Millionen gestiegen<br />

ist. Der Finanzdienst bloomberg kalkuliert, dass<br />

sich die einnahmen aus diesem Geschäfts be -<br />

reich bis zum Jahr 2025 verdoppeln können.<br />

Analysten sehen weiter Wachstumspotenzial<br />

vor allem in China. Dort hatten im vorvergangenen<br />

Jahr erst zwei Prozent der bevölkerung ein<br />

Abo bei einem Musikdienst, argumentiert Warner.<br />

Die Analysten der Schweizer bank ubS sehen<br />

Musik als eine langfristige, strukturelle Wachs -<br />

tumsstory.<br />

WIE SOCIAL MEDIA<br />

WIE TIKTOK<br />

DIE MUSIKINDUSTRIE<br />

VERÄNDERT<br />

Der einfluss der Video-App tiktok auf die Mu -<br />

sik industrie wird immer größer – mit teilweise<br />

erheblichen Folgen für <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong>,<br />

Plattenlabels, die Charts, Verwertungs modelle und<br />

sogar die Art, wie Popsongs geschrieben und<br />

produziert werden.<br />

Momentan liegt Instagram mit einer Milliarde<br />

Nutzerinnen und Nutzer auf Platz 6 der größten<br />

sozialen Netzwerke weltweit, könnte diesen Platz<br />

aber schon bald an tiktok verlieren. Die Video-<br />

App des chinesischen Konzerns byteDance hat<br />

bislang 800 Millionen userinnen und user weltweit<br />

– tendenz steigend, und das trotz Kritik am<br />

Datenschutz von tiktok und Vorwürfen, dass dort<br />

homosexuelle Nutzerinnen und Nutzer und Men -<br />

schen mit behinderung diskriminiert werden.<br />

Doch die Nutzungszahlen steigen, wohl auch<br />

wegen der aktuellen Weltlage, denn die Inhalte<br />

von tiktok sind wie gemacht für unkomplizierte<br />

unterhaltung in langweiliger Quarantäne: userinnen<br />

und user performen lippensynchron zu Schnipseln<br />

ihrer lieblingssongs, unterlegen kleine Sketche<br />

mit Musik oder machen bei tanzchallenges zu<br />

bestimmten liedern mit. Musik spielt auf tiktok<br />

eine extrem große Rolle.<br />

Auf diese Art hat sich tiktok zu einem neuen<br />

Player auf dem Musikmarkt entwickelt, der aktuell<br />

dabei ist, die Musikindustrie zu verändern. „Der<br />

einfluss von tiktok auf die Charts wächst seit<br />

einigen Jahren und wird immer deutlicher. Das<br />

offensichtlichste beispiel dafür ist lil Nas X – er<br />

hat dank eines Songs auf tiktok den Durch bruch<br />

geschafft“, so Chaz Jenkins vom unternehmen<br />

Chart Metric, das die Charts von Streaming -<br />

diensten analysiert.<br />

Foto: © MclittleStock / Adobe Stock<br />

Quelle: www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/boersengang-warner-music-so-feiert-die-einst-kriselnde-musikindustrie-ihrencomeback-1029297443<br />

Quelle: www.deutschlandfunk.de/social-media-wie-tiktok-diemusikindustrie-veraendert.807.de.html?dram:article_id=477229<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


MUSIKER-NEWS 07<br />

DIE MUSIKINDUSTRIE KOMMT ZUSAMMEN<br />

IM KAMPF GEGEN COVID-19<br />

Foto: © Masson / Adobe Stock<br />

CoVID-19 hat die globale Musikindustrie hart<br />

getroffen. Auf der ganzen Welt wurden Konzerte<br />

und Musikfestivals abgesagt, um die Aus brei tung<br />

des Virus zu stoppen, und viele unternehmen<br />

mussten vorübergehend Personal entlassen und<br />

budgets kürzen.<br />

Doch während die branche sich mit den vor<br />

ihr liegenden herausforderungen abfindet, war<br />

die bedeutung, die Musik für die Zusammen füh -<br />

rung von Gemeinschaften hat, noch nie so groß<br />

wie heute. eine Reihe von Initiativen auf globaler<br />

und sehr lokaler ebene nutzen Musik, um Gemein -<br />

schaften zusammenzubringen und unser aller<br />

Gesundheit und Wohlbefinden zu stärken.<br />

Zum beispiel hat die Weltgesundheits organi -<br />

sation (Who) zusammen mit Global Citizen die<br />

„together At home“ live-Streaming-Initiative ge -<br />

startet, die von lady Gaga kuratiert wird und die<br />

Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens, die an<br />

vorderster Front arbeiten, feiert. Die Initiative ist<br />

teil einer größeren Kampagne, welche schon zig<br />

Millionen Dollar für den Kampf gegen CoVID-19<br />

mobilisiert hat.<br />

Auch die berliner Club Commission bringt im<br />

Rahmen des „united We Stream“-Programms<br />

DJs aus der ganzen Welt zusammen, um neue<br />

Musik und Kooperationen für jedermann zugäng -<br />

lich zu machen.<br />

In Afrika singen bekannte <strong>Musiker</strong> über Vor -<br />

sichts maßnahmen wie das händewaschen zum<br />

Schutz vor CoVID-19. In den Vereinigten Staaten<br />

hat das Musikunternehmen the orchard das<br />

Stay At home Festival auf Instagram live gestartet,<br />

während das Quarantäne-Fest in Spanien 30<br />

Künstler online zusammenbrachte.<br />

Das berühmte belgische Musikfestival tomor row -<br />

land hat damit begonnen, Millionen von Anhän gern<br />

auf Facebook und Youtube kostenlose live-<br />

Streaming-DJ-Sets der wichtigsten nationalen<br />

und internationalen DJs anzubieten. Sechzig<br />

Künstler*innen in belgien haben beschlossen,<br />

das lied „We Are the World“ zu covern, um die<br />

opfer von CoVID-19 und auch das medizinische<br />

Personal zu ehren. einhundert niederländische<br />

Künstler und einflussnehmer veröffentlichten den<br />

Song „Sunshine“.<br />

es gibt zu viele beispiele, um sie alle aufzuzählen.<br />

Von Italienern, die auf balkonen singen,<br />

bis hin zu Yo-Yo Ma, der ein lieblingslied der hei -<br />

lung teilt. Musik ist wichtiger denn je.<br />

Musik vereint Menschen. Sie ist unsere universelle<br />

Sprache. und so hat Musik auch einen<br />

einfluss auf die Verwirklichung der Ziele der<br />

nachhaltigen entwicklung (SDGs) und der<br />

Aktionsdekade. Sie kann die Gleichstellung der<br />

Geschlechter fördern, wie die Keychange-be -<br />

wegung in ganz europa gezeigt hat. Sie erarbeitet<br />

lösungen zur bekämpfung der Klimakrise,<br />

durch Null-Abfall-Festivals und Initiativen für grüne<br />

energie. Aber die Pandemie hat ernsthafte Aus -<br />

wirkungen auf die Musikindustrie. Die Absage<br />

des SXSW-Festivals in Austin, texas, verursachte<br />

der Stadt einen geschätzten Verlust von 350<br />

Millionen Dollar. ein Großteil davon betraf Arbeits -<br />

plätze außerhalb der Musikbranche, von lebens -<br />

mittelgeschäften bis zu hotels, von taxifahrern<br />

bis zu Reinigungskräften – wenn Musik verschwindet,<br />

werden wir alle ärmer.<br />

Wenn wir das Potenzial von Musik jetzt erkennen,<br />

während wir durch diese Krise gehen, werden<br />

wir sie in Zukunft besser schützen, erhalten<br />

und feiern können. Sie kann uns helfen, die<br />

SDGs zu verwirklichen und die Welt zu einem<br />

gerechteren, ausgewogeneren ort zu machen.<br />

Jetzt ist es an der Zeit, dies zu erkennen, und<br />

um Musik zu hören.<br />

Lady Gaga:<br />

KEINE WEIBLICHE<br />

HILFE IN DER<br />

MUSIKINDUSTRIE<br />

Lady Gaga will nicht dieselben Fehler<br />

machen, wie es die Frauen in der Musik in -<br />

dus trie bei ihr getan haben.<br />

Deswegen hat die Sängerin ihren jüngeren<br />

Kolleginnen wie Billie Eilish ihre Unter -<br />

stüt zung zugesprochen. Gegenüber „Apple“<br />

meinte die 34-Jährige: „Die Wahrheit ist, dass<br />

ich mit älteren Frauen eine harte Zeit hatte,<br />

abgesehen von Céline Dion. Im Sinne von,<br />

dass ich eine weibliche Mentorin hatte, die<br />

mir sagte: ,So wird es gemacht‘. Es hat sich<br />

als schwierig für mich herausgestellt, jemanden<br />

in meinem Leben zu haben, der mir den<br />

Weg zeigte.“<br />

Lady Gaga zeigt sich nicht nur ihren jüngeren<br />

Kolleginnen gegenüber unterstützend<br />

und großzügig, sondern auch gegenüber<br />

Fans, die sie im Supermarkt trifft.<br />

Quelle: www.fan-lexikon.de/musik/news/lady-gaga-keineweibliche-hilfe-in-der-musikindustrie.247729.html<br />

Foto: © Norbert Schoerner / Universal Music<br />

Quelle: unric.org/de/1404<strong>2020</strong>-musikindustrie-gegen-covid-19<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


08 MUSIKER-NEWS<br />

„Women In Music Pt. III“ von HAIM<br />

ist bei Universal erschienen.<br />

Foto: © Reto Schmid / Universal Music<br />

HAIM TRETEN GEGEN DIE ALTHERREN-ATMOSPHÄRE<br />

DER MUSIKINDUSTRIE AN<br />

Die drei Schwestern von hAIM haben sich vom<br />

Indie-Rock-Geheimtipp zu einer großen band en t -<br />

wickelt: mit klarer politischer haltung und ur-ameri -<br />

kanischem Sound. Ihr neues Album „Women in<br />

Music Pt. III“ hat auch eine feministische bot schaft.<br />

„Women In Music Pt. III“ heißt das neue Album<br />

der kalifornischen band hAIM, das nun erschienen<br />

ist. hAIM sind eine band, die aus drei Schwestern<br />

besteht. Die erste Single des Albums erschien<br />

bereits vor einem Jahr, die Platte selbst wurde von<br />

den Fans sehnlich erwartet und hätte im April<br />

erscheinen sollen – die Veröffentlichung wurde<br />

aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.<br />

„Ziehst du im bett dieselben Gesichter wie auf<br />

der bühne?" Sexistische Fragen wie diese stellen<br />

Journalisten den Mitgliedern von hAIM seit<br />

Anfang ihrer Karriere. Als drei junge Frauen, die<br />

Musik machen, haben Danielle, este und Alana<br />

haim hunderte Kommentare zu ihrem Aussehen<br />

und ihren musikalischen Fähigkeiten bekommen.<br />

Kein Wunder, dass sie langsam die Nase voll<br />

davon haben. Die ersten Zeilen im Song „Man<br />

From the <strong>Magazin</strong>e“ sind direkt an Journalisten<br />

gerichtet, die hAIM auf ihr Aussehen reduzieren:<br />

„Was ist das denn für ne Frage, Mann?“<br />

Der Albumtitel „Women In Music Pt. III“ ist eine<br />

direkte Anspielung auf die Altherren-Atmosphäre<br />

der Musikindustrie. hAIM sind eine gestandene,<br />

Grammy-nominierte band mit knapp drei Millionen<br />

Followern in den sozialen Netzwerken – und trotz -<br />

dem, erzählen sie in Interviews, wollen ihnen männliche<br />

Angestellte in Gitarrenläden immer noch<br />

Akkor de erklären. hAIM können es mittlerweile mit<br />

humor nehmen. und ihr neues Album sollte alle<br />

Zweifel an ihren Fähigkeiten und ihrem Status als<br />

momentan größte band der Welt ausräumen.<br />

Die britische Musikzeitschrift NMe hat in ihrer<br />

Rezension von „Women In Music Pt. III“ die<br />

höchstwertung vergeben: fünf von fünf Sternen.<br />

und tatsächlich ist dieses Album hAIMs bisher<br />

bestes. Die Songs entstanden während einer für<br />

die Schwestern schwierigen Zeit. bei Sängerin<br />

Danielles Partner und gleichzeitig dem Produ zenten<br />

des Albums, Ariel Rechtshaid, wurde hoden krebs<br />

diagnostiziert. und Alana haim traue rte um eine<br />

enge Freundin, die bei einem Auto unfall ums leben<br />

gekommen war.<br />

Die Songs auf „Women In Music Pt. III“ sind<br />

vielleicht auch deswegen insgesamt eher ruhig:<br />

Das tempo ist bedächtig, der Fokus liegt auf den<br />

texten und den Melodien. Musikalisch passiert<br />

aber innerhalb dieser Grundausrichtung sehr viel.<br />

Folk-legende Joni Mitchells einfluss ist schnell<br />

er kennbar, genauso wie hAIMs Faible für den<br />

sonnen geküssten Rock-Sound von Fleetwood<br />

Mac. Aber auch hAIMs andere große leiden schaft<br />

dringt zum ersten Mal richtig durch: der poppige<br />

R&b-Sound der späten 90er- und frühen Nuller -<br />

jahre.<br />

Dieses selbstverständliche und natürlich wirkende<br />

Genre-hopping ist vielen bands, die von<br />

hAIMs Musik beeinflusst sind, in Fleisch und blut<br />

übergegangen. eine neue Generation von Mu -<br />

sikerinnen und bands, in den uSA und auch in<br />

Deutschland, positionieren sich wie hAIM auch<br />

klar gegen Sexismus und Rassismus und lassen<br />

ihre Musik zwischen Rock, R&b und hip-hop hin<br />

und her tänzeln. hAIMs Ästhetik, einstellung und<br />

Sound haben also schon in den letzten paar<br />

Jahren bereits deutliche Spuren hinterlassen.<br />

und mit „Women In Music Pt. III“ haben sie ein<br />

Album gemacht, das auch 2040 noch höre -<br />

rinnen und hörer neu für sich entdecken werden:<br />

einen modernen Klassiker.<br />

www.br.de/nachrichten/kultur/haim-treten-gegen-die-altherren-atmosphaere-der-musikindustrie-an,S3DJ2Qm<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


DEuTSCHER RoCK & PoP MuSIKERVERBAND E.V.<br />

DEuTSCHE PoPSTIFTuNG uND MuSIKER MAGAzIN<br />

PRäSENTIEREN<br />

Die verschiedenen Deutschen Rock- und Pop-Preise werden in folgenden Sparten verliehen:<br />

8 Hauptkategorien:<br />

Rock, Pop, Hard Rock, Funk & Soul,<br />

Alternative/Independent, Singer-Songwriter, Singer, Country<br />

119 Sonderkategorien:<br />

Rock, Pop, Funk & Soul, Hard Rock, Alternative, Metal, Jazz-Rock, Rhythm & Blues, New Age,<br />

Reggae, Latin-Pop, Folkrock, Country, Gospel, Musical, Punk, Fusion-Jazz-Rock,<br />

Gothic/Wave, Weltmusik, Hip-Hop, Schlager, Filmmusik, Kinderlieder,<br />

Experimental, Fusion, Hardcore, Industrial, Progressiv, Ska, New Metal, Trance, Elektronik, Dancehall, Elektropop,<br />

Blues, Rock’n’Roll/Rockabilly, Cover/Revival, A Capella, Tonstudio,<br />

Independent-Label, Independent-Musikverlag, Booking-Agentur, Musikmanager, Musikproduzent,<br />

Förderung der Rock- & Popmusik, Lebenswerk, neuer Rock- & Popkünstler, CD-Album (deutschsprachig),<br />

CD-Album (englischsprachig), Studioaufnahme, Single, Song (deutschsprachig), Song (englischsprachig),<br />

Musikvideo, beste Komposition, deutscher Text, Booklet und Inlaycard,<br />

Instrumentalband, Instrumentalsolist, Instrumentalalbum, bester Gitarrist, bester Keyboarder, bester Schlagzeuger,<br />

bester Bassist, bester Percussionist, bestes Arrangement, bestes Blasinstrument<br />

an Nachwuchsmusikgruppen, Einzelmusiker & Sänger*innen sowie an Profimusiker<br />

Anmeldegebühren pro Kategorie: € 20,– DRMV-Mitglieder / € 30,– DRMV-Nichtmitglieder (Bitte den Bewerbungsunterlagen beilegen.)<br />

Teilnahmegebühr: € 150,– je Sparte bei Auswahl durch die Bundesjury<br />

(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von € 1000,– für eigene Gäste/Fans)<br />

INFOS: Deutsche Pop Stiftung • Kolberger Straße 30 • 21339 Lüneburg<br />

Telefon: 0 41 31/ 23 30 30 • E-Mail: info@drmv.de / info@deutschepopstiftung.de<br />

ANMELDEFORMuLAR: www.musiker-online.com/festival-konzept/anmeldung<br />

Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung,<br />

des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V., des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.<br />

Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.<br />

Jährlich publiziert über dpa in über 2.000 Tageszeitungen und Musikzeitschriften.<br />

12. Dezember <strong>2020</strong> – Siegen<br />

Kongresszentrum Siegerlandhalle


10 FESTIVAL<br />

38. DEUTSCHER<br />

ROCK & POP PREIS <strong>2020</strong><br />

am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />

Kongresszentrum Siegerlandhalle – Siegen<br />

ZIEL/KONZEPT<br />

<strong>2020</strong> werden zum 38. Mal insgesamt über<br />

In<br />

125 „Deutsche Rock & Pop Preise“ der verschiedensten<br />

musikalischen Bereiche an herausragende<br />

Nachwuchsmusikgruppen, Nach -<br />

wuchs einzelkünstler*innen sowie durch eine<br />

Fachjury ausgewählte professionelle Musik grup -<br />

pen und Einzelkünstler*innen mit Ton träger ver -<br />

trag verliehen. So sollen auch in diesem Jahr<br />

Künstler so unterschiedlicher musikstilistischer<br />

Bereiche wie Rock, Pop, Country, Hard & Heavy,<br />

Alternative, Weltmusik, Reggae, Funk & Soul<br />

u.v.a.m. geehrt werden. Einziges Kriterium ist<br />

dabei der künstlerische Anspruch. In ihrer kulturellen<br />

und künstlerischen Ausrichtung steht<br />

diese Kulturveranstaltung damit im be wussten<br />

Gegensatz zu bisherigen Veranstaltungs zere mo -<br />

nien von Industriepreisen und TV-Anstalten.<br />

Durch die Auszeichnung in über 125 verschiedenen<br />

Musikgenres wird der heutigen musikalischen<br />

Vielfalt im Bereich der Rock- & Pop musik<br />

Rechnung getragen. Damit soll erreicht werden,<br />

dass sich möglichst viele Musikgruppen, Einzel -<br />

künstlerinnen und -künstler in ihrer Stilistik wiederfinden.<br />

Diese Kulturveranstaltung soll wie bisher als<br />

Plattform des kreativen Nachwuchses, aber<br />

auch als Treffpunkt einzelner etablierter Künst -<br />

ler*innen und Persönlichkeiten des musikalischwirtschaftlichen<br />

Umfeldes dienen.<br />

FINANZIERUNG<br />

Kulturveranstaltung wird im Wesent -<br />

Diese<br />

lichen – wie in den vergangenen Jahren<br />

auch – durch die Deutsche Popstiftung, den<br />

Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und<br />

die am Wettbewerb beteiligten Musikgruppen<br />

und Künstler*innen finanziert. Von allen Be wer -<br />

bern dieses bundesweiten kulturellen Wett be -<br />

werbs wird – ebenfalls wie in den Jahren zuvor –


11<br />

ein Solidarbeitrag in Form einer geringen An -<br />

meldegebühr verlangt. Alle durch die Bundes -<br />

jury ausgewählten Finalteilnehmer sowie durch<br />

die Bundesjury nominierten Preisträger der<br />

Neben- und Sonderkategorien zahlen außerdem<br />

einen Teilnahmebetrag pro Musiksparte,<br />

um die Selbst finanzierung dieses musikereigenen<br />

Kulturfesti vals auf Bundesebene zu ge -<br />

währleisten. Diese solidarische Gemeinschafts -<br />

finanzierung ist in Deutschland einmalig: Damit<br />

wird auch der 38. Deutsche Rock & Pop Preis<br />

wieder gemeinschaftlich finanziert durch die<br />

Stiftungs- und Verbandsträger, die ca. 3000<br />

Musikgruppen, <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> im<br />

Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V.<br />

sowie durch die über 1000 Teilnehmer dieses<br />

Festivals.<br />

KATEGORIEN<br />

können an herausragende etablierte Musik -<br />

gruppen, <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> sowie in den<br />

Sonderkategorien „Bester Gitarrist”, „Bester<br />

Keyboarder”, „Bester Schlagzeuger”, „Bester<br />

Bassist”, „Beste Komposition” etc. verliehen werden.<br />

Hierfür kann man sich direkt bewerben. Die<br />

Bundesjury entscheidet, ob besondere Leis tun -<br />

gen in diesen Bereichen vorliegen.<br />

FOLGENDE<br />

EINZELKATEGORIEN<br />

WERDEN AUSGESCHRIEBEN:<br />

8 Hauptkategorien<br />

119 Sonderkategorien<br />

bedeutenden, aber bisher bei Preisverlei hun -<br />

gen vernachlässigten Musikrichtungen ebenfalls<br />

gewürdigt werden können. In den acht<br />

Hauptkategorien werden die Finalaus schei -<br />

dun gen (und/oder Halbfinalvorentscheide) tags -<br />

über live am Festivalort auf der Bühne erfolgen.<br />

In den übrigen Kategorien entscheidet die<br />

Bundesjury allein aufgrund des eingeschickten<br />

Materials über eine Nominierung bzw. Aus -<br />

zeichnung bei der Preisverleihung.<br />

Mit der Aufnahme von Kategorien, die sich<br />

mit dem künstlerischen und technischen Um -<br />

feld einer CD-Produktion und des Musikmana -<br />

ge ments auseinandersetzen (Studiopro duktion,<br />

CD-Design, Independent-Label, Künstler agentur<br />

etc.), sollen – wie im Vorjahr – auch diese<br />

ansonsten im Schatten von künstlerischen<br />

Auszeichnungen stehenden Firmen und Per so -<br />

nen geehrt werden.<br />

Gegensatz zu anderen deutschen Musik -<br />

Im<br />

preisen werden die Deutschen Rock & Pop<br />

Preise <strong>2020</strong> in über 125 verschiedenen musikstilistischen<br />

Bereichen verliehen. Weitere Preise<br />

Durch die differenzierte Auswahl an Sonder -<br />

kategorien wird gewährleistet, dass eine große<br />

Anzahl vielversprechender Musikgruppen, In -<br />

terpreten und Künstler*innen in musikhistorisch<br />

Jede Band/jeder Künstler kann sich mit<br />

einer CD/einem Musikvideo pro Kategorie<br />

(möglichst eine Liveaufnahme) bei der<br />

Deutschen Pop stiftung für die verschiedenen<br />

Kategorien bewerben.<br />

8


12 FESTIVAL<br />

BEWERBUNGSGEBÜHR<br />

20 Euro<br />

drMV-Mitglieder<br />

30 Euro<br />

drMV-nicHtMitglieder<br />

Nach dem Bewerbungsschluss ermitteln<br />

unabhängige Expertenjuroren, die von der<br />

Deutschen Popstiftung eingesetzt werden, die<br />

Teilnehmer am Finale und die Preisträger der<br />

Neben- und Sonder kategorien des 38.<br />

Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2020</strong>. Mithilfe<br />

eines detaillierten Be wer tungsbogens (Arran-<br />

ge ment, Instrumen tierung, Gesang, Text, Kom -<br />

position, Originalität, Kreativität etc.) ermittelt<br />

die Festivaljury die live im Finale des 38.<br />

Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> auftretenden<br />

Musik gruppen und Einzelinterpreten<br />

der Hauptkategorien. Um eine gerechte Preis -<br />

verleihung zu gewährleisten, kann die Bundes -<br />

jury, wenn die Einordnung den Juroren passend<br />

erscheint, Preise auch in anderen als den<br />

durch die Künstler ursprünglich beworbenen<br />

Kategorien zuerkennen.<br />

TEILNAHME<br />

Teilnehmer am Finale des 38. Deut -<br />

Die<br />

schen Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> erhalten<br />

durch die Deutsche Popstiftung eine Ein -<br />

ladung nebst Teilnahmeformular. Die in allen<br />

Sparten und Bereichen nominierten Bands und<br />

Künstler*innen werden persönlich eingeladen.<br />

Erst die Rücksendung des ausgefüllten Teil -<br />

nahme formulars und die Entrichtung der Teil -<br />

nahmegebühr in Höhe von 150 Euro je Haupt -<br />

kategorie und je erste Sonderkategorie (alle<br />

weiteren 100 Euro) garantieren die Teilnahme<br />

am 38. Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2020</strong>.<br />

Die Finalisten (Einzelkünstler*innen und Musik -<br />

gruppen) der Hauptkategorien und die ausgezeichneten<br />

Preisträger der Sonderkategorien<br />

erhalten im Gegenzug je 50 Eintrittskarten (mit<br />

Publikumsabstimmung) im Gesamtwert von<br />

1000 Euro für den eigenen Gäste-/Fankreis.<br />

Mit der Nichtrücksendung des Anmelde for -<br />

mulars und der Nichtentrichtung der Teilnah me -<br />

gebühr verfallen die Teilnahme und Preis zuer -<br />

kennung.<br />

Die Ergebnisse der Wahl und Auszeichnung<br />

durch die Festivaljury werden auf der Website<br />

des DRMV www.musiker-online.tv und durch<br />

die Kulturzeitschrift <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> nach dem<br />

Festival veröffentlicht.<br />

PREISVERLEIHUNG<br />

gehen davon aus, dass wir die Preis -<br />

Wir<br />

verleihungsgala des 38. Deutschen<br />

Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> am 12. Dezember in<br />

der Siegerlandhalle in Siegen durchführen werden.<br />

Die circa achtstündigen Liveauftritte der aus -<br />

gewählten Teilnehmer der Hauptkategorien finden<br />

allerdings ausdrücklich wegen der einschränkenden<br />

Corona-Regeln in diesem Jahr<br />

nicht statt. Somit müssen wir die fast zehnstündige<br />

Gesamtveranstaltung auf ca. drei Stun den<br />

reduzieren.<br />

Wenn das Land NRW so diese dreistündige<br />

Preisverleihungsgala genehmigt, werden wir<br />

diese am 12. Dezember in der Sieger land -<br />

halle in Siegen abends zwischen 20:00 und<br />

23:00 Uhr durchführen. Ein Kom pro miss, den<br />

wir leider eingehen müssen.<br />

Den 24 Juroren der Bundesjury werden dann<br />

im Oktober/November die durch eine Voraus -<br />

wahl-Jury ermittelten Songs der Finalteilnehmer<br />

(Hauptkategorien 1 – 8) zugesandt. Die Bewerber<br />

können vorher einen Song festlegen, der gewertet<br />

werden soll. Jeder der Juroren erhält dann<br />

einen detaillierten Bewertungsbogen (Punktie-<br />

rung 1 – 6) und schickt diesen ausgefüllt an den<br />

DRMV/Deutsche PopStiftung zur additiven Ge -<br />

samtauswertung zurück.<br />

Ergibt die Addition aller Wertungen durch<br />

die Juroren in einzelnen Sparten ein gleiches<br />

Wertungsergebnis, werden in diesem Bereich<br />

gerechterweise diese gleichwertig ermittelten<br />

Preisträger gleichermaßen ausgezeichnet, da<br />

sich die Jury zu einem Gesamtbewer tungs -<br />

hearing nicht treffen kann, sondern jeder Juror<br />

eine Einzelauswertung vornimmt. Alle ermittelten<br />

Preisträger erhalten anschließend – wenn<br />

eine Geneh mi gung vorliegt – eine Einladung<br />

zur Preisverleihungsgala für den 12. Dezember<br />

in der Siegerlandhalle in Siegen.<br />

Sollte dieser musikereigene Musikwett be werb<br />

am 12. Dezember <strong>2020</strong> in der Sieger land halle<br />

durch das Land NRW gänzlich verboten werden,<br />

wird die Bundesjury zuvor die Preisträger<br />

anhand des eingereichten Bewer bungs ma -<br />

terials (CDs etc.) auswählen und alle Preise der<br />

Preisträger (Haupt- und Sonderkategorien)<br />

öffentlichkeitswirksam online verleihen. Die<br />

DIN-A3-Urkunden werden in diesem Fall an alle<br />

Preisträger postalisch verschickt.<br />

Die umfassende Preisverleihung aller Preis -<br />

träger findet, falls sie genehmigt wird, am 12.<br />

Dezember <strong>2020</strong> zum Schluss des 38. Deutschen<br />

Rock & Pop Preises <strong>2020</strong> in der Sieger land -<br />

halle in Siegen statt. Dafür werden zuerst alle<br />

Preis träger der Sonderkategorien auf die Bühne<br />

gerufen und dann der Reihe nach ausgezeichnet.<br />

Dann werden alle Preisträger der Haupt -<br />

kate go rien auf die Bühne ge rufen und ebenfalls<br />

feierlich ausgezeichnet. Zum Schluss beider<br />

Preis ver lei hungen werden alle Preisträger für<br />

die anwesenden Journalisten, Fotografen und<br />

Video ka meras unter Einspielung der Festival -<br />

hymne im Halb kreis gruppiert, um für die zahlreichen<br />

Be richt erstattungen der bundesweiten<br />

Tages zei tungen geeignete Medienfotos zur Ver -<br />

fü gung zu haben.<br />

Web: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV<br />

Pressedokumentation 2019:<br />

WWW.YUMPU.COM/DE/DOCUMENT/READ<br />

/63397666/37-DEUTSCHER-ROCK-POP-<br />

PREIS-2019-PRESSEDOKUMENTATION<br />

text: OLE SEELENMEYER<br />

Fotos: LUDWIG CZAPLA


ANMELDUNG<br />

Hiermit melde ich mich/uns für den Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> an.<br />

FESTIVAL 13<br />

38. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2020</strong><br />

Band/Künstler*in: .........................................................<br />

Ansprechpartner*in: ......................................................<br />

Straße: ..........................................................................<br />

PLZ Ort: ........................................................................<br />

Bundesland: ..................................................................<br />

Tel.: ...............................................................................<br />

Mobil: ............................................................................<br />

Fax: ....................................................................................<br />

E-Mail: ................................................................................<br />

Internet: ..............................................................................<br />

DRMV-Mitgl.-Nr.: ................................................................<br />

GEMA-Mitglied?: q nein q ja:<br />

q angeschl. q außerord. q ordentlich<br />

Anmeldungen in mehreren Sparten sind möglich.<br />

Bewerbungsgebühr pro Musiksparte: 20,– Euro DRMV-Mitglieder /30,– Euro DRMV-Nichtmitglieder<br />

Die Bewerbungsgebühren in Höhe von Euro ........... q in bar beigelegt q als Scheck beigelegt q per Überweisung<br />

Bankverbindung: Deutsche Popstiftung, Postbank Hamburg, IBAN: DE08 2001 0020 0964 2792 08, BIC: PBNKDEFF<br />

Dieses Anmeldeformular, CD und Bewerbungsgebühr bitte spätestens bis 1. September <strong>2020</strong> an:<br />

Deutsche Popstiftung, Bewerbung <strong>2020</strong>, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg<br />

Teilnahmegebühr: 150,– Euro je Hauptkategorie und je erste Sonder ka te gorie (alle weiteren 100,– Euro) – Diese Gebühr fällt erst<br />

nach Auswahl durch die Bundesjury an. (Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von 1.000,– Euro für eigene Gäste/Fans)<br />

38. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2020</strong>: HAuPTKATEgoRiEN<br />

Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />

q 1<br />

q 2<br />

q 3<br />

q 4<br />

q 5<br />

q 6<br />

q 7<br />

q 8<br />

Deutscher Rock Preis (beste Rock-Band)<br />

Deutscher Pop Preis (beste Pop-Band)<br />

Deutscher Hard Rock Preis (beste Hard’n’Heavy-Band)<br />

Deutscher Funk & Soul Preis (beste Funk/Soul-Band)<br />

Deutscher Alternative Preis (beste Alternative-Band)<br />

Deutscher Singer-Songwriter Preis (beste*r Solosänger*in – Wertung: Eigenkomposition und Stimme)<br />

Deutscher Singer Preis (beste*r Solosänger*in – Wertung: Stimme)<br />

Deutscher Country Preis (beste Country-Band)<br />

Die durch die Jury ausgewählten Teilnehmer der Hauptkategorien präsentieren sich am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />

im Finale auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen mit jeweils einem Song (maximale Länge: 4 Minuten).<br />

38. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2020</strong>: SoNDERKATEgoRiEN<br />

q 9<br />

Beste Filmmusik<br />

q 18<br />

Bestes Trancealbum<br />

q 26<br />

Beste A-Capella-Band<br />

q 10 Bestes Kinderlieder-Album<br />

q 11 Beste Experimentalband<br />

q 12 Beste Crossoverband<br />

q 13 Beste Hardcoreband<br />

q 14 Beste Industrialband<br />

q 15 Beste Progressiveband<br />

q 16 Beste Skaband<br />

q 19<br />

q 20<br />

q 21<br />

q 22<br />

q 23<br />

q 24<br />

Beste(r) Mundart-Interpret*in<br />

Beste(r) Electronic-Interpret*in<br />

Bestes Dancehall-Album<br />

Beste Elektropopband<br />

Bestes traditionelles Blues-Album<br />

Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband<br />

q 27<br />

q 28<br />

q 29<br />

q 30<br />

q 31<br />

q 32<br />

Bestes Chanson-Album<br />

Beste Punkband<br />

Beste Gothic/Wave-Band<br />

Beste(r) Gospel-Interpret*in<br />

Beste Gospelgruppe<br />

Bestes Weltmusikalbum<br />

q 17<br />

Beste Nu-Metal-Band<br />

q 25<br />

Beste Cover/Revivalband<br />

q 33<br />

Bestes Hip-Hop-Album<br />

EINSENDESCHLUSS: 1. SEPTEMBER <strong>2020</strong>


14 FESTIVAL<br />

Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />

BEREICH RoCK:<br />

q 34 Beste Rocksängerin<br />

q 35 Bester Rocksänger<br />

q 36 Bester Rocksong<br />

q 37 Bestes Rockalbum<br />

BEREICH PoP:<br />

q 38 Beste Popsängerin<br />

q 39 Bester Popsänger<br />

q 40 Bester Popsong<br />

q 41 Bestes Popalbum<br />

BEREICH FuNK:<br />

q 42 Beste Funk-Sängerin<br />

q 43 Bester Funk-Sänger<br />

q 44 Bester Funk-Song<br />

q 45 Bestes Funk-Album<br />

BEREICH HARD RoCK:<br />

q 46 Beste Hard-Rock-Sängerin<br />

q 47 Bester Hard-Rock-Sänger<br />

q 48 Bester Hard-Rock-Song<br />

q 49 Bestes Hard-Rock-Album<br />

BEREICH METAl:<br />

q 50 Beste Metal-Sängerin<br />

q 51 Bester Metal-Sänger<br />

q 52 Beste Metal-Band<br />

q 53 Bester Metal-Song<br />

q 54 Bestes Metal-Album<br />

BEREICH FuSIoN-JAzz-RoCK:<br />

q 55 Beste Fusion-Jazz-Rock-Sängerin<br />

q 56 Bester Fusion-Jazz-Rock-Sänger<br />

q 57 Beste Fusion-Jazz-Rock-Band<br />

q 58 Bester Fusion-Jazz-Rock-Song<br />

q 59 Bestes Fusion-Jazz-Rock-Album<br />

BEREICH AlTERNATIvE:<br />

q 60 Beste Alternative-Sängerin<br />

q 61 Bester Alternative-Sänger<br />

q 62 Bester Alternative-Song<br />

q 63 Bestes Alternative-Album<br />

BEREICH NEW AGE:<br />

q 64 Beste New-Age-Band<br />

q 65 Bester New-Age-Song<br />

q 66 Bestes New-Age-Album<br />

BEREICH R’N’B/Soul:<br />

q 67 Beste R’n’B/Soul-Sängerin<br />

q 68 Bester R’n’B/Soul-Sänger<br />

q 69 Beste R’n’B/Soul-Band<br />

q 70 Bester R’n’B/Soul-Song<br />

q 71 Bestes R’n’B/Soul-Album<br />

BEREICH REGGAE:<br />

q 72 Beste Reggae-Sängerin<br />

q 73 Bester Reggae-Sänger<br />

q 74 Beste Reggae-Band<br />

q 75 Bestes Reggae-Album<br />

BEREICH lATIN-PoP:<br />

q 76 Beste Latin-Pop-Sängerin<br />

q 77 Bester Latin-Pop-Sänger<br />

q 78 Beste Latin-Pop-Band<br />

q 79 Bester Latin-Pop-Song<br />

q 80 Bestes Latin-Pop-Album<br />

BEREICH FolKRoCK:<br />

q 81 Beste Folkrocksängerin<br />

q 82 Bester Folkrocksänger<br />

q 83 Beste Folkrockband<br />

q 84 Bester Folkrocksong<br />

q 85 Bestes Folkrockalbum<br />

BEREICH CouNTRy:<br />

q 86 Beste Country-Sängerin<br />

q 87 Bester Country-Sänger<br />

q 88 Bester Country-Song<br />

q 89 Bestes Country-Album<br />

BEREICH SCHlAGER:<br />

q 90 Beste Schlager-Sängerin<br />

q 91 Bester Schlager-Sänger<br />

q 92 Beste Schlager-Band<br />

q 93 Bester Schlager-Song<br />

q 94 Bestes Schlager-Album<br />

BEREICH MuSICAl:<br />

q 95 Beste Musicalsängerin<br />

q 96 Bester Musicalsänger<br />

q 97 Bestes Musicalalbum<br />

Die durch die Jury nominierten Preisträger aller Sonderkategorien werden am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />

auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen bekanntgegeben.<br />

Die Anmeldeformulare können auch unter www.musiker-online.tv heruntergeladen werden.<br />

MuSIKBuSINESS:<br />

q 98 Bestes Rock-/Pop-Tonstudio (Preis-Leistungs-Verhältnis)<br />

(Bew.: CD, Studioausstattung, Mietpreis etc.)<br />

q 99 Bestes kreatives Independent-label (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Produktionsübersicht (CD), Vertriebswege etc.)<br />

q 100 Bester Independent Musikverlag (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Künstlerübersicht, Vermarktungsstrategie etc.)<br />

q 101 Beste Booking-Agentur (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Künstler-, Konzert- und Tourneeübersicht)<br />

q 102 Erfolgreiche*r Musikmanager*in (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Künstler- und Vermarktungsunterlagen)<br />

q 103 Erfolgreiche*r Musikproduzent*in (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Künstler- und Produktionsangaben, CD)<br />

q 104 Kulturpreis für die Förderung der Rock- & Popmusik in<br />

Deutschland (Bew.: Auf Empfehlung – keine Gebühren fällig!)<br />

q 105 lebenswerk (Bew.: Beschreibung des Lebenswerks)<br />

MuSIKPRoDuKTIoN:<br />

q 106 Beste*r neue*r Rock- und Popkünstler*in des Jahres<br />

q 107 Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig)<br />

q 108 Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig)<br />

q 109 Bester Song des Jahres (deutschsprachig)<br />

q 110 Bester Song des Jahres (englischsprachig)<br />

q 111 Beste Studioaufnahme des Jahres<br />

q 112 Beste Single des Jahres<br />

q 113 Bestes Musikvideo<br />

q 114 Beste Komposition<br />

q 115 Bester deutscher Text<br />

q 116 Bestes Booklet und Inlaycard<br />

q 117 Beste Instrumentalband<br />

q 118 Bestes Instrumentalalbum<br />

q 119 Beste*r Barpiano-Interpret*in<br />

INSTRuMENTAlISTEN:<br />

q 120 Beste*r Instrumentalsolist*in<br />

q 121 Beste*r Gitarrist*in<br />

q 122 Beste*r Keyboarder*in<br />

q 123 Beste*r Schlagzeuger*in<br />

q 124 Beste*r Bassist*in<br />

q 125 Beste*r Percussionist*in<br />

q 126 Bestes Arrangement<br />

q 127 Bestes Blasinstrument<br />

EINSENDESCHLUSS: 1. SEPTEMBER <strong>2020</strong>


ie große Stärke von Volkwin Müller ist die<br />

D Empathie. Der Detmolder Singer-Song -<br />

writer spürt den Gefühlen seiner Umwelt nach, als<br />

hätte er eine besonders empfindliche Antenne im<br />

Herzen. Vielleicht hatte diese Antenne aber auch<br />

jemand in der Nadel seines Plattenspielers versteckt.<br />

Kein allzu ferner Gedanke, denn das, was<br />

Volkwin fühlt, bricht sich Bahn in Musik. Das war<br />

insbesondere 2012 evident, als er dem Men schen<br />

und <strong>Musiker</strong> John Lennon mit einem Cover album<br />

Tribut zollte. „All you need is love“ bestätigte ni -<br />

ckend das <strong>Magazin</strong> Akustik Gitarre. Und hätte sich<br />

Beatles-Freund Klaus Voormann dazu hinreißen<br />

lassen, für Volkwin ein exklusives Lennon-Portrait<br />

zu zeichnen, wenn da nicht diese Extraportion<br />

Herz blut an den Gitarrensaiten geklebt hätte?<br />

Dieser Tage macht sich Volkwin nun wieder auf<br />

den Weg, auf eine Reise zu sich selbst, weiter auf<br />

die Straße, das Autoradio an, immer ein Ohr für<br />

die Person, die da neben ihm sitzt, im Auto, vor<br />

der Bühne oder neben dem Radiolautsprecher.<br />

Volkwin Müller<br />

»MUSIK<br />

WIE EIN GUTER<br />

FREUND«<br />

STORIES 15<br />

Musikalisch bewegt sich Volkwin in einem in -<br />

ternationalen Rock-/Pop-Universum, kennt seinen<br />

Tom Petty, seine Dire Straits und natürlich seine<br />

Beatles. Und er kennt seine Gitarre, kreiert nach<br />

25 Jahren als <strong>Musiker</strong> deutschsprachige Lieder,<br />

die sich hinter angloamerikanischen Produk tionen<br />

nicht verstecken müssen. Seine Themen findet er<br />

jedoch nicht in Hollywood-Welten, sondern in<br />

inneren Gefühlswelten. Er singt von Mut, Zweifeln,<br />

vom Loslassen, vom Verlust, aber auch vom Zu -<br />

trauen in das eigene Ich. Volkwins Musik wirkt<br />

fast schon wie der gute Freund, den man sich<br />

manch mal wünschen würde.<br />

Das Album wurde unter Mithilfe des Hamburger<br />

Gitarristen und Produzenten Uli Kringler „in perfekter<br />

Weise in Szene gesetzt“, schwärmt Volkwin,<br />

der sich auch mit dessen „glücklicher Hand bei<br />

der Zusammenstellung der richtigen Begleit mu -<br />

siker“ zufrieden zeigt. Mit Bassist Jens Wrede und<br />

Schlagzeuger Heinz Lichius haben sie das Album in<br />

Hamburg-Finkenwerder zusammen aufgenom -<br />

men. Gäste sind der Reutlinger Pianist Samuel<br />

Jersak („Straßensong“ und „In all den Jahren“)<br />

sowie die aus Holland stammende Sängerin<br />

Nyassa Alberta („Straßensong“, „Ich muss Dir was<br />

sagen“ & „Kannst Du es hören“).<br />

CD-BESTELLUNG: WWW.VOLKWIN.DE<br />

TExT: CHRISTIAN BIADACZ<br />

FOTOqUELLE: VOLKWIN MÜLLER<br />

»Er singt von Mut,<br />

Zweifeln,<br />

vom Loslassen, vom<br />

Verlust, aber<br />

auch vom Zutrauen<br />

in das eigene Ich.«<br />

VOLKWIN MÜLLER<br />

„Auf dem Weg“<br />

VÖ: 03. JANUAR <strong>2020</strong><br />

WWW.VOLKWIN-MUELLER.DE<br />

WWW.INSTAGRAM.COM/VOLKWIN.MUELLER<br />

WWW.FACEBOOK.COM/VOLKWIN.MULLER<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


16 STORIES<br />

Die Kinder von gestern<br />

mit dem Spielzeug<br />

von morgen<br />

KANDA SIND KATRIN MEDDE<br />

UND ALEX MENICHINI.<br />

KANDA<br />

„Kanda“<br />

VÖ: 03 JANUAR <strong>2020</strong><br />

WWW.KANDALAND.DE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/<br />

KANDAMUSIK<br />

ie feiern in ihrer Musik die großen und<br />

S kleinen Schritte, suchen und finden den<br />

Glanz im Einmaligen und die Wunder im All -<br />

täglichen. Kanda vereinen Pop, Rock, Punk &<br />

Drama mit greifbarer Spielliebe und starten<br />

eine mitreißende Expedition durch den Mo ment<br />

– ganz nach der Parole: Mach dir deine Welt,<br />

wie sie dir gefällt!<br />

„Kanda“ sind also da und haben ein neues<br />

Album aufgenommen, das keinem vorenthalten<br />

werden sollte.<br />

Produziert wurde das Album in Ludwigsburg<br />

im Jamusic Studio. Zusammen mit Jörg<br />

Orlamünder haben wir in unglaublicher Atmo -<br />

sphäre und super Workflow ein großartiges<br />

Album aufgenommen. Man kann es überall<br />

online hören und auf Bandcamp oder bei uns<br />

direkt natürlich auch bestellen. 15 Titel sind<br />

drauf. Ein Musikvideo wurde natürlich auch pro -<br />

duziert (gedreht von Steffen Hacker)!<br />

Musikvideo:<br />

(www.youtube.com/watch?v=K1RC6zQHFIE&lis<br />

t=PL3LnciWllH5uydT3x1O21yFCqw1SVygm0)<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 17<br />

»Mal klassisch, mal<br />

fantastisch, mal über alle<br />

Berge, mal mit<br />

allerlei Pipapo und immer<br />

nach vorne:<br />

Der Puls im Beat –<br />

das Herz im Sound.«<br />

WORUM GEHT ES IN DEM ALBUM?<br />

Da wir sehr großen Wert auf Musik und auch<br />

Texte legen, haben wir uns gedacht, dass kurze<br />

Teaser zu den einzelnen Songs den Einstieg in<br />

die Welt von Kanda erleichtern könnten. Hier ein<br />

paar Beispiele:<br />

ANIKA NILLES<br />

PAD BOOK<br />

Anika Nilles<br />

Buch<br />

€21,95<br />

NEW<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

ISBN 978-3-943638-17-3<br />

Alfred’s KLAVIERSCHULE<br />

FÜR ERWACHSENE<br />

Jetzt mit CD!<br />

<br />

NEW<br />

BOOKS<br />

GUITAR SCALE<br />

COLOURS<br />

Wieland Harms<br />

Buch&CD<br />

€ 21,95<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

ISBN 978-3-947998-13-5<br />

POP PIANO<br />

SCHOOL<br />

Florian Tekale<br />

NEW<br />

Wir haben die letzten Wochen und Monate<br />

fleißig an verschiedenen Livesetups gearbeitet,<br />

um einen möglichst breiten Bereich ab -<br />

decken zu können, sei es ein winziges Wohn -<br />

zimmer konzert oder auf der großen Bühne in<br />

der Sieger landhalle … :) Egal in welchem<br />

Setup, wir spielen im Duo und haben unsere<br />

eigene Tech nik dabei und sind startklar.<br />

RÜCKENWIND<br />

Das Ende einer Beziehung aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven und die Freiheit, eben<br />

genau damit umgehen zu dürfen!<br />

REPARIEREN<br />

Wie oft lässt sich etwas reparieren, das<br />

von Anfang an aus zwei unterschiedlichen<br />

Teilen besteht? Der Kampf ums Gleich ge -<br />

wicht in einer Beziehung!<br />

HANGOVER<br />

Auf alle Wege, die entstehen! Auch wenn<br />

diese Wege sich manchmal voneinander<br />

trennen müssen!<br />

ALLES WIEDER GUT<br />

Ein Lied über das Glück, die tollsten und<br />

auch seltsamsten Dinge teilen zu können!<br />

ÜBER ALLE BERGE<br />

Manchmal liegt, was wir uns wünschen,<br />

nicht auf dem Weg, der sich vor uns er -<br />

streckt … das bedeutet nicht, dass dieser<br />

Weg nicht der richtige ist …<br />

MELODIE<br />

Leben ist Tanzen! Wir treffen, drehen, trennen<br />

uns und geben so immer ein kleines bisschen<br />

unserer eigenen Melodie weiter …<br />

POLAROID<br />

Wir sind Kinder von gestern mit dem Spiel -<br />

zeug von morgen … machen wir was draus!<br />

TexT und FoToquelle: KANDA<br />

Web: WWW.KANDALAND.DE<br />

Social neTWorkS:<br />

WWW.FACEBOOK.COM/KANDAMUSIK<br />

WWW.INSTAGRAM.COM/KANDAMUSIK<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

ISBN 978-3-933136-15-2<br />

JOST NICKEL<br />

SNARE BOOK<br />

Jost Nickel<br />

Buch&Beilage<br />

€ 21,95<br />

Buch&CD<br />

€16,95<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

ISBN 978-3-947998-11-1<br />

NEW<br />

Buch&CD<br />

€21,95<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

ISBN 978-3-947998-16-6<br />

The Singer’s COACH<br />

Der Karriere-Ratgeber<br />

LeeZa Nail<br />

Buch<br />

€ 18,95<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

ISBN 978-3-947998-08-1<br />

alfredmusic.de


18 STORIES<br />

Seelenmeyer sprach mit Tilo Buchholz<br />

Ole<br />

(51), Drummer, Sänger, Texter und „Halb-<br />

tagsverwalter“ der Band.<br />

MM: Aus welchen Mitgliedern wird eure Band<br />

gebildet?<br />

THe BroTHerS: The Brothers waren ursprünglich<br />

vier leibliche Brüder. Der älteste Bruder, Bassist<br />

Andres, hat die Band bereits 1995 verlassen.<br />

Coco (53) singt, spielt Gitarre und Keyboards,<br />

Zwilling Lorenz (51) singt und spielt Gitarre, und<br />

ich, Zwilling Tilo (51) singe und spiele Schlag -<br />

zeug. Seit 2011 ist als jüngster Bruder roby (45)<br />

„adoptiert“. er spielt Bass und singt.<br />

MM: Wie seid ihr als Band organisiert? Als<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder<br />

als Honorarunternehmen, das von einer einzelnen<br />

Person geleitet wird?<br />

THe BroTHerS: Wir haben als Brüder mit einem<br />

Freund 1992 zwei Gbrs eingetragen. Über die<br />

eine wickeln wir die künstlerischen Dinge ab wie<br />

Konzertgagen, über die andere steuern wir unsere<br />

Produktionen und das eigene kleine Label.<br />

Musikalische Gäste auf der Bühne oder im Studio<br />

laufen dann über Honorarverträge.<br />

THe BroTHerS: Das hat sich über die Jahr -<br />

zehnte nach Neigungen und Verfügbarkeiten ent -<br />

wickelt. Der kreative Teil wird von allen vier Band -<br />

mitgliedern getragen, jeder entwickelt seinen Part in<br />

den Songs selber. Das Songwriting liegt zumeist<br />

in den Händen der Gitarristen Coco und Lorenz,<br />

die Texte steuere zum größten Teil ich bei. Coco<br />

ist unser „musical mastermind“, er schreibt die<br />

Arrangements für unsere Gesangssätze und hat<br />

auch im Studio den Hut auf. Außerdem ist er für<br />

die Wartung der Anlage zuständig, repariert Kabel<br />

und Speaker oder stellt neue racks für das Inear-Monitoring<br />

zusammen.<br />

Lorenz und ich teilen uns das Büro, in dem wir<br />

unsere Konzerte organisieren und die Veröffent -<br />

lichungen von Tonträgern begleiten. Von hier aus<br />

pflegen wir die Kontakte zu Veranstaltern und<br />

Medien. Buchhaltung und die IT-Wartung konnten<br />

wir glücklicherweise in befreundete Hände<br />

auslagern. Zu erwähnen ist noch unser Tech niker<br />

Wolfgang, quasi unser fünftes Bandmitglied. er<br />

fährt seit 1992 unseren Live-Sound und mischt<br />

und mastert inzwischen auch die Studio pro duk -<br />

tionen. Außerdem betreut er unseren Webauf -<br />

tritt – eine wirklich großartige Hilfe.<br />

MM: Wieviel Jahre insgesamt spielt ihr schon<br />

zusammen?<br />

THe BroTHerS: Coco, Lorenz und ich haben<br />

1978 im elterlichen Keller begonnen, zusammen<br />

Beatles-Songs nachzuspielen. Unsere ersten Auf -<br />

tritte als Schülerband, die pressemäßig verbrieft<br />

sind, stammen aus dem Jahr 1979. Daher haben<br />

wir offiziell im letzten Jahr unser 40-jähriges<br />

Bühnen jubiläum gefeiert.<br />

MM: Bitte beschreibe mir eure fünf verschiedenen<br />

Musikprogramme etwas ausführlicher<br />

im Einzelnen …<br />

THe BroTHerS: Auch wenn wir als Jugendliche<br />

mit Coverversionen begonnen haben, liegt seit<br />

unserem professionellen „Antritt“ 1991 der<br />

Schwer punkt auf unseren eigenen Kompo sitio -<br />

MM: Wie verteilt ihr innerhalb dieser Musik -<br />

gruppe die verschiedenen Aufgaben: Pro -<br />

duk tion, Songbearbeitung, Instrumentation,<br />

Gesang, Technik, Management, Booking,<br />

Pres searbeit, Promotion, Merchandising,<br />

Label, Verlag etc.?<br />

Vier Fünftel ihres Lebens<br />

stehen sie schon gemeinsam auf der Bühne,<br />

die Gebrüder Buchholz aus Freiburg.<br />

Wie könnte die Band da anders heißen als „The Brothers“?<br />

Eine echte independent Band<br />

mit eigenem Label, diversen CD-Veröffentlichungen und<br />

unzähligen Konzerten in vielen Ländern.<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 19<br />

»Uns geht es einfach so gut<br />

hier im gesättigten<br />

Deutschland, dass ich als<br />

Texter nicht umhinkomme,<br />

Missstände zu benennen<br />

und zu überlegen,<br />

was es zu ändern gilt.«<br />

THE BROTHERS<br />

„Grounded“<br />

VÖ: 5. DEZEMBER 2019<br />

WWW.THEBROTHERS.DE<br />

BNB-NET.DE/PRODUKT/THE-BROTHERS-GROUNDE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/THEBROTHERSFREIBURG<br />

nen. Bis 2000 haben wir fünf CDs mit eigenen<br />

Songs veröffentlicht. Beim Jahrhundertwechsel<br />

spürte man aber schon, dass die CD-Verkäufe<br />

insgesamt rückläufig waren. Da wir unbedingt<br />

weiter vom Musikmachen leben können wollten,<br />

haben wir 1999 begonnen, in gleicher Beset zung<br />

mit dem „Acoustic Fun orchestra“ humorvolle<br />

Coverversionen von rock- und Pop klassi kern für<br />

Partys und MusiComedybühnen zu entwickeln.<br />

Das hat sich live sehr gut bewährt, wir spielen<br />

jedes Jahr viel auf Messen, Stadtfesten, Theater -<br />

bühnen oder etwas anderen Betriebsfeiern.<br />

Im Jahr 2008 haben wir mit einem befreundeten<br />

Sänger ein weiteres Programm aus der Taufe<br />

gehoben. oli Meier hat eine begnadete Stimme,<br />

mit ihm kümmern wir uns um nicht nur gesanglich<br />

anspruchsvolle Werke von Deep Purple, Queen,<br />

Led Zeppelin, Boston, Journey und vielen anderen<br />

Acts des Classic rock. Das Programm heißt<br />

„Fireworks of rock“ und kommt beim feierwütigen<br />

Publikum bombastisch an, speziell weil oli<br />

vorne eine echte rampensau ist.<br />

eher selten frönen wir unserer ersten Leiden -<br />

schaft, den Beatles. Wir haben das Format<br />

„Special Beatles Night“ entwickelt, bei dem wir<br />

mit Gastsängerinnen und -sängern einen Abend<br />

lang Klassiker der Fab Four interpretieren. Da<br />

standen schon tolle Künstler wie Julia Neigel,<br />

Fools Garden, Tokunbo, Anne Haigis oder auch<br />

Tony Sheridan mit uns auf der Bühne. Das ist<br />

aber produktionstechnisch recht aufwendig,<br />

weshalb wir das nur auf spezielle Nachfrage oder<br />

zu besonderen Momenten aufgreifen. Bei all diesen<br />

Programmen sind wir zu viert, also mit unserem<br />

Basser roby unterwegs.<br />

Auf ganz kleinen Bühnen oder wenn es mal ganz<br />

kurzfristig kommt, spielen wir als reines Brüder-Trio<br />

akustische Konzerte in Singer-Songwriter-Tradition.<br />

eine Menge Spaß machen aber alle diese fünf<br />

völlig verschiedenen Programme!<br />

8<br />

the<br />

brothers<br />

more than a family affair<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


20 STORIES<br />

MM: Wie viele Konzerte insgesamt habt<br />

ihr schon absolviert? Wo habt ihr überall<br />

ge spielt?<br />

THe BroTHerS: es werden inzwischen weit über<br />

2 000 sein! Ich müsste das mal anhand der alten<br />

Tourpläne recherchieren. Die meisten davon na -<br />

türlich in Deutschland, aber immer wieder spielen<br />

wir auch im Ausland. Das nördlichste Konzert<br />

war in Lappland, südlich sind wir bis nach Bari in<br />

Italien vorgedrungen. Auch in Frankreich und<br />

Luxembourg sind wir immer wieder zu Gast.<br />

In den Nullerjahren waren wir ab und zu als<br />

Guest entertainer für Special events an Bord der<br />

AIDA-Flotte und haben so zum Beispiel eine X-<br />

mas-Show bei Windstärke zwölf in der karibischen<br />

See vor Costa rica gespielt. Auch ein<br />

paar tolle Festivals waren in all den Jahren dabei.<br />

So spielten wir mit unserer Debüt-CD 1993 auf<br />

der off-Bühne des Montreux-Jazzfestivals und<br />

waren regelmäßig beim Zeltmusik-Festival in<br />

Freiburg oder bei der Kieler Woche. In guter erin -<br />

nerung bleiben auch das Münchener Tollwood,<br />

das Nürnberger Barden-Treffen oder das Jübeker<br />

openAir …<br />

MM: Wo und in welchem Tonstudio produziert<br />

ihr eure CDs? Wer ist der Produzent?<br />

THe BroTHerS: Unsere ersten drei CDs haben<br />

wir in unserer ehemaligen Heimatstadt Hagen im<br />

Woodhouse-Studio aufgenommen, produziert vom<br />

ehemaligen Grobschnitt-Drummer eroc, der uns<br />

seit Kindertagen freundschaftlich unterstützt hat.<br />

er hat auch später noch CDs für uns gemastert.<br />

Seit der Produktion von „Bluu Tambourine“ (1997)<br />

haben wir dann die Basis-Tracks in unserem<br />

Proberaum in Freiburg aufgenommen und das<br />

Mischen „outgesourct“.<br />

Unser jetziger Proberaum ist so groß, dass wir<br />

einen regieraum abteilen konnten und somit völlig<br />

autark arbeiten können. Mischen und Mastern<br />

lagern wir trotzdem meistens aus, um auch noch<br />

andere ohren an der Produktion zu beteiligen.<br />

MM: Unter welchem Label veröffentlicht ihr<br />

die CDs und die digitalen Produktionen?<br />

THe BroTHerS: 1994 haben wir das Label „True<br />

Color records“ gegründet, über das all unsere<br />

Produktionen und auch Veröffent lichungen be -<br />

freundeter Künstler laufen. es gab zwar immer<br />

wieder mal Gespräche mit Majorlabels, aber die<br />

Bedingungen dort waren zumeist für uns nicht<br />

zufriedenstellend.<br />

MM: Wie viele CDs habt ihr schon produziert?<br />

THe BroTHerS: „Grounded“ ist unsere neunte<br />

CD mit ausschließlich eigenen Kompositionen.<br />

Außerdem gibt es eine Live-DVD zum 30. Büh -<br />

nenjubiläum, drei CDs mit MusiComedy vom<br />

Acoustic Fun orchestra, ein Live-Album mit „Fire-<br />

works of rock“ und einen Mitschnitt von einer<br />

„Special Beatles Night“ von 2002 in Kooperation<br />

mit dem SWr.<br />

MM: Bitte erkläre uns und den Lesern euer<br />

politisches Engagement in der Aussage eurer<br />

Texte.<br />

THe BroTHerS: Groß geworden in den frühen<br />

80ern hat uns die Friedensbewegung sozialisiert.<br />

»Groß geworden in den frühen 80ern hat uns<br />

die Friedensbewegung sozialisiert<br />

und seit jeher sind wir politisch-denkend<br />

und lassen unsere Mei nung<br />

immer wieder auch in unsere Texte einfließen.«<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 21<br />

Nato-Doppelbeschluss, Pershings in Deut sch -<br />

land usw. Später kamen Straßenmusik-Tour -<br />

neen durch ganz europa dazu, was zu vielen<br />

schönen Kontakten und bleibenden Freund -<br />

schaf ten geführt hat, erleichtert durch die offenen<br />

Grenzen. Dadurch sind wir zu glühenden<br />

Verfechtern europas geworden. Seit jeher sind<br />

wir politisch denkend und lassen unsere Mei -<br />

nung immer wieder auch in unsere Texte einfließen.<br />

Unser 94er-Album hieß „Winter Has<br />

Gone“ und beschäftigte sich damals schon mit<br />

dem drohenden Klimawandel. Songs gegen<br />

Walfang oder über die ungerechte Be hand -<br />

lung der indigenen Völker Süd ameri kas entstanden<br />

aus dieser einstellung.<br />

Der opener auf dem neuen Album „Groun-<br />

ded“ heißt „Let Them Drown“ und prangert<br />

an, dass ein Marktplatz voller Menschen „Ab-<br />

saufen“ skandiert und die Politik das ret ten<br />

vom ertrinken bedrohter Flüchtlinge als Ver -<br />

brechen darstellt.<br />

Uns geht es einfach so gut hier im gesättigten<br />

Deutschland, dass ich als Texter nicht um -<br />

hinkomme, Missstände zu benennen und zu<br />

überlegen, was es zu ändern gilt.<br />

WeB: WWW.THEBROTHERS.DE<br />

INTerVIeW: OLE SEELENMEYER<br />

FoToQUeLLe: THE BROTHERS


22 STORIES<br />

SAMIRA SAYGILI &<br />

PETER AUTSCHBACH<br />

„Sweeter Than Honey“<br />

VÖ: 19. NOVEMBER 2018<br />

WWW.SAYGILI-AUTSCHBACH.DE<br />

MM: Seit wann arbeitet ihr als Duo zusammen?<br />

Wie habt ihr euch kennengelernt?<br />

PeTer: Bei einem Dating-Portal (Gelächter). Nein,<br />

ich habe schon immer gern Sängerinnen begleitet,<br />

weil für meine Ohren weiblicher Gesang besonders<br />

gut zur Gitarre passt. Mit Samira arbeite ich<br />

seit 2009 zusammen.<br />

SAMIrA: Alle Duopartnerinnen, mit denen Peter<br />

damals gespielt hat, waren schwanger, als er<br />

ihnen ein Konzertangebot machte. Da empfahl<br />

die tolle, damals schwangere Sabine Kühlich ihre<br />

ehemalige Gesangsschülerin Samira. Wir hatten<br />

dann drei Konzerte zusammen. Ich war sehr aufgeregt,<br />

meine Lehrerin zu vertreten. Als Peter dann<br />

meinte: „Hey, das passt, sollen wir öfter?“, habe<br />

ich mich sehr gefreut. Natürlich! Und seitdem ent -<br />

wickeln wir uns auf wundervolle Art und Weise<br />

zusammen weiter.<br />

MM: Wie oft übt ihr im Monat eure Pro gram -<br />

me ein?<br />

SAMIrA: es kommt immer darauf an, was an -<br />

steht. Je mehr Konzerte wir haben, desto weniger<br />

üben wir, da wir ja immer spielen und dadurch<br />

nichts vergessen, uns aber trotzdem weiterentwickeln.<br />

Da wir beide neugierig sind und penible<br />

routine nicht unser Ding ist, überraschen wir uns<br />

gerne gegenseitig bei Konzerten. Das ist ein<br />

schönes musikalisches Zusammenspiel und so<br />

entsteht viel Neues. So kam zum Beispiel unser<br />

„Girl from Ipanema/I’m not in Love“-Medley zu -<br />

stande. Peter improvisiert auf Deutsch über das<br />

Girl-from-Ipanema-Thema. Immer wieder lustig.<br />

PeTer: Ich probe gern mit Samira, weil dabei hinterher<br />

noch bessere Musik herauskommt. es gibt<br />

in unseren Songs überraschende Momente, die<br />

aber auch Fallen sein können. Wenn wir die immer<br />

wieder gemeinsam durchgehen, werden aus den<br />

Fallen interessante Höhepunkte. Die Spon ta neität<br />

ist aber genauso wichtig. Das kann man zwar<br />

nicht proben, aber die erprobten klaren Struk tu -<br />

ren sind unsere Spielwiese für spontane einfälle.<br />

Wir planen gerade ein neues Album, da steht<br />

natürlich auch viel Arbeit an.<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


SAMIRA SAYGILI&<br />

STORIES 23<br />

PETER AUTSCHBACH<br />

Das Duo Samira Saygili & Peter Autschbach agiert gleichermaßen<br />

mitreißend wie gefühlvoll und bleibt dabei stets äußerst<br />

unterhaltsam. Die beiden bieten einen musikalischen Dialog der<br />

Extraklasse, bei dem Gitarre und Gesang<br />

zu einer Einheit verschmelzen, die ihresgleichen sucht.<br />

SAMIrA: Ich war in einer Ausstellung zu diesem<br />

Thema in Kiel und unendlich fasziniert darüber,<br />

dass wir alle Holobionten sind, also eine Kom bi -<br />

nation aus Mensch und jeder Menge Mikroben.<br />

es sind weit über 30 Billionen ...<br />

MM: Ihr habt am 14. Dezember 2019 in der<br />

Siegerlandhalle in Siegen Deutsche Rock<br />

und Pop Preise gewonnen. Welche Be deu -<br />

tung hat für euch diese Preise? Erleichtern<br />

sie eure Öffentlichkeitsarbeit? En gage ments<br />

bei Konzertveranstaltern?<br />

MM: Welche besondere Geschichte steht<br />

hinter den Songs „Unhappy Triad“ und „Holo-<br />

biont“ ?<br />

PeTer: Samira bewegt sich gerne. So still wie bei<br />

unseren Konzerten sitzt sie im Grunde nie. Sie<br />

war türkische Vizemeisterin im Bouldern, ist also<br />

sehr sportlich. Als die CD-Aufnahmen zu „Sweeter<br />

Than Honey“ bei mir im Studio anstanden, ist sie<br />

einige Tage vorher aus nur einem Meter Höhe so<br />

unglücklich auf die Matte gefallen, dass sie sich<br />

die schlimmste Knieverletzung (Unhappy Triad<br />

genannt, das ist so was wie der Atomschlag im<br />

Knie) zugezogen hat. Als Samira zu der Auf nah -<br />

mesession bei mir zu Hause ankam, mit Orthese<br />

und Krücken und deutlich geknickter Stimmung,<br />

meinte ich: Aus dieser Stimmung müssen wir<br />

unbedingt einen Song machen! Gesagt, getan –<br />

so enstand „Unhappy Triad“.<br />

Als Samira mir später den Text zu „Holobiont“<br />

gab, erklärte ich sie zunächst für verrückt. ein<br />

Song über Bakterien?<br />

Sie erklärte mir dann, dass der Mensch zu<br />

mehr aus der Hälfte seiner Zellen aus Mikroben<br />

besteht und dass wir mit denen in einer engen<br />

Symbiose leben. Ohne die Mikroben können wir<br />

nicht überleben und umgekehrt ist es genauso.<br />

Dann dachte ich: Wenn das so ist, dann muss<br />

der Song eine richtige Hymne werden, groß und<br />

mit Pathos. Und genau das ist es geworden:<br />

Unsere Ode an die Mikrobe :-)<br />

PeTer: Ich habe mich eigentlich nie für Wett -<br />

bewerbe interessiert, weil Musik für mich das<br />

Gegenteil von einem Sportwettkampf ist. Aber<br />

viele Kollegen haben gewonnene Wettbewerbe in<br />

ihrer Vita stehen. Als dann Anfang 2019 eine e-<br />

Mail kam, dass man sich noch für die Interna tional<br />

Jazz Competition Bucharest anmelden kann, habe<br />

ich gedacht: Warum nicht? Nun bin ich ja nicht<br />

mehr der Jüngste, falle damit durch das raster der<br />

Nachwuchsförderung und komme natürlich nicht<br />

mehr für Wettbewerbe infrage, weil ich die zu -<br />

lässige Altershöchstgrenze überschritten habe. In<br />

Bukarest habe ich mich in der Funktion „Band-<br />

leader unseres Duos“ angemeldet, der Band leader<br />

darf dort älter sein. Wir waren dann plötzlich im<br />

Halbfinale, sind nach Bukarest geflogen und<br />

haben das Finale erreicht und im ehrwürdigen<br />

Odeon Theater unsere Musik präsentieren dürfen.<br />

Das gab rückenwind für mehr: Wir haben dann im<br />

Dezember 2019 beim Deut schen rock und Pop<br />

Preis zwei Preise ge wonnen: den ersten Preis in<br />

der Haupt kate gorie „Deutscher Singer Preis“<br />

und eine Auszeichnung in der Sonder ka tegorie<br />

„Bester Gitarrist“. Wir hatten nur fünf Mi nu ten<br />

Bühnenzeit – da galt es, alles rauszulassen. 8<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


24 STORIES<br />

Das haben wir getan und wir haben gewonnen.<br />

Ich glaube, dass der Preis vor allem für Samira<br />

wichtig ist. Vor allem sie kann diese Aus zeich -<br />

nung für ihren weiteren Weg gut gebrauchen. Ich<br />

freue mich natürlich auch sehr über den Preis –<br />

die Oskar-förmige Trophäe sieht fantastisch aus in<br />

meinem Studio. Ich selbst konnte mir allerdings<br />

über die letzten 30 Jahre einen Namen als Gitarrist<br />

und Kom po nist machen. Man kennt mich auch<br />

als äußerst aktiven Workshop-Dozenten; deswegen<br />

ist die Trophäe für mich eher eine wunderbare<br />

Be stä tigung, dass ich mit Samira auf dem richtigen<br />

Weg bin. Fest steht: Wir sind beide sehr stolz<br />

auf die Auszeichnungen und würden jederzeit wieder<br />

an diesem Wettbewerb teilnehmen! Wir hatten<br />

eine tolle Presseresonanz im Vorfeld und nach der<br />

Veranstaltung, auch dafür hat sich unsere Teil nah -<br />

me gelohnt. Ob der Deutsche rock und Pop Preis<br />

uns zusätzlich mehr Chancen auf en ga gements<br />

eröffnet, kann man nicht so genau sagen, denn wir<br />

wissen ja nicht genau, warum ein be stimmter Ver -<br />

anstalter für uns offen ist oder nicht.<br />

SAMIrA: Die Teilnahme am Deutschen rock &<br />

Pop Preis war (und ist) eine tolle erfahrung. Dieser<br />

Preis bestätigt mich nicht nur als Sängerin, mit all<br />

der Arbeit, die ich in meine Stimmbildung gesteckt<br />

habe, sondern auch Peters Wahl mit mir als Sän -<br />

»Ich möchte, dass sich Samira sicher fühlen kann,<br />

wenn ich sie begleite.<br />

Ich möchte dafür sorgen, dass sie gut klingt, denn<br />

wenn sie gut klingt, klingen wir beide gut.<br />

Ich lege Wert darauf, dass Gesang und Gitarre gleich<br />

laut sind, nur so entsteht unsere Duo-Atmosphäre.«<br />

gerin an seiner Seite. Was aber für mich wichtig<br />

war: Wir haben und hatten immer großen respekt<br />

vor dem Können des anderen mit und ohne Preis,<br />

wir haben uns immer gegenseitig in spiriert – mit<br />

ein Grund, weshalb wir gerne zusammen proben<br />

und live auftreten.<br />

MM: Worauf legst du in der Zusam men ar beit<br />

mit Samira den größten Wert? Was ist dabei<br />

von besonderer Bedeutung?<br />

PeTer: Ich möchte, dass sich Samira sicher fühlen<br />

kann, wenn ich sie begleite. Ich möchte dafür<br />

sorgen, dass sie gut klingt, denn wenn sie gut<br />

klingt, klingen wir beide gut. Ich lege Wert darauf,<br />

dass Gesang und Gitarre gleich laut sind, nur so<br />

entsteht unsere Duo-Atmosphäre. Die meisten<br />

Ton techniker würden den Gesang bei unserem<br />

Duo lauter einstellen, weil das meist so ge wünscht<br />

ist. Ich mag ein gleichberechtigtes Klangbild;<br />

darum spielen wir, wenn’s irgendwie möglich ist,<br />

über unser eigenes Mischpult. Da haben wir die<br />

Verhältnisse auch live im Griff. Wir schreiben<br />

unsere Songs gemeinsam und entwickeln ge -<br />

meinsam unsere Ideen. Das macht Spaß, und<br />

hinterher kommt etwas dabei heraus, hinter dem<br />

wir gleichermaßen stehen können. Live hören wir<br />

uns intensiv zu und reagieren aufeinander, darum<br />

ist bei uns keine Version eines Songs wie die<br />

andere. Das ist immer sehr spontan und frisch.<br />

SAMIrA: Ja, ich lege auch großen Wert darauf,<br />

Nuancen, Frequenzen und bestimmte Schwin -<br />

gungen der Gitarre mit in meine Stimme zu inte-<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 25<br />

»Wenn Peter Autschbach zur Gitarre greift, ist Genuss<br />

garantiert. Seine internationalen Workshops sind<br />

ausgebucht, seine Lehrbücher sind überaus erfolgreich<br />

und seine brillanten Kompositionen (u. a. zu hören<br />

auf seiner neuen, in Japan erschienenen Solo-CD<br />

„Begin At The End”) bereichern die Gitarren-Szene.«<br />

allein stemmen musste, aber es ist ganz allmählich<br />

immer erfolgreicher geworden und heute habe<br />

ich einen festen Platz in meiner Nischenmusik. In<br />

dieser Nische fühle ich mich pudelwohl, denn ich<br />

kann authentisch sein und ich kann endlich auch<br />

gut davon leben. es hat verdammt lange gedauert,<br />

damit hätte ich nie gerechnet. Manchmal ist<br />

es gut, wenn man so was nicht weiß und dann<br />

einfach immer weitermacht ...<br />

grieren. Die Stimme und ihre Physiologie sind ein<br />

spannendes Gebilde. Ich glaube, dass Klang -<br />

wellen sich verbinden können, ich und meine<br />

Stimme nicht nur Sender, sondern auch emp -<br />

fänger sind – so können unsere Klänge verschmelzen.<br />

Wären wir ungleich gemischt, könnten wir<br />

das nicht so rüberbringen. Wir sind beide sehr<br />

detailverliebt, was unseren Sound angeht.<br />

MM: Ihr habt in Zukunft besondere Kon zert -<br />

aktivitäten vor: Konzert und Guitar-Master -<br />

class in Singapur, eine Konzerttour durch<br />

Rumänien, eine TV Sendung bei „Kaffee oder<br />

Tee“ und anderes. Bitte beschreibe all diese<br />

Aktivitäten etwas näher.<br />

SAMIrA: Letztes Jahr haben wir in Singapur<br />

gespielt und Peter lehrte vor dem an stehenden<br />

Konzert Tipps und Tricks auf der Gi tarre. Die<br />

Teilnehmer (inklusive mir) waren begeistert. Wir konzertierten<br />

mit einem lokalen Star als Gast in<br />

einem Club namens 1880. Da spielten wir neben<br />

der Bar. Leider waren einige Gäste nicht wegen<br />

der Musik da und unterhielten sich lauthals, ganz<br />

zum Ärgernis der Leute, die zuhören wollten. Der<br />

Club entschuldigte sich und bot uns ein Kon zert in<br />

einem abgetrennten Konzertraum für <strong>2020</strong> an. Da<br />

haben wir uns natürlich gefreut und angenommen.<br />

Der rumänientrip ist eine Folgeveranstaltung<br />

der International Jazz Competition Bucharest, für<br />

den Peter plante – das eröffnete er mir erst nach<br />

dem Wett bewerb –, dass ich den Preis als beste<br />

Vokalistin bekomme, der war nämlich ausgeschrieben.<br />

es waren 9 Tage voller toller Musik und<br />

Musi ker*innen aus fünf Kontinenten, Span nung,<br />

etwas Alkohol und wenig Schlaf. Am ende war<br />

ich tatsächlich die einzige Vokalistin im Finale.<br />

Den Preis bekam ich trotzdem nicht – der wurde<br />

sehr spontan in einen Preis für eine be zau bernde<br />

Band bestehend aus zuckersüßen Kindern um -<br />

gewandelt. Die Kinder-Band war noch nicht einmal<br />

ins Finale gekommen. Der Schirm herr fand<br />

uns aber überragend (er hatte wohl keinen ein -<br />

fluss auf die Sonderpreisvergabe). er schrieb<br />

mir ein außerordentlich positives Zertifikat und<br />

lud uns für <strong>2020</strong> für drei Konzerte nach Bukarest<br />

ein. Und diesmal lassen wir uns nicht mehr von<br />

Taxi fahrern über’s Ohr hauen. Ich sage nur: 150 €<br />

vom Flughafen in die Stadt und 15 € von der Stadt<br />

zum Flughafen. Da kommt Freude auf ...<br />

Ich bin gebürtige Karlsruherin und freue mich<br />

riesig darüber, dass wir im SWr-Fernsehen am<br />

Valentinstag in der Sendung „Kaffee oder Tee“ zu<br />

sehen waren.<br />

MM: Peter, dein vergangenes Berufsfeld hat<br />

sich in den letzten Jahren unübersehbar ge -<br />

wandelt: vom musikalischen Dienst leister<br />

für Musicals, Rockopern und Orchester zum<br />

Interpreten deiner eigenen Kompositionen.<br />

Wie kam es dazu?<br />

PeTer: Ich habe 2008 meine letzte Dienstleistung<br />

als <strong>Musiker</strong> erbracht, als Gitarrist in der queen-<br />

Show „We Will rock You“. Seitdem verlasse ich<br />

mich ausschließlich auf eigene Projekte und spiele<br />

meine Kompositionen. es gibt keine musikalischen<br />

Leiter mehr, die mir sagen dürfen, wie ich zu klingen<br />

habe. Das ist das resultat jahrzehntelanger<br />

Doppelbelastung: Ich habe neben den vielen<br />

Musicals, Theaterproduktionen und Künstlerbe -<br />

gleitungen nie vernachlässigt, weiter intensiv an<br />

den eigenen Kompositionen zu arbeiten. es war<br />

ein finanzielles schwarzes Loch, weil ich das alles<br />

MM: Wie viele Gitarrenworkshops führst du<br />

jährlich live durch?<br />

PeTer: es sind mittlerweile über 20 Workshops<br />

jährlich, deren Dauer zwischen drei Tagen und<br />

einer Woche variiert. Vieles in Deutschland, aber<br />

auch darüber hinaus. Ich habe Kurse in Italien,<br />

Frankreich, Singapur und Japan geleitet. Im Gäste -<br />

buch meiner Homepage kann man lesen, was<br />

die Teilnehmer zu meinen Kursen sagen. Dann<br />

gibt es eine Workshop-Urlaubsveranstaltung,<br />

deren Ort immer variiert, da liegt der Fokus auf<br />

dem gemeinsamen Urlaub. Das habe ich bisher<br />

auf den Malediven, den Seychellen, auf Mauritius,<br />

La réunion und rodrigues angeboten. Ich reise<br />

gern und hier kann ich meine Leidenschaften<br />

Musik und reisen perfekt miteinander verbinden.<br />

Im Oktober reisen wir wieder für Konzerte und<br />

einen Gitarrenworkshop nach Japan, darauf freue<br />

ich mich schon jetzt.<br />

SAMIrA: Peter ist ein großartiger Pädagoge,<br />

manch mal gönne ich mir auch einen Workshop<br />

bei ihm!<br />

MM: Samira, bietest du auch Workshops<br />

an? In welchen Bereichen?<br />

SAMIrA: Ja! Schaut gerne mal auf meiner Home -<br />

page und tragt euch in meinen Newsletter ein.<br />

Ich gebe Workshops rund um die Stimme und<br />

ihre Ausdrucksmöglichkeiten. Das muss nicht<br />

nur die Singstimme umfassen, da ich mich zum<br />

Beispiel auch auf Aussprache spezialisiert habe. Ich<br />

gebe gerade auch mein Bestes, im Bereich Aus -<br />

sprache im Fremdsprachenerwerb zu promovieren,<br />

ich bin an der Uni Oldenburg eingeschrieben.<br />

Die Stimme ist unendlich faszinierend und so vielschichtig<br />

mit unserer Psyche und unserem<br />

Körper verbunden. Das lasse ich alles in meine<br />

Workshops einfließen. Da möchte ich direkt das<br />

Buch meines großartigen Doktorvaters – „Warum<br />

Singen glücklich macht!“ verweisen. Der Meinung<br />

bin ich nämlich definitiv.<br />

WeB: WWW.SAYGILI-AUTSCHBACH.DE<br />

INTerVIeW: OLE SEELENMEYER<br />

FOTOqUeLLe: SAYGILI / AUTSCHBACH<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


26 STORIES<br />

Mit verfeinerten<br />

Arrangements und neuen<br />

Songs erobern Rocktail<br />

wieder die Bühnen.<br />

Hoher Mitgroovefaktor ist<br />

garantiert!<br />

Soul, Funk und Rock aus Kassel<br />

MM: Bitte stellt eure Musikgruppe Rocktail<br />

kurz vor.<br />

ROCKTAIL: Wir sind die Band Rocktail aus<br />

Kassel. Seit vielen Jahren am Start mit unterschiedlichen<br />

musikalischen Ausrichtungen setzen<br />

wir seit einiger Zeit schwerpunktmäßig auf<br />

Elemente aus Funkrock und Soul in unseren<br />

Songs.<br />

MM: Was für einen Musikstil spielt diese<br />

Band?<br />

ROCKTAIL: Die Klammer ist sicherlich noch<br />

Rockmusik, wie auch der Bandname besagt.<br />

Jedoch ist dieses Genre keine starres System.<br />

Im Laufe der Zeit haben wir viele Ent wick -<br />

lun gen beobachtet und das, was uns gefallen<br />

hat, auch mit Augenmaß in unser Programm<br />

in tegriert. Es macht Spaß, uns mit neuen musikalischen<br />

Facetten zu beschäftigen und die<br />

Songs immer wieder aus einem neuen Blick -<br />

winkel zu betrachten. Daher klingen einige unserer<br />

Titel heute völlig anders als noch vor drei<br />

Jahren.<br />

Seit Längerem denken wir beim Kom po nie ren<br />

und beim Arrangieren viel über die Rhyth mik<br />

unserer Titel nach, was eben auf die derzeit<br />

starken Einflüsse aus Soul und Funk zurückzuführen<br />

ist. Dabei räumen wir auch dem Gesang<br />

mehr Freiräume ein.<br />

MM: Welche musikalischen Einflüsse und<br />

Vorbilder habt ihr?<br />

ROCKTAIL: Das ist keine so leichte Frage, da<br />

jeder von uns musikalisch sehr unterschiedlich<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 27<br />

sozialisiert wurde. Unser Sänger Jörn wurde<br />

sehr stark vom klassischen Soul der 60er ge -<br />

prägt; Markus, unser Bassist, wohl eher vom<br />

Hard Rock. Albert, Peter oder Bea haben eine<br />

musikalische Ausbildung absolviert und sind<br />

dabei sicherlich auch von der Klassik oder dem<br />

Jazz beeinflusst worden. Ich hingegen bin reiner<br />

Autodidakt. Wenn mir eine Schallplatte gefiel,<br />

habe ich versucht, die Songs auf der Gitarre<br />

mitzuspielen. Insofern nutzt jeder von uns<br />

unterschiedliche Einflüsse, um sich in unseren<br />

Sound einzubringen. Das macht es jedoch<br />

absolut spannend – gerade wenn es darum<br />

geht, einen neuen Song zu arrangieren.<br />

der Groschen war gefallen! Unserem Sänger,<br />

der 2013 in die Band kam, ist es anfangs schwer<br />

gefallen, deutsch zu singen, da er viele Jahre in<br />

Soul-Tributebands ausschließlich mit englischen<br />

Titeln unterwegs war. Aber offenbar sagen ihm<br />

die Inhalte unserer Texte und die Möglichkeit,<br />

nun in seiner Muttersprache zu singen, zu. Von<br />

unserem Publikum bekommen wir ebenfalls viele<br />

positive Rückmeldungen, weil die Texte verständlich<br />

sind und auch Sprachmittel wie Ironie,<br />

Redewendungen oder Zitate meist besser wahr -<br />

genommen werden können.<br />

MM: Bitte stelle hier eure Bandmitglieder<br />

vor …<br />

ROCKTAIL: Jörn Birkenstock ist unser Sänger.<br />

Er liebt Soulmusik und hat natürlich bei entsprechenden<br />

Nummern die Sonne in seinem Herzen.<br />

Imponierend finde ich es jedoch immer wieder,<br />

wie er sich auch unserer klassischen Rocktitel<br />

annimmt, die wir auch noch im Pro gramm haben.<br />

„Er schmachtet, rotzt, tänzelt mit einer Stimme<br />

voller Kraft und Emotionen.“ So hat es mal unsere<br />

Tageszeitung in Kassel nach einem Auftritt be -<br />

schrieben. Das trifft’s! Darüber hinaus spielt Jörn<br />

bei uns Congas und Mundharmonika.<br />

MM: Warum spielt ihr ausschließlich nur eigene<br />

Titel statt Coversongs?<br />

ROCKTAIL: Ich habe mit zwölf Jahren meine<br />

ersten Auftritte mit einer Band gehabt. Damals<br />

haben wir uns die ersten Sporen mit Cover -<br />

titeln verdient. Ich fing jedoch bereits parallel<br />

damit an, eigene Titel zu schreiben. Ich habe in<br />

dieser Zeit Udo Lindenberg, Marius Müller-<br />

Westernhagen oder auch Wolfgang Ambros für<br />

mich entdeckt, die mir mit vielen ihrer Songs aus<br />

dem Herzen sprachen.<br />

Es hat mich gereizt, meine eigenen Ge danken<br />

aufs Papier zu bringen und zu vertonen. Die<br />

fertigen Songs habe ich dann immer wieder im<br />

Freundeskreis zur akustischen Gitarre präsentiert.<br />

Das kam oft gut an. Häufig bekam ich Be -<br />

such von Kumpels, die mich direkt fragten, ob<br />

ich denn nicht wieder einen neuen Song hätte.<br />

Das hat mich natürlich motiviert, am Ball zu<br />

bleiben. Bis heute! Beim Arrangieren hat jeder<br />

in der Band ein hohes Maß an künstlerischer<br />

Freiheit, da wir nicht an die Vor gaben eines<br />

Originals gebunden sind.<br />

MM: Warum habt ihr für eure Songs deutsche<br />

Texte gewählt?<br />

ROCKTAIL: Meine ersten Gehversuche beim<br />

Texten waren auf Englisch, wie bei sehr vielen<br />

anderen <strong>Musiker</strong>n hierzulande wohl auch. Ich<br />

hatte dann aber sehr schnell festgestellt, dass<br />

ich mit meinem Schulenglisch nicht annähernd<br />

in der Lage war, detailliert und auch in einer<br />

akzeptablen lyrischen Art und Weise meine<br />

Gedanken und Gefühle darzustellen. Ich empfand<br />

meine Texte oberflächlich und steif. Hat mir<br />

bei genauer Betrachtung überhaupt nicht ge -<br />

fallen. Dann habe ich Udo Lindeberg gehört und<br />

»Es macht Spaß,<br />

die Songs immer wieder<br />

aus einem<br />

neuen Blick winkel zu<br />

betrachten.<br />

Daher klingen einige<br />

unserer Titel heute<br />

völlig anders als noch<br />

vor drei Jahren.«<br />

Bea Przybilla ist Jörns kongeniale Partnerin<br />

an den Mikros. Sie ist sanfter, von der Klassik<br />

geprägt, aber sicherlich auch vom Chanson. Sie<br />

gibt Jörn Raum und den Songs mit ihrem warmen<br />

Timbre genau das, was sie noch brauchen.<br />

Am Bass haben wir Markus Lebensieg. Er<br />

kommt, wie bereits gesagt, aus dem Hardrock.<br />

Vor einiger Zeit suchte er eine Band und spiete<br />

bei uns vor. Unsere Musik hat ihm auf Anhieb<br />

sehr gut gefallen. Ich finde es großartig, wie er<br />

sich in kürzester Zeit mit diesem für ihn neuen<br />

Genre vertraut gemacht hat und völlig darin<br />

aufgeht.<br />

albert Esipovic ist unser Drummer. Er hat<br />

unter anderem Schlagzeug studiert und ist<br />

musikalisch natürlich auf breiter Ebene bewandert.<br />

Seine Ideen beim Arrangieren neuer Titel<br />

oder des Umbaus vorhandenen Materials sind<br />

elementarer Bestandteil unserer Arbeit.<br />

Peter zingrebe, unser Saxophonist, kommt<br />

vom Jazz. Es ist immer wieder toll zu hören,<br />

wie gut sich seine Läufe mit unseren Songs<br />

vertragen. Peter kann super improvisieren, was<br />

sich natürlich bei unseren Gigs immer positiv<br />

auf die Stimmung auswirkt.<br />

Bleibe noch ich selbst (Toby Hartmann). Ich<br />

spreche nicht so gerne über mich. Daher in Kürze:<br />

Bandgründer, Gitarrist und verantwortlich für<br />

Kompositionen und Texte etlicher Titel.<br />

MM: Wie erarbeitet und entwickelt ihr eure<br />

neuen Songs?<br />

ROCKTAIL: Wie gesagt, komponiere ich die<br />

Mehr zahl unserer Titel und schreibe auch die<br />

Texte dazu. Das hat sich wohl über die Jahre<br />

8<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


28 STORIES<br />

so eingebürgert. Nichtsdestotrotz appelliere ich<br />

auch immer wieder an die anderen Band mit -<br />

glieder, in dieser Hinsicht kreativ zu sein. Ich<br />

denke, dass ein Programm die Chance hat, noch<br />

vielseitiger und spannender zu werden, wenn<br />

es auf der Arbeit verschiedener Songwriter<br />

beruht. In der jüngeren Vergangenheit gab es<br />

hier einige vielversprechende Ansätze. Texte oder<br />

Kompositionen kamen von anderen Band mit -<br />

glie dern, die eine klar eigene Ausrichtung hatten<br />

und sich somit von meiner Art zu arbeiten<br />

deutlich unterschieden. Aus meiner Sicht stets<br />

eine große Bereicherung.<br />

Neue Songs werden der Band in der Regel<br />

mit akustischer Gitarre präsentiert. Dann gehen<br />

die Daumen entweder hoch oder runter. Grund -<br />

sätzlich finden wir diesbezüglich immer sehr<br />

schnell Einigung. Danach wird der Song von allen<br />

gemeinsam arrangiert und eingeübt. Ins be son -<br />

dere Albert bringt sich dabei immer wieder mit<br />

tollen Ideen ein. Insgesamt macht diese Art zu<br />

arrangieren großen Spaß, weil die Titel dann<br />

Ergebnisse gemeinschaftlichen Arbeitens sind.<br />

Jeder trägt seinen Teil bei, was für die Iden -<br />

tifikation mit dem Song wichtig ist und sehr<br />

dem Zusammenhalt in der Band dient.<br />

MM: Bitte stelle hier kurz eure neue Single<br />

„Vulkan“ vor.<br />

ROCKTAIL: Jörn ist seit 2013 in der Band.<br />

Damals war das Programm noch sehr klassikrocklastig.<br />

Ich musste ihm immer wieder versprechen,<br />

mehr Titel mit Souleinflüssen für ihn<br />

zu schreiben. Toll war, dass unser Bandfoto -<br />

graf und Webdesigner Heiko Musiatowski<br />

einen wunderbaren Text zur Verfügung stellen<br />

konnte, der mich durch dessen aufwühlende<br />

Gefühlsbeschreibung sofort fasziniert hat. Ich<br />

musste nur noch die dazu passende Kom po -<br />

sition scheiben. Scheinbar hat dies gut ge -<br />

klappt. Mit diesem Titel sind wir für das Finale<br />

des Deutschen Rock & Pop Preises 2019<br />

nominiert worden und haben dort den 2. Platz<br />

in der Kategorie „Beste Soul-/Funkband“ und<br />

ebenfalls den 2. Platz in der Kategorie „Bester<br />

R’n’B-/Soulsänger“ belegt. Wir haben daraufhin<br />

„Vulkan“ als Single veröffentlicht. Sie steht<br />

auf allen gängigen Plattformen zum Down loaden<br />

oder Streamen zur Verfügung.<br />

MM: Welche Ziele verfolgt ihr?<br />

ROCKTAIL: Wir wollen von Jahr zu Jahr mehr<br />

Menschen mit unserer Musik erreichen. Die Teil -<br />

nahme im Finale des Deutschen Rock & Pop<br />

Preises war dabei ein wichtiger Schritt.<br />

MM: Wie vermarktet ihr euch? Wer ist bei<br />

euch für Konzertveranstaltungen zuständig?<br />

Wie macht ihr das?<br />

ROCKTAIL: Wir vermarkten uns selbst. Auch<br />

das Booking erledigen wir in Eigenregie, was<br />

mir zufällt. Ohne Agentur ist das natürlich nicht<br />

so einfach. Man muss kreativ arbeiten und sehr<br />

viel Recherche betreiben, wer überhaupt wo<br />

Konzerte veranstaltet. Man braucht eine gute<br />

Webpräsenz und viel, viel Geduld. Ich habe mal<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 29<br />

ROCKTAIL<br />

„VULKAN“ – Single<br />

VÖ: 21. FEBRUAR <strong>2020</strong><br />

ROCKTAIL-KS.COM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/<br />

ROCKTAIL.KS<br />

Besonders weiche,<br />

instrumentenschonende<br />

<br />

»Im Laufe der Zeit haben wir<br />

viele Entwicklungen<br />

beobachtet und das, was uns<br />

gefallen hat,<br />

auch mit Augenmaß in unser<br />

Programm in tegriert.«<br />

27 Anrufe gebraucht, um die Zusage für einen Gig in<br />

Braunschweig zu bekommen. Bedauerlicher weise ist der<br />

Club dann eine Woche vor unserem Auftritt abgebrannt.<br />

Ein dickes Fell ist oftmals schon nötig.<br />

In unserer Region haben wir uns jedoch inzwischen eine<br />

gute Fanbase und auch Akzeptanz bei den Veran staltern<br />

aufgebaut. Darüber sind wir schon glücklich. Die nächsten<br />

Schritte sollten allerdings darauf hinzielen, auch überregional<br />

etwas stärker präsent zu sein.<br />

Web: WWW.ROCKTAIL-KS.COM<br />

IntervIeW: OLE SEELENMEYER<br />

Fotoquelle: ROCKTAIL<br />

Auch als transluzente<br />

Version erhältlich<br />

Sicher und platzsparend –<br />

Die »Guardian« Gitarrenständer<br />

· Schafft Platz im Studio oder Zuhause<br />

· Flexible Schutzbügel zwischen den Gitarren<br />

· In verschiedenen Ausführungen für 3, 4 oder 5 Gitarren<br />

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5 Jahre Garantie<br />

www.k-m.de


30 STORIES<br />

Gut Ding will Weile haben.<br />

Nach elf Jahren<br />

Veröffentlichungspause hat ein<br />

neues Gitarrenbuch des<br />

stellvertretenden SMTT-Leiters<br />

Wieland Harms das Licht<br />

der Welt erblickt.<br />

Zum 168 Seiten umfangreichen<br />

Werk „Guitar Scale Colours“<br />

gehören eine von Wieland Harms<br />

mit teils atemberaubenden<br />

Beispielen eingespielte CD und<br />

umfangreiches Videomaterial<br />

im Netz. Im Interview erzählt er<br />

über Entstehung und Idee<br />

seines Großwerkes, das durchaus<br />

als langjähriger Begleiter<br />

für Gitarrenfans gedacht ist.<br />

»THINK DOMINANT!«<br />

– Guitar Scale Colours –<br />

Die Dominant-Methode: Mit drei Skalen durch die Tonleitersysteme!<br />

Skalen und ihre Klangfarben sinnvoll einsetzen!<br />

MM: Dein neues Gitarrenbuch sollte bei der<br />

Frankfurter Musikmesse Anfang April vorge -<br />

stellt werden. Die Corona-Pandemie hat das<br />

vereitelt. Schlimm?<br />

Wieland Harms: das kann ich verschmerzen.<br />

mich stört mehr, dass ich einige Gitarren-Work -<br />

shops, für die ich als dozent angefragt war,<br />

wegen Corona nicht machen kann. dort wollte ich<br />

eigent lich mein Buch zur Workshop-Unter stüt zung<br />

einbringen.<br />

MM: Du hast schon eine ganze Menge Gi -<br />

tar ren literatur veröffentlicht, allerdings nur<br />

bis 2009. Warum hat es elf Jahre gedauert,<br />

bis wieder was von dir erschienen ist?<br />

Wieland Harms: Zum einen hat mich mein<br />

damals neuer Job als stellvertretender smTT-leiter<br />

doch mehr beansprucht, als ich gedacht habe.<br />

Zum anderen hatte ich das Gefühl, dass die Pro -<br />

jekte, die mich interessieren würden, für meinen<br />

damaligen Verlag aus kommerziellen Gründen<br />

nicht so interessant waren. ich hatte bis dato nur<br />

Projekte gemacht, für die ich auch einen Vertrag<br />

mit dem Verlag hatte. das jetzige in meinem neuen<br />

Verlag erschienene Buch ist das erste, das ich<br />

quasi auf eigene Faust angefangen habe.<br />

MM: Ich dachte du hättest die Zeit ge -<br />

braucht, um dich in die Relativitätstheorie<br />

einzuarbeiten. So zitierst du im Vorwort<br />

Albert Einstein mit dessen Maxime: „So einfach<br />

er klären wie möglich, aber auch nicht<br />

einfacher.“ Was ist in der Gitarrengalaxie so<br />

kompliziert?<br />

Wieland Harms: das Komplizierte ist nicht das<br />

Gitarrenspezifische, sondern entsteht mit dem<br />

im provisieren. etwas vereinfacht gesagt, muss<br />

man sich dabei Tonleitern oder skalen aussuchen,<br />

die zu einem gegebenen akkord passen. Wer sich<br />

allein auf den eher klassisch-harmonischen rah -<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 31<br />

WIELAND HARMS<br />

„Guitar Scale Colours“<br />

in Standardnotation | mit Tabulatur | DIN A4 | 168 Seiten<br />

inkl. CD mit Demoversionen | plus Online-Videos<br />

ISBN 9783947998135 | ARTIKELNUMMER 20280G | WWW.ALFREDMUSIC.DE<br />

men beschränkt, hat in dur und moll 21 skalen zur<br />

auswahl. das ist selbst in dieser reduzierten Form<br />

noch ganz schön viel und in der Praxis kaum überschaubar.<br />

die Kunst besteht also darin, ein system<br />

zu finden, das die sache beherrschbar macht. so<br />

einfach wie möglich machen, aber dabei alle<br />

möglich keiten erhalten, so lautete mein motto.<br />

mein ansatz war, das Ganze auf drei (miteinander<br />

verwandte) Hauptskalen zu reduzieren.<br />

akkorde den leit- und Gleitton haben, der sie mit<br />

dem nachfolgenden akkord verbindet. Frei nach<br />

einstein: Wer dominanten beherrscht, beherrscht<br />

das Gesamtsystem.<br />

MM: Ist dein Dominant-Kniff Ergebnis deiner<br />

langjährigen Unterrichtspraxis oder stammt<br />

das eher aus deiner eigenen Erfahrung als<br />

Spieler?<br />

MM: Du brütest also schon ziemlich lange<br />

über deinem Konzept?<br />

Wieland Harms: das Buch ist tatsächlich ge -<br />

wachsen. in der Grundform lag es bei mir schon<br />

vor 30 Jahren in der schublade, mit stücken und<br />

eingespieltem demomaterial. Vor ungefähr fünf<br />

Jahren habe ich dann wieder angefangen, kontinuierlich<br />

dran zu arbeiten.<br />

MM: Du pickst dir jetzt im Buch die sogenannte<br />

Dominant-Skala raus und jagst die<br />

in drei Typen – in Dur und zwei Moll varianten<br />

– durchs Tonuniversum. Warum gerade die<br />

Dominant-Skala?<br />

Wieland Harms: die ist in der traditionellen Har -<br />

monik der dreh- und angelpunkt, weil dominant -<br />

Wieland Harms: im Grunde ist man ja immer<br />

auch sein eigener lehrer. mich hat einst unheimlich<br />

der berühmte Jazzgitarrist Pat martino in -<br />

spiriert, der selbst so ein skalensystem entwickelt<br />

hat. er hat aber alles auf mollskalen reduziert. in<br />

seinem system gehen ein paar differenzierungen<br />

verloren, die ich wichtig finde, zum Beispiel charakteristische<br />

Klangfarben.<br />

MM: Es gibt eine Flut von Gitarrenliteratur,<br />

von den vielen Videos im Internet ganz zu<br />

schweigen. Was kann inmitten dieser Fülle<br />

dein Buch leisten?<br />

Wieland Harms: die masse an literatur auf dem<br />

markt ist tatsächlich enorm. Wenn ich nicht das<br />

Gefühl gehabt hätte, etwas neues beitragen zu 8<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


32 STORIES<br />

»Das Komplizierte ist nicht das<br />

Gi tarren-Spezifische, sondern entsteht<br />

mit dem Im provisieren. Die Kunst<br />

besteht also darin, ein System<br />

zu finden, das die Sache beherrschbar<br />

macht.<br />

So einfach wie möglich<br />

machen, aber dabei<br />

alle Möglich keiten<br />

erhalten, so lautete mein<br />

Motto. Mein Ansatz war,<br />

das Ganze auf drei<br />

(miteinander<br />

verwandte) Hauptskalen<br />

zu reduzieren.«<br />

können, hätte ich das Buch nicht gemacht. Was<br />

ich bislang nicht gesehen habe, ist ein Gesamt -<br />

konzept, das zeigt, wie man vom harmonisch relativ<br />

einfachen kontinuierlich zu Komplizierterem<br />

kommt.<br />

MM: Zum Buch gehört nicht nur eine CD mit<br />

Beispielen und zum Mitspielen. Du hast<br />

gleich zeitig viele Beispielvideos ins Netz ge -<br />

stellt. Wie lief das Einspielen: erst komponiert<br />

und dann gespielt oder improvisiert und<br />

danach aufgeschrieben?<br />

Wieland Harms: eine mischung aus beidem.<br />

im Prinzip hatte ich die stücke und habe sie dann<br />

im sWr-studio in Tübingen eingespielt. ich habe<br />

dann beim spielen ad hoc manchmal ein paar<br />

sachen verändert. das habe ich nachträglich im<br />

Text korrigiert beziehungsweise am ende (der<br />

arme Verlag – so kurz vor der Veröffentlichung!).<br />

Videoaufnahmen hatte ich ursprünglich gar nicht<br />

vor. aber Jörg Heinkel vom sWr-studio, selbst<br />

Gitarrist, hat darauf bestanden, um die eine oder<br />

andere spezielle spieltechnik, die ich einsetze,<br />

ganz deutlich zu machen.<br />

Wieland Harms: es ist kein anfängerbuch, aber<br />

ich habe da schon auch meine schüler im sinn.<br />

einer von ihnen, roman länge, hat mich auch<br />

über die Jahre bei der entstehung begleitet, manu -<br />

skripte Korrektur gelesen und Verbes se rungs -<br />

vorschläge gemacht.<br />

MM: Und wie lange kann man sich mit deinem<br />

Buch beschäftigen?<br />

Wieland Harms: das kann lange gehen. ich<br />

hab’ mich ja auch 30 Jahre damit beschäftigt.<br />

aber spaß beiseite. ich hoffe, das Buch ist so<br />

ergiebig, dass man es immer wieder rausziehen<br />

kann.<br />

MM: Wenn man es durch und drauf hat, dann<br />

braucht man aber nicht weiter üben, oder?<br />

Wieland Harms: da muss ich leider enttäuschen.<br />

ich selbst übe auch noch. aber das ist ja<br />

das schöne an der Gitarre. mit dem instrument<br />

kann man alt werden und immer noch neues<br />

entdecken.<br />

MM: Du erklärst und spielst vor, wie sich<br />

dein Dominant-System in unterschiedlichsten<br />

Stilistiken von Country, Western und Soul<br />

über Rock und Blues bis Jazz einsetzen lässt.<br />

Vieles auf deiner Demo-CD ist dabei knackigvirtuos.<br />

An wen richtet sich das Buch?<br />

WeB: WWW.WIELAND-HARMS.DE<br />

WWW.ALFREDMUSIC.DE<br />

inTerVieW: MUSIKER MAGAZIN<br />

FoToqUelle: WIELAND HARMS<br />

GraFiKen: © WATERCOLOR_CONCEPT /<br />

ADOBE STOCK<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


DIE SINGLESCHALLPLATTEN<br />

DER 60ER-JAHRE<br />

Eine Enzyklopädie der Musikgeschichte für Sammler<br />

STORIES 33<br />

MM: Warum hast du diese drei großen und<br />

sehr umfangreichen Bücher/Kompendien ge -<br />

schrieben?<br />

REINHOLD DEBUS: Wenn man, wie ich, als<br />

Samm l er von Singles schon jahrelang auf der<br />

Suche nach Platten für seine Sammlung ist, stellt<br />

sich oft der Wunsch nach einem Buch ein, in dem<br />

diese Singles mit allen Daten, die für einen Sammler<br />

wichtig sind, aufgelistet werden. Nach mehr als<br />

zwanzigjähriger (!) Arbeit ist dieser Mangel mit den<br />

von mir herausgebrachten Büchern für die 60er-<br />

Jahre behoben. Die vorliegenden Bände umfassen<br />

den Zeitraum Januar 1960 – Dezember 1969. Am<br />

Anfang war es nur eine Idee, aber dann wurde mir<br />

klar und bewusst, wie wichtig das ist und dass dieses<br />

Buch, geboren aus einer Idee, ein Muss werden<br />

muss. Jeder, der die 60er-Jahre musikalisch<br />

erlebt hat und nicht mein Buch besitzt, dem geht<br />

ein Schatz verloren. Ein Schatz an Information und<br />

Rückgewinnung von verlorenem Wissen. Diese drei<br />

Bände bleiben für immer einmalig! Für jeden Single -<br />

sammler und Oldie-Orientierten un ent behr lich.<br />

MM: Diese drei großen und umfangreichen<br />

Bücher weisen einen außergewöhnlich in for -<br />

mativen und enorm umfangreichen Inhalt von<br />

veröffentlichten Schallplatten/Ton trä gern<br />

aus. Warum hast du dir diese Mühe gemacht?<br />

REINHOLD DEBUS: Die Bücher sind nicht nur<br />

Nachschlagwerke für den Single-Platten sammler,<br />

sie sind aufgrund ihrer Informationsfülle für jeden<br />

Oldie- und Musikliebhaber interessant und werden<br />

sicher auch für ihn mit der Zeit unentbehrlich.<br />

Diese Bücher bieten mehr als nur die reinen<br />

Daten, sie bringen zusätzlich noch Information,<br />

Wissen, Unterhaltung und farbiges An schau ungs -<br />

material.<br />

MM: Warum hast du in diesem Buch alle Ton -<br />

trägerhüllen oder das Lochcover der Singles<br />

aufgelistet? Warum war dir dies so wichtig?<br />

REINHOLD DEBUS: Das ist für jeden Platten -<br />

sammler essenziell und absolut wichtig, und es<br />

hat auch eine finanzielle Seite, das zu wissen.<br />

Viele neu erschienene Singles wurden vorab in<br />

den damals in fast allen Gaststätten aufgestellten<br />

»Ich widme diese Bücher den Künstlern<br />

und <strong>Musiker</strong>n, deren Plattenveröffentlichungen<br />

unbekannt blieben und denen<br />

ein Erfolg versagt war. Wieviel Arbeit, Ängste<br />

und Hoffnung steckt in den Aufnahmen.<br />

Wieviel Erwartungen wurden nicht erfüllt.<br />

Wieviel Fleiss wurde nicht belohnt.<br />

Wieviel Schicksal hing von Erfolg oder<br />

Misserfolg ab. Wieviel Kunst wurde nicht<br />

erkannt oder blieb vergessen. Mit diesen<br />

Bänden bleiben sie in unserer Erinnerung, denn<br />

ihre Namen sind nicht vergessen.«<br />

Musikboxen ein- und vorgestellt. Der Musikbox-<br />

Aufsteller selbst konnte mit den Plattenhüllen<br />

nichts anfangen. Sie wurden vernichtet, entsorgt<br />

oder zerstört (oder es wurde ein sinnloses Loch<br />

in die wertvolle Hülle geschnitten). Damit kam für<br />

den späteren Plattenmarkt (Plattenauktionen) oft<br />

die Frage auf: Gibt es eine oder gibt es keine<br />

Plattenhülle zu dieser oder jener Single? In meinen<br />

drei Bänden wird diese Frage beantwortet.<br />

Ich führe gerne das Beispiel mit den Rolling<br />

Stones an. Die Platte erzielt einen Preis von 5 Euro,<br />

die Hülle (Fünf-Kopf-Cover) 100 Euro – nur die<br />

Hülle allein.<br />

MM: Warum hast du in deinem Buch alle An -<br />

gaben für die deutsche, die englische und<br />

die amerikanische Hitparade veröffentlicht?<br />

REINHOLD DEBUS: Auch etwas ganz Wichtiges.<br />

In den rechtlich-öffentlichen Rundfunkanstalten<br />

wurden Singles, die in den englischen und amerikanischen<br />

Charts große Hits waren, selten, um<br />

nicht zu sagen sehr wenig gespielt.<br />

Man musste bei solchen „Hits“, die in den<br />

Discotheken selbst (heute heißt so etwas Club)<br />

rauf und runter gespielt wurden, den richtigen<br />

Sender finden. Ich nenne hier als Stichwort<br />

Piraten sender (auch RTL hat anfangs damit sein<br />

Geld gemacht), oder im Westen stationierte Pro -<br />

pa gan da sender haben sich damit über den<br />

Eisernen Vorhang hinweg im Osten Gehör verschafft.<br />

In Deutschland waren sie auch zu hören;<br />

man hat kein Wort verstanden, aber sie spielten<br />

die amerikanischen und englischen Charthits<br />

rauf und runter. Diese Erfolgstitel sind auch heute<br />

noch jedem geläufig und in meinen drei Bänden<br />

sind sie alle aufgelistet. Deswegen die Angaben<br />

„am.“ und/oder „eng.“ Hitparade.<br />

Das beantwortet auch die Frage, wieso so<br />

viele Singles in Deutschland von Interpreten veröffentlicht<br />

wurden, die hier doch fast keiner kennt.<br />

Meine Bücher rufen sie mit den Angaben der<br />

englischen und amerikanischen Hitparaden -<br />

platzierung vielen ins Gedächtnis zurück.<br />

MM: Wieso hast du dieses außergewöhnliche<br />

Buchformat ausgewählt?<br />

REINHOLD DEBUS: Das ungewöhnliche Buch -<br />

format ergab sich aus dem Bestreben, die vollständige<br />

Information über jede einzelne Single in<br />

einer Zeile unterzubringen (mit der B-Seite in zwei<br />

Zeilen).<br />

8<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


34 STORIES<br />

REINHOLD DEBUS<br />

„Die Singleschallplatten der 60er Jahre“<br />

HTTP://SINGLESCHALLPLATTEN-DER-60ER.DE<br />

Interpreten-Lochcover<br />

Firmen-Lochcover<br />

Buchseite Kinks<br />

Buchseite Rolling Stones<br />

Schallplatten sind Zeugnisse ihrer Zeit. Sie zu<br />

hören oder zu besitzen, bringt das Gefühl dieser<br />

Zeit, in der sie erschienen sind, wieder zurück,<br />

denn dieses Gefühl (Musik) wurde ja in ihren ge -<br />

pressten Rillen konserviert und Plattencover sind<br />

Fotografien (Bilder) aus dieser Zeit. Platten zu be -<br />

sitzen bedeutet, ein Stück Zeitgeschichte in den<br />

Händen zu haben.<br />

Um diese Musik seiner Zeit zuordnen zu<br />

können, muss man natürlich wissen, wann die<br />

jeweilige Single veröffentlicht worden ist. Diesen<br />

Zeitpunkt zu kennen, war für mich einer der ausschlaggebenden,<br />

wenn nicht sogar der wichtigs -<br />

te Grund, es herauszufinden, zu dokumentieren<br />

und mit diesen Bänden allen Interessierten<br />

zugänglich zu machen. Deshalb habe ich zu den<br />

Singles den Erscheinungsmonat und das -jahr<br />

mit angegeben.<br />

MM: Wieso sind in diesem Buch so erstaunlich<br />

viele italienische, französische und englische<br />

Singles aufgelistet?<br />

REINHOLD DEBUS: Das ergab sich zuerst nicht<br />

bei meinen Recherchen, nur die Feststellung, dass<br />

aufgrund der ersten italienischen Gastarbeiter<br />

1962 in Deutschland auch italienische Singles (auf<br />

italienischen Plattenlabels) veröffentlicht wurden.<br />

Bei meinen Recherchen in der Bayerischen<br />

Staatsbibliothek wurde mir dann klar, dass für diese<br />

Zeit zu vieles weggelassen wurde. Diese Lücke<br />

habe ich geschlossen. Deshalb wurden sehr viele<br />

Singles aufgelistet, die nie in Deutschland so er -<br />

schienen sind. Diese Zeit ist und war viel zu wichtig<br />

und wird mit den Zusätzen „nicht Dt“, „nur It“,<br />

nur Fr“ etc. ihrer Wichtigkeit gerecht.<br />

MM: Was ist für den passionierten Sammler<br />

besonders wichtig?<br />

REINHOLD DEBUS: Diese Frage ist anhand der<br />

Statistik zu den Büchern leicht zu beantworten:<br />

Gesamtzahl der offiziell veröffentlichten Singles<br />

der 60er-Jahre in Deutschland (nach Angaben<br />

der Plattenindustrie): 21 105. Gesamtzahl der in<br />

meinen Büchern aufgelisteten Singles: 22 813 =<br />

ca. 95 %. Wenn man für inländische Plattenlabels<br />

eine fortlaufende Nummerierung annimmt und<br />

davon ausgeht, dass nicht alle Nummern veröffentlicht<br />

wurden, kommt man auf ca. 24 000.<br />

Gesamtzahl der aufgelisteten Interpreten: 7 866.<br />

Anzahl der abgebildeten farbigen Plattenhüllen:<br />

mehr als 18 000. Alle in den 60er-Jahren er schienen<br />

Singles werden in den drei Bänden aufgelistet,<br />

unabhängig von ihrem Genre.<br />

MM: Gibt es wirklich so viel zu entdecken und<br />

zu berichten? Welche außergewöhnlichen,<br />

interessanten, informativen und skurrilen<br />

Dinge hast du auch veröffentlicht?<br />

REINHOLD DEBUS: Auch ich wurde von den<br />

außergewöhnlichen, interessanten, informativen<br />

und skurrilen Dingen bei meinen Recherchen<br />

überrascht. Es standen doch so viele menschliche<br />

Schicksale hinter manch einer Single, mit der<br />

ein Künstler an die Öffentlichkeit trat. Aber meine<br />

Bücher beinhalten auch, und wurden deswegen<br />

auch von mir geschrieben, dass Inte res santes,<br />

Informatives und Skurriles nicht verloren gehen<br />

darf. In meinen Büchern ist auch der zeitliche<br />

Zusammenhang darüber zu finden. Die 60er-Jahre<br />

waren musikalisch viel zu wichtig und einmalig.<br />

Und wie ich es auch in meiner Wid mung ge schrie -<br />

ben habe: „Ihre Namen sind nicht vergessen.“<br />

Bestellen kann man die Bücher übrigens über<br />

meine Website: singleschallplatten-der-60er.de<br />

INTERVIEW: OLE SEELENMEYER<br />

FOTOqUELLE: REINHOLD DEBUS<br />

GRAFIKEN: ADOBE STOCK<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 35<br />

3PLUS SIND:<br />

• ARIANE FEy – GESANG<br />

• CLAUS BüSCHER – GITARRE<br />

• WINDFRIED KOBLENZER – SCHLAGZEUG<br />

• THOMAS BRUSE – BASS<br />

• MARTIN DECKER – KEyBOARD<br />

ANFRAGEN UNTER: 3PLUS@ONLINE.DE<br />

3 PLUS<br />

Handgemachter<br />

deutscher Pop/Soul<br />

mit Rockeinflüssen<br />

aus Siegen<br />

MM: Wann wurde eure Musikgruppe ge -<br />

grün det? Welche Personen waren damals<br />

die Gründungsmitglieder?<br />

3 PLUS: Meine Freundin Nadine (Gesang) und ich<br />

(Ariane/Gesang) wollten uns im Sommer 2015<br />

einen Traum erfüllen und eine Band gründen.<br />

Bei einem Festival lernte ich Carlo kennen, der<br />

Schlagzeug spielte und sofort von der Idee be -<br />

geistert war. Wir starteten zur Untermiete im Probe -<br />

raum meines Schwagers Patrick, der uns als<br />

„Leihgitarrist“ unterstützte, bis wir unsere eigenen<br />

<strong>Musiker</strong> zusammen hatten.<br />

MM: Wie seid ihr auf euren Bandnamen ge -<br />

kommen?<br />

3 PLUS: Tja, auf uns lastete der Fluch „Jedes Jahr<br />

im Dezember verlässt uns einer“. So verloren wir<br />

mal den Keyboarder, mal den Bassisten, Nadine<br />

musste leider aufhören und Carlo kehrte Deutsch -<br />

land den Rücken. Aber – es blieben immer drei<br />

<strong>Musiker</strong> als harter Kern übrig und ließen sich<br />

nicht entmutigen!<br />

Seit Anfang 2018 sind wir nun komplett – 3 Plus<br />

eben! – Ariane/Gesang, Claus/Gitarre, Martin/<br />

Keyboard, Thomas/Bass, Winni/Schlagzeug.<br />

Wir haben uns als Team gut eingegroovt und<br />

beim Rock und Pop Preis auf’s Treppchen ge -<br />

schafft … läuft :-)<br />

MM: Wie oft probt ihr im Monat/pro Woche?<br />

3 PLUS: Wir haben jeden Dienstag unseren<br />

festen Probetermin. Wenn von uns fünfen dann<br />

3 plus auch da sind, macht es auch (fast) immer<br />

viel Spaß. Wir sind kein großes Orchester – und<br />

jeder, der fehlt, fehlt natürlich spürbar. Um 19:19<br />

Uhr soll es losgehen. Nun ja, die gute deutsche<br />

Pünkt lich keit handhaben wir recht locker.<br />

Außer Instru men ten gibt es auch gemütliche<br />

Sitz gelegen heiten im Raum, immer gut gefüllte<br />

Süßigkeitenvorräte und unseren heiß geliebten<br />

Kühlschrank. Da kann man auch mal gerne aufeinander<br />

warten.<br />

MM: Wie würdet ihr euren Musikstil einordnen?<br />

3 PLUS: Wir sind auch ohne Stil glücklich. :-)<br />

Es gibt so viele verschiedene Stilrichtungen,<br />

die in unsere Musik einfließen. Schwer punkt mäßig<br />

eher Old-School-Einflüsse. Eher Black Music. Aber<br />

nichts in Reinkultur. Wir machen soulige, meist<br />

deutschsprachige Popmusik. Mal klingt der Soul -<br />

pop dann etwas funkiger, mal rockiger, mal nach<br />

Rastalocken, mal ... Nie nach Florian. Nie nach<br />

Helene.<br />

MM: Wie sieht euer Musikprogramm aus?<br />

Eigenkompositionen und Coversongs?<br />

3 PLUS: Unsere aktuelle Setlist beinhaltet überwiegend<br />

Eigenkompositionen, aber auch einige<br />

Coverstücke, zum Beispiel von Mel C, Sheryl<br />

Crow, Johannes Oerding oder Alice Merton.<br />

MM: Wie entstehen eure eigenen Songs/<br />

Eigenkompositionen?<br />

3 PLUS: Die Texte stammen entweder von unserer<br />

Sängerin oder von unserem Schlagzeuger und<br />

basieren häufig auf alltäglichen Beobach tungen<br />

oder persönlichen Situationen und Erfahrungen.<br />

8<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


36 STORIES<br />

»Wir versuchen<br />

einfach, ohne Vorbehalte<br />

und mit einem<br />

Augenzwinkern auf’s Leben<br />

zu schauen, und daraus<br />

ergeben sich<br />

dann spontan Ideen«<br />

Manche Texte entstehen auch spontan aus völlig<br />

sinnfreiem Probengelaber :-)<br />

Meistens bringt einer dann einen Vorschlag für<br />

die Musik mit, der von allen gemeinsam weiterentwickelt<br />

und arrangiert wird. Manchmal entsteht<br />

die Musik auch durch gemeinsame Sessions, wo<br />

wir einfach drauflos „brainstormen“.<br />

MM: Welche Themen beinhalten eure eigenen<br />

Songs?<br />

3 PLUS: Eigentlich gibt es in unseren Themen<br />

keine vorgegebene Richtung oder bestimmte<br />

Schwerpunkte. Wir versuchen einfach, ohne Vor -<br />

behalte und mit einem Augenzwinkern auf’s Leben<br />

zu schauen, und daraus ergeben sich dann spontan<br />

Ideen, die in manchen Fällen zum Beispiel<br />

erlebte Anekdoten sind oder aus dem Umfeld<br />

aufgeschnappte Themen eines Freundes, Zu -<br />

stände, emotionale Befindlichkeiten – uns interessiert<br />

einfach alles!<br />

Wir arbeiten auch Themen und Ideen auf, die<br />

den einzelnen Bandmitgliedern im Kopf rumgeis -<br />

tern (manchmal jahrelang), um sie dann teils ironisch,<br />

teils ernsthaft reflektierend umzusetzen.<br />

Gelegentlich ist auch plötzlich nur eine Melodie<br />

da während der Probe, die für ein bestimmtes<br />

Thema wie geschaffen ist, und dann machen wir<br />

uns auf die Suche. Natürlich kommen dann schon<br />

mal so Sachen wie Liebe, Sehnsucht, Trallala auf<br />

den Tisch, was wir dann musikalisch verarbeiten,<br />

trotzdem aber versuchen, den Mainstream nicht<br />

zu sehr zu bedienen und unserer selbstbestimmten<br />

Art, mit Musik umzugehen, treu und der<br />

Band gegenüber dabei demokratisch zu bleiben.<br />

Wir versuchen, die Zuhörer auf eine Reise mitzunehmen,<br />

in der sie sich selbst wiedererkennen<br />

oder neue Perspektiven finden können und immer<br />

am Ende des Songs die Wahl haben, sich unterhalten<br />

haben zu lassen oder den ein oder anderen<br />

Gedanken mitzunehmen, im Idealfall beides – und<br />

das sogar gleichzeitig.<br />

MM: Was hat euch dazu bewogen, beim<br />

letztjährigen 37. Deutschen Rock & Pop Preis<br />

2019 in der Siegerlandhalle in Siegen mitzumachen?<br />

3 PLUS: Unsere Sängerin kam eines Abends zur<br />

Probe mit der Idee, beim Rock und Pop Preis<br />

2019 mitzumachen. Wir haben uns dann relativ<br />

schnell und einstimmig entschieden, uns einfach<br />

mal zu bewerben ohne den Gedanken einer Ziel -<br />

setzung.<br />

Im Vordergrund stand die Möglichkeit, mit<br />

Spaß an der Musik eine größere Veranstaltung<br />

zu spielen, neue Kontakte zu knüpfen etc.<br />

Vielleicht hat der Gedanke „Marktwert antesten“<br />

eine winzige Rolle gespielt. Aber wir haben wirklich<br />

nicht damit gerechnet, dass wir im Finale landen<br />

würden, geschweige denn, einen Preis einzuheimsen.<br />

Umso größer war natürlich die Freude, als wir<br />

für unsere drei Stücke, die wir eingereicht hatten,<br />

eine Zusage zum Finale bekamen, was wir übrigens<br />

gebührend gefeiert haben.<br />

Als wir dann während der Siegerehrung auch<br />

noch aufgerufen wurden und mit den anderen<br />

Preisträgern auf der Bühne standen, war die<br />

Aktion mehr als perfekt und hat im Grunde alle<br />

unsere Erwartungen übertroffen.<br />

MM: Welche Eindrücke habt ihr von diesem<br />

kulturellen und gemeinnützigen Musikwett -<br />

bewerb mitgenommen?<br />

3 PLUS: Das war einfach eine tolle und wichtige<br />

Erfahrung! Viele gute Bands, ein breit gefächertes<br />

Musikspektrum, nette <strong>Musiker</strong>kollegen und<br />

das für uns bisher größte Publikum. Es hat definitiv<br />

Spaß gemacht, dabei zu sein!<br />

MM: Was habt ihr als nächstes Projekt vor?<br />

3 PLUS: Erst mal wieder proben dürfen – das<br />

wäre ja was! :-)<br />

Geplant waren für dieses Jahr eigentlich neue<br />

Aufnahmen im Studio und ein paar Wohn zimmer-<br />

Konzerte. Wir hoffen mal, dass das bald wieder<br />

möglich ist.<br />

Wir nehmen auf jeden Fall gerne noch<br />

Buchungs anfragen entgegen. Mailt uns einfach<br />

unter: 3plus@online.de<br />

INTERVIEW: OLE SEELENMEYER<br />

FOTOqUELLE: 3PLUS<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 37<br />

JEFF BECK<br />

Who Else?<br />

Der 1944 geborene<br />

Jeff Beck ist<br />

einer der drei stilbildenden<br />

Gitarristen der British<br />

Invasion der 1960er-Jahre.<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


38 STORIES<br />

»Jeff Beck hat sich<br />

kontinuierlich und fast<br />

immer abseits des<br />

Mainstreams<br />

weiterentwickelt. Sein<br />

Spiel kombiniert er virtuos<br />

mit Gitarren- und<br />

Verstärkertechnik und<br />

hat eine jazzbeeinflusste,<br />

rockartige Musik<br />

geschaffen, die mit seinem<br />

Namen verbunden ist.«<br />

wollte die Band PinK FLOYd<br />

1968 Beck ihrem psychisch instabilen<br />

Gitar risten syd Barrett als zweiten Gitarristen an<br />

die seite stellen. ende 1974 stieg Mick Taylor bei<br />

den rolling stones aus, sie wünschten sich Beck<br />

als nachfolger. Beide Male lehnte er ab. Trotz seiner<br />

alleinstellungsmerkmale steht sein nimbus doch<br />

hinter dem von eric Clapton und Jimmy Page<br />

zurück, die weithin bekannt sind: Clapton als<br />

Gitarren-ikone und Page als Gitarrist der super -<br />

gruppe Led ZePPeLin. die drei verbindet ihre<br />

Mitgliedschaft in der britischen Bluesrockband<br />

The YardBirds, der Beck und Page sogar einige<br />

Monate gemeinsam angehörten.<br />

schon als junger <strong>Musiker</strong> bewunderte Beck<br />

Buddy Guys druckvolles Gitarrenspiel sowie die<br />

spieltechnik und die innovationen des Us-<br />

Gitarristen Les Paul, der nicht nur seine elektrische<br />

Gitarre exquisit beherrschte, sondern in<br />

den 1950er-Jahren auch mit mit soundeffekten<br />

experimentierte. Vermutlich wäre ohne ihn Jimi<br />

hendrix’ sound und der vieler anderer Gitar ris -<br />

ten, wie zum Beispiel Bill Frisell, nicht vorstellbar.<br />

der Gitarrenhersteller Gibson benannte sein<br />

erfolgreichstes Modell nach Paul, das sich ab<br />

den 1960er-Jahren zu einem instrumenten -<br />

klassiker der rockmusik entwickelte und manche<br />

annehmen ließ, Paul sei keine Person. als er<br />

1988 in die rock ’n’ roll hall of Fame aufgenommen<br />

wurde, war Beck sein Laudator und<br />

gestand: „ich habe mehr Licks von Les Paul<br />

kopiert, als mir lieb ist zuzugeben.“ die hom mage-<br />

Cd „Les Paul & Friends. american Made, World<br />

Played“ von 2005 entstand mit vielen anderen<br />

international bekannten <strong>Musiker</strong>n wie Clapton,<br />

Keith richards, Billy Gibbons und Beck. Zu ehren<br />

von Paul veranstaltete Beck 2011 eine rock ’n’<br />

roll Party, die als Cd und Blu-ray verkauft wurde.<br />

nun spielte Beck so überzeugend rockabilly der<br />

1950er-Jahre, als hätte er nie etwas anderes<br />

getan.<br />

Bevor Beck Clapton bei den YardBirds nachfolgte,<br />

spielte er mit der britischen Live-Band<br />

The TridenTs. Zur Förderung ihrer auftritte zu<br />

fördern, nahm sie einige demos auf, die Jahre<br />

später auftauchten und Beck als Gitarristen zeigen,<br />

der nicht nur irgendetwas nachspielte, sondern<br />

sich bereits freigeschwommen hatte. eine<br />

studio-LP nahmen die Tridents nie auf. als Beck<br />

im März 1965 auf empfehlung von Page Mitglied<br />

der YardBirds wurde, waren seine instrumentalen<br />

Fertigkeiten erstaunlich weit fortgeschritten.<br />

Mit seiner tontechnischen und musikalischen<br />

experimentierfreudigkeit veränderte sich die Musik<br />

der YardBirds weg vom rhythm and Blues hin<br />

zu psychedelischem, sehr viel lauterem rock.<br />

nun gelangten songs der YardBirds nacheinander<br />

in die hitparaden, am bekanntesten wohl<br />

„shapes of Things“, eine Quintessenz des neuen<br />

YardBirds-stils. rückblickend lobte der rhyth -<br />

musgitarrist der YardBirds, Chris dreja, Becks<br />

ideenreichtum und Musi ka li tät, die die Band in<br />

neue Bahnen gelenkt hätten. im Juli 1966 erschien<br />

die LP „The Yardbirds“, die in deutschland den<br />

Titel „Over Under sideways down“ trug. Besser<br />

bekannt ist sie jedoch als „roger The engineer“.<br />

die Band zog darauf die register ihres Könnens<br />

mit unterschiedlichen Musikrichtungen, subtilen<br />

und rauen interpre ta tionen, tontechnischen Fines -<br />

sen und purer spiel freude. Mit dem song „every<br />

since The World Began“ inspirierten sie den stil<br />

von BLaCK saBBaTh, die ihre erste LP vier<br />

Jahre später herausbrachten. die gemeinsamen<br />

höhen flüge ge hörten bald der Ver gangen heit an.<br />

noch vor dem erscheinen von „roger The<br />

engineer“ stieg Bassist Paul samwell-smith aus.<br />

rhyth mus gitarrist dreja wechselte zum Bass, und<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 39<br />

zweiter Gitarrist neben Beck wurde Jimmy Page,<br />

bis Beck im novem ber 1966 während einer Us-<br />

Tournee den YardBirds ebenfalls die Band verließ.<br />

in Michelangelo antonionis Kultfilm „Blow Up“<br />

von 1966 sind die YardBirds noch mit beiden<br />

Gitarristen in einem Clubkonzert zu sehen, für<br />

das ursprünglich The WhO hätten verpflichtet<br />

werden sollen, die damals nach ihren auftritten<br />

regelmäßig ihre instrumente zerstörten. Beck<br />

stand Pete Townshend nicht nach und zertrümmerte<br />

seine Gitarre auf der Bühne.<br />

damals trennten sich <strong>Musiker</strong> von der einen<br />

Formation so schnell, wie sie neue Bands gründeten.<br />

Von langer hand strategisch geplante<br />

und juristisch in die Verästelungen abgesicherte<br />

Zusammenarbeit wurde erst später standard.<br />

Beck organisierte sich neu und schien sich anfang<br />

1967 mit seiner hitsingle „hi ho silver Lining“/<br />

„Beck’s Bolero“ kommerzieller orientiert zu haben.<br />

für keine geringere Band als Led ZePPeLin, die<br />

überzeugende neufassung von „shapes Of<br />

Things“, „Morning dew“ und die auf live ge trim m te<br />

studioaufnahme „Blues de Luxe“ mit herrlichen<br />

soli von Beck und hopkins sind stücke, die man<br />

nicht müde wird, sich immer wieder anzuhören.<br />

als ich diese LP bald nach ihrer deutschen Ver -<br />

öffentlichung mit nach hause brachte, sorgten<br />

diese beiden stücke und einige andere für einen<br />

handfesten Krach zu hause. Mein Vater schimpfte,<br />

jetzt dürften sogar alkoholselige stadtstreicher<br />

auf schallplatten singen und unfähige Gitarristen<br />

Lärm machen, die nicht einmal in der Lage seien,<br />

einen Ton zu halten, wie es jedermann auf der<br />

Wandergitarre könne.<br />

„Truth“ war mit seiner rauen Wildheit ein internationaler<br />

erfolg, sodass die Band mit diesem<br />

rückenwind in den Usa auftrat. auftritte wurden<br />

fürs radio mitgeschnitten, einiges davon ist mittlerweile<br />

als Cd erhältlich. 2005 wurde das studio -<br />

Mit stewart als sänger, dem Bassisten Tim<br />

Bogert und dem drummer Carmine appice, beide<br />

von der Us-Band VaniLLa FUdGe, wollte Beck<br />

eine neue Band gründen. im november 1969<br />

erlitt Beck einen Verkehrsunfall, bei dem er schwer<br />

verletzt wurde, was die Pläne zunichte machte.<br />

stewart und Wood gründeten die FaCes mit<br />

ehemaligen Mitgliedern der sMaLL FaCes, die<br />

steve Marriott für hUMBLe Pie verlassen hatte.<br />

Bogert und appice gründeten mit anderen die<br />

Band CaCTUs. sechs Monate gingen ins Land,<br />

bis Beck einigermaßen genesen war. Kopf -<br />

schmerzen und depressionen begleiten ihn jedoch<br />

noch geraume Zeit. der nächsten JeFF BeCK<br />

GrOUP gehörten der künftige hardrock-drummer<br />

Cozy Powell und der Keyboarder Max Middleton<br />

an, der später Mitglied von Chris rea und der<br />

snOWY WhiTes Bands wurde. da Beck nun<br />

auf den sound von Mowtown und stax setzte,<br />

ließ er das 1971 herausgekommene album „Jeff<br />

Beck Group“ von steve Cropper produzieren,<br />

Gitarrist von Booker T. and the MGs. Musikalisch<br />

war das entfernt von „Truth“ und das sehr gute<br />

instrumental-stück „definitely Maybe“ thematisch<br />

vielleicht auch ausdruck eines gewissen status<br />

quo. 1972 ließ die Band, die im Mai des Jahres<br />

zu Gast im Bremer Beat-Club war, die LP „rough<br />

and ready“ folgen, die wegen der Mischung aus<br />

soul, Jazz und rhythm and Blues geteilte reak -<br />

tionen auslöste. Bald nach dem Beat-Club-auftritt<br />

zerbrach auch diese Band an persönlichen dif fe -<br />

renzen. Becks aktivitäten danach widerlegen die<br />

Vermutung mancher, ihm seien nach seiner Ge -<br />

nesung die ideen ausgegangen.<br />

die von Mickey Most produzierte single mit dem<br />

künftigen Led-ZePPeLin-Mitglied John Paul<br />

Jones, Bass, und Becks Gesang auf der a-seite<br />

stand im Gegensatz zu seiner Musik mit den<br />

Yard Birds, war aber nur eine episode. er formierte<br />

die JeFF BeCK GrOUP, die von Februar<br />

1967 bis Juli 1972 nicht weniger als sechs Me -<br />

ta morphosen durchlief. der erste sänger der<br />

JeFF BeCK GrOUP war rod stewart, den<br />

Beck gewann, als er die Band sTeaMPaCKeT<br />

verlassen wollte und seinen Frust in einem Lokal<br />

mit alkohol hinunterspülte. Produzent Most hielt<br />

stewart allerdings für einen schlechten sänger.<br />

Gegen diese Fehleinschätzung setzte Beck sich<br />

durch. Mit stewart, dem Gitarristen ron Wood,<br />

der auf Bass umstieg, dem ehemaligen sTeaM -<br />

PaCKeT-drummer Mick Waller und dem studio-<br />

Pianisten nicky hopkins nahm Beck bis ins Jahr<br />

1968 das Meilenstein-album „Truth“ auf. es strotzt<br />

vor wuchtiger, abwechslungsreicher Musik und<br />

war mit seinem hardrock musikalisches Vorbild<br />

album mit acht hörenswerten Bonustracks neu<br />

aufgelegt. „Beck-Ola“ von 1969, aufgenommen<br />

mit dem neuen drummer Tony newman, war ein<br />

würdiger nachfolger, der seit 2004 ebenfalls um<br />

Bonustracks erweitert auf Cd vorliegt. Zum Bei -<br />

spiel klingen die beiden elvis-Presley-stücke „all<br />

shook Up“ und „Jailhouse rock“ wie neu erfunden.<br />

auf dem album „Barabajagal“ unterstützte<br />

die JeFF BeCK GrOUP ohne stewart noch<br />

donovans Titelstück. Jedoch sprengten dann<br />

spannungen unter den Bandmitgliedern die hervorragende<br />

Band noch vor dem legendären<br />

Woodstock-Festival vom august 1969, das<br />

natürlich eine riesenchance gewesen wäre. Bis<br />

dahin war Beck noch mit stewart und hopkins<br />

an den aufnahmen zu „screaming Lord sutchs“<br />

hörenswertem album „Lord sutch and heavy“<br />

Friends vom Mai 1969 beteiligt gewesen, neben<br />

anderen <strong>Musiker</strong>n wie Jimmy Page, dem Jimihendrix-Bassisten<br />

noel redding und dem künftigen<br />

Led ZePPeLin-drummer John Bonham.<br />

im Juni 1972 traf Beck in dem von Jimi hendrix<br />

gegründeten electric-Ladyland-studio auf Bogert<br />

und appice, die sich der neuen JeFF BeCK<br />

GrOUP anschlossen, nachdem ihre Band<br />

CaCTUs am ende war. Mit dem sänger Kim<br />

Milford und dem Keyboarder Middleton ging man<br />

gemeinsam auf Us-Tournee und spielte in extremer<br />

Lautstärke. nachdem Middleton das nicht<br />

länger ertrug und das Publikum Milford einmal<br />

ausgebuht hatte, blieben Beck, Bogert und appice<br />

als neues Power-Trio übrig, kurz BBa. alle drei sind<br />

<strong>Musiker</strong> der extraklasse: Bogert ein virtuoser<br />

Bassist und appice ein einfallsreicher und kraftvoller<br />

drummer, um kräftige showeffekte nie verlegen.<br />

Gesang war bei ihnen allen jedoch keine<br />

stärke. auf dem hervorragenden album „Beck,<br />

Bogert, appice“ von 1973 glänzten sie, vor allem<br />

Beck als Gitarrist, und gesanglich konnte ihnen<br />

im studio ausgeholfen werden. der stevie-Wonder-<br />

Klassiker „i ain’t superstitious“ wurde für sie mit<br />

Becks energetischen Gitarrenparts sowie Jimmy<br />

Greenspoon und danny hutton von Three dOG<br />

niGhT als angenehmen sängern zum hit und<br />

das album nach „Truth“, „Beckola“ und „rough<br />

8<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


40 STORIES<br />

and ready“ vergoldet. aber live wurde die<br />

gesangliche Unzulänglichkeit offenbar, was im<br />

auffallenden Kontrast stand zur exzessiven, wilden<br />

Bühnenshow des Trios, das die Zuschauer<br />

mit seinem instrumentalkönnen mehr als zufriedenstellte.<br />

die musikalische Wucht von Beck,<br />

Bogert und appice wurde von dem in Japan mitgeschnittenen<br />

Live-album „Beck, Bogert, appice<br />

Live“ von 1974 sehr gut eingefangen. es kam<br />

damals nur als Japan-Pressung heraus, ist mittlerweile<br />

aber längst als doppel-Cd erhältlich.<br />

Beck zieht alle register seines Könnens, höchst<br />

spannend ist zum Beispiel der song „Livin’<br />

alone“. Jahre bevor Peter Frampton die Talkbox<br />

mit seinem Live-album „Frampton Comes alive“<br />

1976 populär machte, setzte Beck sie schon ein<br />

– nicht als erster, denn Mike Pinera hatte sie schon<br />

1970 für die LP „Metamorphosis“ der Band irOn<br />

BUTTerFLY im stück „Butterfly Bleu“ gespielt.<br />

die Talkbox ist ein effektgerät, durch das der<br />

schall des instruments über einen schlauch in<br />

den Mundraum des <strong>Musiker</strong>s geleitet wird und<br />

dort wie beim sprechen durch Zunge und Lippen<br />

moduliert werden kann. auf den songs „i ain’t<br />

superstitious“ und „Black Cat Moan“ des Japan-<br />

Konzertes ist dies eindrucksvoll zu hören. einige<br />

andere aufnahmen aus den Jahren 1973 und 1974<br />

erschienen später noch in der Box „Beckology“<br />

von 1991, und auf YouTube kann man sogar Live-<br />

Videos der Band finden. Jedoch war auch BBa<br />

keine langlebige Band. interne spannungen ließen<br />

bei diesen drei selbstbewussten <strong>Musiker</strong>n nicht<br />

lange auf sich warten. Beck unterstellte Bogert,<br />

ihm die schau stehlen zu wollen, und während<br />

einer Tournee durch Großbritannien flogen<br />

schließlich die Fäuste hinter der Bühne. Gerade<br />

noch hatten die Leser der Zeitschrift Melody Maker<br />

die Band zu „The World’s Brightest hope“ ge -<br />

wählt, da waren BBa im Mai 1974 am ende. ein<br />

zweites studioalbum, für das die Band bereits<br />

einige aufnahmen eingespielt hatte, wurde nicht<br />

mehr zu ende produziert. als Bootleg tauchten<br />

sie neben mehreren BBa-Live-Mitschnitten auf.<br />

die Verve des ersten studioalbums fehlte allerdings.<br />

danach änderte Beck seinen Musikstil völlig<br />

und kombinierte seine absolute Virtuosität auf<br />

der Gitarre mit seinem Faible für sound und effek -<br />

te. seine nächste LP „Blow By Blow“ ist ein reines<br />

instrumentalalbum und wurde eines der erfolgreichsten<br />

alben seiner Karriere. Produziert hatte es<br />

der mittlerweile selbstständige BeaTLes-Produ zent<br />

George Martin. aufgenommen im Oktober 1974<br />

mit Max Middleton an den Keyboards enthält<br />

„Blow By Blow“ eine kluge Mischung aus wunderschönen<br />

songs und eindeutig jazzorientierten<br />

stücken, deren Bindeglied ein überwältigender<br />

technischer ideenreichtum und bestaunenswerte<br />

Gitarre ist, die mal zart klingt, mal messerscharf<br />

und dann auch wieder moduliert wird durch die<br />

Talkbox bei dem BeaTLes-song „she’s a<br />

Woman“. 1974 hatte stevie Wonder seinen song<br />

„Cause We ended Up as Lovers“ veröffentlicht,<br />

den Beck zu einem der schönsten stücke seiner<br />

Karriere werden ließ. er widmete ihn unter anderem<br />

dem Gitarristen roy Buchanan. Wonder steuerte<br />

zu „Blow By Blow“ außerdem das stück<br />

„Thelonius“ bei, für das er selbst am Keyboard saß.<br />

das instrumentalalbum „Wired“ von 1976 wurde<br />

ebenfalls von George Martin produziert. Ge mein -<br />

sam mit dem tschechisch-stämmigen Jazz-Key -<br />

boarder Jan hammer gelang Beck ein einzigartiges<br />

album, härter in der Gangart als sein Vorgänger,<br />

mit zwei songs, die immer wieder einmal auf<br />

Becks Konzerten zu hören sind: „Led Boots“ von<br />

Middleton und Charles Mingus’ „Goodbye Pork<br />

Pie hat“. diese LP polarisierte. Man warf ihr einer -<br />

seits vor, seelenlos zu sein, andererseits wurden<br />

„Blow By Blow“ und „Wired“, die beide Platinstatus<br />

erreichten, musikalische Twin-Towers ge -<br />

nannt. an die härtere seite des hochtechnisierten<br />

Freestyle-Jazzrock knüpften die kommenden<br />

Tourneen an. auf der 1977 veröffentlichten LP<br />

„Jeff Beck With The Jan hammer Group Live“<br />

spielen Beck und hammer einander entfesselt<br />

die rhythmisch-musikalischen Bälle zu, was mit<br />

einer Gold-LP belohnt wurde. die „Freeway Jam“<br />

als akustische Tour de force ist ein gutes Beispiel<br />

aus dieser Zeit, aus der die im März <strong>2020</strong> er -<br />

schienene Cd „Jeff Beck With The Jan hammer<br />

Group Brisbane 1977“ mit sieben weiteren Live-<br />

Fassungen eine willkommene ergänzung ist.<br />

1978 tourte Beck mit ähnlichem Programm,<br />

aber anderen <strong>Musiker</strong>n durch die Usa: stanley<br />

Clark am Bass, Becks Wunsch-drummer simon<br />

Philips und der Keyboarder Tony hymas, mit<br />

dem Beck in den kommenden Jahren wiederholt<br />

zusammenarbeiten sollte. der radiomitschnitt<br />

„Freewy Jam“ mit dieser Band wurde vor einigen<br />

Jahren von Laser media auf den Markt gebracht.<br />

Mit Philips und hymas, zum Teil auch mit hammer,<br />

entstand 1980 das studioalbum „There and<br />

Beck“, das Becks Fusionsstil weiter konsolidierte.<br />

„el Becko“ heißt ein stück selbstbewusst. Für die<br />

weichere seite von Becks stil steht das balladeske<br />

„The Pump“, das 1983 in den Film „Lockere Ge -<br />

schäfte“ (risky Business) integriert wurde.<br />

»Beck änderte seinen<br />

Musikstil völlig<br />

und kombinierte seine<br />

absolute Virtuosität<br />

auf der Gitarre mit seinem<br />

Faible für Sound<br />

und Effek te.<br />

Seine LP „Blow By Blow“<br />

ist ein reines<br />

Instrumentalalbum<br />

und wurde eines<br />

der erfolgreichsten Alben<br />

seiner Karriere.«<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 41<br />

den Curtis Mayfields „People Get ready“ sang.<br />

außerdem coverte Beck den TrOGGs-Klassiker<br />

„Wild Thing“, der damals nur als single herauskam,<br />

einige Jahre später aber auch zum sampler<br />

„Beckology“ gehörte. Für Jan hammers instru -<br />

mental „escape“ erhielt Beck seinen ersten<br />

Grammy. das zweite und letzte instrumental auf<br />

„Flash“ ist „You Know, We Know“ von Tony hymas.<br />

die Kritiken waren wieder einmal geteilt, doch im<br />

endeffekt wurde auch „Flash“ gut angenommen.<br />

Beck selbst hält allerdings nicht viel von dem album.<br />

ab 1979 war Beck Gast verschiedener Wohl -<br />

tätigkeitskonzerte wie den „secret Policeman’s<br />

Balls“ zugunsten von amnesty international und<br />

im september 1983 mit Clapton, Page und steve<br />

Winwood sowie in der Londoner royal albert<br />

hall beim a.r.M.s.-Konzert zur Bekämpfung der<br />

Multiplen sklerose. Weite Teile davon sind auf<br />

dVd und Cd erschienen. ein neues Beck-album<br />

ließ auf sich warten. dafür war Beck als Gitarrist<br />

auf alben prominenter anderer <strong>Musiker</strong> vertreten<br />

und genoss sein Gastdasein nach eigener<br />

darstellung. 1984 war er auf „Bad For You“ von<br />

rod stewarts album „Camouflage“ (1984) zu<br />

hören, bei dem Titelsong von Tina Turners<br />

Comeback-album „Private dancer“ aus demselben<br />

Jahr übernahm er den Gitarrenpart des von<br />

Mark Knopfler geschriebenen stücks und wirkte<br />

mit an der semi-YardBirds-reunion, die in das<br />

album „Box of Frogs“ mündete. Gleich auf sechs<br />

der neun songs von Mick Jaggers erster solo-<br />

Wieder vergingen Jahre bis zu seinem näch s -<br />

ten studioalbum. Jedoch war dies nicht durch<br />

eine kreative Pause bedingt, sondern durch einen<br />

weiteren Unfall, der Becks Karriere hätte beenden<br />

können. als Liebhaber alter klassischer autos,<br />

sogenannter hot rods, ist er schon lange sein<br />

eigener Kfz-Mechaniker mit voll ausgerüsteter<br />

Werkstatt einschließlich hebebühne und Grube.<br />

1987 fiel ihm ein solches Gefährt von der Bühne,<br />

quetschte einen Finger seiner spielhand gegen<br />

das Chassis des autos und verletzte sie damit<br />

schwer. Mühsam musste Beck sich wieder an<br />

das spielen der Gitarre gewöhnen. 1989 kam<br />

„Jeff Beck’s Guitar shop“ heraus, auf dem Cover<br />

eine Fender stratocaster groß wie ein Fahrzeug<br />

auf einer hebebühne, und Beck schraubt daran.<br />

auf dem instrumental-album mischte er seinen<br />

Jazz-Fusion kräftig mit rock. damit beschritt er<br />

zwar keine neuen Wege, aber er präsentierte mit<br />

„Guitar shop“ einen showcase seiner Karriere,<br />

indem er zeigte, was für ihn auf der Gitarre alles<br />

möglich ist. seine Band bestand aus hymas und<br />

dem ex-Frank-Zappa-drummer Terry Bozzio,<br />

der mit einem enorm umfangreichen schlagzeug<br />

arbeitete und einige sprecheinlagen einstreute.<br />

die dichte treibenden stücke bis hin zur atem -<br />

losig keit einerseits und einfühlsamer Musik andererseits<br />

machen dieses album zu einem schwer punkt<br />

LP „she’s The Boss“ spielte Beck 1985 die Lead -<br />

gitarre. in dem Jahr entstand auch der sound track in Becks Werk. stücke wie das unglaublich intensive<br />

„Big Block“ sowie die geradezu zarten<br />

zu dem Film „Porkey’s revenge“ mit Becks „sleep<br />

Walk“. Überhaupt war er fortan an er staunlich „Behind the Veil“ und „Where Were You“ können<br />

vielen soundtracks beteiligt, wie ein Blick auf die den Zuhörer immer wieder in das album hineinziehen.<br />

Wer noch nie etwas von ihm gehört hat<br />

eintragungen zu ihm bei imdb.com zeigt. dass<br />

er außerdem er im Laufe der Zeit mit anderen und sich ihm nähern möchte, sollte vielleicht mit<br />

Gitarristen wie steve Lukather, Carlos santana und „Guitar shop“ beginnen, für das Beck seinen zweiten<br />

Grammy empfing. den sound seiner hoch-<br />

stevie ray Vaughan auf der Bühne gestanden<br />

hatte, erscheint wie selbstverständlich. einige verstärkten Fender stratocaster regelte er, steuerte<br />

den sound über die Lautstärke- und Klang -<br />

Beispiele davon enthält die <strong>2020</strong> erschienene<br />

Laser-Media-Cd „Jeff Beck & Friends Live“. regler seiner Fender und setzte immer mehr den<br />

Tremolo-hebel ein, wenn er gleichzeitig die saiten<br />

nach fünf Jahren Pause kam im Juli 1985 anschlug, was er künftig nur noch ohne Plektrum<br />

Becks album „Flash“ heraus. es wandelte eher auf tat. Bei Live-auftritten wie zum Beispiel am 1.<br />

Mainstream-Pfaden, und diesmal waren die Mai 1990 im hamburger CCh ließ sich gut beobachten,<br />

wie Beck über die dämpfung der hoch-<br />

instrumentals in der Minderzahl. sogar Beck<br />

selbst reihte sich in die sängerriege ein bei den verstärkten Gitarre viele Facetten seiner Musik<br />

songs „Get Workin’“ and „night after night“. erzielte, die durch hymas’ Keyboards ein hervorragendes<br />

Gerüst bekam. Bozzios Parts waren eine echte Überraschung war, dass rod stewart 8<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


42 STORIES<br />

fulminant und bestimmt eine sportliche Leistung<br />

ein ganzes Konzert hindurch. die drei <strong>Musiker</strong> auf<br />

der Bühne waren ein echtes hardcore Package.<br />

„Crazy Legs“ von 1993, ein Jahr nachdem Beck<br />

mit den YarTdBirds in die rock ’n’ roll hall of<br />

Fame aufgenommen worden war, ist vermutlich<br />

eine Cd, die man von Beck kaum erwartet hätte<br />

und die er wohl auch nur aufgrund seiner bisherigen<br />

Karriere auf den Markt bringen konnte. Mit<br />

den BiG TOWn PLaYBOYs spielt er songs des<br />

rock ’n’ rollers Gene Vincent und dessen Gitar -<br />

risten Cliff Gallup, den Beck ebenfalls zu seinen<br />

ein flüssen zählt. einer besonderen erwähnung<br />

bedarf Georg Martins Cd „in My Life“ von 1998.<br />

er rief viele <strong>Musiker</strong> zusammen, um ihm besonders<br />

am herzen liegende BeaTLes-songs neu zu<br />

interpretieren, und ihm gelang ein Meisterstück,<br />

auf dem zum Beispiel sean Connery „in My Life“<br />

von rubber soul ohne Musik einfühlsam spricht.<br />

da Martin auch Beck produziert hatte und die<br />

Zusammenarbeit sehr angenehm gewesen war, lud<br />

er auch ihn ein. nach Martins einschätzung ist<br />

Beck ein Gitarrist, der „sein instrument singen lassen<br />

kann wie die menschliche stimme“. Beck<br />

schlug „a day in The Life“ von „sergeant Pepper’s<br />

Lonely hearts Club Band“ vor und spielte eine fantastische<br />

Version, von der Martin überzeugt war,<br />

der höhepunkt des songs komme ohne Orchester<br />

aus, da die Gitarre alles ausdrücke. „a day in the<br />

Life“ wurde fester Bestandteil von Becks Konzerten<br />

und 2010 mit einem Grammy ausgezeichnet.<br />

1999 setzte Beck mit „Who else!“ seine zehn<br />

Jahre zuvor entstandene „Guitar shop“ fort. neben<br />

rock mischte er Blues ein, und es entstand ein<br />

ausgezeichnetes album, das mit einer Vielzahl<br />

von <strong>Musiker</strong>n aufgenommen wurde, unter ihnen<br />

hammer und hymas sowie die Gitarristin Jennifer<br />

Batten. rockmusikerinnen findet man eher selten,<br />

aber bei Beck seither ständig. „Who else!“<br />

ist ein selbstbewusstes statement, und das zu<br />

recht. niemand spielt Gitarre wie Beck, und deswegen<br />

ist er sofort zu erkennen. „What Mamma<br />

said“ von Beck, hymas und Batten steht ganz im<br />

Kontext mit den atemberaubend harten stücken<br />

von „Guitar shop“. „Brush With The Blues“ beginnt<br />

als klassischer Blues, den Beck manchmal fast nur<br />

andeutet, und gerade das verursacht Gänse haut.<br />

dann bricht ein musikalisches Gewitter mit großer<br />

sogwirkung los, bis sich der Orkan wieder legt –<br />

vor allem live ein un glaub liches erlebnis. Mit Batten<br />

spielte Beck 1999 in Tokyo. das sehr zu empfehlende<br />

Konzert wurde 2011 auf doppel-Cd „Live in<br />

Tokyo 1999“ bei immortal als sogenanntes Official<br />

Bootleg veröffentlicht. es versammelt 17 stücke<br />

vor allem von „Guitar shop“ und „Who else!“, dabei<br />

„Brush With The Blues“, und von anderen alben<br />

„The Pump“, „Cause We ended as Lovers“ und „a<br />

day in The Life“.<br />

Zwei Jahre darauf ist „You had it Coming“<br />

(2001), wieder mit Batten, keine direkte Weiter füh -<br />

rung von „Who else!“. Mit einer zeitweise kompromisslosen<br />

härte scheint Beck in den raum<br />

zu stellen, dass er noch weitere Grenzen ausloten<br />

möchte. auf zwei stücken singt imogen heap:<br />

„rollin’ and Tumblin’“ und „dirty Mind“, für das<br />

Beck den nächsten Grammy bekam. noch ein<br />

Grammy gesellte sich zwei Jahre später hinzu für<br />

„Plan B“ aus der Cd „Jeff“ (2003), die mit zahlreichen<br />

<strong>Musiker</strong>n aufgenommen wurde. „so What“<br />

und „Pork-U-Pine“ sind hochenergetische aus -<br />

flüge eines Künstlers, der nicht stehen bleiben<br />

will und seine ungebrochene Vorliebe für schnelle<br />

autos mit „hot rod honeymoon“ beim namen<br />

nennt. ebenfalls von 2003 stammt das exzellente<br />

Live-album „Jeff Beck Live: B.B. King Blues Club<br />

& Grill“, das zunächst nur über sonys Onlinehandel<br />

zu beziehen war, bevor man es 2006<br />

regulär kaufen konnte. Becks hochklassige Band,<br />

mit drummer Bozzio, spielte ein mitreißendes<br />

Programm von „Freeway Jam“ bis „Jeff“. abseits<br />

der Produktion von alben war an einer ganz<br />

anderen stelle eine musikalische Perle zu entdecken.<br />

der renommierte Filmregisseur Martin<br />

scorcese ist ein bekennender rock- und Blues-<br />

Liebhaber, der zum Beispiel „The Last Waltz“<br />

über das abschiedskonzert von The Band vom<br />

25. november 1976 gedreht hatte und 2006 mit<br />

den rOLLinG sTOnes „shine a Light“. 2003 legte<br />

er die von ihm produzierte serie „Martin scorcese<br />

Presents The Blues“ vor mit Mike Figgis’ „red,<br />

White & Blues“ über die British Blues explosion.<br />

neben dokumentarischen aufnahmen und inter -<br />

views hatte Figgis <strong>Musiker</strong> wie Jeff Beck, Tom<br />

Jones, Van Morrison und Lulu zu einer Jamsession<br />

in die berühmten Londoner abbey road<br />

studios eingeladen und spielte dabei selbst Klavier.<br />

es entstand ein besonderes musikalisches ereignis<br />

vor laufender Kamera. Jones’ und Morrisons in -<br />

tensiver Gesang treiben den Blues tief unter die<br />

haut. davon würde man sich mehr wünschen. Wie<br />

gut, dass Jones nach einer jahrzehntelangen<br />

sängerkarriere mit ganz anderer Musik 2004 und<br />

2010 seinem Blues auf „Tom Jones & Jools<br />

holland“ und „Praise & Blame“ raum gegeben hat.<br />

Becks zehntes studio-album ließ sieben Jahre<br />

auf sich warten. die wurden gefüllt mit der Cd<br />

„Official Bootleg Usa ’06“, die am rande von<br />

Konzerten verkauft wurde. 2007 war Beck zu<br />

Gast auf dem renommierten Montreux Jazz<br />

Festival und auf eric Claptons Crossroads Guitar<br />

Festival mit der jungen ausnahme-Bassistin Tal<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 43<br />

»Im Sommer 2016 versammelte Beck aus Anlass<br />

seines 50-jährigen Jubiläums als <strong>Musiker</strong><br />

seine Band und Gäste in der Hollywood Bowl<br />

zu einem Konzert, das 2017 als CD und DVD in voller<br />

Länge veröffentlicht wurde.<br />

Seine Zeitrechnung begann offenbar mit seinem<br />

Eintritt in die YARDBIRDS und nimmt<br />

das Publikum mit auf eine Zeitreise durch sein Werk:<br />

20 Stücke, die es in sich haben.«<br />

Wilkenfeld, die ihr instrument mit vollem Körper -<br />

einsatz spielt. Becks Konzert im Londoner ronnie<br />

scott’s Jazz Club im Jahr darauf mit der sängerin<br />

imogen heap und einem Gastauftritt von Clapton.<br />

diese auftritte wurden aufgezeichnet und zeigen,<br />

wie unterschiedlich Konzerte trotz sich überschneidender<br />

setlists sind. Während „Performing<br />

This Week ... Live at ronnie scott’s“ schon 2008<br />

als Cd und dVd veröffentlicht wurde, erschien ein<br />

aus schnitt aus dem Montreux-Konzert 2018,<br />

und auch der vollständige auftritt auf dem Cross -<br />

roads Guitar Festival wurde dem 2010 veröffentlichten<br />

album „emotion & Commotion“ erst bei<br />

einer neu auf lage als dVd beigegeben. da war<br />

Beck 2009 bereits ein zweites Mal Mitglied der<br />

rock ’n’ roll hall of Fame geworden, diesmal allein<br />

und nicht als Mit glied einer Band.<br />

„emotion & Commotion“ ist nach allen seit Tonund<br />

Bildträgern seit „Blow By Blow“ gewöhnungs -<br />

bedürftig. abgesehen von der erneuten Zunahme<br />

an Gesangsparts seit „Flash“ hätte wohl kaum<br />

jemand ein 64-köpfiges Orchester auf dem Groß -<br />

teil von Becks neuer Cd erwartet. Un ge wöhnlich<br />

ist auch die songauswahl: „nessun dorma“<br />

stammt aus Giacomo Puccinis Oper „Turandot“<br />

von 1926, „Over the rainbow“ ist Julie Garlands<br />

Lied aus dem Film „das zauberhafte Land“ bzw.<br />

„der Zauberer von Oz“ aus dem Jahr 1939 – das<br />

übrigens Clapton schon häufig zum ausklang<br />

seiner Konzerte spielte –, James sheltons „Lilac<br />

Wine“ von 1950 und Benjamin Brittens 1961<br />

aufgezeichnetes stück „Corpus Christi Carol“.<br />

auf der Japan-ausgabe von „emotion & Com -<br />

motion“ stößt man dann noch auf das Traditional<br />

„Poor Boy“ als Bonustrack. Wie alles eine Frage<br />

des Geschmacks. Beck erhielt jedenfalls für die<br />

stücke „hammerhead“ und „nessun dorma“ zwei<br />

weitere Grammys – der musikalische Kontrast<br />

zwischen beiden könnte kaum größer sein. noch<br />

überraschender war 2011 die schon genannte<br />

„rock ’n’ roll Party“. im selben Jahr begannen<br />

Beck und rod stewart ein Blues-album, das aber<br />

nie zustande kam. die egos seien letztendlich<br />

aufeinandergeprallt und hätten das Projekt verhindert,<br />

wie stewart es ausdrückte.<br />

Bis zu Becks bisher letztem studioalbum „Loud<br />

hailer“ (2016) kamen Konzerte in vertrauten<br />

Bahnen auf den Markt: ein Japan-Konzert von<br />

2006 im Jahr 2013 bei immortal und zwei Jahre<br />

später zwei auftritte von 2014 in den Usa und in<br />

Japan auf Cd („Jeff Beck Live+“) bzw. dVd („Jeff<br />

Beck Live in Tokyo“), diese beiden mit der Bassistin<br />

rhonda smith aus der Band des verstorbenen<br />

Prince. „Loud hailer“ geriet mit Megafon und<br />

kräftig verstärkter Gitarre dem Titel entsprechend<br />

wesentlich rauer als „emotion & Commotion“.<br />

„The revolution Will Be Televised“ mit der sän -<br />

gerin rosie Bones am Megafon spiegelt drastisch<br />

die heutige Medienwelt wider. am hochauflösenden<br />

TV-Bildschirm kann man schon lange die<br />

schlimmsten dinge miterleben. Wie früher schon<br />

gibt es in dem stück „scared For The Children“<br />

aber auch raum für leisere, balladenhafte Töne.<br />

im sommer 2016 versammelte Beck aus anlass<br />

seines 50-jährigen Jubiläums als <strong>Musiker</strong> seine<br />

Band und Gäste in der hollywood Bowl zu einem<br />

Konzert, das 2017 als Cd und dVd in voller<br />

Länge veröffentlicht wurde. seine Zeitrechnung<br />

begann offenbar mit seinem eintritt in die<br />

YardBirds und nimmt das Publikum mit auf<br />

eine Zeitreise durch sein Werk: 20 stücke, die es<br />

in sich haben. dem Jubilar und seinen meist<br />

auch betagteren Gästen merkt man das alter<br />

nicht an. Buddy Guy bewies einmal mehr eine<br />

erstaunliche Bühnenpräsenz. Jan hammer, Billy<br />

Gibbons von ZZ TOP und steven Tyler von<br />

aerOsMiTh waren bestens aufgelegt. Tylers<br />

interpretation von „shapes Of Things“ ist schlicht<br />

hervorragend (was ihn zum abschluss der Ver -<br />

anstaltung nicht daran hinderte, den Berufs -<br />

jugendlichen zu geben). dass rod stewart nicht<br />

teilnahm, war nach den 2011 ad acta gelegten<br />

gemeinsamen Plänen wohl keine Überraschung.<br />

sänger Jimmy halls brauchte sich allerdings zum<br />

Beispiel bei „Morning dew“ nicht hinter stewart<br />

zu verstecken. die (wesentlich jüngere) Bluessängerin<br />

Beth hart und Becks Gitarre schienen<br />

auch wie füreinander geschaffen. seine Band bei<br />

diesem denkwürdigen ereignis zeigte eine hochprofessionelle<br />

spielfreude und bestand aus der<br />

sängerin rosie Bones, unter anderem mit<br />

Megafon zu „The revolution Will Be Televised“,<br />

der rhythmus-Gitarristin Carmen Vandenberg,<br />

Jonathan Joseph an den drums und rhonda<br />

smith am Bass. dass als 21. song zum ab -<br />

schluss „Purple rain“ mit allen Beteiligten ge -<br />

spielt wurde, war wohl auch ein dankeschön an<br />

smith. ein 50-jähriges Jubiläum zog bei einem<br />

solch bedeutenden <strong>Musiker</strong> wie Beck natürlich<br />

auch eine dokumentation nach sich. sie heißt<br />

„still On The run. The Jeff Beck story“ und<br />

wurde 2018 von eagle Vision auf den Markt ge -<br />

bracht, mit dem schon genannten ausschnitt von<br />

Becks aufritt auf dem Montreux Jazz Fest iv al 2007<br />

als Beigabe. Zur ruhe gesetzt hat der agile Jubilar<br />

sich aber bisher nicht. im september 2019 war<br />

er erneut Gast bei der neuauflage des Cross -<br />

roads Guitar Festivals, das nicht zuletzt wegen<br />

Claptons Gesundheitsproblemen sechs Jahre<br />

pausiert hatte. Vermutlich werden über die zweitägige<br />

Veranstaltung Ton- und Bildträger veröffentlicht<br />

und werden zeigen, dass so mancher<br />

<strong>Musiker</strong> auch im fortgeschrittenen alter seine<br />

Frische be wahren konnte. Wäre es also nicht an<br />

der Zeit für ein neues album von Jeff Beck? aber<br />

etwas neues gibt es schon. ende april <strong>2020</strong><br />

erschien der song „isolation“, den der neugierige<br />

<strong>Musiker</strong> Beck mit dem schauspieler Johnny<br />

depp aufgenommen hat, der seit 2015 mit alice<br />

Cooper und Joe Perry in der Band hOLLYWOOd<br />

VaMPires spielt. Ob Beck im nächsten Teil der<br />

Piraten der Karibik zu sehen sein wird?<br />

näChsTe FOLGe:<br />

THAT LITTLE OL’ BAND FROM TEXAS –<br />

ZZ TOP<br />

WeB: WWW.JEFFBECK.COM<br />

TexT: DR. NORBERT APING<br />

FOTOQUeLLen: WWW.JEFFBECK.COM,<br />

WIKIPEDIA<br />

GraFiKen: © EXPLORICH; © COMAUTHOR<br />

– ADOBE STOCK<br />

DR. NORBERT APING<br />

Geboren 1952,<br />

Buchautor und direktor<br />

des amtsgerichts a. d.<br />

in Buxtehude<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


44 STORIES<br />

1939 1942 – 1944<br />

1951<br />

Im Laufe einer<br />

langen<br />

Innovationsgeschichte,<br />

die im Jahr 1925<br />

begann,<br />

wurde für Shure aus<br />

der Leidenschaft<br />

für die Herstellung<br />

erstklassiger<br />

Mikrofone und<br />

Audioelektronik eine<br />

Obsession.<br />

Heute wie damals<br />

setzt Shure weltweit<br />

Branchenstandards<br />

für hochwertige,<br />

zuverlässige Produkte.<br />

FEIERT<br />

95-JÄHRIGES FIRMENJUBILÄUM<br />

Incorporated, einer der branchenführenden<br />

Hersteller von Audiotechnik, feiert<br />

Shure<br />

in diesem Jahr das 95-jährige Firmenjubiläum.<br />

Seit den Anfängen im Jahr 1925 als Ein-Mann-<br />

Unternehmen, das Bausätze für Radios verkaufte,<br />

hat Shure die Audiobranche um unzählige In -<br />

novationen bereichert und bietet heute ein breit<br />

aufgestelltes Portfolio wegweisender kabelgebundener<br />

und drahtloser Mikrofone, Kopf- und<br />

Ohrhörer für den privaten und professionellen Ein -<br />

satz sowie Conferencing- und Besprechungs -<br />

lösungen. Shure-Produkte werden mittlerweile in<br />

über 120 Ländern vertrieben und wurden im Laufe<br />

der Jahrzehnte weltweit von Berühmt heiten wie<br />

Dr. Martin Luther King Jr., Elvis Presley, Papst<br />

Franziskus, Nelson Mandela, den Beatles sowie<br />

jedem US-Präsidenten seit Franklin D. Roosevelt<br />

verwendet.<br />

Zu den wichtigsten<br />

Produktinnovationen der 95-jährigen<br />

unternehmensgeschichte gehören:<br />

Das unidyne® i model 55 – das erste dynamische<br />

Richtmikrofon mit Schwingspule.<br />

Das sm58® – der weltweite Branchen stan -<br />

dard unter den Live-Gesangsmikrofonen.<br />

Das vagabond 88 – das weltweit erste draht -<br />

lose Handmikrofon.<br />

Die se-ohrhörer – In-Ear-Ohrhörer mit Sound<br />

Isolating Technologie und einzigartigen<br />

Klangeigenschaften.<br />

axient® digital – das weltweit führende<br />

Draht lossystem mit intelligenter Hardware und<br />

Software zur Erkennung und Vermeidung von<br />

Interferenzen.<br />

Das ksm8 dualdyne – ein dynamisches<br />

Handmikrofon mit Doppelmembran und pa -<br />

1966 1978 1998<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 45<br />

1925<br />

tentiertem Kapseldesign mit ultradünnen<br />

Membranen und richtungsweisender Tech -<br />

nologie mit invertiertem Luftstromsystem.<br />

Die motiv serie – digitale Mikrofone und<br />

mobile Aufnahmelösungen für hochwertige<br />

Klangqualität.<br />

Die microflex® mXw-, mXa-, und mXcserien<br />

– intelligente, kabelgebundene und<br />

draht lose Mikrofonsysteme für AV-Con fe ren -<br />

cing und Besprechungen.<br />

Das sm7B – ein beliebtes Mikrofon für Studio -<br />

aufnahmen, Podcasting und Recording-<br />

Sessions.<br />

Auch im letzten Jahr hat Shure mehrere wichtige<br />

Produktinnovationen eingeführt. Dazu gehören<br />

die twinPlex serie mit bahnbrechenden,<br />

neuartigen Subminiatur-Lavaliermikrofonen, das<br />

mv88+ video kit – ein neues Stereo-Mikrofon für<br />

hochwertige Aufnahmen mit dem Smartphone –,<br />

microflex® advance mXa910 mit intellimix®<br />

– eine leistungsstarke Mikrofonlösung zur Mon -<br />

tage an der Decke – und die aonic-serie mit<br />

Ohr- und Kopfhörern, darunter der AONIC 50<br />

Drahtloskopfhörer mit Noise Cancelling und die<br />

AONIC 215 True Wireless Sound Isolating<br />

Ohrhörer.<br />

Shure-Produkte sind bei den Personen im<br />

Rampenlicht ebenso beliebt wie bei den Tech ni -<br />

kern hinter den Kulissen. Sie werden beim Super<br />

Bowl, den GRAMMYs®, den olympischen Spielen,<br />

den Academy Awards und von lokalen und überregionalen<br />

Verwaltungen auf der ganzen Welt<br />

eingesetzt. Zudem nutzen viele der größten globalen<br />

Unternehmen Shure-Equipment in ihren<br />

Büro- und Besprechungsräumen – wir verbinden<br />

Menschen an verschiedenen Standorten durch<br />

virtuelle Konferenzen mit herausragender Klang -<br />

qualität.<br />

„Ganz gleich ob <strong>Musiker</strong>, Toningenieur, Do zent,<br />

Rundfunkanbieter, Vlogger, AV-Integrator, Con tent<br />

Creator oder einfach Musikliebhaber: Shure hat für<br />

jeden ein innovatives Produkt, das seine Er war -<br />

tungen übertrifft“, sagt Christine Schyvinck, Shure<br />

President und CEO. „Unser Unternehmens grün -<br />

der S.N. Shure hatte sich zum Ziel gesetzt, technisch<br />

innovative Produkte mit einzigartiger Klang -<br />

qualität und Langlebigkeit zu entwickeln. Seine<br />

Vision und die Leidenschaft, Expertise und Kreati -<br />

vität unserer Mitarbeiter haben uns 95 erfolgreiche<br />

Jahre beschert. Wir danken all unseren Kunden<br />

und Vertriebspartnern für ihre Unterstützung im<br />

Laufe der Jahre.“<br />

WEB: WWW.SHURE.COM<br />

FOTOqUELLE: SHURE<br />

2009 2010 2019<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


46 STORIES<br />

MM: Was zeichnet eure Musik aus?<br />

DARKNESS LIGHT: Wir haben uns dem melodischen<br />

Hardrock verschrieben und verbinden<br />

verschiedene Einflüsse von Hardrock, Blues,<br />

der Neoklassik bis zum symphonischen Rock.<br />

Ein besonderes, harmonisches Element sind die<br />

weibliche und männliche Stimme der zwei<br />

gleich wertigen Frontsänger, die dem Sound von<br />

Darkness Light ein außergewöhnliches Flair gibt.<br />

MM: In welcher Besetzung spielt ihr aktuell?<br />

DARKNESS LIGHT: Wir spielen in einer klassischen,<br />

bereits durch Deep Purple/Rainbow<br />

eta blierten Instrumentierung, mit Hammond-<br />

Orgel und dazu modern verzerrten Gitarren.<br />

Aktuell sind das Cristian Bettendorf (Gitarren,<br />

Keyboards, Produktion), Helmuth Treichel (Ge-<br />

sang, Produktion – Ex-Gift; Atomic Picnic Pro -<br />

ject), Gaby Weihmayer (Gesang – vormals Gener -<br />

ation X, Label Z, Red to Grey), Klaus Geisel<br />

(Keyboards – Ex-Shotguns, Maddox), Bernd<br />

Sparhuber (Bass – The Eagle Trail, Ex-Maddox)<br />

und Maxx Hertweck (Schlagzeug – Aeneas).<br />

MM: Ihr habt euch 2011 gegründet – wie ging<br />

es dann weiter?<br />

DARKNESS LIGHT: Die Band wurde Anfang<br />

2011 von Cristian Bettendorf gegründet und<br />

2015 wurde das Debütalbum „Living With The<br />

Danger“ veröffentlicht. Im Mai 2017 erschienen<br />

Single und Video zu „Live Is Live“ mit Rock -<br />

sänger Kess. Die Single ist ein Hardrock-Cover<br />

des gleichnamigen, ursprünglich von den Öster -<br />

reichern Opus veröffentlichten Chartbreakers. Im<br />

offiziellen Video ist die IBO- und WBC-Silber-<br />

Profi-Boxweltmeisterin Tina Rupprecht zu sehen.<br />

Die Single ist gleichzeitig das Titellied des<br />

Charity-Projekts zur Unterstützung von Kindern<br />

und Jugendlichen mit Behinderungen, das wir<br />

ge meinsam mit Kess und Tina initiiert haben.<br />

Unser zweites Studioalbum „Darkness“ wurde<br />

im Juni 2018 fertiggestellt und erzählt eine Ge -<br />

schichte vom Fallen in tiefste Dunkelheit und<br />

den schweren Weg in ein neues, erfülltes Leben.<br />

Die Produktion wurde bereits mehrfach international<br />

ausgezeichnet und auch beim Deut -<br />

schen Rock & Pop Preis 2018 als bestes Rock-<br />

Album ausgezeichnet.<br />

MM: Anfang des Jahres habt ihr eure zweite<br />

Single „Remember Death“ veröffentlicht.<br />

Inwiefern unterscheidet sich die Single von<br />

ihren Vorgängern?<br />

DARKNESS LIGHT: „Remember Death“ ist eine<br />

natürliche Weiterentwicklung des Songwritings<br />

und Sounds, der mit dem „Darkness“-Album<br />

vorgestellt wurde. Die Single ist eine Zusam -<br />

menarbeit mit Todd Simpson, einem exzellenten<br />

amerikanischen Gitarristen. Geschrieben<br />

wurde der Song, wie fast alle Titel, von Cristian<br />

Bettendorf und Helmuth Treichel.<br />

„Remember Death“ ist die englische Über -<br />

set zung von ‚Memento Mori‘. Der Ausdruck<br />

„Memento Mori“ (lat. „Sei dir der Sterblichkeit<br />

bewusst“) entstammt dem mittelalterlichen<br />

Mönchslatein. Er ist ein Symbol der Vanitas, der<br />

Vergänglichkeit, und war wesentlicher Bestand -<br />

teil der cluniazensischen Liturgie.<br />

„Memento Mori“ bezieht sich nicht auf einen<br />

Toten- oder Ahnenkult und beinhaltet auch nicht<br />

die für die Romantik typische Ewigkeits sehn -<br />

sucht, sondern weist darauf hin, dass jedermann<br />

sterblich ist, ob arm oder reich. Der Text ist<br />

passenderweise in einem antiquierten Englisch<br />

verfasst. Der Titel wurde zunächst nur als digitaler<br />

Download in Verbindung mit einem entsprechenden<br />

Video veröffentlicht.<br />

MM: Was ist euch bei euren Musikvideos als<br />

Band wichtig?<br />

DARKNESS LIGHT: Das Wichtigste ist für uns die<br />

Umsetzung der Texte, ohne zu viele Stereo typen<br />

zu verwenden. Natürlich spielen auch Kosten<br />

dabei eine Rolle. Demzufolge helfen alle Band -<br />

mitglieder und Freunde (u. a. Peter Swoboda,<br />

Martin Vill, Roland Kopper, Axel Weiss) bei der<br />

Bearbeitung und Umsetzung. Unsere Spon soren<br />

(Stauden-Verkehrs-GmbH, LA Rocks Radio)<br />

haben uns fantastische Locations dafür zur Ver -<br />

fügung gestellt.<br />

MM: Im Studio wurdet ihr von bekannten<br />

Gastmusikern unterstützt. Wen konntet ihr<br />

da für eure Arbeit gewinnen?<br />

DARKNESS LIGHT: Kess (bei „Live Is Life“) und<br />

Lydia Pané (AXEperience, Sainted Sinners, Dark<br />

Blue Inc.) bei „Into The Light“; als Gastsänger,<br />

Claus Hiltensberger (Ex-JVP) bei „Darkness“<br />

und „Dragon Eye“ und Ronnie Parkes (Bonfire,<br />

Slippery When Wet, Seven Witches, Ex-Tango<br />

Down) bei „Nightcrawler“ und „Relic“ am Bass,<br />

Frank Pané (Bonfire, Dark Blue Inc., Purpen -<br />

dicular, AXEperience) für Bass und Gitarre bei<br />

„Into The Light“ und Todd Simpson (Ex-Gnostic,<br />

Caustic Thought, Corpse Worm, The Dillon<br />

James Band, Skyeclad) an der Gitarre bei<br />

„Remember Death“.<br />

MM: Habt ihr schon weitere Veröffent -<br />

lichun gen geplant?<br />

DARKNESS LIGHT<br />

„Live at the MatriX“<br />

VÖ: 25. OKTOBER 2019<br />

DARKNESSLIGHT.DE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/<br />

DARKNESSLIGHT.DE<br />

DARKNESS LIGHT: Unsere Live-CD „Live At<br />

The MatriX“ ist Ende Oktober auf den Markt<br />

kom men. Parallel arbeiten wir an neuem Material<br />

für ein für dieses Jahr geplantes Studioalbum.<br />

MM: Gibt es etwas, was euch fehlt in der Band?<br />

DARKNESS LIGHT: Eine seriöse Bookingagen tur!<br />

Bisher verlegen und veröffentlichen wir unser<br />

Ma terial über unseren eigenen Verlag und auf<br />

eigenem Label (Atomic Picnic Project UG). Dem -<br />

zufolge wäre ein größeres Label, das uns tat -<br />

kräftig bei Marketing und Vertrieb unterstützt,<br />

wünschenswert. Das Booking erledigen wir zurzeit<br />

selbst, wären aber einer seriösen Booking -<br />

agentur gegenüber auf jeden Fall aufgeschlossen.<br />

Der Markt hält hier leider oft unangenehme<br />

Überraschungen für <strong>Musiker</strong> bereit.<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


STORIES 47<br />

Darkness Light<br />

The melodic hard rock band from Königsbrunn<br />

»Memento Mori bezieht<br />

sich nicht auf einen Totenoder<br />

Ahnenkult und<br />

beinhaltet auch nicht die<br />

für die Romantik typische<br />

Ewigkeitssehnsucht,<br />

sondern weist darauf hin,<br />

dass jedermann sterblich<br />

ist, ob arm oder reich.«<br />

Wo kann man euch noch live erleben?<br />

DARKNESS LIGHT: 2019 haben wir mehrere<br />

Festivalauftritte absolviert, wie z.B. am 27.<br />

April beim Rock ‘n‘ Lock Festival, wo wir u. a.<br />

zusammen mit international bekannten Bands<br />

wie Axxis, Mad Max, Crystal Ball, Maverick ge -<br />

spielt haben. Am 27. Juni bei den Augsburger<br />

Sommernächten, im Rahmen der großen Rock -<br />

nacht am Stadtmarkt, war der vorerst letzte<br />

Auf tritt vor der Sommerpause. Im Frühherbst<br />

ging es zunächst in den Süden von Deutsch -<br />

land. Wir haben bewusst weniger Konzerte für<br />

den Rest von 2019 gebucht, da wir uns auf<br />

unsere Studioarbeit konzentrieren wollen. Was<br />

aber nicht heißt, dass wir bei einem top Gig-<br />

Angebot abgeneigt sind. Die ersten Termine für<br />

<strong>2020</strong> sind aber bereits in trockenen Tüchern.<br />

Der Fokus werden Auftritte bei Festivals sein.<br />

Natürlich wird auch der ein oder andere Club -<br />

gig dabei sein.<br />

(Das Interview wurde vor März <strong>2020</strong> durchgeführt,<br />

Anm. d. Red.)<br />

Web: DARKNESSLIGHT.DE<br />

IntervIeW: RONJA RABE<br />

Foto: MARTIN WILL<br />

HIntergrundFoto: BILLIONPHOTOS.COM/<br />

ADOBE STOCK<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


48 MUSIK & RECHT<br />

URTEIL<br />

im Fall Julia Neigel gegen Axel S.<br />

Im Namen des Volkes<br />

Urteil<br />

in dem Rechtsstreit<br />

Julia Neigel, Ludwigshafen<br />

Klägerin,<br />

Prozessbevollmächtigte:<br />

Rechtsanw. Zeller & Seyfert Partnerschaft von<br />

Rechtsanwälten mbB<br />

gegen<br />

Axel S., (S. Music Planet), Mannheim<br />

Beklagter,<br />

I.<br />

Der Beklagte wird verurteilt, es bei Meidung eines für<br />

jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungs -<br />

geldes und für den Fall, dass dieses nicht beigetrieben<br />

werden kann, einer Ordnungshaft oder einer Ordnungshaft<br />

bis zu 6 Monaten (Ordnungsgeld im Einzelfall höchstens<br />

250.000,00 EUR; Ordnungshaft insgesamt höchstens 2<br />

Jahre) zu unterlassen,<br />

❶ in Bezug auf die Klägerin wörtlich oder sinngemäß die<br />

Behauptung aufzustellen und/oder zu verbreiten, dass<br />

bei der Staatsanwalt schaft Frankenthal ein Ermittlungs -<br />

verfahren wegen Untreue gegen die Klägerin gelaufen<br />

ist, wie dies auf der Webseite … des Beklagten ge sche -<br />

hen ist und wie ersichtlich in der Anlage B1;<br />

Prozessbevollmächtigte:<br />

Rechtsanw. Z. & D., Hamburg<br />

hat das Landgericht Frankfurt am Main<br />

– 3. Zivilkammer –<br />

durch Vorsitzenden Richter am Landgericht Dr. Kurth,<br />

Richter am Landgericht Dr. Mantz und<br />

Richterin am Landgericht Dr. Kothes<br />

und/oder<br />

❷ die einstweilige Verfügung gegen die Klägerin (Be-<br />

schluss des Landgerichts Mannheim vom 26.10.2005,<br />

Az. 7 O 300/05) öffentlich zugänglich zu machen, wie<br />

dies auf der Webseite … des Beklagten geschehen ist<br />

und wie ersichtlich in der Anlage B1.<br />

II.<br />

aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 19.12.2019<br />

für Recht erkannt.<br />

Die Kosten des Rechtsstreits hat der Beklagte zu tragen.<br />

III.<br />

JULIA NEIGEL<br />

„Ehrensache“<br />

VÖ: 21. AUGUST <strong>2020</strong><br />

JULIANEIGEL.COM<br />

FACEBOOK.COM/JULIANEIGEL<br />

Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar gegen Sicherheits leis -<br />

tung, hinsichtlich der Aussprüche zu I. 1. und I. 2. jeweils in<br />

Höhe von 15.000,00 EUR und im Übrigen in Höhe von 110 %<br />

des jeweils zu vollstreckenden Betrages.<br />

Web: JULIANEIGEL.COM<br />

Grafikquelle: © KELIFAMILY / ADOBE STOCK<br />

musiker MAgAZIN 2/<strong>2020</strong>


PRODUKT-NEWS 49<br />

ANNE GRABS, KARIM-PATRICK BANNOUR, ELISABETH VOGL<br />

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Pinterest und Co.<br />

Album Cover-Art & logo:<br />

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SOCIAL-MEDIA-MARKETING<br />

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über die Umsetzung bis zum Moni toring<br />

und Online Reputation Management<br />

• Kundenbeziehungen stärken und Em p -<br />

feh lungsmarketing nutzen<br />

• Einblicke in die Strategien und Erfah -<br />

rungsberichte von Social-Media-Managern<br />

aus der Praxis<br />

• Inkl. Snapchat, Pinterest, Storytelling und<br />

vielen Fallbeispielen aus D/A/CH<br />

Die Social-Media-Experten Anne Grabs,<br />

Elisabeth Vogl und Karim-Patrick Bannour<br />

zeigen, dass es für Unternehmen jeder Bran -<br />

che und jeder Größe interessant ist, in Social<br />

Media aktiv zu werden. Was sind Social<br />

Media und welche Chancen bieten sie?<br />

Welche Ziele können Sie erreichen? Welche<br />

Voraussetzungen müssen dafür geschaffen<br />

werden? Welche Schritte müssen in welcher<br />

Reihenfolge erfolgen? Welche Ge fahren drohen<br />

und wie können diese Gefahren minimiert<br />

werden? Follow me! liefert praktische<br />

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• Social Media Monitoring und Erfolgs -<br />

messung<br />

• Reputation Management<br />

• Innovationsmanagement und Crowd -<br />

sourcing<br />

• Mobile Social Marketing und Mobile<br />

Commerce<br />

• Social Search, Social Commerce und<br />

Facebook Commerce<br />

5., aktualisierte Auflage 2018, 555 Seiten,<br />

broschiert, mit Klappen. Flexibles Hand buch -<br />

format 17,2 x 23 cm. In Farbe gedruckt, mit<br />

zahlreichen Abbil dun gen und Tipp-Kästen.<br />

Rheinwerk Computing<br />

ISBN 978-3-8362-6231-6<br />

34,90 € | Bundle Buch + E-Book 39,90 €<br />

Weitere Infos: www.rheinwerk-verlag.de<br />

BE A VOICE<br />

not an echo<br />

Du wolltest schon immer mal Gesangsunterricht<br />

nehmen und entdecken, was in dir steckt?<br />

Dann bist du hier genau richtig!<br />

Melde dich gleich<br />

heute zu einer<br />

Voice Lesson per Skype<br />

oder in-person an!<br />

Ich freue mich auf dich!<br />

STARTERPAKET<br />

Ich biete allen meinen neuen<br />

Schülern/Sängern an,<br />

den 5. Unterricht geschenkt.*<br />

*alle fünf Unterrichte müssen innerhalb von<br />

zwei Monaten genommen werden.<br />

www.elvoice-academy.com


50 PRODUKT-NEWS<br />

Weiß gehalten und für die gängigsten Des -<br />

infektionsmittelflaschen geeignet. Der Halter<br />

80370 ist zudem in Schwarz erhältlich und<br />

als Tischstativ oder Wandhalter verwendbar.<br />

Für Euro-Spender werden der Desinfek tions -<br />

mittelständer 80320 in Weiß, die Desinfek -<br />

tions mittelsäule 80350 in Schwarz sowie das<br />

Tischstativ 80360 in Schwarz oder Weiß<br />

angeboten.<br />

Als Ergänzung können dank des Halters<br />

80396 Desinfektionsmittelflaschen direkt an<br />

die Stative für die Euro-Spender montiert<br />

werden.<br />

Die Ablage 80380 in Weiß lässt sich an den<br />

Ständer oder generell an Rohre bis 30 mm<br />

anschrauben und sich vielseitig für Kos metikoder<br />

Reinigungstücher, Mund schutz masken<br />

oder sonstige Hygiene pro dukte verwenden.<br />

PRODUKTE FÜR DEN GESUNDHEITSSCHUTZ – MADE IN GERMANY<br />

Eine gründliche und regelmäßige Hände -<br />

hygiene ist unerlässlich, um Virusinfek tionen<br />

wie die aktuelle Covid-19-Erkrankung und<br />

natürlich auch generell krankmachende<br />

Erreger zu bekämpfen. Gerade in hochfrequentierten<br />

Bereichen und Orten, an denen<br />

viele Menschen zusammenkommen, können<br />

sich Keime schnell übertragen. Ein<br />

Des infizieren der Hände ist deshalb unverzichtbar,<br />

um sich und andere vor Infek tionen<br />

zu schützen. So müssen allerdings auch<br />

Möglichkeiten zur Händedesinfektion zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Mit den mobilen Desinfektionsmittelständern,<br />

Desinfektionsmittelhaltern und weiteren<br />

Ergänzungen von der Firma König & Meyer<br />

können Kunden, Mitarbeiter und Be sucher<br />

sich sicher und nachhaltig vor Viren und<br />

Keimen schützen. König & Meyer bietet verschiedene<br />

Produkte an, die optimal in ge -<br />

werblichen Räumen mit hoher Besucher -<br />

frequenz wie Krankenhäusern, Arztpraxen,<br />

Einzelhandelsgeschäften, Hotels, Gastro no -<br />

miebetrieben, Schulen, Veranstaltungshallen<br />

oder Geschäftsräumen zur Auf stel lung in den<br />

Eingangs- und Wartebereichen einsetzbar<br />

sind.<br />

Die Desinfektionsmittelständer 80340,<br />

80310 und 80315 sowie der Desinfektions -<br />

mittelwandhalter 80330 sind in neutralem<br />

Am Plakatständer 80395 sowie an der<br />

Hinweistafel 80390 können nützliche In for -<br />

mationen für Besucher angebracht werden.<br />

Die Tafel kann sowohl an den Desinfektions -<br />

mittelständer 80320 als auch an die Des -<br />

infektionsmittelsäule 80350 montiert werden.<br />

Alle Produkte werden in Deutschland gefertigt.<br />

Auf Anfrage können die Modelle auch<br />

in anderen individuellen Abmessungen ge -<br />

fertigt werden.<br />

Weitere Informationen: www.k-m.de<br />

KÖNIG & MEYER – 14087 KLAVIERBANK<br />

AUSFÜHRUNG: schwarz Kunstleder;<br />

klappbar; mit eingravierter Höhenskala<br />

GRÖSSE ZUSAMMENGELEGT: 650 x 375 x 228 mm<br />

SITZFLÄCHE: Polstersitz mit Kunstlederbezug,<br />

660 x 330 mm<br />

HÖHE: von 423 bis 623 mm<br />

MATERIAL: Stahl<br />

HÖHENVERSTELLUNG: Rast-Klemmschrauben<br />

GEWICHT: 9,5 kg<br />

Obwohl es im Moment „Abwarten“ heißt,<br />

freut man sich schon jetzt auf die nächste<br />

Konzert- und Festivalzeit. Dieses Pro dukt<br />

aus dem Haus König & Meyer lässt die<br />

Vorfreude noch weiter anwachsen. Aus<br />

gutem Grund, denn mit ihm hat man eine<br />

Sorge weniger: Platzmangel im Tour-Auto.<br />

Nach dem Launch des klappbaren Omega<br />

Pro Klaviertischs im letzten Jahr wurde nun<br />

eine klappbare Klavierbank entwickelt.<br />

Die beidseitigen Rast-Klemmschrauben er -<br />

möglichen eine leichte und feine Höhen ver -<br />

stellung. Dank der eingravierten Höhen skala<br />

kann jeder <strong>Musiker</strong> übersichtlich und problemlos<br />

seine persönliche Einstellung finden.<br />

Aufgrund der beiden einklappbaren Beine<br />

ergibt sich ein kompaktes und flaches Pack -<br />

stück. Somit ist die extrem stabile Bank im<br />

Handumdrehen auch für den Transport ge -<br />

eignet.<br />

Die kompakte Stahlrohrkonstruktion und die<br />

großen, runden Parkettschoner verleihen dieser<br />

formschönen Bank eine hohe Stabilität.<br />

Das komfortable Sitzpolster mit dem attraktiven<br />

Skailederbezug schafft die Voraus set -<br />

zung für ein angenehmes und entspanntes<br />

Musizieren.<br />

Das Design der Bank ist passend zu den<br />

Keyboardtischen 18810/18820 abgestimmt.<br />

14087-000-55 – schwarz Kunstleder<br />

UVP: 224,90 €; EAN: 4016842115273<br />

Weitere Informationen: www.k-m.de


PRODUKT-NEWS 51<br />

ANIKA NILLES<br />

PAD BOOK<br />

Fundamental-Workouts<br />

Wer nicht regelmäßig am Drumset üben kann, wird sich<br />

bereits ein Drum Pad zugelegt haben. Aber ohne Drumset zu<br />

üben ist speziell! Denn wer seine Hände nicht nur be weglich<br />

halten, sondern am Pad auch effektiv üben möchte, für den<br />

ist Anika Nilles’ PAD BOOK genau das Richtige!<br />

In ihrem für sich selbst entwickelten Trainingssystem präsentiert<br />

Anika eine Vielzahl von Optionen, was und wie man<br />

am Pad am besten üben kann. Besonders gut geeignet ist<br />

das Pad, weil es im Wesentlichen auf nur eine Klangquelle<br />

reduziert ist. So kannst du den Prozess deiner Fort schritte<br />

hinsichtlich Stickings und Rudiments, Phrasie rung und<br />

Rhythmus-Konzepten kontinuierlich verfolgen.<br />

In ihren Fundamental–Workouts widmet sich Anika auf insgesamt<br />

280 Seiten den Themen Subdivision Studien, Mixed<br />

Meters, Unabhängigkeit der Hände und Polyrhythmen. Es<br />

ergibt sich ein vollständiges System mit Triolen, 16teln,<br />

Quintolen, Sextolen und Septolen, die in einzelnen Arbeits -<br />

schritten – von sehr einfachen bis hin zu komplexen<br />

Rhythmen – aufgeschlüsselt sind. Der Auf- und Ausbau von<br />

Grundlagen, die Sensibilisierung für Time und Rhythmus<br />

sowie die zahlreichen Möglichkeiten der Erwei terung eigener<br />

Fertigkeiten stehen im Fokus. Zusammen stellungen von<br />

Warm-ups geben dir eine Idee davon, wie du deine eigenen<br />

Rhythmuspatterns entwickeln kannst. Der tiefere Sinn dahinter<br />

ist, den Übungsprozess kreativer zu gestalten, effektiv an<br />

den eigenen Schwächen zu arbeiten, neue Themen für sich<br />

selbst zu entwickeln und bereits Ver t rautes einfach aus einer<br />

anderen Perspektive zu betrachten.<br />

Zurück am Drumkit wirst du feststellen, dass du dich auf<br />

spezifischere, musikalisch relevante Themen wie Sound,<br />

Orchestrierung und Dynamik konzentrieren kannst, da Hände,<br />

Körper und Geist die auf dem Pad geübten Grund lagen<br />

bereits verinnerlicht und automatisiert haben. Eben Fundamental!<br />

Weitere Informationen: www.alfredmusic.de | Buch (280 Seiten) | 21,95 €| Format: DIN A4 | 20284G (Deutsche Edition) | ISBN-10: 3-947998-17-1 | ISBN-13: 978-3-947998-17-3<br />

FLORIAN TEKALE<br />

POP PIANO SCHOOL<br />

Für Einsteiger: Die Klavierschule für<br />

Popularmusik mit aktuellen Pop-Rhythmen,<br />

modernem Akkordspiel und<br />

zeitgemäßen Solostücken mit CD mit<br />

70 Tracks im Audio-Format!<br />

POP PIANO SCHOOL ist eine neue, innovative Methode für<br />

Klaviereinsteiger. Dieses kompakte Lehrbuch ermöglicht<br />

angehenden Pianistinnen und Pianisten einen zeitgemäßen<br />

Start ohne „klassische“ Umwege – angepasst an die Wün -<br />

sche und Bedürfnisse der großen Mehrheit der Schüler innen<br />

und Schüler von heute. Vor allem Jugendliche und Er wach -<br />

sene haben mit POP PIANO SCHOOL endlich das Buch<br />

gefunden, um Klavier spielen zu lernen. Wenn der Piano-<br />

Sound in Richtung Ludovico Einaudi, Yann Tiersen oder<br />

Alicia Keys gehen soll, dann ist POP PIANO SCHOOL genau<br />

richtig! Eine Auswahl bekannter Hits aus Pop, Rock und<br />

Folk neben lyrischen Stücken, coole Grooves und entspannte<br />

Lounge- und Chill-out-Sounds – dieses Piano-Buch ist so<br />

vielseitig wie die Popularmusik des 21. Jahr hunderts. Die<br />

große Vielfalt an stilistisch ab wechs lungs reichen und schönen<br />

Spielstücken macht POP PIANO SCHOOL zu einem<br />

einzigartigen Lehrwerk. Die professionell produzierte CD<br />

soll inspirieren und erhöht die Motivation. Von Rock & Pop<br />

bis „New Classic“ – POP PIANO SCHOOL bietet eine große<br />

musikalische Bandbreite für Anfangs unterricht und Selbst -<br />

studium. POP PIANO SCHOOL – So geht Piano heute!<br />

Florian Tekale lebt in der Nähe von Stuttgart und arbeitet<br />

seit vielen Jahren als Pianist, Komponist, Arrangeur und<br />

Klavierpädagoge.<br />

Buch (120 Seiten) inkl. CD mit Playbackaufnahmen<br />

Format: DIN A4 | 21,95 €<br />

Verlags-Nr. 20283G<br />

ISBN-10: 9783947998166 | ISBN-13: 3947998163<br />

Weitere Informationen: www.alfredmusic.de


52 PRODUKT-NEWS<br />

MODEL 12: 10-KAnAl-misChpult mit 12-spur-reCorder<br />

EINE KLEINE REVOLUTION VON TASCAM<br />

Manchmal scheint sich Geschichte zu wiederholen: Tascam, der Hersteller, der vor mehr als<br />

40 Jahren mit seinen Portastudios Weltruhm erlangt hat,<br />

stellt mit seinem Model 12 jetzt eine Neuheit vor, die ähnlich erfolgreich werden könnte.<br />

Model 12 vereint Mischer, Mehrspurrekorder, USB-Inter face<br />

und DAW-Controller in einem kompakten Pult ge häuse.<br />

Dadurch ist es unglaublich vielseitig einsetzbar, und zwar im<br />

(Heim-)Studio genauso wie im Livebetrieb. Beispiel Home -<br />

recording und Multimedia-Produktion: Bis zu zehn Ein gangs -<br />

signale (acht mono, zwei stereo, einer davon wahl weise über<br />

Bluetooth) stehen auch am eingebauten Rekorder und an der<br />

USB-Schnittstelle für Aufnahmen zur Verfügung. Beim<br />

Abmischen kann man für jeden Kanal zwischen Ein gangs -<br />

buchse und der vom Rekorder oder Inter face kommenden<br />

Spur wählen, wodurch sich viele Möglichkeiten ergeben,<br />

unterschiedliches Material zu kombinieren. Und der<br />

Controller-Modus sorgt für einfache Bedienung der DAW-<br />

Software mit den Reglern und Tasten des Mischpults.<br />

BACKING TRACKS FÜR LIVE-AUFTRITT<br />

Auch Alleinunterhaltern und kleinen Künstlergruppen bieten<br />

sich neue Möglichkeiten mit Model 12: Sie können<br />

etwa zuvor aufgenommene Tonspuren zum Livesignal<br />

dazu zu mischen oder während des Auftritts etwas aufnehmen,<br />

was sie im nächsten Moment als Playback oder Be -<br />

gleitung nutzen. Mit einem Firmware-Update auf Version<br />

1.10 hat Tascam dem Model 12 sogar noch eine sogenannte<br />

Vamp-Wieder gabe spendiert. Damit lassen sich für<br />

jeden aufgezeichneten Song bis zu zehn Intervalle markieren,<br />

die das Gerät während der Wiedergabe wiederholt<br />

abspielt. So kann man etwa den Refrain zusammen mit<br />

dem Publikum so lange ausdehnen, wie man möchte, oder<br />

Soli beliebig verlängern. Im Proberaum hilft das Vamping<br />

beim Einstudieren schwieriger Parts – auch Solisten ge -<br />

lingt das dank optionaler Fußschalterbedienung leicht.<br />

IDEAL AUCH FÜR PODCASTER<br />

Für Podcasting mit Live-Streaming ist das kleine Pult<br />

ebenfalls gut gerüstet. Es bietet einen Smartphone-An -<br />

schluss mit Mix-Minus-Funktion, die Rückkopplungen verhindert.<br />

Und auch das ist längst nicht alles – aber weit<br />

mehr als das seinerzeit revolutionäre erste Portastudio von<br />

Tascam aufweisen konnte. Wie war das damals noch?<br />

AUF DEN SPUREN DES PORTASTUDIOS<br />

In einem Jahr, in dem wohl viele Leser noch nicht einmal<br />

geboren waren, gelang Tascam ein Coup, der die Recording-<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


PRODUKT-NEWS 53<br />

Welt verändern sollte: Das 1979 vorgestellte Tascam 144<br />

erlaubte es erstmals, bis zu vier einzelne Audiospuren auf<br />

einer handelsüblichen Compact-Kassette aufzunehmen, und<br />

begründete damit das Home-Recording. Denn nun konnte<br />

jeder kostengünstig Musik zu Hause aufnehmen und produzieren.<br />

Die einzelnen Spuren ließen sich im Ping-Pong-Verfahren<br />

zusammenfassen, wodurch wieder Tracks für neues<br />

Material frei wurden. Für die finale Stereo mischung musste<br />

dann das heimische Hi-Fi-Kassettendeck bemüht werden,<br />

aber das war in der Regel ohnehin vorhanden.<br />

Auch heute bietet Tascam Portastudios an, bei denen das<br />

Recording zu Hause oder im Proberaum im Mittelpunkt steht.<br />

Die Ausstattung der modernen digitalen Nachfolger ist der<br />

DP-32SD: 32-spur-digitAl-portAstudio<br />

des damaligen Revoluzzers natürlich haushoch überlegen.<br />

Das größte Modell DP-32SD beispielsweise hat alles an<br />

Bord, was man für erstklassige Produktionen mit bis zu 32<br />

Audiospuren braucht, angefangen bei XLR-Eingängen mit<br />

Phantomspeisung über Dynamikbearbeitung und Effekte<br />

bis hin zu Tools fürs Mastering und vieles mehr. Über die<br />

Vergabe von Einzelspuren muss sich heute angesichts<br />

enormer Speicherkapazitäten kaum noch jemand Ge danken<br />

machen. Wem weniger mehr ist, der findet bei Tascam<br />

auch sehr günstige, nur mit dem Nötigsten ausgestattete<br />

Modelle, die sich für schnelle Mitschnitte oder als Ideen -<br />

sammler deutlich komfortabler bedienen lassen als beispielsweise<br />

ein Handy.<br />

OPTIONALES ZUBEHÖR<br />

CS-MODEL12: Tragetasche für Model 12<br />

RC-1F: Fußschalter<br />

Alle Infos zu Model 12 gibt es auf der deutschsprachigen<br />

Website tascam.de/MODEL12<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


54 PRODUKT-NEWS<br />

RACHEL REP<br />

DRUM ATHLETICS<br />

FITNESS FÜR SCHLAGZEUGER<br />

– für alle <strong>Musiker</strong> – für jeden<br />

Rachel Rep entstammt einer <strong>Musiker</strong>familie, ist seit 25<br />

Jahren Schlagzeugerin und lebt in Berlin.<br />

2001 wurde sie die Drummerin vom „Farin Urlaub Racing<br />

Team“.<br />

Das Tourleben kennt sie seit frühester Kindheit, und da die<br />

„als Ballerina Getarnte mit der Attitüde einer finnischen<br />

Hammerwerferin“ einen ausgeprägten Hang zur Bewegung<br />

hat, setzte sich diese Lebensform bis heute durch.<br />

Ihr erster autobiographischer Roman „Panzerschokolade“<br />

erschien 2013 beim Milena Verlag (Wien).<br />

Der WDR produzierte ein Hörspiel von „Panzerschokolade“,<br />

dessen Drehbuch sie schrieb.<br />

Weitere Informationen unter: www.rachelrep.com<br />

Nun erschien Ihr Ratgeber Drum Athletics: Fitness für<br />

Schlagzeuger – für alle <strong>Musiker</strong> – für jeden<br />

Was zum Henker hat das Universum mit Schlagzeugspielen<br />

zu tun?<br />

Alles!<br />

DAS UNIVERSUM UND SCHLAGZEUGSPIELEN<br />

– SCHWINGUNG<br />

Müssen alle Drummer eigentlich Leistungssportler sein bzw.<br />

mindestens so fit wie Profi-Fußballer? Rockdrummer sind<br />

es! Manche können während des Trommelns sogar Kette<br />

rauchen! Beim Schlagzeugspielen geht es um Koordination,<br />

Balance, Tiefenmuskulatur, äußere Muskulatur, mentale<br />

Stärke, Kraft, Ausdauer, Schnellkraft.<br />

Körpergefühl ist ein Talent, zu dem nicht alle Menschen den<br />

gleichen Zugang haben. Ebenso ist es mit der Musikalität.<br />

Schön, wenn sie angeboren bzw. in der Genetik verankert<br />

ist (Dittsche). Fördert man sie aber nicht, nützen die allerbesten<br />

Voraussetzungen nichts.<br />

Es ist doch interessant festzustellen, dass die meisten<br />

Menschen keinen richtigen Bezug zu ihrem Körper haben,<br />

ihn als eine Art Anhängsel ihres Kopfes betrachten, das viel<br />

zu viel Aufmerksamkeit will, Aufhebens um seine Be find lich -<br />

keiten macht, was nervt und Zeit kostet. Dabei ist er das<br />

Einzige, was uns wirklich gehört, und das wertvollste Arbeits -<br />

material, das uns früher oder später zu verstehen gibt, wenn<br />

wir nicht in seinem/unserem Sinn handeln.<br />

Selbst bei Drummern, Menschen, die eines der komplexesten<br />

Musikinstrumente mit Hilfe aller Extremitäten bedienen,<br />

gibt es große Unterschiede in der Wahrnehmung. Für<br />

den einen ist das Zusammenspiel mit Körper und Geist<br />

selbstverständlich, während der andere gar nicht auf die<br />

Idee käme, einen Zusammenhang zwischen sich und seinem<br />

Körper herzustellen.<br />

Es heißt ja, dass Drummer so fit sein müssen wie ein<br />

Turnschuh – aber wie oft haben Sie denn einen durchtrainierten,<br />

in sich ruhenden, gleichzeitig äußerlich ausrastenden,<br />

mit Schweißtropfen und allen Gliedmaßen um sich<br />

werfenden Drummer gesehen? Eben. Nicht häufig genug.<br />

Aber wie kann das sein? Ich rede hier nicht vom soliden<br />

Stand, den es braucht, um das Beste aus einer Blockflöte<br />

herauszuholen. Es geht hier um einen komplexen Apparat,<br />

der von einem noch komplexeren nicht nur bedient, nein,<br />

geradezu belebt, von einem irdischen ICH in ein im besten<br />

Falle übergeordnetes WIR transponiert werden soll/will. Wie<br />

bitte soll das gehen ohne Turnschuhfitness?<br />

SCHWINGUNG IST DAS STICHWORT!<br />

Wenn man bedenkt (laut Forschung, Stand heute), dass<br />

alles schwingt, dass alles im Grunde aus Schwingungen<br />

besteht – die kleinsten Teilchen, das ganze Universum, wir,<br />

die wir mit unserer Schwingung die Felle der Trommeln und<br />

die Becken (tellerförmige Hochtonschallerzeuger!) zum<br />

Schwingen bringen, was den Effekt hat, dass die daraus<br />

entstandenen Wellen sich nicht nur den Weg durch unsere<br />

Ohren bahnen, sich in einen Sound umwandeln, sondern<br />

auch unseren ganzen Körper bzw. unser Knochengerüst<br />

zum Vibrieren bringen –, ist es kein Wunder, dass man als<br />

durchgerüttelter Drummer während und nach dem Spielen<br />

ziemlich gute Laune hat.<br />

Heilpraktiker, Therapeuten oder Schamanen benutzen diese<br />

Technik, um Menschen zu behandeln, ihre Schmerzen zu<br />

lindern, Traumata zu verarbeiten und psychische Barrieren<br />

zu überwinden. Es gibt sogar eine Klopftechnik, die Men schen<br />

in Extremsituationen wie Panik durch Abklopfen einzelner<br />

Knochen, unter anderem am Handrücken, den Finger -<br />

knochen, Wangenknochen, dem Schlüsselbein, am Solar -<br />

plexus usw., zur Entspannung verhilft. Durch die Klopf aku -<br />

pressur (ca. 120 BPM) wird das ganze Skelett sozusagen<br />

durchgerüttelt, was ein wohliges Gefühl auslöst und die<br />

Psyche wieder beruhigt.<br />

FITNESSTRAINING FÜR SCHLAGZEUGER UND MUSIKER<br />

• Das Universum und Schlagzeugspielen<br />

• Schwingung – Warum macht Trommeln glücklich<br />

• Body Mind – Warum Schlagzeugspielen schlau macht<br />

• Forschung, Alexandertechnik<br />

• Programme für Kinder und Jugendliche<br />

• Haltung – Cloy Petersen<br />

• Unterricht<br />

• Motion is Emotion<br />

• Abtrainieren<br />

• Tour vs. Fitnessprogramm zu Hause<br />

• Der Fitnessmarkt<br />

• Mind over Matter<br />

• Mentale Ebene<br />

• Durchdrehn<br />

• Mentales Training<br />

• Vorbereitung<br />

• Frauen/Männer<br />

• Chacun à son-goût<br />

• Ayurveda vs. Crystal Meth<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


PRODUKT-NEWS 55<br />

SPIELEN HÄLT GESUND UND MACHT GLÜCKLICH!<br />

Das können <strong>Musiker</strong>innen/<strong>Musiker</strong> und Sängerinnen/ Sänger,<br />

überhaupt Menschen, die in künstlerischen Be rufen tätig sind<br />

oder einfach lieben, was sie tun, nur bestätigen.<br />

Wenn ein <strong>Musiker</strong> mit seinem Instrument im Einklang<br />

schwingt, vergisst er Raum und Zeit. Das gemeinsame Mu -<br />

sizieren oder allein schon das Musikhören reicht aus, um<br />

eine meditative Wirkung zu spüren. Auch im Metal-Bereich<br />

„bängt“ man sich in Trance und ist happy.<br />

WARUM MACHT TROMMELN GLÜCKLICH?<br />

Um sich beim Spielen auf die Band, die Abläufe, das Pro -<br />

gramm, den Sänger/die Sängerin konzentrieren zu können,<br />

die Atmosphäre des Publikums zu spüren und überhaupt<br />

das Wichtigste: sich in die Musik fallen lassen zu können,<br />

ohne alle anderen Parameter des Schlagzeugspielens zu<br />

vergessen, ist es extrem vorteilhaft, seinen Körper in einen<br />

Zustand versetzen zu können, in dem er quasi eigenständig<br />

für sich denkt und spielt. Denn die besten Gigs sind die,<br />

in denen der <strong>Musiker</strong>/die <strong>Musiker</strong>in nicht spielt, sondern<br />

gespielt wird. Das sind die Momente im reinen Be wusst -<br />

seinszustand, in dem die Zeit stillsteht und – wumms – der<br />

knapp Drei-Stunden-Gig vorbei ist. Wie auf einer dieser<br />

langen Autobahnfahrten, nach der man „aufwacht“ und<br />

keinen Schimmer hat, wie man es überhaupt lebend ans<br />

Ziel geschafft hat und wer „wirklich“ gefahren ist. Wenn<br />

man einmal dieses Gefühl genießen durfte, will man logischerweise<br />

mehr davon.<br />

Leu-Verlag | ISBN 978-3-89775-182-8 | 90 Seiten,<br />

Farbfotos | 19,80 Euro<br />

Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />

FRANK BRUNS<br />

SCHLAGZEUG SPIELEN<br />

Ein Basisbuch für kleine und große Einsteiger<br />

ab 6 Jahren<br />

Leichter Einstieg ins Trommeln – wir legen sofort los!<br />

Notenlesen lernen in ganz kleinen Schritten, dann die ge -<br />

lernten Noten sofort am Schlagzeug verteilen und die ersten<br />

Rhythmen bilden.<br />

Soli für die Snare, Drumsoli, erste Duette, Unab hängig keits -<br />

übungen, viele verschiedene Rhythmen aus Rock & Pop …<br />

und das alles auf der ganz einfachen Basis von ganzen,<br />

halben, Viertel- und Achtelnoten. Im letzten Kapitel kommen<br />

dann verschiedene Grundrhythmen, mit denen wir schon<br />

eine Vielzahl von Songs aus der Rock- und Popmusik be -<br />

gleiten können.<br />

• kindgerechtes Einsteigerwerk mit vergrößertem<br />

Notenbild<br />

• ideal für den Unterricht mit ganz jungen Kindern ab<br />

5 – 6 Jahren<br />

• ebenfalls geeignet für den Unterricht mit Spät ein stei gern<br />

und Senioren<br />

• sanfter Einstieg in das Notenlesen<br />

• leichte Verständlichkeit<br />

• vorbereitendes Lehrwerk für weitere Grundlagenbücher<br />

• mit zahlreichen Rhythmen aus Rock- & Popmusik<br />

• Soli für die Snare Drum und das Drumset, einfache Duette<br />

• für den Einzel- und Gruppenunterricht<br />

• mit vielen Hörbeispielen auf der beiliegenden CD<br />

• mit mehr als 50 Original-Rhythmen aus der Rock- &<br />

Pop musik<br />

TOM SCHÄFER<br />

DRUMGROOVES DER<br />

POPKULTUR<br />

138 Grooves, 110 Drummer<br />

Drum Grooves der Popkultur ist eine Hommage an die wunderbare<br />

Welt des Schlagzeugspiels, die mit den Drum-<br />

Monstern der 1940er-Jahre Fahrt aufnahm und durch die<br />

inspirative Popkultur kreative Höchstleistungen entwickelte.<br />

Wir Schlagzeuger brennen für Grooves, denen eine besondere<br />

Magie innewohnt. Dabei kann Magie auf vielfältige<br />

Weise entstehen, sei es durch spielerische Komplexität, durch<br />

ein tolles Feel, durch Ideenreichtum, durch spannende rhythmische<br />

Architekturen oder eine bestimmte Ästhetik. Wie<br />

unterschiedlich die Faszination eines Drum grooves auch<br />

ausgeprägt sein mag – jeder Groove geht immer auf seine<br />

kreative Kernidee zurück. Es ist die eigentliche Urzelle – die<br />

DNA. Und diese kommt häufig in nur wenigen Takten als<br />

essenzieller Baustein zum Ausdruck.<br />

• die lebendige Ergänzung für den Unterricht<br />

• für Schulen und zum Selbststudium<br />

• für Anfänger und Fortgeschrittene<br />

• mit Statements, Fotos und Storys<br />

• notierte Groove-Ausschnitte<br />

• von Afrobeat bis Swag<br />

Die DNA des modernen Schlagzeugspiels seit Erfindung<br />

des Backbeats. Eine Zeitreise durch die Groove-Jahrzehnte<br />

von den 50ern bis heute. IconIc Grooves, Alltime-Klassiker<br />

und jede Menge Überraschungen. 138 Groovebeispiele und<br />

110 Drummer von den 50er-Jahren bis heute.<br />

Leu-Verlag | ISBN 978-3-89775-174-3<br />

100 Seiten mit MP3-CD | 22,00 Euro<br />

Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />

Leu-Verlag | ISBN 978-3-89775-181-1<br />

192 Seiten | 29.80 Euro<br />

A4 farbig | Fotos | Notenbeispiele<br />

Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


56 PRODUKT-NEWS<br />

E-BASS MIT ESCHEKORPUS SOWIE TONABNEHMERN<br />

UND ELEKTRONIK VON MEC<br />

Der Fame Baphomet II 4 Natural Ash ist ein handgemachter<br />

Nobelbass, der nicht nur mit einer extrem schicken Holz -<br />

auswahl überzeugt, sondern auch mit optimalen Spiel eigen -<br />

schaften und einem vielseitigen Klangbild. Dement sprechend<br />

verfügt der Viersaiter über einen leicht gewölbten Korpus<br />

aus Esche mit intensiver Maserung und einen sechsfach<br />

geschraubten Hals aus Ahorn und Mahagoni, dessen flaches<br />

„D“-Profil bequem in der Hand liegt. Zwei aktive MEC<br />

Jazz Single-Coil-Pickups und eine aktive 2-Band-Klang -<br />

regelung aus gleichem Haus sorgen darüber hinaus für ein<br />

vielseitiges Klangspektrum, das mit hoher Durchset zungs -<br />

kraft jedes Genre gekonnt abdeckt. Auch Hardware-seitig<br />

zeigt sich der Fame Baphomet II mit einer WSC-SI4-Brücke<br />

und präzisen WSC-JB15-Mechaniken bestens ausgestattet.<br />

ERSTKLASSIGE HÖLZER UND HOHER SPIELKOMFORT<br />

MEC PICKUPS UND ELEKTRONIK FÜR HOCHKARÄTIGE<br />

SOUNDS<br />

Die elektrische Tonwandlung des Fame Baphomet II 4 Natural<br />

Ash übernehmen zwei aktive MEC Jazz Single-Coils. Aus ge -<br />

stattet mit Keramikmagneten, überzeugen die Tonab nehmer<br />

mit einem besonders transparenten Klang bild, das eine hohe<br />

Durchsetzungskraft mit Allround-Fähig keiten für nahezu jede<br />

Musikrichtung verbindet. Neben den Volume- und Balance-<br />

Reglern bietet der Fame Baphomet II 4 außerdem eine aktive<br />

MEC BEC2 2-Band-Klang rege lung. Mit Höhen- und Bass-<br />

Regler auf einem Doppel-Poti, er möglicht der Equalizer ein<br />

präzises Anpassen des Sounds, wobei die musikalische Ab -<br />

stimmung auch bei extremen Einstellungen erstklassige<br />

Klang erlebnisse garantiert.<br />

DER FAME BAPHOMET II 5 NATURAL ASH<br />

IM ÜBERBLICK:<br />

• 5-String E-Bass, gefertigt in Danzig<br />

• Eschekorpus<br />

• Leichte Korpuswölbung für eine bequeme Anlage an<br />

den Körper<br />

• Sechsfach geschraubter, fünfteiliger Ahorn-Mahagoni-Hals<br />

• Griffbrett aus Pau Ferro mit Dot-Inlays<br />

• „D“-Halsprofil<br />

• Zwei aktive MEC Jazz Single-Coil-Pickups<br />

• Aktive MEC BEC2 2-Band-Klangregelung<br />

• WSC-JB15-Bassmechaniken<br />

• WSC-SI5-Bassbrücke<br />

• Schaller S-Locks<br />

Artikelnummer: BAS0010704-000 – 974 Euro<br />

Für die Konstruktion des Fame Baphomet II kommen ausschließlich<br />

handselektierte Hölzer zum Einsatz, die optimale<br />

Klang- und Spieleigenschaften garantieren. Dement sprechend<br />

unterstützt der Korpus aus Esche einen druckvollen Sound,<br />

während die sanfte Wölbung eine bequeme Anlage an den<br />

Spieler garantiert. Der fünfteilige Hals aus Ahorn mit Trenn -<br />

furnieren aus Mahagoni ist für eine besonders stabile Ver -<br />

bindung sechsfach verschraubt und bietet mit schlankem<br />

„D“-Profil beste Spieleigenschaften über alle 24 Bünde des<br />

Pau-Ferro-Griffbretts.<br />

FAME BAPHOMET II<br />

MIT UNVERWÜSTLICHER HARDWARE<br />

Nicht zuletzt ist der Fame Baphomet II 4 Natural Ash mit<br />

unverwüstlicher Hardware ausgestattet, die mit uneingeschränkter<br />

Funktionalität eine langanhaltende Spielfreude<br />

garantiert. Dementsprechend unterstützt die massive WSC<br />

SI4 Bassbrücke auf dem Korpus die gleichmäßige Klang -<br />

entfaltung, wobei vier individuelle Saitenreiter eine optimale<br />

Einstellung von Intonation und Saitenlage sicherstellen. An<br />

der Kopfplatte sorgen darüber hinaus vier gekapselte WSC<br />

JB15 Mechaniken für ein akkurates und stabiles Tuning<br />

des Viersaiters.<br />

DER FAME BAPHOMET II 4 NATURAL ASH<br />

IM ÜBERBLICK:<br />

• 4-String E-Bass, gefertigt in Danzig<br />

• Eschekorpus<br />

• Leichte Korpuswölbung für eine bequeme Anlage an<br />

den Körper<br />

• Sechsfach geschraubter, fünfteiliger Ahorn-Mahagoni-Hals<br />

• Griffbrett aus Pau Ferro mit Dot-Inlays<br />

• „D“-Halsprofil<br />

• Zwei aktive MEC Jazz Single-Coil-Pickups<br />

• Aktive MEC BEC2 2-Band-Klangregelung<br />

• WSC-JB15-Bassmechaniken<br />

• WSC-SI4-Bassbrücke<br />

• Schaller S-Locks<br />

Artikelnummer: BAS0010703-000 – 925 Euro<br />

Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


PRODUKT-NEWS 57<br />

FAME FORUM CUSTOM QUILTED MAPLE TOP<br />

TRANSPARENT BROWN #FC2002037<br />

FAME FORUM IV<br />

MODERN TIGER EYE<br />

HIGHGLOSS<br />

SEYMOUR DUNCAN HUMBUCKER FÜR<br />

SOUNDS ZWISCHEN BLUES UND ROCK<br />

Dank der vielseitigen Tonabnehmer ausstat -<br />

tung zeigt sich die Fame Forum IV Modern<br />

klanglich besonders flexibel. Mit einem<br />

Seymour Duncan SH-4 JB am Steg und<br />

einem Seymour Duncan SH-2n Jazz am Hals<br />

FAME FORUM CUSTOM E-GITARRE<br />

Die Fame Forum Custom stellt die Meister -<br />

klasse der Nobelschmiede M-Guitars in Danzig<br />

dar. Beste Tonhölzer, handgewickelte Seymour<br />

Duncan USA Pickups und erstklassige Pre -<br />

mium-Hardware des deutschen Herstellers<br />

Schaller finden hier zusammen und werden<br />

mit Finessen wie Abalone-Bindings, Gold-<br />

Hardware oder dem sorgsam abgestimmten<br />

transparenten Finish abgerundet. Fame<br />

Forum Custom – eine Edel-Gitarre der Super -<br />

lative!<br />

PREMIUM-TONHÖLZER<br />

UND ERGONOMISCHES DESIGN<br />

Der Korpus der Fame Forum Custom be -<br />

steht aus Mahagoni und verfügt über eine<br />

zweiteilige und gestürzt verleimte Decke aus<br />

kontrastreich und gleichmäßig gemasertem<br />

Wölkchenlahorn. Hierbei achten die erfahren<br />

Gitarrenbauer aus Danzig auf eine möglichst<br />

kräftige Zeichnung mit dreidimensionalem<br />

Tiefeneffekt, welcher durch das transparente<br />

Finish zusätzlich unterstrichen wird. Einen<br />

weiteren optischen Tiefeneffekt sowie klare<br />

Korpuskonturen setzt das schimmernd irisierende<br />

Abalone-Purfling, welches mit einem<br />

einlagigen cremefarbenen Bin ding abgeschlossen<br />

wird.<br />

Wer die Fame Forum Custom anspielt, wird<br />

sowohl am Gurt als auch auf dem Schoß<br />

vom schlanken Profil und dem Gewicht des<br />

Instruments schlichtweg begeistert sein!<br />

Denn sämtliche Hardware des Instruments<br />

in Form von Potis, Brücke und Schaltern<br />

sind aus ergonomischen Gründen in der<br />

Decke versenkt, um Palm Mutes und Pick -<br />

ings so komfortabel wie möglich zu gestalten.<br />

SEYMOUR DUNCAN USA PICKUPS<br />

UND SCHALLER PREMIUM-HARDWARE<br />

Klassische Rocksounds, singende Blues-<br />

Leads und aggressive Metal-Riffs sind das<br />

Metier der klassischen Seymour-Duncan-<br />

Kombination aus einem SH-4b JB Model<br />

Humbucker am Steg sowie einem SH-2n<br />

Jazz Tonabnehmer in Halsposition. Die hand -<br />

gewickelten und in den Vereinigten Staaten<br />

gefertigten Tonabnehmer des Marktführers<br />

verfügen über Alnico-5-Magneten und sorgen<br />

für einen gut balancierten Output mit<br />

überzeugendem Druck, ohne dabei den<br />

dynamischen Spielraum aufzugeben. Nicht<br />

zuletzt lassen sich beide Pickups per Mini-<br />

Switch in den Einzelspulenbetrieb schalten.<br />

Natürlich wurde auch in Bezug auf Hard -<br />

ware keineswegs gespart: Die komplett mit<br />

hochwertigen Schaller-Parts ausgerüstete<br />

Edel-Gitarre verfügt über eine GTM-Piezo-<br />

Brücke mit Saitenreitern von GraphTech,<br />

solide Schaller M6 Klemm-Mechaniken mit<br />

Backlocking-Funktion und bereits ab Werk<br />

installierte Security-Locks für gefahrenfreie<br />

Bühnen-Performances. Selbstverständlich<br />

sind sämtliche Hardware-Parts mit 24-<br />

karätigem Gold überzogen. Wenn wir von<br />

Premium-Hardware sprechen, meinen wir<br />

das auch so!<br />

• Inklusive Schaller Security Locks, Justier -<br />

schlüssel und Handbuch!<br />

• Fame Historic Guitar Case gratis dazu!<br />

Artikelnr.: GIT0053116-000 – 2.143,60 Euro<br />

Weitere Infos: www.musicstore.de<br />

Die Fame Forum IV Modern Tiger Eye High -<br />

gloss überzeugt als vielseitige E-Gitarre mit<br />

einer zeitgemäßen Vollausstattung und<br />

einem hohen Spielkomfort. Der schlanke<br />

Mahagonikorpus mit schicker Riegel ahorn -<br />

decke nimmt eine komfortable Spielposition<br />

ein, wobei die großzügigen Cutaways einen<br />

ungehinderten Zugang über den gesamten<br />

Hals bieten. Dieser wird aus Mahagoni ge -<br />

fertigt und traditionell verleimt, während das<br />

flache „D“-Profil bequem in der Hand liegt,<br />

sodass auf dem Ebenholzgriffbrett jedes Riff<br />

oder Lick wie von selbst aus der Hand geht.<br />

Am Verstärker liefert die bewährte Kombina -<br />

tion aus einem Seymour Duncan SH-2n Jazz<br />

am Hals und einem Seymour Duncan SH-4<br />

JB am Steg vielseitige Sounds zwischen Pop,<br />

Blues und Rock, die dank Coil-Split um<br />

authentische Single-Coil-Klänge erweitert<br />

werden. Das integrierte Piezo-Tonab neh mer -<br />

system stellt darüber hinaus erstklassige<br />

Akustikgitarren-Sounds bereit, sodass der<br />

klanglichen Vielfalt und dem musikalischen<br />

Ausdruck keine Grenzen gesetzt sind. Eine<br />

Tune-O-Matic-Brücke samt Stopbar-Saiten -<br />

halter sowie präzise Locking-Mechaniken<br />

ver vollständigen die Fame Forum IV Modern<br />

Tiger Eye Highgloss.<br />

Die Fame Forum IV Modern wird von erfahrenen<br />

Gitarrenbauern in Europa gefertigt<br />

und überzeugt dementsprechend mit einer<br />

sorg fältigen Holzauswahl und einer makellosen<br />

Verarbeitung. So wird der Korpus aus<br />

Khaya-Mahagoni mit einer Decke aus Riegel -<br />

ahorn gefertigt, dessen einzigartige Mase -<br />

rung durch das Hochglanz-Finish betont wird.<br />

Edles Highlight ist hierbei zweifelsohne die<br />

scharf konturierte Wölbung der Decke mit<br />

einer Aus sparung im Cutaway, die eine<br />

ungehinderte Bespielbarkeit über alle Lagen<br />

sicherstellt. Der Hals aus Sapelli-Mahagoni<br />

liegt dank des perfekt proportionierten „D“-<br />

Profils bequem in der Hand, sodass sich auf<br />

dem Eben holz griffbrett jeder Ton fast von<br />

alleine spielt.<br />

kommt ein bewährtes Humbucker-Pär chen<br />

zum Einsatz, das den passenden Sound für<br />

jedes Genre zwischen Blues, Pop, Rock und<br />

gar Metal liefert. Hierbei überzeugt der Steg-<br />

Pickup mit einem hohen Output und der enormen<br />

Durchsetzungskraft seiner scharf fokussierten<br />

Mitten, während der Hals-Pickup<br />

jeden Ton mit endlosem Sustain und warmer<br />

Vintage-Stimme zum Leben erweckt. Dank<br />

der Coil-Split-Schaltung stehen außer dem<br />

authentische Single-Coil-Sounds mit der<br />

typisch glockig-klaren Klangentfaltung bereit.<br />

DIE FAME FORUM IV MODERN TIGER EYE<br />

HIGHGLOSS IM ÜBERBLICK:<br />

• E-Gitarre made in Europe<br />

• Hochglanz-Finish<br />

• Korpus aus Khaya-Mahagoni mit Riegel -<br />

ahorn-Decke<br />

• Hals aus Sapelli-Mahagoni mit „D“-Profil<br />

• Ebenholzgriffbrett mit Mother of Pearl Dot<br />

Inlays<br />

• Seymour Duncan SH-2n Jazz Halston ab -<br />

nehmer<br />

• Seymour Duncan SH-4 JB Stegtonabnehmer<br />

• Coil-Split über Mini-Schalter<br />

• GraphTech Resomax Tune-O-Matic-<br />

Brücke mit Ghost Piezo-Tonabnehmern,<br />

aktiver Piezo Preamp<br />

• Stopbar-Saitenhalter<br />

• Locking-Mechaniken<br />

Artikelnr.: GIT0042110-000– 974 Euro<br />

Weitere Infos: www.musicstore.de<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


58 REZENSIONEN<br />

BOOGIELICIOUS<br />

FEAT. ABI WALLENSTEIN<br />

»Live & Pure«<br />

Mit „Live & Pure“ haben sich zwei mitteleuropäische Schwer -<br />

gewichte des Blues zusammengetan und ein Livezeugnis<br />

der Extraklasse auf „Tonband“ verewigt. Die markante und<br />

lebendige Stimme und das Gitarrenspiel des deutschen<br />

Vaters des Blues, Abi Wallenstein aus Hamburg, wird live<br />

begleitet von der großartigen deutsch-holländischen Band<br />

BOOGIELICIOUS, bestehend aus Bertram Becher, David Herzel<br />

und Eeco Rijken Rapp. Von reiner musikalischer Begleitung<br />

kann hier allerdings kaum die Rede sein: Hier treffen jahrzehntelange<br />

Blues-Erfahrung auf die mindestens ebenso<br />

be eindruckende musikalische Laufbahn von Abi Wallenstein,<br />

der selbst seit 60 Jahren auf den kleinen und großen<br />

Bühnen Europas unterwegs ist. Diese gemeinsame Ex pertise<br />

kulminiert sich auf den Bühnen des Jahres 2018 in Sennestadt<br />

und Taunusstein zu einer Lehrstunde in Sachen Blues Rock<br />

und Boogie. Die für Wallenstein übliche Entspanntheit,<br />

Lebendig keit und Spielfreude kommt deutlich zur Geltung,<br />

seine leichte Reibeisenstimme veredelt die Songs und<br />

BOOGIELICIOUS sorgen für die angemessene, hochqualitative<br />

musikalische Untermalung. So grooven sich die vier <strong>Musiker</strong><br />

durch Hits wie „Sweet Home Chicago“, „Silver City“ oder<br />

„Alabama Blues“ und beweisen dabei, dass der Blues noch<br />

immer am wirkungsvollsten live präsentiert und rezipiert wird.<br />

www.boogielicious.de<br />

P.S.<br />

MEETING IN APRIL<br />

»Meeting in April«<br />

„Wechselhaftigkeit im positiven Sinne“, das ist es, was<br />

MEETING IN APRIL mit ihrer Musik ausdrücken möchten.<br />

Den Hörer erwarten denn konsequenterweise vielschichtige,<br />

lebendige und teilweise komplexe Kompositionen mit einer<br />

Mischung aus Jazz, Klassik und Pop. Erst 2015 gegründet<br />

ergatterte die Band schnell einen Plattenvertrag bei ZeitART<br />

Records aus Worms, bei dem 2018 das Debüt-Album<br />

„Meeting in April“ erschien – passenderweise im Mai. Auf<br />

diesem in tollem Artwork und physischer Verpackung präsentierten<br />

Release werden 16 Songs mit oben genannter<br />

Mischung in teils aufregender, teils entspannter, teils entgrenzender<br />

und fast schon psychedelischer Stimmung dargeboten.<br />

Neben Sängerin Annika Scholers Stimme und den<br />

gut aufeinander abgestimmten Arrangements werden den<br />

Instrumentalisten hier viele Freiheiten für individuelle, aber<br />

nie störende Ausbrüche eingeräumt (beispielsweise in<br />

„Remember“). Das macht das Ganze zu einer abwechslungsreichen<br />

Angelegenheit. Die Band sagt von sich: „Gern<br />

würden wir das Publikum mit auf eine Reise nehmen, bei<br />

der alle Emotionen eine übergeordnete Rolle spielen und<br />

genau in diesem Sinne Gefühle wieder erlaubt sind.” Das<br />

schaffen MEETING IN APRIL auf ihrem Debüt in überzeugender<br />

Weise.<br />

www.meetinginapril.de<br />

P.S.<br />

GOSSENGOSPEL<br />

»Liebe will gefunden werden«<br />

Handgemachten, facettenreichen und ausdrucksstarken<br />

deutsch sprachigen Rock ’n’ Soul bieten GOSSENGOSPEL<br />

aus Hessen und beschreiben mit dieser nicht sonderlich<br />

gängigen Stilbezeichnung ihre faszinierende Mischung aus<br />

Rock, Soul, Blues, Funk, Jazz und Gospel. Musikalisch stark<br />

geprägt von Blues und etwas Rock, kommt die Soul-<br />

Kom ponente vor allem durch die emotionalen Texte und die<br />

eindrückliche Stimme von Sängerin Marija Frick ins Spiel.<br />

Eine eingespielte, gut abgestimmte Band setzt die tollen<br />

Kom positionen von Alexander Frick groovig, aufregend und<br />

sicher in Szene – man hört, dass hier Profis am Werk sind,<br />

die sich um den Gesamteindruck ihrer Musik, dem Zusam -<br />

men spiel aus Komposition, Arrangement, Interpretation,<br />

Text und Sound, Gedanken macht. Dabei erinnert es jedoch<br />

nicht an sterile, im Studio konzipierte Produktionen, sondern<br />

umfasst vielmehr die für den Stil notwendige Portion an<br />

Spontaneität, Gefühl und Live-Spirit. So kann man sich sicher<br />

sein, dass die auf Platte schon tollen Songs auf der Bühne<br />

erst recht ihre ganze Wirkung entfalten. Großes Kompliment.<br />

www.gossengospel.de<br />

P.S.<br />

VOICE OVER PIANO<br />

»weltweit – hautnah«<br />

VOICE OVER PIANO – so einfach kann Musik manchmal sein.<br />

Dass sich mehr als Stimme und Klavier hinter dem Band -<br />

namen verstecken, zeigen Sara Dähn und Thomas Blaeschke<br />

auf ihrer CD „weltweit – hautnah“. Die Sängerin und der Kom -<br />

ponist und Entertainer vereinen ihre Talente, um größten-<br />

teils deutschsprachige Lieder zwischen Musical, Pop und<br />

Rock zu kreieren. Auf der CD finden sich drei selbst komponierte<br />

sowie drei Cover-Songs. Lediglich die Version von<br />

Brett Youngs Country-Hit „In Case You Didn’t Know“ ist auf<br />

Englisch gesungen. Die verträumte Atmosphäre des Ori gi -<br />

nals wird von VOICE OVER PIANO gut aufgegriffen. Klingt<br />

Sara Dähns Stimme auf den sehr persönlichen und gefühlvollen<br />

Songs „Sternenstaub“ oder „Leben“ sanft und melodisch,<br />

hört man bei „Dein Blick“, wie viel Power in der Sän -<br />

gerin steckt. Die stilistischen Unterschiede zwischen den<br />

ersten drei eigenen Songs und den drei gecoverten sind<br />

deutlich zu erkennen. Damit haben Dähn und Blaeschke ihr<br />

Ziel erreicht: die ganze Bandbreite zwischen weltweit und<br />

hautnah abzudecken, die ihre Musik ausmacht.<br />

www.voiceoverpiano.com<br />

L.K.<br />

SWING KABARETT REVUE<br />

»Mädel, fahr mit mir<br />

Schwebebahn!«<br />

CD an und ab geht die Zeitreise! Schon nach den ersten<br />

Klängen des titelgebenden „Mädel, fahr‘ mit mir Schwebe -<br />

bahn!“ fühlt man sich in einen gediegenen Salon der Golden<br />

Twenties versetzt, in dem sich elegante, junge Damen in<br />

Flapperkleidern und Herren mit Weste und Hosenträgern zu<br />

den Klängen einer jazzigen Swing-Band drehen. Weiter in<br />

die 30er geht es mit „Küss mich, bitte, bitte küss mich“ und<br />

bis ins Jahr 1940 mit dem „Großstadtlied“. Trotz ihrer Ent -<br />

stehung vor fast einer Dekade haben die Lieder keinesfalls<br />

an Charme verloren. Viel Bläserklang gibt es, Piano-Soli,<br />

swingende Banjo-Rhythmen und einen sparsam und durch -<br />

weg passenden Gesang von Annette Konrad und Mike<br />

Rafalczyk, der ebenfalls als Posaunist der Formation fungiert.<br />

Der einzige Fehler der EP ist, dass sie nach drei Titeln<br />

schon wieder vorbei ist. Die wichtigste Frage, die man sich<br />

nach dem Hören stellt: Wo kann man die SWING KABARETT<br />

REVUE das nächste Mal live hören, und gibt der Schrank<br />

noch ein passendes Outfit her?<br />

www.swing-kabarett-revue.de<br />

L.K.<br />

BLACK BEAR BASEMENT<br />

»Beyond Traits«<br />

Aus ihrem Keller auf die Bühne schritten die vier <strong>Musiker</strong> von<br />

BLACK BEAR BASEMENT längst. Auch ihr Tourplan musste<br />

vorerst der Pandemie weichen. Bis dahin kann dem edlen<br />

Vinyl oder der digitalen CD den Hip-Hop-/Jazz-Klängen des<br />

Berliner-Hannoveraner Projekts zu Hause gelauscht werden.<br />

Neben den kraftvollen Beats gibt es unerhörte instrumentale,<br />

echte Vibrafone, Sax, Keyboards und Plattenteller. Mellow<br />

Beats treffen auf Jazz Tunes aus den Barkellern Berlins. Die<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


REZENSIONEN 59<br />

Songs der A-Seite wirken eigenständig, soulig, jazzig, klingen<br />

irgendwie nach Westcoast. Auf Seite B überraschen<br />

Klezmer-artige Tunes mit Klavier und Klarinette in „Dershé“.<br />

Das Album schließt mit „Rufus“, einer sonnigen, Querflöte<br />

beseelten Nummer mit souligen Vocals. So muss Berlin<br />

klingen! Von Checkpoint Charlie bis unter die Linden. Seit<br />

Jazzkantine und Us3 klang dieser Style nicht mehr so gut.<br />

Das ganze Album des Quartetts bildet eine coole Fusion<br />

heißer Zutaten aus analogen Instrumenten, Beats und<br />

Loops. Der Sound muss auch live beim Jazzliebhaber wie<br />

beim Hip-Hopper offene Kellertüren einrennen.<br />

dezi-belle.bandcamp.com/album/beyond-traits C.S.<br />

BLACK BEAR BASEMENT<br />

»Gassi«<br />

Turntables, Saxofon, Vibrafon und Keyboards bilden eine unerschöpfliche<br />

Instrumentierung für einen Mix aus Hip-Hop und<br />

Jazz für BLACK BEAR BASEMENT. Vier Freunde gründeten<br />

das Projekt mit Sitz in Hannover, um den guten Vibes, dem<br />

Sommer und den Grooves zu frönen. Ihre vermutete Hunde -<br />

affinität verewigten sie mit dem Titel der 2019 erschienenen<br />

EP „Gassi“. Nur Bärenhunde wie sie vermögen es, einen<br />

unverschämt langsamen, stampfenden Vintage Beat für den<br />

Opener „Posse ft. Plusma“ zu wählen, der durch Themen -<br />

fragmente führt, die vom Sax getragen werden. In „Pinoque“<br />

gilt ein ähnlicher Mellow Beat als Basis. Hier singt das Sax<br />

sehnsuchtsvoll melodiös mit. Der Sänger Dalee verleiht dem<br />

Song „Seesaw“ seine Stimme, seinen Flow und seinen hinreissenden<br />

Soul. Jian Baker (Turntables), Leon Pock (keys),<br />

Philip Dornbusch (sax) und René Kretschmer (vib) kreieren<br />

dazu relaxte Beats und schaffen eine Gin getränkte Bar -<br />

atmosphäre. So auch bis zum Höhepunkt des Albums „A<br />

Tribute To“. Für Genrekenner sowieso ein Muss, für alle<br />

anderen, die den „Tag am Meer“ der Fantastischen Vier lieben<br />

oder „A Tribe Called Quest“ mögen, gilt eine absolute<br />

Empfehlung für dieses schwarze Vinyl.<br />

dezi-belle.bandcamp.com/album/gassi<br />

C.S.<br />

DAVE GROEWER – REBIRTH<br />

»Dark Island«<br />

Bereits im zarten Alter von gerade einmal vier Jahren kam<br />

Dave zur Musik und fand mit 13 Jahren endgültig zu seinem<br />

Trauminstrument, dem Schlagzeug. Er spielte schon<br />

früh erfolgreich bei zahlreichen Bands, die Musikrichtung<br />

reichte dabei vom klassischen Rock bis hin zum Metal.<br />

Studio projekte und zahlreiche CD-Veröffentlichungen folgten,<br />

bevor sich Groewer später sozusagen einen persönlichen<br />

Traum erfüllte und sein rein instrumentales Soloprojekt<br />

DAVE GROEWER – REBIRTH ins Leben rief. Dessen zweites<br />

Album „Dark Island“ liegt nun vor, und auch dieses wurde<br />

wieder gemeinsam mit Groewers langjährigem Weggefährten<br />

Jan Ackermann an der Gitarre komponiert, arrangiert und<br />

produziert. Ackermann kann genauso wie der dritte Mann<br />

im Bunde, Mr. Jo am Bass, auf vielfältige Erfahrung in zahlreichen<br />

Bandprojekten mit Schwerpunkt Hard’n’Heavy<br />

zurückblicken. Die langjährige Erfahrung der beteiligten<br />

<strong>Musiker</strong> in einschlägigen Projekten hört man dem Album<br />

an: Musikalische Virtuosität trifft hier auf technische Ver -<br />

siertheit und kompositorisches Talent. Dass Groewers<br />

Instrumentalalben bereits zweimal beim Deutschen Rock<br />

und Pop Preis ausgezeichnet wurden, spricht für sich. Für<br />

gewöhnlich wandeln Instrumentalalben ja immer auf dem<br />

schmalen Grat zu Langeweile, da man sich häufig nicht des<br />

Gedankens erwehren kann, dass hier einfach Gesang fehlt.<br />

Nicht so auf „Dark Island“: Die zwölf enthaltenen Songs<br />

versprühen Lebendigkeit und Vielseitigkeit, sind nie kurz<br />

davor, fad zu werden. Zugegeben: Dem klassischen Rockund<br />

Metal-Genre sollte man zugetan sein, um die Musik zu<br />

ge nießen. Wer das von sich behaupten kann, dem tut sich<br />

hier aber ein wahres Kleinod an alter Schule der Metal-<br />

Musik auf.<br />

www.dave-groewer.de<br />

P.S.<br />

JOGALO<br />

»Jogalo And The Funky Fellas«<br />

Hinter Gitarrist, Sänger und Songwriter JOGALO verbirgt sich<br />

Johannes Rachel aus Karlsruhe. Aufgewachsen im Rhein-<br />

Delta der 70er-Jahre hat ihn schon früh die Leidenschaft<br />

zur Musik gepackt – und bis heute nicht verlassen. Nach<br />

zahlreichen Auftritten und Veröffentlichungen mit verschiedenen<br />

Bandprojekten ist er auch solo unter eben jenem<br />

Künstlernamen JOGALO unterwegs. Seine Musik ist angesiedelt<br />

zwischen Funk und Blues und zusätzlich gespickt mit<br />

zahlreichen Einflüssen der sogenannten Weltmusik mit me -<br />

ditativen Ele menten. Und diese Mischung ist hier wörtlich<br />

zu nehmen: Zwar haben die Songs jeweils ihre eigene deutliche<br />

stilistische Schlagseite; auffällig ist allerdings, dass<br />

auch innerhalb der Songs oft diverse Stile miteinander verschmolzen<br />

werden. Als Beispiel: der lässige Gesangsstil von<br />

Chris Rea gemischt mit der Virtuosität von Eric Clapton,<br />

etwas Funk und Sitarklängen in der Hook – noch Fragen?<br />

So bunt geht es auch im weiteren Verlauf des 13 Songs<br />

umfassenden Albums weiter. Musikalische Virtuosität von<br />

Rachel und seinem Drummer John Crosson trifft hier auf<br />

die völlige Ab wesen heit kompositorischer Scheuklappen<br />

und unorthodoxen Gesang, der von der Stimmlage oftmals<br />

an die entspannten Klänge von eben Chris Rea oder auch<br />

John Mayer erinnert – was das musikalische Potpourri dann<br />

vollkommen bunt macht. Ein Album für Aufgeschlossene.<br />

jogalo.de<br />

P.S.<br />

GURU GURU<br />

»Live In China«<br />

Die wohl dienstälteste deutsche Rockband ist wieder und<br />

immer noch auf der Bühne, diesmal in China. Das Album<br />

mit DVD „Live In China“ ist der Nachfolger des Akustik-<br />

Albums „Rotate“. Das Konzert wurde 2019 beim Tomorrow<br />

Festival in Shenzhen, China, aufgenommen. Der personifizierte<br />

Elektrolurch ist Mani Neumeier. „I’m a drumming<br />

man, who makes you happy … living in the woods …“ singt<br />

er beschwörend vor dem begeisterten Publikum. Er ist das<br />

einzig verbliebene Gründungsmitglied der Kraut rock band<br />

GURU GURU, der Krautrocklegende mit Gründungsjahr 1968.<br />

Mit Unterbrechungen ist Roland Schaeffer (guit., sax, voc.)<br />

seit 1975 dabei; genau wie Peter Kühmstedt (bass, voc.),<br />

und Jan Lindqvist (guit.) ist für GURU GURU seit 2016 an<br />

den Saiten. Die Chinesen bekommen psychedelischen Rock<br />

und Hits aus 50 Jahren Bandgeschichte zu hören. Innovativ<br />

ist immer noch das Spiel mit verschiedenen Instrumenten<br />

aus dem asiatischen Kulturkreis, kosmischen und komischen<br />

Geschichten. Noch vor dem Opener „Dark Blue Star“<br />

wirbelt der Wirbelwind Neumeier ein Drumsolo auf die Felle<br />

und den China Gong. Das „arigato“ ins Publikum hinein<br />

verzieh dem sympathischen Mani das Publikum leicht, hat<br />

er doch den Charme eines Hippie-Gentleman und die<br />

Energie eines nicht ganz 30-Jährigen. „Wonderland“ und<br />

„Rock ’n’ Roll Machine“ sind bluesige Nummern, die einen<br />

Vergleich mit einer anderen dienstältesten Band zulassen:<br />

den Rolling Stones. Und wie kommt die Trance in den Rock?<br />

Mit ausufernden Soli an Gitarren und diversen Blasinstru -<br />

men ten. Sehr tanzbar und groovy ist das Stück „Funky<br />

Tribes + Vibes“. Sensationell ist das Drumsolo „Auf alle<br />

Felle“ mit Beteiligung des Publikums, das das Konzertfinale<br />

mit „Incarnation Stomp“ und „Digital-Analog“ einläutet. Hier<br />

bilden die elektrisierten Chinesen schon eine Art Moshpit<br />

im Auditorium und haben eine ausgelassene Stimmung.<br />

Die Aufnahmen der DVD geben das Konzerterlebnis visuell<br />

8<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


60 REZENSIONEN<br />

bestens wieder, der Sound ist transparent und voll. Der<br />

Elektrolurch wird auch sicher nach den Virus-Schutz maß -<br />

nahmen wieder rocken. Wir dürfen uns auf weitere Kon zerte<br />

von GURU GURU, dann auch wieder in Deutschland, freuen.<br />

mani-neumeier.de/guruguru<br />

C.S.<br />

J HATCH TRIO<br />

»One Foot In The Groove«<br />

Der amerikanische <strong>Musiker</strong>, Pianist und Komponist, Arran -<br />

geur und Chorleiter J HATCH liebt die Jazz-Standards. So<br />

bevorzugt er „good old straight-ahead tunes you can play<br />

on“. Seit über 20 Jahren ist er in der professionellen Jazz -<br />

szene aktiv, anfänglich auch als Schlagzeuger. 1998 kam<br />

er nach Europa, im Gepäck einen Bachelor in Musik und<br />

einen Master-Abschluss in Jazz. Die Erinnerungen an die<br />

Ostküste der Vereinigten Staaten und die Flussdampfer von<br />

New Orleans prägten den <strong>Musiker</strong>. Das J HATCH TRIO spielte<br />

das Album „One Foot In The Groove“ live im Studio ein. Die<br />

Stücke wurden oft in einem Take in der Besetzung Piano,<br />

Vocals, Bass und Drums aufgenommen. Zwölf Songs und<br />

vier Outtakes rieseln aus den Boxen und verzaubern. Brillianz,<br />

Technik, Understatement und Gefühl stimmen und gefallen.<br />

Jörg Mühlhaus am Bass und Michael Großmann mit den<br />

Besen am Schlagwerk, beide mit begeisternden Soli, bereiten<br />

eine solide und wärmende Basis für die Tasten-Tunes<br />

des J HATCH. Nat King Cole inspirierte ihn zum Cover von<br />

„If I Had You“. Das Stück ist gleichermaßen Exempel für das<br />

ausgewogene Album zwischen Swing und Bossa. Humor<br />

beweist das Trio bei den Outtakes oder auch mit den Ringel -<br />

socken des Bandleaders. Durch sie habe er be sonderen<br />

Schutz vor „Studiomonstern“. „One Foot In The Groove“,<br />

both feet in striped socks für Jazz-Liebhaber ein absolut<br />

hörenswerter Genuss.<br />

hatchmo-music.com<br />

C.S.<br />

DETLEF ENGEL<br />

»Nur ein kleines Lächeln«<br />

Auf eine bewegte Laufbahn als <strong>Musiker</strong> und vor allen<br />

Dingen Sänger kann Detlef Engel zurückblicken. Als<br />

Musikstudent schlug er in den 50er-Jahren einst den Weg<br />

der klassischen Musik ein, doch geheim schwärmte er<br />

schon früh für den Rock ’n’ Roll von Elvis Presley und dessen<br />

Zeitgenossen. Daher ließ Engel den klassischen Weg<br />

der Musik auch bald hinter sich und widmete sich musikalisch<br />

seiner Leidenschaft, wenngleich er sich zwischen<br />

Rock ’n’ Roll und Schlager positionierte. 1959 landete er<br />

dank Unterstützung von Werner Müller (Chef des RIAS-<br />

Tanzorchesters) und der Plattenfirma Teldec mit dem Cover<br />

des Fleetwood-Songs „Mister Blue“ einen deutschlandweiten<br />

Hit, der ihn bis in die Top Ten der Hitparade führte. Von nun<br />

an war Engel in der deutschen Schlagerszene etabliert und<br />

veröffentlichte über viele Jahre kontinuierlich neue Platten.<br />

2019 erschien nun eine neu produzierte Version seines<br />

68er-Hits „Nur ein kleines Lächeln“. In neu arrangiertem<br />

Sound gewand präsentiert der Song alle Stärken, die Engels<br />

Lieder auch schon damals auszeichneten: aufwendig<br />

arrangierte, gut produzierte, leicht melancholische, aber<br />

immer tanzbare Liebeslieder, die zum Schwelgen in Erin -<br />

nerungen anregen.<br />

www.shop.musekater.de<br />

P.S.<br />

INGA BACHMANN:<br />

»Das Aber der Dinge«<br />

Entschlossen läuft Inga Bachmann über ein weizengelbes<br />

Stoppelfeld, ihr Ziel fest im Blick. Doch wo will sie hin und was<br />

hat sie mit der Leiter, die locker über ihrer Schulter hängt, vor?<br />

Das Cover von Bachmanns im April <strong>2020</strong> erschienenem<br />

Album „Das Aber der Dinge“ wirft einige Fragen auf, verrät<br />

aber gleichzeitig, dass in ihrer Musik eine gute Prise Humor<br />

und das sommerleichte Gefühl des Stoppelfelds stecken. In<br />

ihren Songtexten malt Bachmann poetische Bilder, die den<br />

Hörer direkt in die dargestellte Szenerie transportieren. „Am<br />

See liegt ein Boot, ein Steg im Morgenlicht endet da, wo der<br />

Himmel beginnt“ heißt es zum Beispiel im Auftakt von<br />

„Deine Farben“. Intelligente Wortspielereien und philosophische<br />

Alltagsbeobachtungen zeigen sich in „Eigentlich“<br />

(„Das Ei versteckt den Inhalt, das Gen ist noch nicht ganz<br />

erforscht, das ‚Ich‘ am Ende sagt ganz klar, um wen es hier<br />

geht, fehlt nur noch das ‚tl‘, das für Sprachgewandtheit<br />

steht“) oder „Zeitenzirkel“ („Wenn heute voll von gestern ist,<br />

hat heute heut keine Zeit“). Bachmanns Humor blitzt in Songs<br />

wie „Supergut“ („Heute ist meine Katze verschwunden beim<br />

Nachbarshund im Maul“) oder „Der Laubbläser“, in dem das<br />

nervtötende Gerät und seine Besitzer humorvoll auf die<br />

Schippe genommen werden, auf. Die von Bachmann selbst<br />

gespielten Instrumente Gitarre und Ukulele dominieren die<br />

Instrumentalbegleitung und werden stimmungsvoll von Gast -<br />

musikern an Schlagzeug, Bass und Keyboard aus Argentinien<br />

ergänzt. Ihre Stimme setzt die textlich und musikalisch versierte<br />

Liedermacherin passend zu den Textinhalten flexibel ein –<br />

mal singend, mal erzählend, fast schon sprechend –, wodurch<br />

die Songs auf „Das Aber der Dinge“ die variantenreiche<br />

Balance zwischen Poesie und Kabarett halten.<br />

www.ingabachmann.de<br />

L.K.<br />

HÖRBIE SCHMIDT BAND<br />

»Ich liebe den Blues«<br />

Der Schleswig-Holsteiner und überzeugte Blueser, Gitarrist<br />

und Sänger HÖRBIE SCHMIDT mit BAND zelebriert Blues<br />

auf Deutsch. Die Band will ihr Album als „bluesigen Schrei<br />

nach Liebe“ verstanden wissen. Mit viel Humor, Lust und<br />

Leidenschaft erzählt Hörbie Intimes aus seinem Liebes -<br />

leben und seiner Gefühlswelt. Der blond gelockte Band -<br />

leader erhielt charmante gesangliche Unterstützung von Lili<br />

Czuya, die dem Elf-Track-Album zwei Texte beisteuerte. Auf<br />

diesem zweiten Werk der Band geht es durch verschiedenste<br />

Spielarten des Blues, mal treibend und fordernd, oft jazzig,<br />

mal im Zeitlupenblues mit unendlich viel Gefühl.<br />

Schmidt hat sich mit dem „Who is who“ der Schleswig-<br />

Holsteiner und Hamburger Livemusikszene zusammengetan.<br />

Mit dem Keyboarder Sven Selle spielt er schon seit 25<br />

Jahren zusammen. Neben der filigranen E-Gitarre von<br />

Schmidt sind die Tasten ein zentrales Element der Be -<br />

setzung. Der Flirt mit funkig-jazzigen Tunes ist vor allem im<br />

Knaller „Es tut weh“ mit der ausdrucksstarken Lili am Mikro -<br />

fon wahrnehmbar. Ein traditioneller Blues ist „Reisende Seele“,<br />

gekonnt modern arrangiert. Das ganze Album birgt Blues-<br />

Perlen oder besser Blues-Bernstein allerfeinster Güte.<br />

www.hoerbieschmidtband.de<br />

C.S.<br />

VOLKWIN MÜLLER<br />

»Auf dem Weg«<br />

Bei Volkwin Müller handelt es sich ohne Umschweife um<br />

einen musikalischen Vollprofi, der über das reine Erschaffen<br />

von Musik so ziemlich jeden Aspekt des Musikbusiness mal<br />

gesehen und miterlebt hat. Egal ob als Gründer des<br />

Blomberger Songfestivals (auf dem u.a. Größen wie „Dire<br />

Straits“ – Gründer David Knopfler, Luka Bloom oder Wolf<br />

Maahn spielten), als versierter Studiomusiker oder als Be -<br />

treiber seines eigenen Labels Volkwino Music – was Müller<br />

anfasst, dass zieht er mit vollem Einsatz durch. Wenngleich sie<br />

sich natürlich nicht explizit auf das Schreiben und Inter -<br />

pretieren von Musik übertragen lässt, scheint diese vielseitige,<br />

tiefgreifende Erfahrung in der Welt der Musik auf auch<br />

Müllers musikalische Werke wie sein aktuelles Album „Auf<br />

dem Weg“ durch. Die Songs wandeln musikalisch irgendwo<br />

zwischen Folk, klassischem Lieder macher-Stil deutschsprachiger<br />

Art, Pop und Singer-Songwriter-Anleihen. Alles Stile,<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


REZENSIONEN 61<br />

die grundsätzlich viele Überschnei dungen haben, dabei<br />

jedoch ihre ganz besonderen Eigen heiten aufweisen – und<br />

die weiß Volkwin Müller bestens zu vereinen. Das Besondere<br />

ist sein Talent, dabei auch über den Tellerrand zu blicken<br />

und den grundsätzlich auch „simpel“ darzubietenden Stücken<br />

mit viel Talent zu Arrangement und Komposition eine tolle<br />

Klangfülle zu geben, die am besten über Kopfhörer transportiert<br />

wird. Vielschichtige Kom position, mehrstimmiger<br />

Gesang, tolle <strong>Musiker</strong> und eine glasklare Produktion treffen<br />

hier aufeinander und schaffen ein tolles deutschsprachiges<br />

Klangerlebnis.<br />

www.volkwin-mueller.de<br />

P.S.<br />

BURDEN OF LIFE<br />

»The Makeshift Conqueror«<br />

Scheinbar grenzenlos sind die musikalischen Möglich kei -<br />

ten zwischen Laut und Leise, Hart und Soft, Bombast und<br />

Reduktion. Das vierte Studioalbum der Prog-Metaller BURDEN<br />

OF LIFE trägt den Titel „The Makeshift Conqueror“. Christian<br />

Kötterl (voc., guit.), Michael Schafberger (guit.), Karl-Arnold<br />

Bodarwé (bass) und Matthias Babl (dr.) sind seit ihrer Band -<br />

gründung 2004 auf einem steten Weg der Weiter ent wick -<br />

lung. Das Quartett ist neugierig und offen für viele Einflüsse<br />

und hüllt sie in ein progressives Metal-Gewand. Dabei blitzen<br />

hier und da ihre Wurzeln des Melodic Death Metal auf.<br />

Rasend verzweifelte Strophen voller Blast beat-Gewitter<br />

treffen auf einen hoffnungsvoll anmutenden Refrain im<br />

Song „Geistesblitz“. In „Anthem Of The Beloved“ erklingen<br />

überraschende Bossa-Nova-Rhythmen, führen zu Power-<br />

Riffing und schließlich zu einer melodiösen Mitsing-<br />

Melodie. „Trust My Own Heart“ ist eine Piano-Ballade. Ihre<br />

stilistische Härte schlägt Haken, reißt mit und knallt. Har -<br />

monien erklingen und brechen wie unter Explosionen<br />

zusammen. Technisch versierte E-Gitaren-Soli stoßen auf<br />

hymnische Chöre. Dick aufgetragen. Auch wenn Vergleiche<br />

in diesem Kontext immer hinken, so dürfte eine vereinfachende<br />

Beschreibung etwa so klingen: Queen treffen auf<br />

Korn und spielen mit den Children Of Bodom. BURDEN OF<br />

LIFE entdecken die Möglichkeiten und sprengen Grenzen<br />

mit ihrem aktuellen Longplayer „The Makeshift Conqueror“.<br />

www.burdenoflife.de<br />

C.S.<br />

TWO SECONDS OF …<br />

»Illusions«<br />

Fetzig geht es los auf TWO SECONDS OF … neuer EP<br />

„Illusions“. In dem Song „Brick by Brick“ singt Anna-Lena<br />

Michel darüber, wie sie sich nach einer Trennung Stück für<br />

Stück wieder zusammensetzen und wiederfinden muss.<br />

Der eindringliche Gesang wird vom hypnotisierendem Groove<br />

der Band verstärkt, sodass man sofort mit beiden Ohren<br />

und voller Aufmerksamkeit in der Musik steckt. Danach folgen<br />

mit „Illusions“ und „The Lucky Ones“ zwei ruhige<br />

Nummern, bevor die EP mit „Drop Down“ und „Whoa“ wieder<br />

Tempo aufnimmt und mit dem musikalisch abwechslungsreichen<br />

„Safe And Sound“ endet. Sowohl Anna-Lena Michel<br />

als auch Produzent und <strong>Musiker</strong> Frank Hapke haben langjährige<br />

Erfahrung in der Musikszene, was man den Tracks<br />

auch anhört.<br />

www.frank-rapke.com<br />

L.K.<br />

GALAHAD<br />

»Jheronimus«<br />

Die mehrfachen Preisträger im Bereich Folk Rock, unter<br />

anderem als Erstplatzierte beim Deutschen Rock und Pop<br />

Preis, gelten jetzt schon als einmalig in der Republik. Mit<br />

Live-Auftritten im In- und Ausland, u. a. als Support für<br />

Jethro Tull und Paddy Goes To Holyhead, bewies die Gruppe<br />

ihre Qualitäten. GALAHAD überzeugen mit ihrem neuen<br />

Opus „Jheronimus“ (Untertitel: „Songs Of Earthly Delights“)<br />

erneut mit einem Crossover aus Mittelalter, Rock und Folk.<br />

Sie huldigen der Tafelrunde, König Artus und Jheronimus<br />

Bosch, dem fantastischen Maler des Mittelalters. Tina de<br />

Vlinder verzaubert ein ums andere Mal vokal mit mehrstimmigen<br />

Chorälen. Mit Flöten, Mandoline, Bouzouki ergänzt<br />

Paul A. Jost das Arrangement rund um die Rockbesetzung<br />

aus E-Gitarre, Keys, Drums und Bass. Die Bagpipes wurden<br />

im Mittelalter nicht nur in Schottland eingesetzt und sorgen<br />

für melodiöse Farbtupfer. Besonders weiß „Dance For Me“<br />

zu gefallen. Mediaval-Pop, der den Mittelalter-Fan ins Herz<br />

trifft. Zu den elf Titeln gesellen sich auf GALAHADs Silber -<br />

ling vier Bonustracks, die alle zum Besten des Genres hierzulande<br />

zählen dürften.<br />

www.galahad.de<br />

C.S.<br />

WOLFGANG NICKLAUS<br />

»Einmal lebst Du nur«<br />

Bis auf ein Saxofon- und ein E-Gitarren-Solo hat Wolfgang<br />

Nicklaus alle Instrumente auf seiner EP „Einmal lebst Du<br />

nur“ komplett selbst eingespielt. Die beiden Soli verleihen<br />

den Songs eine musikalische Tiefe, die ihnen guttut. Ins ge -<br />

samt sind Nicklaus’ Lieder leicht und eingängig komponiert,<br />

trotz der Ernsthaftigkeit der Themen, die sie teilweise<br />

behandeln. „Nie darfst du vergessen, einmal lebst Du nur“,<br />

singt er auf dem Titelsong und mahnt den Hörer, sein Leben<br />

jetzt gleich in die Hand zu nehmen und sich auf das<br />

Wesentliche zu konzentrieren. So viel sei verraten: Stress<br />

und Geld gehören nicht dazu. „Wer ist schon perfekt in dieser<br />

Welt“ nimmt die Sorge, dass immer alles rundlaufen<br />

muss. „Hey Hey Nachbar“ hingegen ist ein lustiger Ohr -<br />

wurm, den man nur schwer wieder loswird. Das Herzstück<br />

der EP ist „Was wäre die Welt ohne Kinder“, das beim 37.<br />

Deutschen Rock & Pop Preis 2019 bereits zahlreiche Preise<br />

abgesahnt hat. Der Songtext ruft in Erinnerung, welch wichtigen<br />

Platz Kinder in unserer Welt und Gesellschaft haben bzw.<br />

haben sollten, und ermuntert alle Erwachsenen, sich ihr<br />

Kinder herz und ihre Lebensfreude zu bewahren.<br />

www.wolfgang-nicklaus.de<br />

L.K.<br />

PAUL BARTSCH & BAND<br />

»Alle Fragen offen«<br />

Seit vielen Jahrzehnten schon folgt Paul Bartsch seiner<br />

Leidenschaft – der Musik. Im Jugendalter bekam der ge -<br />

bürtig aus Wernigerode stammende Singer & Songwriter<br />

seine erste Gitarre in die Hand. Seitdem ist er als <strong>Musiker</strong><br />

und Musiklehrer mit vielen Projekten aktiv und unterwegs.<br />

Seine Musik, die geprägt ist von den Granden des deutschen<br />

Liedermachertums (Mey, Westernhagen und weiteren),<br />

wird bisweilen beschrieben als „intelligentes Gesellschafts -<br />

panorama mit eingängigen Songs und großartigen Texten“,<br />

als „nach Handarbeit und lebendigen Menschen klingende<br />

Abfolge von Liedern“ oder als wie ein „Gundermann-Erbe-<br />

Antritt“, überzeugend durch Wärme, pointierte Arrangements<br />

und zum Nachdenken anregende, tiefgründige, aber nicht<br />

verkopfte Texte. Mit seinem Projekt PAUL BARTSCH &<br />

BAND erschien nun das dritte Album, das auf den Namen<br />

„Alle Fragen offen“ hört. Seit jeher sind Bartsch und seine<br />

Band unterwegs auf „den schwankenden Planken der<br />

Wirklichkeit; das Publikum ist eingeladen zu dieser unterhaltsamen<br />

Reise ins Hier & Heute zwischen Gestern &<br />

Morgen“. Dem Albumtitel entsprechend werden hier also<br />

weniger allgemeingültige Weisheiten und Behauptungen in<br />

die Welt posaunt, sondern die kritischen großen und kleinen<br />

Fragen des Lebens gestellt, die den Hörer in die unbequeme,<br />

aber wichtige Position bringen, sich selber seine Gedanken<br />

über die eigene Welt und Umwelt zu machen. Bartsch sieht<br />

8<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


62 REZENSIONEN<br />

Fragen als „Angebot, Einladung, Spielraum“. „Solange wir<br />

nach Antworten suchen, leben wir“ lautet das Motto der Platte,<br />

frei nach Descartes also etwa: „Ich frage, also bin ich.“ Das<br />

macht die Platte musikalisch und erst recht textlich zu einer<br />

spannenden und abwechslungsreichen Reise, die musikalisch<br />

mal mehr, mal weniger dynamisch zum Nachdenken anregt.<br />

www.zirkustiger.de<br />

P.S.<br />

FEDERNELKEN<br />

»Endlich reich«<br />

Mit den Nelken ist es ja wie mit vielen Dingen, besonders<br />

wie mit vielen von uns Menschen: Sie gelten allgemein zwar<br />

als robust und zur Überwinterung geeignet – am besten<br />

und liebsten gedeihen sie allerdings an der Sonne … oder<br />

im Sommer. Wenn es nach den FEDERNELKEN aus der<br />

Region München geht, muss man die Beschreibung sogar<br />

noch erweitern: „Sie sprechen gerne eine klare Sprache<br />

über Liebe, Politik und das Leben in der Stadt ... wie es halt<br />

so kommen kann, wenn man lebt.“ Sie beschreiben ihren<br />

Musikstil zwar als „unbekannt“; wenn man nach musikalischen<br />

Vergleichen sucht, wird man bei deutschen Bands<br />

wie etwa Kraftklub fündig. Einer der Hauptunterschiede zu<br />

Letzteren: Die FEDERNELKEN singen überwiegend auf bayerisch,<br />

was ihnen eine Extraportion Authentizität verleiht –<br />

denn Sprache sei „die Erde der Nelken, die voller interessanter<br />

Nährstoffe steckt“. Und so widmen sich die vier<br />

Bayern in den fünf auf „Endlich reich“ enthaltenen rockigen,<br />

groovigen und tanzbaren Songs denn auch den alltäglichen<br />

Themen, Kämpfen und Absurditäten. So wandelt die Band<br />

um Sängerin Vroni textlich vor allem auf den Straßen, auf<br />

denen das tägliche Leben spielt. Egal ob Konsumkritik, das<br />

(Münchner) Nachtleben oder eine „Ode“ an Marianne Koch:<br />

Themen und Texte der FEDERNELKEN sind so lebendig und<br />

kurz weilig wie ihre Musik selber. Nun bleibt noch abzuwarten,<br />

ob die Band das Niveau auch über eine gesamte Album -<br />

länge halten kann – ich bin gespannt.<br />

www.federnelken.de<br />

P.S.<br />

LILA LINDWURM<br />

»Wild im Wald, still am See«<br />

Kindermusik bzw. Musik für Kinder, auch „kindgerechte<br />

Musik“ genannt, ist sowohl musikalisch als auch textlich<br />

oftmals ein schmaler Grat: Zwischen peinlicher Banalität<br />

und zu an spruchsvoller Interpretation liegen oft nur Millimeter<br />

– hier im wahrsten Sinne des Wortes den richtigen Ton zu<br />

treffen, ist damit eine oft unterschätzte Kunst. Eine der<br />

Gruppen, die sich in diesem „Minenfeld“ als wahre Profis<br />

einen Namen gemacht haben, sind LILA LINDWURM aus<br />

Mönchen gladbach. Das bereits 1985 vom Kinderlieder macher<br />

Anders Orth gegründete Kinderlieder-Mitmach-Theater<br />

kann mittlerweile auf über 4 000 Auftritte in ganz Deutschland,<br />

Luxemburg, Belgien, Österreich und der Schweiz, zwölf CDs,<br />

sechs Liederbücher sowie diverse weitere CDs, Lieder -<br />

bücher und Hörspiele zurückblicken. Die in all den Jahren<br />

gesammelte musikalische und inhaltliche Expertise kann<br />

man auch auf dem 2019 veröffentlichten Doppelalbum<br />

„Wild im Wald, still am See“ heraushören: Anspruchsvolle,<br />

toll arrangierte, eingängige und nie banale Kompositionen<br />

im Folk-Stil treffen auf verständliche und unterhaltsame<br />

Texte. Der inhaltliche Schwerpunkt des Albums liegt hier<br />

auf der Vermittlung dessen, was Kinder (und alle Menschen<br />

übrigens) so erleben können, wenn sie sich in die Natur<br />

wagen. Da geht es also um „Tiergymnastik“, die „Libelle“<br />

oder auch „Wilde Bienen“. Die Texte laden zum genaueren<br />

Beobachten und Erleben der Natur ein und leisten so einen<br />

Beitrag zum Wertschätzen der Natur – ob hier die zukünftige<br />

„Fridays for Future“-Generation herangezogen werden<br />

soll? Das wäre in jedem Fall ein löbliches Unterfangen. Auch<br />

unabhängig davon kann man das Album aber allen Eltern<br />

und Kindern empfehlen, die der Natur musikalisch und<br />

unterhaltsam näherkommen wollen.<br />

www.lilalindwurm.de<br />

P.S.<br />

STEFAN DIESTELMANN<br />

»The Real Blues«<br />

Die Nummer eins der Bluesinterpreten der ehemaligen DDR<br />

gibt sich posthum noch einmal die Ehre. Stefan Diestelmann,<br />

der in München aufgewachsen war, zog als Kind mit seinen<br />

Eltern in den sozialistischen deutschen Staat. Beeinflusst<br />

durch die Vorliebe seines Vaters für Jazz kam Diestelmann<br />

zum Blues. Die frühen Beatles inspirierten ihn, die Gitarre in<br />

die Hand zu nehmen. Als er längst schon erfolgreicher<br />

Blueser war, kam es zum Konflikt mit dem System, weshalb<br />

er 1984 in die BRD emigrierte. Er war auf beiden Seiten der<br />

innerdeutschen Grenze ein gefeierter Blues-Interpret. Er<br />

veröffentlichte Platten bei Amiga und erhielt schließlich<br />

auch im Westen einen Plattenvertrag. Ein TV-Auftritt in der<br />

ARD-Show „Bios Bahnhof“ erweckte die Aufmerksamkeit<br />

eines gewissen Ralph Siegel. Er produzierte mit ihm 1984<br />

eine LP. Darauf war der Titel „Vorstadt Blues“ zu hören, den<br />

er schon in den 70er-Jahren mit seinem langjährigen West-<br />

Freund und Weggefährten Bernie Ringe aufgenommen<br />

hatte. Diestelmann spielte in der Liga der Weltbesten. So<br />

jammte er schon in jungen Jahren mit Memphis Slim und<br />

John Mayall. Die aktuell vorliegende Live-CD hat Michael<br />

Mellenthin aus dem Archiv ausgegraben. Er wollte Stefan<br />

Diestelmann seinem geäußerten Wunsch nach Veröffent -<br />

lichung einer Live-Aufnahme nachkommen. Das Album trägt<br />

den Titel „The Real Blues“. Zu Recht! Will man meinen, wenn<br />

ein Ausnahmemusiker wie er Klassiker des Blues interpretiert.<br />

Stefan Diestelmann brilliert als beseelter Blues-Sänger<br />

ebenso wie als virtuoser Gitarrist. Die CD ziert eingangs ein<br />

Interview. Es folgen fünf Songs berühmter Interpreten, wie<br />

Robert Johnson, T Bone Walker und Nina Simone. Als Bonus -<br />

tracks gibt es zwei Aufnahmen mit Bernie Ringes Blues-Harp-<br />

Spiel und Gesang. Alle Songs haben eine besondere Tiefe,<br />

eine virtuose Eigenständigkeit, wie sie es sonst kaum mehr<br />

zu hören gibt. Das Album „The Real Blues“ ist mehr als ein<br />

Zeitdokument, es ist echter Blues! Stefan Diestelmann fehlt<br />

der Musikwelt, denn er ist leider schon 2007 von uns gegangen.<br />

www.mig-music.de<br />

C.S.<br />

JUANITO’S KARIBA ALL STARS<br />

»Demasiado«<br />

Seit vielen Jahrzehnten ist der Münchner Juanito Heldmann<br />

musikalisch und geografisch in der Welt Lateinamerikas<br />

unterwegs und mittlerweile quasi auch zu Hause. 20 Jahre<br />

nach seinem Album „Salsoca-Beat“, das in Havanna aufgenommen<br />

wurde und ihn erstmals in Albumform auf die<br />

musikalische Weltkarte hievte, folgt nun „Demasiado“ –<br />

eine Platte, die erneut von seinem kompositorischen Geschick<br />

zeugt und auch erneut beweist, dass Heldmann keineswegs<br />

vermeintlichen Sommerhit-Strategien nacheifert, sondern die<br />

Musik, die gemeinhin unter „Latin“ zusammengefasst wird,<br />

ganz tief verinnerlicht hat. Es gelingt ihm auf eindrucksvolle<br />

Weise, Stücke zu schreiben, die die Viel fältigkeit, Ver spielt -<br />

heit und Komplexität des Latin beinhalten, dies aber gleichzeitig<br />

mit Eingängigkeit und „On-Point“-Songwriting verbinden.<br />

Hier wirkt nichts unnötig oder zu viel platziert. Gefallen<br />

tut auch die stets unterschwellige bis deutliche Melan -<br />

cholie, die in den Stücken mitschwingt, etwa aus der portugiesischen<br />

Volksmelan cholie „Saudat“ bekannt und die<br />

dem Klischee der „ewig fröhlichen Südländer“ auf willkommene<br />

Weise entgegensteht. Unterstützt wird Heldmann auf<br />

dem Album von einer Vie lzahl renommierter <strong>Musiker</strong> und<br />

Musi kerinnen der lateinamerikanischen Musik. Mit dem<br />

kubanischen Percussionisten Eliel Lazo, selbst Bandleader,<br />

konnte Juanito einen der Besten seines Genres gewinnen,<br />

genauso wie den kubanischen Bassisten Humberto Gomez<br />

Vera. Auch der mittlerweile verstorbene Tata Güines ist auf<br />

diesem Album wieder zu hören. Dies sind nur einige der zahlreichen<br />

Unterstützer*innen, und diese Riege zeugt gleichzeitig<br />

von Heldmanns exzellentem Netzwerk sowie seiner,<br />

man muss es mittlerweile so sagen, Verwurzeltheit in der<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2020</strong>


REZENSIONEN 63<br />

süd- und mittelamerikanischen Musik. „Demasiado“ wurde<br />

in fünf verschiedenen Orten in der Welt aufgenommen und<br />

verleiht dem Album damit das letzte Quäntchen, das es<br />

endgültig zur Weltmusik werden lässt – seltener hat ein<br />

Ausdruck besser gepasst.<br />

juanitoheldmann1.bandcamp.com<br />

P.S.<br />

SVENSON<br />

»Glory, Death & Heroes«<br />

Ein Gitarrenepos ist das neue Album „Glory, Death And<br />

Heroes“ von SVENSON. Hier wird die E-Gitarre in den<br />

Mittel punkt gestellt und zelebriert. Sven Kühbauch steckt<br />

hinter dem Projekt und scharte namhafte Mitstreiter um<br />

sich. Rittertum und Science-Fiction erklingen in heroisch<br />

anmutenden Klangteppichen mit dezenter Percussion,<br />

pumpenden Beats, viel Synthie und Pathos. Die Stücke sind<br />

inspiriert von Game Of Thrones und Skyrim. Ähnlich Steve Vais<br />

Album „Passion And Warfare“ erinnert der enthusiasmierte<br />

Hörer Werke im Stile ganz großer Gitarristen. Zu den Perso -<br />

nalien: Jennifer Batten spielt zu „Rainbow Rocket Ride“ ein<br />

Gastspiel für SVENSON. Die langjährige Michael-Jackson-<br />

Gitarristin begeistert mit einer Solo-Orgie durch ihr unvergleichliches<br />

Tapping. Als Gast für SVENSON ist auch<br />

Alexander Veljanov mit von der Partie. Im Song „Hiding<br />

Me“ überrascht der Sänger von Deine Lakaien mit seiner<br />

tiefen Bluesstimme und eigenen Lyrics, die von Kühbauchs<br />

Dobro Duolion ideal in Szene gesetzt wird. Kühbauch, der<br />

auch als Komponist, Pädagoge und Autor tätig ist, gelang<br />

mit SVENSONs „Glory, Death & Heroes“ ein Geniestreich.<br />

www.svensonguitar.com<br />

C.S.<br />

LA RU<br />

»Ruhestörung«<br />

Romantische und auch mal tiefgründige Geschichten er -<br />

zählt die Band LA RU mit einem Augenzwinkern auf ihrem<br />

Album „Ruhestörung“. Eine Bäckersfrau wird auf charmante<br />

Art und Weise mit dem Teufel verglichen („Sieht so der<br />

Teufel aus?“), die Herzensdame „Lady Sunshine“ wohnt<br />

überraschend gegenüber oder überquert die Ampel just vor<br />

dem Verliebten, der sie aufhalten will, dem aber die rote<br />

Ampel im Weg ist („Bauchgefühl“). „Hey, schöne Frau“ und<br />

„Deine Augen“ sind wahre Liebeserklärungen an die An -<br />

gebetete der Wahl. Eine eigenwillige Liebeserklärung an die<br />

Hauptstadt („Berlin, du bist der Knall im All!“) und der lockerswingende<br />

„Feierabend-Blues“ ergänzen die romantischen<br />

Themen. Der Track „Wahre Helden“ passt überraschend<br />

gut in die aktuelle Corona-Krise. Stephan Lange singt ein<br />

Loblied auf die Helden im Hintergrund, deren Arbeit in der<br />

Gesellschaft oft genug nicht wahrgenommen wird: „Redet<br />

nicht, geht es an, helft den Schwachen, wo man helfen kann.“<br />

Sein Gesang wird gelegentlich durch Backing-Vocals von<br />

Melanie Neumann verstärkt, die ebenfalls an den Texten<br />

mitgeschrieben hat. Musikalisch zeichnen sich die Songs<br />

auf „Ruhestörung“ durch einen Retro-Touch aus, der zwischenzeitlich<br />

ins Schlager-Genre driftet. Das muss man<br />

mögen, doch Fans der Musikrichtung werden mit den zwölf<br />

Songs auf ihre Kosten kommen.<br />

L.K.<br />

OUTLINER<br />

»A Different Life Behind Every<br />

Face«<br />

Cilly, die Stimme und Gitarristin des Projekts OUTLINER,<br />

berührt den Hörer mit minimalistischen Arrangements und<br />

ihren Emotionen. Mehr braucht es manchmal nicht. Es ge -<br />

sellen sich oft nur ein Bass und eine Violine hinzu. Im Zentrum<br />

steht das warme Timbre von Cillys Vocals. Die Hamburgerin<br />

ist eine erst 21-jährige Sängerin und Songwriterin. Sie bannte<br />

ihre Lieder auf das Album „A Different Life Behind Every<br />

Face“ und berührt die Zuhörer auf ihren Konzerten. Sie<br />

erzählt von Beziehungen, Liebe, Geistern, mal autobiografisch,<br />

mal fantastisch. Sanftes Folk-Picking zeichnet ihr<br />

Gitarrenspiel aus. Seit 2018 macht sie unter dem Künstler -<br />

namen OUTLINER Musik. Anfang 2019 erschien ihr erstes<br />

Studioalbum „A Different Life Behind Every Face“. Poetisch<br />

verträumt klingt sie mit einer Art Anne-Clark-Sprechgesang<br />

in den drei Teilen des Songs „Interlude: Nightdreamer“. Ein<br />

bezaubernder zweistimmiger Chorus begegnet dem Hörer in<br />

„Stranger Melodies“. Ein akustisches Kleinod ist das Debüt -<br />

werk von OUTLINER mit Cilly, einer Ausnahme künst lerin.<br />

www.stf-records.de/artist/outliner<br />

C.S.<br />

PAUL BARTSCH & BAND<br />

»2003 – <strong>2020</strong>:<br />

Alles auf einer Scheibe«<br />

Sage und schreibe 119 Songs von acht CDs aus 17 Jahren<br />

Bandgeschichte finden sich auf dem neuesten Release von<br />

PAUL BARTSCH & BAND. Der Liedermacher versammelt launige<br />

Rock- und Popsongs auf einer Scheibe, die hier und da<br />

eine musikalische Grenzüberschreitung in Richtung Reggae,<br />

Blues oder Lateinamerika wagen. Nicht fehlen darf dabei die<br />

Gitarre, die Bartsch bereits seit seinem fünften Lebens jahr<br />

spielt. Im Mittelpunkt seiner Musik stehen jedoch die<br />

Geschichten, die Bartsch erzählt. Mit glatter und gut ver -<br />

ständlicher Stimme singt er von den kleinen und großen<br />

Themen des Lebens, erzählt witzige, fantasievolle und ernste<br />

Geschichten oder träumt sich auch mal aus dem Alltag davon.<br />

Mit welcher Leidenschaft der Medienpädagoge und Professor<br />

für Erziehungswissenschaft Musik macht, erkennt man nicht<br />

nur an der langjährigen Bandgeschichte und den offensichtlich<br />

nie ausgehenden Songideen, sondern auch an den liebevollen<br />

Kompositionen, mit denen Bartsch eine Vielfalt an Hörern<br />

erreicht. Seinem Motto „Lieder bauen Brücken, auf denen man<br />

sich begegnen kann“ bleibt er auf diese Weise hoffentlich noch<br />

viele weitere Jahre – und CDs – treu.<br />

www.zirkustiger.de<br />

L.K.<br />

ANNETTE MEISL<br />

»Carmen 5.0«<br />

Leidenschaftlich, unabhängig und freiheitsliebend: Eine mo -<br />

derne Version der Carmen aus Bizets Oper ist inhaltlicher<br />

Leitstern für Annette Meisls Album „Carmen 5.0“ – und vielleicht<br />

auch für ihr Leben. „Sie verzichtet eher auf ihre Liebe,<br />

als ihre Freizeit aufzugeben. Das hat mir imponiert und wurde<br />

mir zum Leitbild“, erklärt die Sängerin. Eine starke Frauenfigur<br />

also, wie Annette Meisl selbst eine zu sein scheint. Das Multi -<br />

talent spricht diverse Sprachen, hat eine Künstleragentur ge -<br />

führt, eine Zigarrenmanufaktur eröffnet und einen Ratgeber in<br />

Sachen Liebe geschrieben. An Mut und Unternehmergeist<br />

mangelt es Meisl nicht, die zwanzig Jahre nach ihrer letzten<br />

Musikproduktion – der LP „Aire Puro“ mit Roberto Darvin von<br />

1989 – eine neue CD herausgebracht hat. Tänzerische Rhyth -<br />

men prägen viele der Lieder – eine Leichtigkeit, die dennoch<br />

Meisls Stärke nicht verdeckt. Von opernhaften Gesängen à la<br />

Bizet bis zum erzählerischen Sprechgesang fährt Meisl auf<br />

dem Song „Carmen 5.0“ alles auf. Sie erzählt von einer um -<br />

schwärmten, modernen Carmen, die den Männern die Köpfe<br />

verdreht, sich jedoch ihre Freiheit bewahren will: „Liebe ist ein<br />

freier Vogel […], lässt sich nicht im Traum dressieren.“ Meisl<br />

singt, haucht, erzählt auf den 13 Songs, die teils in klassischer<br />

Liedermacherlieder-Manier mit Kabarett-Einflüssen<br />

daher kommen. Die beiden modern interpretierten Klassiker<br />

„Bolero 5.0“ und „Habanera 5.0“ greifen zwischendrin das<br />

tänzerisch-spanische Motiv auf und runden das Gesamt -<br />

klangwerk der „Carmen 5.0“ thematisch und musikalisch ab.<br />

www.annette-meisl.de<br />

L.K.<br />

2/<strong>2020</strong> musiker <strong>Magazin</strong>


64 TITELSCHUTZANZEIGEN<br />

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TIM TURUSOV<br />

„On The Way To The<br />

Distant Stars“<br />

VÖ: 22.03.2019<br />

www.turusov.com<br />

RAYO DE LUNA<br />

„A Journey to…“<br />

VÖ: 08.05.<strong>2020</strong><br />

info@martinschroer.de<br />

A CUP OF-T<br />

„Live & Pure“<br />

VÖ: 01.10.2019<br />

www.acupof-t.de<br />

Hiermit beantrage ich Titelschutz gem.§5 Abs.3<br />

für Bild/Ton/Medienträger, Bücher (physisch und digital)<br />

und Verlag für den Titel<br />

„<strong>Musiker</strong>-Liebe“<br />

in allen Schreibweisen, Schriftarten,<br />

auch im Zusammenhang mit Zusätzen.<br />

Klaus Neuhaus, Arneckestr. 70, 44139 Dortmund<br />

ECLIPSE SOL-AIR<br />

„Bartòks Crisis“<br />

VÖ: 22.03.2019<br />

www.eclipse-sol-air.com<br />

DIE PLANK<br />

„Jetzt geht die Sonne auf“<br />

VÖ: 17.04.<strong>2020</strong><br />

www.die-plank.de<br />

DACAPO<br />

„Covers“<br />

VÖ: 06.09.2019<br />

www.tanzband-dacapo.de<br />

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In freundschaftlicher Partnerschaft<br />

Produzentin Franziska Bub mit Designerin Sophie Graff.<br />

www.franziskabubproduction.com | www.sophiegraff.ch<br />

EKKY MEISTER<br />

„EkkStrakt“<br />

VÖ: 29.02.2019<br />

www.ekkymeister.de<br />

PART OF THE CROWD<br />

„Time Machine“<br />

VÖ: 15.04.<strong>2020</strong><br />

www.part-of-the-crowd.de<br />

JOSEF BECKER<br />

„We all grew older“<br />

VÖ: 16.08.2019<br />

Tietelschutz nimmt in Anspruch<br />

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Th.Oszy,s Landblues<br />

Th. Rieke – Teschendorf 17<br />

29378 Wittingen – Germany<br />

BETTY GEE & FRIENDS<br />

„The Essence Of Life Is Love“<br />

VÖ: 15.02.2019<br />

www.jazz-art.de<br />

NIMA LINDNER<br />

„The truth behind“<br />

VÖ: 03.04.<strong>2020</strong><br />

www.nima-lindner.de<br />

CAPELLASTREET<br />

„Dicht an dicht“<br />

VÖ: 16.08.2019<br />

facebook.com/CAPELLASTREET-<br />

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JÖRG KUHFUSS<br />

„Evangelium VS.NAK“<br />

VÖ: 08.02.2019<br />

JOGALO<br />

„Jogalo and<br />

the Funkey Fellas“<br />

VÖ: 18.02.<strong>2020</strong><br />

WATTENLÄUFER<br />

„We bruuk keen Kalifornien“<br />

VÖ: 09.08.2019<br />

joerg-kuhfuß@t-online.de<br />

jojobamusic@gmx.de<br />

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JÜRGEN TESCHAN DUO<br />

In Session“<br />

VÖ: 03.07.<strong>2020</strong><br />

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CAPELLASTREET<br />

„Close to close“<br />

VÖ: 20.12.2019<br />

thiboe@gmx.de<br />

CIRCUS GENARD<br />

„Southie Kids“<br />

VÖ: 09.08.2019<br />

www.circus-genard.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Winter“<br />

VÖ: 05.04.2019<br />

www.dorian-black.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Take The Hard Way“<br />

18.06.<strong>2020</strong><br />

www.dorian-black.de<br />

JAMBERRY<br />

„Schicksal“<br />

22.11.2019<br />

jamberry-music.de<br />

THE NEW TEAM PROJECT<br />

„New Trinity“<br />

VÖ: 19.07.2019<br />

www.the-new-team-project.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„This Will Make You<br />

Love Again“<br />

VÖ: 15.03.2019<br />

www.dorian-black.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Sounds Like A Melody“<br />

18.06.<strong>2020</strong><br />

www.dorian-black.de<br />

DIE ROCKMEDIZINER<br />

„… auf Krankenschein“<br />

VÖ: 22.11.2019<br />

ALEX FRIDL<br />

„Weida gezz“<br />

VÖ: 07.06.2019<br />

DORIAN BLACK<br />

„Sweet Thing“<br />

VÖ: 08.03.2019<br />

www.dorian-black.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Take Me Out Of Here“<br />

18.06.<strong>2020</strong><br />

www.dorian-black.de<br />

Jenna Akua Hoff<br />

„Happy Holidays“<br />

VÖ: 16.11.2019<br />

facebook.com/iamjennahoff<br />

HARALD JOST<br />

„Tiefgefrorenes“<br />

VÖ: 07.06.2019<br />

DORIAN BLACK<br />

„Time Runs Backwards“<br />

VÖ: 08.03.2019<br />

www.dorian-black.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Your Room“<br />

18.06.<strong>2020</strong><br />

www.dorian-black.de<br />

FRANK PROFT<br />

„Stück zurück“<br />

VÖ: 15.11.2019<br />

www.proft-live.de<br />

DOMINION FORCE<br />

„Dominion Force“<br />

VÖ: 31.05.2019<br />

www.facebook.com/Dominion-<br />

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PETER PANDURANGA<br />

„Das Leben ist leicht“<br />

DORIAN BLACK<br />

„Revenge“<br />

BARBARA ZANETTI<br />

„Dein Leben“<br />

ECLIPSE SOL-AIR<br />

„Mutter Erde“<br />

VÖ: 01.03.2019<br />

www.peterbayreuther.com<br />

18.06.<strong>2020</strong><br />

www.dorian-black.de<br />

VÖ: 08.11.2019<br />

www.barbarazanetti.com<br />

VÖ: 31.05.2019<br />

www.eclipse-sol-air.com<br />

ECLIPSE SOL-AIR<br />

„Schizohilia“<br />

VÖ: 29.03.2019<br />

www.eclipse-sol-air.com<br />

GOLDMARIE<br />

„Goldmarie“<br />

29.05.<strong>2020</strong><br />

franziskabubproduction.com<br />

FRANK PROFT<br />

„Schon im Himmel gesehen“<br />

VÖ: 18.10.2019<br />

proft-live.de<br />

KARMA BITCH<br />

„Breathe your last“<br />

VÖ: 19.04.2019<br />

musiker MagazIN 2/<strong>2020</strong>


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Telefax: 0 41 31/2 33 03 15<br />

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Redaktion<br />

Kolberger Str. 30<br />

21339 Lüneburg<br />

Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />

Fax: 0 41 31/2 33 03 15<br />

Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):<br />

Ole Seelenmeyer, os@musiker-online.com<br />

Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />

Norbert Aping, Nele-Sophie Breuer,<br />

Linda Knauer, Katja Rake, Philipp Strunk,<br />

Christian Schöning<br />

Anzeigenleitung:<br />

Ole Seelenmeyer<br />

Anzeigenassistenz:<br />

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Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 35<br />

vom 1. Januar <strong>2020</strong> gültig.<br />

Layout:<br />

Ana Seelenmeyer<br />

Lektorat:<br />

Heike Funke<br />

Druck:<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />

DruckMedien<br />

<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />

Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />

Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion dar.<br />

ISSN 1618-386X<br />

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musiker MagaziN 2/<strong>2020</strong>

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