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KantonsspitalStGallen
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03.08.2020 Aufrufe

Die Vision vom medizinischen Campus Das Kantonsspital St.Gallen und die Geriatrische Klinik St.Gallen (GK) pflegen seit Jahren über verschiedene Klinikgrenzen hinweg einen regen und konstruktiven Austausch. Um die Übertrittsprozesse weiter zu optimieren, wurde ein sogenannter Preferred-Partner-Vertrag abgeschlossen. Das Ziel: Die richtige Person soll zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Bett liegen. Für das Wohl betagter Menschen Die Geriatrische Klinik St.Gallen AG, die Altersresidenz Singenberg und der Alterswohnsitz Bürgerspital, bestehend aus Alters- und Pflegeheim, bilden zusammen das Kompetenzzentrum Gesundheit und Alter. Es sind alles Betriebe der Ortsbürgergemeinde St.Gallen. Ihr tägliches, gemeinsames Ziel: das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden betagter Menschen. Tipp: Ein Instrument, um Patientinnen und Patienten bezüglich ihrer Gebrechlichkeit einzustufen und damit zu entscheiden, ob ein Patient eher in das KSSG oder in die Geriatrische Klinik gehört, ist der sogenannte Clinical Frailty Scale. Beim Betreten der Geriatrischen Klinik im Juni 2020 fallen die Plakate mit Hinweisen auf Hygienemassnahmen sowie Besuchsregelungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf. «Wir haben sehr strikte Massnahmen eingeführt, da unter unserem Dach vor allem Hochrisikopatienten behandelt und betreut werden», betont Robert Etter, Direktor der Geriatrischen Klinik in St.Gallen. «Bei der Erarbeitung und Umsetzung der Massnahmen haben wir von der Nähe zum Kantonsspital St.Gallen profitiert», sagt der Direktor. So hätten regelmässige Updates seitens der Spitalhygiene des KSSG stattgefunden und weitere Schritte und Massnahmen hätten gemeinsam definiert werden können. Synergien nutzen Doch nicht nur das Coronavirus verbindet, auch andere Bereiche profitieren vom grossen Know-how beider Seiten. «Es geht darum, Synergiemöglichkeiten zu nutzen und so einen Mehrwert für unsere Patientinnen und Patienten zu schaffen», erklärt Thomas Münzer, Chefarzt und Mitglied der Geschäftsleitung der Geriatrischen Klinik St.Gallen. Das war auch der Grund für das sogenannte «Preferred Partnership Kantonsspital St.Gallen – Geriatrische Klinik St.Gallen». Mit diesem Vertrag verpflichten sich die beiden Vertragspartner, die Behandlungsprozesse in den geriatrisch relevanten Fachgebieten auszuarbeiten und zu optimieren. «Mit unserem 18 Spitalentwicklung

PD Dr. Thomas Münzer ist seit 20 Jahren in der Geriatrischen Klinik St.Gallen tätig, zuerst als Assistenzarzt und nach einem USA-Aufenthalt als Oberarzt, seit 2011 als Chefarzt. Warum er sich für die Geriatrie entschieden hat? «Dafür gibt es zwei Gründe. Einerseits ist es die hohe Komplexität der Altersmedizin. Ähnlich wie Hausärzte sind wir damit konfrontiert, den Menschen als Ganzes zu betrachten und nicht nur die einzelne Krankheit. Andererseits ist es die Auseinandersetzung mit Geschichten von Menschen. Woher kommt er, was hat er erlebt, was führt zu seinem jetzigen Befinden? Das finde ich unglaublich spannend, und es macht meinen Job sehr vielfältig.» «Wir schätzen die sehr gute Zusammenarbeit mit der Geriatrischen Klinik. Der sogenannte ‹Fast-Track Geriatrie›, der eine schnelle und gezielte Verlegung der Patientinnen und Patienten sowie eine regelmässige Visite seitens der Orthopädie und Traumatologie beinhaltet, ist bereits etabliert. Die Optimierung des Übertrittsmanagements führt zu einer weiteren Verbesserung der interdisziplinären Prozesse und zu kürzeren Entscheidungswegen. Dadurch wird die Behandlungsqualität verbessert, und die Kapazitäten beider Kliniken können noch besser genutzt werden.» Dr. Diana Rudin, Oberärztin in der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates am KSSG Neubau und der damit verbundenen erhöhten Bettenkapazität ist es nun möglich, geriatrische Patienten vom KSSG an 7 Wochentagen und über 24 Stunden zu übernehmen», erklärt Robert Etter. Schritt für Schritt zum Erfolg Seitens des KSSG leitet Matthias Mayrhofer, Projektleiter in der Unternehmensentwicklung, das Projekt «Wirksames Übertrittsmanagement KSSG-GK» im Rahmen der vereinbarten «Preferred Partnership». Er ist überzeugt, dass die Übertrittsprozesse mit diesem gemeinsamen Projekt wirksam optimiert werden können: «In einem ersten Schritt nehmen wir die Prozesse in der Orthopädie und Traumatologie, der Chirurgie der Allgemeinen Inneren Medizin und der Hausarztmedizin sowie der Zentralen Notfallaufnahme unter die Lupe. Danach soll der definierte Soll-Prozess über alle Kliniken etabliert werden.» Dafür fand am 19. Juni 2020 der erste Workshop mit verschiedenen Klinikvertretern statt (vgl. Porträts oben). Die Campus-Vision Damit ist der Grundstein für die künftige Zusammenarbeit gelegt. Wenn es nach PD Dr. Thomas Münzer geht, darf gross gedacht werden: «Meine Vision ist ein medizinischer Campus inmitten von St.Gallen. Denn mit dem Umzug des Ostschweizer Kinderspitals auf den Campus des KSSG wird alles noch dichter: In Gehdistanz kann künftig vom Neugeborenen bis zum sehr alten Menschen jeder und jede behandelt werden.» 83 Jahre Durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz Durchschnittliches Eintrittsalter von Patienten in die Geriatrische Klinik St.Gallen Anzahl Übertritte KSSG – Geriatrische Klinik St.Gallen im Jahr 2019: ca. 900 19 Spitalentwicklung

Die Vision vom<br />

medizinischen Campus<br />

Das Kantonsspital St.Gallen und die Geriatrische<br />

Klinik St.Gallen (GK) pflegen seit Jahren über<br />

verschiedene Klinikgrenzen hinweg einen regen<br />

und konstruktiven Austausch. Um die Übertrittsprozesse<br />

weiter zu optimieren, wurde ein<br />

sogenannter Preferred-Partner-Vertrag abgeschlossen.<br />

Das Ziel: Die richtige Person soll zum<br />

richtigen Zeitpunkt im richtigen Bett liegen.<br />

Für das Wohl betagter<br />

Menschen<br />

Die Geriatrische Klinik St.Gallen AG, die Altersresidenz<br />

Singenberg und der Alterswohnsitz<br />

Bürgerspital, bestehend aus Alters- und Pflegeheim,<br />

bilden zusammen das Kompetenzzentrum<br />

Gesundheit und Alter. Es sind alles Betriebe<br />

der Ortsbürgergemeinde St.Gallen. Ihr tägliches,<br />

gemeinsames Ziel: das körperliche, geistige<br />

und seelische Wohlbefinden betagter Menschen.<br />

Tipp: Ein Instrument, um Patientinnen und Patienten<br />

bezüglich ihrer Gebrechlichkeit einzustufen<br />

und damit zu entscheiden, ob ein Patient eher<br />

in das KSSG oder in die Geriatrische Klinik gehört,<br />

ist der sogenannte Clinical Frailty Scale.<br />

Beim Betreten der Geriatrischen Klinik im Juni 2020 fallen die<br />

Plakate mit Hinweisen auf Hygienemassnahmen sowie Besuchsregelungen<br />

im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf.<br />

«Wir haben sehr strikte Massnahmen eingeführt, da unter unserem<br />

Dach vor allem Hochrisikopatienten behandelt und betreut<br />

werden», betont Robert Etter, Direktor der Geriatrischen Klinik<br />

in St.Gallen. «Bei der Erarbeitung und Umsetzung<br />

der Massnahmen haben wir von der Nähe zum<br />

Kantonsspital St.Gallen profitiert», sagt der Direktor.<br />

So hätten regelmässige Updates seitens der<br />

Spitalhygiene des KSSG stattgefunden und weitere<br />

Schritte und Massnahmen hätten gemeinsam<br />

definiert werden können.<br />

Synergien nutzen<br />

Doch nicht nur das Coronavirus verbindet, auch<br />

andere Bereiche profitieren vom grossen Know-how<br />

beider Seiten. «Es geht darum, Synergiemöglichkeiten<br />

zu nutzen und so einen Mehrwert für unsere<br />

Patientinnen und Patienten zu schaffen», erklärt<br />

Thomas Münzer, Chefarzt und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Geriatrischen Klinik St.Gallen.<br />

Das war auch der Grund für das sogenannte «Preferred<br />

Partnership Kantonsspital St.Gallen – Geriatrische<br />

Klinik St.Gallen».<br />

Mit diesem Vertrag verpflichten sich die beiden Vertragspartner,<br />

die Behandlungsprozesse in den geriatrisch relevanten<br />

Fachgebieten auszuarbeiten und zu optimieren. «Mit unserem<br />

18 Spitalentwicklung

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