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FITNESS SOCIETY 0

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Die Sinners<br />

Eine schrecklich sportliche Familie


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4 <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong><br />

Malta Türkei Mallorca Griechenland


EDITORIAL<br />

„Nur bei uns: Erfolgsstorys,<br />

die aufzeigen, dass und<br />

wie es weitergeht…“<br />

Wir haben geknechtet, geflucht, geweint. Gerödelt, geschrieben,<br />

gemacht. Getrunken, gestritten, getobt. Sind ganz Deutschland abgefahren<br />

und haben unzählige Menschen und Studios besucht und<br />

fotografiert. Haben lustige Geschichten gehört, aber auch traurige.<br />

Sind Visionären und Machern begegnet, die vor Energie und Tatendrang bersten.<br />

Aber auch Menschen, denen es gerade weniger gut geht, oft unverschuldet.<br />

Haben Produkte gezeigt und vorgeführt bekommen, die die Branche revolutionieren<br />

und welche, die wir nicht verstanden haben. Am Ende des Tages waren wir erfolgreich<br />

und haben die allererste Ausgabe von <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> befüllt und gedruckt<br />

- das allererste Lifestyle-Magazin für die Fitness- und Gesundheitsbranche…<br />

Das Endprodukt unterhält und gefällt hoffentlich nicht nur, sondern inspiriert und<br />

animiert zudem, vom eigenen Weg abzuweichen oder ihn noch entschlossener zu<br />

verfolgen.<br />

Das leidige Corona-Thema mag unverändert allgegenwärtig sein. Wir haben ihm<br />

bewusst wenig Platz und Stellenwert in unserem Heft eingeräumt. Weil wir keine<br />

bleischweren Tragödien erzählen wollen, sondern federleichte Erfolgsstorys, die aufzeigen,<br />

dass und wie es weitergeht. Auf Seite 62 finden Sie deshalb 10 Fitness-Tipps<br />

für den Kopf. Darüber hinaus präsentieren wir viele Köpfe samt Körpern, die nicht<br />

nur schön, sportlich und sympathisch, sondern auch schlau, schnell und schuldenfrei<br />

sind: Unser Titelthema handelt von Studiobetreiber Stephan Sinner, einem ehemaligen<br />

Bundesligaprofi (Seite 10). Wir stellen mit dem Meridian Spa unter Ägide<br />

von Christin Lüdemann eines der exklusivsten Club-Konzepte Deutschlands vor<br />

(S. 58) und porträtieren mit SATS die größte Fitnessstudio-Kette Skandinaviens, mit<br />

der CEO Sondre Gravir große Pläne hat (S. 68). Darüber hinaus gibt es viele weitere<br />

Neuigkeiten aus der und über die Branche zu entdecken. Aber auch welche abseits<br />

dieser: In unserer Lifestyle-Strecke berichten wir über Uhren, Autos, Mode, Reisen<br />

und Immobilien. Gehen Sie auf Entdeckungstour, haben Sie Spaß- und geben Sie uns<br />

gerne Feedback! Wir freuen uns über Lob und Kritik: redaktion@fitness-society.de<br />

Fotos: © Lena Willgalis<br />

Chefredakteur <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong><br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 5


INHALT<br />

68<br />

Fitnessgigant SATS<br />

aus Norwegen:<br />

CEO Sondre Gravir<br />

ist Herr über eine<br />

Aktiengesellschaft<br />

mit 248 Studios<br />

SUCCESS STORY<br />

VISION<br />

IN THE TEST<br />

Unsere Titelgeschichte porträtiert Fitness-<br />

Macher, die es nach ganz oben geschafft<br />

haben. Was ist das Geheimnis ihres Erfolgs?<br />

Wir beleuchten die Tools, die Technik und die<br />

Trendsetter, die die Branche weiterentwickeln<br />

und revolutionieren.<br />

Wir suchen die besten Marken: Anwender<br />

küren via Online-Voting ihre Favoriten. Was<br />

funktioniert super – und was kann weg?<br />

10 Stephan Sinner<br />

NEWS<br />

Was gibt es Neues im Fitness-Bereich? Was<br />

tut sich wo? Was ist wichtig – und wer? Wer<br />

unsere News-Rubrik liest, der weiß Bescheid.<br />

20 Studio-App GYM X<br />

22 Technogym Hack Squat<br />

24 Cellflow<br />

KOLUMNE<br />

Der Insider weiß Bescheid: Er blickt in seiner<br />

Kolumne hinter die Kulissen - und und teilt<br />

die heißesten Branchen-Interna.<br />

27 Der Insider<br />

28 Die Fitnessbranche in 2030<br />

BEST PRACTICE<br />

Welches Konzept, welches Training, welche<br />

Geräte haben richtig eingeschlagen? Hier<br />

plaudern Betreiber aus dem Nähkästchen.<br />

32 Liege hhp Andumetic<br />

34 Zeitschriften-App<br />

fitnessmagazine.biz<br />

UMFRAGE<br />

Wir wollen wissen: Wie geht es Fitness-<br />

industrie und Betreibern heute und morgen?<br />

Leser-Befragung mit O-Tönen<br />

52 Fitness-Klima-Index<br />

54 Abstimmung Studioverwaltungssoftware<br />

IN THE CLUB<br />

Wir zeigen sie alle: Die schönsten,<br />

speziellsten, schärfsten, schrägsten,<br />

schäbigsten und sagenhaftesten Studios.<br />

58 Meridian Spa in Hamburg<br />

FACTS<br />

Fachartikel: Von A wie Ausbildungskonzept<br />

bis Z wie Zirkeltraining. Renommierte Gastautoren<br />

vermitteln Vorsprung durch Wissen<br />

62 Coaching: 10 Fitness-Tipps<br />

für den Kopf<br />

6<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


58<br />

Ein Stück vom Himmel:<br />

Wellnessoase Meridian Spa<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> – eine Marke der<br />

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Otto-Bayer-Str. 19<br />

73730 Esslingen<br />

Herausgeber und Geschäftsführer<br />

Torsten Boorberg, Björn Krämer<br />

GOING ABROAD<br />

Wir reisen für Sie um die Welt - auf der<br />

Suche nach dem ultimativen Fitnessstudio<br />

und den allerneuesten Trends und Hypes<br />

68 SATS aus Skandinavien<br />

EVENTS<br />

Hier trifft sich die Fitness Society: Wir<br />

berichten von Partys, Events, Kongressen,<br />

Messen – und vom roten Teppich.<br />

72 Event Fitness meets Cars<br />

78 FIBO-Voschau<br />

80 Veranstaltungskalender<br />

SONSTIGES<br />

1 Cover: Foto Lena Willgalis<br />

5 Editorial<br />

7 Impressum<br />

82 Vorschau + Abo<br />

4 0<br />

Traumziel an der<br />

Amalfiküste<br />

LIFESTYLE<br />

Was trägt der Fitnessmacher von heute?<br />

Wie wohnt er, wohin reist er mit welchem<br />

Auto? Alle Must-haves im Überblick.<br />

38 Uhren: Panerai & Co<br />

40 Reisen: Positano in Italien<br />

42 Mode: Das trägt Mann im Herbst<br />

44 Wohnen: Isar-Palais in München<br />

46 Gadgets: neue DJI-Drohne<br />

48 Fahrbericht: Alpina XB7<br />

50 Aktion: Sportwagenausfahrt<br />

Chefredaktion<br />

Ben Arnold<br />

Art Direktion und Layout<br />

Carola Burg<br />

Vertrieb und Anzeigen<br />

Heike Sandhof, Cerstin Spinger<br />

Redaktionelle Mitarbeit<br />

Erik Alber, Konstantin Erb,<br />

Thomas Geiger, Heinrich Heimann,<br />

Sandy Milbrandt, Rebecka Möller,<br />

Sandra Piotrowski, Nico Rau<br />

Kontakt<br />

Telefon 0711-21728610<br />

E-Mail info@fitness-society.de<br />

Webseite<br />

www.fitness-society.de<br />

Versand<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

Lieferbedingungen<br />

Einzelheftpreis 11 Euro*<br />

Jahresabo Inland 66 Euro*<br />

Jahresabo Ausland 99 Euro*<br />

*inklusive MwSt. und Versandkosten<br />

LEUTE IM HEFT<br />

Seite 22 Nerio Alessandri, 25 Rebecca Barthel, 75 Tarik Bekrater, 27 Torsten Boorberg, 48 Andreas Bovensiepen,<br />

62 Jasmin Bühler, 40 Juliana Buhring, 55 Hugo Braam, 32 Romina Campion, 40 Vito Cinque, 32 Thorsten<br />

Dahl, 76 Karima Falkou, 58 Julia Feige, 79 Silke Frank, 56 Henrik Gockel, 68 Sondre Gravir, 20 Nico<br />

Gumlich, 50 Werner Gusenbauer, 56 Daniel Hanelt, 53 Daniel Haymann, 44 Oliver Herbst, 74 Christoph<br />

Hermann, 53 Michael Kallert, 73 Björn + Simone Krämer, 24 Yasin Kashakesh, 82 Steve Kroeger, 75 Matthias<br />

+ Victoria Lang, 55 Dr. Andreas Lintner, 61 Christin Lüdemann, 28 Prof. Dr. Niels Nagel, 33 Bruno Nuytten,<br />

34 Heiko Pfeifer, 75 Bogdan Proena, 21 Arnold Schwarzenegger, 75 Christian + Olga Rapior, 76 Markus + Anja<br />

Rau, 24 Cathleen Rauchfuß, 10 Stephan Sinner, 46 Frank Wang, 20 Dennis Weber, 74 Falk + Diana Wülfing<br />

Kündigungsfrist<br />

1 Monat vor Ablauf des Bezugsjahres<br />

Produktion<br />

Offizin Scheufele Druck und Medien<br />

GmbH & Co. KG<br />

Tränkestr. 19<br />

70597 Stuttgart<br />

Registereintragung<br />

Amtsgericht Stuttgart<br />

HRB 745796<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 7


8<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


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SUCCESS STORY<br />

Feuer<br />

statt Eis<br />

In 17 Jahren hat Stephan<br />

Sinner knapp 1000 Spiele<br />

absolviert - für erste<br />

und zweite Liga und die<br />

Nationalmannschaft<br />

Einst war Stephan Sinner Eishockey-Profi.<br />

Inzwischen brennt er für Fitness und betreibt<br />

vier Studios. Die Familie macht mit...<br />

Text: Ben Arnold, Fotos: Lena Willgalis


Wir besuchen den Fitnessmacher in Pfronten - seinem allerersten<br />

Standort. In vorderster Reihe steht dort aktuell der Egym-Zirkel


SUCCESS STORY<br />

Fitnessalltag: Tochter Vanessa (23)<br />

erklärt die Brustpresse, Frau Uli (51)<br />

legt im Beweglichkeitszirkel Hand an<br />

Pfronten im Allgäu ist mit seinen 8000 Einwohnern<br />

ein großes Dorf. Aber ein sehr schönes,<br />

am Fuße der Alpen gelegen. Tirol ist nur<br />

einen Steinwurf entfernt. Nichts deutet auf<br />

den Showdown hin, der hier vor fünf Jahren stattfand.<br />

An einem wolkenverhangenen Vormittag erzählt uns<br />

Stephan Sinner (50), Geschäftsführer der Sauna- und<br />

Fitnessinsel, die ganze Geschichte...<br />

Was war da damals los, lieber Stephan?<br />

Stephan Sinner: Wir hatten damals zwei Fitnessstudios im<br />

Ort. Ich habe meines 2004 von Klaus Mayr übernommen, dem<br />

ehemaligen Trainer der Damenskinationalmannschaft. Dann hat<br />

2005 ein Mitbewerber ein weiteres aufgemacht – im selben Ort,<br />

gerade mal 500 Meter entfernt. 10 Jahre lang hat er probiert, sich<br />

zu etablieren. Dabei hatte er von vornherein schlechte Karten –<br />

hat aber krampfhaft versucht, um jeden Preis zu bestehen. 2015<br />

hat er endlich kapituliert – und sein Studio an uns verkauft, in<br />

das wir dann ein Jahr später umgezogen sind. Damit war für uns<br />

eine entscheidende Schlacht geschlagen – und der Grundstein<br />

für die weitere Expansion gelegt.<br />

Dein Fitnessstudio in Pfronten war deine erste Station, nachdem<br />

du deine Schlittschuhe an den Nagel gehängt hast.<br />

Ich habe beim Eishockey jahrelang gut verdient. Und war nach<br />

meiner Karriere auf der Suche nach einer Möglichkeit, mein erspartes<br />

Geld sinnvoll anzulegen. Zudem bin ich als Eishockeyspieler<br />

permanent umgezogen – und wollte in meinem Heimatort<br />

endlich sesshaft werden.<br />

Was für Voraussetzungen hast du mitgebracht, um im neuen<br />

Job Erfolg zu haben?<br />

Einerseits ziemlich wenige: Ich habe weder ein Studium, noch<br />

eine abgeschlossene Ausbildung vorzuweisen. Andererseits<br />

ziemlich viele: Begeisterung für Sport. Eine gewisse physische<br />

und vor allem psychische Robustheit durch das Eishockey. Den<br />

Willen und die Bereitschaft, wirklich hart zu arbeiten.<br />

Ist es so hart gewesen?<br />

Ist es. Man fängt schließlich nicht als Chef an, sondern macht<br />

am Anfang alles selbst. Zum Glück hatte ich vom ersten Tag<br />

an die Unterstützung meiner Familie. Trotzdem waren die ersten<br />

Jahre nur von einem geprägt: Von harter Arbeit und langen<br />

Tagen. Aber davon profitiere ich bis heute: Dadurch dass ich<br />

in sämtlichen Bereiche schon selber aktiv war, kann mir keiner<br />

was vormachen.<br />

Was hat dir am meisten Spaß gemacht – was hast du gehasst?<br />

Eigentlich hat mir alles Spaß gemacht. Mit der Zeit wollte ich<br />

12<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Tochter Janina (28) gibt Kurse - arbeitet<br />

hauptberuflich aber als Lehrerin. Natürlich<br />

unterrichtet sie Sport<br />

trotzdem raus aus dem alltäglichen Trainingsbetrieb – das war<br />

mir wichtig. Ich habe die Zeit für geschäftliche Dinge gebraucht.<br />

Erst als ich diese Prioritäten entsprechend gesetzt habe, bin ich<br />

mit meinem Unternehmen richtig vorwärts gekommen.<br />

Gab es Momente, an denen du aufgeben wolltest?<br />

Habe ich nie, würde ich nie. Bin ich nicht der Typ für...<br />

War die Fitnesswelt damals eine andere – vielleicht sogar<br />

eine bessere?<br />

So groß war der Unterschied gar<br />

nicht. Die Klientel war vielleicht<br />

etwas mehr zugespitzt sportlich<br />

– und von der Einstellung, Zielsetzung<br />

und Alter homogener.<br />

Damals war Fitness noch nicht<br />

diese Massenbewegung wie<br />

heute – sondern etwas nischiger.<br />

Wie sieht der heutige Kunde<br />

der Sauna- und Fitnessinsel<br />

aus?<br />

Im Durchschnitt 40 Jahre alt –<br />

mit Verjüngungstendenz. Man<br />

„Ich war Profisportler -<br />

ohne Studium, ohne<br />

Ausbildung“<br />

merkt, dass die Jüngeren immer früher die Wichtigkeit eines<br />

starken und gesunden Körpers erkennen.<br />

Wann war dir klar, dass du mit deinem Businessplan Erfolg<br />

haben wirst?<br />

So gegen 2012. Als ich das dritte Studio eröffnet hatte. Da<br />

habe ich auch endgültig für mich den Schalter umgelegt:<br />

Ich bin vom Betreiber eines Fitnessstudios zum Unternehmer<br />

geworden, der weiß, dass seine Studios auch funktionieren,<br />

wenn er nicht persönlich permanent nach dem Rechten schaut.<br />

Und der sich seine Zeit einteilt,<br />

wie er es für richtig hält. Das ist<br />

ein erhebender Moment: Wenn<br />

man feststellt, dass man nicht<br />

mehr rein muss. Weil man einen<br />

Apparat hat, der funktioniert –<br />

und gute Mitarbeiter.<br />

Was machst du dann eigentlich<br />

noch?<br />

Das Wesentliche: Finanzen,<br />

Konzepte, Personal, Marketing<br />

– und vor allem geschäftliche<br />

Weiterentwicklung. →<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 13


SUCCESS STORY<br />

SAUNA &<br />

<strong>FITNESS</strong>INSEL<br />

2004<br />

Übernahme des ersten<br />

Studios in Pfronten von<br />

Klaus Mayr<br />

2009<br />

Neugründung des Studios<br />

Lechbruck<br />

2012<br />

Neugründung Reutte/Tirol,<br />

2017 verkauft<br />

2015<br />

Übernahme eines Studios in<br />

Pfronten vom Konkurrenten.<br />

2016 Umzug dorthin.<br />

2016<br />

Neugründung Immenstadt,<br />

2019 verkauft<br />

2017<br />

Übernahme Studio Füssen<br />

2019<br />

Übernahme Studio Krumbach<br />

Wie wichtig ist der Sauna-Bereich<br />

für dein Geschäft?<br />

Schon von Bedeutung. Schließlich heißen<br />

wir seit Anbeginn der Zeit Sauna-<br />

& Fitness-Insel. Mit Thermen und<br />

Schwimmbädern wollen wir aber nicht<br />

konkurrieren – dafür sind unsere Sauna-Bereiche<br />

zu klein. Aber perfekt, um<br />

nach dem Training noch eine Runde zu<br />

schwitzen. Und ein wichtiges Abgrenzungsinstrument<br />

zu den Discountern…<br />

Billig ist mit dir nicht zu machen?<br />

Mein Konzept sind Premiumstudios mit<br />

gutem Preis-Leistungsverhältnis. Damit<br />

kann ich mich am besten identifizieren.<br />

Probiert habe ich das Discount-Thema<br />

allerdings schon – 2016 in Immenstadt.<br />

Dort habe ich allerdings Erfahrungen<br />

gesammelt, die recht ernüchternd waren:<br />

Obwohl die monatlichen Beiträge<br />

viel geringer waren, war die Zahlungsmoral<br />

schlechter. Was daran lag, dass<br />

ich auf einmal mit einer sozialschwacheren<br />

Klientel zu tun hatte. Zudem kam<br />

es durch den höheren Anteil an Trainierenden<br />

mit Migrationshintergrund zu<br />

kulturellen Konflikten. Wenn Gruppen<br />

von 20 Jungmännern ganze Studiobereiche<br />

dominieren, springen dir Frauen<br />

als Kunden schnell ab… Ich habe das<br />

Studio dann schnell weiterverkauft. Weil<br />

es auch kopfmäßig schwierig ist, in so<br />

einer anderen Welt. Jetzt habe ich vier<br />

„Wofür ich stehe:<br />

Premium-Studios<br />

mit gutem Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis“<br />

Studios, die sich konzeptionell ähnlich sind. Und<br />

vor allem vergleichbar: Im Abgleich sehe ich sofort,<br />

wenn eines weniger performt als die anderen.<br />

Grundsätzlich expandierst du aber lieber, statt<br />

zu verkaufen!?<br />

Ja, ich habe zwei weitere Studios übernommen<br />

– die von den Vorbesitzern schon eingeführt und<br />

etabliert waren. Eines habe ich neu eröffnet. In<br />

Österreich habe ich auch eines aufgemacht – gemeinsam<br />

mit einem Geschäftspartner. Das hat zu<br />

Beginn gut geklappt. Dann hat die Abstimmung<br />

aber immer schlechter funktioniert. Deswegen<br />

bin ich dort raus und um eine Erkenntnis reicher:<br />

Lieber allein der Chef sein – und die ganze Verantwortung<br />

tragen, aber dafür auch die wesentlichen<br />

Entscheidungen selber treffen können… Wie zum<br />

Beispiel die, einen Großteil des Gewinns zu reinvestieren.<br />

Und die Attraktivität der Studios damit<br />

Jahr für Jahr zu steigern. Stillstand ist der Tod. →<br />

Entwicklung der Mitgliederzahlen<br />

200<br />

800<br />

1400<br />

2220<br />

3500<br />

2004 2008 2012 2016 2020<br />

14<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Die Spiele gegen Russland waren Highlights.<br />

Gingen aber meist verloren. Hier<br />

Sinner im Clinch mit Alexander Semak<br />

RUBRIK<br />

Als Geschäftsmann hat man<br />

nur Erfolg, wenn man über<br />

eine gewisse Robustheit<br />

verfügt. Die hat sich<br />

Stephan Sinner auf dem<br />

Eis angeeignet. Dort ist er<br />

oft hingefallen, aber immer<br />

wieder aufgestanden. Trotz<br />

manch schwerer Verletzung...<br />

Ein Mann,<br />

ein Sport<br />

2004 hörte Stephan Sinner mit dem Eishockey spielen<br />

auf – nach fast 17 Jahren auf dem Eis. Ab 1987 erlebt<br />

er die goldenen Zeiten des harten Sports. Er gilt als<br />

eine der größten deutschen Verteidiger-Hoffnungen<br />

und nutzt sein Potential für eine lange, wechselvolle<br />

Karriere mit vielen Stationen: Rosenheim, Frankfurt,<br />

Bietigheim-Bissingen, Heilbronn, Hannover sind seine<br />

Stationen. Sein Frankfurter Trainer Ladislav Olejnik<br />

adelt ihn: „Sinner ist ein Junge ohne Flausen, besitzt<br />

die richtige Einstellung<br />

und das Talent.“ Seine<br />

beste Zeit erlebt er in<br />

der Hauptstadt: Nach<br />

der Wende habe ich<br />

dort für Preussen Berlin<br />

gespielt – eine wirklich<br />

aufregende Zeit in einer<br />

pulsierenden Stadt,<br />

erinnert sich der Allgäuer.<br />

Er steigt in die<br />

Nationalmannschaft<br />

auf – kommt dort zu<br />

neun Einsätzen. Nach<br />

„Sinner ist<br />

ein Junge ohne<br />

Flausen“<br />

Eishockeytrainer Ladislav Olejnik<br />

einer schlimmen Knieverletzung<br />

kämpft er sich zurück aufs<br />

Eis. „Nach dem Bosman-Urteil<br />

gings für den Sport jedoch bergab.“<br />

Plötzlich werden Eishockeyprofis<br />

aus der ganzen Welt importiert.<br />

Stephan Sinner bleibt trotzdem im Rennen<br />

– und beißt sich durch. Nach der<br />

Bundesliga spielt er noch Jahre in der<br />

zweiten Liga. Mit seiner<br />

Karriere ist er fast komplett<br />

zufrieden. Was ihm<br />

fehlt? „Ein Titel“, sagt<br />

er und lacht. Fünfmal<br />

stand er im Halbfinale<br />

der Play-Offs. Kam<br />

aber nie weiter. Inzwischen<br />

ist er komplett<br />

raus aus der Eishockey-Welt<br />

- nur<br />

noch alles Jubeljahr<br />

schaut er<br />

sich ein Spiel an.<br />

Seine Montur zieht<br />

Stephan Sinner nur<br />

noch fürs Foto an<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 15


SUCCESS STORY<br />

Familie Sinner wohnt<br />

am Weissensee. Am<br />

Esszimmertisch interviewt<br />

Chefredakteur<br />

Ben Arnold (3. v. links)<br />

das Familienoberhaupt<br />

Bist du mit deinen vier Studios also wunschlos glücklich?<br />

Zu zufrieden darf man niemals sein. Unsere Studios sind zwar<br />

sehr erfolgreich – aber auch ziemlich ausgereizt. Nur Füssen<br />

hat noch Wachstumspotential. Wir wären deshalb durchaus<br />

bereit, eine weitere Location in unser Portfolio aufzunehmen.<br />

Wenn sich die Gelegenheit mit einem perfekten Objekt ergibt.<br />

Du hast dich dafür entschieden, alle deine Studios mit den<br />

neuen Digitalgeräten auszustatten. Über deren Sinn und<br />

Zweck wird ja ausdauernd debattiert.<br />

Mir wurde die Entscheidung abgenommen – von meinen<br />

Kunden. Die haben aktiv nachgefragt. Ich habe seitdem nur<br />

gute Erfahrungen damit gemacht: Die Geräte sind viel leichter<br />

zu bedienen als die herkömmlichen und erfreulich zuverlässig.<br />

Zudem senken sie die Hemmschwelle: Damit bekommen wir<br />

auch Leute ins Studio, denen das Training bisher zu kompliziert<br />

war. Allein der mit den Geräten verknüpfte digitale Trainingsplan<br />

ist Gold wert. Natürlich ist so ein Egym-Zirkel teuer.<br />

Aber der damit einhergehende Mehrwert gibt mir die Möglichkeit,<br />

jeden Kunden bei Nutzung für weitere 24 Monate zu<br />

verpflichten. Und die Geräte wecken so massive Begehrlichkeiten,<br />

dass die Abschlussquote entsprechend hoch ist.<br />

Du hast Digital-Geräte beider großen Hersteller in Betrieb –<br />

mit welchem hast du bessere Erfahrungen gemacht?<br />

Ich bin stark mit Egym verwachsen - bin deshalb nicht wirklich<br />

objektiv. Aber die Milon-Geräte funktionieren eigentlich genauso<br />

gut.<br />

Du bist also ein Fan der Digitalisierung?<br />

Auf alle Fälle. Aber nicht nur wegen der neuen Geräte. Sondern<br />

wegen der ganzen Arbeit, die einem abgenommen wird<br />

– bei der Einweisung, der Verwaltung, den Zugangssystemen<br />

mit Karten statt Schlüsseln. Ganz wesentliche Bereiche sind<br />

im Lauf der Jahre automatisiert worden. Wobei es nicht darum<br />

geht, den Kundenkontakt abzuschaffen. Sondern ihn vielmehr<br />

im wesentlichen Bereich zu intensivieren und zu verbessern –<br />

in der Betreuung im Studio und am Gerät. Premiumbetreuung<br />

zum Premiumtarif – ist schon wichtig, dass das zusammenpasst.<br />

Klingt recht personalintensiv?<br />

Wir haben diesbezüglich einen guten Mittelweg gefunden.<br />

Unsere Studios sind bis zu 18 Stunden am Tag geöffnet. Aber<br />

nur in acht Stunden davon sind zwei Trainer anwesend. Zu den<br />

Stoßzeiten eben – wenn sie wirklich gebraucht werden. Dadurch<br />

weiß der Kunde genau, wann er eine Ansprechperson<br />

vorfindet – und wann nicht. Funktioniert reibungslos – ohne<br />

Beschwerden. An anderer Stelle benötigen wir hingegen gar<br />

kein Personal mehr – zum Beispiel an der Theke.<br />

„Zu zweit ist man stärker – die Stärken des einen<br />

gleichen die Schwächen des anderen aus“<br />

16<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


„Ich will fitte und gute<br />

Trainer - keine sportlichen<br />

Verkäufer“<br />

KURZ<br />

gefragt<br />

Dürfen deine Trainer noch Trainer sein – oder sind sie eher<br />

durchtrainierte Verkäufer?<br />

Mit Verkaufen allein gewinne ich vielleicht viele Neukunden.<br />

Aber was habe ich davon – wenn ich die alle wieder verliere?<br />

Nur mit wirklich guten, engagierten und fachlich und menschlich<br />

fitten Trainern bleibt die Fluktuation im Rahmen. Unsere<br />

Mitglieder sind so zufrieden, dass wir gar nicht verkaufen müssen.<br />

Sie kaufen vielmehr eigenständig und können ihr Paket<br />

regelmäßig neu justieren, konfigurieren und damit auch ihren<br />

Vertrag verlängern. Damit binden wir sie eng an uns - ohne sie<br />

zu übervorteilen.<br />

Mit welchen Maßnahmen forcierst du nach Corona den<br />

Aufschwung?<br />

Traditionell gab es in meinen Studios immer nur Verträge mit<br />

einer Laufzeit von 24 Monaten. Das genügt nicht mehr – wir<br />

müssen deutlich mehr Neukunden gewinnen. Nur so können<br />

wir die verlorenen Monate zumindest ansatzweise kompensieren.<br />

Deshalb biete ich jetzt zusätzlich flexible Tarife an – mit<br />

einer Kündigungsfrist von vier Wochen. Die sind im Vergleich<br />

zu den herkömmlichen Modellen verhältnismäßig teurer - bei<br />

abgespecktem Leistungsumfang.<br />

War es immer dein Wunsch, einen Familienbetrieb zu führen?<br />

Es sind ja nicht nur Familienmitglieder bei mir beschäftigt. Drei<br />

sind verwandt, 60 nicht. Und auch letztere machen einen tollen<br />

Job. In jedem Studio hält ein fest angestellter Studioleiter<br />

die Zügel in der Hand und kümmert sich ums Tagesgeschäft.<br />

Es ist trotzdem super, die Familie viel um sich zu haben. Sie<br />

sind schließlich die Menschen, die man mag. Meine Frau ist<br />

im Lauf der Jahrzehnte so sehr mit dem Job verwachsen wie<br />

ich – und ist für mich eine unschätzbar wichtige Ratgeberin.<br />

Zu zweit ist man einfach stabiler – die Stärken des anderen<br />

gleichen regelmäßig die Schwächen des anderen aus. Wo ich<br />

bisweilen zu gutmütig bin, ist meine Frau manchmal zu impulsiv.<br />

Die Wahrheit liegt meist in der Mitte. Meine große Tochter<br />

Janina ist hauptberuflich Lehrerin – und gibt in Pfronten<br />

Kurse. Auch Vanessa arbeitet mit – im Rahmen ihres dualen<br />

Fitnessökonomie-Studiums. Beiden liegt unser Business so<br />

sehr am Herzen, dass ich davon ausgehe, ihnen irgendwann<br />

die Studios übertragen zu können. Mit einer derartigen Nachfolgeregelung<br />

könnte ich entspannt in den Ruhestand gehen<br />

– irgendwann einmal.<br />

Der ganz persönliche Fragebogen:<br />

Stephan Sinner verrät uns sein<br />

Sportprogramm<br />

Wo trainiert der Chef?<br />

In meinem Fitnessstudio in Pfronten. Dort fühle ich mich<br />

zuhause. Und kenne ganz viele Leute…<br />

Wieviel Zeit für Fitness?<br />

2-3 mal die Woche, rund vier Stunden. Auf mehr habe ich<br />

keine Lust. Hab mich früher genug gequält.<br />

Fitness-Ernährung?<br />

Wir sind alle Vegetarier, teilweise Veganer. Meine Töchter<br />

haben damit angefangen - inzwischen haben wir alle vier<br />

unsere Ernährung umgestellt.<br />

Lieber allein trainieren, oder in Gesellschaft?<br />

Allein<br />

Aktueller Trainingsschwerpunkt?<br />

Ausdauer+Ganzkörper-Krafttraining, ohne Split.<br />

Zu welcher Musik?<br />

Rock.<br />

Welcher Sport außer Fitness?<br />

Windsurfen, Mountainbiken, Bergwandern, Golf.<br />

Mit welchem Auto geht’s zum Training?<br />

Gerne mit dem Fahrrad.<br />

Das letzte Mal komplett ausgepowert?<br />

Im Studio eher selten. Vor Jahren: Mountain-Bike Tour<br />

mit Tochter mit Navigationsproblemen und plötzlichem<br />

Wintereinbruch. Das war wirklich heftig.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 17


Made in Germany<br />

Rolf Benz VOLO | labsdesign<br />

German Design Award 2020<br />

Winner<br />

18<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


nothing but wunderbar.


NEWS<br />

Jetzt geht’s App<br />

Zwei junge Unternehmer haben eine neue Mitglieder-Betreuungs-Plattform<br />

für Fitnessstudiobetreiber entwickelt: GYM X ist eine sogenannte White-<br />

Label-App, die sich inhaltlich und grafisch komplett an das jeweilige<br />

Studio anpassen lässt. Interview mit den beiden Neustartern<br />

Wer ist eure Zielgruppe?<br />

Ganz breit gefächert - vom inhabergeführten Studio<br />

bis zum Franchisesystem.<br />

Was könnt ihr besser als etablierte Mitbewerber?<br />

Wir sind viel agiler: Zuletzt haben wir binnen<br />

zwei Wochen ein vollautomatisiertes Tool zur<br />

Erfassung, Dokumentation und Archivierung der<br />

Studio-Zugangsbeschränkungen durch die Corona-Auflagen<br />

entwickelt. Außerdem bieten wir an<br />

sieben Tage die Woche täglich von 8 bis 23 Uhr<br />

Support.<br />

Wie hoch ist euer Kapitalbedarf?<br />

Wir haben bisher eine mittelhohe fünfstellige<br />

Summe investiert – benötigen aktuell kein weiteres<br />

Fremdkapital.<br />

Welche Herausforderungen können die Studios<br />

mit eurer Unterstützung heute und vor<br />

allem in Zukunft besser bewältigen?<br />

Das digitale Service- und Dienstleistungsangebot<br />

wird sich in den kommenden Jahren noch<br />

breiter auffächern. Wir helfen bei der Vertiefung<br />

der technologischen Betreuung.<br />

Die Platzhirsche verfügen aber über viel mehr<br />

Funktionen…<br />

Wir glauben, dass nicht die Quantität entscheidet,<br />

sondern die punktgenaue Erfüllung der Bedürfnisse<br />

der Studiobetreiber.<br />

Wie weit/fertig ist euer Produkt?<br />

Unser App-Grundgerüst wurde innerhalb<br />

von zehn Monaten mit einer professionellen<br />

App-Agentur erstellt und entwickelt. Seit rund<br />

drei Monaten bieten wir sie ab 59,90 Euro monatlich<br />

an. Funktions-Updates schießen wir regelmäßig<br />

hinterher.<br />

Wie erfolgreich seid ihr aktuell?<br />

Momentan sind wir bei deutlich über 100<br />

Anmeldungen – bis Ende des Jahres<br />

wollen wir 200 erreichen. Noch erfreulicher<br />

ist das sehr positive Kundenfeedback.<br />

Tenor: „Ich hätte nie<br />

gedacht, dass Digitalisierung so einfach<br />

gehen kann.“<br />

Was sind die nächsten Schritte?<br />

Wir haben bereits Geschäftspartner,<br />

um GYM X zeitnah auch in weiteren<br />

Ländern anzubieten.<br />

Enge Kundenbindung<br />

dank Studio-News via Push,<br />

Messenger, digitalem<br />

Trainingsplan und digitaler<br />

Kursbuchung<br />

Fotos: © Hersteller<br />

SICHERE SACHE<br />

Gesund sein und bleiben ist das Stichwort: Wanzl,<br />

der weltweit größte Hersteller von Einkaufswagen,<br />

bietet für Fitnessstudios mit dem Zutrittssystem<br />

Galaxy Gate 1.1 TS maximalen Schutz vor Corona<br />

- kontakt- und personallos. Der Zutritt ins Studio<br />

wird dank integrierter Wärmebildkamera nur gestattet,<br />

wenn der Scanner keine erhöhte Körpertemperatur<br />

feststellt. Die Messgenauigkeit liegt<br />

bei +/- 0,5 Grad.<br />

FIT+ EROBERT EUROPA<br />

70 geplante und realisierte Studios in<br />

Deutschland sind nicht genug.<br />

Die Studiokette fit+ nimmt binnen vier<br />

Jahren die Expansion nach Gesamteuropa<br />

in Angriff. Die ersten Studios<br />

öffnen in Frankreich und Belgien. Es<br />

folgen Lizenznehmer in Spanien, Finnland,<br />

Island und Griechenland. Das Erfolgsrezept<br />

ist simpel: Die Studios benötigen<br />

wenig Platz, wenig Kapital und<br />

dank neuester digitaler Einlasstechnik<br />

kein Personal. Dank des geringen Kapitaleinsatzes<br />

macht eine Eröffnung<br />

auch in ländlichen Gebieten Sinn. Auch<br />

der Verwaltungsaufwand ist minimal<br />

– dank Support und Schulung durch<br />

den Lizenzgeber. Dieser hilft zudem<br />

bei Standortsuche, Raumplanung, Finanzierung,<br />

Mitgliedergewinnung und<br />

Ausstattung.<br />

Hauptmerkmal von fit+: reduziert auf<br />

das Wesentliche, deshalb geringer<br />

Platz- und Kapitalbedarf<br />

20<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Szenekenner: Gründer Dennis Weber (26, links)<br />

führt drei EMS-Studios, Nico Gumlich (27) war<br />

Manager bei Mrs Sporty<br />

ES KANN NUR EINEN GEBEN<br />

Es ist strittig, ob Arnold Schwarzenegger der<br />

beste Schauspieler und/oder Politiker aller Zeiten<br />

ist – der erfolgreichste Bodybuilder definitiv:<br />

Jetzt hat der Riva Verlag seine berühmte Bodybuilding-Bibel<br />

neu aufgelegt. So nostalgisch<br />

deren Bilder stellenweise anmuten – mutet immer<br />

noch aktuell an. Von Arnolds Trainingsprinzipien,<br />

Übungen, Strategien zum Muskelaufbau<br />

und Ernährungsplänen profitieren Anfänger<br />

und Leistungssportler aller Altersgruppen. Darf<br />

in keiner gutsortierten Fitnessstudio-Bibliothek<br />

fehlen (sollte es dergleichen irgendwo geben)…<br />

Der 672 Seiten dicke Wälzer kostet 40 Euro.<br />

Foto: © xxxxxxxxxxx<br />

DIE LUFT IST REIN<br />

Dank Plasmatechnologie gibt der Aernovir<br />

Luftreiniger von Johnson Health Tech Krankheitserregern<br />

keine Chance: Keime werden<br />

zerstört, Viren deaktiviert, die allergene Wirkung<br />

von Pollen entschärft und Gerüche neutralisiert.<br />

Ein Gerät desinfiziert 250 qm Studiofläche<br />

und kostet ab 4000€.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 21


NEWS<br />

Zeiten ändern sich<br />

Der neue Hack Squat<br />

von Technogym ist die<br />

Evolution eines Trainingsgerätes,<br />

das alle Moden überdauert<br />

hat. Das Gesäßmuskelgerät<br />

wird Teil der Pure-Serie, die<br />

jetzt um fünf Geräte anwächst<br />

Von 1983 bis heute: zeitloses Design<br />

trifft maximale Muskelaktivierung<br />

1983 erfand Nerio Alessandri,<br />

Gründer und Präsident von<br />

Technogym, in seiner Garage im<br />

italienischen Cesena den Hack Squat –<br />

zum Training der Bein- und Gesäßmuskulatur.<br />

Damals ahnte keiner, dass damit der Grundstein<br />

für eine Erfolgsgeschichte gelegt wurde, die bis<br />

heute anhält.<br />

37 Jahre später<br />

präsentiert Technogym,<br />

offizieller Lieferant<br />

der letzten<br />

acht Olympischen<br />

Spiele, die neueste<br />

Variante des Plate<br />

Loaded Gerätes.<br />

Wie der Urahn legt<br />

er Wert auf Funktionalität,<br />

Effizienz und Technogym-Gründer Nerio Alessandri (59)<br />

Design. In seine Gestaltung flossen die neuesten<br />

Erkenntnisse aus Biomechanik und Ergonomie ein.<br />

Der Hack Squat ist eines der fünf neuen Plate Loaded<br />

Geräte, die sich im Rahmen der Pure-Serie auf<br />

einzelne Muskelpartien konzentrieren. Weitere Mitglieder:<br />

Hip Thrust, Standing Abductor, Pull Over<br />

und Seated Calf. Alle Geräte interagieren, durch das<br />

Scannen des integrierten<br />

QR-Codes, mit der<br />

firmeneigenen Mywellness-App<br />

– dadurch<br />

stehen Übungsvideos<br />

und Trainingsprogramme<br />

zur Verfügung.<br />

Zudem besteht damit<br />

die Möglichkeit, Übungen<br />

manuell hinzuzufügen<br />

und alle Aktivitäten<br />

nachzuvollziehen.<br />

22<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


MEHR POWER<br />

FÜR DIE LUNGE<br />

Der Idiag P100 ist der<br />

erste All-in-One-Atemmuskeltrainer.<br />

Entwickelt<br />

in Kooperation mit<br />

Schweizer Universitäten<br />

verspricht das Gerät<br />

eine Verbesserung<br />

der Atemmuskulatur<br />

sowie der körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit und<br />

Ausdauer von Sportlern.<br />

Zwei Klappen mischen Frischluft und verbrauchte Atemluft im optimalen<br />

Verhältnis. Durch den Widerstand wird die Atemmuskulatur trainiert,<br />

Hyperventilation, Hypoventilation und Schwindel sind technisch<br />

ausgeschlossen.<br />

Die Bedienung soll dank intelligenter Menüführung einfach sein. Sportler<br />

können über einen Touchscreen verschiedene überwachte Trainingsmodule<br />

wie freies Training, Ausdauer-, Kraft- und Intervall Training anwählen.<br />

Benutzerprofile und Trainingserfolge lassen sich abspeichern und später<br />

wieder abrufen. Fluss-, Druck- und CO2-Sensoren ermöglichen vor dem<br />

ersten Training die Erstellung eines Leistungstests sowie im Nachgang<br />

die Kontrolle von Trainingsfortschritten. Die Anbindung an bestehende<br />

Cardiogeräte ist möglich, zudem kann das Training in einer App verwaltet,<br />

geplant und ausgewertet werden. Damit können die Ergebnisse regelmäßig<br />

besprochen und optimiert werden.<br />

VERTRIEBSTURBO FACEBOOK<br />

Ein aktives Facebook-Kanalmanagement trägt<br />

zur Neukunden-Gewinnung und zur Mitgliederbindung<br />

bei. Neben dem stressigen Studioalltag<br />

bleibt meist jedoch wenig Zeit, sich ordentlich<br />

um den eigenen Kanal zu kümmern.<br />

facebookfuerfitness.de unterstützt Betreiber<br />

beim Management ihrer Social-Media-Kanäle.<br />

Die Facebook-Profis schreiben und erstellen<br />

Artikel, Umfragen und Videos und posten<br />

diese auf der Facebookseite des Studios. Dazu<br />

gibt es einen an der Fitness-Saison orientierten<br />

Themenplan. In Verbindung mit Facebook<br />

Ads wird daraus eine hocheffektive Allzweckwaffe.<br />

Neueinsteiger können den Service 30<br />

Tage gratis testen.<br />

Fotos: © Hersteller<br />

GÜNSTIG WIE NIE<br />

Muskeln wachsen<br />

nicht während des<br />

Trainings, sondern in<br />

der Ruhephase - Regenerationsprodukte<br />

sind deshalb Gold wert. Medical Service Höber (MSH) bietet aktuell eine<br />

Leasing-Sonderaktion für die Hydrowave-Überwassermassageliege von<br />

Wellsystem an. Die stimuliert mit einem intensiven Strahl die gesamte<br />

Schulterpartie, vor allem den Musculus Trapezius. Fitnessstudios bekommen<br />

die Leasingraten für die ersten sechs Monate ab sofort geschenkt<br />

- für begrenzte Zeit.<br />

SPIELERISCH TRAINIEREN<br />

DANK PIXFORMANCE<br />

Pixformance bietet ein voll vernetztes funktionelles<br />

Training für Fitnessstudios. Die Station<br />

erinnert an eine professionelle Version der eingestellten<br />

XBOX Kinect. Sie erfasst in Sekundenschnelle<br />

über Kameras 25 Gelenkpunkte<br />

und neun statische, analysiert die Bewegungsausführung<br />

und liefert personalisiertes, visuelles<br />

Feedback in Echtzeit. Die Nutzerführung<br />

ist intuitiv und ermöglicht so den einfachen<br />

Einstieg für jede Altersgruppe und jedes Fitnesslevel.<br />

Das entlastet Trainer und steigert die<br />

Kundenzufriedenheit durch bessere Trainingserfolge.<br />

Online-Plattform und App bieten Mitgliedern<br />

zusätzlich 200 funktionelle Übungen<br />

für zu Hause.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 23


NEWS<br />

Gib Schmerz keine Chance<br />

Akademieleiter Yasin Kashakesh<br />

mit Ausbilderin Cathleen Rauchfuß<br />

CELLflow bietet ganzheitliche, aufeinander aufbauende<br />

Konzepte im Bereich der Schmerztherapie und Stoffwechselregulation<br />

– speziell auch für Fitness-und Gesundheitsstudios<br />

Beweglichkeitsgeräte von<br />

Kooperationspartner Extrafit<br />

Die Konzeptlösungen zielen mit einer ursachenbezogenen<br />

Vorgehensweise auf die ganzheitliche<br />

Wiederherstellung der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit<br />

des Organismus, so dass Menschen<br />

durch Sport und Training ihre Ziele auch nachhaltig<br />

erreichen können. Die grundlegende Philosophie<br />

ist, die Anwendung von modernen und<br />

traditionellen Methoden mit aussagekräftiger<br />

Messdiagnostik und den passenden Bewegungsmustern<br />

individuell nach Beschwerdebild zu kombinieren.<br />

Dabei steht<br />

die Vermittlung von<br />

Wissen sowie die<br />

Verknüpfung von<br />

Bekanntem und neu<br />

Erlerntem im Fokus.<br />

Mit dem Start der<br />

CELLflow Akademie<br />

können sich<br />

nun auch Inhaber,<br />

Trainer, Therapeuten<br />

und Mitarbeiter von<br />

Gesundheitsstudios<br />

regelmäßig und unabhängig<br />

von vorhanden Geräten und Systemen<br />

weiterbilden. In der CELLflow Akademie trifft gebündelte<br />

Fachkompetenz auf spannende Themen<br />

und nachhaltigen Wissenstransfer. Die qualitativ<br />

hochwertigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

haben einen hohen Praxisbezug und das<br />

erlernte Wissen kann leicht in den Alltag integriert<br />

werden.<br />

Aus Sicht von CELLflow hat das Beweglichkeitstraining<br />

einen hohen Stellenwert. Daher<br />

sind Übungen an entsprechenden Geräten auch<br />

ein Baustein im Schmerztherapie-Konzept. Nach<br />

der Schmerzreduktion dient es im zweiten Schritt<br />

zur Wiederherstellung der Funktions- und Bewegungsfähigkeit,<br />

welche die Grundlage für freie<br />

Übungen, vollamplitudische Bewegungsabläufe<br />

und zielführendes Krafttraining bildet. Die jüngst<br />

erfolgte Kooperation mit dem Gerätehersteller Extrafit<br />

ist folgerichtig ein naheliegender Schritt.<br />

Die Kombination aus Extrafit-Beweglichkeitsgeräten<br />

mit den Ausbildungs- und Schulungsmöglichkeiten<br />

der CELLflow GmbH bietet Studiobetreibern<br />

eine Chance, professionell in das Thema<br />

Beweglichkeitstraining einzusteigen.<br />

24<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


JETZT GEHT’S BUNT<br />

Unter dem Motto Making Fitness more colorful bringt die Indoor Cycling<br />

Group, die seit 2016 zu Life Fitness gehört, das neue IC7 Indoor Cycle auf<br />

den Markt. Auffallend sind die präzise Wattmessung und die eingängige<br />

Trainingssteuerung über Farben.<br />

Die Coach By Color-Funktion stellt die individuelle Belastung auf Basis<br />

von Watt oder Herzfrequenz anhand von fünf Trainingszonen farblich dar:<br />

weiß, blau, grün, gelb und rot. Über zwei Displays erhalten sowohl Fahrer<br />

als auch Trainer Rückmeldung. Kursteilnehmer mit verschiedenen Fitnesslevels<br />

können so gleichzeitig an einem Cycling Kurs teilnehmen und<br />

innerhalb derselben Farbzone trainieren. Das steigert Motivation und<br />

schafft Trainern neue Möglichkeiten der Kursgestaltung.<br />

Ein schneller Datenaustausch mit externen Geräten funktioniert über<br />

Bluetooth oder den Funkstandard ANT+. Das Bike kann darüber sowohl<br />

mit Apps von Drittanbietern als auch mit der herstellereigenen App<br />

verbunden werden. Das integrierte WattRate-Power-Meter misst die<br />

erbrachte Wattleistung des Trainierenden mit einer Abweichung von<br />

+/- 1% und stellt sie in Echtzeit dar. Das Beste daran: Der Trainierende<br />

erzeugt den Strom zur Nutzung des Bikes komplett selbst.<br />

LANGHANTELKURS VON GYMSOUND<br />

Bekannt als Anbieter von lizenzfreier Musik für<br />

Fitnessanlagen, bietet Gymsound über den<br />

Kursraumplayer seit geraumer Zeit auch virtuelle<br />

Fitnesskurse an. Die Contentbox wird im<br />

Kursraum an Beamer oder Bildschirm angeschlossen.<br />

Für das neues Kursangebot, den<br />

Power-Dumbell-Langhantelkurs, konnte man<br />

die ehemalige Leistungssportlerin und IFAA-<br />

Presenterin Rebecca Barthel gewinnen. Das<br />

Programm dauert 45 Minuten und ist durch Variationen<br />

bei Gewicht und Wiederholungen für<br />

jedes Leistungsniveau geeignet. Das Angebot<br />

von Gymsound umfasst mittlerweile 28 Kursformate.<br />

Alle komplett mit GEMA-freier Musik<br />

produziert.<br />

Fotos: © Hersteller, Art-Invest Real Estate/ Accumulata Real Estate<br />

AUFBAUPROGRAMM<br />

Eine App geht ihren Weg: Vor sieben Jahren als Start-Up gestartet, hat<br />

sich Freeletics mit aktuell knapp 46 Millionen registrierten Nutzern zum<br />

Marktführer in Europa entwickelt. Inzwischen arbeiten 160 Mitarbeiter für<br />

das Unternehmen. Die dürfen 2021 in ein neues Headquarter im Münchner<br />

Stadtteil Berg am Laim umziehen (siehe Bild), die Macherei. So<br />

deutsch der Standort bleibt: Wachsen wollen die Bayern mit ihrem Bodyweight-Trainings-Konzept<br />

vor allem im internationalen Markt.<br />

FACELIFT FÜR VECTOR-SERIE<br />

Ergo-Fit ist der Spezialist für medizinisches Fitnesstraining.<br />

Mit Vector hat der Hersteller eine<br />

Kraftgeräte-Serie im Programm, die jetzt einen<br />

Facelift bekommen hat. Mit dem Ziel, verbesserte<br />

Performance und einen modernen Look<br />

zu bieten, wurden die Geräte von Ingenieuren<br />

und Designern grundlegend überarbeitet. Besonders<br />

geachtet wurde dabei auf Features<br />

wie komplett abgedeckte Gewichtsblöcke, eloxierte<br />

Griffe oder indirekte LED-Beleuchtung.<br />

Alle Geräte der Vector-Serie lassen sich mit<br />

der herstellereigenen Trainingssoftware Vitality<br />

System verknüpfen und werden in Deutschland<br />

hergestellt. Der Hersteller garantiert für eine<br />

hohe Qualität und Langlebigkeit. Insgesamt<br />

umfasst die Serie 13 Kraftgeräte, die sich auf<br />

unterschiedliche Muskelpartien konzentrieren.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 25


TOP QUALITÄT ZUM UNSCHLAGBAREN PREIS!<br />

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KOLUMNE<br />

Der Insider<br />

Braucht die Fitnessbranche wirklich<br />

noch ein weiteres Magazin? Ja.<br />

Oder anders ausgedrückt: Unbedingt.<br />

Nach Corona sogar mehr denn je.<br />

Warum die <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong><br />

wichtig und richtig ist...<br />

Der Insider: Torsten Boorberg (48) ist erfolgreicher Fitness-Unternehmer und<br />

Herausgeber von <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>. An dieser Stelle berichtet er regelmäßig aus<br />

dem Innenleben einer spannenden Branche<br />

Langsam kehrt die Normalität zurück – in Form<br />

des gewohnt gnadenlosen Wettbewerbs: Premium-Fitnessstudio<br />

gegen Discounter, Kette gegen<br />

Einzelkämpfer, Verband A gegen Verband B. Von<br />

Zusammenhalt ist nicht viel zu spüren. Und doch war er da<br />

– als es darauf ankam:<br />

Die Corona-Krise hat sich als Solidaritäts-Booster erwiesen<br />

- zumindest zu Beginn. Im Feldzug gegen den Virus und dessen<br />

unheilvolle Auswirkungen hat sich gezeigt, wie vereint<br />

und geschlossen die Fitnessbranche agieren kann. Hand in<br />

Hand wurde für die Wiedereröffnung gekämpft. Gemeinsame<br />

Postings, Aufrufe, Kampagnen haben die Öffentlichkeit<br />

sensibilisiert und mobilisiert. Konkurrenten wurden zu Mitstreitern,<br />

Geschäftspartner zu Unterstützern. Alle haben das<br />

gleiche Ziel verfolgt: den politischen Entscheidern und den<br />

Medien aufzuzeigen, wie systemrelevant Fitnesstraining ist.<br />

Wir werden gebraucht – und zwar ganz gewaltig.<br />

bensweg, Trainingsphilosophie und Unternehmenskonzept<br />

betrifft:<br />

Da ist der ehemalige Leistungssportler, der schon als Aktiver<br />

erkannt hat, wie wichtig Krafttraining für seinen Erfolg ist.<br />

Da ist der Arzt, der mit nachhaltigem Fitnesstraining seine<br />

Patienten heilt.<br />

Da ist der eiskalte Rechner, der einen Wachstumsmarkt erkannt<br />

und ein Geschäftsmodell etabliert hat.<br />

Als Fitness-Unternehmer durfte ich in den letzten 15 Jahren<br />

viele beeindruckende Personen kennenlernen – sowohl<br />

auf Seiten der Studiobesitzer als auch auf der der Industrie.<br />

Macher mit Pioniergeist, Visionen, Charisma und Durchhaltevermögen.<br />

Diese Menschen betreiben alle ein Business und<br />

sind doch grundverschieden. Wer hinter die Kulissen blickt,<br />

entdeckt liebevolle Familienväter, besessene Athleten, engagierte<br />

Visionäre, spendable Wohltäter, faszinierende Charaktere<br />

– über die viel zu selten berichtet wird.<br />

Foto: © Lena Willgalis<br />

Wir schaffen die Basis für Gesundheit und Lebensqualität.<br />

Fitness ist viel mehr als ein Sport – sondern längst<br />

ein Lifestyle. Vom kleinen Jungen, der Schwarzenegger-<br />

Arme will, bis zur Instagram-Influencerin, die auf die richtige<br />

Selfie-Perspektive achtet – Fitnesstraining ist und bleibt in.<br />

Mütter, die nach der Geburt wieder<br />

in Form kommen möchten,<br />

Angestellte, denen der Rücken<br />

schmerzt, Rentner, die mobil<br />

bleiben wollen: Alle benötigen<br />

Bewegung – und wir bieten das<br />

passende Produkt dafür an.<br />

Hinter besagten Produkten<br />

stehen interessante und beeindruckende<br />

Typen, unendlich<br />

engagiert und grenzenlos<br />

leidenschaftlich. Die sind alle<br />

sehr unterschiedlich – was Le-<br />

„Wir erzählen über wichtige,<br />

wertvolle, wunderbare<br />

Menschen, die lieben,<br />

was sie tun.“<br />

Was wir mit der <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> nun tun wollen. Wir<br />

erzählen abseits des medialen Mainstreams über wichtige,<br />

wertvolle, wunderbare Köpfe und darüber, warum sie das<br />

lieben, was sie tun. Derlei Storys können und sollen als Inspiration<br />

und Ansporn für alle Menschen dienen, die in unserer<br />

geilen Branche arbeiten.<br />

Natürlich durchleben wir gerade<br />

schwere Zeiten. Jeder Krise<br />

wohnt aber auch eine Chance<br />

auf einen Neubeginn oder zumindest<br />

eine Neujustierung<br />

inne. Starke Unternehmen und<br />

starke Persönlichkeiten werden<br />

sich verändern und verbessern<br />

und sind bald möglicherweise<br />

noch erfolgreicher, als sie es vor<br />

Corona waren. Ihre Geschichte<br />

steht in <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> –<br />

und noch viel mehr…<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 27


VISION<br />

Der Club von morgen:<br />

Begegnungsstätte und<br />

Bewegungsschule<br />

So kann es<br />

weitergehen<br />

Die monatelange Zwangsschließung während Corona war ein harter Schlag für<br />

die Fitnessstudios. Um derlei brutale Maßnahmen in Zukunft zu verhindern,<br />

muss sich die Branche neu und anders aufstellen. Ein Entwurf<br />

Viele Studiobetreiber hatten während Corona ein<br />

Gefühl der absoluten Machtlosigkeit. Was zu nachvollziehbarer<br />

Wut geführt hat. Jetzt gilt es, diese Wut<br />

zu kanalisieren und sie zu Kraft und Entschlossenheit<br />

werden zu lassen – anstatt zu resignieren und zu verbittern.<br />

Grundsätzlich hatte die Krise auch ihr Gutes. Sie hat der Branche<br />

vor Augen geführt, welche strukturellen Schwächen es anzugehen<br />

gilt – und wie wichtig es in Zukunft ist, eine schlagkräftige<br />

Lobby hinter sich zu wissen und zu haben. Um damit<br />

deutlich mehr Gehör zu finden als bisher.<br />

Ziel muss sein, in der Öffentlichkeit und in der Politik ein Bewusstsein<br />

zu verankern, wie eng psychische und physische Gesundheit<br />

miteinander verknüpft sind. Drastische Maßnahmen<br />

wie die erfolgten Studioschließungen würden auf viel größeren<br />

Protest stoßen, wenn klar wäre und würde, wie sehr fehlende<br />

Bewegungsmöglichkeiten Krankheiten begünstigen. Natürlich<br />

ist Fitnesstraining auf der einen Seite wichtig, um Kraft und Ausdauer<br />

zu stärken. Es dient auf der anderen Seite aber auch dazu,<br />

Aggressionen, Frust und Druck ab- und Resilienz aufzubauen.<br />

Erwiesenermaßen kann Sport bei der Bekämpfung von psychischen<br />

Krankheiten die Einnahme von Medikamenten ersetzen.<br />

Darüber hinaus darf man nicht unterschätzen, was für eine Auswirkung<br />

regelmäßige Studiobesuche auf das Sozialleben haben<br />

– die Beziehung zwischen Trainer und Mitglied oder Mitgliedern<br />

untereinander sind oft sehr eng und im Laufe der Jahre gewachsen.<br />

Es ist schwierig, reduzierte Fitnessaktivität mit einer Zunahme<br />

von häuslicher Gewalt, Kindeswohlgefährdung und Selbstmordraten<br />

valide zu verknüpfen. Die diesbezüglichen Fallzahlen<br />

in Zeiten der Corona-Beschränkungen legen aber nahe, dass es<br />

eine Verbindung gibt.<br />

Den Zusammenhang zwischen einem regelmäßigen Training<br />

im Fitness-Club und sozialer und psychischer Gesundheit der<br />

Trainierenden sieht auch der Deutsche Industrieverband für<br />

Fitness und Gesundheit, der DIFG. Sein Engagement gilt der<br />

Interessenbündelung und der übergreifenden Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Sinne der Fitness- und Gesundheitsindustrie. Eines<br />

der Kernziele: Die Außenwirkung und das Image der Branche<br />

positiv zu beeinflussen und nachhaltig zu stärken. Dessen Geschäftsführer,<br />

Prof. Dr. Niels Nagel (50) über die Rolle der Fitnessbranche<br />

im Gesundheitsmarkt: „Die Fitnessbranche unter-<br />

28<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Friedliches Miteinander:<br />

Ungeachtet gigantomanischer<br />

Zukunftsprojekte wie dem<br />

abgebildeten The Mirai haben<br />

die kleinen Anbieter eine gute<br />

Perspektive<br />

Fotos: © The Mirai GmbH & Co KG, Portrait Niels Nagel: DIFG<br />

„Damit Prävention und Therapie<br />

eine nachhaltigere Wirkung erzielen,<br />

müssen wir Fitnessmarkt und<br />

Gesundheitssysteme noch besser<br />

verzahnen“<br />

Prof. Dr. Niels Nagel<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 29


VISION<br />

Knackpunkt Personal: Die<br />

Branche muss Aus- und<br />

Weiterbildung fördern<br />

stützt nicht nur die biologische Gesundheit des<br />

Menschen, sondern auch dessen psychische und<br />

soziale Gesundheit. Fitnesstraining ist eine wichtige<br />

Strategie, damit Prävention und Therapie eine<br />

nachhaltigere Wirkung erzielen. Fitnessmarkt und<br />

Gesundheitssystem müssen deshalb noch besser<br />

verzahnt werden.“<br />

Die Fitnessclubbetreiber sind angehalten, sich<br />

anders und neu zu positionieren. Sie bieten nicht<br />

mehr lediglich einen Sportraum an, sondern sollten<br />

sich vielmehr zu einer qualifizierten Betreuungsinstanz<br />

entwickeln, die die Leute im Optimalfall<br />

überall erreicht – via digitaler Angebote<br />

zu Hause, als BGM-Maßnahme im Betrieb. Die<br />

Betreuungsangebote müssen in alle Richtungen<br />

erweitert werden, weil auch die Kundenansprüche<br />

steigen: Die Leute wollen den Sport möglichst<br />

nahtlos in ihren Alltag integrieren. Das Mitglied will<br />

nicht mehr dafür zahlen, in fest definierten Zeiten<br />

an einem fest definierten Ort zu trainieren, sondern<br />

ein möglichst breit gefächertes Sportdienstleistungsmodell<br />

in Anspruch nehmen. Wer diese<br />

Bedürfnisse erfolgreich befriedigt, wird auch in Zukunft<br />

mit seinem Fitnessstudio Erfolg haben. Wenn<br />

die eigene Anlage darüber hinaus hochqualifizierte<br />

Trainer vorzuweisen hat, die fundiertes Profiwissen<br />

vermitteln, sozial kompetent sind und tolle Kurse<br />

veranstalten, ist auch nicht zu befürchten, dass der<br />

Laden plötzlich leer ist. Auch die Rolle der Aggregatoren<br />

sollte in einem positiveren Licht gesehen<br />

werden: Sie bieten mit ihrer Reichweite viele Möglichkeiten,<br />

Zielgruppen zu erreichen, für die viele<br />

Studios bis dahin quasi unsichtbar waren.<br />

Viele kleine Clubs haben die Furcht, dass sie im<br />

Wettbewerb gegen die finanzstarken Ketten nicht<br />

bestehen können, die viel mehr Möglichkeiten haben,<br />

sich maximaler Marketing-Power zu bedienen.<br />

Riesenprojekte wie das The Mirai, das in Oberhausen<br />

unter der Ägide von Rainer Schaller entsteht,<br />

wirken auf manchen einschüchternd. Die Kleinen<br />

sind deshalb gefordert, sich zu spezialisieren und<br />

zu definieren. Mit einem maßgeschneiderten Angebot<br />

für Senioren, Frauen oder Reha-Bedürftige<br />

hat man gute Chancen, auch gegen scheinbar<br />

übermächtige Mitbewerber zu bestehen. Auch das<br />

aktuell angesagte Boutique-Konzept ist eine Option<br />

von vielen. Die Größe ist folgerichtig nicht entscheidend.<br />

Sondern vielmehr die Frage, welchen<br />

konkreten Mehrwert ich in welcher Qualität bieten<br />

kann.<br />

<strong>FITNESS</strong> ALS MEGATREND<br />

Grundsätzlich hat die ganze Branche gute Karten.<br />

Weil sich das jetzt schon sehr populäre Thema Fitness<br />

in Zukunft noch mehr zum Megatrend entwickeln<br />

wird. Als Lebensstil, aber auch als Erlebnis.<br />

Die damit verbundenen Bedürfnisse werden rein<br />

digitale Angebote in absehbarer Zukunft nicht stillen<br />

können – weshalb Konzepte boomen werden,<br />

die digitale und analoge Elemente gekonnt verknüpfen<br />

und kombinieren. Merkmal eines Megatrends<br />

ist zudem, dass er Krisen trotzt. Eine monatelange<br />

Studioschließung hat schon zuletzt eben<br />

nicht dazu geführt, dass sich die Menschen vom<br />

Thema abwenden, sondern dass die Sehnsucht<br />

nach Wiedereröffnung mit jeder Woche stärker<br />

wird. Es spricht deshalb nichts dagegen, dass sich<br />

das starke Wachstum der letzten Dekade nach der<br />

erfolgten Unterbrechung weiterhin fortsetzt.<br />

Dieses Wachstum ist aber kein Selbstläufer. Son-<br />

30<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


dern erfordert permanente Anpassungen. Angefangen<br />

bei den Verträgen: Natürlich haben die<br />

klassischen 24-Monats-Abschlüsse mit dazu beigetragen,<br />

dass die Branche während Corona nicht<br />

untergegangen ist. Trotzdem führt kein Weg daran<br />

vorbei, auch Tarife anzubieten, die dem Bedürfnis<br />

Rechnung tragen, sich nicht für zwei Jahre fest<br />

binden zu wollen. Kürzere Laufzeiten können als<br />

Lockmittel dienen. Sobald aus Neukunden zufriedene<br />

Stammkunden geworden sind, landen die<br />

schnell trotzdem wieder beim 24-Monats-Modell.<br />

Die klassischen Karteileichen, die nach vier Wochen<br />

Training nie wiederkommen, aber zwei Jahre<br />

Beitrag zahlen, werden in Zukunft auf alle Fälle<br />

weniger.<br />

Der Boom wird auch durch die Tatsache befeuert<br />

werden, dass sich die Menschen in ihrem Alltag<br />

immer weniger bewegen und dadurch das Bewegungsbedürfnis<br />

wächst. Bewegung wird nicht<br />

mehr als selbstverständlich wahrgenommen, sondern<br />

als Luxus, den man sich gönnen muss und<br />

will. Die Studios vermitteln eine Bewegungskompetenz,<br />

die auch erhalten bleibt, wenn die Studios,<br />

wie zuletzt geschehen, geschlossen haben. Dann<br />

zeigt sich, dass ein Fitnesssportler aus eigenem<br />

Antrieb seine Bewegungsaktivität anpasst und<br />

sich beispielsweise zum Joggen aufrafft, anstatt<br />

einfach auf der Couch zu liegen. Dieses Profil gilt<br />

es zu schärfen: Das Fitnessstudio als Gesundheitsschule.<br />

Ein derartiger Anspruch lässt sich nur mit gutem<br />

Personal mit Leben füllen. Diesbezüglich wird<br />

jeder Studiobetreiber in Zukunft noch genauer<br />

schauen müssen, ob er mit angelernten Hilfskräften<br />

die erwartete Servicequalität bieten kann.<br />

Zumal der Anteil der Leute, die trotz oder wegen<br />

einem Handicap trainieren wollen/müssen, weiter<br />

zunehmen wird. Einen topfitten 22-jährigen<br />

kann jeder betreuen, bei einem diabeteskranken<br />

88-jährigen sieht das schon anders aus. Die Branche<br />

muss aus gänzlich eigener Überzeugung die<br />

Aus- und Weiterbildung ihres Personals fördern<br />

und fordern – nicht nur aus Gründen der Außendarstellung.<br />

Mittel- und langfristig lässt sich damit<br />

ein Qualitätsniveau erreichen, das genormt werden<br />

kann und das jeder kritischen wissenschaftlichen<br />

Untersuchung standhält.<br />

Gleichzeitig gilt es, die kaufmännische Kompetenz<br />

zu erhöhen: Eigenkapitalquote und Bonität haben<br />

sich zwar in den letzten Jahren verbessert. Verglichen<br />

mit der Gesamtwirtschaft ist die Branche im<br />

Durchschnitt aber immer noch schlechter aufgestellt<br />

– was die Anfälligkeit bei Erschütterungen<br />

jeglicher Art erhöht. Der Einzelhandel zum Beispiel<br />

wird in der Regel mit weniger Leidenschaft<br />

betrieben als ein Fitnessstudio. Ist aber deutlich<br />

fokussierter auf das betriebswirtschaftliche Ergebnis<br />

- und damit am Ende des Tages erfolgreicher.<br />

Wir müssen uns unsere Leidenschaft bewahren<br />

– dürfen aber trotzdem die nüchterne Kalkulation<br />

nicht vergessen.<br />

ZEHN JAHRE SPÄTER<br />

Die Fitnesslandschaft in 2030 – eine Utopie:<br />

Die Fitnessbranche hat es geschafft, als Fundament<br />

für Lebensqualität und Gesundheit wahrgenommen<br />

zu werden. Und ist auch wegen ihrer<br />

Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen, hochgeschätzt<br />

– von Medien, Öffentlichkeit und Politik<br />

gleichermaßen. Der digitale Wandel hat erfolgreich<br />

stattgefunden und auch die Digital Natives<br />

nehmen die vielfältigen Angebote wahr und an.<br />

Der Fitnessmarkt ist ein geschätzter Arbeitgeber<br />

für hochqualifiziertes, junges Personal, das Spaß<br />

am Job und ein gutes Einkommen hat. Alle Entscheider<br />

bei Krankenkassen, Ärzteschaft und<br />

Firmen haben realisiert, dass Fitness Ihren Mitarbeitern/Patienten/Mitgliedern<br />

einen konkreten<br />

Mehrwert bietet, von dem alle Seiten nachhaltig<br />

profitieren.<br />

Wir alle müssen unseren Beitrag leisten, um aus<br />

diesem Traum Realität werden zu lassen.<br />

Neue Mobilität: Körperliche<br />

Aktivität entwickelt sich von<br />

einer Selbstverständlichkeit<br />

zum Luxusgut<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 31


BEST PRACTICE<br />

Schrei<br />

nach<br />

Liege<br />

Die Andumedic 3 von hhp dient der Therapie<br />

und Regeneration. Wir besuchen Thorsten<br />

Dahl im Workout Bad Schwartau. In dessen<br />

Studio ist die Andullations-Liege seit Februar<br />

2019 im Einsatz. Uns interessieren die<br />

Erkenntnisse<br />

Riesengroß und komplett durchtrainiert ist der Partner<br />

einer Angestellten des Studiobetreibers. Und eines<br />

Tages so verspannt, dass er sich nicht einmal mehr<br />

die Schuhe binden kann, ohne laut zu stöhnen. Thorsten<br />

Dahl schickt ihn auf die Liege – danach ist der Schmerz<br />

wie weggeblasen. Geschichten wie diese hat der joviale Norddeutsche<br />

eine Menge auf Lager. Er erlebt sie alle live: Von früh<br />

bis spät ist der ehemalige Polizist in seinem Studio, das er 2014<br />

übernommen hat. „Ich lebe und liebe meinen Job. Jedes Gerät<br />

probiere ich vor Anschaffung selbst ausgiebig aus. Zum Einsatz<br />

kommen nur Produkte, von denen<br />

ich restlos überzeugt bin,“ erklärt der<br />

robuste 50-Jährige. „Ich empfehle jedem<br />

Mitglied, nach einem intensiven Training<br />

15 Minuten auf der Liege zu relaxen.“<br />

Die Liege bedient sich des Prinzips der<br />

Andullation. Dabei wird durch Schwingungsmotoren<br />

ausgelöste mechanische<br />

„Ich benutze<br />

sie täglich“<br />

Vibration mit Infrarot-Tiefenwärme kombiniert.<br />

Die Andullation zielt nicht auf ein<br />

spezielles Organ ab, sondern beeinflusst<br />

alle wesentlichen Funktionen des Organismus<br />

– präventiv und therapeutisch.<br />

Zielsetzung: die Flüssigkeiten im Körper<br />

in Bewegung zu versetzen und damit<br />

die Durchblutung zu verbessern. Der<br />

Verwendungsbereich ist entsprechend<br />

vielfältig: Die Andumedic ist anwendbar bei Verspannungen<br />

und Muskelschmerzen. Auch gegen Rückenschmerzen und die<br />

daraus resultierenden Folgebeschwerden soll sie helfen. Sie<br />

lindert Nacken- und Schulterbeschwerden, Rheuma, Arthrose,<br />

Sowohl Studioleiterin Romina Campion als auch<br />

Inhaber Thorsten Dahl schwören auf die High-<br />

Tech-Liege, die über 21 Schwingungsmotoren<br />

und vier Infrarot-Wärmestrahlern verfügt<br />

Lymhödeme, Hexenschuss oder<br />

Wadenkrämpfe oder unterstützt einfach<br />

den Stressabbau. Wir probieren<br />

die Liege aus, Studioleiterin Romina<br />

Campion (23) weist uns ein. Das sanfte<br />

Rütteln wirkt sehr entspannend, zwei<br />

integrierte Infrarotlampen wärmen<br />

mir den Rumpf. 20 verschiedene Programme<br />

können angewählt werden<br />

– je nach Symptomen. „Im Rahmen<br />

von Corona haben viele Pflegekräfte<br />

und Ärzte unter strapaziösen Schichten<br />

gelitten. Denen haben wir deshalb<br />

50 Liegen kostenfrei zur Verfügung<br />

gestellt,“ erklärt Olav Pirmajer, Key<br />

Account Manager bei hhp. „Viele Anwender haben es sich auf<br />

ihr sogar mehrmals täglich bequem gemacht – das Feedback<br />

war entsprechend positiv.“ Das kann Thorsten verstehen: „Ich<br />

benutze sie selber täglich.“<br />

32<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


20 verschiedene Programme<br />

sind verfügbar - anwählbar<br />

per Handbedienung<br />

Fotos: © FED, Hersteller<br />

Workout Bad Schwartau: Komplett ausgestattet, liebevoll eingerichtet<br />

IM NAMEN DES VATERS<br />

Bruno Nuyttens Vater litt unter chronischen<br />

Schmerzen, die ihm Lebensenergie und -freude<br />

raubten. Um sie zu beseitigen, entwickelte sein<br />

heute 43-jähriger Sohn im Jahr 2000 die Andullations-Liege.<br />

Der Entwicklung lagen drei Zielsetzungen<br />

zugrunde: Linderung, Performance und<br />

Wellness. Diese Effekte sollen durch fünf Wirkprinzipien<br />

erreicht werden: Energieproduktion in<br />

den Zellen, Überlagerung der Schmerzsignale,<br />

Anregung der Blutzirkulation, Ingangsetzung von<br />

Entspannungsmechanismen, Stimulation des<br />

Lymphflusses. Jüngstes Upgrade für Anwender<br />

(in Kooperation mit Idiag): Um die Verbesserungen<br />

zu dokumentieren, wird der Rücken im 3-Monats-Abstand<br />

gescannt und vermessen. Bis heute<br />

hat hhp 180 000 der in Deutschland hergestellten<br />

Liegen verkauft. Aktueller Aktionspreis: ab 4400<br />

Euro.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 33


BEST PRACTICE<br />

Lesen<br />

macht Spaß<br />

Trainieren ist nicht alles – die<br />

Mitglieder wollen auch entspannen.<br />

Gerne schmökern sie deshalb in<br />

Magazinen. Das geht ab sofort<br />

online, statt auf Papier. Mit einem<br />

Flatrate-Abo von fitnessmagazine.biz<br />

stehen beeindruckende 150 Titel zur<br />

Verfügung. Für Studiobetreiber<br />

Heiko Pfeifer eine Steilvorlage<br />

Heiko Pfeifer (46),<br />

Geschäftsführer des Elixia,<br />

ist begeistert von der<br />

neuen App<br />

Der Chef des Elixia, einem Premiumstudio im<br />

Hamburger Norden, war in seinem früheren Leben<br />

Controller. Legt deshalb Wert auf Strukturen<br />

und Effizienz. An seinem gut organisierten Betrieb<br />

hat er Freude. Für das Wohlergehen seiner 4500<br />

Mitglieder reißt er sich ein Bein aus, Kundenzufriedenheit<br />

hat für ihn Priorität. Die erfordert aber<br />

bisweilen Maßnahmen, die ihm nicht behagen.<br />

„Wir haben jahrelang jede Woche für 80 Euro<br />

Magazine eingekauft, die wir in den Ruhezonen<br />

ausgelegt haben. Nach drei Tagen hat die Hälfte<br />

gefehlt, die andere war zerfleddert,“ umreißt er<br />

das Dilemma. Seit einem Monat ist das Problem<br />

gelöst: Der Lesestoff steht wie gehabt zur Verfügung,<br />

das bedruckte Papier ist allerdings durch<br />

Bits und Bytes ersetzt. Dank fitnessmagazine.<br />

biz hat jeder Kunde die Möglichkeit, sich die Titel<br />

seiner Wahl auf sein Endgerät zu laden und darin<br />

nach Herzenslust zu schmökern. Und zwar grenzenlos<br />

– Zeitschriften, die im Studiobereich abgerufen<br />

werden, bleiben auch nach dem Verlassen<br />

verfügbar. Und wer über kein entsprechendes<br />

Gerät verfügt? „Der kann sich eines am Einlass<br />

ausborgen.“<br />

HYGIENISCHE VIELFALT<br />

Seit Corona finden nicht nur<br />

Pedanten an abgewetzten<br />

Zeitschriften, die zuvor durch<br />

unzählige Hände gewandert<br />

sind, keinen Gefallen mehr.<br />

Fitnessmagazine.biz offeriert den Ausweg:<br />

Sobald der Studiobetreiber zu einem Preis ab 40<br />

Euro pro Monat ein Abo abgeschlossen hat, haben<br />

dessen Mitglieder per kostenfreier App die<br />

Möglichkeit, in 150 verschiedenen Tageszeitungen<br />

und Magazinen zu blättern.<br />

Fotos: © FED, Hersteller<br />

34<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Hi,<br />

<strong>SOCIETY</strong><br />

BEST PRACTICE<br />

Fitness<br />

Lavika Products GmbH<br />

Heidelberger Straße 5-7<br />

D-68519 Viernheim<br />

info@lavika.de<br />

www.lavika.de<br />

Tel.: + 49 6204 - 98097 - 60<br />

Fax: + 49 6204 - 98097 - 89<br />

Ihr Partner für Full-Service-Merchandising<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 35


LIFESTYLE<br />

Schalten Sie ab – und tauchen Sie mit uns ein: in die Welt der schönen Dinge.<br />

Wir präsentieren die neuesten Uhren, die spektakulärsten Reiseziele, die angesagteste<br />

Mode, die imposantesten Häuser, die abgefahrensten Gadgets und die dicksten Schlitten<br />

DESIGN ODER NICHTSEIN?<br />

Audemars Piguet hat in der Schweiz<br />

ein neues Museum errichtet (Bild und<br />

Seite 39). Panerai aus Mailand schlägt<br />

mit seiner Militäruhr einen eher martialischen<br />

Weg ein (S. 38). Von seiner<br />

idyllischsten Seite zeigt sich Italien in<br />

Positano, einem Fischerörtchen an der<br />

Amalfiküste (S. 40). Dort kann Mann in<br />

der neuesten Herbstmode (S. 42) durch<br />

enge Gässchen flanieren oder mit dem<br />

Drahtesel steile Berge erklimmen. Vom<br />

Isar Palais (S. 44) sind es nur wenige<br />

Autostunden in den Süden. Im Flug (S.<br />

46) vergeht die Zeit noch schneller.<br />

Fotos: © Hersteller<br />

BIGGER IS BETTER<br />

In unserem Auto-Bereich stellen wir die neuesten und stärksten Fahrzeuge vor, die aktuell zu<br />

haben sind. Unser Autor Thomas Geiger ist den taufrischen Alpina XB7 mit 621 PS gefahren<br />

(siehe Bild und Seite 48), den individuellsten SUV-Klops, den es momentan zu kaufen gibt. Das<br />

veredelte Dickschiff auf BMW-Basis fühlt sich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h<br />

auf der linken Autobahnspur am wohlsten. Wer lieber tief und sportlich sitzt, sollte am 30. Oktober<br />

2020 zum Bilster Berg kommen. Auf der Rennstrecke in der Mitte Deutschlands stehen<br />

26 Autos zur Probefahrt bereit – auch Boliden der 700-PS-Klasse (S. 50).<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 37


LIFESTYLE: WATCHES<br />

Terrorismusbekämpfung und asymetrische<br />

Kriegsführung sind die Kernkompetenzen<br />

der Comsubin-Spezialisten<br />

Comsubin, die Kampftauchertruppertruppe<br />

der talienischen<br />

Marine, ist eine der besten<br />

und gefürchtetsten Spezialeinheiten<br />

der Welt. Ausstatter<br />

Panerai legt ihr zu Ehren jetzt<br />

eine Uhr auf: Die Submersible<br />

Marina Militare Carbotech<br />

Kriegsgerät<br />

Schön zweckmäßig: Zifferblatt in Camouflage-<br />

Schwarz mit fluoreszierenden Punkten,<br />

Armband aus Kautschuk<br />

Wir müssen draußen bleiben: Kaum<br />

einem Zivilisten ist es jemals<br />

vergönnt gewesen, dem Tun der<br />

Kommandoeinheit beizuwohnen.<br />

Panerai macht’s jetzt möglich: Wer sich eines der nur<br />

33 hergestellten Exemplare sichert, bekommt eine<br />

Trainingsstunde mit der Truppe inklusive. Die Produktionszahl<br />

kommt nicht von ungefähr: 33 Goldmedaillen<br />

für Tapferkeit wurden den Comsubin-Mitgliedern<br />

im Lauf der Jahre verliehen. Der 1860 gegründete<br />

italienische Uhrenspezialist hat bei der<br />

Konstruktion der limitierten Uhr alle Register gezogen:<br />

Das Gehäuse der im schweizerischen<br />

Neuchatel montierten Taucheruhr verfügt über einen<br />

Durchmesser von 47 Millimetern und besteht<br />

aus Carbotech, einem Material auf Kohlefaserbasis,<br />

leichter als Titan, stabiler als Edelstahl. Das Herzstück<br />

stellt das mechanische Kaliber P.9010-Uhrwerk<br />

dar, mit einer Gangreserve von drei Tagen.<br />

Natürlich ist die Uhr wasserfest – bis zu einer Tiefe<br />

von 300 Metern. Der Preis liegt bei 18900 Euro, betuchte<br />

Kunden wie Sylvester Stallone oder Arnold<br />

Schwarzenegger können sich’s leisten.<br />

Das Gehäuse besteht aus einem<br />

Material auf Kohlefaserbasis, der<br />

Boden aus Titan. In letzteren hat die<br />

Manufaktur die stilisierte Abbildung<br />

eines Kampftauchers eingraviert<br />

38<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


AUDEMARS PIGUET<br />

Im schweizerischen Le Brassus, direkt neben<br />

dem historischen Produktionsort, eröffnet<br />

Audemars Piguet sein neues Museum<br />

Musée Atelier. Der vom dänischen Architekturbüro<br />

BIG entworfene Pavillon in Form<br />

einer Doppel-Spirale wird dominiert von drei<br />

Werkstätten, die von Galerien umgeben sind<br />

und gibt auf 2400 Quadratmetern einen Einblick<br />

in Geschichte, Herstellung und Produkte<br />

des 1875 gegründeten Luxusuhrmachers.<br />

BLANCPAIN<br />

Bei uns sind die Nager<br />

eher unbeliebt, die Chinesen<br />

mögen sie hingegen<br />

sehr: Die Asiaten<br />

feiern 2020 als Jahr der<br />

Ratte. Blancpain hat<br />

dem Tierkreiszeichen<br />

zuliebe jetzt eine Sonderserie<br />

aufgelegt – die<br />

Métiers d’Art Porcelaine<br />

mit handbemaltem Ratten-Porzellanzifferblatt.<br />

JAEGER-LECOULTRE<br />

Die Master Grande Tradition<br />

Grande Complication von Jaeger-LeCoultre<br />

verknüpft ein<br />

Tourbillon mit Minutenrepetition<br />

und Sternzeitkalender. Das Tourbillon<br />

rotiert nicht nur in seinem<br />

Käfig, sondern umrundet zudem<br />

einmal pro Sterntag das Zifferblatt.<br />

Im abgebildeten Rotgold<br />

kostet die Uhr 340 000 Euro, die<br />

Weißgold-Version schlägt mit<br />

420 000 Euro zu Buche. Beide<br />

Modelle werden jeweils nur acht<br />

Mal produziert.<br />

FUNDSTÜCK<br />

des Monats<br />

Fotos: © Hersteller, shutterstock<br />

HAMILTON<br />

1970 präsentierte Hamilton in<br />

New York mit der Pulsar die<br />

erste elektronische Armbanduhr<br />

mit Digitalanzeige. Jetzt<br />

gibt’s eine Neuauflage. Die<br />

heißt PSR und kostet 945 Euro.<br />

BREITLING<br />

Die neue Chronomat-Kollektion von<br />

Breitling wirkt zeitgemäß und modern,<br />

greift aber auch auf Elemente des ersten<br />

Chronomaten der Schweizer von<br />

1984 zurück. Preis: ab 7950 Euro.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 39


LIFESTYLE: TRAVEL<br />

Bella ciao<br />

Die italienische Lebensart lässt sich kaum verdichteter<br />

erleben, als in diesem 4000-Seelen-Nest –<br />

willkommen in Positano<br />

Positano geht unter die Haut. Es wirkt nicht real, wenn du dort<br />

bist, und es wird verlockend real, wenn du gegangen bist.“<br />

Selbst Schriftsteller John Steinbeck fiel es 1953 schwer, die Magie<br />

des Ortes in Worte zu fassen. Mit seinen in den Fels gehauenen<br />

bunten Häusern wirkt er so beeindruckend wie fragil, ein aus<br />

der Zeit gefallenes Postkartenidyll. Sehenswürdigkeiten wie die Kirche<br />

Santa Maria Assunta und der Hafen lassen sich vom besten Hotel des<br />

Ortes aus erkunden, dem Il San Pietro di Positano. Es ist der perfekte<br />

Ausgangspunkt für Ausflüge aller Art: Den berühmten „Pfad der Götter“<br />

soll schon Zeus begangen haben. Hartgesottene können an der Radtour<br />

teilnehmen, die Juliana Buhring, die Gattin des Hoteliers, ab 18. Oktober<br />

2020 ausrichtet: Auf dem 1000 Kilometer langen „Two Volcano Sprint“<br />

zwischen Vesuv und Ätna sind 24 000 Meter Höhenunterschied zu bewältigen.<br />

Für Buhring kein Problem: Sie hat 2012 auf zwei Rädern die<br />

Welt umrundet – und in 152 Tagen 29 000 Kilometer zurückgelegt.<br />

Fotos: © Hersteller, shutterstock<br />

Direkt an der Amalfiküste gelegen, hat sich Positano im Lauf der Jahrzehnte vom<br />

Fischerdorf zum Sehnsuchtsziel entwickelt. Zur Zeit des Nationalsozialismus wählten<br />

viele deutsche Schriftsteller und Künstler den Ort als Exil, etliche sind auf dem<br />

städtischen Friedhof beigesetzt. Auch Pablo Picasso und Elizabeth Taylor waren<br />

bekennende „Positano-Süchtige“. Die beste Reisezeit ist Mai bis Oktober mit<br />

Durchschnittstemperaturen von 20 bis 28 Grad.<br />

40<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


1970 eröffnete das spektakulärste und exklusivste Hotel des Ortes – das auf einem<br />

Felsvorsprung direkt am Meer errichtete Il San Pietro di Positano. Die von Vito Cinque<br />

und Juliana Buhring geleitete Luxus-Herberge verfügt über luxuriöse Räumlichkeiten<br />

mit Terrasse und Meerblick, ein Sternerestaurant, ein modernes Spa und einen per<br />

Lift zu erreichenden Privatstrand. Wer den zwischen Klippen gelegenen Tennisplatz<br />

nutzen will, sollte ausreichend Bälle mitnehmen…<br />

MIA SAN BIA<br />

Autor Rich Carbonara ist Amerikaner, mag Bier aber offensichtlich<br />

lieber als Pasta und Burger: In seinem 328 Seiten<br />

dicken Reiseführer „Bierwandern Bayern“ hat er seine<br />

50 liebsten Wanderungen zusammengestellt, die eines<br />

gemeinsam haben: Sie enden in einer Brauerei. Wo die<br />

besten Biere zu finden sind, weiß der Experte: Der Großteil<br />

der Touren spielt in Oberfranken. Wer den berühmten<br />

Fünf-Seidla-Steig absolviert, kann auf 10 Kilometern Strecke<br />

sogar fünf Brauereien absolvieren. Carbonara hat viel<br />

getrunken. Und ist viel gelaufen: Das Buch macht Lust auf<br />

Bewegung – und die anschließende Einkehr.<br />

POSITANO<br />

WIPFEL DER LUST<br />

Stolze 1400 Meter ist der neue Baumwipfelpfad im österreichischen<br />

Salzkammergut lang, zu dessen Einstieg<br />

man per Seilbahn gelangt. Zahlreiche Erlebnis- und Lernstationen<br />

sorgen für Abwechslung. Highlight des Pfades<br />

ist der 39 Meter hohe Aussichtsturm mit spektakulärem<br />

Rundumblick und 75 Meter langer Tunnelrutsche. Die<br />

Wipfelpfad-Saison endet erst im Winter – die Anlage hat<br />

bis 15. November geöffnet. Ein Zwilling des Salzkammergut-Pfads<br />

steht übrigens im slowenischen Pohorje.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 41


LIFESTYLE: FASHION<br />

Saisonwechsel<br />

Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm wollen auch neue<br />

Styles einziehen. Man muss nicht jedem Trend Einzug<br />

gewähren, Stil beweist man, indem man Klassiker und<br />

Modisches mixt. Wer auf schlichte Teile setzt, die mit neuen<br />

Materialien, Mustern oder Schnitten auftrumpfen, sieht<br />

zeitgemäß aus und hat lange Freude an seiner Garderobe<br />

Wie eine klassische<br />

Kombi gleich<br />

lässiger aussieht:<br />

Hemd zur Hälfte in<br />

den Bund stecken<br />

und Hose krempeln.<br />

Von Tommy Hilfiger:<br />

Parka ca. 330 €,<br />

Cordhose ca. 120 €<br />

MULTITALENT<br />

Ein kuschelweicher<br />

Cashmere-Pullover<br />

wertet jeden Look<br />

auf. Brunello Cucinelli<br />

über mytheresa.<br />

com, ca. 820 €<br />

KLEINKARIERT<br />

Glencheck, Hahnentritt,<br />

Tartan – mit Karomustern<br />

liegt man<br />

diese Saison immer<br />

richtig. Hugo über<br />

zalando.de, ca. 140 €<br />

HELLES KÖPFCHEN<br />

Wer beim Styling mutig sein<br />

möchte, aber keine Experimente<br />

eingehen will, toppt<br />

seinen Look jetzt mit einem<br />

Hut. Stetson, ca. 160 €<br />

TRITTFEST<br />

Hineinschlüpfen und die<br />

Welt erobern! Loafer passen<br />

immer und überall. Wenn’s<br />

kälter wird, farbige Socken<br />

dazu tragen. Tod’s über mytheresa.com,<br />

ca. 475 €<br />

42<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


EIN GUTER FANG<br />

Eine Lammfell-Jacke ist eine Investition<br />

fürs Leben und immer ein Hingucker.<br />

Die neue Hüftlänge und der<br />

Reißverschluss erinnern an coole Pilotenjacken.<br />

Sandro, Preis auf Anfrage<br />

HOCH HINAUS<br />

High-Top-Sneakers sind ideal<br />

für den Übergang, Leder-Modelle<br />

im Trekking-Stil stehen<br />

diesen Herbst hoch im Kurs.<br />

Veja, ca. 165 €<br />

ALLES IM GRIFF<br />

Taschen mausern sich<br />

auch in der Männerwelt<br />

immer mehr zum<br />

Trend-Accessoire. Jetzt<br />

gilt: je größer, desto<br />

besser. Ted Baker, ca.<br />

350 €<br />

Natur pur<br />

MACH MAL HALBLANG<br />

Polo-Shirts gehören zu unseren<br />

All-Time-Favorits, denn<br />

mit ihnen sieht man sofort<br />

angezogen aus. Neu: Details<br />

wie die farbigen Streifen. Burberry<br />

über mytheresa.com,<br />

ca. 290 €<br />

Erdige Töne ruhig miteinander<br />

mischen, das wirkt schick<br />

GRAUZONE<br />

Mit Metallgestell und<br />

leicht eckig, so sollten<br />

Sonnenbrillen jetzt aussehen.<br />

Das Beste: diese<br />

Form steht so gut wie<br />

jedem. Dior, ca. 390 €<br />

Das It-Piece der Saison:<br />

Pufferjacket mit aufgesetzten Taschen.<br />

Dazu passt ein edler Ton-in-Ton-Look.<br />

Von Bogner: Daunen-Parka ca. 900 €,<br />

Cordhose ca. 270 €<br />

FEINE RIPPCHEN<br />

Cord ist wieder da,<br />

und zwar auf Hosen<br />

und Oberteilen. Wie<br />

man es jetzt trägt?<br />

Im Materialmix mit<br />

Wolle oder zur Stoffhose.<br />

Tommy Hilfiger,<br />

ca. 120 €<br />

Fotos: © Hersteller<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 43


LIFESTYLE: LIVING<br />

Haus am Fluss<br />

Deutschlands prachtvollste<br />

Villa entsteht<br />

momentan im Herzen<br />

Münchens. Der Isar<br />

Palais im Herzogpark<br />

liegt direkt am Wasser<br />

und wird 2022 fertiggestellt.<br />

Bei Oliver Herbst,<br />

Bayerns erfolgreichstem<br />

Luxusmakler, stehen die<br />

Interessenten Schlange<br />

Immobilienvermittler<br />

Oliver Herbst (52)<br />

von Immovision<br />

Margot Hielscher wurde mit dem Nachkriegs-Film<br />

„Hallo Fräulein“ berühmt. Zwei Mal trat sie als<br />

Sängerin beim Grand Prix de la Eurovision an.<br />

2017 starb sie mit 97 Jahren. 1955 ließ sich die Diva<br />

direkt an der Isar von Architekt Paul Strober einen nüchternen<br />

Bungalow im Bauhaus-Stil errichten. Das Gebäude wird aktuell<br />

abgerissen. Auf dem Grundstück in der Pienzenauerstraße entsteht<br />

stattdessen ein Gebäude, das weniger avantgardistisch<br />

daherkommt, aber deutlich prunkvoller und luxuriöser. Der<br />

Stil ist angelehnt an die herrschaftlichen Villen anno 1900, will<br />

Klassik und Moderne vereinen. Der zukünftige Besitzer darf sich<br />

über einen unverbauten Blick auf die Isar und das gegenüberliegende<br />

Ufer mit seinen sanft ansteigenden Wiesen freuen. Die<br />

geplante zweistöckige Villa verfügt über drei Wohnungen mit<br />

insgesamt 1168 Quadratmetern Wohnfläche und 1300 Quadratmeter<br />

Garten, Swimming-Pool auf dem Dach und Spa- und<br />

Fitness-Bereich im Untergeschoss. Bestandteil des Konzepts:<br />

eine Tiefgarage mit Einzelstellplätzen und Waschplatz. Die Fertigstellung<br />

soll 2022 erfolgen. Vermittler der Prachtimmobilie ist<br />

Oliver Herbst, „Münchens Luxusmakler Nr. 1“ (Focus). Der muss<br />

sich um den Verkauf wenig Sorgen machen: „Lage und Konzept<br />

des Projekts wecken Begehrlichkeiten - das Telefon klingelt von<br />

früh bis spät.“<br />

44<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


ARMSESSEL<br />

Menu hat einen neuen Indoor-Stuhl im Sortiment,<br />

den Harbour Lounge Chair. Der ist gestaltet, wie<br />

es der Philosophie der dänischen Möbelmanufaktur<br />

entspricht: sehr hochwertig, sehr elegant, sehr<br />

reduziert. Der edle Stoffbezug ist in verschiedenen<br />

Farben mit passendem Sitzkissen erhältlich,<br />

das hölzerne Untergestell besteht optional aus<br />

Eiche oder Walnuss.<br />

LICHTBLICK<br />

Die neue Ambient Collection von Gloster ist in<br />

vielen verschiedenen Designs erhältlich – von<br />

schlicht bis ausladend. Elementare Gemeinsamkeit<br />

der Garten-Leuchten der Serie: Sie sind alle<br />

wasserdicht und kabellos – die LED-Lampen werden<br />

von Solarzellen gespeist. Weiteres verbindendes<br />

Element: das warme, unaufdringliche Licht.<br />

Der zweistöckige Isar Palais mit<br />

drei Wohnungen verfügt über alle<br />

erdenklichen Annehmlichkeiten:<br />

einen großen Garten, Swimming-<br />

Pool auf dem Dach, Spa- und<br />

Fitness-Bereich im Keller und<br />

eine geräumige Tiefgarage<br />

Fotos: © Hersteller<br />

OUTDOOR-COUCH<br />

Man kann sich das neue Vulcano-Sofa vom italienischen<br />

Produzenten Flexform natürlich ins<br />

Wohnzimmer stellen. Es darf aber auch nach<br />

draußen – es widersteht Wasser, Sonne, Chlor<br />

und Salznebel. Das Gestell besteht aus Bootsbau-Sperrholz,<br />

die Arm- und Rückenlehnen aus<br />

Nickel-Chrom-Stahl, die Bezüge aus Polypropylenfaser<br />

und PU-Gummi.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 45


LIFESTYLE: GADGETS<br />

Bekanntes Flugobjekt<br />

Die Zeiten, als DJI nur Experten ein Begriff war, sind lange vorbei: Drei von<br />

vier Drohnen weltweit kommen inzwischen vom chinesischen Hersteller. Der<br />

bringt mit der Mavic Air 2 eine neue Allround-Drohne auf den Markt<br />

DJI-Gründer Wang Tao (39) nennt<br />

sich inzwischen Frank Wang und ist<br />

rund 4,8 Milliarden Dollar schwer<br />

Schon unheimlich, was eine<br />

moderne Drohne so alles<br />

kann: „Wählen Sie ein Zielobjekt<br />

aus, dem die Mavic<br />

Air 2 automatisch folgen soll“<br />

wird die Active-Track-30-Funktion<br />

zum Beispiel lapidar erklärt.<br />

„Modernste Kartierungstechnologie<br />

und neue Flugrouten-Algorithmen bieten<br />

eine verbesserte Zielobjektverfolgung“.<br />

Zum Glück ist die Drohne nicht mit<br />

einem Marschflugkörper bestückt, sondern nur mit<br />

einer Kamera – das Ziel kann nur fotografiert werden, nicht<br />

liquidiert. Die integrierte Hasselblad ermöglicht 4K-Videoaufnahmen<br />

oder Fotos mit bis zu 48 Megapixeln. Ein motorisierter<br />

Gimbal gleicht Verwacklungen aus, die Hyper-<br />

Light-Funktion ermöglicht rauscharme Bilder auch bei<br />

schlechten Lichtverhältnissen. Die zusammenklappbare<br />

Drohne wiegt nur 570 Gramm und bleibt bis zu 34 Minuten<br />

in der Luft. Noch imposanter sind die 10 Kilometer Reichweite<br />

zwischen Fernbedienung und Drohne. Es empfiehlt<br />

sich trotzdem, stets auf Sicht zu fliegen, obwohl Sensoren<br />

zur Kollisionsvermeidung verhindern, dass die Drohne<br />

irgendwo dagegen kracht (zum Beispiel gegen eine Boeing).<br />

Mit der DJI Fly App dockt man sein Smart Phone an<br />

die Fernsteuerung. Das Telefondisplay zeigt dann an, was<br />

die Drohne filmt. Das generierte Material lässt sich im Anschluss<br />

in der App bearbeiten. Preis: ab 849 Euro.<br />

Dank Klappmechanismus gut zu transportieren<br />

46<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


KÜCHENHELFER<br />

Ab sofort ist die neue Küchenmaschine von Bosch verfügbar<br />

– der Cookit. Der überzeugt nicht nur mit ausgezeichnetem<br />

Design, sondern macht auch die ganze Familie satt – dank großem<br />

Drei-Liter-Topf. Den Inhalt brät der Allrounder mit bis zu<br />

200 Grad an. Sieben Tools liegen bei – für alle erdenklichen<br />

Anforderungen. Im Rahmen der Guided-Cooking-Funktion unterstützen<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitungen den Koch-Amateur.<br />

Mit der kostenlosen Home Connect-App sind regelmäßig neue<br />

Rezepte verfügbar – die per WLAN auf den Cookit gespielt<br />

werden können. Zudem stehen 24 Automatikprogramme zur<br />

Verfügung. Im Dampfgarmodus erweitert ein entsprechender<br />

Aufsatz das Nutzvolumen<br />

auf 4,7 Liter und lässt dank<br />

Zwischenboden dreistöckiges<br />

Garen zu. Bei der Zubereitung von<br />

Teigen übernimmt das Gerät nicht nur das Kneten, sondern<br />

auch das Ruhenlassen. Fleischgerichte gelingen per Sous-vide<br />

oder krossem Anbraten. Für Fortgeschrittene steht ein manueller<br />

Modus zur Verfügung – damit lassen sich Geschwindigkeit,<br />

Temperatur und Zeit individuell einstellen. Ausgewählte<br />

Fachgeschäfte bieten deutschlandweit Vorführungen an.<br />

Preis: 1299 Euro.<br />

Fotos: © VCG / gettyimages, Hersteller<br />

SPIELGEFÄHRTE<br />

Die Playstation 5 ist endlich enthüllt<br />

worden. Zwei Varianten sind verfügbar,<br />

eine mit, eine ohne Laufwerk. Eckdaten:<br />

AMD-CPU Zen 2, SSD-Festplatte<br />

mit 825 Gigabyte, Grafikprozessor mit<br />

8K-Auflösung. Wann Sie konkret erscheint?<br />

Allerfrühestens im Oktober<br />

2020, aber garantiert rechtzeitig zum<br />

Weihnachtsgeschäft. Preis: rund 500<br />

Euro.<br />

ROBOCOP<br />

Inspiriert vom Tesla Cybertruck hat<br />

der russische Handy-Veredler Caviar<br />

ein angeblich unzerstörbares Telefon<br />

entwickelt – limitiert auf 99 Exemplare.<br />

Das Cyberphone basiert auf dem iPhone<br />

11 Pro und verfügt über eine stabile<br />

Titan-Hülle. Die massive Platte, die den<br />

Bildschirm abdeckt, verwandelt sich<br />

bei Bedarf in einen komfortablen Halter.<br />

Preis: ab 6800 Euro.<br />

ZAUBERBÜRSTE<br />

Die neue Oral-B iO setzt<br />

auf Magnettechnik statt<br />

Mechanik. Damit soll sie<br />

ungeahnt sanft und leise<br />

zu Werke gehen. Ein intelligenter<br />

Sensor schützt das<br />

Zahnfleisch, er warnt bei zu<br />

viel Druck mit rotem Licht.<br />

Ein interaktives LED-Display<br />

hilft bei der Navigation<br />

durch die verschiedenen<br />

Funktionen und Einstellungen.<br />

KI-basierte Putztechnikerkennung<br />

unterstützt<br />

die ganzheitliche Reinigung<br />

des Mundraums. Via<br />

App wird angezeigt, welche<br />

Bereiche noch besser<br />

gebürstet werden sollten.<br />

Preis: 299 Euro – erhältlich<br />

in verschiedenen Farben.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 47


LIFESTYLE<br />

Dick<br />

fährt<br />

gut<br />

Der BMW X7 gehört zu den Sportlern unter<br />

den SUV-Schwergewichten. Lässt bei<br />

Leistung und Luxus aber trotzdem noch<br />

Luft nach oben. Sehr zur Freude einer kleinen,<br />

aber feinen Automanufaktur aus dem<br />

Allgäu. Wir durften den Alpina XB7 testen<br />

V8-Biturbo<br />

Leistung 457 kW/621 PS<br />

0-100/200 km/h 4,2/14,9 s<br />

Vmax 290 km/h Zugegeben, es gibt bessere Autos für die<br />

Verbrauch 13,9 l<br />

Rennstrecke als einen Geländewagen<br />

Preis 155 200 Euro<br />

von 5,15 Metern und 2,5 Tonnen. Doch<br />

wenn der Weg zum Büro tatsächlich über<br />

den Bilster Berg führt, dann haben gut situierte<br />

SUV-Fahrer mit Familiensinn jetzt eine neue Alternative<br />

– denn bei Alpina läuft sich für 155 200 Euro<br />

aufwärts gerade der neue XB7 warm. Er basiert<br />

auf dem BMW X7, der seit letztem Sommer die<br />

SUV-Flotte der Bayern<br />

krönt. Der ist zwar schon<br />

deutlich dynamischer<br />

als ein Audi Q7 oder ein<br />

Mercedes GLS. Doch<br />

viel zu nah am kleinen<br />

Bruder X5 positioniert<br />

und obendrein eher<br />

auf Pampers als Performance<br />

optimiert, hat<br />

BMW nach oben noch<br />

viel Spielraum gelassen<br />

und den Anschluss an<br />

Alpina-Geschäftsführer Andreas Bovensiepen (57)<br />

Autos wie den Bentley<br />

Bentayga verpasst. Macht nichts. Dafür gibt’s ja Alpina.<br />

Der langjährige BMW-Partner, der sich selbst<br />

eher als „Hersteller exklusiver Automobile“ denn als<br />

schnöder Tuner sieht, macht aus dem Koloss ein<br />

Kraftpaket, mit dem man sich tatsächlich auf eine<br />

Rennstrecke trauen kann. Und ein bisschen mehr<br />

Glanz und Gloria gibt’s für den Kaventsmann obendrein.<br />

Dafür kleben sie in Buchloe feine goldene<br />

Zierstreifen auf den Lack und steppen die Sitze neu.<br />

Das größte Augenmerk der Allgäuer lag freilich auf<br />

dem 4,4 Liter großen V8-Benziner hinter der riesigen<br />

Niere. Wo der ab Werk auf 530 PS kommt, kitzelt<br />

Alpina 621 PS aus dem Turbo-Triebwerk. Und<br />

weil jetzt 800 statt 750 Nm im Datenblatt stehen,<br />

gelingt auch der Sprint ein bisschen besser: Mit 4,2<br />

Sekunden von 0 auf 100 km/h nimmt der XB7 seinem<br />

braven Bruder immerhin eine halbe Sekunde<br />

ab. Und auch die 14,9 Sekunden bis zum Erreichen<br />

der 200er-Marke können sich sehen lassen bei so<br />

einer Wuchtbrumme.<br />

Weil Alpina dazu das Fahrwerk verstärkt und das<br />

Set-up der Luftfeder genauso modifiziert hat wie<br />

die Allradlenkung und den Wankausgleich, weil<br />

48<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


LIFESTYLE: CARS<br />

Autor Thomas Geiger ist einer der renommiertesten Autojournalisten des Landes<br />

NOVITEC GIBT DEM PFERD DIE SPOREN<br />

Von Null auf 100 km/h in 2,7 Sekunden! Das kann nur der Ferrari<br />

F8 Tributo von Veredler Novitec Rosso. Nach einer umfassenden<br />

Tuning-Kur leistet der Italiener jetzt 787 statt 720<br />

PS. Das maximale Drehmoment schwillt von 770 auf 882 Newtonmeter<br />

an. Eine Hochleistungsauspuffanlage aus Edelstahl<br />

sorgt für einen noch satteren Klang. Die exklusiven Schmiederäder<br />

in 21 und 22 Zoll harmonieren perfekt mit dem Sportfedernsatz,<br />

der den Rassehengst um 35 Millimeter absenkt.<br />

Der Innenraum schwelgt in Luxus und Leder<br />

Fotos: © Hersteller<br />

in den 23-Zöllern Bremsen stecken mit Scheiben<br />

groß wie Familienpizzen und weil die elektronischen<br />

Engel etwas mehr Spaß zulassen, fühlt sich<br />

der XB7 auf der Rennstrecke weniger fremd an,<br />

als erwartet. Natürlich kann er seine Masse nicht<br />

ganz verhehlen und die Gesetze der Physik allenfalls<br />

dehnen und nicht brechen. Doch für einen<br />

Elefanten in Eile wirkt der Luxuslaster erstaunlich<br />

behände und lässt sich überraschend präzise<br />

über den Kurs führen. Trotzdem fährt Papi auf der<br />

Rennstrecke lieber alleine. Denn allen Fahrwerksfinessen<br />

zum Trotz kommt das Dickschiff in engen<br />

Kehren so sehr ins Wanken, dass es sonst fürs<br />

feine Leder in der dritten Reihe etwas gefährlich<br />

werden könnte. Doch spätestens in der Boxengasse<br />

klettert der Nachwuchs wieder ins Auto<br />

und der Sportler wird wieder zum Utility Vehicle.<br />

Und bei maximal 290 statt der beschaulichen 250<br />

km/h des Werkswagens wird selbst ein weiter<br />

Heimweg zur Kurzstrecke. Wann sind wir endlich<br />

da? Auf diese sich ständige wiederholende Frage<br />

des Nachwuchses gibt’s im XB7 nur eine Antwort:<br />

Bald, sehr bald.<br />

FACELIFT FÜR DIE POWERLIMO<br />

Mercedes-AMG hat den E 63 facegeliftet. Von außen verraten<br />

sowohl die Front mit breiterem Kühlergrill als auch das Heck<br />

mit neu geformtem Diffusor die Überarbeitung. Innen fällt das<br />

neue Infotainmentsystem mit Touchscreen ins Auge, dank „Hey<br />

Mercedes“-Sprachsteuerung hört der Mercedes aufs Wort. Mit<br />

einem neuen AMG-Schalter lassen sich Fahrmodi, ESP und<br />

Auspuffklang steuern. PS-Upgrade gibt’s keines. 571 PS müssen<br />

der Powerlimo reichen, die S-Version bringt es auf 612 PS.<br />

JETZT AUCH IN SPORTLICH<br />

Endlich ist der VW Arteon auch als R-Modell erhältlich – in<br />

beiden Karosserievarianten. Große 20-Zoll-Räder, fette Frontschürze<br />

und vier echte Endrohre geben ein Leistungsversprechen,<br />

das der 320 PS starke turboaufgeladene Vierzylinder<br />

einlöst. Ein Allradantrieb soll dessen 420 Newtonmeter nahtlos<br />

auf die Straße bringen, geschaltet wird per Siebengang-DSG.<br />

Per R-Knopf auf dem Sportlenkrad kann der Pilot direkt in den<br />

Race-Modus wechseln – für Sportpisten aller Art.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 49


LIFESTYLE: CARS<br />

Selbstfahrevent auf der Rennstrecke mit Gute-Laune-Garantie<br />

BlueChem Audi R8 V10 (620 PS)<br />

Stimmungskanonen<br />

Komo-Tec Lotus Exige (420 PS)<br />

Einmal Supersportwagen fahren - das bleibt für viele ein<br />

unerreichbarer Traum. Der jetzt in Erfüllung gehen kann -<br />

sogar gleich mehrfach. 26 Traumautos warten am Bilster Berg<br />

darauf, am 30. Oktober ausgiebig ausprobiert zu werden<br />

Mclaren 620R (620 PS)<br />

Starperformance AMG GT R (700 PS)<br />

Werner Gusenbauer, Experte für<br />

Drifterei und sportive Fahrertrainings<br />

lädt auch 2020 ein. Und alle<br />

kommen: Deutsche, Italiener,<br />

Franzosen, Amerikaner, Briten, Japaner und Koreaner.<br />

Sage und schreibe 26 Fahrzeuge stehen am<br />

30. Oktober auf einer der schönsten und modernsten<br />

Rennstrecken der Welt für Testfahrten bereit.<br />

Das Leistungsspektrum reicht bis 735 PS. Wer bei<br />

der Aufzählung der Teilnehmer nicht mit der Zunge<br />

schnalzt, dem ist nicht mehr zu helfen: Alfa<br />

Romeo Giulia QV, Alpine S, BlueChem Audi R8<br />

V10, Geiger Corvette C8, Herweth NLS Cayman,<br />

Jaguar F-Type SVR, Kia Stinger GT, Komo-Tec<br />

Lotus Exige, McLaren 620R, MK Motorsport M4,<br />

MTM Audi RS5, Plusline NLS BMW 325i, e30.tv<br />

BMW M3 (E30), Porsche 911 GT3, RennTech AMG<br />

A 45, Star Performance AMG GT R, Tesla Model<br />

3 Performance, TPS Performance Toyota Supra,<br />

Wolf-Racing Ford Mustang GT und mehr. Der<br />

Ablauf des Events ist denkbar einfach: Gewünschte<br />

Fahrzeuge aussuchen, anmelden, zum<br />

Bilster Berg kommen, einsteigen, losfahren. Ein<br />

Instruktor auf dem Beifahrersitz hilft beim Finden<br />

der Ideallinie und dabei, den anspruchsvollen<br />

Berg&Tal-Kurs kennen und verstehen zu lernen.<br />

TERMIN: 30. OKTOBER 2020, 9 - 17 UHR<br />

LEISTUNGEN:<br />

Rennstreckennutzung Bilster<br />

Berg, drei Runden Coaching, fünf<br />

Runden Selbstfahren, Taxirunde mit<br />

rennstreckenerfahrenem Instruktor,<br />

Wunschfahrzeug (nach gebuchter<br />

Kategorie) je nach Verfügbarkeit<br />

inkl. normalem Verschleiß, Sprit<br />

und Vollkaskoversicherung mit<br />

Selbstbeteiligung (SB);<br />

Softdrinks und Snacks;<br />

Begleitpersonen für 30 €<br />

KOSTEN PRO SLOT:<br />

Die Fahrzeuge sind in Kategorien eingeteilt:<br />

Bronze 299 € (2500 € SB), Silber 369 € (2500 € SB),<br />

Gold 449 € (3000 € SB), Platin 549 € (5000 € SB),<br />

Diamant 699 € (7000 € SB). Preise inkl. MwSt.,<br />

zahlbar 7 Tage nach Rechnungserhalt. Optional:<br />

2. Slot 50 € Nachlass, 3. Slot 80 € Nachlass<br />

ANMELDUNG:<br />

www.quer-ist-mehr.de/absc-bilsterberg,<br />

E-Mail: info@dcmsgmbh.de, Anmeldeschluss: 16.10.2020;<br />

Veranstalter ist die DCMS-GmbH<br />

Instruk tor Werner Gusenbauer mit Teilnehmerin<br />

Fotos: © Hersteller<br />

50<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


TUNE IT.<br />

LIFESTYLE<br />

STYLE IT.<br />

BRABUSSIZE IT !<br />

Das BRABUS Veredelungsprogramm für Ihren Mercedes-AMG GT 63 4MATIC+<br />

PowerXtra auf 588 kW | 800 PS und 1000 Nm • Platinum Schmiederäder 21“/22“<br />

Carbon Package • Klappenauspuffanlage • Fine Leather Interieur<br />

Auch erhältlich für viele weitere Mercedes-AMG Modelle.<br />

Info unter: 02041/777-0 • www.brabus.com<br />

BRABUS GmbH • Brabus Allee • 46240 Bottrop<br />

Official technology-partners<br />

Member of<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 51


<strong>FITNESS</strong>-KLIMA-INDEX<br />

Wir wollen es wissen<br />

<strong>FITNESS</strong>-<br />

KLIMA-INDEX<br />

Ab sofort fragen wir regelmäßig nach<br />

Ihrem Befinden, liebe Fitnessmacher:<br />

Per Mail bitten wir Sie, uns Ihre gegenwärtige<br />

Geschäftslage und Ihre Erwartungen<br />

für die kommenden Monate<br />

mitzuteilen. Die Erkenntnisse bilden das<br />

Gerüst für unseren Fitness-Klima-Index<br />

Der Geschäftsklimaindex ist ein monatlich vom ifo-Institut<br />

erstellter, weicher Frühindikator für die konjunkturelle<br />

Entwicklung in Deutschland und wird<br />

seit 1972 regelmäßig veröffentlicht. Der basiert aber<br />

ausschließlich auf Daten von Unternehmen des verarbeitenden<br />

Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des<br />

Einzelhandels. Was im Umkehrschluss heißt, dass die Situation<br />

in der Fitnessbranche nur am Rande gestreift wird – wenn<br />

überhaupt. Wir wollen es aber genau wissen: Und stellen Ihrer<br />

und unserer Branche deshalb zwei Fragen nach der gegenwärtigen<br />

und zukünftigen Geschäftslage.<br />

Die Erkenntnisse unserer ersten Umfrage sind erstaunlich:<br />

Zwar schätzen lediglich 24,4 Prozent der Befragten die aktuelle<br />

Situation als gut ein, als schlecht empfindet sie mit 34,1 Prozent<br />

aber ebenfalls keine Mehrheit. Beim Blick voraus hellt sich die<br />

Situation sogar auf – zumindest ein bisschen: Der Anteil der<br />

Pessimisten bleibt mit 34,1 Prozent zwar genau gleich – immerhin<br />

29,3 Prozent erwarten aber eine Verbesserung. Interessant<br />

wird es, wenn man sich beide Fragen in der Verknüpfung<br />

anschaut: Wer die aktuelle Situation als „gut“ empfindet, geht<br />

meist davon aus, dass sie in den kommenden Monaten noch<br />

besser wird – oder zumindest konstant bleibt. Wer die gegenwärtige<br />

Geschäftslage hingegen als „schlecht“ beurteilt, hat<br />

nahezu keine Hoffnung, dass sich daran etwas ändert – und<br />

stimmt deshalb bezüglich des kommenden halben Jahres fast<br />

durchgängig mit „gleichbleibend“ oder sogar noch „ungünstiger“.<br />

Zwischen gut und schlecht scheint die Schere also immer<br />

weiter auseinanderzugehen. Nur die Mitte bleibt relativ stabil.<br />

Wer aktuell zufrieden ist, rechnet überwiegend damit, dass sich<br />

daran in nächster Zeit wenig ändern wird – die Zahl der Ausschläge<br />

nach unten oder oben ist hier überschaubar.<br />

Nach der Umfrage ist vor der Umfrage: Schon bald wird Sie<br />

wieder eine entsprechende Fragemail erreichen – wir würden<br />

uns freuen, wenn Sie Ihren Beitrag leisten.<br />

52<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Umfrageergebnisse<br />

O-Töne<br />

DANIEL HAYMANN (41),<br />

GESCHÄFTSFÜHRER <strong>FITNESS</strong>4YOU<br />

WIE BEURTEILEN SIE IHRE GEGENWÄRTIGE<br />

GESCHÄFTSLAGE?<br />

34,1%<br />

41,5%<br />

24,4%<br />

In meinen neun Studios sind die Check-<br />

In-Zahlen um ca. 30 Prozent zurückgegangen,<br />

die Neuabschlüsse halten sich in Grenzen.<br />

Trotzdem bin ich optimistisch: Die Mitglieder, die kommen,<br />

sind froh und dankbar, wieder trainieren zu dürfen. Bezüglich<br />

des Fitness-Klimaindex lege ich mich deshalb gerne fest:<br />

Meine aktuelle Situation ist befriedigend, meine Erwartung<br />

für die nächsten sechs Monate aber positiv. Allerdings reicht<br />

die Mehrwertsteuersenkung auf 16 Prozent nicht aus – unter<br />

www.rettetdiefintessclubs.de fordere ich deshalb unverändert<br />

eine Absenkung auf sieben Prozent. Das dazugehörige Video<br />

wurde inzwischen über 12 Millionen Mal angeklickt. Ich habe<br />

dafür viel Solidarität und Anteilnahme erfahren. Sogar Gesundheitsminister<br />

Jens Spahn hat sich bei mir gemeldet. Ich habe<br />

das Gefühl, dass wir bei der nächsten Krise mehr Gehör finden<br />

werden. Aber am Ziel sind wir noch lange nicht. Aktuell<br />

sammle ich Unterschriften, um diesbezüglich den Druck zu<br />

erhöhen. Christian Lindner unterstützt die Petition bereits. Ich<br />

appelliere an jeden, der in unserer Branche tätig ist, ebenfalls<br />

teilzunehmen. Nur gemeinsam sind wir stark…<br />

gut<br />

befriedigend<br />

schlecht<br />

WIE SIND IHRE ERWARTUNGEN FÜR DIE<br />

NÄCHSTEN SECHS MONATE?<br />

MICHAEL KALLERT (48),<br />

GESCHÄFTSFÜHRER MICHAEL K.<br />

<strong>FITNESS</strong> CLUBS<br />

Fotos: © shutterstock, Hersteller<br />

günstiger gleichbleibend<br />

34,1%<br />

36,6%<br />

29,3%<br />

ungünstiger<br />

Die aktuelle Situation ist schlecht: Mein Studio<br />

in Pforzheim macht mir weniger Kummer, aber meinem Betrieb<br />

in München, erst seit 2019 profitabel, hat Corona praktisch<br />

fast den Garaus gemacht. Vor allem die älteren Mitglieder trauen<br />

sich nicht mehr zu trainieren, von ehemals 1350 Mitgliedern<br />

sind mir nur 1150 geblieben. Zudem steht mir das Ordnungsamt<br />

auf den Füßen. Neuabschlüsse gibt es fast keine. Von den hohen<br />

Fixkosten komme ich nicht runter, vom Vermieter ist momentan<br />

kein Entgegenkommen zu erwarten. Die Verluste summieren<br />

sich inzwischen auf rund 400 000 Euro in beiden Studios. Falls<br />

sich die Situation in München in den nächsten Monaten nicht<br />

verbessert ist eine Schließung wohl unumgänglich, aufgeben<br />

aber keine Option: ich will zwei neue Studios eröffnen. Ganz<br />

viele Studiobetreiber sind in einer ähnlichen Situation wie ich<br />

und kämpfen gegen den Untergang – ohne jegliche Unterstützung<br />

oder Wertschätzung durch die Politik. Am Ende des Tages<br />

profitieren die finanzstarken Ketten von der Krise. Der Anteil der<br />

Discounter wird wachsen – immer weniger Trainierende sind<br />

bereit, für ein gutes Angebot einen guten Preis zu zahlen.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 53


IN THE TEST<br />

Siegerparade<br />

Die Digitalisierung erleichtert<br />

das Verkaufsgespräch<br />

im Studio enorm<br />

Wir fahnden nach den herausragenden Big Brands<br />

der Branche – mit Hilfe unserer Leser. Die haben wir<br />

abstimmen lassen. Fragestellung: Welche Mitgliederverwaltungssoftware<br />

ist die beste? Mit Magicline,<br />

eSolution und Virtuagym präsentieren wir die Top 3<br />

Der Fitnessmarkt ist bisweilen ein Dschungel. Unzählige Produkte und<br />

Dienstleister buhlen um die Gunst der Kunden. Wir wollen bei der Orientierung<br />

helfen und Entscheidungen erleichtern. Maßen uns aber nicht an,<br />

die ultimative Beurteilungsinstanz zu sein. Die ist vielmehr der Anwender.<br />

Und genau den haben wir befragt. Im Rahmen einer Abstimmung durften<br />

Studiobetreiber Schulnoten für zehn Softwares vergeben. Die Sieger stellen<br />

wir auf den nächsten zwei Seiten vor – samt dem Menschen dahinter.<br />

Jedes der drei präsentierten Produkte hat markante Alleinstellungsmerkmale<br />

und befriedigt zielgenau die verschiedenen Anwenderwünsche.<br />

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Geben Sie auch bei unserer nächsten<br />

Umfrage Ihre Stimme ab, lieber Leser – wir sind auf Ihre Unterstützung<br />

angewiesen.<br />

54<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Platz3<br />

Note 2-<br />

„Unsere Kunden müssen nur einen<br />

Knopf drücken, um mit einem<br />

reichhaltigen digitalen Mitgliedschafts-Angebot<br />

live zu gehen“<br />

Hugo Braam, CEO von Virtuagym<br />

Neu eröffnet: Demostudio im<br />

niederrheinischen Willich<br />

Mehr als 5000 Videos und Live-Kurse<br />

für Mitglieder zu Hause nutzbar<br />

#STRONGERTOGETHER:<br />

UMSÄTZE DURCH DIGITALE<br />

ANGEBOTE STEIGERN<br />

Nicht ganz unerwartet landet Virtuagym<br />

unter den Top 3. Gestartet als<br />

Consumer App für virtuelles Training<br />

hat sich der Anbieter mittlerweile<br />

zur professionellen All-in-One<br />

Plattform für Studiobetreiber entwickelt.<br />

Neben Tools für Coaching<br />

und Clubverwaltung setzen die Niederländer<br />

auf ein großes Contentangebot.<br />

Im Zuge von Corona hat<br />

Virtuagym das Programm Stronger<br />

Together gelauncht. Neben neuen<br />

Funktionen wie der Integration von<br />

Livekursen, einer verbesserten Onlinecommunity<br />

sowie Ernährungsund<br />

Fitnesstracking schafft das<br />

Upgrade vor allem eines: Ein digitales<br />

Angebot, für das Studiobetreiber<br />

ihren Mitgliedern etwas berechnen<br />

können. Zusätzlich zum klassischen<br />

Laufzeitvertrag, oder sogar als eine<br />

vollständig auf das Studio gebrandete<br />

Mitgliedschaft.<br />

Platz2<br />

Note 2<br />

„Unsere Mitgliederverwaltungssoftware<br />

ist so<br />

ausgelegt, dass sie jedem<br />

Studio gerecht wird“<br />

eSolution Geschäftsführer<br />

Dr. Andreas Lintner<br />

Fotos: © Hersteller<br />

MEHR ZEIT FÜR IHRE MITGLIEDER<br />

Wer die eSolution Software das erste Mal öffnet, fühlt sich an ein hoch professionelles CRM<br />

System erinnert. Der Schwerpunkt der Lösung liegt eindeutig auf dem Bereich Mitgliederverwaltung.<br />

Entwickelt aus der Praxis für die Praxis deckt das Tool sowohl die Kommunikation<br />

zum Kunden als auch das gesamte Back-Office inklusive Zahlungsmodalitäten und<br />

Analyse ab. Die angeschlossene Zutrittssteuerung steuert den Checkin-Bereich. Das spart<br />

Mitarbeiterkapazitäten und schafft Freiraum für Neukundengewinnung, Mitgliederpflege<br />

und Studiomanagement. Mit der integrierten eMarketing-Lösung schicken Studiobetreiber<br />

Kursankündigungen raus, erinnern an Termine oder gratulieren Mitgliedern per WhatsApp<br />

zum Geburtstag. Insgesamt ein rundes Softwarepaket.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 55


IN THE TEST<br />

Note 1-2<br />

Platz1<br />

Henrik Gockel, Geschäftsführer<br />

Prime Time Fitness<br />

„Ich bin froh um jeden, der<br />

das Potenzial von Magicline<br />

noch nicht erkannt hat,<br />

denn das sichert mir den<br />

Wettbewerbsvorteil noch<br />

ein wenig länger“<br />

Self Service Station,<br />

bundesweit im Einsatz<br />

bei McFit<br />

VOLLE SALESPOWER FÜR STUDIOS<br />

Sport Alliance, vielen besser bekannt als Magicline, ist seit<br />

vielen Jahren eine Branchengröße im Bereich von Softwarelösungen<br />

für die Fitnessbranche. Als klassische Mitgliederverwaltung<br />

gestartet, hat sich das Unternehmen zur Mission<br />

gemacht, Studios vollkommen zu digitalisieren. Sport Alliance<br />

verfolgt dabei eine Mehrmarkenstrategie. Neben Magicline,<br />

der umfangreichen Verwaltungssoftware für Fitnessstudios<br />

gibt es zudem die Marken Eurofit 24 für ein effizientes Finanzmanagement,<br />

fitness.bedarf.de zum Bestellen von Equipment<br />

und Nutrition sowie NoExcuse als Mitglieder-App zur Kundenbindung.<br />

Alle Produkte lassen sich miteinander kombinieren<br />

und sind cloudbasiert.<br />

Eine besondere Stärke der Leadmarke Magicline ist es, ein<br />

intelligentes Leadmanagement in der Online- und Social Media-Werbewelt<br />

mit dem realen Verkaufsgespräch im Studio zu<br />

kombinieren. So erhält jeder Studiobetreiber eine Landingpage,<br />

auf der Interessenten erste Fragen beantwortet bekommen und<br />

einen Termin für ihr Probetraining vereinbaren können. Für das Verkaufsgespräch<br />

vor Ort stellt die Software ein integriertes Salestools bereit,<br />

mit dem Mitarbeiter in wenigen Schritten einen maßgeschneiderten Vertrag<br />

zusammenstellen können. Über MySports erhalten Studiobetreiber zudem<br />

Zugang zu 45 Mio. Erwerbstätigen als potentielle Mitglieder, was ein zusätzliches<br />

Salespotenzial verspricht.<br />

„Wir sind sehr stolz darauf, zu den besten Anbietern für Fitnessverwaltungssoftware<br />

auf dem Markt zu gehören. Es motiviert uns<br />

sehr und ich möchte mich hiermit bei allen Studiobetreiberinnen<br />

und -betreibern bedanken, die uns ihr Vertrauen schenken“<br />

Daniel Hanelt, Geschäftsführer der Sport Alliance GmbH<br />

56<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


IN THE TEST<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 57


IN THE CLUB<br />

Grüne Welle<br />

Nicht nur der Japanische<br />

Garten macht das frisch<br />

renovierte Meridian Spa<br />

& Fitness Am Michel zu<br />

einem Erlebnis, sondern<br />

auch der Rest. Wir haben<br />

das jüngst ausgezeichnete<br />

Hamburger Premiumstudio<br />

besucht<br />

Hamburg ist eine ganz besondere Stadt. Weltläufiger<br />

und kosmopolitischer als der Rest des Landes.<br />

Der Hafen war schon immer ein Tor zur Welt – und<br />

bringt und brachte die ganze Welt nach Hamburg.<br />

Nach seiner Ende 2019 erfolgten Renovierung gibt sich auch<br />

das Meridian Spa bewusst hanseatisch. Metallvertäfelungen<br />

aus planmäßig angerostetem Containerstahl gemahnen an die<br />

vollgepackten Frachtschiffe, die die Stadt regelmäßig anlaufen.<br />

Die Verkachelung ist inspiriert vom Wandschmuck des Elbtunnels.<br />

Und in die Spiegel eingeätzte Wahrzeichen der Stadt setzen<br />

diesen ein modernes Denkmal. Ein Denkmal ist auch vom<br />

spektakulären Japanischen Garten aus zu bestaunen. Hier haben<br />

erholungssuchende Wellness-Anbeter einen direkten Blick<br />

auf den Michel, den berühmtesten Kirchturm der Stadt. Der<br />

scheint nur einen Steinwurf entfernt – so zentral ist die Lage des<br />

urbanen Premiumstudios. Das wirkt nicht nur bewusst elitär<br />

58<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Wo früher ordentlich aufgereihte<br />

Cardio-Geräte standen (unten), ist jetzt die<br />

neue Functional-Training-Zone (rechts)<br />

„Hier hat sich<br />

eine Menge<br />

getan“<br />

Fotos: © Hersteller<br />

– sondern will es auch sein. Über das Wohl der<br />

Mitglieder, die monatlich 69 bis 105 Euro zu berappen<br />

haben, wacht die General Managerin Julia<br />

Feige. Der zierlichen 41-Jährigen Führungs-kraft,<br />

bei Meridian Spa & Fitness seit 2005 beschäftigt,<br />

entgeht kein Detail, das über Wohl und Wehe der<br />

anspruchsvollen Besucher entscheiden könnte.<br />

Mit dem Umbau ist sie zufrieden: „Hier hat sich<br />

eine Menge getan. Wir müssen unserer Klientel<br />

etwas bieten, das über den schnöden Standard<br />

weit hinausgeht,“ macht sie die Ambitionen des<br />

Unternehmens deutlich. Im Rahmen der Generalüberholung<br />

beließ man es nicht bei oberflächlicher<br />

Kosmetik. Eine großer Functional-Bereich<br />

mit Queenax-Turm und Human-Sports-Seilzugtraining<br />

trägt dem Zeitgeist Rechnung, statt<br />

angestaubter Theke gibt es eine moderne, personallose<br />

Lounge. Brandaktuelle Cardio-Geräte<br />

bringen das Publikum ins Schwitzen, ein Egym-<br />

Zirkel integriert die angesagten Digital-Geräte<br />

in die Anlage. Ingesamt 100 Kraft- und Ausdauergeräte<br />

stehen zur Verfügung – hier soll niemand<br />

Schlange stehen oder dem Trainingsnachbarn auf<br />

Bild oben: Grünpflanzen machen den<br />

Freihantel-Bereich wohnlich.<br />

Bild rechts: Im Rahmen der Renovierung<br />

wurden zahlreiche neue Geräte angeschafft<br />

– General Managerin Julia Feige<br />

führt den Elliptical Fitness Crosstrainer<br />

EFX 885 mit verstellbarer Cross Ramp vom<br />

finnischen Hersteller Precor vor<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 59


IN THE CLUB<br />

Liebevoll in Szene gesetzter Lokalkolorit: Kacheln im<br />

Elbtunnel-Stil, rostiger Container-Stahl und in die Spiegel<br />

geprägte Hamburg-Motive nehmen Bezug auf die norddeutsche<br />

Hafenstadt. Die warme Wohnzimmerstimmung ist<br />

hanseatischer Atmosphäre gewichen<br />

den Füßen stehen müssen. In zwei großen Lofts<br />

geheißenen Räumen finden 80 Kurse pro Woche<br />

statt. Ein Face & Body Spa mit zwei Behandlungsräumen<br />

für Massage und Ayurveda und drei<br />

Solarien ergänzt den weitläufigen Ruhe-/Wellness-<br />

und Sauna-Bereich, schon immer eines der<br />

Aushängeschilder der Premium-Kette. Ein elf Meter<br />

langer Pool lädt zum Schwimmen und Relaxen<br />

ein, Dampfbad, ein bioenergetisches und ein<br />

Eukalyptus-Warmluftbad, eine finnische Hitzekammer,<br />

ein Whirlpool, Fußbäder und ein Kaltwassertauchbecken<br />

helfen stressgeplagten Städtern<br />

beim Abschalten. Insgesamt 3500 Quadratmeter<br />

Nutzfläche erstrecken sich über drei Etagen. Der<br />

jüngst stattgefundene Servicetest (siehe Interview<br />

Seite 61) bestätigt die Klubleitung von der<br />

Wirksamkeit ihres Tuns. Die guten Noten kommen<br />

nicht von ungefähr: Während der gesamten<br />

Öffnungszeiten stehen immer mehrere Trainer<br />

bereit – alle fest angestellt und hoch qualifiziert.<br />

So kann es weitergehen – in Hamburg und den<br />

anderen Städten, in denen die Kette vertreten ist –<br />

Kiel, Berlin und Frankfurt. Wir sind gespannt, wie<br />

die Erfolgsgeschichte weitergeht….<br />

60<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Gewinnertyp*in<br />

In fünf Städten hat das Deutsche Institut für Service-Qualität einen Test von 16 Fitnessstudio-<br />

Ketten durchgeführt. Im Durchschnitt am besten schnitten Hamburg (78 Punkte von 100) und<br />

Köln ab (79), am schlechtesten Frankfurt (66). Gesamtsieger mit 89 Punkten ist das Meridian Spa<br />

& Fitness in HH. Wir haben Geschäftsführerin Christin Lüdemann zu den Resultaten befragt<br />

Welchen Stellenwert hat der durchgeführte Test für Sie?<br />

Christin Lüdemann: Der durchgeführte Test und unser Abschneiden<br />

bestätigt uns einmal mehr in unserem Anspruch,<br />

unseren Mitgliedern die bestmögliche Betreuung und Beratung<br />

anzubieten.<br />

Auf welche Aspekte Ihrer Unternehmenskultur lassen sich<br />

die guten Noten zurückführen?<br />

Bei all unseren Aktivitäten stellen wir stets den Menschen und<br />

seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Unsere Geräte und Trainingsflächen<br />

sind ausgezeichnet, aber unsere exzellenten Trainer<br />

machen den Unterschied. Die Vision von Meridian Spa &<br />

Fitness ist es, „The Source of Energy“ zu sein. Als Energiequelle<br />

sollen unsere Anlagen alles bieten, um Kraft zu tanken und sich<br />

zu erholen.<br />

Das Meridian Spa & Fitness Am Michel wurde jüngst aufwendig<br />

renoviert – sind auch Auffrischungsmaßnahmen für<br />

andere Studios geplant?<br />

Wir investieren regelmäßig in die Modernisierung unserer Anlagen.<br />

Unser neuer Eigentümer hat für 2021 eine Investitionssumme<br />

von weiteren 20 Millionen Euro geplant, die direkt in<br />

die Ausstattung und Räumlichkeiten fließen sollen - wir wollen<br />

unseren insgesamt 38 000 Mitgliedern einen unverändert sehr<br />

hohen Standard bieten.<br />

Sind die Testergebnisse komplett eine Bestätigung/Bestärkung<br />

Ihres Tuns? Oder gibt es einzelne Erkenntnisse, aus<br />

denen sie Änderungsmaßnahmen für die Studios ableiten?<br />

Stichwort: Terminvereinbarung – da haben andere besser<br />

performt…<br />

Wir ruhen uns darauf nicht aus. Wir nehmen das direkte Feedback<br />

unserer Mitglieder sehr ernst. Natürlich ist uns nicht entgangen,<br />

dass im Test-Bereich der „Terminreservierung“ noch<br />

etwas Optimierungsbedarf besteht. Wir werden daran arbeiten.<br />

Nicht nur das Meridian Spa & Fitness hat super abgeschnitten<br />

– sondern Hamburg generell (einzige Stadt mit 2x sehr<br />

gut). Kann Hamburg Fitness besser als Frankfurt?<br />

Hierauf kann man keine pauschale Antwort geben. Wir können<br />

aber selbstbewusst sagen, dass das Ergebnis für Frankfurt ein<br />

anderes gewesen wäre, hätten DISQ uns auch dort getestet.<br />

Befeuert die erhaltene Note 1 Expansionsgelüste – daran<br />

dürfte doch auch der neue Eigentümer, die David Lloyd Leisure<br />

Group, interessiert sein?<br />

Unser erfolgreiches Abschneiden steht in keinem Zusammenhang<br />

mit zukünftigen Expansionsplänen.<br />

„Wir ruhen uns darauf<br />

nicht aus“<br />

Christin Lüdemann (46) ist seit<br />

Dezember 2016 eine von drei<br />

Geschäftsführern des Meridian<br />

Spa & Fitness<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 61


FACTS<br />

Kraft durch Veränderung<br />

10 <strong>FITNESS</strong>-TIPPS FÜR DEN KOPF<br />

Text: Jasmin Bühler<br />

Aufgrund Corona werden die Karten neu gemischt - nicht nur in der Fitnessbranche:<br />

Nach der Krise liegen die einen am Boden und die anderen starten durch.<br />

Was die Gewinner auszeichnet? Sie verfügen über mentale Stabilität und Power einerseits,<br />

Offenheit, Flexibilität und Kreativität andererseits. Die folgenden 10 Strategien<br />

machen dich und dein Unternehmen langfristig stark und stabil.<br />

Albert Einstein sagte einmal, „die Definition von Wahnsinn ist, immer das<br />

Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“<br />

Mut zur Veränderung ist deshalb essenziell.<br />

Zielsetzung: die Erzielung besserer Resultate - schnell,<br />

effizient und mit langanhaltender Wirkung.<br />

Die angestrebten Ergebnisse müssen passen: zu dir, deinem Lebensstil und<br />

deinem Unternehmen. Erlaube dir, groß zu denken und wild zu träumen. Denn,<br />

„wenn du es träumen kannst, dann kannst du es auch tun“ (Walt Disney).<br />

„Die Definition von Wahnsinn<br />

ist, immer das Gleiche zu tun<br />

und andere Ergebnisse<br />

zu erwarten“<br />

Albert Einstein


1KRISE ALS CHANCE - ERKENNE DEINE MÖGLICHKEITEN<br />

Fotos: © Samuel Scrimshaw - unsplash, shutterstock, Portrait Jasmin Bühler: COYA<br />

Krisenzeiten sind meist sehr chaotische Zeiten. Stress, Unsicherheit,<br />

Angst, Überforderung und Unklarheit stehen an der<br />

Tagesordnung und dominieren deinen Alltag. Gleichzeitig sind<br />

Krisenzeiten Zeiten des Wandels und Zeiten des beschleunigten<br />

Wachstums. Denn Krisen bringen Themen, Ängste und<br />

Missstände an die Oberfläche, die schon lange vor der Krise da<br />

waren. Krisen machen das Unsichtbare sichtbar und zwingen<br />

dich deinen Status Quo zu ermitteln, dich neu auszurichten und<br />

entsprechend zu handeln.<br />

Krisen sind hart. Ich selbst habe sowohl beruflich als auch<br />

privat schon heftige Krisen durchlebt. Ich habe dabei<br />

sehr viel verloren und am Ende meist noch mehr<br />

gewonnen. War das immer leicht? Nein. War<br />

das Ergebnis immer gut? Ja. Weil ich mich<br />

dafür entschieden habe und die Chancen<br />

gesucht habe. Du hast immer die<br />

Wahl. Du kannst deine Blickrichtung<br />

bestimmen. Schaue dich um. In welchen<br />

Bereichen deines Lebens oder<br />

deines Unternehmens ist es längst<br />

Zeit aufzuräumen?<br />

Wie das geht? So:<br />

a) Verändere deine Sichtweise<br />

Finde mindestens zwanzig, besser<br />

fünfzig positive Aspekte der Krise. Das<br />

erlaubt dir, deinen bisherigen Standpunkt<br />

zu verlassen und neu auf deine derzeitige Situation<br />

zu schauen. Vielleicht gefällt dir das nicht.<br />

Doch es ist Zeit aus deinen alten Strukturen auszusteigen und<br />

neue Wege zu gehen.<br />

b) Gib deiner Krise einen Namen<br />

Auch wenn Corona, Shutdown, Auflagen und Stimmungsmache<br />

verantwortlich für die derzeitige Krise sind, weicht deine<br />

persönliche Krise vermutlich davon ab. Nimm dir deshalb einen<br />

Augenblick Zeit und identifiziere sie. Gib ihr einen Namen. Ist<br />

es eine Finanzkrise, eine Ehekrise, verursacht die Organisation<br />

deine persönliche Krise? Definiere dein Problem sehr genau.<br />

Anschließend kannst du leichter deine Chancen erkennen und<br />

neue Wege finden.<br />

c) Verwende 95% deiner Aufmerksamkeit für die Lösung<br />

Wenn du deine persönliche Krise erkannt hast, ist es wichtig,<br />

weiter zu gehen. Verwende nur 5% deiner Aufmerksamkeit auf<br />

die Krise und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben.<br />

Sobald du alle Punkte kennst, ist es Zeit, 95% deiner Aufmerksamkeit<br />

auf die neuen Möglichkeiten zu richten. Konzentriere<br />

dich auf das, was möglich ist.<br />

Frage dich immer wieder. Was ist noch möglich? Was brauche<br />

ich? Was braucht die Situation? Ganz wie bei deinem Fitnesstraining.<br />

Du richtest den Blick auf dein Ziel und fragst dich, was<br />

zu tun ist, um dort hin zu kommen.<br />

d) Bitte um Hilfe<br />

Vielleicht steckst du so tief in deiner Krise, dass du<br />

selbst die Möglichkeiten nicht erkennen kannst.<br />

Dann bitte jemanden dem du vertraust, das<br />

kann ein Freund oder ein Profi sein, um<br />

Hilfe. Das ist keine Schande. Vielmehr<br />

ein Zeichen von Stärke und Effektivität.<br />

Der Blick von Außen kann deine<br />

Entwicklung beschleunigen und dir<br />

Sicherheit, Mut und Motivation geben.<br />

Achte dabei auf die Wahl einer Person,<br />

die sich auf diesem Gebiet auskennt,<br />

neue Möglichkeiten sieht und neue Ideen<br />

hat. Miesmacher, Energiefresser und<br />

Zweifler solltest du unbedingt meiden.<br />

e) Glaube an dich<br />

Viele erfolgreiche Unternehmer sind erfolgreich,<br />

weil sie in Krisenzeiten mutig waren und neue Wege<br />

gefunden haben. Am Anfang waren sie meist alleine. Das einzige<br />

was alle hatten, war Überzeugung. Stärke deshalb deinen<br />

Glauben an dich selbst. Du hast bestimmt schon einige herausfordernde<br />

(Krisen-)Situationen in deinem Leben bewältigt.<br />

Sammle mindestens zwanzig Ereignisse, die du bereits erfolgreich<br />

gemeistert hast. Und erinnere dich daran, wie du dich<br />

nach diesem Triumph gefühlt hast. Fokussiere dich auf dieses<br />

Gefühl und stärke deinen „Ich schaffe es“-Muskel. Du weißt genau,<br />

dass du alles schaffen kannst, was du willst - wenn du<br />

es wirklich willst. Alles was es braucht, ist deine Entscheidung.<br />

Entscheide dich und handle.<br />

2<br />

LEBE WERTSCHÄTZUNG<br />

Der Glaube versetzt Berge. Wertschätzung auch. In ihrem ABC der Wertschätzung schreibt meine Kollegin<br />

Katja Rossel, „wenn man mit mir wertschätzend spricht, kann ich mich in einem besseren Licht<br />

wahrnehmen. Die Perspektive auf mich und andere ändert sich. Ich nehme wahr, was ich alles kann,<br />

worin ich gut bin, was ich alles geleistet habe und wer ich eigentlich wirklich bin.“ Katja Rossel sagt,<br />

Wertschätzung lässt dich gütig mit dir selbst und anderen sein.<br />

Du weißt, wie wichtig die richtige Nahrung für deinen Trainingserfolg ist. Wenn Wertschätzung die Nahrung<br />

und der Energiespender für dich als Mensch ist, ist es unerlässlich, für deine Wertschätzung zu<br />

sorgen. In einer Krise geht diese leider häufig verloren. Anstatt Anerkennung und Wertschätzung erfährst du Bewertung und Verurteilung.<br />

Wenn die Dinge nicht mehr so laufen, verurteilst du dich vielleicht sogar selbst. Dein Selbstwertgefühl leidet und deine<br />

Energie sinkt.<br />

Jetzt geht es darum, dich mit Wertschätzung „zu füttern“ und dein System mit „energiehaltiger Nahrung“ zu versorgen. Du kannst<br />

bei dir selbst beginnen. Wertschätze dich täglich für die Dinge, die du tust. Und wertschätze die Menschen in deinem Umfeld. Lebe<br />

Wertschätzung. Wertschätze dich selbst und andere. Erlebe die Kraft, die davon ausgeht. Nutze das Gesetz der Resonanz für dich.<br />

Was du aussendest, kommt zu dir zurück. Du erschaffst dir so eine neue Realität. Du musst dafür nur regelmäßig trainieren. Du bist<br />

ein Meister im Training und weißt genau, wie das funktioniert. Setze dir ein Ziel und probiere es aus. Ich garantiere dir, es lohnt sich.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 63


FACTS<br />

3GESTALTE DEIN PRIVAT- UND SEXLEBEN<br />

Vielleicht wunderst du dich, was dein Privatleben und insbesondere dein Sexleben mit deinem erfolgreichen<br />

Restart zu tun hat. Manchmal vergessen wir, dass der Mensch hinter dem Unternehmer das Fundament des<br />

Unternehmens ist. Und das Fundament muss stabil sein. Innerlich und äußerlich. Stabilität entsteht durch Balance.<br />

Die Work-Life-Balance ist heute in aller Munde. Ich spreche viel lieber von der Love-Sex-Business-Balance.<br />

Denn das sind meines Erachtens, die drei Bereiche, die dich als Mensch wirklich ausmachen und dich stärken<br />

und nähren.<br />

Unter Love verstehe ich alles, was mit Liebe zu tun hat. Die Liebe zu dir selbst, zu anderen Menschen, aber auch<br />

zur Natur, einem Ort oder zum Leben.<br />

Der Bereich Sex steht für bewusst gelebte Sexualität. Diese drückt sich durch Lebenskraft, Schöpfungskraft,<br />

Kreativität, Lebensfreude, Humor, Spiel, Lust, Verlangen, Hingabe, Ekstase aus.<br />

Der Bereich Business ist für mich mehr als rein wirtschaftlicher Erfolg. Er deckt deine Erfüllung und deinen Lebenssinnn<br />

ab. Deinen tiefen Wunsch nach Selbstverwirklichung.<br />

Diese drei Bereiche sind für mich der Kern deines Fundamentes. Nutze diese besondere Zeit und mache Inventur.<br />

Wie muss dein Privatleben und insbesondere dein Sexleben sein, damit du Energie hast und inspiriert bist?<br />

Nimm dir Zeit und erlaube dir die Frage, „was erfüllt mich wirklich?“ Ich meine nicht ein bisschen, sondern was<br />

erfüllt dich wirklich wirklich. Mach dich frei von dem, was du glaubst erwarten zu können oder sagen zu dürfen.<br />

Ich meine alles darüber hinaus.<br />

Meine Erfahrung zeigt, dass selbst der erfolgreichste Unternehmer noch ungelebte Bedürfnisse und unausgesprochene<br />

Wünsche in sich trägt.<br />

Meist sind sie viel banaler als wir glauben. Häufig sind es Bedürfnisse wie (emotionale) Sicherheit, Zugehörigkeit,<br />

Anerkennung, Geborgenheit, Abenteuer oder Inspiration. Auch wenn es schwer ist, sich diese Sehnsüchte einzugestehen,<br />

sind sie meist in jedem von uns. Alle Bedürfnisse sind richtig und<br />

wichtig und müssen gehört, um erfüllt zu werden. Denn sie sind der Schlüssel<br />

zu deiner Energiequelle.<br />

Insbesondere das Bedürfnis Sexualität. Schon die alten Chinesen sagen, Sexualität<br />

ist das Spiel der Erwachsenen. Sie hält gesund und fit und steigert unsere<br />

Lebensenergie und dadurch die Lebenserwartung. Ihre Kraft und Macht<br />

wird häufig unterschätzt. Bewusst gelebte Sexualität, die voll und ganz dir und<br />

deiner Persönlichkeit entspricht, aktiviert und stimuliert deine Kreativität und<br />

deine wahre Schöpferkraft.<br />

Daher ist es essentiell für deinen Erfolg, dass du dir dein Privatleben so erschaffst,<br />

dass es dir Energie gibt und deine Leistungsfähigkeit unterstützt. Das<br />

solltest du dir selbst und deinem Unternehmen wert sein.<br />

FOKUSSIERE DICH AUF DAS WESENTLICHE<br />

Kennst du das Prinzip von schneiden und wachsen? Wenn<br />

ein Gärtner den Ertrag eines Baumes erhöhen möchte, wird<br />

er ihn zuerst radikal zurückschneiden. Er entfernt alle alten<br />

Triebe, die unnötige Energie verbrauchen und seinen Ertrag<br />

schmälern.<br />

Sei dein eigener Sherlock Holmes. Mache dich auf die Suche<br />

und erforsche, was wirklich wichtig ist in deinem Leben.<br />

Was gibt dir Energie? Was nimmt dir Energie? Was verursacht<br />

Stress? Welche Projekte, welche Geschäftszweige oder welche<br />

Objekte behindern dich und schränken dich in deiner (Entscheidungs-)Freiheit<br />

ein?<br />

Frage dich, wieviel bedeuten mir Statussymbole? Wie wichtig sind sie<br />

mir und wie glücklich machen sie mich wirklich? Lohnt es sich, mich dafür<br />

zu quälen oder daran festzuhalten? Erlaube dir auch hier, echte Inventur zu<br />

machen. Und erlaube dir, dich auf die wirklich wichtigen Dinge zu fokussieren und<br />

alles was dich innerlich und äußerlich am Wachsen hindert, abzuschneiden. Das<br />

macht dich leicht und frei und gibt dir neue Bewegungsfreiheit.<br />

4<br />

64<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


5NUTZE DEINE ZEIT SINNVOLL<br />

Vielleicht hast du jetzt mehr Leerlauf. Die äußere Einflüsse führen dazu,<br />

dass deine Routinen sich verändert haben. Vielleicht hast du mehr Zeit<br />

und fragst dich, was du damit tun kannst. Nutze deine Zeit sinnvoll.<br />

Was so viel bedeutet wie: voller Sinn. Suche nach deinem Sinn.<br />

Mir ist sehr wohl bewusst, dass diese Worte leicht gesagt sind. Die<br />

Bedeutung dahinter ist riesig groß und die Antwort darauf, ist nicht in<br />

ein paar Minuten gefunden.<br />

Doch Zeiten des Umbruchs eigenen sich besonders gut, dich mit dir<br />

selbst zu beschäftigen und deinem Tun und Handeln einen Sinn zu geben.<br />

Der Amerikaner Simon Sinek füllt ganze Bücher und Seminare mit<br />

der Frage nach dem eigenen Warum. Die folgenden Fragen können ein<br />

Einstieg in dieses Thema sein und dir helfen, deine Zeit sinnvoll zu nutzen<br />

und mehr über dich selbst zu erfahren.<br />

Was liebe ich zu tun?<br />

Wobei vergesse ich dir Zeit?<br />

Womit kann ich mir und anderen helfen?<br />

Wofür erhalten ich eine Gegenleistung?<br />

Was macht mich wirklich glücklich?<br />

Wenn es dir schwer fällt, diese Fragen ausführlich und umfassend zu beantworten, kann atmen dir helfen. Schließe<br />

zwischen den einzelnen Fragen deine Augen und atme bewusst ein und aus. Mit jeder Ausatmung lässt du alles<br />

gehen, was dich behindert, und mit jeder Einatmung nimmst du alles in dir auf, was dich unterstützt.<br />

Stelle deine Frage erneut und atme weiter. Sei offen und neugierig und lasse dich überraschen, welche Antwort in<br />

dir auftaucht. Das kannst du mit jeder Frage beliebig oft wiederholen.<br />

6<br />

GEHE NEUE WEGE ZUM ERFOLG<br />

Erfolg hat zwei Komponenten. Er ist das Ergebnis deines Denkens und Handelns.<br />

Und Erfolg hat für jeden Menschen eine ganz eigene Bedeutung. Erlaube dir,<br />

deine Erfolge etwas genauer anzuschauen und für dich persönlich zu definieren.<br />

Was verstehst du unter Erfolg? Wann bist du erfolgreich? Häufig wird Erfolg ausschließlich<br />

mit der Höhe des Kontostandes gleichgesetzt. Wenn das nicht deiner<br />

persönlichen Definition von Erfolg entspricht, kann die Jagd danach sehr anstrengend sein. Erfolg kann noch viel mehr bedeuten.<br />

Erlaube dir jetzt, deine ganz eigene Definition zu finden. Wann bist du erfolgreich? Was tust du? Was lässt du? Wie fühlst du<br />

dich? Und schaue dann an, was du bisher getan hast, um erfolgreich zu sein. Was hat dich erfolgreich gemacht? Was hat gut<br />

funktioniert? Was hat weniger funktioniert?<br />

Gehörst du zu den Menschen, die sich ihre Erfolge hart erarbeitet haben? Es kann leichter gehen. Ich lade dich ein, dein Mindset<br />

noch mehr auf Erfolg auszurichten und die Kraft deiner Gedanken noch mehr für dich zu nutzen. Vielleicht verwendest du<br />

Mentales Training bereits beim Sport. Es gibt immer mehr Studien, die zeigen, wie unsere Gedanken unsere Realität formen und<br />

wie wir über mentales Training das physische Trainingsergebnis beeinflussen können.<br />

Die Kraft der Gedanken kannst du auch für deinen erfolgreichen Restart nutzen. Visualisiere deine gewünschten Ergebnisse<br />

regelmäßig und fühle, wie es sich anfühlt, wenn du an deinem Ziel angekommen bist. Wichtig ist hierbei, dass du dich bewusst<br />

und unterbewusst auf die Erfolge ausrichtest, die du wirklich willst. Das klingt zu einfach? Probiere es aus und lasse dich überraschen.<br />

Wichtig ist, dass du es regelmäßig machst. Am Ende ist es wie beim Training. Nur deine kontinuierliche Ausrichtung<br />

bringt die gewünschten Ergebnisse.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 65


FACTS<br />

7STELLE DEIN MITGLIED IN DEN MITTELPUNKT<br />

Du bist das Fundament deines Unternehmens. Deine<br />

Mitglieder sind das Zentrum. Denn die Zahl deiner Mitglieder<br />

und deren Erfolge sind dein Erfolg. Deshalb solltest<br />

du deine Kunden jetzt noch mehr in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Eine meiner Kundinnen hat in der Krisenzeit all ihre Mitglieder<br />

persönlich angerufen und sie über die neusten Entwicklungen<br />

informiert. Sie hat sich mit ihrem Team überlegt,<br />

wie sie den Menschen auch beim Shutdown einen Mehrwert<br />

bieten kann. Das Team hat für die Kunden Videotrainings für<br />

zu Hause erstellt – unzählige andere Studios haben ähnliche Projekte<br />

lanciert. Die Qualität war teilweise fragwürdig. Viel wichtiger war die Aussage<br />

dahinter: Uns ist es wichtig, dass DU fit bleibst.<br />

Je persönlicher und emotionaler die Ansprache über den Bildschirm war, desto mehr haben sich die<br />

Kunden abgeholt gefühlt. Jetzt haben die Studios wieder auf und endlich besteht wieder die Möglichkeit<br />

der direkten Ansprache.<br />

Stelle deine Kunden noch mehr in den Mittelpunkt und frage dich, wie kann ich meinem Kunden meine<br />

Wertschätzung ausdrücken? Was wünscht sich mein Kunde? Welche echten Mehrwert kann ich meinem<br />

Kunden bieten? Für mich geht es hier nicht darum, das zu tun, was alle tun. Vielmehr geht es darum<br />

deine Einzigartigkeit zu finden. Was ist es, was dir wirklich Spaß macht, was dein Team gut kann und<br />

was einen Mehrwert bietet? Was kannst du noch anbieten, um für deine Kunden attraktiv zu sein. Finde<br />

heraus, warum dein Kunde in dein Studio kommt. Will er nur trainieren oder geht es ihm auch um soziale<br />

Kontakte. Was sucht dein Kunde in deinem Studio? Und überlege dir, wie du ihm unter den aktuellen<br />

Bedingungen davon mehr bieten kannst.<br />

Manche Studios kooperieren neuerdings mit Lauftrainern, um das Cardiotraining ins Freie zu verlagern.<br />

Andere bieten zusätzlichen Mehrwert durch Seminarveranstaltungen zu verschiedenen Themen wie<br />

Ernährung oder Mindset an. Sie entwickeln neue Challenges oder bieten noch mehr virtuellen Service.<br />

Öffne dich für neue Ideen. Lass dich von deiner Neugierde und deiner Freude leiten und behalte immer<br />

deine Kunden im Auge. Am Ende muss ihnen dein Angebot schmecken. Denke daran, jeder Mensch<br />

möchte gesehen, gehört und wahrgenommen werden. Auch dein Kunde.<br />

8<br />

ERKENNE UND VERÄNDERE ALTE, VERKRUSTETE STRUKTUREN<br />

Es ist Zeit, alle Winkel deines Unternehmens zu betrachten. Hinterfrage<br />

noch mehr und überprüfe deine Strukturen und Abläufe. Sind<br />

sie noch zeitgemäß? Was kann ich optimieren und verbessern? Was<br />

kann ich ganz lassen? Welche Prozesse kann ich weiter automatisieren?<br />

Auch hier lohnt es sich, genau hinzusehen, um Arbeitsabläufe<br />

zu vereinfachen. Es gibt inzwischen so viele technische Hilfsmittel,<br />

die deine administrativen Abläufe vereinfachen und deinen Mitarbeitern<br />

Freiräume verschaffen, sodass sie sich wieder ganz dem<br />

Menschen, deinem Kunden widmen können. Überprüfe deshalb genau. Welche Rolle haben meine Mitarbeiter<br />

heute? Welche Rolle sollen sie zukünftig einnehmen? Wo kann ich noch mehr Aufmerksamkeit auf den<br />

Menschen legen?<br />

Hinterfrage deine eigene Rolle. Welche Rolle hast du im Moment? Welche Rolle möchtest du in Zukunft haben?<br />

Welche Dinge tust du gerne? Welche Aufgabenbereich möchtest du am liebsten abgeben? Als Unternehmer<br />

solltest du Raum und Zeit haben, an deinem Unternehmen zu arbeiten und nicht mehr so viel in<br />

deinem Unternehmen. Wie viel Zeit planst du dafür ein und wie setzt du das um?<br />

Strukturen und Abläufe helfen dir, dich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. Nutze deine Zeit und<br />

schaffe dir Raum. Es ist Zeit, alte Strukturen endgültig einzumotten.<br />

66<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


9GEWINNE DEIN TEAM<br />

Dein Restart ist mit Sicherheit erfolgsversprechender, wenn du dein Team, deine Mannschaft<br />

für dich und deine Vorhaben gewinnst. Noch besser, wenn ihr eine gemeinsam Vision<br />

oder Mission entwickelt. Sorge dafür, dass dein Team mit dir für die gemeinsame Sache<br />

brennt. Vielleicht fragst du dich, wie das funktioniert. Aus meiner Sicht sind zwei Dinge<br />

besonders wichtig. Jeder einzelne muss von dir, deinem Unternehmen und der Grundidee<br />

begeistert sein. Er muss mit Freude tun, was er zu tun hat. Wenn das gegeben ist, ist es<br />

wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, die Zugehörigkeit und Wachstum ermöglicht.<br />

Zugehörigkeit und Wachstum sind laut Hirnforscher Gerald Hüther die zwei essentiellen<br />

Grundbedürfnisse des Menschen. Das bedeutet, der Mensch kann sein volles Potential<br />

nutzen, ist kreativer, innovativer und leistungsfähiger, wenn er sich zugehörig fühlt und<br />

wenn sein Wachstum gefordert und gefördert wird.<br />

Konkret bedeutet das, finde heraus, was das Zugehörigkeitsgefühl in deinem Team stärkt.<br />

Befrage dein Team. Sprecht miteinander. Seid neugierig aufeinander. Es ist entscheidend,<br />

eine echte Verbindung herzustellen.<br />

Wertfreiheit, Angstfreiheit und Urteilsfreiheit fördern Wachstum. Wertschätzung schafft einen<br />

Raum in dem sich Potential entfalten kann.<br />

Meine jahrelange Erfahrung zeigt, dass gegenseitige Anerkennung und Motivation besser<br />

funktionieren als Kritik. Obwohl wir es schon seit Kindertagen gewohnt sind, auf Fehler<br />

aufmerksam zu machen. Wenn der Mensch nicht verurteilt wird, entspannt er sich. Wenn<br />

er entspannt ist, weitet sich sein System. Seine Energie kann frei fließen und sein Potential<br />

kann sich entfalten. Er kann mehr Leistung bringen, als unter Druck. Deshalb gilt es, dein<br />

Team zu gewinnen, anstatt es zu kritisieren. Dann hast du gewonnen.<br />

10<br />

RÜSTE DICH FÜR DIE NÄCHSTE KRISE<br />

Vermutlich ist dir klar, dass dies nicht die<br />

letze Krise deines Lebens und deines Unternehmens<br />

sein wird. Krisen kommen und<br />

gehen. Sie gehören zur Natur der Sache wie<br />

Ebbe und Flut, Berg und Tal, Tag und Nacht.<br />

Das Leben ist natürlichen Zyklen unterworfen und<br />

wir sind gut beraten, wenn wir Strategie besitzen, um<br />

zukünftige Krisen noch besser meistern zu können. Frage dich, was habe ich<br />

aus dieser Krise gelernt? Was hat funktioniert? Was hat nicht funktioniert?<br />

Was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Was kann ich jetzt tun,<br />

um auf die nächste Krise vorbereitet zu sein? Wie stelle ich mein Unternehmen<br />

auf, damit es in der nächsten Krise nicht so abhängig von äußeren<br />

Umständen ist? Was brauche ich, damit ich gestärkt durch die nächste Krise<br />

gehen kann?<br />

Diese Fragen helfen dir, zu reflektieren, um gut vorbereitet und dadurch gelassener,<br />

voller Power und Selbstvertrauen in die Zukunft zu gehen.<br />

Du hast nun ein Menge Input erhalten.<br />

Verschaffe dir einen Überblick und gehe Schritt für Schritt vor.<br />

Bewerte die 10 Strategien für dich und setze Prioritäten. Welcher der<br />

10 Tipps ist für dich persönlich, in deiner jetzigen Situation, am wichtigsten<br />

und welcher spricht dich am wenigsten an?<br />

Wenn ich du wäre, würde ich mir für genau diese beiden Strategien Zeit<br />

nehmen, um sie zu vertiefen.<br />

JASMIN BÜHLER<br />

BEGEGNUNGSKULTUR DER NEUEN ZEIT<br />

Pionierin, Leaderin, Unternehmerin. Seit über<br />

20 Jahren begleitet Jasmin Bühler Menschen<br />

in Veränderungsprozessen. und inspiriert sie,<br />

sie selbst zu sein. Mutig dem eigenen Herzen<br />

zu folgen. Die eigene Wahrheit zu leben. Radikal<br />

anders, gleichzeitig achtsam und intuitiv.<br />

Ihre Vision: Unternehmer inspirieren, herkömmliche<br />

Beziehungs- und Arbeitsstrukturen<br />

zu revolutionieren sowie ganzheitliche Interaktion<br />

und menschenorientierte Führung zu etablieren,<br />

um eine neuartige Kultur zu kreieren, in<br />

der Menschen ein lebendig, sinnerfülltes, freies<br />

Leben führen.<br />

Mehr Inspiration für dich und dein Unternehmen<br />

auf Anfrage: jcb@jasmin-buehler.com<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 67


GOING ABROAD<br />

Sonnige Aussichten<br />

SATS steht nicht für Luxustempel -<br />

vom Durchschnitt will man sich aber<br />

schon deutlich abheben<br />

Skandinavien hat viel Schönes zu<br />

bieten. Wenn nur das schlechte<br />

Wetter nicht wäre. 1000 Millimeter<br />

Regen pro Jahr sind keine Seltenheit.<br />

Da liegt es nahe, drinnen<br />

statt draußen aktiv zu sein. Für die<br />

norwegische Fitnessstudiokette<br />

SATS ist die Perspektive folgerichtig<br />

alles andere als trübe<br />

Die größte Fitnesskette Skandinaviens hat mehr Mitglieder wie<br />

Stuttgart Einwohner: Beeindruckende 688 000 waren es zuletzt.<br />

Die lassen sich den Besuch 60 bis 65 Euro kosten. Auf deutsche<br />

Verhältnisse übertragen, entspräche das aufgrund der größeren<br />

Kaufkraft der Nordmänner und -frauen rund 50 Euro. Bezahlt wird überwiegend<br />

aus eigener Tasche – Firmenfitness spielt keine große Rolle. Für ihr<br />

Geld bekommen die Mitglieder ein Premium- aber kein Luxusprodukt. SATS<br />

will der Audi unter den Fitnessstudios sein, nicht der Porsche. Das Niveau<br />

liegt damit auf einer Höhe mit deutschen Ketten wie Just Fit oder Fitness<br />

First. Verfügbare günstigere Tarife werden weniger oft gewählt. Aus gutem<br />

Grund: Zum oben genannten Preis darf man nämlich nicht nur ein Studio<br />

besuchen, sondern alle, die sich im gleichen “Cluster” befinden, einem von<br />

SATS definierten gemeinsamen Gebiet. Allein im Großraum Stockholm sind<br />

das 62 Anlagen. In der Praxis nutzt das Mitglied in der Regel davon lediglich<br />

zwei: Eine in der Nähe der Arbeit, eine zu Hause. Die meisten der 10 000<br />

Mitarbeiter sind fest angestellt, motiviert, engagiert und gut ausgebildet. Ins<br />

Auge fällt der hohe Anteil an Physiotherapeuten – in diesem Bereich ist SATS<br />

besonders stark.<br />

1995 ging es im beschaulichen Norwegen mit acht Studios gemächlich los,<br />

im Anschluss beschleunigte der SATS-Zug stark. Bereits um die Jahrtau-<br />

68<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


CEO Sondre Gravir: Vor seinem<br />

Fitness-Job hat der 42-jährige den<br />

Schibsted-Verlag erfolgreich saniert<br />

und digitalisiert<br />

sendwende gab es 100 Studios. Heute gehören dem Unternehmen<br />

248 eigene Anlagen. Und es werden immer mehr: Die<br />

Kriegskasse ist seit dem im Herbst 2019 erfolgten Börsengang<br />

prall gefüllt. Übernahmen sind stets eine Option und haben in<br />

der Vergangenheit auch stattgefunden. Damals wie heute dient<br />

aber nur der skandinavische Bereich als Jagdrevier, es bestehen<br />

keine Ambitionen, sich über Gebühr auszudehnen.<br />

SATS weiß den heimischen Markt zu schätzen: In Norwegen,<br />

Schweden und Finnland hat die Truppe ihre Marktführerschaft<br />

zementiert, jedes Jahr hamstert sie ein zusätzliches Stückchen<br />

vom Marktanteil-Kuchen. Der liegt in Norwegen inzwischen bei<br />

rund 22 Prozent, 13 Prozent in Schweden sind ebenfalls kein<br />

Pappenstiel. Richtung Süden wird’s (vom Firmensitz in Oslo<br />

aus gesehen) aber schnell gefährlich: In Dänemark lauert mit<br />

Fitness World finanzstarke und aggressive Discounter-Konkurrenz,<br />

die das „High volume, low cost“-Prinzip perfektioniert hat.<br />

Diese Strategie vermieste SATS den Spaß am Geschäft 2013<br />

so nachhaltig, dass man sich nach nur wenigen Jahren vom<br />

Markt zurückzog. Diese Schmach sitzt tief: Letztes Jahr hat<br />

SATS den zweiten Anlauf gestartet - und 39 Filialen von Fitness<br />

DK übernommen. Derlei Strapazen trüben die Bilanz nur unwesentlich:<br />

Umsatz und Gewinn haben 2019 lichte Rekordhöhen<br />

erklommen, obwohl der EBITDA im Vergleich zum Vorjahr<br />

aufgrund der Übernahme um 2,1 Prozent gesunken ist. Dafür<br />

hat sich die Mitgliederzahl dank der Dänermark-Aktivitäten um<br />

22 Prozent erhöht. Die Clubs in Dänemark labelte SATS in Rekordzeit<br />

um – auch die Subbrand Elixia (in Norwegen/Finnland<br />

vertreten) heißt seit letztem Jahr SATS: Statt Markenvielfalt will<br />

man Singularität. SATS soll alles überstrahlen, der Rest möge<br />

erlöschen….<br />

Wir sprechen mit CEO Sondre Gravir über die aktuelle Situation,<br />

die Konsequenzen aus Corona und die zukünftige Unternehmensstrategie.<br />

Der 42-jährige „Wonderboy“ (so nannte ihn die<br />

norwegische Zeitschrift Magma einst) wuchs in Vear, Norwegen<br />

SATS IN ZAHLEN<br />

UMSATZ 2019: 3 987 000 0000 Euro (+22%)<br />

GEWINN 2019: 573 000 000 Euro (+6%)<br />

GEWINNMARGE 2019: 14,4 % (-2,1%)<br />

SATS siedelt sich vorrangig in städtischen<br />

und stadtnahen Lagen an. Allein im<br />

Großraum Olso gibt es 58 Studios<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 69


GOING ABROAD<br />

auf, einem kleinen Nest, 100 Kilometer südlich von Oslo. Aus<br />

einem Lehrerhaushalt stammend, machte sich der Wirtschaftsexperte<br />

bei McKinsey einen Namen. Anschließend wurde ihm<br />

die Sanierung des Medienkonzerns Schibsted anvertraut, wo er<br />

nach der Finanzkrise aufräumte. Er schob die digitale Transformation<br />

an und baute einträgliche Online-Anzeigenportale auf,<br />

das sogenannte Rubrikengeschäft.<br />

Im Oktober 2018 fing Gravir bei SATS an – und forcierte auch<br />

dort umgehend die Digitalisierung. Corona fungiert dabei als<br />

Beschleuniger, nicht als Auslöser: „Die Infrastruktur für unsere<br />

komplette Digitalstrategie stand schon vor dem Virus. Bereits<br />

ab Dezember 2018 waren wir startklar,“ erklärt Gravir nicht<br />

ohne Stolz. Er ist überzeugt davon, dass nur Fitnessunternehmen<br />

eine Zukunft haben, die Online- und Offline-Aktivitäten<br />

sinnvoll kombinieren. Um mit den steigenden Ansprüchen der<br />

Kunden Schritt zu halten, „müssen wir liefern“, tritt Gravir das<br />

Gaspedal durch. „Wir haben nicht nur eine Vielzahl von digitalen<br />

Trainingsangeboten, sondern generieren damit auch handfeste<br />

Einnahmen – als eines von ganz wenigen Unternehmen<br />

in der Branche.“ Dabei hilft, dass Personal Training bereits seit<br />

2000 zur DNA des Unternehmens gehört – SATS war diesbezüglich<br />

weltweiter Vorreiter. Auch bei Gruppenkursen spielen<br />

die Norweger ganz vorne mit. Die werden in Skandinavien traditionell<br />

so stark nachgefragt, dass man sich vorab verbindlich<br />

anmelden muss. Derlei Formate lassen sich gut übertragen:<br />

„1:1-Training oder Kleingruppen funktionieren auch online hervorragend,“<br />

weiß der CEO zu berichten.<br />

Zum Höhepunkt der Corona-Krise feuerte SATS aus allen<br />

Rohren: Per Social Media versuchte man die Kundenbindung<br />

aufrechtzuerhalten. Dank einem Kooperationsmodell standen<br />

Psychologen und Ärzte online zur Verfügung. Es fanden regelmäßige<br />

Webinare zu Themen wie Ernährung, Gesundheitsvorsorge,<br />

Trainingsmethoden statt. Podcasts mit Fokus auf mentale<br />

Gesundheit fanden dankbare Abnehmer.<br />

„Unsere Online-Aktivitäten tragen inzwischen 12 Prozent zum<br />

Umsatz bei“ rechnet Gravir vor. Geld für die dafür nötigen Investitionen<br />

ist dank des Börsengangs vorhanden. Kaum ein<br />

Fitnessunternehmen hat diesen Schritt bisher gewagt: Basic<br />

Fit aus Holland oder Planet Fitness aus USA sind zwei weitere<br />

von ganz wenigen Aktiengesellschaften. Der SATS-Kurs leidet<br />

noch unter den Nachwirkungen von Corona – erholt sich aktuell<br />

aber zügig. Mitte Februar 2020 erreichte er mit rund 2,80<br />

Euro (30 Norwegische Kronen) sein All-Time-High einen Monat<br />

später mit rund 1 Euro sein absolutes Tief. Anfang Juli stabilisierte<br />

sich der Wert bei rund 20 Norwegischen Kronen – das<br />

entspricht rund 1,90 Euro.<br />

Generell hat Corona Spuren hinterlassen, bei SATS aber geringere<br />

als bei anderen Unternehmen: Die Studios in Norwegen<br />

und Dänemark sind seit Juni wieder geöffnet, die finnischen<br />

schon früher. „In unserem Hauptmarkt Schweden hätten wir<br />

gar nicht schließen müssen,“ erinnert sich Sondre Gravir. „Wir<br />

haben freiwillig für zwei Wochen zugemacht und in dieser Zeit<br />

unser schon bestehendes Hygiene-Konzept noch einmal überarbeitet.“<br />

Der Betrieb läuft also wie gehabt – bei deutlich niedrigeren<br />

Besucherzahlen als vor Corona. „Die kommen aber wieder,“ ist<br />

sich der Chef sicher. In die Karten spielt der Branche, dabei,<br />

dass Fitness in Skandinavien als elementarer Teil der Gesundheitsprävention<br />

längst akzeptiert ist. Grundsatzdebatten über<br />

Zweck und Nutzen erübrigen sich deshalb – anders als bei uns.<br />

„Spätestens wenn ab Herbst die Tage wieder kürzer und düsterer<br />

werden, sind unsere Anlagen wieder voll.“<br />

DAS<br />

IMPERIUM<br />

Norwegen:<br />

299 000 Mitglieder<br />

103 Studios<br />

Schweden:<br />

230 000 Mitglieder<br />

79 Studios<br />

Finnland:<br />

62 000 Mitglieder<br />

28 Studios<br />

Dänemark:<br />

97 000 Mitglieder<br />

38 Studios<br />

688 000<br />

MITGLIEDER GESAMT<br />

248<br />

STUDIOS GESAMT<br />

MARKTFÜHRER IN SCHWEDEN, NORWEGEN, FINNLAND, NUMMER 2 IN DÄNEMARK<br />

70<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Die Kraft der Gemeinschaft: Gruppenkurse sind in Skandinavien sehr beliebt.<br />

Und regelmäßig so ausgebucht, dass eine vorherige Anmeldung Pflicht ist.<br />

Noch individueller lässt sich‘s im Rahmen eines Personal Trainings schwitzen<br />

- schon seit 2000 ein integraler Bestandteil des SATS-Konzepts und inzwischen<br />

auch online verfügbar<br />

Fotos: © Hersteller<br />

„Wir müssen<br />

liefern“<br />

CEO Sondre Gravir<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 71


Dschungelchamp<br />

72<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


Viele moderne Geländewagen tun sich mit richtig unwegsamem<br />

Terrain schwer. Das ist bei diesem Rudel anders...<br />

EVENT<br />

Branchentreff in der Wildnis: Bei Fitness meets Cars<br />

kommen die wichtigsten Big Player von Industrie- und<br />

Betreiberseite zusammen - zum netzwerken und<br />

Spaß haben. Treffpunkt dieses Mal: ein Off-Road-<br />

Parcours nahe Wuppertal. Dessen Bezwingung<br />

wurde mit einer Horde Land Rover in Angriff genommen<br />

Nein, kochen kann so ein Range Rover nicht – weshalb<br />

das nach der Fahrerei angerichtete abendliche Barbecue<br />

im Best Western Hotel in Velbert von kompetentem<br />

Küchenpersonal arrangiert wurde. Ansonsten<br />

vermag das Geländetier aber nahezu alles zu leisten, was man<br />

sich wünscht: Fast senkrechte Steigungen erklimmen, durch<br />

Gewässer fahren, in schlimmen Schräglagen nicht umkippen,<br />

schmerzhafte Verschränkungen meistern. Selbst<br />

Treppen halten den Briten nicht auf…<br />

Am 13. Juni war es mal wieder soweit: Im Rahmen der<br />

beliebten Fitness meets...-Veranstaltungsreihe versammelte<br />

Organisator FED Fitness Events Deutschland<br />

12 Gäste in einem stillgelegten Steinbruch in<br />

Wülfrath.<br />

Aufgrund des Corona-Reglements waren weniger Plätze<br />

verfügbar als sonst: Normalerweise bekommen 24<br />

handverlesene VIP-Betreiber die Chance, mit den Gastgebern<br />

Torsten Boorberg und Björn Krämer den Tag verbringen zu<br />

dürfen. Industriepartner war dieses Mal Matrix. Key Account Manager<br />

Markus Rau und Market Development Manager Bogdan<br />

Proena standen sowohl tatsächlichen als auch potentiellen<br />

Kunden geduldig Rede und Antwort. Einhellige Bilanz aller Teilnehmer<br />

am Ende des Tages: Hat Spaß gemacht, müssen wir<br />

wiederholen…<br />

Wir wollen ausgewählten<br />

Branchenvertretern die<br />

Möglichkeit geben, sich in<br />

einem ungezwungenen<br />

Rahmen auszutauschen…<br />

Veranstalter Björn Krämer<br />

(50) mit Gattin Simone (36)<br />

Fitnessunternehmer Björn<br />

Krämer veranstaltet nicht<br />

nur die Fitness meets…-<br />

Reihe mit großem Erfolg.<br />

Sondern verantwortet mit<br />

Partner Torsten Boorberg<br />

auch das am 25.9. zum<br />

vierten Mal stattfindende<br />

Krämer-Fitness-Event und<br />

die Fitness Future Days, die<br />

ab 8. Oktober starten und<br />

durch insgesamt vier Städte<br />

touren (siehe Seite 80)<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 73


EVENT<br />

Wirklich erstaunlich, was diese<br />

Kletterziege alles kann: Der Land<br />

Rover Discovery ist nicht zu stoppen.<br />

Er fährt Treppen hoch und<br />

runter – ohne Murren und Knurren<br />

Ich habe fünf Studios in Holland<br />

und Deutschland – und leite<br />

zudem eine Unternehmensberatung.<br />

Geschäftstermine habe ich<br />

deshalb sehr viele. Aber keiner ist<br />

so einzigartig und so ergiebig.<br />

Falk Wülfing (43) von Sales<br />

Concept mit Frau Diana (39)<br />

Der Geschäftsmann aus Wuppertal ist erleichtert:<br />

Auch in den Niederlanden haben die Studios endlich<br />

wieder auf – aber erst seit dem 1. Juli. Staatliche<br />

Unterstützung gab und gibt es dort aber viel<br />

weniger als hierzulande – weshalb die Betreiber<br />

im Nachbarland momentan deutlich mehr zu<br />

kämpfen haben.<br />

Ob unsere Kleine Bammel<br />

bei den teils haarigen<br />

Routen hatte? Nicht eine<br />

Sekunde! Die ist mit ihren<br />

zwei Jahren mutiger als die<br />

meisten Erwachsenen…<br />

FitnessKing-Geschäftsführer<br />

Christoph<br />

Hermann (46) mit<br />

Familie<br />

Der Sportwissenschaftler kam schon<br />

während seines Studiums zu McFit<br />

und trug seinen Teil zur Marktführerschaft<br />

bei. 2003 macht er sich<br />

selbstständig - mit einem Studio in<br />

Koblenz. Inzwischen gehören ihm 21<br />

Anlagen und ein Superlativ: Bei ihm<br />

kann man ab 8,88 Euro pro Monat<br />

trainieren - günstiger ist keiner.


Der Landy rockt: Ist moderner und<br />

schicker als mein Jeep Wrangler –<br />

und genauso geländegängig.<br />

Matthias Lang (50), einer von zwei<br />

Chefs der aktiv fitness-club-<br />

Gruppe mit Gattin Victoria (35)<br />

Ein passionierter Jäger benötigt ein vernünftiges<br />

Auto – ein Range Rover kommt<br />

da wie gerufen. Oder löst demnächst<br />

doch ein Dodge Ram den Jeep ab? Matthias<br />

Lang aus Bad Zwischenahn geht<br />

nicht nur auf die Pirsch, sondern betreibt<br />

auch 14 Fitnessanlagen und baut zudem<br />

gerade ein eigenes Dienstleistungsunternehmen<br />

für Studios auf.<br />

Ein Event wie dieses gibt uns die Möglichkeit,<br />

den Kunden aus seinem gewohnten<br />

Umfeld herauszuholen und auf völlig andere<br />

Weise kennen und schätzen zu lernen.<br />

Bogdan Proena (42) von Matrix und<br />

Betreiber Tarik Bekrater (48)<br />

Der Market Development Manager, zuständig für Deutschland<br />

und Polen, und Vater dreier Kinder schätzt die entspannte<br />

Atmosphäre bei den Events von FED und die<br />

Möglichkeit, sich ausführlich mit Kunden austauschen zu<br />

können – zum Beispiel mit Tarik Bekrater, Geschäftsführer<br />

vom Fitnesshaus Walsrode in Niedersachsen.<br />

Die Zusammenstellung der Gäste passt einfach<br />

– ich lerne hier immer neue, gute Leute kennen.<br />

Christian Rapior (41) von Wellyou<br />

mit Frau Olga (41)<br />

Der Geschäftsleiter von 22 Wellyou-Studios und<br />

10 fit+-Anlagen hat sich in Schleswig-Holstein<br />

erfolgreich breitgemacht. Jetzt expandiert er von<br />

Kiel aus Richtung Rostock. Erfreuliche Erkenntnis<br />

bisher: Die Mecklenburger sind dankbare Kunden<br />

und ausgesprochen Fitness-affin.<br />

Fotos: © FED<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 75


EVENT<br />

Der deutsche Fitness-Markt<br />

erholt sich rasch. Fitness meets<br />

Cars ist der perfekte Weg, um<br />

nach Corona wieder ins Gespräch<br />

und Geschäft zu kommen.<br />

Matrix-Mann Markus Rau<br />

(47) mit Ehefrau Anja (43)<br />

Der Key Account Manager aus Ulm betreut<br />

den deutschen Markt des taiwanesischen<br />

Fitnessgeräteherstellers. Seit 2002 trägt er<br />

seinen Teil zum Erfolg von Matrix bei – dessen<br />

hiesige Dependance seitdem von fünf<br />

auf 120 Leute angeschwollen ist. Massiv<br />

gewachsen ist seitdem auch der Jahresumsatz<br />

- der zuletzt bei 737 Millionen Euro lag.<br />

Wir kommen mit dem<br />

Wohnmobil direkt vom Nordseeurlaub.<br />

Fühlt sich hier wie<br />

eine Verlängerung an…<br />

Stephan Sinner (50) mit<br />

Gattin Ulrike (51<br />

Der bayrische Unternehmer und<br />

ehemalige Spitzensportler leitet<br />

mit großem Erfolg vier Sauna- und<br />

Fitnessinseln in Pfronten und Umgebung<br />

(siehe Seite 10). 2019 hat er<br />

von Björn Krämer dessen Studio in<br />

Krumbach übernommen.<br />

Die positive Resonanz freut uns. 2021 geht’s<br />

weiter mit Fitness meets Cars. Termine und<br />

Programm werden demnächst bekannt gegeben.<br />

Veranstalter Torsten Boorberg (48) mit<br />

Freundin Karima Falkou (46)<br />

Der Geschäftsführer von FED hat ein Faible für<br />

innovative Veranstaltungen an ungewöhnlichen<br />

Orten. Britische Autos haben es den beiden<br />

angetan - in der Garage stehen McLaren und<br />

Aston Martin.<br />

Gute Laune trotz Corona-Restriktionen – so langsam kehrt die Normalität zurück<br />

76<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


RUBRIK<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 77


EVENTVORSCHAU<br />

FIBO 2020:<br />

aufgeschoben statt aufgehoben<br />

01.-03. 10. 2020<br />

Köln Messe/Deutz<br />

Trainstation<br />

Entrance South<br />

HALLENPLAN<br />

Exhibition Centre Cologne<br />

1 – 3 October 2020<br />

BUSINESS EDITION<br />

TRADE VISITORS ONLY<br />

Am 1. Oktober startet in Köln die kleine FIBO –<br />

der April-Termin der großen war wegen Corona<br />

gecancelt worden. Nur die Hallen 6 bis 9 sind<br />

geöffnet, lediglich Fachbesucher haben Zutritt<br />

HALL<br />

HALL 6<br />

HALL 7<br />

HALL 8<br />

HALL 9<br />

THEME<br />

CARDIO & STRENGTH<br />

GLOBAL TRADING & SOURCING<br />

FASHION & BEAUTY<br />

NUTRITION<br />

CARDIO & STRENGTH<br />

<strong>FITNESS</strong> & FUTURE<br />

DIGITILISATION<br />

INNOVATION & TREND<br />

HEALTH TRAINING EQUIPMENT<br />

TRAINING EQUIPMENT<br />

WELLNESS & SPA<br />

INTERIOR<br />

CARDIO & STRENGTH<br />

CONSULTING SERVICES<br />

GROUP <strong>FITNESS</strong><br />

EMS & VIBRATION<br />

FUNCTIONAL TRAINING<br />

9<br />

Congress Centre North<br />

6<br />

Entrance North<br />

HIGHLIGHTS<br />

VIP LOUNGE<br />

MATCHMAKING LOUNGE<br />

EUROPE ACTIVE<br />

FUTURE FORUM<br />

DIGITALISATION & E-COMMERCE<br />

DFAV<br />

MEETING POINT HEALTH<br />

FUNCTIONAL FORUM<br />

DSSV<br />

Last updated: May 2020<br />

Dieses Jahr will der Veranstalter nicht mit Quadratmeter-<br />

und Besucherrekorden auftrumpfen, sondern<br />

mit Relevanz. Wenn es nach der Messeleitung<br />

geht, soll die FIBO den Wendepunkt und Neustart<br />

der ganzen Branche markieren und entscheidende Impulse für<br />

die zukünftige Orientierung liefern. Rund 350 Aussteller präsentieren<br />

an drei Tagen von 9 bis 18 Uhr ihre Produkte, auf fibo.com<br />

findet sich ein Matchmaking-Tool, mit dem sich der Messetag<br />

vorab maximal effizient gestalten lässt. Der Messe-Schwerpunkt<br />

liegt auf der Digitalisierung. Entsprechend viele Neuheiten<br />

und Prototypen werden zu sehen sein, niemand will den<br />

Anschluss verlieren. Gesundheit hat oberste Priorität, der Veranstalter<br />

bürgt für die Umsetzung und Einhaltung hoher Sicherheits-<br />

und Hygienestandards. Wer trotzdem zuhause bleibt,<br />

schaut nicht in die Röhre – auch die FIBO selbst entwickelt<br />

sich digital weiter: Unter dem Namen FIBO@home liefert<br />

sie Stubenhockern Live-Streamings, Webinare und Produktpräsentationen<br />

frei Haus.<br />

78<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


„Wir brauchen eine Initialzündung“<br />

Interview mit FIBO-Event-<br />

Director Silke Frank (47)<br />

Wie waren denn die Reaktionen auf die<br />

Verschiebung und Neuausrichtung?<br />

Silke Frank: Die Reaktionen waren<br />

durchgängig positiv, da die Entscheidung,<br />

im April nicht stattzufinden, alternativlos<br />

war.<br />

Liegen der neue 2020er-Termin und der<br />

reguläre 2021er-Termin zu nahe beisammen?<br />

Vielen Unternehmer können nicht bis 2021 warten. Sie brauchen gerade<br />

in der aktuellen Lage eine Initialzündung. Die FIBO im Oktober erfüllt<br />

damit eine ganz wichtige Funktion. Viele unserer Besucher beschäftigen<br />

sich aktuell mit der Anpassung von Geschäftsmodellen, der Gewinnung<br />

von neuen Kunden und es gibt ein Interesse an Innovationen gerade im<br />

digitalen Bereich.<br />

Gibt es ein Besucherlimit wegen Corona? Stehen angereiste Fachbesucher<br />

möglicherweise vor verschlossenen Türen, weil zu voll?<br />

Wir haben zusammen mit der Koelnmesse und den Behörden ein<br />

Sicherheits- und Hygienekonzept erarbeitet, das auch ein Besucherlimit<br />

beinhaltet. Es wird aber niemand vor verschlossenen Türen stehen.<br />

Tickets werden ausschließlich online und vorab verkauft, so dass alle<br />

gut planen können.<br />

Gibt es schon konkrete Highlights?<br />

Zum Beispiel das Angebot im Meetingpoint Health, die Vorträge im<br />

Functional Forum und natürlich das European Health & Fitness Forum,<br />

das am Vortag der FIBO stattfindet.<br />

Könnte die „kleine“ FIBO generell ein Konzept für die Zukunft werden?<br />

Fachbesucher unter sich, weniger Aufwand, weniger Leute,<br />

weniger Kosten?<br />

Nein, es gibt keinen Grund dafür, die FIBO, so wie wir sie kennen, in<br />

ihrer Position als weltweit größte Messe der Branche, „künstlich“ zu<br />

verkleinern. Das Konzept der FIBO, beides zu sein, weltweit größtes<br />

Business-Format und Live-Event für die gesamte Community, ist ein<br />

Erfolgsmodell.<br />

Schafft sich eine „analoge“ Messe mit den angekündigten „virtuellen<br />

Veranstaltungsformaten“ nicht perspektivisch selber ab?<br />

Die zwischenmenschliche Kommunikation braucht die persönliche<br />

Komponente und auch das Testen von neuen Produkten lässt sich nicht<br />

ins Web holen. Aber virtuelle Formate sind eine hervorragende Ergänzung.<br />

Was wir bereits konkret umgesetzt haben, ist die FIBO Digital Experience,<br />

ein digitales Angebot rund ums Lernen, Vernetzen und Werben.<br />

So wird ein Teil der „Offline-FIBO“ in die virtuelle Welt geholt. Die<br />

Digitalisierung des Messewesens soll den physischen Messebesuch<br />

noch effizienter machen.<br />

Fotos: © Hersteller<br />

In einem Satz: Warum sollte jeder Fitnessmacher die FIBO 2020 besuchen?<br />

Die FIBO 2020 ist das erste große Wiedersehen der Fitnessbranche<br />

in diesem Jahr und die Gelegenheit, um voneinander zu lernen, Ideen<br />

auszutauschen und gemeinsam mit Zuversicht wieder nach vorne zu<br />

schauen.<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 79


EVENTVORSCHAU<br />

Krämer Fitness<br />

Event<br />

25.-27. 09. 2020<br />

Unvergessliches Wochenende mit hochkarätigen<br />

Meetings und bester Unterhaltung<br />

Das Krämer Fitness Event ist eine der<br />

wichtigsten Veranstaltungen der Branche.<br />

Dieses Jahr feiern 300 Gäste einen venezianischen<br />

Maskenball in der Kölner Wolkenburg<br />

Abendveranstaltung mit Maskenpflicht<br />

Netzwerker Björn Krämer, Namensgeber und<br />

Veranstalter des Krämer Fitness Events, freut sich<br />

auf ein rauschendes Fest<br />

Das Krämer Fitness Event ist eine hochkarätige Hosted-Buyer-Veranstaltung,<br />

die einmal im Jahr die wichtigsten und profiliertesten Köpfe und<br />

Entscheider der Branche zusammenbringt. Die teilnehmenden Unternehmen<br />

dürfen sich auf viele sorgsam ausgewählte Clubbetreiber<br />

freuen – Netzwerker und Organisator Björn Krämer hat ein Händchen dafür, Quantität<br />

mit Qualität zu vereinen. Vor Ort geht’s aber nicht nur um ergiebige Treffen,<br />

erquicklichen Austausch, scharfe Debatten und gute Geschäfte – auch gefeiert wird<br />

sehr engagiert. Die diesbezügliche Messlatte liegt hoch – die letzten vier Events<br />

in Stuttgart, Hamburg, Dubai und auf der Zugspitze waren unvergessliche Erlebnisse.<br />

2020 ist die prachtvolle Kölner Wolkenburg die Partylocation, ein ehemaliges<br />

Kloster, dessen Wurzeln bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Höhepunkt des diesjährigen<br />

Get-togethers ist ein venezianischer Maskenball mit Gala-Dinner, vielen<br />

Überraschungen und einem geheimen Stargast. Wenige Restplätze sind verfügbar<br />

– unter fitness-events.biz findet sich das Kontaktformular.<br />

Krämer Fitness Event<br />

01.-03.10.<br />

Aufstiegskongress<br />

08.10.<br />

Fitness Future Days<br />

Stuttgart<br />

25.-27. 09.<br />

FIBO<br />

01.10.-31.12.<br />

Fitness Future Days<br />

Düsseldorf<br />

15.10.<br />

80<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


AUFSTIEGSKONGRESS<br />

01.10.-31.12.2020<br />

Der Fachkongress für Gesundheitsgestalter<br />

findet dieses Jahr ausschließlich online statt.<br />

Alle Inhalte sind kostenlos und abrufbar<br />

bis Ende des Jahres. Die Teilnehmer haben<br />

wie gehabt die Möglichkeit, sich<br />

fachlich fundiert mit den neuesten<br />

Trends rund um Prävention, Fitness, Gesundheit<br />

und Sport zu versorgen.<br />

<strong>FITNESS</strong> FUTURE DAYS<br />

08.10.: Fitness Future Days Düsseldorf<br />

15.10.: Fitness Future Days Stuttgart<br />

29.10.: Fitness Future Days München<br />

12.11.: Fitness Future Days Frankfurt<br />

26.11.: Fitness Future Days Leipzig<br />

Schnell, kurzweilig, auf den Punkt – das sind<br />

die Fitness Future Days. In Kurzpräsentationen<br />

stellen 18 Vertreter der Fitness- und Gesundheitsbranche<br />

ihre neuesten Produkte rund 50<br />

Studiobetreibern vor. Nicht nur Unternehmensberater<br />

Jörg Euteneuer (Bild) ist Stammgast.<br />

<strong>FITNESS</strong> MEETS FOOD<br />

Augsburg 22.10.2020<br />

Bei Fitness meets Food treffen sich<br />

ausgewählte VIPs aus Fitness- und<br />

Gesundheitsbranche zu einem Grillkurs in<br />

der Grillfabrik. Grillmeister und Fernsehkoch<br />

Carsten Höppner verrät Tipps & Tricks. Neben<br />

Spaß & Schlemmerei geht’s hier um zwischenmenschlichen<br />

Austausch – so entstehen<br />

Verbindungen über das Geschäft hinaus.<br />

Fotos: © FED, Dmitrii Shironosov/123RF.com, Hersteller, unsplash pixabay<br />

22.10.<br />

Therapie Hamburg<br />

29.10.<br />

THERAPIE HAMBURG<br />

23.+24.10.2020<br />

Die Therapie Hamburg ist der westdeutsche<br />

Bruder der erfolgreichen Therapie Leipzig, der<br />

führenden Branchenplattform für Medizinische<br />

Rehabilitation, Therapie und Prävention. Zielgruppe<br />

der Fachmesse mit Kongress: Physio-, Ergo- und<br />

Sporttherapeuten sowie Krankengymnasten,<br />

medizinische Bademeister und Masseure.<br />

Fitness Future Days<br />

Frankfurt<br />

26.11.<br />

Fitness meets food<br />

Augsburg<br />

23.+24.10.<br />

Fitness Future Days<br />

München<br />

12.11.<br />

Fitness Future Days<br />

Leipzig<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 81


VORSCHAU<br />

Ende September erscheint die erste reguläre Ausgabe der <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>. Mit noch<br />

mehr Geschichten, noch mehr Menschen, noch mehr Auflage und noch mehr geballtem<br />

Lesespaß. Wer’s nicht verpassen will, bestellt sie am besten noch heute (siehe unten)<br />

DER MANN DER’S KANN<br />

Großer Bericht über den<br />

markantesten Fitnessunternehmer<br />

des Landes.<br />

MIT DEM STROM<br />

Kleines Studio,<br />

riesengroßer Erfolg:<br />

Besuch bei den<br />

EMS-Profis von fitbox<br />

GIPFELSTÜRMER<br />

Interview mit<br />

Bergsteiger und<br />

Unternehmercoach<br />

Steve Kroeger<br />

Die nächste Ausgabe der <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> kommt am 25. September 2020 raus<br />

6x<br />

jährlich<br />

online bestellen unter:<br />

www.fitness-society.de<br />

oder per Mail:<br />

bestellung@fitness-society.de<br />

Das Lifestyle-Magazin für Fitness- und Gesundheitsmacher<br />

Auf unserer Homepage können Sie nicht nur Hefte ordern –<br />

sondern auch in allen Ausgaben schmökern und direkt mit<br />

Redaktion, Vertrieb und Vermarktung in Kontakt treten.<br />

Fotos: © FED, Hersteller<br />

82<br />

<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>


DIE MARKE POWER PLATE<br />

Athletik<br />

Anti-Cellulite<br />

Bauch-Beine-Po<br />

Beckenboden<br />

Bike<br />

Bodyforming<br />

Booty-Workout<br />

Core<br />

Fußball<br />

Golf<br />

Massage<br />

Faszien<br />

Fatburner<br />

Flexibilität<br />

Functional<br />

Gewichtsreduktion<br />

Kickboxen<br />

Koordination<br />

Rücken<br />

Running<br />

Ski-Gymnastik<br />

Six Pack<br />

Yoga<br />

Seniorenprogramme:<br />

Beckenboden<br />

Beindurchblutung<br />

Beweglichkeit<br />

Gehfähigkeit<br />

Gleichgewicht<br />

Muskeltraining<br />

Sturzprophylaxe<br />

Apoplexie<br />

Arthrose<br />

Bandscheibenvorfall<br />

Bluthochdruck<br />

Diabetes<br />

Epikondylitis<br />

Fersensporn<br />

HWS-Syndrom<br />

Ischias<br />

ISG-Syndrom<br />

Impingement-Syndrom<br />

Kapillarisierung<br />

Karpaltunnel-Syndrom<br />

Künstliche Gelenke<br />

Lipödem<br />

Lymphdrainage<br />

Mobilisation<br />

Multiple Sklerose<br />

Muskelatrophie<br />

Osteoporose<br />

Parkinson<br />

Rollstuhlfahrer-Training<br />

Venenträgheit Beine<br />

Mehr Infos unter:<br />

info@powerplate.de oder 06122-17074-0<br />

www.powerplate.de

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