FITNESS SOCIETY 0
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Abbildung zeigt Individualisierungsmaßnahmen nach den Regelungen der StVZO für Änderungen an in Verkehr befindlichen Fahrzeugen.
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09.01.19 10:21<br />
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4 <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong><br />
Malta Türkei Mallorca Griechenland
EDITORIAL<br />
„Nur bei uns: Erfolgsstorys,<br />
die aufzeigen, dass und<br />
wie es weitergeht…“<br />
Wir haben geknechtet, geflucht, geweint. Gerödelt, geschrieben,<br />
gemacht. Getrunken, gestritten, getobt. Sind ganz Deutschland abgefahren<br />
und haben unzählige Menschen und Studios besucht und<br />
fotografiert. Haben lustige Geschichten gehört, aber auch traurige.<br />
Sind Visionären und Machern begegnet, die vor Energie und Tatendrang bersten.<br />
Aber auch Menschen, denen es gerade weniger gut geht, oft unverschuldet.<br />
Haben Produkte gezeigt und vorgeführt bekommen, die die Branche revolutionieren<br />
und welche, die wir nicht verstanden haben. Am Ende des Tages waren wir erfolgreich<br />
und haben die allererste Ausgabe von <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> befüllt und gedruckt<br />
- das allererste Lifestyle-Magazin für die Fitness- und Gesundheitsbranche…<br />
Das Endprodukt unterhält und gefällt hoffentlich nicht nur, sondern inspiriert und<br />
animiert zudem, vom eigenen Weg abzuweichen oder ihn noch entschlossener zu<br />
verfolgen.<br />
Das leidige Corona-Thema mag unverändert allgegenwärtig sein. Wir haben ihm<br />
bewusst wenig Platz und Stellenwert in unserem Heft eingeräumt. Weil wir keine<br />
bleischweren Tragödien erzählen wollen, sondern federleichte Erfolgsstorys, die aufzeigen,<br />
dass und wie es weitergeht. Auf Seite 62 finden Sie deshalb 10 Fitness-Tipps<br />
für den Kopf. Darüber hinaus präsentieren wir viele Köpfe samt Körpern, die nicht<br />
nur schön, sportlich und sympathisch, sondern auch schlau, schnell und schuldenfrei<br />
sind: Unser Titelthema handelt von Studiobetreiber Stephan Sinner, einem ehemaligen<br />
Bundesligaprofi (Seite 10). Wir stellen mit dem Meridian Spa unter Ägide<br />
von Christin Lüdemann eines der exklusivsten Club-Konzepte Deutschlands vor<br />
(S. 58) und porträtieren mit SATS die größte Fitnessstudio-Kette Skandinaviens, mit<br />
der CEO Sondre Gravir große Pläne hat (S. 68). Darüber hinaus gibt es viele weitere<br />
Neuigkeiten aus der und über die Branche zu entdecken. Aber auch welche abseits<br />
dieser: In unserer Lifestyle-Strecke berichten wir über Uhren, Autos, Mode, Reisen<br />
und Immobilien. Gehen Sie auf Entdeckungstour, haben Sie Spaß- und geben Sie uns<br />
gerne Feedback! Wir freuen uns über Lob und Kritik: redaktion@fitness-society.de<br />
Fotos: © Lena Willgalis<br />
Chefredakteur <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong><br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 5
INHALT<br />
68<br />
Fitnessgigant SATS<br />
aus Norwegen:<br />
CEO Sondre Gravir<br />
ist Herr über eine<br />
Aktiengesellschaft<br />
mit 248 Studios<br />
SUCCESS STORY<br />
VISION<br />
IN THE TEST<br />
Unsere Titelgeschichte porträtiert Fitness-<br />
Macher, die es nach ganz oben geschafft<br />
haben. Was ist das Geheimnis ihres Erfolgs?<br />
Wir beleuchten die Tools, die Technik und die<br />
Trendsetter, die die Branche weiterentwickeln<br />
und revolutionieren.<br />
Wir suchen die besten Marken: Anwender<br />
küren via Online-Voting ihre Favoriten. Was<br />
funktioniert super – und was kann weg?<br />
10 Stephan Sinner<br />
NEWS<br />
Was gibt es Neues im Fitness-Bereich? Was<br />
tut sich wo? Was ist wichtig – und wer? Wer<br />
unsere News-Rubrik liest, der weiß Bescheid.<br />
20 Studio-App GYM X<br />
22 Technogym Hack Squat<br />
24 Cellflow<br />
KOLUMNE<br />
Der Insider weiß Bescheid: Er blickt in seiner<br />
Kolumne hinter die Kulissen - und und teilt<br />
die heißesten Branchen-Interna.<br />
27 Der Insider<br />
28 Die Fitnessbranche in 2030<br />
BEST PRACTICE<br />
Welches Konzept, welches Training, welche<br />
Geräte haben richtig eingeschlagen? Hier<br />
plaudern Betreiber aus dem Nähkästchen.<br />
32 Liege hhp Andumetic<br />
34 Zeitschriften-App<br />
fitnessmagazine.biz<br />
UMFRAGE<br />
Wir wollen wissen: Wie geht es Fitness-<br />
industrie und Betreibern heute und morgen?<br />
Leser-Befragung mit O-Tönen<br />
52 Fitness-Klima-Index<br />
54 Abstimmung Studioverwaltungssoftware<br />
IN THE CLUB<br />
Wir zeigen sie alle: Die schönsten,<br />
speziellsten, schärfsten, schrägsten,<br />
schäbigsten und sagenhaftesten Studios.<br />
58 Meridian Spa in Hamburg<br />
FACTS<br />
Fachartikel: Von A wie Ausbildungskonzept<br />
bis Z wie Zirkeltraining. Renommierte Gastautoren<br />
vermitteln Vorsprung durch Wissen<br />
62 Coaching: 10 Fitness-Tipps<br />
für den Kopf<br />
6<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
58<br />
Ein Stück vom Himmel:<br />
Wellnessoase Meridian Spa<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> – eine Marke der<br />
FED Fitness Events Deutschland GmbH<br />
Otto-Bayer-Str. 19<br />
73730 Esslingen<br />
Herausgeber und Geschäftsführer<br />
Torsten Boorberg, Björn Krämer<br />
GOING ABROAD<br />
Wir reisen für Sie um die Welt - auf der<br />
Suche nach dem ultimativen Fitnessstudio<br />
und den allerneuesten Trends und Hypes<br />
68 SATS aus Skandinavien<br />
EVENTS<br />
Hier trifft sich die Fitness Society: Wir<br />
berichten von Partys, Events, Kongressen,<br />
Messen – und vom roten Teppich.<br />
72 Event Fitness meets Cars<br />
78 FIBO-Voschau<br />
80 Veranstaltungskalender<br />
SONSTIGES<br />
1 Cover: Foto Lena Willgalis<br />
5 Editorial<br />
7 Impressum<br />
82 Vorschau + Abo<br />
4 0<br />
Traumziel an der<br />
Amalfiküste<br />
LIFESTYLE<br />
Was trägt der Fitnessmacher von heute?<br />
Wie wohnt er, wohin reist er mit welchem<br />
Auto? Alle Must-haves im Überblick.<br />
38 Uhren: Panerai & Co<br />
40 Reisen: Positano in Italien<br />
42 Mode: Das trägt Mann im Herbst<br />
44 Wohnen: Isar-Palais in München<br />
46 Gadgets: neue DJI-Drohne<br />
48 Fahrbericht: Alpina XB7<br />
50 Aktion: Sportwagenausfahrt<br />
Chefredaktion<br />
Ben Arnold<br />
Art Direktion und Layout<br />
Carola Burg<br />
Vertrieb und Anzeigen<br />
Heike Sandhof, Cerstin Spinger<br />
Redaktionelle Mitarbeit<br />
Erik Alber, Konstantin Erb,<br />
Thomas Geiger, Heinrich Heimann,<br />
Sandy Milbrandt, Rebecka Möller,<br />
Sandra Piotrowski, Nico Rau<br />
Kontakt<br />
Telefon 0711-21728610<br />
E-Mail info@fitness-society.de<br />
Webseite<br />
www.fitness-society.de<br />
Versand<br />
Deutschland, Österreich, Schweiz<br />
Lieferbedingungen<br />
Einzelheftpreis 11 Euro*<br />
Jahresabo Inland 66 Euro*<br />
Jahresabo Ausland 99 Euro*<br />
*inklusive MwSt. und Versandkosten<br />
LEUTE IM HEFT<br />
Seite 22 Nerio Alessandri, 25 Rebecca Barthel, 75 Tarik Bekrater, 27 Torsten Boorberg, 48 Andreas Bovensiepen,<br />
62 Jasmin Bühler, 40 Juliana Buhring, 55 Hugo Braam, 32 Romina Campion, 40 Vito Cinque, 32 Thorsten<br />
Dahl, 76 Karima Falkou, 58 Julia Feige, 79 Silke Frank, 56 Henrik Gockel, 68 Sondre Gravir, 20 Nico<br />
Gumlich, 50 Werner Gusenbauer, 56 Daniel Hanelt, 53 Daniel Haymann, 44 Oliver Herbst, 74 Christoph<br />
Hermann, 53 Michael Kallert, 73 Björn + Simone Krämer, 24 Yasin Kashakesh, 82 Steve Kroeger, 75 Matthias<br />
+ Victoria Lang, 55 Dr. Andreas Lintner, 61 Christin Lüdemann, 28 Prof. Dr. Niels Nagel, 33 Bruno Nuytten,<br />
34 Heiko Pfeifer, 75 Bogdan Proena, 21 Arnold Schwarzenegger, 75 Christian + Olga Rapior, 76 Markus + Anja<br />
Rau, 24 Cathleen Rauchfuß, 10 Stephan Sinner, 46 Frank Wang, 20 Dennis Weber, 74 Falk + Diana Wülfing<br />
Kündigungsfrist<br />
1 Monat vor Ablauf des Bezugsjahres<br />
Produktion<br />
Offizin Scheufele Druck und Medien<br />
GmbH & Co. KG<br />
Tränkestr. 19<br />
70597 Stuttgart<br />
Registereintragung<br />
Amtsgericht Stuttgart<br />
HRB 745796<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 7
8<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
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SUCCESS STORY<br />
Feuer<br />
statt Eis<br />
In 17 Jahren hat Stephan<br />
Sinner knapp 1000 Spiele<br />
absolviert - für erste<br />
und zweite Liga und die<br />
Nationalmannschaft<br />
Einst war Stephan Sinner Eishockey-Profi.<br />
Inzwischen brennt er für Fitness und betreibt<br />
vier Studios. Die Familie macht mit...<br />
Text: Ben Arnold, Fotos: Lena Willgalis
Wir besuchen den Fitnessmacher in Pfronten - seinem allerersten<br />
Standort. In vorderster Reihe steht dort aktuell der Egym-Zirkel
SUCCESS STORY<br />
Fitnessalltag: Tochter Vanessa (23)<br />
erklärt die Brustpresse, Frau Uli (51)<br />
legt im Beweglichkeitszirkel Hand an<br />
Pfronten im Allgäu ist mit seinen 8000 Einwohnern<br />
ein großes Dorf. Aber ein sehr schönes,<br />
am Fuße der Alpen gelegen. Tirol ist nur<br />
einen Steinwurf entfernt. Nichts deutet auf<br />
den Showdown hin, der hier vor fünf Jahren stattfand.<br />
An einem wolkenverhangenen Vormittag erzählt uns<br />
Stephan Sinner (50), Geschäftsführer der Sauna- und<br />
Fitnessinsel, die ganze Geschichte...<br />
Was war da damals los, lieber Stephan?<br />
Stephan Sinner: Wir hatten damals zwei Fitnessstudios im<br />
Ort. Ich habe meines 2004 von Klaus Mayr übernommen, dem<br />
ehemaligen Trainer der Damenskinationalmannschaft. Dann hat<br />
2005 ein Mitbewerber ein weiteres aufgemacht – im selben Ort,<br />
gerade mal 500 Meter entfernt. 10 Jahre lang hat er probiert, sich<br />
zu etablieren. Dabei hatte er von vornherein schlechte Karten –<br />
hat aber krampfhaft versucht, um jeden Preis zu bestehen. 2015<br />
hat er endlich kapituliert – und sein Studio an uns verkauft, in<br />
das wir dann ein Jahr später umgezogen sind. Damit war für uns<br />
eine entscheidende Schlacht geschlagen – und der Grundstein<br />
für die weitere Expansion gelegt.<br />
Dein Fitnessstudio in Pfronten war deine erste Station, nachdem<br />
du deine Schlittschuhe an den Nagel gehängt hast.<br />
Ich habe beim Eishockey jahrelang gut verdient. Und war nach<br />
meiner Karriere auf der Suche nach einer Möglichkeit, mein erspartes<br />
Geld sinnvoll anzulegen. Zudem bin ich als Eishockeyspieler<br />
permanent umgezogen – und wollte in meinem Heimatort<br />
endlich sesshaft werden.<br />
Was für Voraussetzungen hast du mitgebracht, um im neuen<br />
Job Erfolg zu haben?<br />
Einerseits ziemlich wenige: Ich habe weder ein Studium, noch<br />
eine abgeschlossene Ausbildung vorzuweisen. Andererseits<br />
ziemlich viele: Begeisterung für Sport. Eine gewisse physische<br />
und vor allem psychische Robustheit durch das Eishockey. Den<br />
Willen und die Bereitschaft, wirklich hart zu arbeiten.<br />
Ist es so hart gewesen?<br />
Ist es. Man fängt schließlich nicht als Chef an, sondern macht<br />
am Anfang alles selbst. Zum Glück hatte ich vom ersten Tag<br />
an die Unterstützung meiner Familie. Trotzdem waren die ersten<br />
Jahre nur von einem geprägt: Von harter Arbeit und langen<br />
Tagen. Aber davon profitiere ich bis heute: Dadurch dass ich<br />
in sämtlichen Bereiche schon selber aktiv war, kann mir keiner<br />
was vormachen.<br />
Was hat dir am meisten Spaß gemacht – was hast du gehasst?<br />
Eigentlich hat mir alles Spaß gemacht. Mit der Zeit wollte ich<br />
12<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Tochter Janina (28) gibt Kurse - arbeitet<br />
hauptberuflich aber als Lehrerin. Natürlich<br />
unterrichtet sie Sport<br />
trotzdem raus aus dem alltäglichen Trainingsbetrieb – das war<br />
mir wichtig. Ich habe die Zeit für geschäftliche Dinge gebraucht.<br />
Erst als ich diese Prioritäten entsprechend gesetzt habe, bin ich<br />
mit meinem Unternehmen richtig vorwärts gekommen.<br />
Gab es Momente, an denen du aufgeben wolltest?<br />
Habe ich nie, würde ich nie. Bin ich nicht der Typ für...<br />
War die Fitnesswelt damals eine andere – vielleicht sogar<br />
eine bessere?<br />
So groß war der Unterschied gar<br />
nicht. Die Klientel war vielleicht<br />
etwas mehr zugespitzt sportlich<br />
– und von der Einstellung, Zielsetzung<br />
und Alter homogener.<br />
Damals war Fitness noch nicht<br />
diese Massenbewegung wie<br />
heute – sondern etwas nischiger.<br />
Wie sieht der heutige Kunde<br />
der Sauna- und Fitnessinsel<br />
aus?<br />
Im Durchschnitt 40 Jahre alt –<br />
mit Verjüngungstendenz. Man<br />
„Ich war Profisportler -<br />
ohne Studium, ohne<br />
Ausbildung“<br />
merkt, dass die Jüngeren immer früher die Wichtigkeit eines<br />
starken und gesunden Körpers erkennen.<br />
Wann war dir klar, dass du mit deinem Businessplan Erfolg<br />
haben wirst?<br />
So gegen 2012. Als ich das dritte Studio eröffnet hatte. Da<br />
habe ich auch endgültig für mich den Schalter umgelegt:<br />
Ich bin vom Betreiber eines Fitnessstudios zum Unternehmer<br />
geworden, der weiß, dass seine Studios auch funktionieren,<br />
wenn er nicht persönlich permanent nach dem Rechten schaut.<br />
Und der sich seine Zeit einteilt,<br />
wie er es für richtig hält. Das ist<br />
ein erhebender Moment: Wenn<br />
man feststellt, dass man nicht<br />
mehr rein muss. Weil man einen<br />
Apparat hat, der funktioniert –<br />
und gute Mitarbeiter.<br />
Was machst du dann eigentlich<br />
noch?<br />
Das Wesentliche: Finanzen,<br />
Konzepte, Personal, Marketing<br />
– und vor allem geschäftliche<br />
Weiterentwicklung. →<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 13
SUCCESS STORY<br />
SAUNA &<br />
<strong>FITNESS</strong>INSEL<br />
2004<br />
Übernahme des ersten<br />
Studios in Pfronten von<br />
Klaus Mayr<br />
2009<br />
Neugründung des Studios<br />
Lechbruck<br />
2012<br />
Neugründung Reutte/Tirol,<br />
2017 verkauft<br />
2015<br />
Übernahme eines Studios in<br />
Pfronten vom Konkurrenten.<br />
2016 Umzug dorthin.<br />
2016<br />
Neugründung Immenstadt,<br />
2019 verkauft<br />
2017<br />
Übernahme Studio Füssen<br />
2019<br />
Übernahme Studio Krumbach<br />
Wie wichtig ist der Sauna-Bereich<br />
für dein Geschäft?<br />
Schon von Bedeutung. Schließlich heißen<br />
wir seit Anbeginn der Zeit Sauna-<br />
& Fitness-Insel. Mit Thermen und<br />
Schwimmbädern wollen wir aber nicht<br />
konkurrieren – dafür sind unsere Sauna-Bereiche<br />
zu klein. Aber perfekt, um<br />
nach dem Training noch eine Runde zu<br />
schwitzen. Und ein wichtiges Abgrenzungsinstrument<br />
zu den Discountern…<br />
Billig ist mit dir nicht zu machen?<br />
Mein Konzept sind Premiumstudios mit<br />
gutem Preis-Leistungsverhältnis. Damit<br />
kann ich mich am besten identifizieren.<br />
Probiert habe ich das Discount-Thema<br />
allerdings schon – 2016 in Immenstadt.<br />
Dort habe ich allerdings Erfahrungen<br />
gesammelt, die recht ernüchternd waren:<br />
Obwohl die monatlichen Beiträge<br />
viel geringer waren, war die Zahlungsmoral<br />
schlechter. Was daran lag, dass<br />
ich auf einmal mit einer sozialschwacheren<br />
Klientel zu tun hatte. Zudem kam<br />
es durch den höheren Anteil an Trainierenden<br />
mit Migrationshintergrund zu<br />
kulturellen Konflikten. Wenn Gruppen<br />
von 20 Jungmännern ganze Studiobereiche<br />
dominieren, springen dir Frauen<br />
als Kunden schnell ab… Ich habe das<br />
Studio dann schnell weiterverkauft. Weil<br />
es auch kopfmäßig schwierig ist, in so<br />
einer anderen Welt. Jetzt habe ich vier<br />
„Wofür ich stehe:<br />
Premium-Studios<br />
mit gutem Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis“<br />
Studios, die sich konzeptionell ähnlich sind. Und<br />
vor allem vergleichbar: Im Abgleich sehe ich sofort,<br />
wenn eines weniger performt als die anderen.<br />
Grundsätzlich expandierst du aber lieber, statt<br />
zu verkaufen!?<br />
Ja, ich habe zwei weitere Studios übernommen<br />
– die von den Vorbesitzern schon eingeführt und<br />
etabliert waren. Eines habe ich neu eröffnet. In<br />
Österreich habe ich auch eines aufgemacht – gemeinsam<br />
mit einem Geschäftspartner. Das hat zu<br />
Beginn gut geklappt. Dann hat die Abstimmung<br />
aber immer schlechter funktioniert. Deswegen<br />
bin ich dort raus und um eine Erkenntnis reicher:<br />
Lieber allein der Chef sein – und die ganze Verantwortung<br />
tragen, aber dafür auch die wesentlichen<br />
Entscheidungen selber treffen können… Wie zum<br />
Beispiel die, einen Großteil des Gewinns zu reinvestieren.<br />
Und die Attraktivität der Studios damit<br />
Jahr für Jahr zu steigern. Stillstand ist der Tod. →<br />
Entwicklung der Mitgliederzahlen<br />
200<br />
800<br />
1400<br />
2220<br />
3500<br />
2004 2008 2012 2016 2020<br />
14<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Die Spiele gegen Russland waren Highlights.<br />
Gingen aber meist verloren. Hier<br />
Sinner im Clinch mit Alexander Semak<br />
RUBRIK<br />
Als Geschäftsmann hat man<br />
nur Erfolg, wenn man über<br />
eine gewisse Robustheit<br />
verfügt. Die hat sich<br />
Stephan Sinner auf dem<br />
Eis angeeignet. Dort ist er<br />
oft hingefallen, aber immer<br />
wieder aufgestanden. Trotz<br />
manch schwerer Verletzung...<br />
Ein Mann,<br />
ein Sport<br />
2004 hörte Stephan Sinner mit dem Eishockey spielen<br />
auf – nach fast 17 Jahren auf dem Eis. Ab 1987 erlebt<br />
er die goldenen Zeiten des harten Sports. Er gilt als<br />
eine der größten deutschen Verteidiger-Hoffnungen<br />
und nutzt sein Potential für eine lange, wechselvolle<br />
Karriere mit vielen Stationen: Rosenheim, Frankfurt,<br />
Bietigheim-Bissingen, Heilbronn, Hannover sind seine<br />
Stationen. Sein Frankfurter Trainer Ladislav Olejnik<br />
adelt ihn: „Sinner ist ein Junge ohne Flausen, besitzt<br />
die richtige Einstellung<br />
und das Talent.“ Seine<br />
beste Zeit erlebt er in<br />
der Hauptstadt: Nach<br />
der Wende habe ich<br />
dort für Preussen Berlin<br />
gespielt – eine wirklich<br />
aufregende Zeit in einer<br />
pulsierenden Stadt,<br />
erinnert sich der Allgäuer.<br />
Er steigt in die<br />
Nationalmannschaft<br />
auf – kommt dort zu<br />
neun Einsätzen. Nach<br />
„Sinner ist<br />
ein Junge ohne<br />
Flausen“<br />
Eishockeytrainer Ladislav Olejnik<br />
einer schlimmen Knieverletzung<br />
kämpft er sich zurück aufs<br />
Eis. „Nach dem Bosman-Urteil<br />
gings für den Sport jedoch bergab.“<br />
Plötzlich werden Eishockeyprofis<br />
aus der ganzen Welt importiert.<br />
Stephan Sinner bleibt trotzdem im Rennen<br />
– und beißt sich durch. Nach der<br />
Bundesliga spielt er noch Jahre in der<br />
zweiten Liga. Mit seiner<br />
Karriere ist er fast komplett<br />
zufrieden. Was ihm<br />
fehlt? „Ein Titel“, sagt<br />
er und lacht. Fünfmal<br />
stand er im Halbfinale<br />
der Play-Offs. Kam<br />
aber nie weiter. Inzwischen<br />
ist er komplett<br />
raus aus der Eishockey-Welt<br />
- nur<br />
noch alles Jubeljahr<br />
schaut er<br />
sich ein Spiel an.<br />
Seine Montur zieht<br />
Stephan Sinner nur<br />
noch fürs Foto an<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 15
SUCCESS STORY<br />
Familie Sinner wohnt<br />
am Weissensee. Am<br />
Esszimmertisch interviewt<br />
Chefredakteur<br />
Ben Arnold (3. v. links)<br />
das Familienoberhaupt<br />
Bist du mit deinen vier Studios also wunschlos glücklich?<br />
Zu zufrieden darf man niemals sein. Unsere Studios sind zwar<br />
sehr erfolgreich – aber auch ziemlich ausgereizt. Nur Füssen<br />
hat noch Wachstumspotential. Wir wären deshalb durchaus<br />
bereit, eine weitere Location in unser Portfolio aufzunehmen.<br />
Wenn sich die Gelegenheit mit einem perfekten Objekt ergibt.<br />
Du hast dich dafür entschieden, alle deine Studios mit den<br />
neuen Digitalgeräten auszustatten. Über deren Sinn und<br />
Zweck wird ja ausdauernd debattiert.<br />
Mir wurde die Entscheidung abgenommen – von meinen<br />
Kunden. Die haben aktiv nachgefragt. Ich habe seitdem nur<br />
gute Erfahrungen damit gemacht: Die Geräte sind viel leichter<br />
zu bedienen als die herkömmlichen und erfreulich zuverlässig.<br />
Zudem senken sie die Hemmschwelle: Damit bekommen wir<br />
auch Leute ins Studio, denen das Training bisher zu kompliziert<br />
war. Allein der mit den Geräten verknüpfte digitale Trainingsplan<br />
ist Gold wert. Natürlich ist so ein Egym-Zirkel teuer.<br />
Aber der damit einhergehende Mehrwert gibt mir die Möglichkeit,<br />
jeden Kunden bei Nutzung für weitere 24 Monate zu<br />
verpflichten. Und die Geräte wecken so massive Begehrlichkeiten,<br />
dass die Abschlussquote entsprechend hoch ist.<br />
Du hast Digital-Geräte beider großen Hersteller in Betrieb –<br />
mit welchem hast du bessere Erfahrungen gemacht?<br />
Ich bin stark mit Egym verwachsen - bin deshalb nicht wirklich<br />
objektiv. Aber die Milon-Geräte funktionieren eigentlich genauso<br />
gut.<br />
Du bist also ein Fan der Digitalisierung?<br />
Auf alle Fälle. Aber nicht nur wegen der neuen Geräte. Sondern<br />
wegen der ganzen Arbeit, die einem abgenommen wird<br />
– bei der Einweisung, der Verwaltung, den Zugangssystemen<br />
mit Karten statt Schlüsseln. Ganz wesentliche Bereiche sind<br />
im Lauf der Jahre automatisiert worden. Wobei es nicht darum<br />
geht, den Kundenkontakt abzuschaffen. Sondern ihn vielmehr<br />
im wesentlichen Bereich zu intensivieren und zu verbessern –<br />
in der Betreuung im Studio und am Gerät. Premiumbetreuung<br />
zum Premiumtarif – ist schon wichtig, dass das zusammenpasst.<br />
Klingt recht personalintensiv?<br />
Wir haben diesbezüglich einen guten Mittelweg gefunden.<br />
Unsere Studios sind bis zu 18 Stunden am Tag geöffnet. Aber<br />
nur in acht Stunden davon sind zwei Trainer anwesend. Zu den<br />
Stoßzeiten eben – wenn sie wirklich gebraucht werden. Dadurch<br />
weiß der Kunde genau, wann er eine Ansprechperson<br />
vorfindet – und wann nicht. Funktioniert reibungslos – ohne<br />
Beschwerden. An anderer Stelle benötigen wir hingegen gar<br />
kein Personal mehr – zum Beispiel an der Theke.<br />
„Zu zweit ist man stärker – die Stärken des einen<br />
gleichen die Schwächen des anderen aus“<br />
16<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
„Ich will fitte und gute<br />
Trainer - keine sportlichen<br />
Verkäufer“<br />
KURZ<br />
gefragt<br />
Dürfen deine Trainer noch Trainer sein – oder sind sie eher<br />
durchtrainierte Verkäufer?<br />
Mit Verkaufen allein gewinne ich vielleicht viele Neukunden.<br />
Aber was habe ich davon – wenn ich die alle wieder verliere?<br />
Nur mit wirklich guten, engagierten und fachlich und menschlich<br />
fitten Trainern bleibt die Fluktuation im Rahmen. Unsere<br />
Mitglieder sind so zufrieden, dass wir gar nicht verkaufen müssen.<br />
Sie kaufen vielmehr eigenständig und können ihr Paket<br />
regelmäßig neu justieren, konfigurieren und damit auch ihren<br />
Vertrag verlängern. Damit binden wir sie eng an uns - ohne sie<br />
zu übervorteilen.<br />
Mit welchen Maßnahmen forcierst du nach Corona den<br />
Aufschwung?<br />
Traditionell gab es in meinen Studios immer nur Verträge mit<br />
einer Laufzeit von 24 Monaten. Das genügt nicht mehr – wir<br />
müssen deutlich mehr Neukunden gewinnen. Nur so können<br />
wir die verlorenen Monate zumindest ansatzweise kompensieren.<br />
Deshalb biete ich jetzt zusätzlich flexible Tarife an – mit<br />
einer Kündigungsfrist von vier Wochen. Die sind im Vergleich<br />
zu den herkömmlichen Modellen verhältnismäßig teurer - bei<br />
abgespecktem Leistungsumfang.<br />
War es immer dein Wunsch, einen Familienbetrieb zu führen?<br />
Es sind ja nicht nur Familienmitglieder bei mir beschäftigt. Drei<br />
sind verwandt, 60 nicht. Und auch letztere machen einen tollen<br />
Job. In jedem Studio hält ein fest angestellter Studioleiter<br />
die Zügel in der Hand und kümmert sich ums Tagesgeschäft.<br />
Es ist trotzdem super, die Familie viel um sich zu haben. Sie<br />
sind schließlich die Menschen, die man mag. Meine Frau ist<br />
im Lauf der Jahrzehnte so sehr mit dem Job verwachsen wie<br />
ich – und ist für mich eine unschätzbar wichtige Ratgeberin.<br />
Zu zweit ist man einfach stabiler – die Stärken des anderen<br />
gleichen regelmäßig die Schwächen des anderen aus. Wo ich<br />
bisweilen zu gutmütig bin, ist meine Frau manchmal zu impulsiv.<br />
Die Wahrheit liegt meist in der Mitte. Meine große Tochter<br />
Janina ist hauptberuflich Lehrerin – und gibt in Pfronten<br />
Kurse. Auch Vanessa arbeitet mit – im Rahmen ihres dualen<br />
Fitnessökonomie-Studiums. Beiden liegt unser Business so<br />
sehr am Herzen, dass ich davon ausgehe, ihnen irgendwann<br />
die Studios übertragen zu können. Mit einer derartigen Nachfolgeregelung<br />
könnte ich entspannt in den Ruhestand gehen<br />
– irgendwann einmal.<br />
Der ganz persönliche Fragebogen:<br />
Stephan Sinner verrät uns sein<br />
Sportprogramm<br />
Wo trainiert der Chef?<br />
In meinem Fitnessstudio in Pfronten. Dort fühle ich mich<br />
zuhause. Und kenne ganz viele Leute…<br />
Wieviel Zeit für Fitness?<br />
2-3 mal die Woche, rund vier Stunden. Auf mehr habe ich<br />
keine Lust. Hab mich früher genug gequält.<br />
Fitness-Ernährung?<br />
Wir sind alle Vegetarier, teilweise Veganer. Meine Töchter<br />
haben damit angefangen - inzwischen haben wir alle vier<br />
unsere Ernährung umgestellt.<br />
Lieber allein trainieren, oder in Gesellschaft?<br />
Allein<br />
Aktueller Trainingsschwerpunkt?<br />
Ausdauer+Ganzkörper-Krafttraining, ohne Split.<br />
Zu welcher Musik?<br />
Rock.<br />
Welcher Sport außer Fitness?<br />
Windsurfen, Mountainbiken, Bergwandern, Golf.<br />
Mit welchem Auto geht’s zum Training?<br />
Gerne mit dem Fahrrad.<br />
Das letzte Mal komplett ausgepowert?<br />
Im Studio eher selten. Vor Jahren: Mountain-Bike Tour<br />
mit Tochter mit Navigationsproblemen und plötzlichem<br />
Wintereinbruch. Das war wirklich heftig.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 17
Made in Germany<br />
Rolf Benz VOLO | labsdesign<br />
German Design Award 2020<br />
Winner<br />
18<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
nothing but wunderbar.
NEWS<br />
Jetzt geht’s App<br />
Zwei junge Unternehmer haben eine neue Mitglieder-Betreuungs-Plattform<br />
für Fitnessstudiobetreiber entwickelt: GYM X ist eine sogenannte White-<br />
Label-App, die sich inhaltlich und grafisch komplett an das jeweilige<br />
Studio anpassen lässt. Interview mit den beiden Neustartern<br />
Wer ist eure Zielgruppe?<br />
Ganz breit gefächert - vom inhabergeführten Studio<br />
bis zum Franchisesystem.<br />
Was könnt ihr besser als etablierte Mitbewerber?<br />
Wir sind viel agiler: Zuletzt haben wir binnen<br />
zwei Wochen ein vollautomatisiertes Tool zur<br />
Erfassung, Dokumentation und Archivierung der<br />
Studio-Zugangsbeschränkungen durch die Corona-Auflagen<br />
entwickelt. Außerdem bieten wir an<br />
sieben Tage die Woche täglich von 8 bis 23 Uhr<br />
Support.<br />
Wie hoch ist euer Kapitalbedarf?<br />
Wir haben bisher eine mittelhohe fünfstellige<br />
Summe investiert – benötigen aktuell kein weiteres<br />
Fremdkapital.<br />
Welche Herausforderungen können die Studios<br />
mit eurer Unterstützung heute und vor<br />
allem in Zukunft besser bewältigen?<br />
Das digitale Service- und Dienstleistungsangebot<br />
wird sich in den kommenden Jahren noch<br />
breiter auffächern. Wir helfen bei der Vertiefung<br />
der technologischen Betreuung.<br />
Die Platzhirsche verfügen aber über viel mehr<br />
Funktionen…<br />
Wir glauben, dass nicht die Quantität entscheidet,<br />
sondern die punktgenaue Erfüllung der Bedürfnisse<br />
der Studiobetreiber.<br />
Wie weit/fertig ist euer Produkt?<br />
Unser App-Grundgerüst wurde innerhalb<br />
von zehn Monaten mit einer professionellen<br />
App-Agentur erstellt und entwickelt. Seit rund<br />
drei Monaten bieten wir sie ab 59,90 Euro monatlich<br />
an. Funktions-Updates schießen wir regelmäßig<br />
hinterher.<br />
Wie erfolgreich seid ihr aktuell?<br />
Momentan sind wir bei deutlich über 100<br />
Anmeldungen – bis Ende des Jahres<br />
wollen wir 200 erreichen. Noch erfreulicher<br />
ist das sehr positive Kundenfeedback.<br />
Tenor: „Ich hätte nie<br />
gedacht, dass Digitalisierung so einfach<br />
gehen kann.“<br />
Was sind die nächsten Schritte?<br />
Wir haben bereits Geschäftspartner,<br />
um GYM X zeitnah auch in weiteren<br />
Ländern anzubieten.<br />
Enge Kundenbindung<br />
dank Studio-News via Push,<br />
Messenger, digitalem<br />
Trainingsplan und digitaler<br />
Kursbuchung<br />
Fotos: © Hersteller<br />
SICHERE SACHE<br />
Gesund sein und bleiben ist das Stichwort: Wanzl,<br />
der weltweit größte Hersteller von Einkaufswagen,<br />
bietet für Fitnessstudios mit dem Zutrittssystem<br />
Galaxy Gate 1.1 TS maximalen Schutz vor Corona<br />
- kontakt- und personallos. Der Zutritt ins Studio<br />
wird dank integrierter Wärmebildkamera nur gestattet,<br />
wenn der Scanner keine erhöhte Körpertemperatur<br />
feststellt. Die Messgenauigkeit liegt<br />
bei +/- 0,5 Grad.<br />
FIT+ EROBERT EUROPA<br />
70 geplante und realisierte Studios in<br />
Deutschland sind nicht genug.<br />
Die Studiokette fit+ nimmt binnen vier<br />
Jahren die Expansion nach Gesamteuropa<br />
in Angriff. Die ersten Studios<br />
öffnen in Frankreich und Belgien. Es<br />
folgen Lizenznehmer in Spanien, Finnland,<br />
Island und Griechenland. Das Erfolgsrezept<br />
ist simpel: Die Studios benötigen<br />
wenig Platz, wenig Kapital und<br />
dank neuester digitaler Einlasstechnik<br />
kein Personal. Dank des geringen Kapitaleinsatzes<br />
macht eine Eröffnung<br />
auch in ländlichen Gebieten Sinn. Auch<br />
der Verwaltungsaufwand ist minimal<br />
– dank Support und Schulung durch<br />
den Lizenzgeber. Dieser hilft zudem<br />
bei Standortsuche, Raumplanung, Finanzierung,<br />
Mitgliedergewinnung und<br />
Ausstattung.<br />
Hauptmerkmal von fit+: reduziert auf<br />
das Wesentliche, deshalb geringer<br />
Platz- und Kapitalbedarf<br />
20<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Szenekenner: Gründer Dennis Weber (26, links)<br />
führt drei EMS-Studios, Nico Gumlich (27) war<br />
Manager bei Mrs Sporty<br />
ES KANN NUR EINEN GEBEN<br />
Es ist strittig, ob Arnold Schwarzenegger der<br />
beste Schauspieler und/oder Politiker aller Zeiten<br />
ist – der erfolgreichste Bodybuilder definitiv:<br />
Jetzt hat der Riva Verlag seine berühmte Bodybuilding-Bibel<br />
neu aufgelegt. So nostalgisch<br />
deren Bilder stellenweise anmuten – mutet immer<br />
noch aktuell an. Von Arnolds Trainingsprinzipien,<br />
Übungen, Strategien zum Muskelaufbau<br />
und Ernährungsplänen profitieren Anfänger<br />
und Leistungssportler aller Altersgruppen. Darf<br />
in keiner gutsortierten Fitnessstudio-Bibliothek<br />
fehlen (sollte es dergleichen irgendwo geben)…<br />
Der 672 Seiten dicke Wälzer kostet 40 Euro.<br />
Foto: © xxxxxxxxxxx<br />
DIE LUFT IST REIN<br />
Dank Plasmatechnologie gibt der Aernovir<br />
Luftreiniger von Johnson Health Tech Krankheitserregern<br />
keine Chance: Keime werden<br />
zerstört, Viren deaktiviert, die allergene Wirkung<br />
von Pollen entschärft und Gerüche neutralisiert.<br />
Ein Gerät desinfiziert 250 qm Studiofläche<br />
und kostet ab 4000€.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 21
NEWS<br />
Zeiten ändern sich<br />
Der neue Hack Squat<br />
von Technogym ist die<br />
Evolution eines Trainingsgerätes,<br />
das alle Moden überdauert<br />
hat. Das Gesäßmuskelgerät<br />
wird Teil der Pure-Serie, die<br />
jetzt um fünf Geräte anwächst<br />
Von 1983 bis heute: zeitloses Design<br />
trifft maximale Muskelaktivierung<br />
1983 erfand Nerio Alessandri,<br />
Gründer und Präsident von<br />
Technogym, in seiner Garage im<br />
italienischen Cesena den Hack Squat –<br />
zum Training der Bein- und Gesäßmuskulatur.<br />
Damals ahnte keiner, dass damit der Grundstein<br />
für eine Erfolgsgeschichte gelegt wurde, die bis<br />
heute anhält.<br />
37 Jahre später<br />
präsentiert Technogym,<br />
offizieller Lieferant<br />
der letzten<br />
acht Olympischen<br />
Spiele, die neueste<br />
Variante des Plate<br />
Loaded Gerätes.<br />
Wie der Urahn legt<br />
er Wert auf Funktionalität,<br />
Effizienz und Technogym-Gründer Nerio Alessandri (59)<br />
Design. In seine Gestaltung flossen die neuesten<br />
Erkenntnisse aus Biomechanik und Ergonomie ein.<br />
Der Hack Squat ist eines der fünf neuen Plate Loaded<br />
Geräte, die sich im Rahmen der Pure-Serie auf<br />
einzelne Muskelpartien konzentrieren. Weitere Mitglieder:<br />
Hip Thrust, Standing Abductor, Pull Over<br />
und Seated Calf. Alle Geräte interagieren, durch das<br />
Scannen des integrierten<br />
QR-Codes, mit der<br />
firmeneigenen Mywellness-App<br />
– dadurch<br />
stehen Übungsvideos<br />
und Trainingsprogramme<br />
zur Verfügung.<br />
Zudem besteht damit<br />
die Möglichkeit, Übungen<br />
manuell hinzuzufügen<br />
und alle Aktivitäten<br />
nachzuvollziehen.<br />
22<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
MEHR POWER<br />
FÜR DIE LUNGE<br />
Der Idiag P100 ist der<br />
erste All-in-One-Atemmuskeltrainer.<br />
Entwickelt<br />
in Kooperation mit<br />
Schweizer Universitäten<br />
verspricht das Gerät<br />
eine Verbesserung<br />
der Atemmuskulatur<br />
sowie der körperlichen<br />
Leistungsfähigkeit und<br />
Ausdauer von Sportlern.<br />
Zwei Klappen mischen Frischluft und verbrauchte Atemluft im optimalen<br />
Verhältnis. Durch den Widerstand wird die Atemmuskulatur trainiert,<br />
Hyperventilation, Hypoventilation und Schwindel sind technisch<br />
ausgeschlossen.<br />
Die Bedienung soll dank intelligenter Menüführung einfach sein. Sportler<br />
können über einen Touchscreen verschiedene überwachte Trainingsmodule<br />
wie freies Training, Ausdauer-, Kraft- und Intervall Training anwählen.<br />
Benutzerprofile und Trainingserfolge lassen sich abspeichern und später<br />
wieder abrufen. Fluss-, Druck- und CO2-Sensoren ermöglichen vor dem<br />
ersten Training die Erstellung eines Leistungstests sowie im Nachgang<br />
die Kontrolle von Trainingsfortschritten. Die Anbindung an bestehende<br />
Cardiogeräte ist möglich, zudem kann das Training in einer App verwaltet,<br />
geplant und ausgewertet werden. Damit können die Ergebnisse regelmäßig<br />
besprochen und optimiert werden.<br />
VERTRIEBSTURBO FACEBOOK<br />
Ein aktives Facebook-Kanalmanagement trägt<br />
zur Neukunden-Gewinnung und zur Mitgliederbindung<br />
bei. Neben dem stressigen Studioalltag<br />
bleibt meist jedoch wenig Zeit, sich ordentlich<br />
um den eigenen Kanal zu kümmern.<br />
facebookfuerfitness.de unterstützt Betreiber<br />
beim Management ihrer Social-Media-Kanäle.<br />
Die Facebook-Profis schreiben und erstellen<br />
Artikel, Umfragen und Videos und posten<br />
diese auf der Facebookseite des Studios. Dazu<br />
gibt es einen an der Fitness-Saison orientierten<br />
Themenplan. In Verbindung mit Facebook<br />
Ads wird daraus eine hocheffektive Allzweckwaffe.<br />
Neueinsteiger können den Service 30<br />
Tage gratis testen.<br />
Fotos: © Hersteller<br />
GÜNSTIG WIE NIE<br />
Muskeln wachsen<br />
nicht während des<br />
Trainings, sondern in<br />
der Ruhephase - Regenerationsprodukte<br />
sind deshalb Gold wert. Medical Service Höber (MSH) bietet aktuell eine<br />
Leasing-Sonderaktion für die Hydrowave-Überwassermassageliege von<br />
Wellsystem an. Die stimuliert mit einem intensiven Strahl die gesamte<br />
Schulterpartie, vor allem den Musculus Trapezius. Fitnessstudios bekommen<br />
die Leasingraten für die ersten sechs Monate ab sofort geschenkt<br />
- für begrenzte Zeit.<br />
SPIELERISCH TRAINIEREN<br />
DANK PIXFORMANCE<br />
Pixformance bietet ein voll vernetztes funktionelles<br />
Training für Fitnessstudios. Die Station<br />
erinnert an eine professionelle Version der eingestellten<br />
XBOX Kinect. Sie erfasst in Sekundenschnelle<br />
über Kameras 25 Gelenkpunkte<br />
und neun statische, analysiert die Bewegungsausführung<br />
und liefert personalisiertes, visuelles<br />
Feedback in Echtzeit. Die Nutzerführung<br />
ist intuitiv und ermöglicht so den einfachen<br />
Einstieg für jede Altersgruppe und jedes Fitnesslevel.<br />
Das entlastet Trainer und steigert die<br />
Kundenzufriedenheit durch bessere Trainingserfolge.<br />
Online-Plattform und App bieten Mitgliedern<br />
zusätzlich 200 funktionelle Übungen<br />
für zu Hause.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 23
NEWS<br />
Gib Schmerz keine Chance<br />
Akademieleiter Yasin Kashakesh<br />
mit Ausbilderin Cathleen Rauchfuß<br />
CELLflow bietet ganzheitliche, aufeinander aufbauende<br />
Konzepte im Bereich der Schmerztherapie und Stoffwechselregulation<br />
– speziell auch für Fitness-und Gesundheitsstudios<br />
Beweglichkeitsgeräte von<br />
Kooperationspartner Extrafit<br />
Die Konzeptlösungen zielen mit einer ursachenbezogenen<br />
Vorgehensweise auf die ganzheitliche<br />
Wiederherstellung der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit<br />
des Organismus, so dass Menschen<br />
durch Sport und Training ihre Ziele auch nachhaltig<br />
erreichen können. Die grundlegende Philosophie<br />
ist, die Anwendung von modernen und<br />
traditionellen Methoden mit aussagekräftiger<br />
Messdiagnostik und den passenden Bewegungsmustern<br />
individuell nach Beschwerdebild zu kombinieren.<br />
Dabei steht<br />
die Vermittlung von<br />
Wissen sowie die<br />
Verknüpfung von<br />
Bekanntem und neu<br />
Erlerntem im Fokus.<br />
Mit dem Start der<br />
CELLflow Akademie<br />
können sich<br />
nun auch Inhaber,<br />
Trainer, Therapeuten<br />
und Mitarbeiter von<br />
Gesundheitsstudios<br />
regelmäßig und unabhängig<br />
von vorhanden Geräten und Systemen<br />
weiterbilden. In der CELLflow Akademie trifft gebündelte<br />
Fachkompetenz auf spannende Themen<br />
und nachhaltigen Wissenstransfer. Die qualitativ<br />
hochwertigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
haben einen hohen Praxisbezug und das<br />
erlernte Wissen kann leicht in den Alltag integriert<br />
werden.<br />
Aus Sicht von CELLflow hat das Beweglichkeitstraining<br />
einen hohen Stellenwert. Daher<br />
sind Übungen an entsprechenden Geräten auch<br />
ein Baustein im Schmerztherapie-Konzept. Nach<br />
der Schmerzreduktion dient es im zweiten Schritt<br />
zur Wiederherstellung der Funktions- und Bewegungsfähigkeit,<br />
welche die Grundlage für freie<br />
Übungen, vollamplitudische Bewegungsabläufe<br />
und zielführendes Krafttraining bildet. Die jüngst<br />
erfolgte Kooperation mit dem Gerätehersteller Extrafit<br />
ist folgerichtig ein naheliegender Schritt.<br />
Die Kombination aus Extrafit-Beweglichkeitsgeräten<br />
mit den Ausbildungs- und Schulungsmöglichkeiten<br />
der CELLflow GmbH bietet Studiobetreibern<br />
eine Chance, professionell in das Thema<br />
Beweglichkeitstraining einzusteigen.<br />
24<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
JETZT GEHT’S BUNT<br />
Unter dem Motto Making Fitness more colorful bringt die Indoor Cycling<br />
Group, die seit 2016 zu Life Fitness gehört, das neue IC7 Indoor Cycle auf<br />
den Markt. Auffallend sind die präzise Wattmessung und die eingängige<br />
Trainingssteuerung über Farben.<br />
Die Coach By Color-Funktion stellt die individuelle Belastung auf Basis<br />
von Watt oder Herzfrequenz anhand von fünf Trainingszonen farblich dar:<br />
weiß, blau, grün, gelb und rot. Über zwei Displays erhalten sowohl Fahrer<br />
als auch Trainer Rückmeldung. Kursteilnehmer mit verschiedenen Fitnesslevels<br />
können so gleichzeitig an einem Cycling Kurs teilnehmen und<br />
innerhalb derselben Farbzone trainieren. Das steigert Motivation und<br />
schafft Trainern neue Möglichkeiten der Kursgestaltung.<br />
Ein schneller Datenaustausch mit externen Geräten funktioniert über<br />
Bluetooth oder den Funkstandard ANT+. Das Bike kann darüber sowohl<br />
mit Apps von Drittanbietern als auch mit der herstellereigenen App<br />
verbunden werden. Das integrierte WattRate-Power-Meter misst die<br />
erbrachte Wattleistung des Trainierenden mit einer Abweichung von<br />
+/- 1% und stellt sie in Echtzeit dar. Das Beste daran: Der Trainierende<br />
erzeugt den Strom zur Nutzung des Bikes komplett selbst.<br />
LANGHANTELKURS VON GYMSOUND<br />
Bekannt als Anbieter von lizenzfreier Musik für<br />
Fitnessanlagen, bietet Gymsound über den<br />
Kursraumplayer seit geraumer Zeit auch virtuelle<br />
Fitnesskurse an. Die Contentbox wird im<br />
Kursraum an Beamer oder Bildschirm angeschlossen.<br />
Für das neues Kursangebot, den<br />
Power-Dumbell-Langhantelkurs, konnte man<br />
die ehemalige Leistungssportlerin und IFAA-<br />
Presenterin Rebecca Barthel gewinnen. Das<br />
Programm dauert 45 Minuten und ist durch Variationen<br />
bei Gewicht und Wiederholungen für<br />
jedes Leistungsniveau geeignet. Das Angebot<br />
von Gymsound umfasst mittlerweile 28 Kursformate.<br />
Alle komplett mit GEMA-freier Musik<br />
produziert.<br />
Fotos: © Hersteller, Art-Invest Real Estate/ Accumulata Real Estate<br />
AUFBAUPROGRAMM<br />
Eine App geht ihren Weg: Vor sieben Jahren als Start-Up gestartet, hat<br />
sich Freeletics mit aktuell knapp 46 Millionen registrierten Nutzern zum<br />
Marktführer in Europa entwickelt. Inzwischen arbeiten 160 Mitarbeiter für<br />
das Unternehmen. Die dürfen 2021 in ein neues Headquarter im Münchner<br />
Stadtteil Berg am Laim umziehen (siehe Bild), die Macherei. So<br />
deutsch der Standort bleibt: Wachsen wollen die Bayern mit ihrem Bodyweight-Trainings-Konzept<br />
vor allem im internationalen Markt.<br />
FACELIFT FÜR VECTOR-SERIE<br />
Ergo-Fit ist der Spezialist für medizinisches Fitnesstraining.<br />
Mit Vector hat der Hersteller eine<br />
Kraftgeräte-Serie im Programm, die jetzt einen<br />
Facelift bekommen hat. Mit dem Ziel, verbesserte<br />
Performance und einen modernen Look<br />
zu bieten, wurden die Geräte von Ingenieuren<br />
und Designern grundlegend überarbeitet. Besonders<br />
geachtet wurde dabei auf Features<br />
wie komplett abgedeckte Gewichtsblöcke, eloxierte<br />
Griffe oder indirekte LED-Beleuchtung.<br />
Alle Geräte der Vector-Serie lassen sich mit<br />
der herstellereigenen Trainingssoftware Vitality<br />
System verknüpfen und werden in Deutschland<br />
hergestellt. Der Hersteller garantiert für eine<br />
hohe Qualität und Langlebigkeit. Insgesamt<br />
umfasst die Serie 13 Kraftgeräte, die sich auf<br />
unterschiedliche Muskelpartien konzentrieren.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 25
TOP QUALITÄT ZUM UNSCHLAGBAREN PREIS!<br />
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STANDUP-ZIRKEL<br />
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KOLUMNE<br />
Der Insider<br />
Braucht die Fitnessbranche wirklich<br />
noch ein weiteres Magazin? Ja.<br />
Oder anders ausgedrückt: Unbedingt.<br />
Nach Corona sogar mehr denn je.<br />
Warum die <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong><br />
wichtig und richtig ist...<br />
Der Insider: Torsten Boorberg (48) ist erfolgreicher Fitness-Unternehmer und<br />
Herausgeber von <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>. An dieser Stelle berichtet er regelmäßig aus<br />
dem Innenleben einer spannenden Branche<br />
Langsam kehrt die Normalität zurück – in Form<br />
des gewohnt gnadenlosen Wettbewerbs: Premium-Fitnessstudio<br />
gegen Discounter, Kette gegen<br />
Einzelkämpfer, Verband A gegen Verband B. Von<br />
Zusammenhalt ist nicht viel zu spüren. Und doch war er da<br />
– als es darauf ankam:<br />
Die Corona-Krise hat sich als Solidaritäts-Booster erwiesen<br />
- zumindest zu Beginn. Im Feldzug gegen den Virus und dessen<br />
unheilvolle Auswirkungen hat sich gezeigt, wie vereint<br />
und geschlossen die Fitnessbranche agieren kann. Hand in<br />
Hand wurde für die Wiedereröffnung gekämpft. Gemeinsame<br />
Postings, Aufrufe, Kampagnen haben die Öffentlichkeit<br />
sensibilisiert und mobilisiert. Konkurrenten wurden zu Mitstreitern,<br />
Geschäftspartner zu Unterstützern. Alle haben das<br />
gleiche Ziel verfolgt: den politischen Entscheidern und den<br />
Medien aufzuzeigen, wie systemrelevant Fitnesstraining ist.<br />
Wir werden gebraucht – und zwar ganz gewaltig.<br />
bensweg, Trainingsphilosophie und Unternehmenskonzept<br />
betrifft:<br />
Da ist der ehemalige Leistungssportler, der schon als Aktiver<br />
erkannt hat, wie wichtig Krafttraining für seinen Erfolg ist.<br />
Da ist der Arzt, der mit nachhaltigem Fitnesstraining seine<br />
Patienten heilt.<br />
Da ist der eiskalte Rechner, der einen Wachstumsmarkt erkannt<br />
und ein Geschäftsmodell etabliert hat.<br />
Als Fitness-Unternehmer durfte ich in den letzten 15 Jahren<br />
viele beeindruckende Personen kennenlernen – sowohl<br />
auf Seiten der Studiobesitzer als auch auf der der Industrie.<br />
Macher mit Pioniergeist, Visionen, Charisma und Durchhaltevermögen.<br />
Diese Menschen betreiben alle ein Business und<br />
sind doch grundverschieden. Wer hinter die Kulissen blickt,<br />
entdeckt liebevolle Familienväter, besessene Athleten, engagierte<br />
Visionäre, spendable Wohltäter, faszinierende Charaktere<br />
– über die viel zu selten berichtet wird.<br />
Foto: © Lena Willgalis<br />
Wir schaffen die Basis für Gesundheit und Lebensqualität.<br />
Fitness ist viel mehr als ein Sport – sondern längst<br />
ein Lifestyle. Vom kleinen Jungen, der Schwarzenegger-<br />
Arme will, bis zur Instagram-Influencerin, die auf die richtige<br />
Selfie-Perspektive achtet – Fitnesstraining ist und bleibt in.<br />
Mütter, die nach der Geburt wieder<br />
in Form kommen möchten,<br />
Angestellte, denen der Rücken<br />
schmerzt, Rentner, die mobil<br />
bleiben wollen: Alle benötigen<br />
Bewegung – und wir bieten das<br />
passende Produkt dafür an.<br />
Hinter besagten Produkten<br />
stehen interessante und beeindruckende<br />
Typen, unendlich<br />
engagiert und grenzenlos<br />
leidenschaftlich. Die sind alle<br />
sehr unterschiedlich – was Le-<br />
„Wir erzählen über wichtige,<br />
wertvolle, wunderbare<br />
Menschen, die lieben,<br />
was sie tun.“<br />
Was wir mit der <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> nun tun wollen. Wir<br />
erzählen abseits des medialen Mainstreams über wichtige,<br />
wertvolle, wunderbare Köpfe und darüber, warum sie das<br />
lieben, was sie tun. Derlei Storys können und sollen als Inspiration<br />
und Ansporn für alle Menschen dienen, die in unserer<br />
geilen Branche arbeiten.<br />
Natürlich durchleben wir gerade<br />
schwere Zeiten. Jeder Krise<br />
wohnt aber auch eine Chance<br />
auf einen Neubeginn oder zumindest<br />
eine Neujustierung<br />
inne. Starke Unternehmen und<br />
starke Persönlichkeiten werden<br />
sich verändern und verbessern<br />
und sind bald möglicherweise<br />
noch erfolgreicher, als sie es vor<br />
Corona waren. Ihre Geschichte<br />
steht in <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> –<br />
und noch viel mehr…<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 27
VISION<br />
Der Club von morgen:<br />
Begegnungsstätte und<br />
Bewegungsschule<br />
So kann es<br />
weitergehen<br />
Die monatelange Zwangsschließung während Corona war ein harter Schlag für<br />
die Fitnessstudios. Um derlei brutale Maßnahmen in Zukunft zu verhindern,<br />
muss sich die Branche neu und anders aufstellen. Ein Entwurf<br />
Viele Studiobetreiber hatten während Corona ein<br />
Gefühl der absoluten Machtlosigkeit. Was zu nachvollziehbarer<br />
Wut geführt hat. Jetzt gilt es, diese Wut<br />
zu kanalisieren und sie zu Kraft und Entschlossenheit<br />
werden zu lassen – anstatt zu resignieren und zu verbittern.<br />
Grundsätzlich hatte die Krise auch ihr Gutes. Sie hat der Branche<br />
vor Augen geführt, welche strukturellen Schwächen es anzugehen<br />
gilt – und wie wichtig es in Zukunft ist, eine schlagkräftige<br />
Lobby hinter sich zu wissen und zu haben. Um damit<br />
deutlich mehr Gehör zu finden als bisher.<br />
Ziel muss sein, in der Öffentlichkeit und in der Politik ein Bewusstsein<br />
zu verankern, wie eng psychische und physische Gesundheit<br />
miteinander verknüpft sind. Drastische Maßnahmen<br />
wie die erfolgten Studioschließungen würden auf viel größeren<br />
Protest stoßen, wenn klar wäre und würde, wie sehr fehlende<br />
Bewegungsmöglichkeiten Krankheiten begünstigen. Natürlich<br />
ist Fitnesstraining auf der einen Seite wichtig, um Kraft und Ausdauer<br />
zu stärken. Es dient auf der anderen Seite aber auch dazu,<br />
Aggressionen, Frust und Druck ab- und Resilienz aufzubauen.<br />
Erwiesenermaßen kann Sport bei der Bekämpfung von psychischen<br />
Krankheiten die Einnahme von Medikamenten ersetzen.<br />
Darüber hinaus darf man nicht unterschätzen, was für eine Auswirkung<br />
regelmäßige Studiobesuche auf das Sozialleben haben<br />
– die Beziehung zwischen Trainer und Mitglied oder Mitgliedern<br />
untereinander sind oft sehr eng und im Laufe der Jahre gewachsen.<br />
Es ist schwierig, reduzierte Fitnessaktivität mit einer Zunahme<br />
von häuslicher Gewalt, Kindeswohlgefährdung und Selbstmordraten<br />
valide zu verknüpfen. Die diesbezüglichen Fallzahlen<br />
in Zeiten der Corona-Beschränkungen legen aber nahe, dass es<br />
eine Verbindung gibt.<br />
Den Zusammenhang zwischen einem regelmäßigen Training<br />
im Fitness-Club und sozialer und psychischer Gesundheit der<br />
Trainierenden sieht auch der Deutsche Industrieverband für<br />
Fitness und Gesundheit, der DIFG. Sein Engagement gilt der<br />
Interessenbündelung und der übergreifenden Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Sinne der Fitness- und Gesundheitsindustrie. Eines<br />
der Kernziele: Die Außenwirkung und das Image der Branche<br />
positiv zu beeinflussen und nachhaltig zu stärken. Dessen Geschäftsführer,<br />
Prof. Dr. Niels Nagel (50) über die Rolle der Fitnessbranche<br />
im Gesundheitsmarkt: „Die Fitnessbranche unter-<br />
28<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Friedliches Miteinander:<br />
Ungeachtet gigantomanischer<br />
Zukunftsprojekte wie dem<br />
abgebildeten The Mirai haben<br />
die kleinen Anbieter eine gute<br />
Perspektive<br />
Fotos: © The Mirai GmbH & Co KG, Portrait Niels Nagel: DIFG<br />
„Damit Prävention und Therapie<br />
eine nachhaltigere Wirkung erzielen,<br />
müssen wir Fitnessmarkt und<br />
Gesundheitssysteme noch besser<br />
verzahnen“<br />
Prof. Dr. Niels Nagel<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 29
VISION<br />
Knackpunkt Personal: Die<br />
Branche muss Aus- und<br />
Weiterbildung fördern<br />
stützt nicht nur die biologische Gesundheit des<br />
Menschen, sondern auch dessen psychische und<br />
soziale Gesundheit. Fitnesstraining ist eine wichtige<br />
Strategie, damit Prävention und Therapie eine<br />
nachhaltigere Wirkung erzielen. Fitnessmarkt und<br />
Gesundheitssystem müssen deshalb noch besser<br />
verzahnt werden.“<br />
Die Fitnessclubbetreiber sind angehalten, sich<br />
anders und neu zu positionieren. Sie bieten nicht<br />
mehr lediglich einen Sportraum an, sondern sollten<br />
sich vielmehr zu einer qualifizierten Betreuungsinstanz<br />
entwickeln, die die Leute im Optimalfall<br />
überall erreicht – via digitaler Angebote<br />
zu Hause, als BGM-Maßnahme im Betrieb. Die<br />
Betreuungsangebote müssen in alle Richtungen<br />
erweitert werden, weil auch die Kundenansprüche<br />
steigen: Die Leute wollen den Sport möglichst<br />
nahtlos in ihren Alltag integrieren. Das Mitglied will<br />
nicht mehr dafür zahlen, in fest definierten Zeiten<br />
an einem fest definierten Ort zu trainieren, sondern<br />
ein möglichst breit gefächertes Sportdienstleistungsmodell<br />
in Anspruch nehmen. Wer diese<br />
Bedürfnisse erfolgreich befriedigt, wird auch in Zukunft<br />
mit seinem Fitnessstudio Erfolg haben. Wenn<br />
die eigene Anlage darüber hinaus hochqualifizierte<br />
Trainer vorzuweisen hat, die fundiertes Profiwissen<br />
vermitteln, sozial kompetent sind und tolle Kurse<br />
veranstalten, ist auch nicht zu befürchten, dass der<br />
Laden plötzlich leer ist. Auch die Rolle der Aggregatoren<br />
sollte in einem positiveren Licht gesehen<br />
werden: Sie bieten mit ihrer Reichweite viele Möglichkeiten,<br />
Zielgruppen zu erreichen, für die viele<br />
Studios bis dahin quasi unsichtbar waren.<br />
Viele kleine Clubs haben die Furcht, dass sie im<br />
Wettbewerb gegen die finanzstarken Ketten nicht<br />
bestehen können, die viel mehr Möglichkeiten haben,<br />
sich maximaler Marketing-Power zu bedienen.<br />
Riesenprojekte wie das The Mirai, das in Oberhausen<br />
unter der Ägide von Rainer Schaller entsteht,<br />
wirken auf manchen einschüchternd. Die Kleinen<br />
sind deshalb gefordert, sich zu spezialisieren und<br />
zu definieren. Mit einem maßgeschneiderten Angebot<br />
für Senioren, Frauen oder Reha-Bedürftige<br />
hat man gute Chancen, auch gegen scheinbar<br />
übermächtige Mitbewerber zu bestehen. Auch das<br />
aktuell angesagte Boutique-Konzept ist eine Option<br />
von vielen. Die Größe ist folgerichtig nicht entscheidend.<br />
Sondern vielmehr die Frage, welchen<br />
konkreten Mehrwert ich in welcher Qualität bieten<br />
kann.<br />
<strong>FITNESS</strong> ALS MEGATREND<br />
Grundsätzlich hat die ganze Branche gute Karten.<br />
Weil sich das jetzt schon sehr populäre Thema Fitness<br />
in Zukunft noch mehr zum Megatrend entwickeln<br />
wird. Als Lebensstil, aber auch als Erlebnis.<br />
Die damit verbundenen Bedürfnisse werden rein<br />
digitale Angebote in absehbarer Zukunft nicht stillen<br />
können – weshalb Konzepte boomen werden,<br />
die digitale und analoge Elemente gekonnt verknüpfen<br />
und kombinieren. Merkmal eines Megatrends<br />
ist zudem, dass er Krisen trotzt. Eine monatelange<br />
Studioschließung hat schon zuletzt eben<br />
nicht dazu geführt, dass sich die Menschen vom<br />
Thema abwenden, sondern dass die Sehnsucht<br />
nach Wiedereröffnung mit jeder Woche stärker<br />
wird. Es spricht deshalb nichts dagegen, dass sich<br />
das starke Wachstum der letzten Dekade nach der<br />
erfolgten Unterbrechung weiterhin fortsetzt.<br />
Dieses Wachstum ist aber kein Selbstläufer. Son-<br />
30<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
dern erfordert permanente Anpassungen. Angefangen<br />
bei den Verträgen: Natürlich haben die<br />
klassischen 24-Monats-Abschlüsse mit dazu beigetragen,<br />
dass die Branche während Corona nicht<br />
untergegangen ist. Trotzdem führt kein Weg daran<br />
vorbei, auch Tarife anzubieten, die dem Bedürfnis<br />
Rechnung tragen, sich nicht für zwei Jahre fest<br />
binden zu wollen. Kürzere Laufzeiten können als<br />
Lockmittel dienen. Sobald aus Neukunden zufriedene<br />
Stammkunden geworden sind, landen die<br />
schnell trotzdem wieder beim 24-Monats-Modell.<br />
Die klassischen Karteileichen, die nach vier Wochen<br />
Training nie wiederkommen, aber zwei Jahre<br />
Beitrag zahlen, werden in Zukunft auf alle Fälle<br />
weniger.<br />
Der Boom wird auch durch die Tatsache befeuert<br />
werden, dass sich die Menschen in ihrem Alltag<br />
immer weniger bewegen und dadurch das Bewegungsbedürfnis<br />
wächst. Bewegung wird nicht<br />
mehr als selbstverständlich wahrgenommen, sondern<br />
als Luxus, den man sich gönnen muss und<br />
will. Die Studios vermitteln eine Bewegungskompetenz,<br />
die auch erhalten bleibt, wenn die Studios,<br />
wie zuletzt geschehen, geschlossen haben. Dann<br />
zeigt sich, dass ein Fitnesssportler aus eigenem<br />
Antrieb seine Bewegungsaktivität anpasst und<br />
sich beispielsweise zum Joggen aufrafft, anstatt<br />
einfach auf der Couch zu liegen. Dieses Profil gilt<br />
es zu schärfen: Das Fitnessstudio als Gesundheitsschule.<br />
Ein derartiger Anspruch lässt sich nur mit gutem<br />
Personal mit Leben füllen. Diesbezüglich wird<br />
jeder Studiobetreiber in Zukunft noch genauer<br />
schauen müssen, ob er mit angelernten Hilfskräften<br />
die erwartete Servicequalität bieten kann.<br />
Zumal der Anteil der Leute, die trotz oder wegen<br />
einem Handicap trainieren wollen/müssen, weiter<br />
zunehmen wird. Einen topfitten 22-jährigen<br />
kann jeder betreuen, bei einem diabeteskranken<br />
88-jährigen sieht das schon anders aus. Die Branche<br />
muss aus gänzlich eigener Überzeugung die<br />
Aus- und Weiterbildung ihres Personals fördern<br />
und fordern – nicht nur aus Gründen der Außendarstellung.<br />
Mittel- und langfristig lässt sich damit<br />
ein Qualitätsniveau erreichen, das genormt werden<br />
kann und das jeder kritischen wissenschaftlichen<br />
Untersuchung standhält.<br />
Gleichzeitig gilt es, die kaufmännische Kompetenz<br />
zu erhöhen: Eigenkapitalquote und Bonität haben<br />
sich zwar in den letzten Jahren verbessert. Verglichen<br />
mit der Gesamtwirtschaft ist die Branche im<br />
Durchschnitt aber immer noch schlechter aufgestellt<br />
– was die Anfälligkeit bei Erschütterungen<br />
jeglicher Art erhöht. Der Einzelhandel zum Beispiel<br />
wird in der Regel mit weniger Leidenschaft<br />
betrieben als ein Fitnessstudio. Ist aber deutlich<br />
fokussierter auf das betriebswirtschaftliche Ergebnis<br />
- und damit am Ende des Tages erfolgreicher.<br />
Wir müssen uns unsere Leidenschaft bewahren<br />
– dürfen aber trotzdem die nüchterne Kalkulation<br />
nicht vergessen.<br />
ZEHN JAHRE SPÄTER<br />
Die Fitnesslandschaft in 2030 – eine Utopie:<br />
Die Fitnessbranche hat es geschafft, als Fundament<br />
für Lebensqualität und Gesundheit wahrgenommen<br />
zu werden. Und ist auch wegen ihrer<br />
Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen, hochgeschätzt<br />
– von Medien, Öffentlichkeit und Politik<br />
gleichermaßen. Der digitale Wandel hat erfolgreich<br />
stattgefunden und auch die Digital Natives<br />
nehmen die vielfältigen Angebote wahr und an.<br />
Der Fitnessmarkt ist ein geschätzter Arbeitgeber<br />
für hochqualifiziertes, junges Personal, das Spaß<br />
am Job und ein gutes Einkommen hat. Alle Entscheider<br />
bei Krankenkassen, Ärzteschaft und<br />
Firmen haben realisiert, dass Fitness Ihren Mitarbeitern/Patienten/Mitgliedern<br />
einen konkreten<br />
Mehrwert bietet, von dem alle Seiten nachhaltig<br />
profitieren.<br />
Wir alle müssen unseren Beitrag leisten, um aus<br />
diesem Traum Realität werden zu lassen.<br />
Neue Mobilität: Körperliche<br />
Aktivität entwickelt sich von<br />
einer Selbstverständlichkeit<br />
zum Luxusgut<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 31
BEST PRACTICE<br />
Schrei<br />
nach<br />
Liege<br />
Die Andumedic 3 von hhp dient der Therapie<br />
und Regeneration. Wir besuchen Thorsten<br />
Dahl im Workout Bad Schwartau. In dessen<br />
Studio ist die Andullations-Liege seit Februar<br />
2019 im Einsatz. Uns interessieren die<br />
Erkenntnisse<br />
Riesengroß und komplett durchtrainiert ist der Partner<br />
einer Angestellten des Studiobetreibers. Und eines<br />
Tages so verspannt, dass er sich nicht einmal mehr<br />
die Schuhe binden kann, ohne laut zu stöhnen. Thorsten<br />
Dahl schickt ihn auf die Liege – danach ist der Schmerz<br />
wie weggeblasen. Geschichten wie diese hat der joviale Norddeutsche<br />
eine Menge auf Lager. Er erlebt sie alle live: Von früh<br />
bis spät ist der ehemalige Polizist in seinem Studio, das er 2014<br />
übernommen hat. „Ich lebe und liebe meinen Job. Jedes Gerät<br />
probiere ich vor Anschaffung selbst ausgiebig aus. Zum Einsatz<br />
kommen nur Produkte, von denen<br />
ich restlos überzeugt bin,“ erklärt der<br />
robuste 50-Jährige. „Ich empfehle jedem<br />
Mitglied, nach einem intensiven Training<br />
15 Minuten auf der Liege zu relaxen.“<br />
Die Liege bedient sich des Prinzips der<br />
Andullation. Dabei wird durch Schwingungsmotoren<br />
ausgelöste mechanische<br />
„Ich benutze<br />
sie täglich“<br />
Vibration mit Infrarot-Tiefenwärme kombiniert.<br />
Die Andullation zielt nicht auf ein<br />
spezielles Organ ab, sondern beeinflusst<br />
alle wesentlichen Funktionen des Organismus<br />
– präventiv und therapeutisch.<br />
Zielsetzung: die Flüssigkeiten im Körper<br />
in Bewegung zu versetzen und damit<br />
die Durchblutung zu verbessern. Der<br />
Verwendungsbereich ist entsprechend<br />
vielfältig: Die Andumedic ist anwendbar bei Verspannungen<br />
und Muskelschmerzen. Auch gegen Rückenschmerzen und die<br />
daraus resultierenden Folgebeschwerden soll sie helfen. Sie<br />
lindert Nacken- und Schulterbeschwerden, Rheuma, Arthrose,<br />
Sowohl Studioleiterin Romina Campion als auch<br />
Inhaber Thorsten Dahl schwören auf die High-<br />
Tech-Liege, die über 21 Schwingungsmotoren<br />
und vier Infrarot-Wärmestrahlern verfügt<br />
Lymhödeme, Hexenschuss oder<br />
Wadenkrämpfe oder unterstützt einfach<br />
den Stressabbau. Wir probieren<br />
die Liege aus, Studioleiterin Romina<br />
Campion (23) weist uns ein. Das sanfte<br />
Rütteln wirkt sehr entspannend, zwei<br />
integrierte Infrarotlampen wärmen<br />
mir den Rumpf. 20 verschiedene Programme<br />
können angewählt werden<br />
– je nach Symptomen. „Im Rahmen<br />
von Corona haben viele Pflegekräfte<br />
und Ärzte unter strapaziösen Schichten<br />
gelitten. Denen haben wir deshalb<br />
50 Liegen kostenfrei zur Verfügung<br />
gestellt,“ erklärt Olav Pirmajer, Key<br />
Account Manager bei hhp. „Viele Anwender haben es sich auf<br />
ihr sogar mehrmals täglich bequem gemacht – das Feedback<br />
war entsprechend positiv.“ Das kann Thorsten verstehen: „Ich<br />
benutze sie selber täglich.“<br />
32<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
20 verschiedene Programme<br />
sind verfügbar - anwählbar<br />
per Handbedienung<br />
Fotos: © FED, Hersteller<br />
Workout Bad Schwartau: Komplett ausgestattet, liebevoll eingerichtet<br />
IM NAMEN DES VATERS<br />
Bruno Nuyttens Vater litt unter chronischen<br />
Schmerzen, die ihm Lebensenergie und -freude<br />
raubten. Um sie zu beseitigen, entwickelte sein<br />
heute 43-jähriger Sohn im Jahr 2000 die Andullations-Liege.<br />
Der Entwicklung lagen drei Zielsetzungen<br />
zugrunde: Linderung, Performance und<br />
Wellness. Diese Effekte sollen durch fünf Wirkprinzipien<br />
erreicht werden: Energieproduktion in<br />
den Zellen, Überlagerung der Schmerzsignale,<br />
Anregung der Blutzirkulation, Ingangsetzung von<br />
Entspannungsmechanismen, Stimulation des<br />
Lymphflusses. Jüngstes Upgrade für Anwender<br />
(in Kooperation mit Idiag): Um die Verbesserungen<br />
zu dokumentieren, wird der Rücken im 3-Monats-Abstand<br />
gescannt und vermessen. Bis heute<br />
hat hhp 180 000 der in Deutschland hergestellten<br />
Liegen verkauft. Aktueller Aktionspreis: ab 4400<br />
Euro.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 33
BEST PRACTICE<br />
Lesen<br />
macht Spaß<br />
Trainieren ist nicht alles – die<br />
Mitglieder wollen auch entspannen.<br />
Gerne schmökern sie deshalb in<br />
Magazinen. Das geht ab sofort<br />
online, statt auf Papier. Mit einem<br />
Flatrate-Abo von fitnessmagazine.biz<br />
stehen beeindruckende 150 Titel zur<br />
Verfügung. Für Studiobetreiber<br />
Heiko Pfeifer eine Steilvorlage<br />
Heiko Pfeifer (46),<br />
Geschäftsführer des Elixia,<br />
ist begeistert von der<br />
neuen App<br />
Der Chef des Elixia, einem Premiumstudio im<br />
Hamburger Norden, war in seinem früheren Leben<br />
Controller. Legt deshalb Wert auf Strukturen<br />
und Effizienz. An seinem gut organisierten Betrieb<br />
hat er Freude. Für das Wohlergehen seiner 4500<br />
Mitglieder reißt er sich ein Bein aus, Kundenzufriedenheit<br />
hat für ihn Priorität. Die erfordert aber<br />
bisweilen Maßnahmen, die ihm nicht behagen.<br />
„Wir haben jahrelang jede Woche für 80 Euro<br />
Magazine eingekauft, die wir in den Ruhezonen<br />
ausgelegt haben. Nach drei Tagen hat die Hälfte<br />
gefehlt, die andere war zerfleddert,“ umreißt er<br />
das Dilemma. Seit einem Monat ist das Problem<br />
gelöst: Der Lesestoff steht wie gehabt zur Verfügung,<br />
das bedruckte Papier ist allerdings durch<br />
Bits und Bytes ersetzt. Dank fitnessmagazine.<br />
biz hat jeder Kunde die Möglichkeit, sich die Titel<br />
seiner Wahl auf sein Endgerät zu laden und darin<br />
nach Herzenslust zu schmökern. Und zwar grenzenlos<br />
– Zeitschriften, die im Studiobereich abgerufen<br />
werden, bleiben auch nach dem Verlassen<br />
verfügbar. Und wer über kein entsprechendes<br />
Gerät verfügt? „Der kann sich eines am Einlass<br />
ausborgen.“<br />
HYGIENISCHE VIELFALT<br />
Seit Corona finden nicht nur<br />
Pedanten an abgewetzten<br />
Zeitschriften, die zuvor durch<br />
unzählige Hände gewandert<br />
sind, keinen Gefallen mehr.<br />
Fitnessmagazine.biz offeriert den Ausweg:<br />
Sobald der Studiobetreiber zu einem Preis ab 40<br />
Euro pro Monat ein Abo abgeschlossen hat, haben<br />
dessen Mitglieder per kostenfreier App die<br />
Möglichkeit, in 150 verschiedenen Tageszeitungen<br />
und Magazinen zu blättern.<br />
Fotos: © FED, Hersteller<br />
34<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Hi,<br />
<strong>SOCIETY</strong><br />
BEST PRACTICE<br />
Fitness<br />
Lavika Products GmbH<br />
Heidelberger Straße 5-7<br />
D-68519 Viernheim<br />
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Ihr Partner für Full-Service-Merchandising<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 35
LIFESTYLE<br />
Schalten Sie ab – und tauchen Sie mit uns ein: in die Welt der schönen Dinge.<br />
Wir präsentieren die neuesten Uhren, die spektakulärsten Reiseziele, die angesagteste<br />
Mode, die imposantesten Häuser, die abgefahrensten Gadgets und die dicksten Schlitten<br />
DESIGN ODER NICHTSEIN?<br />
Audemars Piguet hat in der Schweiz<br />
ein neues Museum errichtet (Bild und<br />
Seite 39). Panerai aus Mailand schlägt<br />
mit seiner Militäruhr einen eher martialischen<br />
Weg ein (S. 38). Von seiner<br />
idyllischsten Seite zeigt sich Italien in<br />
Positano, einem Fischerörtchen an der<br />
Amalfiküste (S. 40). Dort kann Mann in<br />
der neuesten Herbstmode (S. 42) durch<br />
enge Gässchen flanieren oder mit dem<br />
Drahtesel steile Berge erklimmen. Vom<br />
Isar Palais (S. 44) sind es nur wenige<br />
Autostunden in den Süden. Im Flug (S.<br />
46) vergeht die Zeit noch schneller.<br />
Fotos: © Hersteller<br />
BIGGER IS BETTER<br />
In unserem Auto-Bereich stellen wir die neuesten und stärksten Fahrzeuge vor, die aktuell zu<br />
haben sind. Unser Autor Thomas Geiger ist den taufrischen Alpina XB7 mit 621 PS gefahren<br />
(siehe Bild und Seite 48), den individuellsten SUV-Klops, den es momentan zu kaufen gibt. Das<br />
veredelte Dickschiff auf BMW-Basis fühlt sich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h<br />
auf der linken Autobahnspur am wohlsten. Wer lieber tief und sportlich sitzt, sollte am 30. Oktober<br />
2020 zum Bilster Berg kommen. Auf der Rennstrecke in der Mitte Deutschlands stehen<br />
26 Autos zur Probefahrt bereit – auch Boliden der 700-PS-Klasse (S. 50).<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 37
LIFESTYLE: WATCHES<br />
Terrorismusbekämpfung und asymetrische<br />
Kriegsführung sind die Kernkompetenzen<br />
der Comsubin-Spezialisten<br />
Comsubin, die Kampftauchertruppertruppe<br />
der talienischen<br />
Marine, ist eine der besten<br />
und gefürchtetsten Spezialeinheiten<br />
der Welt. Ausstatter<br />
Panerai legt ihr zu Ehren jetzt<br />
eine Uhr auf: Die Submersible<br />
Marina Militare Carbotech<br />
Kriegsgerät<br />
Schön zweckmäßig: Zifferblatt in Camouflage-<br />
Schwarz mit fluoreszierenden Punkten,<br />
Armband aus Kautschuk<br />
Wir müssen draußen bleiben: Kaum<br />
einem Zivilisten ist es jemals<br />
vergönnt gewesen, dem Tun der<br />
Kommandoeinheit beizuwohnen.<br />
Panerai macht’s jetzt möglich: Wer sich eines der nur<br />
33 hergestellten Exemplare sichert, bekommt eine<br />
Trainingsstunde mit der Truppe inklusive. Die Produktionszahl<br />
kommt nicht von ungefähr: 33 Goldmedaillen<br />
für Tapferkeit wurden den Comsubin-Mitgliedern<br />
im Lauf der Jahre verliehen. Der 1860 gegründete<br />
italienische Uhrenspezialist hat bei der<br />
Konstruktion der limitierten Uhr alle Register gezogen:<br />
Das Gehäuse der im schweizerischen<br />
Neuchatel montierten Taucheruhr verfügt über einen<br />
Durchmesser von 47 Millimetern und besteht<br />
aus Carbotech, einem Material auf Kohlefaserbasis,<br />
leichter als Titan, stabiler als Edelstahl. Das Herzstück<br />
stellt das mechanische Kaliber P.9010-Uhrwerk<br />
dar, mit einer Gangreserve von drei Tagen.<br />
Natürlich ist die Uhr wasserfest – bis zu einer Tiefe<br />
von 300 Metern. Der Preis liegt bei 18900 Euro, betuchte<br />
Kunden wie Sylvester Stallone oder Arnold<br />
Schwarzenegger können sich’s leisten.<br />
Das Gehäuse besteht aus einem<br />
Material auf Kohlefaserbasis, der<br />
Boden aus Titan. In letzteren hat die<br />
Manufaktur die stilisierte Abbildung<br />
eines Kampftauchers eingraviert<br />
38<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
AUDEMARS PIGUET<br />
Im schweizerischen Le Brassus, direkt neben<br />
dem historischen Produktionsort, eröffnet<br />
Audemars Piguet sein neues Museum<br />
Musée Atelier. Der vom dänischen Architekturbüro<br />
BIG entworfene Pavillon in Form<br />
einer Doppel-Spirale wird dominiert von drei<br />
Werkstätten, die von Galerien umgeben sind<br />
und gibt auf 2400 Quadratmetern einen Einblick<br />
in Geschichte, Herstellung und Produkte<br />
des 1875 gegründeten Luxusuhrmachers.<br />
BLANCPAIN<br />
Bei uns sind die Nager<br />
eher unbeliebt, die Chinesen<br />
mögen sie hingegen<br />
sehr: Die Asiaten<br />
feiern 2020 als Jahr der<br />
Ratte. Blancpain hat<br />
dem Tierkreiszeichen<br />
zuliebe jetzt eine Sonderserie<br />
aufgelegt – die<br />
Métiers d’Art Porcelaine<br />
mit handbemaltem Ratten-Porzellanzifferblatt.<br />
JAEGER-LECOULTRE<br />
Die Master Grande Tradition<br />
Grande Complication von Jaeger-LeCoultre<br />
verknüpft ein<br />
Tourbillon mit Minutenrepetition<br />
und Sternzeitkalender. Das Tourbillon<br />
rotiert nicht nur in seinem<br />
Käfig, sondern umrundet zudem<br />
einmal pro Sterntag das Zifferblatt.<br />
Im abgebildeten Rotgold<br />
kostet die Uhr 340 000 Euro, die<br />
Weißgold-Version schlägt mit<br />
420 000 Euro zu Buche. Beide<br />
Modelle werden jeweils nur acht<br />
Mal produziert.<br />
FUNDSTÜCK<br />
des Monats<br />
Fotos: © Hersteller, shutterstock<br />
HAMILTON<br />
1970 präsentierte Hamilton in<br />
New York mit der Pulsar die<br />
erste elektronische Armbanduhr<br />
mit Digitalanzeige. Jetzt<br />
gibt’s eine Neuauflage. Die<br />
heißt PSR und kostet 945 Euro.<br />
BREITLING<br />
Die neue Chronomat-Kollektion von<br />
Breitling wirkt zeitgemäß und modern,<br />
greift aber auch auf Elemente des ersten<br />
Chronomaten der Schweizer von<br />
1984 zurück. Preis: ab 7950 Euro.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 39
LIFESTYLE: TRAVEL<br />
Bella ciao<br />
Die italienische Lebensart lässt sich kaum verdichteter<br />
erleben, als in diesem 4000-Seelen-Nest –<br />
willkommen in Positano<br />
Positano geht unter die Haut. Es wirkt nicht real, wenn du dort<br />
bist, und es wird verlockend real, wenn du gegangen bist.“<br />
Selbst Schriftsteller John Steinbeck fiel es 1953 schwer, die Magie<br />
des Ortes in Worte zu fassen. Mit seinen in den Fels gehauenen<br />
bunten Häusern wirkt er so beeindruckend wie fragil, ein aus<br />
der Zeit gefallenes Postkartenidyll. Sehenswürdigkeiten wie die Kirche<br />
Santa Maria Assunta und der Hafen lassen sich vom besten Hotel des<br />
Ortes aus erkunden, dem Il San Pietro di Positano. Es ist der perfekte<br />
Ausgangspunkt für Ausflüge aller Art: Den berühmten „Pfad der Götter“<br />
soll schon Zeus begangen haben. Hartgesottene können an der Radtour<br />
teilnehmen, die Juliana Buhring, die Gattin des Hoteliers, ab 18. Oktober<br />
2020 ausrichtet: Auf dem 1000 Kilometer langen „Two Volcano Sprint“<br />
zwischen Vesuv und Ätna sind 24 000 Meter Höhenunterschied zu bewältigen.<br />
Für Buhring kein Problem: Sie hat 2012 auf zwei Rädern die<br />
Welt umrundet – und in 152 Tagen 29 000 Kilometer zurückgelegt.<br />
Fotos: © Hersteller, shutterstock<br />
Direkt an der Amalfiküste gelegen, hat sich Positano im Lauf der Jahrzehnte vom<br />
Fischerdorf zum Sehnsuchtsziel entwickelt. Zur Zeit des Nationalsozialismus wählten<br />
viele deutsche Schriftsteller und Künstler den Ort als Exil, etliche sind auf dem<br />
städtischen Friedhof beigesetzt. Auch Pablo Picasso und Elizabeth Taylor waren<br />
bekennende „Positano-Süchtige“. Die beste Reisezeit ist Mai bis Oktober mit<br />
Durchschnittstemperaturen von 20 bis 28 Grad.<br />
40<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
1970 eröffnete das spektakulärste und exklusivste Hotel des Ortes – das auf einem<br />
Felsvorsprung direkt am Meer errichtete Il San Pietro di Positano. Die von Vito Cinque<br />
und Juliana Buhring geleitete Luxus-Herberge verfügt über luxuriöse Räumlichkeiten<br />
mit Terrasse und Meerblick, ein Sternerestaurant, ein modernes Spa und einen per<br />
Lift zu erreichenden Privatstrand. Wer den zwischen Klippen gelegenen Tennisplatz<br />
nutzen will, sollte ausreichend Bälle mitnehmen…<br />
MIA SAN BIA<br />
Autor Rich Carbonara ist Amerikaner, mag Bier aber offensichtlich<br />
lieber als Pasta und Burger: In seinem 328 Seiten<br />
dicken Reiseführer „Bierwandern Bayern“ hat er seine<br />
50 liebsten Wanderungen zusammengestellt, die eines<br />
gemeinsam haben: Sie enden in einer Brauerei. Wo die<br />
besten Biere zu finden sind, weiß der Experte: Der Großteil<br />
der Touren spielt in Oberfranken. Wer den berühmten<br />
Fünf-Seidla-Steig absolviert, kann auf 10 Kilometern Strecke<br />
sogar fünf Brauereien absolvieren. Carbonara hat viel<br />
getrunken. Und ist viel gelaufen: Das Buch macht Lust auf<br />
Bewegung – und die anschließende Einkehr.<br />
POSITANO<br />
WIPFEL DER LUST<br />
Stolze 1400 Meter ist der neue Baumwipfelpfad im österreichischen<br />
Salzkammergut lang, zu dessen Einstieg<br />
man per Seilbahn gelangt. Zahlreiche Erlebnis- und Lernstationen<br />
sorgen für Abwechslung. Highlight des Pfades<br />
ist der 39 Meter hohe Aussichtsturm mit spektakulärem<br />
Rundumblick und 75 Meter langer Tunnelrutsche. Die<br />
Wipfelpfad-Saison endet erst im Winter – die Anlage hat<br />
bis 15. November geöffnet. Ein Zwilling des Salzkammergut-Pfads<br />
steht übrigens im slowenischen Pohorje.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 41
LIFESTYLE: FASHION<br />
Saisonwechsel<br />
Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm wollen auch neue<br />
Styles einziehen. Man muss nicht jedem Trend Einzug<br />
gewähren, Stil beweist man, indem man Klassiker und<br />
Modisches mixt. Wer auf schlichte Teile setzt, die mit neuen<br />
Materialien, Mustern oder Schnitten auftrumpfen, sieht<br />
zeitgemäß aus und hat lange Freude an seiner Garderobe<br />
Wie eine klassische<br />
Kombi gleich<br />
lässiger aussieht:<br />
Hemd zur Hälfte in<br />
den Bund stecken<br />
und Hose krempeln.<br />
Von Tommy Hilfiger:<br />
Parka ca. 330 €,<br />
Cordhose ca. 120 €<br />
MULTITALENT<br />
Ein kuschelweicher<br />
Cashmere-Pullover<br />
wertet jeden Look<br />
auf. Brunello Cucinelli<br />
über mytheresa.<br />
com, ca. 820 €<br />
KLEINKARIERT<br />
Glencheck, Hahnentritt,<br />
Tartan – mit Karomustern<br />
liegt man<br />
diese Saison immer<br />
richtig. Hugo über<br />
zalando.de, ca. 140 €<br />
HELLES KÖPFCHEN<br />
Wer beim Styling mutig sein<br />
möchte, aber keine Experimente<br />
eingehen will, toppt<br />
seinen Look jetzt mit einem<br />
Hut. Stetson, ca. 160 €<br />
TRITTFEST<br />
Hineinschlüpfen und die<br />
Welt erobern! Loafer passen<br />
immer und überall. Wenn’s<br />
kälter wird, farbige Socken<br />
dazu tragen. Tod’s über mytheresa.com,<br />
ca. 475 €<br />
42<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
EIN GUTER FANG<br />
Eine Lammfell-Jacke ist eine Investition<br />
fürs Leben und immer ein Hingucker.<br />
Die neue Hüftlänge und der<br />
Reißverschluss erinnern an coole Pilotenjacken.<br />
Sandro, Preis auf Anfrage<br />
HOCH HINAUS<br />
High-Top-Sneakers sind ideal<br />
für den Übergang, Leder-Modelle<br />
im Trekking-Stil stehen<br />
diesen Herbst hoch im Kurs.<br />
Veja, ca. 165 €<br />
ALLES IM GRIFF<br />
Taschen mausern sich<br />
auch in der Männerwelt<br />
immer mehr zum<br />
Trend-Accessoire. Jetzt<br />
gilt: je größer, desto<br />
besser. Ted Baker, ca.<br />
350 €<br />
Natur pur<br />
MACH MAL HALBLANG<br />
Polo-Shirts gehören zu unseren<br />
All-Time-Favorits, denn<br />
mit ihnen sieht man sofort<br />
angezogen aus. Neu: Details<br />
wie die farbigen Streifen. Burberry<br />
über mytheresa.com,<br />
ca. 290 €<br />
Erdige Töne ruhig miteinander<br />
mischen, das wirkt schick<br />
GRAUZONE<br />
Mit Metallgestell und<br />
leicht eckig, so sollten<br />
Sonnenbrillen jetzt aussehen.<br />
Das Beste: diese<br />
Form steht so gut wie<br />
jedem. Dior, ca. 390 €<br />
Das It-Piece der Saison:<br />
Pufferjacket mit aufgesetzten Taschen.<br />
Dazu passt ein edler Ton-in-Ton-Look.<br />
Von Bogner: Daunen-Parka ca. 900 €,<br />
Cordhose ca. 270 €<br />
FEINE RIPPCHEN<br />
Cord ist wieder da,<br />
und zwar auf Hosen<br />
und Oberteilen. Wie<br />
man es jetzt trägt?<br />
Im Materialmix mit<br />
Wolle oder zur Stoffhose.<br />
Tommy Hilfiger,<br />
ca. 120 €<br />
Fotos: © Hersteller<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 43
LIFESTYLE: LIVING<br />
Haus am Fluss<br />
Deutschlands prachtvollste<br />
Villa entsteht<br />
momentan im Herzen<br />
Münchens. Der Isar<br />
Palais im Herzogpark<br />
liegt direkt am Wasser<br />
und wird 2022 fertiggestellt.<br />
Bei Oliver Herbst,<br />
Bayerns erfolgreichstem<br />
Luxusmakler, stehen die<br />
Interessenten Schlange<br />
Immobilienvermittler<br />
Oliver Herbst (52)<br />
von Immovision<br />
Margot Hielscher wurde mit dem Nachkriegs-Film<br />
„Hallo Fräulein“ berühmt. Zwei Mal trat sie als<br />
Sängerin beim Grand Prix de la Eurovision an.<br />
2017 starb sie mit 97 Jahren. 1955 ließ sich die Diva<br />
direkt an der Isar von Architekt Paul Strober einen nüchternen<br />
Bungalow im Bauhaus-Stil errichten. Das Gebäude wird aktuell<br />
abgerissen. Auf dem Grundstück in der Pienzenauerstraße entsteht<br />
stattdessen ein Gebäude, das weniger avantgardistisch<br />
daherkommt, aber deutlich prunkvoller und luxuriöser. Der<br />
Stil ist angelehnt an die herrschaftlichen Villen anno 1900, will<br />
Klassik und Moderne vereinen. Der zukünftige Besitzer darf sich<br />
über einen unverbauten Blick auf die Isar und das gegenüberliegende<br />
Ufer mit seinen sanft ansteigenden Wiesen freuen. Die<br />
geplante zweistöckige Villa verfügt über drei Wohnungen mit<br />
insgesamt 1168 Quadratmetern Wohnfläche und 1300 Quadratmeter<br />
Garten, Swimming-Pool auf dem Dach und Spa- und<br />
Fitness-Bereich im Untergeschoss. Bestandteil des Konzepts:<br />
eine Tiefgarage mit Einzelstellplätzen und Waschplatz. Die Fertigstellung<br />
soll 2022 erfolgen. Vermittler der Prachtimmobilie ist<br />
Oliver Herbst, „Münchens Luxusmakler Nr. 1“ (Focus). Der muss<br />
sich um den Verkauf wenig Sorgen machen: „Lage und Konzept<br />
des Projekts wecken Begehrlichkeiten - das Telefon klingelt von<br />
früh bis spät.“<br />
44<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
ARMSESSEL<br />
Menu hat einen neuen Indoor-Stuhl im Sortiment,<br />
den Harbour Lounge Chair. Der ist gestaltet, wie<br />
es der Philosophie der dänischen Möbelmanufaktur<br />
entspricht: sehr hochwertig, sehr elegant, sehr<br />
reduziert. Der edle Stoffbezug ist in verschiedenen<br />
Farben mit passendem Sitzkissen erhältlich,<br />
das hölzerne Untergestell besteht optional aus<br />
Eiche oder Walnuss.<br />
LICHTBLICK<br />
Die neue Ambient Collection von Gloster ist in<br />
vielen verschiedenen Designs erhältlich – von<br />
schlicht bis ausladend. Elementare Gemeinsamkeit<br />
der Garten-Leuchten der Serie: Sie sind alle<br />
wasserdicht und kabellos – die LED-Lampen werden<br />
von Solarzellen gespeist. Weiteres verbindendes<br />
Element: das warme, unaufdringliche Licht.<br />
Der zweistöckige Isar Palais mit<br />
drei Wohnungen verfügt über alle<br />
erdenklichen Annehmlichkeiten:<br />
einen großen Garten, Swimming-<br />
Pool auf dem Dach, Spa- und<br />
Fitness-Bereich im Keller und<br />
eine geräumige Tiefgarage<br />
Fotos: © Hersteller<br />
OUTDOOR-COUCH<br />
Man kann sich das neue Vulcano-Sofa vom italienischen<br />
Produzenten Flexform natürlich ins<br />
Wohnzimmer stellen. Es darf aber auch nach<br />
draußen – es widersteht Wasser, Sonne, Chlor<br />
und Salznebel. Das Gestell besteht aus Bootsbau-Sperrholz,<br />
die Arm- und Rückenlehnen aus<br />
Nickel-Chrom-Stahl, die Bezüge aus Polypropylenfaser<br />
und PU-Gummi.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 45
LIFESTYLE: GADGETS<br />
Bekanntes Flugobjekt<br />
Die Zeiten, als DJI nur Experten ein Begriff war, sind lange vorbei: Drei von<br />
vier Drohnen weltweit kommen inzwischen vom chinesischen Hersteller. Der<br />
bringt mit der Mavic Air 2 eine neue Allround-Drohne auf den Markt<br />
DJI-Gründer Wang Tao (39) nennt<br />
sich inzwischen Frank Wang und ist<br />
rund 4,8 Milliarden Dollar schwer<br />
Schon unheimlich, was eine<br />
moderne Drohne so alles<br />
kann: „Wählen Sie ein Zielobjekt<br />
aus, dem die Mavic<br />
Air 2 automatisch folgen soll“<br />
wird die Active-Track-30-Funktion<br />
zum Beispiel lapidar erklärt.<br />
„Modernste Kartierungstechnologie<br />
und neue Flugrouten-Algorithmen bieten<br />
eine verbesserte Zielobjektverfolgung“.<br />
Zum Glück ist die Drohne nicht mit<br />
einem Marschflugkörper bestückt, sondern nur mit<br />
einer Kamera – das Ziel kann nur fotografiert werden, nicht<br />
liquidiert. Die integrierte Hasselblad ermöglicht 4K-Videoaufnahmen<br />
oder Fotos mit bis zu 48 Megapixeln. Ein motorisierter<br />
Gimbal gleicht Verwacklungen aus, die Hyper-<br />
Light-Funktion ermöglicht rauscharme Bilder auch bei<br />
schlechten Lichtverhältnissen. Die zusammenklappbare<br />
Drohne wiegt nur 570 Gramm und bleibt bis zu 34 Minuten<br />
in der Luft. Noch imposanter sind die 10 Kilometer Reichweite<br />
zwischen Fernbedienung und Drohne. Es empfiehlt<br />
sich trotzdem, stets auf Sicht zu fliegen, obwohl Sensoren<br />
zur Kollisionsvermeidung verhindern, dass die Drohne<br />
irgendwo dagegen kracht (zum Beispiel gegen eine Boeing).<br />
Mit der DJI Fly App dockt man sein Smart Phone an<br />
die Fernsteuerung. Das Telefondisplay zeigt dann an, was<br />
die Drohne filmt. Das generierte Material lässt sich im Anschluss<br />
in der App bearbeiten. Preis: ab 849 Euro.<br />
Dank Klappmechanismus gut zu transportieren<br />
46<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
KÜCHENHELFER<br />
Ab sofort ist die neue Küchenmaschine von Bosch verfügbar<br />
– der Cookit. Der überzeugt nicht nur mit ausgezeichnetem<br />
Design, sondern macht auch die ganze Familie satt – dank großem<br />
Drei-Liter-Topf. Den Inhalt brät der Allrounder mit bis zu<br />
200 Grad an. Sieben Tools liegen bei – für alle erdenklichen<br />
Anforderungen. Im Rahmen der Guided-Cooking-Funktion unterstützen<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitungen den Koch-Amateur.<br />
Mit der kostenlosen Home Connect-App sind regelmäßig neue<br />
Rezepte verfügbar – die per WLAN auf den Cookit gespielt<br />
werden können. Zudem stehen 24 Automatikprogramme zur<br />
Verfügung. Im Dampfgarmodus erweitert ein entsprechender<br />
Aufsatz das Nutzvolumen<br />
auf 4,7 Liter und lässt dank<br />
Zwischenboden dreistöckiges<br />
Garen zu. Bei der Zubereitung von<br />
Teigen übernimmt das Gerät nicht nur das Kneten, sondern<br />
auch das Ruhenlassen. Fleischgerichte gelingen per Sous-vide<br />
oder krossem Anbraten. Für Fortgeschrittene steht ein manueller<br />
Modus zur Verfügung – damit lassen sich Geschwindigkeit,<br />
Temperatur und Zeit individuell einstellen. Ausgewählte<br />
Fachgeschäfte bieten deutschlandweit Vorführungen an.<br />
Preis: 1299 Euro.<br />
Fotos: © VCG / gettyimages, Hersteller<br />
SPIELGEFÄHRTE<br />
Die Playstation 5 ist endlich enthüllt<br />
worden. Zwei Varianten sind verfügbar,<br />
eine mit, eine ohne Laufwerk. Eckdaten:<br />
AMD-CPU Zen 2, SSD-Festplatte<br />
mit 825 Gigabyte, Grafikprozessor mit<br />
8K-Auflösung. Wann Sie konkret erscheint?<br />
Allerfrühestens im Oktober<br />
2020, aber garantiert rechtzeitig zum<br />
Weihnachtsgeschäft. Preis: rund 500<br />
Euro.<br />
ROBOCOP<br />
Inspiriert vom Tesla Cybertruck hat<br />
der russische Handy-Veredler Caviar<br />
ein angeblich unzerstörbares Telefon<br />
entwickelt – limitiert auf 99 Exemplare.<br />
Das Cyberphone basiert auf dem iPhone<br />
11 Pro und verfügt über eine stabile<br />
Titan-Hülle. Die massive Platte, die den<br />
Bildschirm abdeckt, verwandelt sich<br />
bei Bedarf in einen komfortablen Halter.<br />
Preis: ab 6800 Euro.<br />
ZAUBERBÜRSTE<br />
Die neue Oral-B iO setzt<br />
auf Magnettechnik statt<br />
Mechanik. Damit soll sie<br />
ungeahnt sanft und leise<br />
zu Werke gehen. Ein intelligenter<br />
Sensor schützt das<br />
Zahnfleisch, er warnt bei zu<br />
viel Druck mit rotem Licht.<br />
Ein interaktives LED-Display<br />
hilft bei der Navigation<br />
durch die verschiedenen<br />
Funktionen und Einstellungen.<br />
KI-basierte Putztechnikerkennung<br />
unterstützt<br />
die ganzheitliche Reinigung<br />
des Mundraums. Via<br />
App wird angezeigt, welche<br />
Bereiche noch besser<br />
gebürstet werden sollten.<br />
Preis: 299 Euro – erhältlich<br />
in verschiedenen Farben.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 47
LIFESTYLE<br />
Dick<br />
fährt<br />
gut<br />
Der BMW X7 gehört zu den Sportlern unter<br />
den SUV-Schwergewichten. Lässt bei<br />
Leistung und Luxus aber trotzdem noch<br />
Luft nach oben. Sehr zur Freude einer kleinen,<br />
aber feinen Automanufaktur aus dem<br />
Allgäu. Wir durften den Alpina XB7 testen<br />
V8-Biturbo<br />
Leistung 457 kW/621 PS<br />
0-100/200 km/h 4,2/14,9 s<br />
Vmax 290 km/h Zugegeben, es gibt bessere Autos für die<br />
Verbrauch 13,9 l<br />
Rennstrecke als einen Geländewagen<br />
Preis 155 200 Euro<br />
von 5,15 Metern und 2,5 Tonnen. Doch<br />
wenn der Weg zum Büro tatsächlich über<br />
den Bilster Berg führt, dann haben gut situierte<br />
SUV-Fahrer mit Familiensinn jetzt eine neue Alternative<br />
– denn bei Alpina läuft sich für 155 200 Euro<br />
aufwärts gerade der neue XB7 warm. Er basiert<br />
auf dem BMW X7, der seit letztem Sommer die<br />
SUV-Flotte der Bayern<br />
krönt. Der ist zwar schon<br />
deutlich dynamischer<br />
als ein Audi Q7 oder ein<br />
Mercedes GLS. Doch<br />
viel zu nah am kleinen<br />
Bruder X5 positioniert<br />
und obendrein eher<br />
auf Pampers als Performance<br />
optimiert, hat<br />
BMW nach oben noch<br />
viel Spielraum gelassen<br />
und den Anschluss an<br />
Alpina-Geschäftsführer Andreas Bovensiepen (57)<br />
Autos wie den Bentley<br />
Bentayga verpasst. Macht nichts. Dafür gibt’s ja Alpina.<br />
Der langjährige BMW-Partner, der sich selbst<br />
eher als „Hersteller exklusiver Automobile“ denn als<br />
schnöder Tuner sieht, macht aus dem Koloss ein<br />
Kraftpaket, mit dem man sich tatsächlich auf eine<br />
Rennstrecke trauen kann. Und ein bisschen mehr<br />
Glanz und Gloria gibt’s für den Kaventsmann obendrein.<br />
Dafür kleben sie in Buchloe feine goldene<br />
Zierstreifen auf den Lack und steppen die Sitze neu.<br />
Das größte Augenmerk der Allgäuer lag freilich auf<br />
dem 4,4 Liter großen V8-Benziner hinter der riesigen<br />
Niere. Wo der ab Werk auf 530 PS kommt, kitzelt<br />
Alpina 621 PS aus dem Turbo-Triebwerk. Und<br />
weil jetzt 800 statt 750 Nm im Datenblatt stehen,<br />
gelingt auch der Sprint ein bisschen besser: Mit 4,2<br />
Sekunden von 0 auf 100 km/h nimmt der XB7 seinem<br />
braven Bruder immerhin eine halbe Sekunde<br />
ab. Und auch die 14,9 Sekunden bis zum Erreichen<br />
der 200er-Marke können sich sehen lassen bei so<br />
einer Wuchtbrumme.<br />
Weil Alpina dazu das Fahrwerk verstärkt und das<br />
Set-up der Luftfeder genauso modifiziert hat wie<br />
die Allradlenkung und den Wankausgleich, weil<br />
48<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
LIFESTYLE: CARS<br />
Autor Thomas Geiger ist einer der renommiertesten Autojournalisten des Landes<br />
NOVITEC GIBT DEM PFERD DIE SPOREN<br />
Von Null auf 100 km/h in 2,7 Sekunden! Das kann nur der Ferrari<br />
F8 Tributo von Veredler Novitec Rosso. Nach einer umfassenden<br />
Tuning-Kur leistet der Italiener jetzt 787 statt 720<br />
PS. Das maximale Drehmoment schwillt von 770 auf 882 Newtonmeter<br />
an. Eine Hochleistungsauspuffanlage aus Edelstahl<br />
sorgt für einen noch satteren Klang. Die exklusiven Schmiederäder<br />
in 21 und 22 Zoll harmonieren perfekt mit dem Sportfedernsatz,<br />
der den Rassehengst um 35 Millimeter absenkt.<br />
Der Innenraum schwelgt in Luxus und Leder<br />
Fotos: © Hersteller<br />
in den 23-Zöllern Bremsen stecken mit Scheiben<br />
groß wie Familienpizzen und weil die elektronischen<br />
Engel etwas mehr Spaß zulassen, fühlt sich<br />
der XB7 auf der Rennstrecke weniger fremd an,<br />
als erwartet. Natürlich kann er seine Masse nicht<br />
ganz verhehlen und die Gesetze der Physik allenfalls<br />
dehnen und nicht brechen. Doch für einen<br />
Elefanten in Eile wirkt der Luxuslaster erstaunlich<br />
behände und lässt sich überraschend präzise<br />
über den Kurs führen. Trotzdem fährt Papi auf der<br />
Rennstrecke lieber alleine. Denn allen Fahrwerksfinessen<br />
zum Trotz kommt das Dickschiff in engen<br />
Kehren so sehr ins Wanken, dass es sonst fürs<br />
feine Leder in der dritten Reihe etwas gefährlich<br />
werden könnte. Doch spätestens in der Boxengasse<br />
klettert der Nachwuchs wieder ins Auto<br />
und der Sportler wird wieder zum Utility Vehicle.<br />
Und bei maximal 290 statt der beschaulichen 250<br />
km/h des Werkswagens wird selbst ein weiter<br />
Heimweg zur Kurzstrecke. Wann sind wir endlich<br />
da? Auf diese sich ständige wiederholende Frage<br />
des Nachwuchses gibt’s im XB7 nur eine Antwort:<br />
Bald, sehr bald.<br />
FACELIFT FÜR DIE POWERLIMO<br />
Mercedes-AMG hat den E 63 facegeliftet. Von außen verraten<br />
sowohl die Front mit breiterem Kühlergrill als auch das Heck<br />
mit neu geformtem Diffusor die Überarbeitung. Innen fällt das<br />
neue Infotainmentsystem mit Touchscreen ins Auge, dank „Hey<br />
Mercedes“-Sprachsteuerung hört der Mercedes aufs Wort. Mit<br />
einem neuen AMG-Schalter lassen sich Fahrmodi, ESP und<br />
Auspuffklang steuern. PS-Upgrade gibt’s keines. 571 PS müssen<br />
der Powerlimo reichen, die S-Version bringt es auf 612 PS.<br />
JETZT AUCH IN SPORTLICH<br />
Endlich ist der VW Arteon auch als R-Modell erhältlich – in<br />
beiden Karosserievarianten. Große 20-Zoll-Räder, fette Frontschürze<br />
und vier echte Endrohre geben ein Leistungsversprechen,<br />
das der 320 PS starke turboaufgeladene Vierzylinder<br />
einlöst. Ein Allradantrieb soll dessen 420 Newtonmeter nahtlos<br />
auf die Straße bringen, geschaltet wird per Siebengang-DSG.<br />
Per R-Knopf auf dem Sportlenkrad kann der Pilot direkt in den<br />
Race-Modus wechseln – für Sportpisten aller Art.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 49
LIFESTYLE: CARS<br />
Selbstfahrevent auf der Rennstrecke mit Gute-Laune-Garantie<br />
BlueChem Audi R8 V10 (620 PS)<br />
Stimmungskanonen<br />
Komo-Tec Lotus Exige (420 PS)<br />
Einmal Supersportwagen fahren - das bleibt für viele ein<br />
unerreichbarer Traum. Der jetzt in Erfüllung gehen kann -<br />
sogar gleich mehrfach. 26 Traumautos warten am Bilster Berg<br />
darauf, am 30. Oktober ausgiebig ausprobiert zu werden<br />
Mclaren 620R (620 PS)<br />
Starperformance AMG GT R (700 PS)<br />
Werner Gusenbauer, Experte für<br />
Drifterei und sportive Fahrertrainings<br />
lädt auch 2020 ein. Und alle<br />
kommen: Deutsche, Italiener,<br />
Franzosen, Amerikaner, Briten, Japaner und Koreaner.<br />
Sage und schreibe 26 Fahrzeuge stehen am<br />
30. Oktober auf einer der schönsten und modernsten<br />
Rennstrecken der Welt für Testfahrten bereit.<br />
Das Leistungsspektrum reicht bis 735 PS. Wer bei<br />
der Aufzählung der Teilnehmer nicht mit der Zunge<br />
schnalzt, dem ist nicht mehr zu helfen: Alfa<br />
Romeo Giulia QV, Alpine S, BlueChem Audi R8<br />
V10, Geiger Corvette C8, Herweth NLS Cayman,<br />
Jaguar F-Type SVR, Kia Stinger GT, Komo-Tec<br />
Lotus Exige, McLaren 620R, MK Motorsport M4,<br />
MTM Audi RS5, Plusline NLS BMW 325i, e30.tv<br />
BMW M3 (E30), Porsche 911 GT3, RennTech AMG<br />
A 45, Star Performance AMG GT R, Tesla Model<br />
3 Performance, TPS Performance Toyota Supra,<br />
Wolf-Racing Ford Mustang GT und mehr. Der<br />
Ablauf des Events ist denkbar einfach: Gewünschte<br />
Fahrzeuge aussuchen, anmelden, zum<br />
Bilster Berg kommen, einsteigen, losfahren. Ein<br />
Instruktor auf dem Beifahrersitz hilft beim Finden<br />
der Ideallinie und dabei, den anspruchsvollen<br />
Berg&Tal-Kurs kennen und verstehen zu lernen.<br />
TERMIN: 30. OKTOBER 2020, 9 - 17 UHR<br />
LEISTUNGEN:<br />
Rennstreckennutzung Bilster<br />
Berg, drei Runden Coaching, fünf<br />
Runden Selbstfahren, Taxirunde mit<br />
rennstreckenerfahrenem Instruktor,<br />
Wunschfahrzeug (nach gebuchter<br />
Kategorie) je nach Verfügbarkeit<br />
inkl. normalem Verschleiß, Sprit<br />
und Vollkaskoversicherung mit<br />
Selbstbeteiligung (SB);<br />
Softdrinks und Snacks;<br />
Begleitpersonen für 30 €<br />
KOSTEN PRO SLOT:<br />
Die Fahrzeuge sind in Kategorien eingeteilt:<br />
Bronze 299 € (2500 € SB), Silber 369 € (2500 € SB),<br />
Gold 449 € (3000 € SB), Platin 549 € (5000 € SB),<br />
Diamant 699 € (7000 € SB). Preise inkl. MwSt.,<br />
zahlbar 7 Tage nach Rechnungserhalt. Optional:<br />
2. Slot 50 € Nachlass, 3. Slot 80 € Nachlass<br />
ANMELDUNG:<br />
www.quer-ist-mehr.de/absc-bilsterberg,<br />
E-Mail: info@dcmsgmbh.de, Anmeldeschluss: 16.10.2020;<br />
Veranstalter ist die DCMS-GmbH<br />
Instruk tor Werner Gusenbauer mit Teilnehmerin<br />
Fotos: © Hersteller<br />
50<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
TUNE IT.<br />
LIFESTYLE<br />
STYLE IT.<br />
BRABUSSIZE IT !<br />
Das BRABUS Veredelungsprogramm für Ihren Mercedes-AMG GT 63 4MATIC+<br />
PowerXtra auf 588 kW | 800 PS und 1000 Nm • Platinum Schmiederäder 21“/22“<br />
Carbon Package • Klappenauspuffanlage • Fine Leather Interieur<br />
Auch erhältlich für viele weitere Mercedes-AMG Modelle.<br />
Info unter: 02041/777-0 • www.brabus.com<br />
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Official technology-partners<br />
Member of<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 51
<strong>FITNESS</strong>-KLIMA-INDEX<br />
Wir wollen es wissen<br />
<strong>FITNESS</strong>-<br />
KLIMA-INDEX<br />
Ab sofort fragen wir regelmäßig nach<br />
Ihrem Befinden, liebe Fitnessmacher:<br />
Per Mail bitten wir Sie, uns Ihre gegenwärtige<br />
Geschäftslage und Ihre Erwartungen<br />
für die kommenden Monate<br />
mitzuteilen. Die Erkenntnisse bilden das<br />
Gerüst für unseren Fitness-Klima-Index<br />
Der Geschäftsklimaindex ist ein monatlich vom ifo-Institut<br />
erstellter, weicher Frühindikator für die konjunkturelle<br />
Entwicklung in Deutschland und wird<br />
seit 1972 regelmäßig veröffentlicht. Der basiert aber<br />
ausschließlich auf Daten von Unternehmen des verarbeitenden<br />
Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des<br />
Einzelhandels. Was im Umkehrschluss heißt, dass die Situation<br />
in der Fitnessbranche nur am Rande gestreift wird – wenn<br />
überhaupt. Wir wollen es aber genau wissen: Und stellen Ihrer<br />
und unserer Branche deshalb zwei Fragen nach der gegenwärtigen<br />
und zukünftigen Geschäftslage.<br />
Die Erkenntnisse unserer ersten Umfrage sind erstaunlich:<br />
Zwar schätzen lediglich 24,4 Prozent der Befragten die aktuelle<br />
Situation als gut ein, als schlecht empfindet sie mit 34,1 Prozent<br />
aber ebenfalls keine Mehrheit. Beim Blick voraus hellt sich die<br />
Situation sogar auf – zumindest ein bisschen: Der Anteil der<br />
Pessimisten bleibt mit 34,1 Prozent zwar genau gleich – immerhin<br />
29,3 Prozent erwarten aber eine Verbesserung. Interessant<br />
wird es, wenn man sich beide Fragen in der Verknüpfung<br />
anschaut: Wer die aktuelle Situation als „gut“ empfindet, geht<br />
meist davon aus, dass sie in den kommenden Monaten noch<br />
besser wird – oder zumindest konstant bleibt. Wer die gegenwärtige<br />
Geschäftslage hingegen als „schlecht“ beurteilt, hat<br />
nahezu keine Hoffnung, dass sich daran etwas ändert – und<br />
stimmt deshalb bezüglich des kommenden halben Jahres fast<br />
durchgängig mit „gleichbleibend“ oder sogar noch „ungünstiger“.<br />
Zwischen gut und schlecht scheint die Schere also immer<br />
weiter auseinanderzugehen. Nur die Mitte bleibt relativ stabil.<br />
Wer aktuell zufrieden ist, rechnet überwiegend damit, dass sich<br />
daran in nächster Zeit wenig ändern wird – die Zahl der Ausschläge<br />
nach unten oder oben ist hier überschaubar.<br />
Nach der Umfrage ist vor der Umfrage: Schon bald wird Sie<br />
wieder eine entsprechende Fragemail erreichen – wir würden<br />
uns freuen, wenn Sie Ihren Beitrag leisten.<br />
52<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Umfrageergebnisse<br />
O-Töne<br />
DANIEL HAYMANN (41),<br />
GESCHÄFTSFÜHRER <strong>FITNESS</strong>4YOU<br />
WIE BEURTEILEN SIE IHRE GEGENWÄRTIGE<br />
GESCHÄFTSLAGE?<br />
34,1%<br />
41,5%<br />
24,4%<br />
In meinen neun Studios sind die Check-<br />
In-Zahlen um ca. 30 Prozent zurückgegangen,<br />
die Neuabschlüsse halten sich in Grenzen.<br />
Trotzdem bin ich optimistisch: Die Mitglieder, die kommen,<br />
sind froh und dankbar, wieder trainieren zu dürfen. Bezüglich<br />
des Fitness-Klimaindex lege ich mich deshalb gerne fest:<br />
Meine aktuelle Situation ist befriedigend, meine Erwartung<br />
für die nächsten sechs Monate aber positiv. Allerdings reicht<br />
die Mehrwertsteuersenkung auf 16 Prozent nicht aus – unter<br />
www.rettetdiefintessclubs.de fordere ich deshalb unverändert<br />
eine Absenkung auf sieben Prozent. Das dazugehörige Video<br />
wurde inzwischen über 12 Millionen Mal angeklickt. Ich habe<br />
dafür viel Solidarität und Anteilnahme erfahren. Sogar Gesundheitsminister<br />
Jens Spahn hat sich bei mir gemeldet. Ich habe<br />
das Gefühl, dass wir bei der nächsten Krise mehr Gehör finden<br />
werden. Aber am Ziel sind wir noch lange nicht. Aktuell<br />
sammle ich Unterschriften, um diesbezüglich den Druck zu<br />
erhöhen. Christian Lindner unterstützt die Petition bereits. Ich<br />
appelliere an jeden, der in unserer Branche tätig ist, ebenfalls<br />
teilzunehmen. Nur gemeinsam sind wir stark…<br />
gut<br />
befriedigend<br />
schlecht<br />
WIE SIND IHRE ERWARTUNGEN FÜR DIE<br />
NÄCHSTEN SECHS MONATE?<br />
MICHAEL KALLERT (48),<br />
GESCHÄFTSFÜHRER MICHAEL K.<br />
<strong>FITNESS</strong> CLUBS<br />
Fotos: © shutterstock, Hersteller<br />
günstiger gleichbleibend<br />
34,1%<br />
36,6%<br />
29,3%<br />
ungünstiger<br />
Die aktuelle Situation ist schlecht: Mein Studio<br />
in Pforzheim macht mir weniger Kummer, aber meinem Betrieb<br />
in München, erst seit 2019 profitabel, hat Corona praktisch<br />
fast den Garaus gemacht. Vor allem die älteren Mitglieder trauen<br />
sich nicht mehr zu trainieren, von ehemals 1350 Mitgliedern<br />
sind mir nur 1150 geblieben. Zudem steht mir das Ordnungsamt<br />
auf den Füßen. Neuabschlüsse gibt es fast keine. Von den hohen<br />
Fixkosten komme ich nicht runter, vom Vermieter ist momentan<br />
kein Entgegenkommen zu erwarten. Die Verluste summieren<br />
sich inzwischen auf rund 400 000 Euro in beiden Studios. Falls<br />
sich die Situation in München in den nächsten Monaten nicht<br />
verbessert ist eine Schließung wohl unumgänglich, aufgeben<br />
aber keine Option: ich will zwei neue Studios eröffnen. Ganz<br />
viele Studiobetreiber sind in einer ähnlichen Situation wie ich<br />
und kämpfen gegen den Untergang – ohne jegliche Unterstützung<br />
oder Wertschätzung durch die Politik. Am Ende des Tages<br />
profitieren die finanzstarken Ketten von der Krise. Der Anteil der<br />
Discounter wird wachsen – immer weniger Trainierende sind<br />
bereit, für ein gutes Angebot einen guten Preis zu zahlen.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 53
IN THE TEST<br />
Siegerparade<br />
Die Digitalisierung erleichtert<br />
das Verkaufsgespräch<br />
im Studio enorm<br />
Wir fahnden nach den herausragenden Big Brands<br />
der Branche – mit Hilfe unserer Leser. Die haben wir<br />
abstimmen lassen. Fragestellung: Welche Mitgliederverwaltungssoftware<br />
ist die beste? Mit Magicline,<br />
eSolution und Virtuagym präsentieren wir die Top 3<br />
Der Fitnessmarkt ist bisweilen ein Dschungel. Unzählige Produkte und<br />
Dienstleister buhlen um die Gunst der Kunden. Wir wollen bei der Orientierung<br />
helfen und Entscheidungen erleichtern. Maßen uns aber nicht an,<br />
die ultimative Beurteilungsinstanz zu sein. Die ist vielmehr der Anwender.<br />
Und genau den haben wir befragt. Im Rahmen einer Abstimmung durften<br />
Studiobetreiber Schulnoten für zehn Softwares vergeben. Die Sieger stellen<br />
wir auf den nächsten zwei Seiten vor – samt dem Menschen dahinter.<br />
Jedes der drei präsentierten Produkte hat markante Alleinstellungsmerkmale<br />
und befriedigt zielgenau die verschiedenen Anwenderwünsche.<br />
Nach der Wahl ist vor der Wahl: Geben Sie auch bei unserer nächsten<br />
Umfrage Ihre Stimme ab, lieber Leser – wir sind auf Ihre Unterstützung<br />
angewiesen.<br />
54<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Platz3<br />
Note 2-<br />
„Unsere Kunden müssen nur einen<br />
Knopf drücken, um mit einem<br />
reichhaltigen digitalen Mitgliedschafts-Angebot<br />
live zu gehen“<br />
Hugo Braam, CEO von Virtuagym<br />
Neu eröffnet: Demostudio im<br />
niederrheinischen Willich<br />
Mehr als 5000 Videos und Live-Kurse<br />
für Mitglieder zu Hause nutzbar<br />
#STRONGERTOGETHER:<br />
UMSÄTZE DURCH DIGITALE<br />
ANGEBOTE STEIGERN<br />
Nicht ganz unerwartet landet Virtuagym<br />
unter den Top 3. Gestartet als<br />
Consumer App für virtuelles Training<br />
hat sich der Anbieter mittlerweile<br />
zur professionellen All-in-One<br />
Plattform für Studiobetreiber entwickelt.<br />
Neben Tools für Coaching<br />
und Clubverwaltung setzen die Niederländer<br />
auf ein großes Contentangebot.<br />
Im Zuge von Corona hat<br />
Virtuagym das Programm Stronger<br />
Together gelauncht. Neben neuen<br />
Funktionen wie der Integration von<br />
Livekursen, einer verbesserten Onlinecommunity<br />
sowie Ernährungsund<br />
Fitnesstracking schafft das<br />
Upgrade vor allem eines: Ein digitales<br />
Angebot, für das Studiobetreiber<br />
ihren Mitgliedern etwas berechnen<br />
können. Zusätzlich zum klassischen<br />
Laufzeitvertrag, oder sogar als eine<br />
vollständig auf das Studio gebrandete<br />
Mitgliedschaft.<br />
Platz2<br />
Note 2<br />
„Unsere Mitgliederverwaltungssoftware<br />
ist so<br />
ausgelegt, dass sie jedem<br />
Studio gerecht wird“<br />
eSolution Geschäftsführer<br />
Dr. Andreas Lintner<br />
Fotos: © Hersteller<br />
MEHR ZEIT FÜR IHRE MITGLIEDER<br />
Wer die eSolution Software das erste Mal öffnet, fühlt sich an ein hoch professionelles CRM<br />
System erinnert. Der Schwerpunkt der Lösung liegt eindeutig auf dem Bereich Mitgliederverwaltung.<br />
Entwickelt aus der Praxis für die Praxis deckt das Tool sowohl die Kommunikation<br />
zum Kunden als auch das gesamte Back-Office inklusive Zahlungsmodalitäten und<br />
Analyse ab. Die angeschlossene Zutrittssteuerung steuert den Checkin-Bereich. Das spart<br />
Mitarbeiterkapazitäten und schafft Freiraum für Neukundengewinnung, Mitgliederpflege<br />
und Studiomanagement. Mit der integrierten eMarketing-Lösung schicken Studiobetreiber<br />
Kursankündigungen raus, erinnern an Termine oder gratulieren Mitgliedern per WhatsApp<br />
zum Geburtstag. Insgesamt ein rundes Softwarepaket.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 55
IN THE TEST<br />
Note 1-2<br />
Platz1<br />
Henrik Gockel, Geschäftsführer<br />
Prime Time Fitness<br />
„Ich bin froh um jeden, der<br />
das Potenzial von Magicline<br />
noch nicht erkannt hat,<br />
denn das sichert mir den<br />
Wettbewerbsvorteil noch<br />
ein wenig länger“<br />
Self Service Station,<br />
bundesweit im Einsatz<br />
bei McFit<br />
VOLLE SALESPOWER FÜR STUDIOS<br />
Sport Alliance, vielen besser bekannt als Magicline, ist seit<br />
vielen Jahren eine Branchengröße im Bereich von Softwarelösungen<br />
für die Fitnessbranche. Als klassische Mitgliederverwaltung<br />
gestartet, hat sich das Unternehmen zur Mission<br />
gemacht, Studios vollkommen zu digitalisieren. Sport Alliance<br />
verfolgt dabei eine Mehrmarkenstrategie. Neben Magicline,<br />
der umfangreichen Verwaltungssoftware für Fitnessstudios<br />
gibt es zudem die Marken Eurofit 24 für ein effizientes Finanzmanagement,<br />
fitness.bedarf.de zum Bestellen von Equipment<br />
und Nutrition sowie NoExcuse als Mitglieder-App zur Kundenbindung.<br />
Alle Produkte lassen sich miteinander kombinieren<br />
und sind cloudbasiert.<br />
Eine besondere Stärke der Leadmarke Magicline ist es, ein<br />
intelligentes Leadmanagement in der Online- und Social Media-Werbewelt<br />
mit dem realen Verkaufsgespräch im Studio zu<br />
kombinieren. So erhält jeder Studiobetreiber eine Landingpage,<br />
auf der Interessenten erste Fragen beantwortet bekommen und<br />
einen Termin für ihr Probetraining vereinbaren können. Für das Verkaufsgespräch<br />
vor Ort stellt die Software ein integriertes Salestools bereit,<br />
mit dem Mitarbeiter in wenigen Schritten einen maßgeschneiderten Vertrag<br />
zusammenstellen können. Über MySports erhalten Studiobetreiber zudem<br />
Zugang zu 45 Mio. Erwerbstätigen als potentielle Mitglieder, was ein zusätzliches<br />
Salespotenzial verspricht.<br />
„Wir sind sehr stolz darauf, zu den besten Anbietern für Fitnessverwaltungssoftware<br />
auf dem Markt zu gehören. Es motiviert uns<br />
sehr und ich möchte mich hiermit bei allen Studiobetreiberinnen<br />
und -betreibern bedanken, die uns ihr Vertrauen schenken“<br />
Daniel Hanelt, Geschäftsführer der Sport Alliance GmbH<br />
56<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
IN THE TEST<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 57
IN THE CLUB<br />
Grüne Welle<br />
Nicht nur der Japanische<br />
Garten macht das frisch<br />
renovierte Meridian Spa<br />
& Fitness Am Michel zu<br />
einem Erlebnis, sondern<br />
auch der Rest. Wir haben<br />
das jüngst ausgezeichnete<br />
Hamburger Premiumstudio<br />
besucht<br />
Hamburg ist eine ganz besondere Stadt. Weltläufiger<br />
und kosmopolitischer als der Rest des Landes.<br />
Der Hafen war schon immer ein Tor zur Welt – und<br />
bringt und brachte die ganze Welt nach Hamburg.<br />
Nach seiner Ende 2019 erfolgten Renovierung gibt sich auch<br />
das Meridian Spa bewusst hanseatisch. Metallvertäfelungen<br />
aus planmäßig angerostetem Containerstahl gemahnen an die<br />
vollgepackten Frachtschiffe, die die Stadt regelmäßig anlaufen.<br />
Die Verkachelung ist inspiriert vom Wandschmuck des Elbtunnels.<br />
Und in die Spiegel eingeätzte Wahrzeichen der Stadt setzen<br />
diesen ein modernes Denkmal. Ein Denkmal ist auch vom<br />
spektakulären Japanischen Garten aus zu bestaunen. Hier haben<br />
erholungssuchende Wellness-Anbeter einen direkten Blick<br />
auf den Michel, den berühmtesten Kirchturm der Stadt. Der<br />
scheint nur einen Steinwurf entfernt – so zentral ist die Lage des<br />
urbanen Premiumstudios. Das wirkt nicht nur bewusst elitär<br />
58<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Wo früher ordentlich aufgereihte<br />
Cardio-Geräte standen (unten), ist jetzt die<br />
neue Functional-Training-Zone (rechts)<br />
„Hier hat sich<br />
eine Menge<br />
getan“<br />
Fotos: © Hersteller<br />
– sondern will es auch sein. Über das Wohl der<br />
Mitglieder, die monatlich 69 bis 105 Euro zu berappen<br />
haben, wacht die General Managerin Julia<br />
Feige. Der zierlichen 41-Jährigen Führungs-kraft,<br />
bei Meridian Spa & Fitness seit 2005 beschäftigt,<br />
entgeht kein Detail, das über Wohl und Wehe der<br />
anspruchsvollen Besucher entscheiden könnte.<br />
Mit dem Umbau ist sie zufrieden: „Hier hat sich<br />
eine Menge getan. Wir müssen unserer Klientel<br />
etwas bieten, das über den schnöden Standard<br />
weit hinausgeht,“ macht sie die Ambitionen des<br />
Unternehmens deutlich. Im Rahmen der Generalüberholung<br />
beließ man es nicht bei oberflächlicher<br />
Kosmetik. Eine großer Functional-Bereich<br />
mit Queenax-Turm und Human-Sports-Seilzugtraining<br />
trägt dem Zeitgeist Rechnung, statt<br />
angestaubter Theke gibt es eine moderne, personallose<br />
Lounge. Brandaktuelle Cardio-Geräte<br />
bringen das Publikum ins Schwitzen, ein Egym-<br />
Zirkel integriert die angesagten Digital-Geräte<br />
in die Anlage. Ingesamt 100 Kraft- und Ausdauergeräte<br />
stehen zur Verfügung – hier soll niemand<br />
Schlange stehen oder dem Trainingsnachbarn auf<br />
Bild oben: Grünpflanzen machen den<br />
Freihantel-Bereich wohnlich.<br />
Bild rechts: Im Rahmen der Renovierung<br />
wurden zahlreiche neue Geräte angeschafft<br />
– General Managerin Julia Feige<br />
führt den Elliptical Fitness Crosstrainer<br />
EFX 885 mit verstellbarer Cross Ramp vom<br />
finnischen Hersteller Precor vor<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 59
IN THE CLUB<br />
Liebevoll in Szene gesetzter Lokalkolorit: Kacheln im<br />
Elbtunnel-Stil, rostiger Container-Stahl und in die Spiegel<br />
geprägte Hamburg-Motive nehmen Bezug auf die norddeutsche<br />
Hafenstadt. Die warme Wohnzimmerstimmung ist<br />
hanseatischer Atmosphäre gewichen<br />
den Füßen stehen müssen. In zwei großen Lofts<br />
geheißenen Räumen finden 80 Kurse pro Woche<br />
statt. Ein Face & Body Spa mit zwei Behandlungsräumen<br />
für Massage und Ayurveda und drei<br />
Solarien ergänzt den weitläufigen Ruhe-/Wellness-<br />
und Sauna-Bereich, schon immer eines der<br />
Aushängeschilder der Premium-Kette. Ein elf Meter<br />
langer Pool lädt zum Schwimmen und Relaxen<br />
ein, Dampfbad, ein bioenergetisches und ein<br />
Eukalyptus-Warmluftbad, eine finnische Hitzekammer,<br />
ein Whirlpool, Fußbäder und ein Kaltwassertauchbecken<br />
helfen stressgeplagten Städtern<br />
beim Abschalten. Insgesamt 3500 Quadratmeter<br />
Nutzfläche erstrecken sich über drei Etagen. Der<br />
jüngst stattgefundene Servicetest (siehe Interview<br />
Seite 61) bestätigt die Klubleitung von der<br />
Wirksamkeit ihres Tuns. Die guten Noten kommen<br />
nicht von ungefähr: Während der gesamten<br />
Öffnungszeiten stehen immer mehrere Trainer<br />
bereit – alle fest angestellt und hoch qualifiziert.<br />
So kann es weitergehen – in Hamburg und den<br />
anderen Städten, in denen die Kette vertreten ist –<br />
Kiel, Berlin und Frankfurt. Wir sind gespannt, wie<br />
die Erfolgsgeschichte weitergeht….<br />
60<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Gewinnertyp*in<br />
In fünf Städten hat das Deutsche Institut für Service-Qualität einen Test von 16 Fitnessstudio-<br />
Ketten durchgeführt. Im Durchschnitt am besten schnitten Hamburg (78 Punkte von 100) und<br />
Köln ab (79), am schlechtesten Frankfurt (66). Gesamtsieger mit 89 Punkten ist das Meridian Spa<br />
& Fitness in HH. Wir haben Geschäftsführerin Christin Lüdemann zu den Resultaten befragt<br />
Welchen Stellenwert hat der durchgeführte Test für Sie?<br />
Christin Lüdemann: Der durchgeführte Test und unser Abschneiden<br />
bestätigt uns einmal mehr in unserem Anspruch,<br />
unseren Mitgliedern die bestmögliche Betreuung und Beratung<br />
anzubieten.<br />
Auf welche Aspekte Ihrer Unternehmenskultur lassen sich<br />
die guten Noten zurückführen?<br />
Bei all unseren Aktivitäten stellen wir stets den Menschen und<br />
seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Unsere Geräte und Trainingsflächen<br />
sind ausgezeichnet, aber unsere exzellenten Trainer<br />
machen den Unterschied. Die Vision von Meridian Spa &<br />
Fitness ist es, „The Source of Energy“ zu sein. Als Energiequelle<br />
sollen unsere Anlagen alles bieten, um Kraft zu tanken und sich<br />
zu erholen.<br />
Das Meridian Spa & Fitness Am Michel wurde jüngst aufwendig<br />
renoviert – sind auch Auffrischungsmaßnahmen für<br />
andere Studios geplant?<br />
Wir investieren regelmäßig in die Modernisierung unserer Anlagen.<br />
Unser neuer Eigentümer hat für 2021 eine Investitionssumme<br />
von weiteren 20 Millionen Euro geplant, die direkt in<br />
die Ausstattung und Räumlichkeiten fließen sollen - wir wollen<br />
unseren insgesamt 38 000 Mitgliedern einen unverändert sehr<br />
hohen Standard bieten.<br />
Sind die Testergebnisse komplett eine Bestätigung/Bestärkung<br />
Ihres Tuns? Oder gibt es einzelne Erkenntnisse, aus<br />
denen sie Änderungsmaßnahmen für die Studios ableiten?<br />
Stichwort: Terminvereinbarung – da haben andere besser<br />
performt…<br />
Wir ruhen uns darauf nicht aus. Wir nehmen das direkte Feedback<br />
unserer Mitglieder sehr ernst. Natürlich ist uns nicht entgangen,<br />
dass im Test-Bereich der „Terminreservierung“ noch<br />
etwas Optimierungsbedarf besteht. Wir werden daran arbeiten.<br />
Nicht nur das Meridian Spa & Fitness hat super abgeschnitten<br />
– sondern Hamburg generell (einzige Stadt mit 2x sehr<br />
gut). Kann Hamburg Fitness besser als Frankfurt?<br />
Hierauf kann man keine pauschale Antwort geben. Wir können<br />
aber selbstbewusst sagen, dass das Ergebnis für Frankfurt ein<br />
anderes gewesen wäre, hätten DISQ uns auch dort getestet.<br />
Befeuert die erhaltene Note 1 Expansionsgelüste – daran<br />
dürfte doch auch der neue Eigentümer, die David Lloyd Leisure<br />
Group, interessiert sein?<br />
Unser erfolgreiches Abschneiden steht in keinem Zusammenhang<br />
mit zukünftigen Expansionsplänen.<br />
„Wir ruhen uns darauf<br />
nicht aus“<br />
Christin Lüdemann (46) ist seit<br />
Dezember 2016 eine von drei<br />
Geschäftsführern des Meridian<br />
Spa & Fitness<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 61
FACTS<br />
Kraft durch Veränderung<br />
10 <strong>FITNESS</strong>-TIPPS FÜR DEN KOPF<br />
Text: Jasmin Bühler<br />
Aufgrund Corona werden die Karten neu gemischt - nicht nur in der Fitnessbranche:<br />
Nach der Krise liegen die einen am Boden und die anderen starten durch.<br />
Was die Gewinner auszeichnet? Sie verfügen über mentale Stabilität und Power einerseits,<br />
Offenheit, Flexibilität und Kreativität andererseits. Die folgenden 10 Strategien<br />
machen dich und dein Unternehmen langfristig stark und stabil.<br />
Albert Einstein sagte einmal, „die Definition von Wahnsinn ist, immer das<br />
Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“<br />
Mut zur Veränderung ist deshalb essenziell.<br />
Zielsetzung: die Erzielung besserer Resultate - schnell,<br />
effizient und mit langanhaltender Wirkung.<br />
Die angestrebten Ergebnisse müssen passen: zu dir, deinem Lebensstil und<br />
deinem Unternehmen. Erlaube dir, groß zu denken und wild zu träumen. Denn,<br />
„wenn du es träumen kannst, dann kannst du es auch tun“ (Walt Disney).<br />
„Die Definition von Wahnsinn<br />
ist, immer das Gleiche zu tun<br />
und andere Ergebnisse<br />
zu erwarten“<br />
Albert Einstein
1KRISE ALS CHANCE - ERKENNE DEINE MÖGLICHKEITEN<br />
Fotos: © Samuel Scrimshaw - unsplash, shutterstock, Portrait Jasmin Bühler: COYA<br />
Krisenzeiten sind meist sehr chaotische Zeiten. Stress, Unsicherheit,<br />
Angst, Überforderung und Unklarheit stehen an der<br />
Tagesordnung und dominieren deinen Alltag. Gleichzeitig sind<br />
Krisenzeiten Zeiten des Wandels und Zeiten des beschleunigten<br />
Wachstums. Denn Krisen bringen Themen, Ängste und<br />
Missstände an die Oberfläche, die schon lange vor der Krise da<br />
waren. Krisen machen das Unsichtbare sichtbar und zwingen<br />
dich deinen Status Quo zu ermitteln, dich neu auszurichten und<br />
entsprechend zu handeln.<br />
Krisen sind hart. Ich selbst habe sowohl beruflich als auch<br />
privat schon heftige Krisen durchlebt. Ich habe dabei<br />
sehr viel verloren und am Ende meist noch mehr<br />
gewonnen. War das immer leicht? Nein. War<br />
das Ergebnis immer gut? Ja. Weil ich mich<br />
dafür entschieden habe und die Chancen<br />
gesucht habe. Du hast immer die<br />
Wahl. Du kannst deine Blickrichtung<br />
bestimmen. Schaue dich um. In welchen<br />
Bereichen deines Lebens oder<br />
deines Unternehmens ist es längst<br />
Zeit aufzuräumen?<br />
Wie das geht? So:<br />
a) Verändere deine Sichtweise<br />
Finde mindestens zwanzig, besser<br />
fünfzig positive Aspekte der Krise. Das<br />
erlaubt dir, deinen bisherigen Standpunkt<br />
zu verlassen und neu auf deine derzeitige Situation<br />
zu schauen. Vielleicht gefällt dir das nicht.<br />
Doch es ist Zeit aus deinen alten Strukturen auszusteigen und<br />
neue Wege zu gehen.<br />
b) Gib deiner Krise einen Namen<br />
Auch wenn Corona, Shutdown, Auflagen und Stimmungsmache<br />
verantwortlich für die derzeitige Krise sind, weicht deine<br />
persönliche Krise vermutlich davon ab. Nimm dir deshalb einen<br />
Augenblick Zeit und identifiziere sie. Gib ihr einen Namen. Ist<br />
es eine Finanzkrise, eine Ehekrise, verursacht die Organisation<br />
deine persönliche Krise? Definiere dein Problem sehr genau.<br />
Anschließend kannst du leichter deine Chancen erkennen und<br />
neue Wege finden.<br />
c) Verwende 95% deiner Aufmerksamkeit für die Lösung<br />
Wenn du deine persönliche Krise erkannt hast, ist es wichtig,<br />
weiter zu gehen. Verwende nur 5% deiner Aufmerksamkeit auf<br />
die Krise und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben.<br />
Sobald du alle Punkte kennst, ist es Zeit, 95% deiner Aufmerksamkeit<br />
auf die neuen Möglichkeiten zu richten. Konzentriere<br />
dich auf das, was möglich ist.<br />
Frage dich immer wieder. Was ist noch möglich? Was brauche<br />
ich? Was braucht die Situation? Ganz wie bei deinem Fitnesstraining.<br />
Du richtest den Blick auf dein Ziel und fragst dich, was<br />
zu tun ist, um dort hin zu kommen.<br />
d) Bitte um Hilfe<br />
Vielleicht steckst du so tief in deiner Krise, dass du<br />
selbst die Möglichkeiten nicht erkennen kannst.<br />
Dann bitte jemanden dem du vertraust, das<br />
kann ein Freund oder ein Profi sein, um<br />
Hilfe. Das ist keine Schande. Vielmehr<br />
ein Zeichen von Stärke und Effektivität.<br />
Der Blick von Außen kann deine<br />
Entwicklung beschleunigen und dir<br />
Sicherheit, Mut und Motivation geben.<br />
Achte dabei auf die Wahl einer Person,<br />
die sich auf diesem Gebiet auskennt,<br />
neue Möglichkeiten sieht und neue Ideen<br />
hat. Miesmacher, Energiefresser und<br />
Zweifler solltest du unbedingt meiden.<br />
e) Glaube an dich<br />
Viele erfolgreiche Unternehmer sind erfolgreich,<br />
weil sie in Krisenzeiten mutig waren und neue Wege<br />
gefunden haben. Am Anfang waren sie meist alleine. Das einzige<br />
was alle hatten, war Überzeugung. Stärke deshalb deinen<br />
Glauben an dich selbst. Du hast bestimmt schon einige herausfordernde<br />
(Krisen-)Situationen in deinem Leben bewältigt.<br />
Sammle mindestens zwanzig Ereignisse, die du bereits erfolgreich<br />
gemeistert hast. Und erinnere dich daran, wie du dich<br />
nach diesem Triumph gefühlt hast. Fokussiere dich auf dieses<br />
Gefühl und stärke deinen „Ich schaffe es“-Muskel. Du weißt genau,<br />
dass du alles schaffen kannst, was du willst - wenn du<br />
es wirklich willst. Alles was es braucht, ist deine Entscheidung.<br />
Entscheide dich und handle.<br />
2<br />
LEBE WERTSCHÄTZUNG<br />
Der Glaube versetzt Berge. Wertschätzung auch. In ihrem ABC der Wertschätzung schreibt meine Kollegin<br />
Katja Rossel, „wenn man mit mir wertschätzend spricht, kann ich mich in einem besseren Licht<br />
wahrnehmen. Die Perspektive auf mich und andere ändert sich. Ich nehme wahr, was ich alles kann,<br />
worin ich gut bin, was ich alles geleistet habe und wer ich eigentlich wirklich bin.“ Katja Rossel sagt,<br />
Wertschätzung lässt dich gütig mit dir selbst und anderen sein.<br />
Du weißt, wie wichtig die richtige Nahrung für deinen Trainingserfolg ist. Wenn Wertschätzung die Nahrung<br />
und der Energiespender für dich als Mensch ist, ist es unerlässlich, für deine Wertschätzung zu<br />
sorgen. In einer Krise geht diese leider häufig verloren. Anstatt Anerkennung und Wertschätzung erfährst du Bewertung und Verurteilung.<br />
Wenn die Dinge nicht mehr so laufen, verurteilst du dich vielleicht sogar selbst. Dein Selbstwertgefühl leidet und deine<br />
Energie sinkt.<br />
Jetzt geht es darum, dich mit Wertschätzung „zu füttern“ und dein System mit „energiehaltiger Nahrung“ zu versorgen. Du kannst<br />
bei dir selbst beginnen. Wertschätze dich täglich für die Dinge, die du tust. Und wertschätze die Menschen in deinem Umfeld. Lebe<br />
Wertschätzung. Wertschätze dich selbst und andere. Erlebe die Kraft, die davon ausgeht. Nutze das Gesetz der Resonanz für dich.<br />
Was du aussendest, kommt zu dir zurück. Du erschaffst dir so eine neue Realität. Du musst dafür nur regelmäßig trainieren. Du bist<br />
ein Meister im Training und weißt genau, wie das funktioniert. Setze dir ein Ziel und probiere es aus. Ich garantiere dir, es lohnt sich.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 63
FACTS<br />
3GESTALTE DEIN PRIVAT- UND SEXLEBEN<br />
Vielleicht wunderst du dich, was dein Privatleben und insbesondere dein Sexleben mit deinem erfolgreichen<br />
Restart zu tun hat. Manchmal vergessen wir, dass der Mensch hinter dem Unternehmer das Fundament des<br />
Unternehmens ist. Und das Fundament muss stabil sein. Innerlich und äußerlich. Stabilität entsteht durch Balance.<br />
Die Work-Life-Balance ist heute in aller Munde. Ich spreche viel lieber von der Love-Sex-Business-Balance.<br />
Denn das sind meines Erachtens, die drei Bereiche, die dich als Mensch wirklich ausmachen und dich stärken<br />
und nähren.<br />
Unter Love verstehe ich alles, was mit Liebe zu tun hat. Die Liebe zu dir selbst, zu anderen Menschen, aber auch<br />
zur Natur, einem Ort oder zum Leben.<br />
Der Bereich Sex steht für bewusst gelebte Sexualität. Diese drückt sich durch Lebenskraft, Schöpfungskraft,<br />
Kreativität, Lebensfreude, Humor, Spiel, Lust, Verlangen, Hingabe, Ekstase aus.<br />
Der Bereich Business ist für mich mehr als rein wirtschaftlicher Erfolg. Er deckt deine Erfüllung und deinen Lebenssinnn<br />
ab. Deinen tiefen Wunsch nach Selbstverwirklichung.<br />
Diese drei Bereiche sind für mich der Kern deines Fundamentes. Nutze diese besondere Zeit und mache Inventur.<br />
Wie muss dein Privatleben und insbesondere dein Sexleben sein, damit du Energie hast und inspiriert bist?<br />
Nimm dir Zeit und erlaube dir die Frage, „was erfüllt mich wirklich?“ Ich meine nicht ein bisschen, sondern was<br />
erfüllt dich wirklich wirklich. Mach dich frei von dem, was du glaubst erwarten zu können oder sagen zu dürfen.<br />
Ich meine alles darüber hinaus.<br />
Meine Erfahrung zeigt, dass selbst der erfolgreichste Unternehmer noch ungelebte Bedürfnisse und unausgesprochene<br />
Wünsche in sich trägt.<br />
Meist sind sie viel banaler als wir glauben. Häufig sind es Bedürfnisse wie (emotionale) Sicherheit, Zugehörigkeit,<br />
Anerkennung, Geborgenheit, Abenteuer oder Inspiration. Auch wenn es schwer ist, sich diese Sehnsüchte einzugestehen,<br />
sind sie meist in jedem von uns. Alle Bedürfnisse sind richtig und<br />
wichtig und müssen gehört, um erfüllt zu werden. Denn sie sind der Schlüssel<br />
zu deiner Energiequelle.<br />
Insbesondere das Bedürfnis Sexualität. Schon die alten Chinesen sagen, Sexualität<br />
ist das Spiel der Erwachsenen. Sie hält gesund und fit und steigert unsere<br />
Lebensenergie und dadurch die Lebenserwartung. Ihre Kraft und Macht<br />
wird häufig unterschätzt. Bewusst gelebte Sexualität, die voll und ganz dir und<br />
deiner Persönlichkeit entspricht, aktiviert und stimuliert deine Kreativität und<br />
deine wahre Schöpferkraft.<br />
Daher ist es essentiell für deinen Erfolg, dass du dir dein Privatleben so erschaffst,<br />
dass es dir Energie gibt und deine Leistungsfähigkeit unterstützt. Das<br />
solltest du dir selbst und deinem Unternehmen wert sein.<br />
FOKUSSIERE DICH AUF DAS WESENTLICHE<br />
Kennst du das Prinzip von schneiden und wachsen? Wenn<br />
ein Gärtner den Ertrag eines Baumes erhöhen möchte, wird<br />
er ihn zuerst radikal zurückschneiden. Er entfernt alle alten<br />
Triebe, die unnötige Energie verbrauchen und seinen Ertrag<br />
schmälern.<br />
Sei dein eigener Sherlock Holmes. Mache dich auf die Suche<br />
und erforsche, was wirklich wichtig ist in deinem Leben.<br />
Was gibt dir Energie? Was nimmt dir Energie? Was verursacht<br />
Stress? Welche Projekte, welche Geschäftszweige oder welche<br />
Objekte behindern dich und schränken dich in deiner (Entscheidungs-)Freiheit<br />
ein?<br />
Frage dich, wieviel bedeuten mir Statussymbole? Wie wichtig sind sie<br />
mir und wie glücklich machen sie mich wirklich? Lohnt es sich, mich dafür<br />
zu quälen oder daran festzuhalten? Erlaube dir auch hier, echte Inventur zu<br />
machen. Und erlaube dir, dich auf die wirklich wichtigen Dinge zu fokussieren und<br />
alles was dich innerlich und äußerlich am Wachsen hindert, abzuschneiden. Das<br />
macht dich leicht und frei und gibt dir neue Bewegungsfreiheit.<br />
4<br />
64<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
5NUTZE DEINE ZEIT SINNVOLL<br />
Vielleicht hast du jetzt mehr Leerlauf. Die äußere Einflüsse führen dazu,<br />
dass deine Routinen sich verändert haben. Vielleicht hast du mehr Zeit<br />
und fragst dich, was du damit tun kannst. Nutze deine Zeit sinnvoll.<br />
Was so viel bedeutet wie: voller Sinn. Suche nach deinem Sinn.<br />
Mir ist sehr wohl bewusst, dass diese Worte leicht gesagt sind. Die<br />
Bedeutung dahinter ist riesig groß und die Antwort darauf, ist nicht in<br />
ein paar Minuten gefunden.<br />
Doch Zeiten des Umbruchs eigenen sich besonders gut, dich mit dir<br />
selbst zu beschäftigen und deinem Tun und Handeln einen Sinn zu geben.<br />
Der Amerikaner Simon Sinek füllt ganze Bücher und Seminare mit<br />
der Frage nach dem eigenen Warum. Die folgenden Fragen können ein<br />
Einstieg in dieses Thema sein und dir helfen, deine Zeit sinnvoll zu nutzen<br />
und mehr über dich selbst zu erfahren.<br />
Was liebe ich zu tun?<br />
Wobei vergesse ich dir Zeit?<br />
Womit kann ich mir und anderen helfen?<br />
Wofür erhalten ich eine Gegenleistung?<br />
Was macht mich wirklich glücklich?<br />
Wenn es dir schwer fällt, diese Fragen ausführlich und umfassend zu beantworten, kann atmen dir helfen. Schließe<br />
zwischen den einzelnen Fragen deine Augen und atme bewusst ein und aus. Mit jeder Ausatmung lässt du alles<br />
gehen, was dich behindert, und mit jeder Einatmung nimmst du alles in dir auf, was dich unterstützt.<br />
Stelle deine Frage erneut und atme weiter. Sei offen und neugierig und lasse dich überraschen, welche Antwort in<br />
dir auftaucht. Das kannst du mit jeder Frage beliebig oft wiederholen.<br />
6<br />
GEHE NEUE WEGE ZUM ERFOLG<br />
Erfolg hat zwei Komponenten. Er ist das Ergebnis deines Denkens und Handelns.<br />
Und Erfolg hat für jeden Menschen eine ganz eigene Bedeutung. Erlaube dir,<br />
deine Erfolge etwas genauer anzuschauen und für dich persönlich zu definieren.<br />
Was verstehst du unter Erfolg? Wann bist du erfolgreich? Häufig wird Erfolg ausschließlich<br />
mit der Höhe des Kontostandes gleichgesetzt. Wenn das nicht deiner<br />
persönlichen Definition von Erfolg entspricht, kann die Jagd danach sehr anstrengend sein. Erfolg kann noch viel mehr bedeuten.<br />
Erlaube dir jetzt, deine ganz eigene Definition zu finden. Wann bist du erfolgreich? Was tust du? Was lässt du? Wie fühlst du<br />
dich? Und schaue dann an, was du bisher getan hast, um erfolgreich zu sein. Was hat dich erfolgreich gemacht? Was hat gut<br />
funktioniert? Was hat weniger funktioniert?<br />
Gehörst du zu den Menschen, die sich ihre Erfolge hart erarbeitet haben? Es kann leichter gehen. Ich lade dich ein, dein Mindset<br />
noch mehr auf Erfolg auszurichten und die Kraft deiner Gedanken noch mehr für dich zu nutzen. Vielleicht verwendest du<br />
Mentales Training bereits beim Sport. Es gibt immer mehr Studien, die zeigen, wie unsere Gedanken unsere Realität formen und<br />
wie wir über mentales Training das physische Trainingsergebnis beeinflussen können.<br />
Die Kraft der Gedanken kannst du auch für deinen erfolgreichen Restart nutzen. Visualisiere deine gewünschten Ergebnisse<br />
regelmäßig und fühle, wie es sich anfühlt, wenn du an deinem Ziel angekommen bist. Wichtig ist hierbei, dass du dich bewusst<br />
und unterbewusst auf die Erfolge ausrichtest, die du wirklich willst. Das klingt zu einfach? Probiere es aus und lasse dich überraschen.<br />
Wichtig ist, dass du es regelmäßig machst. Am Ende ist es wie beim Training. Nur deine kontinuierliche Ausrichtung<br />
bringt die gewünschten Ergebnisse.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 65
FACTS<br />
7STELLE DEIN MITGLIED IN DEN MITTELPUNKT<br />
Du bist das Fundament deines Unternehmens. Deine<br />
Mitglieder sind das Zentrum. Denn die Zahl deiner Mitglieder<br />
und deren Erfolge sind dein Erfolg. Deshalb solltest<br />
du deine Kunden jetzt noch mehr in den Mittelpunkt<br />
stellen.<br />
Eine meiner Kundinnen hat in der Krisenzeit all ihre Mitglieder<br />
persönlich angerufen und sie über die neusten Entwicklungen<br />
informiert. Sie hat sich mit ihrem Team überlegt,<br />
wie sie den Menschen auch beim Shutdown einen Mehrwert<br />
bieten kann. Das Team hat für die Kunden Videotrainings für<br />
zu Hause erstellt – unzählige andere Studios haben ähnliche Projekte<br />
lanciert. Die Qualität war teilweise fragwürdig. Viel wichtiger war die Aussage<br />
dahinter: Uns ist es wichtig, dass DU fit bleibst.<br />
Je persönlicher und emotionaler die Ansprache über den Bildschirm war, desto mehr haben sich die<br />
Kunden abgeholt gefühlt. Jetzt haben die Studios wieder auf und endlich besteht wieder die Möglichkeit<br />
der direkten Ansprache.<br />
Stelle deine Kunden noch mehr in den Mittelpunkt und frage dich, wie kann ich meinem Kunden meine<br />
Wertschätzung ausdrücken? Was wünscht sich mein Kunde? Welche echten Mehrwert kann ich meinem<br />
Kunden bieten? Für mich geht es hier nicht darum, das zu tun, was alle tun. Vielmehr geht es darum<br />
deine Einzigartigkeit zu finden. Was ist es, was dir wirklich Spaß macht, was dein Team gut kann und<br />
was einen Mehrwert bietet? Was kannst du noch anbieten, um für deine Kunden attraktiv zu sein. Finde<br />
heraus, warum dein Kunde in dein Studio kommt. Will er nur trainieren oder geht es ihm auch um soziale<br />
Kontakte. Was sucht dein Kunde in deinem Studio? Und überlege dir, wie du ihm unter den aktuellen<br />
Bedingungen davon mehr bieten kannst.<br />
Manche Studios kooperieren neuerdings mit Lauftrainern, um das Cardiotraining ins Freie zu verlagern.<br />
Andere bieten zusätzlichen Mehrwert durch Seminarveranstaltungen zu verschiedenen Themen wie<br />
Ernährung oder Mindset an. Sie entwickeln neue Challenges oder bieten noch mehr virtuellen Service.<br />
Öffne dich für neue Ideen. Lass dich von deiner Neugierde und deiner Freude leiten und behalte immer<br />
deine Kunden im Auge. Am Ende muss ihnen dein Angebot schmecken. Denke daran, jeder Mensch<br />
möchte gesehen, gehört und wahrgenommen werden. Auch dein Kunde.<br />
8<br />
ERKENNE UND VERÄNDERE ALTE, VERKRUSTETE STRUKTUREN<br />
Es ist Zeit, alle Winkel deines Unternehmens zu betrachten. Hinterfrage<br />
noch mehr und überprüfe deine Strukturen und Abläufe. Sind<br />
sie noch zeitgemäß? Was kann ich optimieren und verbessern? Was<br />
kann ich ganz lassen? Welche Prozesse kann ich weiter automatisieren?<br />
Auch hier lohnt es sich, genau hinzusehen, um Arbeitsabläufe<br />
zu vereinfachen. Es gibt inzwischen so viele technische Hilfsmittel,<br />
die deine administrativen Abläufe vereinfachen und deinen Mitarbeitern<br />
Freiräume verschaffen, sodass sie sich wieder ganz dem<br />
Menschen, deinem Kunden widmen können. Überprüfe deshalb genau. Welche Rolle haben meine Mitarbeiter<br />
heute? Welche Rolle sollen sie zukünftig einnehmen? Wo kann ich noch mehr Aufmerksamkeit auf den<br />
Menschen legen?<br />
Hinterfrage deine eigene Rolle. Welche Rolle hast du im Moment? Welche Rolle möchtest du in Zukunft haben?<br />
Welche Dinge tust du gerne? Welche Aufgabenbereich möchtest du am liebsten abgeben? Als Unternehmer<br />
solltest du Raum und Zeit haben, an deinem Unternehmen zu arbeiten und nicht mehr so viel in<br />
deinem Unternehmen. Wie viel Zeit planst du dafür ein und wie setzt du das um?<br />
Strukturen und Abläufe helfen dir, dich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. Nutze deine Zeit und<br />
schaffe dir Raum. Es ist Zeit, alte Strukturen endgültig einzumotten.<br />
66<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
9GEWINNE DEIN TEAM<br />
Dein Restart ist mit Sicherheit erfolgsversprechender, wenn du dein Team, deine Mannschaft<br />
für dich und deine Vorhaben gewinnst. Noch besser, wenn ihr eine gemeinsam Vision<br />
oder Mission entwickelt. Sorge dafür, dass dein Team mit dir für die gemeinsame Sache<br />
brennt. Vielleicht fragst du dich, wie das funktioniert. Aus meiner Sicht sind zwei Dinge<br />
besonders wichtig. Jeder einzelne muss von dir, deinem Unternehmen und der Grundidee<br />
begeistert sein. Er muss mit Freude tun, was er zu tun hat. Wenn das gegeben ist, ist es<br />
wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, die Zugehörigkeit und Wachstum ermöglicht.<br />
Zugehörigkeit und Wachstum sind laut Hirnforscher Gerald Hüther die zwei essentiellen<br />
Grundbedürfnisse des Menschen. Das bedeutet, der Mensch kann sein volles Potential<br />
nutzen, ist kreativer, innovativer und leistungsfähiger, wenn er sich zugehörig fühlt und<br />
wenn sein Wachstum gefordert und gefördert wird.<br />
Konkret bedeutet das, finde heraus, was das Zugehörigkeitsgefühl in deinem Team stärkt.<br />
Befrage dein Team. Sprecht miteinander. Seid neugierig aufeinander. Es ist entscheidend,<br />
eine echte Verbindung herzustellen.<br />
Wertfreiheit, Angstfreiheit und Urteilsfreiheit fördern Wachstum. Wertschätzung schafft einen<br />
Raum in dem sich Potential entfalten kann.<br />
Meine jahrelange Erfahrung zeigt, dass gegenseitige Anerkennung und Motivation besser<br />
funktionieren als Kritik. Obwohl wir es schon seit Kindertagen gewohnt sind, auf Fehler<br />
aufmerksam zu machen. Wenn der Mensch nicht verurteilt wird, entspannt er sich. Wenn<br />
er entspannt ist, weitet sich sein System. Seine Energie kann frei fließen und sein Potential<br />
kann sich entfalten. Er kann mehr Leistung bringen, als unter Druck. Deshalb gilt es, dein<br />
Team zu gewinnen, anstatt es zu kritisieren. Dann hast du gewonnen.<br />
10<br />
RÜSTE DICH FÜR DIE NÄCHSTE KRISE<br />
Vermutlich ist dir klar, dass dies nicht die<br />
letze Krise deines Lebens und deines Unternehmens<br />
sein wird. Krisen kommen und<br />
gehen. Sie gehören zur Natur der Sache wie<br />
Ebbe und Flut, Berg und Tal, Tag und Nacht.<br />
Das Leben ist natürlichen Zyklen unterworfen und<br />
wir sind gut beraten, wenn wir Strategie besitzen, um<br />
zukünftige Krisen noch besser meistern zu können. Frage dich, was habe ich<br />
aus dieser Krise gelernt? Was hat funktioniert? Was hat nicht funktioniert?<br />
Was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Was kann ich jetzt tun,<br />
um auf die nächste Krise vorbereitet zu sein? Wie stelle ich mein Unternehmen<br />
auf, damit es in der nächsten Krise nicht so abhängig von äußeren<br />
Umständen ist? Was brauche ich, damit ich gestärkt durch die nächste Krise<br />
gehen kann?<br />
Diese Fragen helfen dir, zu reflektieren, um gut vorbereitet und dadurch gelassener,<br />
voller Power und Selbstvertrauen in die Zukunft zu gehen.<br />
Du hast nun ein Menge Input erhalten.<br />
Verschaffe dir einen Überblick und gehe Schritt für Schritt vor.<br />
Bewerte die 10 Strategien für dich und setze Prioritäten. Welcher der<br />
10 Tipps ist für dich persönlich, in deiner jetzigen Situation, am wichtigsten<br />
und welcher spricht dich am wenigsten an?<br />
Wenn ich du wäre, würde ich mir für genau diese beiden Strategien Zeit<br />
nehmen, um sie zu vertiefen.<br />
JASMIN BÜHLER<br />
BEGEGNUNGSKULTUR DER NEUEN ZEIT<br />
Pionierin, Leaderin, Unternehmerin. Seit über<br />
20 Jahren begleitet Jasmin Bühler Menschen<br />
in Veränderungsprozessen. und inspiriert sie,<br />
sie selbst zu sein. Mutig dem eigenen Herzen<br />
zu folgen. Die eigene Wahrheit zu leben. Radikal<br />
anders, gleichzeitig achtsam und intuitiv.<br />
Ihre Vision: Unternehmer inspirieren, herkömmliche<br />
Beziehungs- und Arbeitsstrukturen<br />
zu revolutionieren sowie ganzheitliche Interaktion<br />
und menschenorientierte Führung zu etablieren,<br />
um eine neuartige Kultur zu kreieren, in<br />
der Menschen ein lebendig, sinnerfülltes, freies<br />
Leben führen.<br />
Mehr Inspiration für dich und dein Unternehmen<br />
auf Anfrage: jcb@jasmin-buehler.com<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 67
GOING ABROAD<br />
Sonnige Aussichten<br />
SATS steht nicht für Luxustempel -<br />
vom Durchschnitt will man sich aber<br />
schon deutlich abheben<br />
Skandinavien hat viel Schönes zu<br />
bieten. Wenn nur das schlechte<br />
Wetter nicht wäre. 1000 Millimeter<br />
Regen pro Jahr sind keine Seltenheit.<br />
Da liegt es nahe, drinnen<br />
statt draußen aktiv zu sein. Für die<br />
norwegische Fitnessstudiokette<br />
SATS ist die Perspektive folgerichtig<br />
alles andere als trübe<br />
Die größte Fitnesskette Skandinaviens hat mehr Mitglieder wie<br />
Stuttgart Einwohner: Beeindruckende 688 000 waren es zuletzt.<br />
Die lassen sich den Besuch 60 bis 65 Euro kosten. Auf deutsche<br />
Verhältnisse übertragen, entspräche das aufgrund der größeren<br />
Kaufkraft der Nordmänner und -frauen rund 50 Euro. Bezahlt wird überwiegend<br />
aus eigener Tasche – Firmenfitness spielt keine große Rolle. Für ihr<br />
Geld bekommen die Mitglieder ein Premium- aber kein Luxusprodukt. SATS<br />
will der Audi unter den Fitnessstudios sein, nicht der Porsche. Das Niveau<br />
liegt damit auf einer Höhe mit deutschen Ketten wie Just Fit oder Fitness<br />
First. Verfügbare günstigere Tarife werden weniger oft gewählt. Aus gutem<br />
Grund: Zum oben genannten Preis darf man nämlich nicht nur ein Studio<br />
besuchen, sondern alle, die sich im gleichen “Cluster” befinden, einem von<br />
SATS definierten gemeinsamen Gebiet. Allein im Großraum Stockholm sind<br />
das 62 Anlagen. In der Praxis nutzt das Mitglied in der Regel davon lediglich<br />
zwei: Eine in der Nähe der Arbeit, eine zu Hause. Die meisten der 10 000<br />
Mitarbeiter sind fest angestellt, motiviert, engagiert und gut ausgebildet. Ins<br />
Auge fällt der hohe Anteil an Physiotherapeuten – in diesem Bereich ist SATS<br />
besonders stark.<br />
1995 ging es im beschaulichen Norwegen mit acht Studios gemächlich los,<br />
im Anschluss beschleunigte der SATS-Zug stark. Bereits um die Jahrtau-<br />
68<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
CEO Sondre Gravir: Vor seinem<br />
Fitness-Job hat der 42-jährige den<br />
Schibsted-Verlag erfolgreich saniert<br />
und digitalisiert<br />
sendwende gab es 100 Studios. Heute gehören dem Unternehmen<br />
248 eigene Anlagen. Und es werden immer mehr: Die<br />
Kriegskasse ist seit dem im Herbst 2019 erfolgten Börsengang<br />
prall gefüllt. Übernahmen sind stets eine Option und haben in<br />
der Vergangenheit auch stattgefunden. Damals wie heute dient<br />
aber nur der skandinavische Bereich als Jagdrevier, es bestehen<br />
keine Ambitionen, sich über Gebühr auszudehnen.<br />
SATS weiß den heimischen Markt zu schätzen: In Norwegen,<br />
Schweden und Finnland hat die Truppe ihre Marktführerschaft<br />
zementiert, jedes Jahr hamstert sie ein zusätzliches Stückchen<br />
vom Marktanteil-Kuchen. Der liegt in Norwegen inzwischen bei<br />
rund 22 Prozent, 13 Prozent in Schweden sind ebenfalls kein<br />
Pappenstiel. Richtung Süden wird’s (vom Firmensitz in Oslo<br />
aus gesehen) aber schnell gefährlich: In Dänemark lauert mit<br />
Fitness World finanzstarke und aggressive Discounter-Konkurrenz,<br />
die das „High volume, low cost“-Prinzip perfektioniert hat.<br />
Diese Strategie vermieste SATS den Spaß am Geschäft 2013<br />
so nachhaltig, dass man sich nach nur wenigen Jahren vom<br />
Markt zurückzog. Diese Schmach sitzt tief: Letztes Jahr hat<br />
SATS den zweiten Anlauf gestartet - und 39 Filialen von Fitness<br />
DK übernommen. Derlei Strapazen trüben die Bilanz nur unwesentlich:<br />
Umsatz und Gewinn haben 2019 lichte Rekordhöhen<br />
erklommen, obwohl der EBITDA im Vergleich zum Vorjahr<br />
aufgrund der Übernahme um 2,1 Prozent gesunken ist. Dafür<br />
hat sich die Mitgliederzahl dank der Dänermark-Aktivitäten um<br />
22 Prozent erhöht. Die Clubs in Dänemark labelte SATS in Rekordzeit<br />
um – auch die Subbrand Elixia (in Norwegen/Finnland<br />
vertreten) heißt seit letztem Jahr SATS: Statt Markenvielfalt will<br />
man Singularität. SATS soll alles überstrahlen, der Rest möge<br />
erlöschen….<br />
Wir sprechen mit CEO Sondre Gravir über die aktuelle Situation,<br />
die Konsequenzen aus Corona und die zukünftige Unternehmensstrategie.<br />
Der 42-jährige „Wonderboy“ (so nannte ihn die<br />
norwegische Zeitschrift Magma einst) wuchs in Vear, Norwegen<br />
SATS IN ZAHLEN<br />
UMSATZ 2019: 3 987 000 0000 Euro (+22%)<br />
GEWINN 2019: 573 000 000 Euro (+6%)<br />
GEWINNMARGE 2019: 14,4 % (-2,1%)<br />
SATS siedelt sich vorrangig in städtischen<br />
und stadtnahen Lagen an. Allein im<br />
Großraum Olso gibt es 58 Studios<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 69
GOING ABROAD<br />
auf, einem kleinen Nest, 100 Kilometer südlich von Oslo. Aus<br />
einem Lehrerhaushalt stammend, machte sich der Wirtschaftsexperte<br />
bei McKinsey einen Namen. Anschließend wurde ihm<br />
die Sanierung des Medienkonzerns Schibsted anvertraut, wo er<br />
nach der Finanzkrise aufräumte. Er schob die digitale Transformation<br />
an und baute einträgliche Online-Anzeigenportale auf,<br />
das sogenannte Rubrikengeschäft.<br />
Im Oktober 2018 fing Gravir bei SATS an – und forcierte auch<br />
dort umgehend die Digitalisierung. Corona fungiert dabei als<br />
Beschleuniger, nicht als Auslöser: „Die Infrastruktur für unsere<br />
komplette Digitalstrategie stand schon vor dem Virus. Bereits<br />
ab Dezember 2018 waren wir startklar,“ erklärt Gravir nicht<br />
ohne Stolz. Er ist überzeugt davon, dass nur Fitnessunternehmen<br />
eine Zukunft haben, die Online- und Offline-Aktivitäten<br />
sinnvoll kombinieren. Um mit den steigenden Ansprüchen der<br />
Kunden Schritt zu halten, „müssen wir liefern“, tritt Gravir das<br />
Gaspedal durch. „Wir haben nicht nur eine Vielzahl von digitalen<br />
Trainingsangeboten, sondern generieren damit auch handfeste<br />
Einnahmen – als eines von ganz wenigen Unternehmen<br />
in der Branche.“ Dabei hilft, dass Personal Training bereits seit<br />
2000 zur DNA des Unternehmens gehört – SATS war diesbezüglich<br />
weltweiter Vorreiter. Auch bei Gruppenkursen spielen<br />
die Norweger ganz vorne mit. Die werden in Skandinavien traditionell<br />
so stark nachgefragt, dass man sich vorab verbindlich<br />
anmelden muss. Derlei Formate lassen sich gut übertragen:<br />
„1:1-Training oder Kleingruppen funktionieren auch online hervorragend,“<br />
weiß der CEO zu berichten.<br />
Zum Höhepunkt der Corona-Krise feuerte SATS aus allen<br />
Rohren: Per Social Media versuchte man die Kundenbindung<br />
aufrechtzuerhalten. Dank einem Kooperationsmodell standen<br />
Psychologen und Ärzte online zur Verfügung. Es fanden regelmäßige<br />
Webinare zu Themen wie Ernährung, Gesundheitsvorsorge,<br />
Trainingsmethoden statt. Podcasts mit Fokus auf mentale<br />
Gesundheit fanden dankbare Abnehmer.<br />
„Unsere Online-Aktivitäten tragen inzwischen 12 Prozent zum<br />
Umsatz bei“ rechnet Gravir vor. Geld für die dafür nötigen Investitionen<br />
ist dank des Börsengangs vorhanden. Kaum ein<br />
Fitnessunternehmen hat diesen Schritt bisher gewagt: Basic<br />
Fit aus Holland oder Planet Fitness aus USA sind zwei weitere<br />
von ganz wenigen Aktiengesellschaften. Der SATS-Kurs leidet<br />
noch unter den Nachwirkungen von Corona – erholt sich aktuell<br />
aber zügig. Mitte Februar 2020 erreichte er mit rund 2,80<br />
Euro (30 Norwegische Kronen) sein All-Time-High einen Monat<br />
später mit rund 1 Euro sein absolutes Tief. Anfang Juli stabilisierte<br />
sich der Wert bei rund 20 Norwegischen Kronen – das<br />
entspricht rund 1,90 Euro.<br />
Generell hat Corona Spuren hinterlassen, bei SATS aber geringere<br />
als bei anderen Unternehmen: Die Studios in Norwegen<br />
und Dänemark sind seit Juni wieder geöffnet, die finnischen<br />
schon früher. „In unserem Hauptmarkt Schweden hätten wir<br />
gar nicht schließen müssen,“ erinnert sich Sondre Gravir. „Wir<br />
haben freiwillig für zwei Wochen zugemacht und in dieser Zeit<br />
unser schon bestehendes Hygiene-Konzept noch einmal überarbeitet.“<br />
Der Betrieb läuft also wie gehabt – bei deutlich niedrigeren<br />
Besucherzahlen als vor Corona. „Die kommen aber wieder,“ ist<br />
sich der Chef sicher. In die Karten spielt der Branche, dabei,<br />
dass Fitness in Skandinavien als elementarer Teil der Gesundheitsprävention<br />
längst akzeptiert ist. Grundsatzdebatten über<br />
Zweck und Nutzen erübrigen sich deshalb – anders als bei uns.<br />
„Spätestens wenn ab Herbst die Tage wieder kürzer und düsterer<br />
werden, sind unsere Anlagen wieder voll.“<br />
DAS<br />
IMPERIUM<br />
Norwegen:<br />
299 000 Mitglieder<br />
103 Studios<br />
Schweden:<br />
230 000 Mitglieder<br />
79 Studios<br />
Finnland:<br />
62 000 Mitglieder<br />
28 Studios<br />
Dänemark:<br />
97 000 Mitglieder<br />
38 Studios<br />
688 000<br />
MITGLIEDER GESAMT<br />
248<br />
STUDIOS GESAMT<br />
MARKTFÜHRER IN SCHWEDEN, NORWEGEN, FINNLAND, NUMMER 2 IN DÄNEMARK<br />
70<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Die Kraft der Gemeinschaft: Gruppenkurse sind in Skandinavien sehr beliebt.<br />
Und regelmäßig so ausgebucht, dass eine vorherige Anmeldung Pflicht ist.<br />
Noch individueller lässt sich‘s im Rahmen eines Personal Trainings schwitzen<br />
- schon seit 2000 ein integraler Bestandteil des SATS-Konzepts und inzwischen<br />
auch online verfügbar<br />
Fotos: © Hersteller<br />
„Wir müssen<br />
liefern“<br />
CEO Sondre Gravir<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 71
Dschungelchamp<br />
72<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
Viele moderne Geländewagen tun sich mit richtig unwegsamem<br />
Terrain schwer. Das ist bei diesem Rudel anders...<br />
EVENT<br />
Branchentreff in der Wildnis: Bei Fitness meets Cars<br />
kommen die wichtigsten Big Player von Industrie- und<br />
Betreiberseite zusammen - zum netzwerken und<br />
Spaß haben. Treffpunkt dieses Mal: ein Off-Road-<br />
Parcours nahe Wuppertal. Dessen Bezwingung<br />
wurde mit einer Horde Land Rover in Angriff genommen<br />
Nein, kochen kann so ein Range Rover nicht – weshalb<br />
das nach der Fahrerei angerichtete abendliche Barbecue<br />
im Best Western Hotel in Velbert von kompetentem<br />
Küchenpersonal arrangiert wurde. Ansonsten<br />
vermag das Geländetier aber nahezu alles zu leisten, was man<br />
sich wünscht: Fast senkrechte Steigungen erklimmen, durch<br />
Gewässer fahren, in schlimmen Schräglagen nicht umkippen,<br />
schmerzhafte Verschränkungen meistern. Selbst<br />
Treppen halten den Briten nicht auf…<br />
Am 13. Juni war es mal wieder soweit: Im Rahmen der<br />
beliebten Fitness meets...-Veranstaltungsreihe versammelte<br />
Organisator FED Fitness Events Deutschland<br />
12 Gäste in einem stillgelegten Steinbruch in<br />
Wülfrath.<br />
Aufgrund des Corona-Reglements waren weniger Plätze<br />
verfügbar als sonst: Normalerweise bekommen 24<br />
handverlesene VIP-Betreiber die Chance, mit den Gastgebern<br />
Torsten Boorberg und Björn Krämer den Tag verbringen zu<br />
dürfen. Industriepartner war dieses Mal Matrix. Key Account Manager<br />
Markus Rau und Market Development Manager Bogdan<br />
Proena standen sowohl tatsächlichen als auch potentiellen<br />
Kunden geduldig Rede und Antwort. Einhellige Bilanz aller Teilnehmer<br />
am Ende des Tages: Hat Spaß gemacht, müssen wir<br />
wiederholen…<br />
Wir wollen ausgewählten<br />
Branchenvertretern die<br />
Möglichkeit geben, sich in<br />
einem ungezwungenen<br />
Rahmen auszutauschen…<br />
Veranstalter Björn Krämer<br />
(50) mit Gattin Simone (36)<br />
Fitnessunternehmer Björn<br />
Krämer veranstaltet nicht<br />
nur die Fitness meets…-<br />
Reihe mit großem Erfolg.<br />
Sondern verantwortet mit<br />
Partner Torsten Boorberg<br />
auch das am 25.9. zum<br />
vierten Mal stattfindende<br />
Krämer-Fitness-Event und<br />
die Fitness Future Days, die<br />
ab 8. Oktober starten und<br />
durch insgesamt vier Städte<br />
touren (siehe Seite 80)<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 73
EVENT<br />
Wirklich erstaunlich, was diese<br />
Kletterziege alles kann: Der Land<br />
Rover Discovery ist nicht zu stoppen.<br />
Er fährt Treppen hoch und<br />
runter – ohne Murren und Knurren<br />
Ich habe fünf Studios in Holland<br />
und Deutschland – und leite<br />
zudem eine Unternehmensberatung.<br />
Geschäftstermine habe ich<br />
deshalb sehr viele. Aber keiner ist<br />
so einzigartig und so ergiebig.<br />
Falk Wülfing (43) von Sales<br />
Concept mit Frau Diana (39)<br />
Der Geschäftsmann aus Wuppertal ist erleichtert:<br />
Auch in den Niederlanden haben die Studios endlich<br />
wieder auf – aber erst seit dem 1. Juli. Staatliche<br />
Unterstützung gab und gibt es dort aber viel<br />
weniger als hierzulande – weshalb die Betreiber<br />
im Nachbarland momentan deutlich mehr zu<br />
kämpfen haben.<br />
Ob unsere Kleine Bammel<br />
bei den teils haarigen<br />
Routen hatte? Nicht eine<br />
Sekunde! Die ist mit ihren<br />
zwei Jahren mutiger als die<br />
meisten Erwachsenen…<br />
FitnessKing-Geschäftsführer<br />
Christoph<br />
Hermann (46) mit<br />
Familie<br />
Der Sportwissenschaftler kam schon<br />
während seines Studiums zu McFit<br />
und trug seinen Teil zur Marktführerschaft<br />
bei. 2003 macht er sich<br />
selbstständig - mit einem Studio in<br />
Koblenz. Inzwischen gehören ihm 21<br />
Anlagen und ein Superlativ: Bei ihm<br />
kann man ab 8,88 Euro pro Monat<br />
trainieren - günstiger ist keiner.
Der Landy rockt: Ist moderner und<br />
schicker als mein Jeep Wrangler –<br />
und genauso geländegängig.<br />
Matthias Lang (50), einer von zwei<br />
Chefs der aktiv fitness-club-<br />
Gruppe mit Gattin Victoria (35)<br />
Ein passionierter Jäger benötigt ein vernünftiges<br />
Auto – ein Range Rover kommt<br />
da wie gerufen. Oder löst demnächst<br />
doch ein Dodge Ram den Jeep ab? Matthias<br />
Lang aus Bad Zwischenahn geht<br />
nicht nur auf die Pirsch, sondern betreibt<br />
auch 14 Fitnessanlagen und baut zudem<br />
gerade ein eigenes Dienstleistungsunternehmen<br />
für Studios auf.<br />
Ein Event wie dieses gibt uns die Möglichkeit,<br />
den Kunden aus seinem gewohnten<br />
Umfeld herauszuholen und auf völlig andere<br />
Weise kennen und schätzen zu lernen.<br />
Bogdan Proena (42) von Matrix und<br />
Betreiber Tarik Bekrater (48)<br />
Der Market Development Manager, zuständig für Deutschland<br />
und Polen, und Vater dreier Kinder schätzt die entspannte<br />
Atmosphäre bei den Events von FED und die<br />
Möglichkeit, sich ausführlich mit Kunden austauschen zu<br />
können – zum Beispiel mit Tarik Bekrater, Geschäftsführer<br />
vom Fitnesshaus Walsrode in Niedersachsen.<br />
Die Zusammenstellung der Gäste passt einfach<br />
– ich lerne hier immer neue, gute Leute kennen.<br />
Christian Rapior (41) von Wellyou<br />
mit Frau Olga (41)<br />
Der Geschäftsleiter von 22 Wellyou-Studios und<br />
10 fit+-Anlagen hat sich in Schleswig-Holstein<br />
erfolgreich breitgemacht. Jetzt expandiert er von<br />
Kiel aus Richtung Rostock. Erfreuliche Erkenntnis<br />
bisher: Die Mecklenburger sind dankbare Kunden<br />
und ausgesprochen Fitness-affin.<br />
Fotos: © FED<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 75
EVENT<br />
Der deutsche Fitness-Markt<br />
erholt sich rasch. Fitness meets<br />
Cars ist der perfekte Weg, um<br />
nach Corona wieder ins Gespräch<br />
und Geschäft zu kommen.<br />
Matrix-Mann Markus Rau<br />
(47) mit Ehefrau Anja (43)<br />
Der Key Account Manager aus Ulm betreut<br />
den deutschen Markt des taiwanesischen<br />
Fitnessgeräteherstellers. Seit 2002 trägt er<br />
seinen Teil zum Erfolg von Matrix bei – dessen<br />
hiesige Dependance seitdem von fünf<br />
auf 120 Leute angeschwollen ist. Massiv<br />
gewachsen ist seitdem auch der Jahresumsatz<br />
- der zuletzt bei 737 Millionen Euro lag.<br />
Wir kommen mit dem<br />
Wohnmobil direkt vom Nordseeurlaub.<br />
Fühlt sich hier wie<br />
eine Verlängerung an…<br />
Stephan Sinner (50) mit<br />
Gattin Ulrike (51<br />
Der bayrische Unternehmer und<br />
ehemalige Spitzensportler leitet<br />
mit großem Erfolg vier Sauna- und<br />
Fitnessinseln in Pfronten und Umgebung<br />
(siehe Seite 10). 2019 hat er<br />
von Björn Krämer dessen Studio in<br />
Krumbach übernommen.<br />
Die positive Resonanz freut uns. 2021 geht’s<br />
weiter mit Fitness meets Cars. Termine und<br />
Programm werden demnächst bekannt gegeben.<br />
Veranstalter Torsten Boorberg (48) mit<br />
Freundin Karima Falkou (46)<br />
Der Geschäftsführer von FED hat ein Faible für<br />
innovative Veranstaltungen an ungewöhnlichen<br />
Orten. Britische Autos haben es den beiden<br />
angetan - in der Garage stehen McLaren und<br />
Aston Martin.<br />
Gute Laune trotz Corona-Restriktionen – so langsam kehrt die Normalität zurück<br />
76<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
RUBRIK<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 77
EVENTVORSCHAU<br />
FIBO 2020:<br />
aufgeschoben statt aufgehoben<br />
01.-03. 10. 2020<br />
Köln Messe/Deutz<br />
Trainstation<br />
Entrance South<br />
HALLENPLAN<br />
Exhibition Centre Cologne<br />
1 – 3 October 2020<br />
BUSINESS EDITION<br />
TRADE VISITORS ONLY<br />
Am 1. Oktober startet in Köln die kleine FIBO –<br />
der April-Termin der großen war wegen Corona<br />
gecancelt worden. Nur die Hallen 6 bis 9 sind<br />
geöffnet, lediglich Fachbesucher haben Zutritt<br />
HALL<br />
HALL 6<br />
HALL 7<br />
HALL 8<br />
HALL 9<br />
THEME<br />
CARDIO & STRENGTH<br />
GLOBAL TRADING & SOURCING<br />
FASHION & BEAUTY<br />
NUTRITION<br />
CARDIO & STRENGTH<br />
<strong>FITNESS</strong> & FUTURE<br />
DIGITILISATION<br />
INNOVATION & TREND<br />
HEALTH TRAINING EQUIPMENT<br />
TRAINING EQUIPMENT<br />
WELLNESS & SPA<br />
INTERIOR<br />
CARDIO & STRENGTH<br />
CONSULTING SERVICES<br />
GROUP <strong>FITNESS</strong><br />
EMS & VIBRATION<br />
FUNCTIONAL TRAINING<br />
9<br />
Congress Centre North<br />
6<br />
Entrance North<br />
HIGHLIGHTS<br />
VIP LOUNGE<br />
MATCHMAKING LOUNGE<br />
EUROPE ACTIVE<br />
FUTURE FORUM<br />
DIGITALISATION & E-COMMERCE<br />
DFAV<br />
MEETING POINT HEALTH<br />
FUNCTIONAL FORUM<br />
DSSV<br />
Last updated: May 2020<br />
Dieses Jahr will der Veranstalter nicht mit Quadratmeter-<br />
und Besucherrekorden auftrumpfen, sondern<br />
mit Relevanz. Wenn es nach der Messeleitung<br />
geht, soll die FIBO den Wendepunkt und Neustart<br />
der ganzen Branche markieren und entscheidende Impulse für<br />
die zukünftige Orientierung liefern. Rund 350 Aussteller präsentieren<br />
an drei Tagen von 9 bis 18 Uhr ihre Produkte, auf fibo.com<br />
findet sich ein Matchmaking-Tool, mit dem sich der Messetag<br />
vorab maximal effizient gestalten lässt. Der Messe-Schwerpunkt<br />
liegt auf der Digitalisierung. Entsprechend viele Neuheiten<br />
und Prototypen werden zu sehen sein, niemand will den<br />
Anschluss verlieren. Gesundheit hat oberste Priorität, der Veranstalter<br />
bürgt für die Umsetzung und Einhaltung hoher Sicherheits-<br />
und Hygienestandards. Wer trotzdem zuhause bleibt,<br />
schaut nicht in die Röhre – auch die FIBO selbst entwickelt<br />
sich digital weiter: Unter dem Namen FIBO@home liefert<br />
sie Stubenhockern Live-Streamings, Webinare und Produktpräsentationen<br />
frei Haus.<br />
78<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
„Wir brauchen eine Initialzündung“<br />
Interview mit FIBO-Event-<br />
Director Silke Frank (47)<br />
Wie waren denn die Reaktionen auf die<br />
Verschiebung und Neuausrichtung?<br />
Silke Frank: Die Reaktionen waren<br />
durchgängig positiv, da die Entscheidung,<br />
im April nicht stattzufinden, alternativlos<br />
war.<br />
Liegen der neue 2020er-Termin und der<br />
reguläre 2021er-Termin zu nahe beisammen?<br />
Vielen Unternehmer können nicht bis 2021 warten. Sie brauchen gerade<br />
in der aktuellen Lage eine Initialzündung. Die FIBO im Oktober erfüllt<br />
damit eine ganz wichtige Funktion. Viele unserer Besucher beschäftigen<br />
sich aktuell mit der Anpassung von Geschäftsmodellen, der Gewinnung<br />
von neuen Kunden und es gibt ein Interesse an Innovationen gerade im<br />
digitalen Bereich.<br />
Gibt es ein Besucherlimit wegen Corona? Stehen angereiste Fachbesucher<br />
möglicherweise vor verschlossenen Türen, weil zu voll?<br />
Wir haben zusammen mit der Koelnmesse und den Behörden ein<br />
Sicherheits- und Hygienekonzept erarbeitet, das auch ein Besucherlimit<br />
beinhaltet. Es wird aber niemand vor verschlossenen Türen stehen.<br />
Tickets werden ausschließlich online und vorab verkauft, so dass alle<br />
gut planen können.<br />
Gibt es schon konkrete Highlights?<br />
Zum Beispiel das Angebot im Meetingpoint Health, die Vorträge im<br />
Functional Forum und natürlich das European Health & Fitness Forum,<br />
das am Vortag der FIBO stattfindet.<br />
Könnte die „kleine“ FIBO generell ein Konzept für die Zukunft werden?<br />
Fachbesucher unter sich, weniger Aufwand, weniger Leute,<br />
weniger Kosten?<br />
Nein, es gibt keinen Grund dafür, die FIBO, so wie wir sie kennen, in<br />
ihrer Position als weltweit größte Messe der Branche, „künstlich“ zu<br />
verkleinern. Das Konzept der FIBO, beides zu sein, weltweit größtes<br />
Business-Format und Live-Event für die gesamte Community, ist ein<br />
Erfolgsmodell.<br />
Schafft sich eine „analoge“ Messe mit den angekündigten „virtuellen<br />
Veranstaltungsformaten“ nicht perspektivisch selber ab?<br />
Die zwischenmenschliche Kommunikation braucht die persönliche<br />
Komponente und auch das Testen von neuen Produkten lässt sich nicht<br />
ins Web holen. Aber virtuelle Formate sind eine hervorragende Ergänzung.<br />
Was wir bereits konkret umgesetzt haben, ist die FIBO Digital Experience,<br />
ein digitales Angebot rund ums Lernen, Vernetzen und Werben.<br />
So wird ein Teil der „Offline-FIBO“ in die virtuelle Welt geholt. Die<br />
Digitalisierung des Messewesens soll den physischen Messebesuch<br />
noch effizienter machen.<br />
Fotos: © Hersteller<br />
In einem Satz: Warum sollte jeder Fitnessmacher die FIBO 2020 besuchen?<br />
Die FIBO 2020 ist das erste große Wiedersehen der Fitnessbranche<br />
in diesem Jahr und die Gelegenheit, um voneinander zu lernen, Ideen<br />
auszutauschen und gemeinsam mit Zuversicht wieder nach vorne zu<br />
schauen.<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 79
EVENTVORSCHAU<br />
Krämer Fitness<br />
Event<br />
25.-27. 09. 2020<br />
Unvergessliches Wochenende mit hochkarätigen<br />
Meetings und bester Unterhaltung<br />
Das Krämer Fitness Event ist eine der<br />
wichtigsten Veranstaltungen der Branche.<br />
Dieses Jahr feiern 300 Gäste einen venezianischen<br />
Maskenball in der Kölner Wolkenburg<br />
Abendveranstaltung mit Maskenpflicht<br />
Netzwerker Björn Krämer, Namensgeber und<br />
Veranstalter des Krämer Fitness Events, freut sich<br />
auf ein rauschendes Fest<br />
Das Krämer Fitness Event ist eine hochkarätige Hosted-Buyer-Veranstaltung,<br />
die einmal im Jahr die wichtigsten und profiliertesten Köpfe und<br />
Entscheider der Branche zusammenbringt. Die teilnehmenden Unternehmen<br />
dürfen sich auf viele sorgsam ausgewählte Clubbetreiber<br />
freuen – Netzwerker und Organisator Björn Krämer hat ein Händchen dafür, Quantität<br />
mit Qualität zu vereinen. Vor Ort geht’s aber nicht nur um ergiebige Treffen,<br />
erquicklichen Austausch, scharfe Debatten und gute Geschäfte – auch gefeiert wird<br />
sehr engagiert. Die diesbezügliche Messlatte liegt hoch – die letzten vier Events<br />
in Stuttgart, Hamburg, Dubai und auf der Zugspitze waren unvergessliche Erlebnisse.<br />
2020 ist die prachtvolle Kölner Wolkenburg die Partylocation, ein ehemaliges<br />
Kloster, dessen Wurzeln bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Höhepunkt des diesjährigen<br />
Get-togethers ist ein venezianischer Maskenball mit Gala-Dinner, vielen<br />
Überraschungen und einem geheimen Stargast. Wenige Restplätze sind verfügbar<br />
– unter fitness-events.biz findet sich das Kontaktformular.<br />
Krämer Fitness Event<br />
01.-03.10.<br />
Aufstiegskongress<br />
08.10.<br />
Fitness Future Days<br />
Stuttgart<br />
25.-27. 09.<br />
FIBO<br />
01.10.-31.12.<br />
Fitness Future Days<br />
Düsseldorf<br />
15.10.<br />
80<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
AUFSTIEGSKONGRESS<br />
01.10.-31.12.2020<br />
Der Fachkongress für Gesundheitsgestalter<br />
findet dieses Jahr ausschließlich online statt.<br />
Alle Inhalte sind kostenlos und abrufbar<br />
bis Ende des Jahres. Die Teilnehmer haben<br />
wie gehabt die Möglichkeit, sich<br />
fachlich fundiert mit den neuesten<br />
Trends rund um Prävention, Fitness, Gesundheit<br />
und Sport zu versorgen.<br />
<strong>FITNESS</strong> FUTURE DAYS<br />
08.10.: Fitness Future Days Düsseldorf<br />
15.10.: Fitness Future Days Stuttgart<br />
29.10.: Fitness Future Days München<br />
12.11.: Fitness Future Days Frankfurt<br />
26.11.: Fitness Future Days Leipzig<br />
Schnell, kurzweilig, auf den Punkt – das sind<br />
die Fitness Future Days. In Kurzpräsentationen<br />
stellen 18 Vertreter der Fitness- und Gesundheitsbranche<br />
ihre neuesten Produkte rund 50<br />
Studiobetreibern vor. Nicht nur Unternehmensberater<br />
Jörg Euteneuer (Bild) ist Stammgast.<br />
<strong>FITNESS</strong> MEETS FOOD<br />
Augsburg 22.10.2020<br />
Bei Fitness meets Food treffen sich<br />
ausgewählte VIPs aus Fitness- und<br />
Gesundheitsbranche zu einem Grillkurs in<br />
der Grillfabrik. Grillmeister und Fernsehkoch<br />
Carsten Höppner verrät Tipps & Tricks. Neben<br />
Spaß & Schlemmerei geht’s hier um zwischenmenschlichen<br />
Austausch – so entstehen<br />
Verbindungen über das Geschäft hinaus.<br />
Fotos: © FED, Dmitrii Shironosov/123RF.com, Hersteller, unsplash pixabay<br />
22.10.<br />
Therapie Hamburg<br />
29.10.<br />
THERAPIE HAMBURG<br />
23.+24.10.2020<br />
Die Therapie Hamburg ist der westdeutsche<br />
Bruder der erfolgreichen Therapie Leipzig, der<br />
führenden Branchenplattform für Medizinische<br />
Rehabilitation, Therapie und Prävention. Zielgruppe<br />
der Fachmesse mit Kongress: Physio-, Ergo- und<br />
Sporttherapeuten sowie Krankengymnasten,<br />
medizinische Bademeister und Masseure.<br />
Fitness Future Days<br />
Frankfurt<br />
26.11.<br />
Fitness meets food<br />
Augsburg<br />
23.+24.10.<br />
Fitness Future Days<br />
München<br />
12.11.<br />
Fitness Future Days<br />
Leipzig<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> 81
VORSCHAU<br />
Ende September erscheint die erste reguläre Ausgabe der <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>. Mit noch<br />
mehr Geschichten, noch mehr Menschen, noch mehr Auflage und noch mehr geballtem<br />
Lesespaß. Wer’s nicht verpassen will, bestellt sie am besten noch heute (siehe unten)<br />
DER MANN DER’S KANN<br />
Großer Bericht über den<br />
markantesten Fitnessunternehmer<br />
des Landes.<br />
MIT DEM STROM<br />
Kleines Studio,<br />
riesengroßer Erfolg:<br />
Besuch bei den<br />
EMS-Profis von fitbox<br />
GIPFELSTÜRMER<br />
Interview mit<br />
Bergsteiger und<br />
Unternehmercoach<br />
Steve Kroeger<br />
Die nächste Ausgabe der <strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong> kommt am 25. September 2020 raus<br />
6x<br />
jährlich<br />
online bestellen unter:<br />
www.fitness-society.de<br />
oder per Mail:<br />
bestellung@fitness-society.de<br />
Das Lifestyle-Magazin für Fitness- und Gesundheitsmacher<br />
Auf unserer Homepage können Sie nicht nur Hefte ordern –<br />
sondern auch in allen Ausgaben schmökern und direkt mit<br />
Redaktion, Vertrieb und Vermarktung in Kontakt treten.<br />
Fotos: © FED, Hersteller<br />
82<br />
<strong>FITNESS</strong> <strong>SOCIETY</strong>
DIE MARKE POWER PLATE<br />
Athletik<br />
Anti-Cellulite<br />
Bauch-Beine-Po<br />
Beckenboden<br />
Bike<br />
Bodyforming<br />
Booty-Workout<br />
Core<br />
Fußball<br />
Golf<br />
Massage<br />
Faszien<br />
Fatburner<br />
Flexibilität<br />
Functional<br />
Gewichtsreduktion<br />
Kickboxen<br />
Koordination<br />
Rücken<br />
Running<br />
Ski-Gymnastik<br />
Six Pack<br />
Yoga<br />
Seniorenprogramme:<br />
Beckenboden<br />
Beindurchblutung<br />
Beweglichkeit<br />
Gehfähigkeit<br />
Gleichgewicht<br />
Muskeltraining<br />
Sturzprophylaxe<br />
Apoplexie<br />
Arthrose<br />
Bandscheibenvorfall<br />
Bluthochdruck<br />
Diabetes<br />
Epikondylitis<br />
Fersensporn<br />
HWS-Syndrom<br />
Ischias<br />
ISG-Syndrom<br />
Impingement-Syndrom<br />
Kapillarisierung<br />
Karpaltunnel-Syndrom<br />
Künstliche Gelenke<br />
Lipödem<br />
Lymphdrainage<br />
Mobilisation<br />
Multiple Sklerose<br />
Muskelatrophie<br />
Osteoporose<br />
Parkinson<br />
Rollstuhlfahrer-Training<br />
Venenträgheit Beine<br />
Mehr Infos unter:<br />
info@powerplate.de oder 06122-17074-0<br />
www.powerplate.de