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der gemeinderat Juli/August 2020

Wie ein roter Faden ziehen sich die Folgen von Covid-19 durch das kommunale Handeln. Als Reaktion auf die Corona-Pandemie und ihre Gefahren für Bevölkerung und Wirtschaftsleben wurden in den Rathäusern an unterschiedlichsten Stellen Aufgaben neu zentriert und Strukturen angepasst. „Prominente“ Beispiele sind die Stärkung der Gesundheits- und Ordnungsbehörden, die Verbesserung der Kommunikation mit dem Bürger und die Optimierung der Rathaus-IT. Manchen Maßnahmen fielen Selbstverständlichkeiten in der Kommunalverwaltung zum Opfer. Wer hätte sich vor März 2020 vorstellen können, die Mitarbeiter der Bürgerbüros hinter Plexiglasscheiben „verbarrikadiert“ zu sehen? Die meisten Beiträge in der Ihnen vorliegenden Sommer-Ausgabe unseres Magazins der gemeinderat haben einen Corona-Bezug. Sie befassen sich in den verschiedenen Themenbereichen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Konzepten und Lösungen, mit deren Hilfe Städte und Gemeinden die aktuelle Krise überwinden und sogar gestärkt aus ihr hervorgehen können.

Wie ein roter Faden ziehen sich die Folgen von Covid-19 durch das kommunale Handeln. Als Reaktion auf die Corona-Pandemie und ihre Gefahren für Bevölkerung und Wirtschaftsleben wurden in den Rathäusern an unterschiedlichsten Stellen Aufgaben neu zentriert und Strukturen angepasst. „Prominente“ Beispiele sind die Stärkung der Gesundheits- und Ordnungsbehörden, die Verbesserung der Kommunikation mit dem Bürger und die Optimierung der Rathaus-IT. Manchen Maßnahmen fielen Selbstverständlichkeiten in der Kommunalverwaltung zum Opfer. Wer hätte sich vor März 2020 vorstellen können, die Mitarbeiter der Bürgerbüros hinter Plexiglasscheiben „verbarrikadiert“ zu sehen?
Die meisten Beiträge in der Ihnen vorliegenden Sommer-Ausgabe unseres Magazins der gemeinderat haben einen Corona-Bezug. Sie befassen sich in den verschiedenen Themenbereichen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Konzepten und Lösungen, mit deren Hilfe Städte und Gemeinden die aktuelle Krise überwinden und sogar gestärkt aus ihr hervorgehen können.

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Umwelt & Verkehr<br />

Wärmewende<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Energiespar-Contracting beim Essener Rathaus:<br />

Potenziale wurden ermittelt, Anlagen und<br />

Konzepte ersetzt und erneuert.<br />

CONTRACTING IN ESSEN<br />

Das Energieeinspar-Contracting für<br />

das Essener Rathaus weist folgende<br />

Eckdaten auf:<br />

Einsparung: 2390 t CO2/a (44,8 %)<br />

Einspargarantie (in €/a):<br />

662 404 EUR<br />

Zusatzleistungen:<br />

• Beleuchtung<br />

• Lüftungstechnik<br />

• MSR/Gebäudeleittechnik<br />

• Optimierung <strong>der</strong> Heizkreisparameter<br />

• Pumpenaustausch<br />

• Umbau des Heizungsnetzes<br />

• Wärmemengenzählereinbau<br />

• Wärmeverteilung<br />

DER AUTOR<br />

Volker Schmees ist Projektleiter beim<br />

VfW − Verband für Wärmelieferung e. V.<br />

in Hannover<br />

Contracting<br />

Vorbild sein<br />

Die Corona-Krise hat die Kassen vieler Kommunen schwer belastet. Das darf<br />

jedoch nicht dazu führen, dass die Klimaschutzziele vernachlässigt werden und<br />

die Wärmewende zum Stillstand kommt. Contracting bietet eine effiziente und<br />

einfache Lösung für die Optimierung <strong>der</strong> Wärmeversorgung.<br />

Die Energiewende geht in Deutschland<br />

im Strombereich mit großen<br />

Schritten voran, jedoch kommt die<br />

Wärmewende oft zu kurz. Dies liegt zum<br />

einen an <strong>der</strong> fehlenden Unterstützung<br />

durch die Politik (schwierige Rahmenbedingungen)<br />

und zum an<strong>der</strong>en wird in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit oftmals nur von einer Stromwende<br />

gesprochen. Dabei macht die<br />

Wärme den größten Anteil am gesamten<br />

Energiebedarf in Deutschland aus. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

Kommunen sind jetzt gefor<strong>der</strong>t,<br />

ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden.<br />

Contractoren können Abhilfe schaffen.<br />

Foto: Stadt Essen / Elke Brochhagen<br />

2Gute Gründe von vielen für BHKW von 2G<br />

Bereits jetzt gibt es zahlreiche vorbildliche<br />

Beispiele, bei denen Kommunen die<br />

Versorgung ihrer Liegenschaften auf einen<br />

Energieexperten übertragen haben und<br />

dabei bis zu 50 Prozent <strong>der</strong> Energiekosten<br />

einsparen konnten. Gleichzeitig werden<br />

erhebliche CO 2 -Einsparungen erzielt. Jedoch<br />

gibt es auch Projekte, die bereits im<br />

Vorfeld gescheitert sind. Dafür gibt es viele<br />

unterschiedliche Gründe, beispielsweise<br />

stellt sich <strong>der</strong> rechtliche Rahmen als komplex<br />

dar. Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Energieerzeugungsanlagen<br />

werden dabei immer<br />

komplexer. Und insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn<br />

im Rahmen einer Erneuerung auch ein<br />

Wechsel auf eine neue Technologie im<br />

Raum steht – sei es die Integration von<br />

Photovoltaik, Wärmepumpen und E-Mobilität<br />

o<strong>der</strong> die Einbindung eines Blockheizkraftwerks<br />

– gilt es, vielfältige Regelungen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Contracting-Projekte erfor<strong>der</strong>n eine<br />

sorgfältige Vorbereitung. Damit fühlen sich<br />

Kommunen häufig überfor<strong>der</strong>t. Es wird<br />

aber auch die Investition in eine solide<br />

Projektvorbereitung gescheut. So unterbleiben<br />

entsprechende Ausschreibungen<br />

und Effizienzpotentiale gehen verloren.<br />

Weitere Hemmnisse sind die langen<br />

Vertragsbindungen (in <strong>der</strong> Regel zehn<br />

Jahre) und die Komplexität des Vertragswerks.<br />

Dabei gibt es für Kommunen viele Vorteile<br />

durch eine Contracting-Lösung: Erstens<br />

muss die Kommune sich nicht mehr<br />

um die Heizungsanlage und die komplette<br />

Energieversorgung kümmern. Dafür steht<br />

ein fachkundiger und professionell aufgestellter<br />

Dienstleister bereit, <strong>der</strong> auch an<br />

Sonn- o<strong>der</strong> Feiertagen die Heizung, sollte<br />

sie einmal ausgefallen sein, wie<strong>der</strong> verlässlich<br />

und schnell in Gang bringt. Zweitens<br />

liefert <strong>der</strong> Contractor die Wärme in<br />

<strong>der</strong> Regel kostengünstiger, als wenn die<br />

Kommune es selbst tun würde. Und drittens<br />

schonen die Kommunen ihre Instandhaltungsrücklagen<br />

für an<strong>der</strong>e Investitionsentscheidungen,<br />

was insbeson<strong>der</strong>e bei den<br />

angespannten Finanzhaushalten <strong>der</strong> Kommunen<br />

durch die Corona-Krise einen sehr<br />

großen Vorteil darstellt.<br />

ENERGIEEINSPARUNG MÖGLICH<br />

Ein sehr wichtiger Faktor ist zudem <strong>der</strong><br />

Klimaschutz. Mit Contracting lassen sich<br />

insbeson<strong>der</strong>e im kommunalen Sektor teilweise<br />

CO 2 -Einsparungen von 40 Prozent<br />

und mehr erzielen. Kommunen sollten<br />

ihre Vorbildfunktion in Sachen Klimaschutz<br />

nicht vernachlässigen und die<br />

Chance einer Contracting-Lösung nutzen.<br />

Beson<strong>der</strong>s attraktiv für Kommunen ist hier<br />

das Modell des Energiespar-Contractings.<br />

Der Contractor plant und übernimmt<br />

dabei eine umfassende energetische Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

des gesamten Gebäudes, die<br />

im Heizungskeller beginnt und bei <strong>der</strong> Beleuchtung<br />

endet. Durch den Blick auf das<br />

gesamte Objekt ermöglicht dieser Ansatz<br />

die Realisierung von hohen Energieeinsparungen.<br />

Dies wird auch mit Vereinbarung<br />

des Projekts vertraglich festgehalten. Der<br />

Kunde erhält eine Einspargarantie vom<br />

Contractor. Doch auch beim Energiespar-Contracting<br />

sind die Rahmenbedingungen<br />

schwierig. Die Fehler beim Konjunkturpaket<br />

im Zuge <strong>der</strong> Finanzkrise im<br />

Jahr 2009 dürfen nicht wie<strong>der</strong>holt werden.<br />

Aus diesem Grund hat <strong>der</strong> Arbeitskreis<br />

Energiespar-Contracting im Verband für<br />

Wärmelieferung (VfW) ein Positionspapier<br />

mit Vorschlägen zur Ausgestaltung eines<br />

Klima-Konjunkturpaketes veröffentlicht<br />

(siehe www.einsparcontracting.eu.)<br />

Die Vorteile <strong>der</strong> Contracting-Lösung zeigen<br />

sich beim Energieeinspar-Contracting<br />

für das Essener Rathaus durch die Siemens<br />

AG. Nach einer ersten Potenzialabschätzung<br />

hat das Immobilienmanagement <strong>der</strong><br />

Stadt Essen im ersten Schritt ein passendes<br />

Ausschreibungsverfahren entwickelt. Um<br />

die Einsparungspotenziale zu verifizieren,<br />

nahm Siemens nach Beschluss des<br />

Bau- und Verkehrsausschusses <strong>der</strong> Stadt<br />

Essen im Dezember 2015 eine Feinanalyse<br />

vor. Ingenieure und Techniker untersuchten<br />

acht Monate lang die gebäudetechnischen<br />

Anlagen auf Ansätze, Energie einzusparen.<br />

2016 wurden die Zentralgeräte <strong>der</strong> fünf<br />

Hauptanlagen, die den größten Wärme-,<br />

Kälte- und Stromverbrauch verursachten,<br />

durch energieeffiziente Vollklimaanlagen<br />

mit Wärmerückgewinnung ersetzt. Alle<br />

weiteren Lüftungsanlagen wurden über<br />

ein neu erstelltes Mess- und Zählkonzept<br />

mit <strong>der</strong> komplett mo<strong>der</strong>nisierten Gebäudeautomation<br />

verbunden und auf die neue<br />

Gebäudeleittechnik aufgeschaltet. Die<br />

Stadt Essen wurde im Jahr 2019 mit dem<br />

European Energy Service Award (EESA)<br />

ausgezeichnet. Volker Schmees<br />

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50 bis 550 kWel<br />

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BHKW-Projekten<br />

bewährt!<br />

500 kW-Klasse<br />

Wasserstoffwirtschaft = Zukunft. Die Wasserstoff-BHKW<br />

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(115 bis 360 kW) von 2G sind bereits heute<br />

„Wasserstoff-ready“. Für den klimaneutralen Betrieb mit<br />

reinem Wasserstoff o<strong>der</strong> mit Gas gemischen. Bei vergleichbarer<br />

Wirtschaftlichkeit und Zuver lässigkeit wie Erdgas-<br />

Module. Auch als Umbau von Bestands-BHKW <strong>der</strong> agenitor-<br />

Reihe vor Ort. Sauber und effizient = zukunftssicher.<br />

Blockheizkraftwerke<br />

SOKRATHERM GmbH<br />

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