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Ausgabe 2007

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So wird die Brückenpassage zum Kinderspiel,<br />

da wir letztendlich einfach durchgeschoben<br />

werden. Dafür empfängt uns auf der Nordseite<br />

ein wahrer Hexenkessel: Durch den<br />

Strom schießt das Wasser durch die Fahrrinne<br />

nach Norden und trifft auf einen steifen<br />

Nordwind, der es zu asozial kurzen und hohen<br />

Wellen auftürmt. Es gibt einfach keine<br />

Alternative. Wir müssen wegen der Steine im<br />

Fahrwasser bleiben und wollen ja auch nicht<br />

umkehren. Also bolzen wir durch die Wellen.<br />

Wende folgt auf Wende, aber Ausweichmanöver<br />

sind zum Glück selten. Mit jedem<br />

Meter den wir vorankommen werden die<br />

Bedingungen ruhiger und nach 15 Minuten<br />

atmen wir erleichtert auf, als wir uns an der<br />

Ansteuerungstonne sammeln.<br />

Zur Belohnung folgt ein langer Flieger auf<br />

den Svendborgsund zu. Wie immer brillieren<br />

Rea und „Fearless Peter“ dabei, allerdings<br />

ist die Strecke zu kurz, um dem Rest des<br />

Pulks zu entwischen.<br />

Im Sund erwartete uns die reinste Bilderbuchlandschaft.<br />

Von Walen begleitet kreuzen<br />

wir an bunten Holzhäuschen in malerischer<br />

Kulisse vorbei und verlieren in der<br />

Mittagspause völlig die Zeit aus den Augen.<br />

Es ist schon 16:00 Uhr, als wir gestärkt durch<br />

Hotdogs und Softeis weiterfahren, allerdings<br />

wegen einer schwarzen Wolkenwand vor<br />

dem West-Ausgang des Sunds noch einen<br />

kleinen Zwischenstopp einlegen.<br />

Es weht noch eine schöne vier, als wir unter<br />

Spi durch die Brücke von Svendborg kreuzen.<br />

Leider lässt sie uns schon nach kurzer Zeit im<br />

Stich. Die schwarze Front hat den Wind einfach<br />

mitgenommen und so treiben wir kurze<br />

Zeit später mit Minimalgeschwindigeit im<br />

Höjestene Löb. Wie nicht anders zu erwarten<br />

outen sich Otto und Ulli dabei als Anarchisten<br />

und passieren wirklich jede Kardinaltonne<br />

an der untiefen Seite. Der Rest „trottet“<br />

allerdings brav hintereinander her und hält<br />

sich auf den sicheren Seiten.<br />

Jahrbuch <strong>2007</strong> / 08<br />

Immer weiter schläft der Wind ein. Am<br />

Ende des Fahrwassers haben zwar alle zueinander<br />

aufgeschlossen, aber Fahrt macht<br />

keiner mehr. Nichts regt sich und bis Söby<br />

ist es noch ein weiter Weg. Angesichts der<br />

spiegelglatten Südsee verlässt mich wirklich<br />

der Mut. Da tönt plötzlich ein Klingeln zu<br />

uns herüber und Martin kramt sein Handy<br />

hervor. Meine Eltern waren zum Glück nicht<br />

untätig. Sie haben Olli am Fähranleger abgefangen<br />

und halten momentan (unter Motor)<br />

auf Ärosköbing zu. Dorthin sollen wir ausweichen<br />

und wenn es nicht reicht, nehmen<br />

sie uns das letzte Stückchen an die Leine.<br />

Mit dieser guten Nachricht setzt auch der<br />

Wind wieder ein. Es reicht um ohne Trapez<br />

einen Schwimmer in die Luft zu bekommen.<br />

Sozusagen richtig entspanntes Cruisen auf<br />

halbem Wind. Zunächst müssen wir nach<br />

Kompass fahren, aber nach und nach lösen<br />

sich die Konturen von Ärosköbing aus dem<br />

Einheitsgrau von Ärö. Wir kommen sogar<br />

noch vor der Skua an und heben unsere Boote<br />

in die grasbewachsene Böschung.<br />

Mit der Ankunft der Skua setzt leider auch<br />

ein sanfter Sommerregen ein. Die allgemeine<br />

Begeisterung wegen der heutigen Tour<br />

ist allerdings durch nichts zu dämpfen. Otto<br />

organisiert Duschmarken, der Hafenmeister<br />

schenkt uns die Übernachtung und Steffi<br />

reserviert mit mir einen Tisch im besten Restaurant<br />

vor Ort. Als wir alle geduscht und<br />

trocken am Tisch sitzen und der Wirt noch<br />

mit einer Ladung Aquavit auftaucht ist der<br />

Tag nicht mehr zu toppen.<br />

3. Tag<br />

Es hat die ganze Nacht geregnet, aber am<br />

Morgen zeigt sich die Sonne und der Spielplatz<br />

verwandelt sich schnell in ein Trockenlager<br />

aus Schlafsäcken und Zelten. Das weiß<br />

vor allem Klaus zu schätzen, der sein Überzelt<br />

vergessen und damit die Nacht in einem<br />

Aquarium verbracht hat.<br />

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