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Jahrbuch <strong>2007</strong> / 08<br />
lösen. Der Tagesraum mit Spüle und Herd<br />
entpuppt sich als perfekte Großküche und<br />
mit einem massiven Aufgebot an Schnipplern<br />
hacken wir unser Gemüse klein und ist<br />
unser Curry schnell gerichtet. Unser Vorrat<br />
von zwei Bierfässchen ist allerdings schon<br />
vor dem Essen aufgebraucht, also wird auf<br />
Wein umgeschwenkt.<br />
2. Tag<br />
Wir wachen alle früh auf. Die Sonne scheint<br />
und im Gegensatz zu gestern wehen herrliche<br />
drei Beaufort. Heute sollen die Meilen<br />
nur so weggefuttert werden! Es ist allerdings<br />
extrem diesig und die Sicht ist entsprechend<br />
schlecht. Zur Sicherheit überprüfen alle ihre<br />
Kompasse, heute können wir sie gut brauchen.<br />
Als Tour planen wir eine Umrundung der Dänischen<br />
Südsee, wobei wir abends in Söby<br />
sein müssen, um Olli aufzugabeln. Ein großer<br />
Teil der Südsee ist selbst für uns zu flach,<br />
sodass wir uns teilweise an die Fahrwasser<br />
halten wollen. Das bedeutet, dass wir zwischen<br />
den Untiefen die Ansteuerungstonnen<br />
finden müssen. Mangels Landmarken teilweise<br />
ein Problem, weshalb wir uns vor den<br />
Engstellen immer am Ufer sammeln und in<br />
die Karte gucken wollen.<br />
Der halbe Hafen schaut zu, als wir ablegen.<br />
Die Skua kann sich Zeit lassen, sie muss im<br />
Laufe des Tages nur zehn Meilen zurücklegen.<br />
Nachdem wir uns vor Avernakö gesammelt<br />
haben, geht die Jagd los. Der Wind hat<br />
inzwischen auf Stärke vier zugenommen und<br />
mit einem tiefen Amwindkurs hangeln wir<br />
uns von Insel zu Insel.<br />
Untiefen nutzen wir zum Sammeln an den<br />
Kardinaltonnen. Sind die Untiefen dahinter<br />
flacher als anderthalb Meter, ziehen Steffi<br />
und ich zur Sicherheit die Schwerter oder<br />
umrunden die Tonnen an der entsprechenden<br />
Seite. Das Kardinalsystem scheint allerdings<br />
nur uns zu interessieren, der Rest bolzt<br />
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südlich von Nord-Kardinalen oder nördlich<br />
von Südkardinalen daher, zum Glück ohne<br />
nähere Bekanntschaft mit dem Grund zu<br />
machen.<br />
Im Fahrwasser angekommen, können wir<br />
uns bequem in unseren Trapezen „zurücklehnen“.<br />
Jetzt ist Heizen angesagt! Die Tonnen<br />
liegen wie eine Perlenkette vor uns und<br />
mit halbem Wind (inzwischen 5 Bft) fliegen<br />
wir durch das Mariedyb. Das Grinsen auf<br />
den entgegenkommenden Yachten bestätigt,<br />
dass nicht nur wir von dem Bild begeistert<br />
sind. Dies ist Katsegeln vom Feinsten!<br />
Vor Langeland biegen wir nach Norden<br />
und kreuzen auf Rudköbing zu. Martin und<br />
Sönke nutzen die Gelegenheit zu einem taktischen<br />
Kreuztraining. Der Vorsprung, den<br />
sie dadurch herausfahren, ist enorm, also<br />
schalten wir alle wieder in den Rennmodus<br />
und kreuzen konzentriert auf die Brücke von<br />
Rudköbing zu. Dort fädeln wir uns ins Fahrwasser<br />
ein und jetzt beginnt der Nervenkitzel<br />
wirklich: Das Fahrwasser ist schmal, also<br />
folgt alle zehn Sekunden eine Wende und<br />
wegen des allgemeinen Rennfiebers fahren<br />
wir alle auf einem Haufen und sind laufend<br />
Ausweichmanöver fällig. Natürlich gibt keiner<br />
nach und so bemerken wir erst beim<br />
Beidrehen vor der Brücke, dass uns noch ein<br />
Strom von etwa drei Knoten nach Norden<br />
schiebt.