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Die Magie des Kreuzens<br />
Bei Skiffs und Cats, die aufgrund ihres Geschwindigkeitspotenzials<br />
zu einem großen<br />
Anteil mit ihrem Fahrtwind segeln, schaue<br />
ich mir zuerst die Windstärke und dann erst<br />
die Winddreher an. Dafür habe ich mir folgende<br />
Zwei-Stufen Systematik zurecht gelegt.<br />
1. Schritt: Windstärke<br />
Kleiner gleich 2,5 Bft.<br />
Dort wo der meiste Wind<br />
ist, möchte ich sein. Dreher<br />
sind nebensächlich.<br />
Schnell will ich sein.<br />
Wenn ich einen Vorteil<br />
gegenüber dem Feld erlangt<br />
habe, kassiere ich<br />
ab, dass heißt, ich platziere mich zwischen<br />
Luvtonne und Feld.<br />
Ab 2,5 Bft.<br />
Jetzt geht es darum die Winddreher richtig<br />
zu bekommen, da alle Cats über die gesamte<br />
Kreuz mehr oder weniger gleich schnell<br />
sind.<br />
2. Schritt: Winddreher<br />
Zwei Windmuster unterscheide ich: Oszillierende<br />
Winde (Wind, der um eine mittlere<br />
Windrichtung hin und her schwankt, z.B.<br />
plus minus 10 Grad) und permanente Winddreher.<br />
Oszillierende Winde sind am wahrscheinlichsten,<br />
…<br />
• wenn es ablandig weht,<br />
• auf Binnenrevieren,<br />
• wenn auf dem Wasser Böen zu sehen<br />
sind,<br />
• nach einer Kaltfront (klare Luft, weite<br />
Sicht, gestochen klarer Horizont),<br />
• wenn Cats hoch und tief auf beiden Seiten<br />
des Kurses kreuzen,<br />
In komprimierter Form<br />
Von Andreas John<br />
post@ajohn.de<br />
Jahrbuch <strong>2007</strong> / 08<br />
• wenn Cats auf beiden Seiten des Kurses<br />
gewinnen wie auch verlieren,<br />
• wenn die Kompasskurse auf beiden Bügen<br />
innerhalb einer Spanne hin- und herschwanken,<br />
• wenn die begünstigte Startlinieseite ständig<br />
wechselt, ohne dass die Wettfahrtleitung<br />
die Linie verändert.<br />
Permanente Winddreher<br />
sind am wahrscheinlichsten,<br />
…<br />
• wenn der Wind auflandig<br />
ist,<br />
• wenn das Wasser<br />
gleichmäßig aussieht,<br />
• wenn eine Seite des Kurses mehr Wind hat<br />
(z.B. Windkanten, die sich nicht fortsetzen),<br />
• bei Thermik (i.d.R. dreht bei uns an der Ostsee<br />
der Wind mit der Sonne nach rechts),<br />
• durch Ufereinflüsse (i.d.R. möchte der<br />
Wind am liebsten im rechten Winkel das<br />
Ufer verlassen bzw. auf das Ufer treffen),<br />
• je weiter ich auf eine Seite des Kurses fahre,<br />
umso mehr können die Cats anluven<br />
(die klassische Banane) bzw. abfallen,<br />
• wenn auf einer Seite des Kurses die Cats<br />
immer gewinnen bzw. verlieren,<br />
• wenn die Kompasskurse auf beiden Bügen<br />
in die gleiche Richtung tendieren,<br />
• wenn die Kreuz immer stärker zum Streckbug<br />
wird (Die Wettfahrtleitung versucht<br />
immer die Luvtonne so zu legen, dass beide<br />
Kreuzbüge etwa gleich lang sind.).<br />
Leitsätze für Kreuzen bei oszillierenden<br />
Winden:<br />
• Wende bei Winddreher, bei denen Du abfallen<br />
musst (-> Abbacker). Kurz in die Bö<br />
reinfahren, manchmal zahlt es sich auch<br />
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