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Was die Welt nicht braucht!
Die Welt: 6,5 Milliarden Menschen - unzählig viele Ideen.
Ideen, die zu unwahrscheinlich wahrheitsgetreuen
Theorien führen. Ideen,
die die ganze Welt miteinander in Verbindung
stellen. Ideen, die uns in andere
Sphären vordringen lassen… Und Ideen,
die die Welt nicht braucht.
Nein, gemeint sind nicht etwa blaues Tomatenketchup
oder Hundeparfüm, sondern
kuriose Sportarten, wie der Baumstammweitwurf.
Der Baumstammweitwurf ist eine von
zehn Disziplinen bei den „Highland
Games“, bei denen es sich um ein traditionelles
Wettkampftreffen in den schottischen
Highlands handelt. Weitere Disziplinen
sind unter anderem Wrestling
und Highland Dancing, aber dazu an
anderer Stelle mehr. Zurückzuführen
ist dieses kuriose Kräftemessen auf das
antike bis frühmittelalterliche Treffen
zweier keltischer Clans, um in Zeiten des
Friedens nicht an Kraft und Ausdauer
zu verlieren. Diese Wettkämpfe waren
nicht nur rein sportlicher Natur, sondern
führten im Laufe der Zeit zu einem wahren
Volksfest, herrlich untermalt von
Musik und Trunk.
Heraus kristallisierten sich unterschiedliche
Disziplinen, deren kurioseste der
Baumstammweitwurf ist. Die Regeln
lauten wie folgt: Der Wettkämpfer,
heute Gladiator oder Highlander genannt,
muss versuchen einen Buchenbaumstamm
so weit wie möglich vorn
über zu werfen, wobei bis zur vom Abwurfpunkt
am weitesten entfernten
Baumstammseite gemessen wird. Der
Gladiator hat 2 Würfe, der weitere wird
gewertet. Dabei ist es jedoch nicht so,
dass es eine offizielle Weltmeisterschaft
geben würde, zu der sich die Highlander
in regelmäßigen Abständen treffen, um
ihre Kräfte zu messen. Es ist auch nicht
so, dass es einen einzigen, traditionellen
Ort gäbe, an dem die Highland Games
ausgetragen werden, geschweige denn
ein historisches Datum, auf das sich Ver-
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anstalter berufen könnten. Vielmehr
dient die historische Vorlage als Fundament
für Veranstaltungen auf der
ganzen Welt, insbesondere in Europa.
Schlussfolgernd aus dem territorialen
Ursprung der Spiele, finden in Schottland
die meisten Highland Games statt,
pro Jahr sind bis zu 100 Veranstaltungen
in der Scottish Games Association organisiert.
Die bekanntesten Spiele finden
in Braemar am ersten Samstag im September
statt. Ihnen wohnen nicht nur
tausende Touristen und Schaulustige
bei, sondern auch die königliche Familie
ist jedes Jahr traditionell zugegen, um
die kuriosen Wettkämpfe und enormen
Anstrengungen der Gladiatoren bei
herrlichem „Gedudel“ zu bestaunen.
(Randnotiz: In Braemer wurde bereits
zweimal die niedrigste Temperatur
Großbritanniens gemessen, 1895 und
1982 sank das Thermometer dort auf einen
Rekordwert von -27,2°.)
Auch wenn die Volksfeste jährlich hunderttausende
Touristen nach Schottland
locken, ist es nicht zwingend notwendig
sie sich dort zu Gemüte zu führen.
Auch in Deutschland finden zahlreiche
Highland Games statt, so zum Beispiel
vom 3. bis zum 5.7.2009 in Halle (Sachsen
Anhalt), wo bei den 5. internationalen
Highland Games nebst purer Muskelkraft
auch Newcomerbands und ein
phänomenales Abschlussfeuerwerk präsentiert
werden.
Wenn Sie nun die Lust auf ein kurioses
Kräftemessen der anderen Art gepackt
hat, dann genügt ein Blick ins Internet
und Sie werden schnell zu einem Event
in ihrer Umgebung geladen, begleitet
von herrlichem Gedudel, fröhlich-nassem
Trunk und der Umsetzung völlig
schräger Ideen.
Redaktion