Feldbus - IT Wissen.info
Feldbus - IT Wissen.info
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FELDBUSSE<br />
1<br />
Weitere Top-Infos unter <strong>IT</strong><strong>Wissen</strong>.<strong>info</strong>
FELDBUSSE<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Klaus Lipinski<br />
Copyrigt 2006<br />
DATACOM-Buchverlag GmbH<br />
84378 Dietersburg<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
2<br />
Inhalt<br />
AS-Interface<br />
BACnet<br />
BatiBus<br />
BEUG, Bitnus european<br />
user group<br />
B<strong>IT</strong>BUS<br />
Byteflight<br />
CAL, CAN application<br />
layer<br />
CAN-Bus<br />
CAN-Datenrahmen<br />
CAN-Profile<br />
CAN-Protokoll<br />
CANopen<br />
CIP-Protokoll<br />
D2B-Bus<br />
DeviceNet<br />
DIN-Messbus<br />
Ethernet-Powerlink<br />
EPL-Protokoll<br />
EPSG, Ethernet<br />
powerlink<br />
standardization group<br />
ETG, EtherCAT<br />
technology group<br />
EtherCAT<br />
EtherCAT-Protokoll<br />
EtherCAT-Topologie<br />
EtherNet/IP<br />
Europäischer<br />
Installationsbus<br />
<strong>Feldbus</strong><br />
Feldebene<br />
FlexRay<br />
IDA, interface for distributed<br />
automation<br />
Industrielles Ethernet<br />
Interbus<br />
IP67<br />
J1708-Bus<br />
J1850-Bus<br />
J1939-Bus<br />
LDF, LIN description file<br />
Leitebene<br />
LIN-Bus<br />
LIN-Datenrahmen<br />
Linientopologie<br />
LON-Bus<br />
Modbus<br />
Weitere Top-Infos unter <strong>IT</strong><strong>Wissen</strong>.<strong>info</strong><br />
MOST-Bus<br />
MOST-<br />
Übertragungsprotokoll<br />
ODVA, open DeviceNet<br />
vendor association<br />
PROFIBUS<br />
Profibus-DP<br />
Profibus-FMS<br />
Profibus-PA<br />
Profinet<br />
Proway<br />
RS-485<br />
SAE J1939<br />
SAE-Klasse<br />
SCNM, slot communication<br />
network management<br />
Sercos-Datenrahmen<br />
Sercos-Interface<br />
Summenrahmen-verfahren<br />
TCU, telematics control unit<br />
TTP-Protokoll<br />
TTP/A-Bus<br />
TTP/C-Bus<br />
XCP-Protokoll
FELDBUSSE<br />
AS-Interface<br />
AS-i, actuator sensor<br />
interface<br />
Struktur des AS-Interface<br />
Verpolsichere 2-Draht-<br />
Leitung vom<br />
AS-Interface<br />
Leitungen für das AS-<br />
Interface, Foto: Schuricht<br />
GmbH<br />
3<br />
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Das AS-Interface ist ein Sensor-<br />
Aktor-Netzwerk, das die Aktoren<br />
und Sensoren über eine 2-<br />
Draht-Leitung miteinander<br />
verbindet. Über diese 2-Draht-<br />
Leitung werden die<br />
Steuersignale und die<br />
Nutzdaten für die Komponenten<br />
übertragen, die<br />
Konfigurationsdaten für die<br />
Systemarchitektur und die<br />
Überwachungsdaten für<br />
intelligente Komponenten und<br />
das Netzwerk, aber auch die<br />
Versorgungsspannung von 24 V<br />
für die Komponenten.<br />
Vom Konzept her entspricht das<br />
AS-Interface einem einfachen, kostengünstigen <strong>Feldbus</strong> im Master-Slave-Betrieb auf<br />
Feldebene, der einfach zu installieren und für binäre Peripheriegeräte, für Aktoren und<br />
Sensoren, optimiert ist. Periphere Komponenten können direkt hinzugefügt oder<br />
abgeklemmt werden.<br />
Das AS-Interface vernetzt die Automatisierungs-Komponenten auf der Feldebene bis<br />
hinauf zur Leitebene. Es wird vorwiegend in Europa, speziell in Deutschland<br />
eingesetzt.<br />
An das AS-Interface können bis zu 62 Knoten angeschlossen werden, die von der<br />
Master-Station permanent überwacht werden. Die Zykluszeit ist abhängig von der<br />
Anzahl der Slaves und passt sich automatisch an. Bei sechs Slaves beträgt sie 1 ms,<br />
bei 62 Slaves 10 ms. Die Länge des AS-Interface liegt bei 100 m und kann mit drei<br />
Repeatern auf bis zu 300 m erweitert werden. Die Datenrate beträgt 167 kbit/s.<br />
Topologisch kann ein AS-Netz sehr flexibel und erlaubt Konfigurationen in Stern-,
FELDBUSSE<br />
BACnet<br />
BatiBus<br />
4<br />
Bus-, Baum- und Linientopologie.<br />
Für das AS-Interface gibt es spezielle ungeschirmte 2-Draht-Kabel, die<br />
verpolungssicher angeschlossen werden können. Über sie können bis zu 8 A<br />
übertragen werden. Der Kabelanschluss ist ein Dorn, der beim Anklemmen die<br />
Isolierung des durchsticht und mit der Kabelseele Kontakt bildet. Zur Kennzeichnung<br />
sind die Kabelmäntel farblich gekennzeichnet: hellblau kennzeichnet die negative,<br />
braun die positive Versorgungsleitung.<br />
BACnet ist ein Vernetzungskonzept für die Gebäudeautomation. Es kann auf<br />
verschiedenen Transportmedien aufsetzen, u.a. auf <strong>Feldbus</strong>sen wie den Local<br />
Operating Network (LON) oder Ethernet. Das BACnet kennt Datenobjekte, die von<br />
einem Sender zu einem Empfänger transportiert werden müssen, ohne, dass es die<br />
Schnittstelle und die Transportmechanismen genau definiert.<br />
Da die Steuerungsprozesse in der Gebäudeautomation eher langsam sind, spielt es<br />
keine Rolle, ob man das Ethernet über Tunneling oder Encapsulation benutzt, ebenso<br />
wenig ob man als Transportprotokoll das UDP- oder das TCP-Protokoll einsetzt.<br />
Der Batibus, der von Merlin Gerin, Airelec, Landis & Gyr u.a. entwickelt wurde, ist einer<br />
der ersten <strong>Feldbus</strong>se für die Gebäudeautomation.<br />
Beim Batibus handelt es sich um ein offenes <strong>Feldbus</strong>konzept über den die Sensoren,<br />
Aktoren und Feldgeräte miteinander kommunizieren können. In der<br />
Gebäudesteuerung sind dies Systeme für die Klima- und Lüftungstechnik, die<br />
Beleuchtungs- und Lichttechnik sowie für die Sicherheits- und Alarmtechnik. Das<br />
Zugangsverfahren des Batibus basiert auf CSMA/CA, das jeder Station den Zugang<br />
auf das Übertragungsmedium erlaubt, solange dieses nicht von einer anderen Station<br />
benutzt wird.<br />
BatiBUS hat eine einfache, offene Struktur in Stern-, Ring- oder Bustopologie bei der<br />
ein einziges Kabel durch das Gebäude verlegt wird. Über dieses Kabel werden auch<br />
die Sensoren versorgt. Die Batibus-Stationen haben eigene Adressen über die sie<br />
angesprochen werden. Eine Erweiterung des Batibus ist problemlos möglich, ebenso<br />
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FELDBUSSE<br />
BEUG<br />
Bitnus european user<br />
group<br />
B<strong>IT</strong>BUS<br />
Byteflight<br />
5<br />
das Hinzufügen oder Entfernen von Stationen.<br />
Der Batibus ist als europäischer Standard von der Cenelec standardisiert und<br />
international von ISO/IEC als JTC1/SC25.<br />
Die Bitbus European Users Group (BEUG) ist eine Non-profit-Organisation, deren Ziel<br />
der Erfahrungsaustausch von Bitbus-Anwendern, der Informationsaustausch und die<br />
Förderung der Bitbus-Technologie ist.<br />
http://www.bitbus.org<br />
Der Bitbus ist ein offener, echtzeitfähiger <strong>Feldbus</strong>, der bereits 1983 von Intel entwickelt<br />
und 1990 von der IEEE unter IEEE 1118 standardisiert wurde.<br />
Als <strong>Feldbus</strong> für die Automation und Produktion kann der Bitbus autonom arbeitende<br />
Sensoren, Aktoren und Steuergeräte über große Entfernungen miteinander verbinden.<br />
Die Entfernung kann ein Kilometer und mehr betragen und das bei Datenraten von<br />
62,5 kbit/s. Noch größere Entfernungen können mit Repeatern überbrückt werden.<br />
Für kürzere Entfernungen gibt es höhere Datenraten von 375 kbit/s und 1,5 Mbit/s. Als<br />
Übertragungsmedium benutzt der Bitbus STP-Kabel mit einer Impedanz von 120<br />
Ohm. Für die Übertragung reicht ein einpaariges Kabel.<br />
Vom Betrieb her handelt es sich um einen Master-Slave-Betrieb. Pro LAN-Segment<br />
können 28 Stationen angeschlossen werden, insgesamt 250.<br />
Basis der Bitbus-Technologie sind die Industriebus-Schnittstelle RS-485 und die<br />
synchrone Datenübertragungssteuerung (SDLC) aus der SNA-Welt. Das synchrone,<br />
nachrichtenbasierte SDLC arbeitet mit Fehlererkennung. Das Bitbus-Protokoll eignet<br />
sich speziell für die Übertragung von kleinen Datenpaketen mit bis zu 248 Byte. Als<br />
Codierung benutzt Bitbus die NRZ-I-Codierung.<br />
Byteflight ist ein von BMW in Zusammenarbeit mit Motorola, Elmos und Infineon<br />
entwickeltes System für sicherheitskritische Anwendungen in der Automotive-Technik.<br />
Das Byteflight-System ist in den 7er BMWs eingebaut für die Übertragung<br />
zeitkritischer Daten des Airbag-Systems zusätzlich zu denen der Karosserie-Elektronik<br />
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FELDBUSSE<br />
CAL<br />
CAN application layer<br />
CAN-Bus<br />
CAN, controller area<br />
network<br />
6<br />
und des Chassis.<br />
Byteflight hat eine Datenrate von 10 Mbit/s und benutzt als Übertragungsmedium<br />
optische Polymerfasern. Von der Konfiguration ist Byteflight in Sterntopologie mit<br />
einem intelligenten Sternkoppler aufgebaut.<br />
Neben der erwähnten Automobiltechnik kann Byteflight in allen Echtzeitanwendungen<br />
mit extrem kurzen Latenzzeiten und hohem Datendurchsatz eingesetzt werden.<br />
Ebenso in Umgebungen mit starker Störbeeinträchtigung.<br />
Wie der CAN-Bus, arbeitet Byteflight auch mit einem nachrichtenorientierten<br />
Übertragungsprozess. Wobei alle Nachrichten allen Bytefligt-Stationen zur Verfügung<br />
gestellt werden. Der Datenrahmen von Byteflight ist dem CAN-Datenrahmen sehr<br />
ähnlich, die maximale Länge des Datenfeldes liegt bei 12 Byte. Um ein<br />
vorhersagbares Echtzeitverhalten zu erreichen, arbeitet Byteflight mit dem<br />
deterministischen Zugangsverfahren TDMA, bei dem jeder angeschlossenen<br />
Busstation innerhalb einer bestimmten Zeit ein Timeslot zur Übertragung der Daten<br />
zur Verfügung gestellt wird.<br />
Der CAN Application Layer (CAL) bildet die Anwendungsschicht in der<br />
Protokollhierarchie des CAN-Busses. Der CAL-Layer setzt unmittelbar auf der<br />
Sicherungsschicht auf und umfasst die Spezifikation der CAN-Nachrichten, das<br />
Netzwerkmanagement, die Verteilung des Identifiers und das Layer-Management. Der<br />
CAL-Layer wurde von der CAN-in-Automation (CiA) spezifiziert und 1993 publiziert und<br />
bietet eine anwendungsunabhängige, objektorientierte Umgebung für die<br />
Implementierung von verteilten CAN-basierten Systemen. Er ist äußerst flexibel,<br />
unterstützt Objekte und Dienste, definiert aber keine standardisierten Dateninhalte wie<br />
CANopen oder DeviceNet.<br />
Ein Controller Area Network (CAN) ist ein von der ISO standardisierter echtzeitfähiger<br />
<strong>Feldbus</strong> für die serielle Datenübertragung in der Automotive-Technik, der Automation<br />
und Fertigungstechnik. Das CAN-Bussystem, das ursprünglich von Bosch für Kfz-<br />
Anwendungen entwickelt wurde, hat sich im Laufe der Zeit auch als <strong>Feldbus</strong> in der<br />
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FELDBUSSE<br />
CAN-Bus-Struktur<br />
Datenraten vom CAN-Bus in<br />
Abhängigkeit von der<br />
Kabellänge<br />
7<br />
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Automatisierungstechnik<br />
positioniert.<br />
Das CAN-Bussystem ist ein<br />
seriell arbeitender 2-Draht-Bus<br />
mit offener Architektur, der als<br />
Übertragungsmedium TP-Kabel<br />
mit einer Impedanz von 120<br />
Ohm benutzt. Bei den auf den<br />
beiden Leitungen liegenden<br />
Signalen handelt es sich um<br />
differenzielle Signale, die mit<br />
entgegen gesetzter Polarität<br />
übertragen werden. Andere Übertragungsmedium können vom Benutzer definiert<br />
werden. Von der Topologie her hat der CAN-Bus eine Linientopologie.<br />
Alle Stationen sind direkt über einen Transceiver an den CAN-Bus angeschlossen. Als<br />
Stecker kommt dabei der 9-polige Sub-D-Stecker zum Einsatz. Weitere 4- und 5polige<br />
Stecker sind ebenfalls definiert.<br />
Die Stationen selbst bestehen aus einem Steuergerät und einem Controller, der den<br />
Zugang auf den Bus steuert. Da alle Stationen gleichzeitig am CAN-Bus<br />
angeschlossen sind, können sie alle für sie relevanten Daten empfangen. Da das<br />
gleichzeitige Senden von mehreren Stationen zu Kollisionen führen würde, benutzt<br />
der CAN-Bus ein prioritätengesteuertes Zugangsverfahren, das Arbitration. Die Daten<br />
werden dabei in den CAN-Datenrahmen verpackt, der zusätzliche Datenfelder für das<br />
Zugangsverfahren und die Fehlersicherung enthält.<br />
Die Datentransferraten des CAN-Busses sind abhängig von der Buslänge und reichen<br />
bis zu 1 Mbit/s bei Entfernungen von 40 m. Bei Buslängen von 1 km, die ohne<br />
Repeater und Bridge arbeiten, liegt die Übertragungsrate bei 80 kbit/s und bei sehr<br />
langen Bussen von bis zu 10 km reduziert sich diese auf ca. 7 kbit/s. Theoretisch ist<br />
die Teilnehmerzahl unbegrenzt; es gibt aber marktgängige Anschlusskomponenten<br />
mit denen 32, 64 und bis zu 128 Teilnehmer an den CAN-Bus angeschlossen werden
FELDBUSSE<br />
CAN-Datenrahmen<br />
CAN frame<br />
8<br />
können. Entsprechend des Anwendungen in der Automotive-Technik hat man zwei<br />
Versionen spezifiziert: CAN-B und CAN-C. CAN-B unterstützt die Integration<br />
intelligenter Sensoren und ist die langsamere Version des CAN-Busses für die<br />
Karosserie- und Fahrzeugelektronik mit einer Datenrate von 83,3 kbit/s. CAN-<br />
C hat die höheren Datenrate von 500 kbit/s und ist für Antriebs- und<br />
Fahrwerkelektronik. An einen CAN-B-Bus können 10 Stationen, an einen CAN-C-Bus<br />
24 angeschlossen werden.<br />
Das CAN-Protokoll unterstützt das Multimaster-Verfahren des CAN-Busses, hat eine<br />
hohe Fehlertoleranz und eine leistungsfähige Fehlererkennung. Es kann in<br />
störungsbehafteten Umgebungen eingesetzt werden und bietet eine hohe<br />
Datenintegrität.<br />
Mit dem CAN-Bussystem, das eine objektorientierte Adressierung hat, können<br />
leistungsfähige ereignisgesteuerte Systeme aufgebaut werden. In bestimmten<br />
Ausprägungen können die Daten direkt zwischen beliebig vielen Teilnehmern<br />
ausgetauscht werden.<br />
Der CAN-Bus ist in den unteren beiden Schichten, der Bitübertragungssschicht und<br />
der Sicherungsschicht, standardisiert nach ISO 11898. In der darüber liegenden<br />
Übertragungsschicht wird das Zugangsverfahren und die Fehlererkennung<br />
abgearbeitet. Oberhalb der Übertragungsschicht befindet sich die Objektschicht, die<br />
die eine Nachrichtenfilterung anhand der Identifier-Informationen vornimmt, und<br />
darüber der CAN Application Layer (CAL), in dem die Daten mit der Kennung bzw. der<br />
festgelegten Priorität versehen werden.<br />
Der CAN-Datenrahmen dient der Übertragung der Daten, der Fehlersicherung und<br />
der Steuerung des Zugangsverfahrens auf den CAN-Bus. Der gesamte Datenrahmen<br />
besteht aus mehreren Datenfeldern und kann eine Gesamtlänge von bis zu 130 Bits<br />
haben. Der Vorteil eines solch kurzen Datenrahmens liegt in der schnelleren<br />
Reaktionszeit bei Kommunikationsanfragen von priorisierten Steuergeräten.<br />
Es gibt den Standard-CAN-Datenrahmen, der ein 11 Bit langes Identifier-Feld hat<br />
(CAN-2.0A), und den Extended-CAN-Datenrahmen mit einem 29 Bit Identifier-Feld<br />
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FELDBUSSE<br />
Datenrahmen des<br />
CAN-Protokolls<br />
9<br />
Weitere Top-Infos unter <strong>IT</strong><strong>Wissen</strong>.<strong>info</strong><br />
(CAN-2.0B).<br />
Das CAN-Frame beginnt mit<br />
einem Bit für die Synchronisation,<br />
das den Beginn des Frames<br />
(SoF) kennzeichnet und aus dem<br />
die Stationen das Taktsignal<br />
ableiten. Das folgende<br />
Arbitration-Feld setzt sich beim<br />
Standard-Frame aus einem 11 Bit<br />
langen Identifier-Feld und einem<br />
Kontrollbit, dem Remote<br />
Transmission Request (RTR),<br />
zusammen.<br />
Da der CAN-Datenrahmen ja<br />
keine Quell- und Zieladresse benutzt, können alle Steuergeräte prüfen, ob die jeweils<br />
auf dem CAN-Bus liegende Information für sie relevant ist. Diese Information steht im<br />
Identifier-Feld und zeigt an um welche Art der Information es sich handelt.<br />
Beispielsweise um die Öl- oder Wassertemperatur des Motors, die Motordrehzahl oder<br />
die Einspritzmenge an Treibstoff. Der eigentliche Wert steht im Datenfeld. Außerdem<br />
ist in diesem Feld die Priorität des Steuergerätes eingetragen, die die<br />
Zugangssteuerung bestimmt. Alle Stationen überprüfen ständig, ob die Nachricht im<br />
Identifier-Feld für sie relevant ist oder eine andere Station mit einer höheren<br />
Sendepriorität sendet.<br />
In dem nachfolgenden Control-Feld von 6 Bit wird die Anzahl der Bytes eingetragen,<br />
die das Datenfeld umfasst. Zwei der sechs Bits sind reserviert, in die anderen vier wird<br />
die Länge der Daten in Bytes eingetragen.<br />
Mit dem CRC-Feld für die zyklische Blockprüfung (CRC) können Übertragungsfehler<br />
erkannt werden und das ACK-Feld ist das Bestätigungsfeld in dem die Anzahl der<br />
Empfangsstationen eingetragen wird, die die Nachricht fehlerfrei empfangen haben.
FELDBUSSE<br />
CAN-Profile<br />
CAN profile<br />
CAN-Protokoll<br />
CAN protocol<br />
10<br />
Bei <strong>Feldbus</strong>sen sind die unteren Protokollschichten zwar eindeutig definiert, die<br />
Ausführungen der Anwendungen ist aber weitgehend Hersteller-abhängig. Da dies zu<br />
Interoperabilitäten zwischen den Anwendungen führt, kann nur eine Vereinheitlichung<br />
Abhilfe schaffen; dies erfolgt mit Profilen, im Falle von CANopen mit CAN-Profilen. Die<br />
Profile definieren die Vereinbarungen über die standardisierten<br />
Kommunikationstechniken.<br />
Die CAN in Automation (CiA), die Organisation der CAN-Bus-Nutzer, hat in mehreren<br />
Arbeitsgruppen CAN-Profile für die Labor-Automation, für Klimaanlagen und<br />
Baumaschinen entworfen. In den CAN-Profilen werden die übertragenden<br />
Prozessdaten und Konfigurationsparameter mit den zugehörigen Formaten festgelegt.<br />
Neben den genannten Anwendungen gibt es bereits Profile für Ein-/Ausgangs-<br />
Module, Messgeräte und programmierbare Controller.<br />
Der CAN-Bus arbeitet im Multimaster-Betrieb, bei dem der Inhalt des über den<br />
<strong>Feldbus</strong> übertragenen CAN-Datenrahmens durch Identifier gekennzeichnet ist. Jede<br />
an den CAN-Bus angeschlossene Station kann die Nachricht empfangen und sie<br />
verwerten. Zu diesem Zweck lesen die Stationen den Identifier und stellen anhand der<br />
Kennung fest, ob die Nachricht für sie relevant ist, z.B. Drehzahl, Temperatur, Druck.<br />
Durch dieses Verfahren kann jede Station gleichzeitig auf die gleiche Nachricht<br />
interagieren. Damit es nicht zu Kollisionen auf dem Bus kommt, arbeitet der CAN-Bus<br />
mit Arbitrierung und Priorisierung. Dabei werden den Identifiern Prioritäten zugeordnet<br />
und der Nachricht mit der höchsten Priorität Vorrang eingeräumt. Die Zuteilung des<br />
CAN-Busses erfolgt bitweise. Es gibt zwei unterschiedlich lange Bitformate für den<br />
Identifier, die nebeneinander auf dem CAN-Bus existieren können: den Standard-<br />
Identifier mit 11 Bit und den Extended-Identifier mit 29 Bit.<br />
Da im CAN-Datenrahmen einige Bits für die zyklische Blockprüfung, die<br />
Datenrahmenprüfung und für weitere Fehlererkennungsverfahren übertragen werden,<br />
kann er nur wenige Byte an Nutzdaten aufnehmen. Das hat den Vorteil, dass bei einer<br />
Fehlererkennung der Zeitverlust für die Wiederholung des Datenrahmens sehr gering<br />
ist.<br />
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FELDBUSSE<br />
CANopen<br />
CIP-Protokoll<br />
CIP, common industrial<br />
protocol<br />
D2B-Bus<br />
D2B, domestic data bus<br />
11<br />
CANopen ist ein von der CAN-in-Automation (CiA) spezifizierter Standard, der auf dem<br />
CAN-Bus basiert und einen Subset des CAN Application Layer (CAL) für die<br />
Kommunikation und das Netzwerk-Management benutzt. Die Modellierung der Geräte<br />
basiert auf der Beschreibung der Gerätefunktionen in einem Geräteverzeichnis. Dieser<br />
Ansatz korrespondiert im Wesentlichen mit der Art und Weise wie die Geräte in<br />
anderen <strong>Feldbus</strong>sen beschrieben werden, beispielsweise im Interbus oder Profibus.<br />
Dabei werden die Standardgeräte als Geräteprofile spezifiziert.<br />
CANopen-Netze arbeiten im Master-Slave-Betrieb und unterstützen bis zu 127<br />
logische Einheiten. Die Funktionen des Netzmanagements übernimmt dabei eine<br />
Masterstation.<br />
http://www.can-cia.org<br />
Das Common Industrial Protocol (CIP) ist ein Anwendungsprotokoll für die Automation,<br />
das den Übergang der <strong>Feldbus</strong>se in industrielles Ethernet und in IP-Netze unterstützt.<br />
Dieses Industrieprotokoll benutzen einige <strong>Feldbus</strong>se wie DeviceNet, ControlNet und<br />
EtherNet/IP in der Anwendungsschicht als Schnittstelle zwischen der<br />
deterministischen <strong>Feldbus</strong>-Welt und der nicht-deterministischen IP-Welt wie dem<br />
Internet. Das CIP-Protokoll liegt oberhalb der Transportschicht und erweitert die reinen<br />
Transportdienste um Kommunikationsdienste für die Automatisierungstechnik. Dazu<br />
gehören Dienste für den zyklischen, den zeitkritischen und den ereignisgesteuerten<br />
Datenverkehr.<br />
Das CIP-Protokoll ist ein netzwerkunabhängiges Anwendungsprotokoll, das<br />
unabhängig vom Übertragungsmedium arbeitet und das Routing der IP-Netze nicht<br />
beeinträchtigt. Über das CIP-Protokoll können die Steuergeräte auf gemeinsame<br />
Geräteprofile und Objektbibliotheken zugreifen.<br />
Mit der Version CIP-Safety wird das CIP-Protokoll um Sicherheitsfunktionen erweitert.<br />
Der D2B-Bus ist ein <strong>Feldbus</strong> der Automotive-Technik. Er unterstützt das Infotainment<br />
und arbeitet wie der MOST-Bus mit der optischen Polymerfaser. Die<br />
Datenübertragungsrate beträgt 5,65 Mbit/s und die Anzahl der anschließbaren<br />
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FELDBUSSE<br />
DeviceNet<br />
12<br />
Teilnehmer 61. Über den D2B-Bus werden Steuer- und Audiodaten übertragen.<br />
Der D2B-Bus bildet topologisch eine Ringstruktur, bei der das Radio eine<br />
dominierende Rolle spielt indem es bei der Erstinbetriebnahme alle an den D2B-Bus<br />
angeschlossenen Komponenten erfasst. Außerdem wird die einmal festgelegte<br />
Stationsreihenfolge im Radio gespeichert. Ein Austausch des Radios hat somit eine<br />
Fehlermeldung im D2B-Bus zur Folge. Der D2B-Bus ist über die einzelnen<br />
Komponenten durchgeschleift, wird eine Komponente entfernt ist die Ringstruktur<br />
unterbrochen. Dies kann durch Einstecken eines passiven Überbrückungssteckers<br />
aufgehoben werden. Der von Matsushita und Philips entwickelte D2B-Bus wurde<br />
bereits durch leistungsfähigere Buskonzepte wie den MOST-Bus abgelöst.<br />
DeviceNet ist ein offener, von Allen-Bradley entwickelter <strong>Feldbus</strong>, der mit dem CAN-<br />
Protokoll arbeitet und von der ODVA weiterentwickelt und vermarktet wird.<br />
Das DeviceNet ist als leistungsfähiges Sensor-Aktor-Netzwerk auf der<br />
Übertragungsschicht angesiedelt. Es arbeitet wie die meisten <strong>Feldbus</strong>se im Master-<br />
Slave-Betrieb und im Multi-Master-Betrieb. Die Kommunikation ist<br />
verbindungsorientiert und erfolgt als Punkt-zu-Punkt-Verbindung oder als<br />
Mehrpunktverbindung. Es gibt vordefinierte Verbindungstypen, die bestimmte Dienste<br />
unterstützen und deren Subsets die Kommunikation erleichtern.<br />
Im DeviceNet werden die verfügbaren Kommunikationsdienste durch abstrakte<br />
Objektmodelle dargestellt sowie durch das extern sichtbare Verhalten der DeviceNet-<br />
Knoten. Das Verhalten der DeviceNet-Geräte ist in Geräteprofilen festgelegt.<br />
Ein DeviceNet kann bis zu 64 Knoten umfassen, die Datenraten liegen bei 125 kbit/s,<br />
250 kbit/s und 500 kbit/s.<br />
Das DeviceNet-Schichtenmodell kennt die Bitübertragungsschicht in der das<br />
Übertragungsmedium und die Anschlusskomponenten festgelegt sind, die Teilschicht<br />
mit dem Physical Signaling und die Sicherungsschicht, die durch Spezifikationen des<br />
CAN-Busses abgedeckt sind, und die Anwendungsschicht mit den DeviceNet-<br />
Spezifikationen. Hier residiert auch das Common Industrial Protocol (CIP) für die<br />
Migration in IP-Netze.<br />
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FELDBUSSE<br />
DIN-Messbus<br />
DIN measurement bus<br />
Ethernet-Powerlink<br />
EPL, Ethernet powerlink<br />
Struktur des Ethernet-<br />
Powerlink<br />
13<br />
Der DIN-Messbus ist als Kommunikationsschnittstelle für einfache Mess- und<br />
Prüfgeräte mit geringer Rechenleistung konzipiert. Er eignet sich besonders für die<br />
Prozessautomation, die Versorgungs- und Entsorgungstechnik, die<br />
Umweltmesstechnik sowie für Kommunikationsaufgaben in der Messtechnik und<br />
Qualitätssicherung. Er wird auch in eichpflichtigen Anlagen wie Tankanlagen,<br />
Wägeeinrichtungen und Durchflussmesssystemen eingesetzt.<br />
Der nach DIN 66348 standardisierte <strong>Feldbus</strong> zeichnet sich durch seine hohe<br />
Sicherheit gegen den Busausfall und Übertragungsfehler aus und bietet einfache,<br />
kostengünstige Anschaltungen. Die Länge des DIN-Messbusses, auf dem die Daten<br />
als ASCII-Zeichen in Datenpaketen von 128 Byte übertragen werden, beträgt 500 m.<br />
An den im Master-Slave-Betrieb arbeitenden <strong>Feldbus</strong> können bis zu 32 Stationen<br />
angeschlossen werden. Der DIN-Messbus ist einfach zu Verwalten und unterstützt<br />
diverse Funktionen der Manufacturing Message Specifications (MMS), wobei einige<br />
Pflichtdienste sind, andere hingegen optional.<br />
Das Echtzeitverhalten vom klassischen Ethernet wird durch das stochastische<br />
Zugangsverfahren CSMA/CD eingeschränkt. Mit EtherCAT und Ethernet-Powerlink<br />
werden diese Einschränkungen unter Beibehaltung des Ethernet-Konzeptes<br />
Weitere Top-Infos unter <strong>IT</strong><strong>Wissen</strong>.<strong>info</strong><br />
umgangen. Da Echtzeit-Ethernet<br />
für die Automation und Produktion<br />
besonders wichtig sind, sind auch<br />
hier die Einsatzgebiete von<br />
Ethernet-Powerlink (EPL) zu<br />
sehen.<br />
Ethernet-Powerlink ist ein Layer-<br />
2-Protokoll nach IEEE 802.3u,<br />
das deterministischen Echtzeit-<br />
Datenaustausch über Fast-<br />
Ethernet ermöglicht. Es basiert<br />
auf einer Hub-Struktur und nutzt
FELDBUSSE<br />
Zykluszeit von Ethernet-<br />
Powerlink in Abhängigkeit<br />
von der Stationszahl<br />
14<br />
das Ethernet-Frame und auch die Komponenten von Fast-Ethernet. Wie andere<br />
<strong>Feldbus</strong>se auch kann Ethernet-Powerlink von der Sensor-Aktor-Ebene, der so<br />
genannten Feldebene, bis hin zur Leitebene eingesetzt werden. Die einzelnen<br />
Komponenten sind über IP-Adressen über alle Ebenen hinweg, unternehmensweit<br />
und über das Internet ansprechbar.<br />
Ethernet-Powerlink arbeitet im Master-Slave-Betrieb mit einem isochronen<br />
Zeitschlitzverfahren und unterstützt den Datentransport mittels IP-, UDP- und TCP-<br />
Protokoll. Dieses einfache Zugangsverfahren, das Slot Communication Network<br />
Management (SCNM), bildet die Grundlage für den Determinismus. Dabei verteilt die<br />
Managing Node (MN), die die Funktion des Managers innehat, die<br />
Zugangsberechtigung der Teilnehmer auf das Medium. Sie verhindert Kollisionen und<br />
gibt den Zeittakt für die Synchronisation aller Teilnehmer vor. Die Geräte, die im EPL-<br />
Konzept als Controlled Node (CN) bezeichnet werden, senden nur dann, wenn sie<br />
vom Manager dazu aufgefordert werden.<br />
Das EPL-Protokoll ist ein deterministisches Zugangsverfahren, das in einem<br />
abgegrenzten Netzwerk-Segment, der Realtime-Domain, abläuft. Der zeitkristische<br />
Datenverkehr erfolgt im sogenannten Protected Mode. In dieser Betriebsart können<br />
Zykluszeiten von 1 ms bei über 30 Stationen und 46 Byte Nutzdaten realisiert werden.<br />
Der weniger zeitkrische Datenverkehr wird nicht in dieser Netzwerk-Domäne<br />
abgewickelt und belastet dadurch auch nicht das Realtime-Segment. An die Realtime-<br />
Domäne können bis zu 240 Stationen angeschlossen werden.<br />
Die Frame-Länge der EPL-Telegramme kann bis zu 1.500 Byte betragen, die<br />
Zykluszeiten liegen bei Telegrammen in Standardlänge bei etwa 100 Mikrosekunden.<br />
Von der Topologie her sind für EPL alle Varianten denkbar, außerdem kann ein<br />
solches Netzwerk mit Hubs und Routern erweitert und an andere IP-Netze<br />
angebunden werden.<br />
In der Anwendungsschicht setzt Ethernet-Powerlink auf CANopen.<br />
Die Aktivitäten von Ethernet-Powerlink werden von der Ethernet Powerlink<br />
Standardization Group (EPSG) vorangetrieben.<br />
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FELDBUSSE<br />
EPL-Protokoll<br />
EPL protocol<br />
Struktur des<br />
Ethernet-Powerlink<br />
Zykluszeit von Ethernet-<br />
Powerlink in Abhängigkeit<br />
von der Stationszahl<br />
15<br />
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Das EPL-Protokoll ist ein<br />
deterministisches<br />
Zugangsverfahren für Ethernet-<br />
Powerlink (EPL). Da Ethernet-<br />
Powerlink in Automatisierungs-,<br />
Produktions- und<br />
Fertigungsumgebungen<br />
eingesetzt wird, fallen<br />
zeitkritische Daten an, die mit<br />
definerter Vorhersagbarkeit<br />
übertragen werden müssen. Zu<br />
diesem Zweck arbeitet Ethernet-<br />
Powerlink mit einen abgegrenzten Realtime-Domäne, einem speziellen Netzwerk-<br />
Segment über das der der zeitkrische Datenverkehr abgewickelt wird. An ein solches<br />
Realtime-Segment können bis zu 240 Controlled Node (CN), das ist die Bezeichnung<br />
für die Stationen, angeschlossen werden.<br />
Das EPL-Protokoll ist ein zyklisches Zugangsverfahren, das sicherstellt, dass alle<br />
Controlled Nodes mit einer zeitlichen Verzögerung von unter einer Mikrosekunde<br />
zueinander synchronisiert sind.<br />
Beim EPL-Protokoll sendet die Managing Node einen Startzyklus (SoC) als Broadcast<br />
über die Realtime-Domäne und überprüft damit das Zeitverhalten. Dieser Startzyklus<br />
kennzeichnet den Beginn der streng deterministischen Zyklusperiode, bei dem der<br />
Managing Node im Unicast an alle Controlled Nodes einen Sendeaufruf sendet, die<br />
dann mit einer entsprechenden Response-Nachricht ihre Sendebereitschaft<br />
dokumentieren. Da das Poll-Response im Multicast gesendet wird, empfangen es alle<br />
Controlled Nodes und können ihren Sendewunsch zurückstellen.<br />
Die Übertragung der zeitkritischen Daten erfolgt isochron in Zeitfenstern. Jeder Station<br />
wird dabei ein Zeitfenster zugeordnet. Während dieser Periode können die Knoten IP-<br />
Telegramme, das sind die aus der Datenkommunikation bekannten Datagramme, in<br />
dem der Station zugeordneten Zeitfenster senden. Einzelne Zeitfenster können im
FELDBUSSE<br />
EPSG<br />
Ethernet powerlink<br />
standardization group<br />
ETG<br />
EtherCAT technology<br />
group<br />
16<br />
Multiplex mehreren Stationen zugeordnet werden.<br />
Der isochronen Übertragung folgt ein Zeitfenster für asynchrone Daten. Dies sind<br />
zeitunkritische Diagnose- und Messdaten. In einem Übertragungszyklus wird jeweils<br />
nur ein Zeitfenster für asynchrone Daten einer einzelnen Station zugeordnet. Die<br />
Zuordnung der Zeitfenster übernimmt die Managing Node, die die Anfragen der<br />
einzelnen Stationen nach Prioritäten gliedert.<br />
Für sicherheitskritische Anwendungen gibt es die Protokollversion EPLsafety.<br />
Die EPSG-Standardisierungsgruppe treibt die Standardisierung von Ethernet-<br />
Powerlink (EPL) voran, einer Ethernet-Echtzeitvariante, die ursprünglich von der<br />
österreichischen Firma B&R entwickelt wurde. Die EPSG ist in der IAONA organisiert<br />
und setzt aus Endanwendern, Herstellernund Forschungsinstituten der<br />
Automatisierungstechnik zusammen. EPSG Mitglieder sind unter anderem ABB<br />
Robotics, Altera, Baldor, B&R, Hirschmann, KUKA Controls, KW Software, Lenze,<br />
National Instruments und Tetra Pak.<br />
Ziel der EPSG-Aktivitäten ist die Nutzung von Fast-Ethernet nach 802.3u mit 100Base-<br />
TX unter Verwendung der bekannten Ethernet-Übertragungsmedien und -<br />
Komponenten, ein deterministisches Zugangsverfahren für die Übertragung von<br />
zyklischen Daten mit einer minimalen Zykluszeit von 200 Mikrosekunden, ein Jitter von<br />
unter 1 Mikrosekunde und die Benutzung der bekannten Transportprotokolle TCP/IP,<br />
UDP und HTTP.<br />
Das IEC hat Ethernet-Powerlink als Publicly Available Specification (PAS) akzeptiert.<br />
http://www.ethernet-powerlink.org<br />
Die EtherCAT Technology Group (ETG) ist eine Interessengemeinschaft, die sich der<br />
Weiterentwicklung und Implementierung von EtherCAT widmet, einer Ethernet-<br />
Echtzeittechnologie, die von der Firma Beckhoff entwickelt und vom IEC als Publicly<br />
Available Specification (PAS) publiziert wurde. Die ETG-Gruppe will die<br />
kostengünstige Integration von EtherCAT in Automatisierungskomponenten und deren<br />
Interoperabilität vorantreiben.<br />
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FELDBUSSE<br />
EtherCAT<br />
Ethernet for control<br />
automation technology<br />
17<br />
Diese Echtzeittechnologie ist für die Automation, den Anlagenbau, die Produktion und<br />
Fertigung von besonderem Interesse und zeichnet sich durch extrem geringe Zyklusund<br />
Verzögerungszeiten aus.<br />
http://www.ethercat.org<br />
Das klassische Ethernet hat bedingt durch sein stochastisches Zugangsverfahren<br />
bestimmte Einschränkungen hinsichtlich der Echtzeitfähigkeit. Mit EtherCAT, einer<br />
Entwicklung der Firma Beckhoff, wird diese Einschränkung relativiert, da sich<br />
EtherCAT, ein <strong>Feldbus</strong>, durch extrem kurze und vorhersagbare Verzögerungs- und<br />
Zykluszeiten auszeichnet. EtherCAT ist daher als Echtzeit-Ethernet von besonderem<br />
Interesse für die Bereiche Automation, Produktion und Fertigung.<br />
Die Verkürzung der Durchlaufzeiten wird beim EtherCAT-Protokoll dadurch erreicht,<br />
dass die Telegramme, das sind die aus der Datenkommunikation bekannten<br />
Datagramme, nach dem Empfang nicht mehr interpretiert und kopiert werden,<br />
sondern “On-the-Fly” verarbeitet werden; also quasi im Vorbeifliegen. Dabei werden<br />
die UDP-Telegramme, die an eine so genannte Fieldbus Memory Management Unit<br />
(FMMU) adressiert sind, von dieser gelesen, während das Telegramm zur nächsten<br />
Station oder Steuergerät weitergeleitet wird. Auf ähnliche Weise werden<br />
Eingangsdaten eingefügt während das Telegramm die Station passiert. Dadurch<br />
liegen die Verzögerungszeiten der Datentelegramme bei wenigen Nanosekunden (ns).<br />
EtherCAT arbeitet im Master-Slave-Betrieb; masterseitig kommen in der EtherCAT-<br />
Topologie kommerziell verfügbare Netzwerkkarten (NIC) oder On-Board-Controller<br />
zum Einsatz. Durch die FMMUs in den Slave-Knoten und den direkten Speicherzugriff<br />
(DMA) über die Netzwerkkarten, ist der komplette Prozess hardware-orientiert und<br />
unabhängig von Laufzeiten durch Protokollstacks, von CPU-Performance oder<br />
Software-Implementierungen.<br />
So beträgt die Aktualisierungszeit von 1.000 verteilten I/Os nur 30 Mikrosekunden.<br />
Innerhalb eines Ethernet-Telegramms können bis zu 1.486 Byte an Prozessdaten<br />
übertragen werden und das in einer Datentransferzeit von 300 Mikrosekunden.<br />
Voraussetzung für diese kurzen Transferraten ist eine exakte Synchronisation der<br />
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FELDBUSSE<br />
EtherCAT-Protokoll<br />
EtherCAT protocol<br />
EtherCAT-Topologie<br />
EtherCAT topology<br />
18<br />
verteilten Prozesse. Diese wird durch die genaue Ausrichtung des verteilten<br />
Taktsignals erreicht, wie es im Standard IEEE 1588 beschrieben ist.<br />
Von der Funktion her ist EtherCAT vergleichbar einem einzelnen großen Ethernet-<br />
Teilnehmer, der Ethernet-Datagramme, in <strong>Feldbus</strong>sen auch als Telegramme<br />
bezeichnet, sendet und empfängt. Ein solcher Ethernet-Teilnehmer besteht aus vielen<br />
EtherCAT-Slaves, die die Telegramme während des Durchflusses bearbeiten indem<br />
sie für den jeweiligen Slave bestimmte Nutzdaten aus dem EtherCAT-Frame<br />
herausnehmen oder einfügen und gleichzeitig das Datagramm an die folgende Station<br />
weiterleiten. Die Slaves können untereinander direkt, im Multicast und im Broadcast<br />
kommunizieren.<br />
Das EtherCAT-Protokoll verwendet Ethernet-Telegramme, das sind die aus Ethernet<br />
bekannten Ethernet-Frames, und hängt an dieses einen zwei Byte langen EtherCAT-<br />
Header. Ein EtherCAT-Telegramm kann mehrere EtherCAT-Kommandos für<br />
verschiedene Slaves und deren direkt adressierbare Speicherbereiche enthalten. Die<br />
Größe des Direct Memory Access (DMA) beträgt 64 KB.<br />
Der EtherCAT-Datenrahmen besteht aus dem Ethernet-Frame, gefolgt von einem 2<br />
Byte großen EtherCAT-Frame, dem Nutzdatenbereiche mit den EtherCAT-Kommandos<br />
folgen. Abgeschlossen wird der EtherCAT-Datenrahmen durch ein 4 Byte langes<br />
Datenfeld für die zyklische Blockprüfung (CRC).<br />
Erfolgt die Kommunikation über das UDP-Protokoll und IP-Protokoll, dann folgt dem<br />
Ethernet-Header zuerst der IP-Header, dann der UDP-Header und danach der<br />
EtherCAT-Header.<br />
EtherCAT, ein <strong>Feldbus</strong>-Konzept für die Automation und Produktion, kann in<br />
verschiedenen Topologien realisiert werden. Prinzipiell sind alle Ethernet-Topologien<br />
möglich, einschließlich der Sterntopologie des Ethernet-Switching. Ebenso kann<br />
EtherCAT auch in Bus- und Linientopologien, wie sie von anderen <strong>Feldbus</strong>sen her<br />
bekannt ist, aufgebaut werden.<br />
Als Übertragungsmedien stehen die bekannten Ethernet-Übertragungsmedien wie<br />
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FELDBUSSE<br />
EtherNet/IP<br />
Ethernet industrial protocol<br />
EtherNet/IP mit den<br />
klassischen Netzwerk- und<br />
Transportschichten<br />
19<br />
TP-Kabel, Lichtwellenleiter und Plastikfasern zur Verfügung. Die Ausdehnung ist<br />
abhängig von der benutzten Ethernet-Konfiguration und beträgt bei 100Base-TX 100<br />
m zwischen den Komponenten.<br />
Da bei EtherCAT auch Übertragungen über sehr kurze Entfernungen erfolgen, so<br />
beispielsweise zwischen zwei EtherCAT-Klemmen, wurde auch eine Buskonfiguration<br />
für kurze Busse entwickelt: der E-Bus. Dieser bedient sich des LVDS-Protokolls und<br />
kann im Nahbereich bis zu 10 m eingesetzt werden. Als Übertragungsmedien<br />
kommen hier ebenfalls STP-Kabel der Kategorie 5 und Plastikfasern (bis 10 m) zum<br />
Einsatz.<br />
Die Größe eines solchen EtherCAT-Netzes kann bis zu 65.535 Geräte umfassen.<br />
EtherNet/IP ist ein offener Industrie-Standard für industrielles Echtzeit-Ethernet,<br />
basierend auf TCP/IP und UDP/IP. Mit dem EtherNet/IP-Protokoll wird Ethernet um<br />
das Commen Industrial Protocol (CIP) auf der Anwendungsschicht erweitert. Mit<br />
EtherNet/IP können alle Ethernet-Komponenten und die bekannten Netzwerk- und<br />
Transportprotokolle im industriellen Umfeld eingesetzt werden. In EtherNet/IP werden<br />
die unteren Schichten des OSI-Referenzmodells von Ethernet mit den Übertragungs-,<br />
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Vermittlungs-, Netzwerk- und<br />
Transportfunktionen<br />
übernommen. Das bedeutet,<br />
dass EtherNet/IP<br />
Brückenfunktionen und<br />
Routing unterstützt und als<br />
Transportprotokoll das TCP-<br />
Protokoll benutzt, alternativ<br />
das UDP-Protokoll. Letzteres<br />
für Echtzeitanwendungen, da<br />
das UDP-Protokoll wesentlich<br />
kompakter ist und einen<br />
geringeren Overhead hat, als
FELDBUSSE<br />
Europäischer<br />
Installationsbus<br />
EIB, European installation<br />
bus<br />
20<br />
das TCP-Protokoll. Während das UDP-Protokoll zur Übertragung von zeitkritsichen<br />
Steuerdaten benutzt wird, werden mit dem TCP-Protokoll parallel dazu die<br />
Informationsdaten übertragen.<br />
Oberhalb der Transportschicht findet die Verkapselung des Common Industrial<br />
Protocol (CIP) statt, das auf dem TCP/IP-Protokoll abgebildet wird.<br />
EtherNet/IP unterstützt Echtzeitanwendungen in der Automation, Produktion und<br />
Fertigung und hat den Vorteil, dass eine Durchgängigkeit vom Unternehmensnetz<br />
über das Internet oder andere IP-Netze bis in die Produktionsnetze gegeben ist. Mit<br />
solchen Netzen kann ein durchgängiger Informationsfluss innerhalb des<br />
Unternehmens aber auch über die Zulieferer hinaus aufgebaut werden.<br />
Die Standardisierung von EtherNet/IP wurde von verschiedenen Konsortien begleitet.<br />
So von der ODVA, die die Interessen des DeviceNet vertritt, der ControlNet<br />
International (CI), die die Interessen des ControlNet vertritt und der Industrial Ethernet<br />
Association (IEA), die industrielles Ethernet fördert.<br />
Die europäische Union hat mit dem europäischen Installationsbus (EIB) einen<br />
Standard für die Gebäudeautomation und das Gebäudemanagement festgelegt. Der<br />
Standard ist für Wohn- und Zweckbauten und soll die vorhandenen herstellereigenen<br />
Bussysteme ersetzen und einbinden.<br />
Der EIB-Bus ist ein Bussystem, das alle Sensoren und Aktoren in Gebäuden<br />
miteinander verbindet und über das die Steuersignale für diese Komponenten<br />
betrieben werden. Im einzelnen handelt es sich bei den Sensoren um<br />
Bewegungsmelder, Temperaturfühler, Brandmelder, Windstärkemesser, Lichtmesser<br />
usw., bei den Aktoren primär um Motore und Schalter.<br />
Das EIB-Konzept nutzt für die Sensor- und Steuersignale ein separates UTP-Kabel<br />
der Kategorie 5 und ein spezielles Protokoll. Die Steuerspannung für die Sensoren<br />
und Aktoren läuft über das UTP-Kabel. Lassen die bautechnischen Voraussetzungen<br />
eine separate Verkabelung nicht mehr zu, bieten sich als Alternativen Powerline an,<br />
sowie eine Funk- oder Infrarot-Verbindung.<br />
Die Struktur der EIB-Verkabelung kann in Bus-, Stern-, Linien- oder Baumtopologie<br />
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FELDBUSSE<br />
<strong>Feldbus</strong><br />
fieldbus<br />
21<br />
erfolgen. Die einzelnen Linien werden über Linienkoppler, die sich in den<br />
Verteilerkästen befinden, mit einander verbunden. An einer Linie sind Sensoren und<br />
Aktoren gleichermaßen angeschlossen, die über das IP-Protokoll mit so genannten<br />
Telegrammen, das sind die von der Datenkommunikation her bekannten Datagramme,<br />
versorgt werden. Die Telegramme enthalten eine Nutzdaten<strong>info</strong>rmation von 8 Bit.<br />
Insgesamt kann eine solche Konstellation aus 15 Bereichen und 15 Linien mit jeweils<br />
256 Stationen bestehen. Dementsprechend benutzen die Stationen für die<br />
Adressierung Dotted Decimal Notation Bereich.Linie.Station, Beispiel: 12.4.122.<br />
Bereich 12, Linie 4, Station 122.<br />
Die Datenrate beträgt bei der Übertragung üerb UTP-Kabel 9,6 kbit/s. Die Öffnung<br />
nach Außen erfolgt über das IP-Protokoll, damit das Gebäude- und Facility-<br />
Management auch von ausgelagerten Standorten aus über Festnetze und<br />
Mobilfunknetze erfolgen kann. Alle Diagnosevorgänge und Fehlermeldungen können<br />
von dann von einer Zentrale aus dezentral gesteuert werden. Diese zentrale Leitstelle<br />
nimmt alle Störmeldungen, Warnhinweise und Alarme entgegen und kann darauf<br />
entsprechend reagieren.<br />
Der <strong>Feldbus</strong> ist der Oberbegriff für verschiedene physikalisch ausgeprägte<br />
Bussysteme für die Automatisierung, Fertigungstechnik, Gebäudeautomation und die<br />
Automotive-Technik. Es handelt sich um leitungsgebundene serielle Bussysteme mit<br />
denen Feldgeräte, das sind Sensoren und Aktoren, wie Antriebe, Schalter, Motore und<br />
Lampen mit den Steuerungsgeräten und Leitrechnern verbunden werden und über<br />
die der schnelle Datenaustausch zwischen den Komponenten erfolgt. Von der<br />
Organisation her arbeiten <strong>Feldbus</strong>se meistens im Master-Slave-Betrieb, bei dem die<br />
Masterstation die Steuerung der Prozesse und Protokolle und die Slave-Stationen die<br />
Abarbeitung der Teilaufgaben übernimmt.<br />
Da die Steuerung der Aktoren mit einer vorhersagbaren Verzögerungszeit muss,<br />
benutzen <strong>Feldbus</strong>se deterministische Zugangsverfahren, wie TDMA oder andere. Dies<br />
unterscheidet sie ganz wesentlich von dem stochastischen Zugangsverfahren, das in<br />
Ethernet eingesetzt wird und verdeutlicht die Probleme bei der Migration zwischen<br />
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FELDBUSSE<br />
Aufbau eines<br />
<strong>Feldbus</strong>ses<br />
<strong>Feldbus</strong>se und WLANs in der<br />
Automotive-Technik<br />
22<br />
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den nicht-deterministischen<br />
IP-Netzen und<br />
den deterministischen<br />
<strong>Feldbus</strong>sen beim<br />
Übergang in das<br />
industrielle Ethernet.<br />
<strong>Feldbus</strong>se unterscheiden<br />
sich hinsichtlich ihrer<br />
Topologie, ihrer<br />
Übertragungsmedien und<br />
haben je nach<br />
Ausführung<br />
unterschiedliche<br />
Übertragungsprotokolle. Man unterscheidet dabei zwischen den nachrichtenorientierten<br />
Verfahren und dem Summenrahmenverfahren. Eines der bekannteren in<br />
der Automation auf <strong>Feldbus</strong>sen eingesetzten Protokolle ist das MAP-Protokoll.<br />
<strong>Feldbus</strong>se unterliegen<br />
diversen nationalen und<br />
internationalen<br />
Standards und<br />
adaptieren die<br />
Schichtenstruktur des<br />
OSI-Referenzmodells.<br />
Einen gemeinsamen<br />
Standard für <strong>Feldbus</strong>se<br />
gibt es nicht, es handelt<br />
sich in aller Regel um<br />
proprietäre Systeme, die<br />
durch Interessengruppen<br />
weiterentwickelt und
FELDBUSSE<br />
Feldebene<br />
FlexRay<br />
23<br />
gefördert werden.<br />
Von der Topologie können sie aufgebaut sein wie Netzwerke, nämlich in<br />
Ringtopologie, Baumtopologie, Bustopologie oder Sterntopologie.<br />
<strong>Feldbus</strong>se sind für ihr Einsatzgebiet optimiert, so dass es diverse Versionen für den<br />
Anlagenbau und die Automation gibt, ebenso wie für den Maschinenbau, die<br />
Automotive-Technik, die Prozess- und die Gebäudeautomation.<br />
Bekannte <strong>Feldbus</strong>se sind der Interbus, Profibus, Bitbus, I2C-Bus, Modbus, LIN-Bus,<br />
MOST-Bus, TTP/A-Bus, TTP-C-Bus, Bacnet, Batibus und der CAN-Bus.<br />
Neben den genannten haben sich <strong>Feldbus</strong>se auf Ethernet-Basis etabliert: EtherNet/IP,<br />
EtherCAT, Ethernet-Powerlink, DeviceNet, ControlNet und Sercos-Interface.<br />
<strong>Feldbus</strong>se sind für verschiedene Anwendungen entwickelt, die sich in den<br />
Prozessebenen widerspiegeln. Man unterscheidet dabei die Feld-, Prozess- und<br />
Leitebene, die unterschiedliche Anforderungen an die Informationsübertragung<br />
stellen.<br />
Die Feldebene ist die unterste Ebene dieser Ebenenhierarchie. Auf dieser Ebene wird<br />
die Steuerung der Prozesse direkt durch die Sensoren und Aktoren ausgeführt. Die<br />
Daten der Sensoren werden ausgelesen und unmittelbar für die Steuerung der<br />
Aktoren verarbeitet. Neben den reinen Sensordaten werden auf der Feldebene auch<br />
Analyse- und Alarmdaten übermittelt. Der Datenaustausch erfolgt in der Regel nicht<br />
direkt zwischen den Feldgeräten, sondern ebenenübergreifend mit den Steuergeräten<br />
der Aktoren.<br />
Typische <strong>Feldbus</strong>se für die Feldebene sind das AS-Interface, der Profibus, CAN-Bus,<br />
LIN-Bus, TTP/A-Bus, LON-Bus und der europäische Installationsbus (EIB).<br />
FlexRay ist ein zeitgesteuerter <strong>Feldbus</strong>, der in der Automotive-Technik die<br />
Anforderungen an sicherheitskritische Systeme wie Lenkung und Bremssystem erfüllt.<br />
Der FlexRay-Bus ist ein herstellerübergreifender, offener Standard, der sich durch<br />
eine hohe Datenrate, durch Fehlertoleranz, garantierte Latenzzeiten und die<br />
Vorhersagbarkeit des Übertragungszyklus auszeichnet.<br />
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FELDBUSSE<br />
Aufbau eines<br />
FlexRay-Knotens<br />
FlexRay-Konzept mit zwei<br />
getrennten Kanälen<br />
24<br />
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Diese Vorhersagbarkeit kann nur mit<br />
zeitgesteuerten Zugangsverfahren erreicht<br />
werden. Aus diesem Grund arbeitet FlexRay<br />
mit dem deterministischen<br />
Zugangsverfahren TDMA, bei dem den<br />
einzelnen Stationen Zeitschlitze für die<br />
Übertragung zur Verfügung gestellt werden,<br />
und einem stochastischen<br />
Zugangsverfahren mit dynamischer<br />
Zuordnung der Zeitschlitze zur besseren<br />
Ausnutzung der Bandbreite. Beide Verfahren<br />
arbeiten nacheinander und auf zwei<br />
vollkommen getrennten Kanälen. Zuerst<br />
erfolgt die statische Zuordnung der<br />
Zeitschlitze, anschließend die dynamische, die nur dann aktiv wird, wenn innerhalb<br />
eines Minislots ein Zugriff erfolgt. Die Übertragung kann synchron oder asynchron<br />
sein.<br />
Da FlexRay in<br />
Sicherheitssystemen<br />
eingesetzt wird, können über<br />
die beiden unabhängigen<br />
Kanäle redundante Daten<br />
übertragen werden, aber<br />
ebenso unterschiedliche<br />
Daten. So kann<br />
beispielsweise ein Zeitschlitz<br />
in beiden Kanälen mit den<br />
gleichen Daten, der folgende<br />
mit unterschiedlichen Daten<br />
belegt werden.
FELDBUSSE<br />
IDA<br />
interface for distributed<br />
automation<br />
Industrielles Ethernet<br />
industrial Ethernet<br />
25<br />
Die Datenrate des FlexRay-Bus beträgt 10 Mbit/s, kann aber auf 5 Mbit/s und 2,5 Mbit/<br />
s reduziert werden.<br />
Ein FlexRay-Knoten besteht aus dem Prozessor und Controller, dem Bus-Guardian<br />
(BG) und Bus-Driver (BD). Der Bus-Guardian übernimmt die Sendesteuerung und<br />
bietet dem Controller den Zeitslot in dem die Daten eingeblendet werden. Der Bus-<br />
Driver entspricht funktional dem Transceiver und sorgt für den Medienzugang.<br />
FlexRay wird vom FlexRay-Konsortium, dem die Unternehmen BMW, DaimlerChrysler,<br />
Ford, General Motors, Volkswagen, Bosch u.a. angehören, weiterentwickelt und<br />
gefördert.<br />
http://www.flexray.com<br />
IDA ist eine Interessengruppe mit dem Ziel, eine Schnittstelle für die verteilte<br />
Automation auf der Grundlage von Ethernet und TCP/IP zu entwickeln. Die IDA-Group<br />
kooperiert mit ODVA und entwickelt offene Standards mit denen auf einem Netzwerk<br />
verschiedene Ethernet-Varianten betrieben werden können.<br />
Zu den Mitgliedern dieser Interessengruppe gehören u.a. die Jetter AG, Lenze,<br />
Phoenix Contact, Real Time Innovations, Sick und Turck.<br />
http://www.ida-group.org<br />
Beim industriellen Ethernet werden die <strong>Feldbus</strong>-Protokolle durch Tunneling oder<br />
Encapsulation über Ethernet übertragen. Die Vorteile liegen in der Durchgängigkeit<br />
der Kommunikationssysteme vom <strong>Feldbus</strong> über die Unternehmensnetze und das<br />
Internet in die IP-Welt, in der einfachen Portierbarkeit und der direkten Übernahme der<br />
Anwendungsschicht des <strong>Feldbus</strong>.<br />
Nachteilig wirken sich der Fortfall der Echtzeitfähigkeit durch das nichtdeterministische<br />
Ethernet aus, der große Overhead bei Benutzung des TCP-<br />
Protokolls und die prinzipielle Beibehaltung eines proprietären Systems.<br />
Die Entwicklungen hin zum Echtzeit-Ethernet werden sowohl in Europa unterstützt, zu<br />
nennen sind EtherCAT und Ethernet-Powerlink, aber ebenso in den USA wo einige<br />
Vereinigungen wie die ODVA, der ControlNet International (CI) und der Industrial<br />
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FELDBUSSE<br />
Unternehmens-Netzstruktur<br />
mit industriellem Netz<br />
Interbus<br />
Interbus<br />
26<br />
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Ethernet Association (IEA) diese<br />
Lösungen favorisieren.<br />
Sehr weit fortgeschritten sind<br />
die Arbeiten an EtherNet/IP, das<br />
direkt auf den unteren<br />
Schichten von Ethernet aufsetzt<br />
und alle bekannten Ethernet-<br />
Komponenten einbezieht. Das<br />
für die industriellen<br />
Anwendungen entscheidende<br />
Protokoll ist das CIP-Protokoll,<br />
das den zyklischen und<br />
zeitkritischen Datenverkehr der<br />
Automatisierungstechnik<br />
unterstützt.<br />
CIP-Netzwerke sind<br />
untereinander interoperabel, so dass beispielsweise ein DeviceNet mit einem<br />
EtherNet/IP arbeiten können.<br />
Ein Problem für industrielles Ethernet sind die Stecker. Da Ethernet für nichtindustrielle<br />
Anwendungen entwickelt wurde und der RJ-45-Stecker die dominante<br />
Rolle spielt, stellt sich die Frage inwieweit sich dieser Stecker für den rauen<br />
Industriebetrieb und den Einsatz in der Automotive-Technik eignet. Für diesen Einsatz<br />
kommt aber auch der M-Stecker als Alternative in Betracht.<br />
Der Interbus ist ein standardisierter <strong>Feldbus</strong>, der in der Automatisierungstechnik<br />
eingesetzt wird. Es ist ein offenes Buskonzept, das als internationale (IEC 61158),<br />
europäische (EN 50254) und nationale Norm (DIN 19258) standardisiert ist, sich für die<br />
Echtzeitübertragung von Prozessdaten eignet und herstellerneutral alle SPS-Systeme<br />
unterstützt. Der Interbus bildet die ideale Fortsetzung von Ethernet in der<br />
Automatisierung. Das beinhaltet auch die Protokollstruktur und die Integration des
FELDBUSSE<br />
IP67<br />
IP67 Push-Pull-Interface<br />
27<br />
TCP/IP-Protokolls und damit die Durchgängigkeit der Kommunikation von den<br />
Sensoren und Aktoren über das Internet.<br />
Der Interbus arbeitet mit Übertragungsraten von 125 kbit/s, 500 kbit/s und 2 Mbit/s,<br />
wobei bis zu 254 Teilnehmer als so genannte Fernbusteilnehmer angeschlossen<br />
werden können. Der Medienzugang erfolgt als Timeslot, die Übertragung mittels<br />
nachrichtentechnischen Verfahren mit Dienstelementen oder mit dem<br />
Summenrahmenverfahren.<br />
Der Interbus zeichnet sich aus durch eine kurze, konstante Zykluszeit und eine hohe<br />
Übertragungssicherheit.<br />
Der Interbus ist in Teilsysteme gegliedert, so in den Fernbus, den Installationsfernbus<br />
und den Lokalbus. Von der Topologie her handelt es sich um eine Ringtopologie, die<br />
durch Verteiler zu einer Baumtopologie mutiert. Der Fernbus dient dem Anschluss von<br />
Teilnehmern, die räumlich weit auseinander liegen, der Installationsfernbus ist für<br />
Teilnehmer die auch über den Interbus auch die Versorgungsspannung von +24 V<br />
erhalten und der Lokalbus für eng nebeneinander liegende Teilnehmer.<br />
Als Übertragungsmedium kann der Interbus STP-Kabel, Lichtwellenleiter oder Infrarot-<br />
Verbindungen verwenden. Bei STP-Kabeln kann der Abstand zwischen zwei<br />
Teilnehmern ohne Repeater bis zu 400 m betragen. Mit einer PCF-Plastikfaser mit<br />
einer Wellenlänge von 660 nm können maximal 70 m, mit einer HCS-Plastikfaser bis<br />
zu 300 m und mit Lichtwellenleitern bis zu 3.000 m überbrückt werden.<br />
Die Zykluszeit ist abhängig von der Anzahl der Teilnehmer, da beim<br />
Summenrahmenverfahren die Nutzdaten aller Teilnehmer hintereinander durch den<br />
Ring geschoben werden. Bei 512 Teilnehmern und einer Datenübertragungsrate von<br />
500 kbit/s beträgt die Zykluszeit 1,8 ms, bei 2.000 Teilnehmern 4,2 ms.<br />
http://www.interbusclub.com<br />
IP67 ist ein Standard von ISO/IEC der Ethernet den industriellen Einsatz eröffnen soll.<br />
IP67 standardisiert die mechanischen Beanspruchungen, denen Ethernet in<br />
industriellen Umgebungen ausgesetzt ist. Dazu gehören die Kabelstecker und<br />
Wanddosen mit ihren Gehäusen, die speziellen Schutzklassen entsprechen müssen<br />
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FELDBUSSE<br />
J1708-Bus<br />
J1850-Bus<br />
J1939-Bus<br />
LDF<br />
LIN description file<br />
28<br />
um auch Spannungsspitzen, die durch die Schaltung von Produktionsanlagen<br />
auftreten, beherrschen zu können.<br />
Der J1708-Bus ist ein von der Society of Automotive Engineers (SAE) standardisierter<br />
<strong>Feldbus</strong> für Schwerlasttransporter. Physikalisch entspricht er im Wesentlichen dem<br />
RS-485, mit dem Unterschied der Kollisionserkennung (CD) und dem Multiple Access.<br />
Die J1708-Knoten benutzen ein Prioritätensystem mit dem der kollisionsfreie Zugang<br />
auf den J1708-Bus geregelt wird. Jeder J1708-Station wird dabei eine eigene Priorität<br />
zugeordnet und zwar abhängig von der Anwendung.<br />
Der J1850-Bus ist ein von der Society of Automotive Engineers (SAE) standardisierter<br />
<strong>Feldbus</strong> für Schwerlasttransporter, der vorwiegend in Nordamerika eingesetzt, aber<br />
durch den CAN-Bus abgelöst wurde.<br />
Es handelt sich um eine preiswerte, offene Architektur in Bustopologie ohne<br />
Masterstation. Der J1850-Standard unterstützt zwei unterschiedliche Verfahren:<br />
Pulsweitenmodulation (PWM) mit einer Datenrate von 41,6 kbit/s und Variable Pulse<br />
Width (VPW) mit 10,4 kbit/s. Er definiert das Arbitration und den Datenrahmen von<br />
J1850, ebenso wie die Zeichensätze, die Bitübertragungsschicht und das<br />
Antwortzeitverhalten.<br />
Der J1939-Bus ist ein von der Society of Automotive Engineers (SAE) standardisierter<br />
<strong>Feldbus</strong> für Schwerlasttransporter. J1939 basiert auf dem physikalischen Layer des<br />
CAN-Bus.<br />
Das LIN Description File (LDF) beschreibt alle Signale, Datenpakete und deren<br />
zeitliche Abfolge auf einem LIN-Bus. Sind mehrere verschiedene LIN-Slaves an einen<br />
LIN-Bus angeschlossen, dann werden alle Signale und Frames in der LIN Description<br />
File beschrieben. Im Identifier-Feld des LIN-Datenrahmens kann die jeweilige Station<br />
erkennen, ob der Frame für ihn bestimmt ist.<br />
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FELDBUSSE<br />
Leitebene<br />
LIN-Bus<br />
LIN, local interconnect<br />
network<br />
LIN-Bus als Subbus des<br />
CAN-Busses<br />
29<br />
Die Leitebene bildet im hierarchischen Ebenenmodell für die Automation die oberste<br />
Ebene mit der höchsten Funktionsvielfalt. Auf dieser Ebene sind die Leitrechner, die<br />
SPS-, IPC-, CAD- und CAM-Systeme angesiedelt. Die Leitebene dient der Steuerung<br />
der gesamten Betriebs- und Produktionsstätten. Auf dieser Ebene findet häufig eine<br />
Vernetzung mit Ethernet oder industrielles Ethernet statt. In bestimmten<br />
Anwendungen wie der Automotive-Technik werden an die <strong>Feldbus</strong>se<br />
sicherheitsrelevante Anforderungen gestellt.<br />
Der LIN-Bus ist ein preiswertes, flexibles Sensor-Aktor-Netzwerk, das in der<br />
Automotive-Technik Sensoren und Aktoren und deren Steuergeräte auf der Feldebene<br />
miteinander vernetzt und als Subbus mit einem leistungsfähigeren <strong>Feldbus</strong>, wie dem<br />
CAN-Bus, verbunden ist. Der LIN-Bus ersetzt die aufwendige Verdrahtung von<br />
Sensoren und Aktoren mit einem CAN-Steuergerät. Dadurch kann die I/O-<br />
Funktionalität des CAN-Steuergerätes auf die LIN-Slaves verteilt werden. Er erfüllt die<br />
Spezifikationen der SAE-Klasse “A”. Das LIN-Protokoll wurde erstmals im Jahre 2000<br />
auf einem amerikanischen Kongress vorgestellt.<br />
Wie die meisten <strong>Feldbus</strong>se arbeitet der LIN-Bus im Master-Slave-Betrieb und<br />
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überträgt die Daten über ein einadriges<br />
Kabel, an das alle LIN-Komponenten - LIN-<br />
Master und LIN-Slaves - angeschlossen<br />
sind. Die Kabellänge, die Kapazität des<br />
Kabels und der Übertragungspegel sind<br />
definiert.<br />
Da alle angeschlossenen LIN-Stationen<br />
gleichberechtigt sind, steuert der LIN-<br />
Master die Zugangsberechtigung der<br />
einzelnen LIN-Slaves auf das<br />
Übertragungsmedium. Beim<br />
Zugangsverfahren wird nacheinander<br />
jedem einzelnen LIN-Slave ein Zeitslot für
FELDBUSSE<br />
LIN-Datenrahmen<br />
LIN frame<br />
LIN-Datenrahmen<br />
30<br />
die Übertragung zur Verfügung gestellt. Dadurch ist die Latenzzeit vorhersagbar.<br />
Der LIN-Bus arbeitet ebenso wie das CAN-Protokoll mit einem speziellen Nachrichten-<br />
Identifier. Dieses Identifier-Feld enthält die wichtigsten Informationen der Steuergeräte<br />
und tritt auch anstelle der Quell- und Zieladressen, die es im LIN-Datenrahmen<br />
ebenso wenig gibt wie beispielsweise im CAN-Datenrahmen. Die Kommunikation ist<br />
Multicast oder Broadcast, wobei jedes LIN-Steuergerät die Informationen über die LIN<br />
Description File (LDF) erhält. Die Datenraten des LIN-Bus sind sehr moderat und<br />
betragen 9,6 kbit/s und 19,2 kbit/s, sowie 10,4 kbit/s; der Signalpegel auf dem<br />
Eindrahtbus liegt bei 12 V. Ein typischer LIN-Bus hat 16 LIN-Stationen, wobei die LIN-<br />
Master den LIN-Bus steuern und mit den LIN-Slaves kommunizieren. Die LIN-Slaves<br />
sind Mikrocontroller für die Ansteuerung von Sensoren und Aktoren, wie<br />
beispielsweise einem Fensterheber oder Wischermotor.<br />
Damit der LIN-Bus möglichst preiswert wurde, hat man die Slaves ohne umfangreiche<br />
Funktionseinrichtungen ausgestattet und werden über den Bus synchronisiert.<br />
http://www.lin-subbus.org<br />
Der Datenrahmen des LIN-Busses ist relativ einfach aufgebaut und besteht aus dem<br />
LIN-Header mit dem Synchronisationsmechanismus, Identifier-Feld, Datenfeld und der<br />
Prüfsumme.<br />
Die ersten Datenfelder des LIN-Headers dienen der Synchronisation der LIN-Slaves.<br />
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Zu diesem Zweck wird als Start of<br />
Frame ein 13 Bit langer 0-Pegel<br />
gesendet, der den Slaves den<br />
Beginn eines neuen<br />
Datenrahmens anzeigt. Diesem<br />
folgt das Sync-Feld mit fünf 1-0-<br />
Folgen, von denen die Slaves die<br />
negative Signalflanke für die<br />
Taktsynchronisation benutzen.<br />
Da das LIN-Protokoll ohne Quell-
FELDBUSSE<br />
Linientopologie<br />
line topology<br />
LON-Bus<br />
LON, local operating<br />
network<br />
31<br />
und Zieladressen arbeitet, werden die Kennungs<strong>info</strong>rmationen der einzelnen<br />
Steuergeräte im Identifier-Feld übertragen. Das auch als Message-Identifier<br />
bezeichnete Datenfeld besteht aus 6 Identifier-Bits und 2 Paritätsbits und somit<br />
wesentlich kleiner als das des CAN-Bus. Dem Identifier-Feld folgt das Datenfeld, das<br />
aus 1 Byte bis 8 Byte bestehen kann. Das Datenfeld beginnt mit dem geringstwertigen<br />
Bit (LSB). Das Prüfsummenfeld schließt den LIN-Datenrahmen ab. Als Prüfsumme<br />
wird die Modulo-256-Summe über alle Datenbytes gebildet.<br />
Neben den aus der Netzwerktechnik bekannten Topologien Ring und Baum, gibt es<br />
bei <strong>Feldbus</strong>sen noch die Linientopologie. Diese Struktur unterscheidet sich von der<br />
Ringtopologie, die in <strong>Feldbus</strong>sen immer einem Doppelring entspricht, als Einfachring,<br />
bei der eine Kabelverbindung gespart wird, die aber im Fehlerfall keine Redundanz<br />
hat.<br />
Die Linientopologie kann über die Implementierung von Switches aufgebaut werden.<br />
Sie wird vorwiegend in großen Fertigungseinrichtungen und zur Verbindung von<br />
Fertigungszellen eingesetzt.<br />
Das Local Operating Network (LON) ist ein von der Firma Echelon, Palo Alto,<br />
entwickelter <strong>Feldbus</strong> für die Fertigungssteuerung, der aber in der Gebäudeautomation<br />
Einzug gehalten hat. Die LON-Technik arbeitet mit autarken, intelligenten Netzknoten,<br />
die im LON-Konzept als Neuron-Prozessoren bezeichnet werden und über eine<br />
weltweit eindeutige ID-Nummer, die NeuronID, verfügen. Die Übertragung im LON-<br />
<strong>Feldbus</strong> kann über verdrillte TP-Kabel, Koaxialkabel oder Stromkabel erfolgen oder<br />
auch drahtlos über Funk. Die Topologie ist frei, es können gleichermaßen Bus-, Sternund<br />
Linienstrukturen miteinander verbunden werden. Die Datenrate ist abhängig vom<br />
Übertragungsmedium und liegt zwischen 10 kbit/s für Stromkabel bis hin zu 1,2 Mbit/s.<br />
Ein Netzsegment kann bis zu 64 Netzknoten enthalten. Für größere LON-<br />
Netzkonfigurationen können einzelne Netzsegmente über Repeater oder Router<br />
miteinander verbunden werden.<br />
Da <strong>Feldbus</strong>se eine voraussagbare Verzögerungszeit haben müssen, wird beim LON-<br />
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FELDBUSSE<br />
Modbus<br />
MOST-Bus<br />
MOST, media oriented<br />
system transport<br />
32<br />
<strong>Feldbus</strong> eine deterministische Variante von CSMA benutzt, allerdings nicht CSMA/CD,<br />
dem stochastischen Zugangsverfahren von Ethernet.<br />
Modbus ist ein Anwendungsprotokoll für den Austausch von Nachrichten zwischen<br />
intelligenten Modbus-Controllern, unabhängig von der Netzstruktur. Das Modbus-<br />
Protokoll ist auf der Anwendungsschicht des OSI-Referenzmodells angesiedelt und<br />
unterstützt den Master-Slave-Betrieb zwischen intelligenten Geräten.<br />
Beim Modbus-Protokoll handelt sich um ein von Gould-Modicon 1979 entwickeltes<br />
Automatisierungs-Protokoll, das als industrieller De-facto-Standard bezeichnet werden<br />
kann.<br />
Das Modbus-Protokoll definiert den Nachrichtentyp, den die Masterstation benutzt und<br />
der unabhängig von den Netzwerken ist, über die die Modbus-Controller<br />
untereinander kommunizieren. Es beschreibt wie ein Modbus-Controller über eine<br />
Anfrage Zugang zu einem anderen Controller aufnimmt, wie dieser die Anfrage<br />
beantwortet und wie Fehler erkannt und dokumentiert werden. Das Modbus-Protokoll<br />
arbeitet auf Anfrage-Antwort-Basis und bietet verschiedene Dienste, die durch<br />
Funktions-Codes spezifiziert werden. Während der Kommunikation bestimmt das<br />
Modbus-Protokoll wie jeder Controller die Geräte-Adresse erfährt und Nachrichten<br />
erkennt, die für ihn bestimmt sind. Außerdem bestimmt es die auszulösenden<br />
Aktionen und welche Informationen der Modbus-Controller aus dem Nachrichtenfluss<br />
entnehmen kann. Wenn eine Antwort erfoderlich ist, dann wird diese im Controller<br />
aufgebaut und mit dem Modbus-Protokoll zu der entsprechenden Station gesendet.<br />
Da das Modbus-Protokoll auch in anderen Frames verkapselt werden kann, hat sich<br />
der Modbus auch das industrielle Ethernet erschlossen und hat im TCP/IP-<br />
Protokollstack die reservierte Portnummer 502.<br />
http://www.modbus.org<br />
Der Most-Bus ist ein <strong>Feldbus</strong>, der in der Automotive-Technik für das Infotainment<br />
eingesetzt wird. Der ursprünglich für die Übertragung von Audio und für<br />
Kontrollsignale von CD-Playern und Radios konzipierte Most-Bus, kann wegen seiner<br />
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FELDBUSSE<br />
MOST-Bus mit analogen und<br />
digitalen Empfangs- und<br />
Eingabegeräten<br />
33<br />
Weitere Top-Infos unter <strong>IT</strong><strong>Wissen</strong>.<strong>info</strong><br />
großen Bandbreite auch<br />
für Video und Digital-TV<br />
eingesetzt werden.<br />
Für die Übertragung<br />
stehen drei<br />
standardisierte<br />
Datenübertragungsraten<br />
von 25 Mbit/s, 50 Mbit/s<br />
und 150 Mbit/s (MOST<br />
2) zur Verfügung, die<br />
mittels Skalierung resp.<br />
Budgetierung für die<br />
verschiedenen Anwendungen aufgeteilt werden können. So könnten sich<br />
beispielsweise mehrere Audio-, Rundfunk-, Video- und Kamerasignale die<br />
Bandbreiten teilen, wobei der Bandbreitenbedarf wesentlich von der<br />
Videokompression und der Bildschirmauflösung abhängen.<br />
Der Most-Bus benutzt für die Übertragung eine Plastikfaser und reduziert dadurch die<br />
früheren umfangreichen Verkabelungen für die einzelnen Dienste und deren<br />
Kontrollsignale. Er kann in Ring- oder Sterntopologie mit bis zu 64 Stationen und<br />
einem Timing-Master aufgebaut werden, die sich die Datenrate teilen. Aus<br />
Sicherheitsgründen kommen Doppelringe zum Einsatz, die auch im Fehlerfall eine<br />
Redundanz bieten. Die störungsfreie Datenübertragung erfolgt mit dem MOST-<br />
Übertragungsprotokoll.<br />
Der Most-Bus ist dem OSI-Referenzmodell konform aufgebaut und deckt alle sieben<br />
Schichten ab, von der physikalischen Schicht bis hin zur Anwendungsschicht. An<br />
Diensten bietet das Most-Protokoll in der Sicherungsschicht die “Low Level System<br />
Services”, in den darüber liegenden Netzwerk-, Transport- und<br />
Kommunikationssteuerungsschichten die “Basic Layer System Services” und in der<br />
Präsentationsschicht die Application Sockets.<br />
Um die Sicherheit der übertragenen Daten zu gewährleisten, können diese per DCTP
FELDBUSSE<br />
MOST-<br />
Übertragungsprotokoll<br />
MOST transmission<br />
protocol<br />
ODVA<br />
open DeviceNet vendor<br />
association<br />
34<br />
verschlüsselt werden. Bevor zwei oder mehr Geräte Daten über eine gesicherte<br />
Verbindung Daten austauschen, findet ein Authentication and Key Exchange (AKE)<br />
statt.<br />
http://www.mostnet.org<br />
Der MOST-Bus unterstützt das Infotainment in Kraftfahrzeugen. Damit die<br />
unterschiedlichen Ein- und Ausgabegeräte des MOST-Busses miteinander<br />
störungsfrei kommunizieren können, wird die Kommunikation über das MOST-<br />
Übertragungsprotokoll gesteuert.<br />
Das MOST-Übertragungsprotokoll besteht aus Blöcken, die sich aus Frames<br />
zusammensetzen. Alle Frames enthalten Daten für die Paketierung, das Streaming<br />
und die Steuerung. Die Streaming-Daten werden vom Timing-Master auf den MOST-<br />
Takt synchronisiert und laufen ständig über den MOST-Bus. Die Übertragung von<br />
asynchronen Daten, beispielsweise einer E-Mail, wird von den Paketierungs-Daten<br />
unterstützt. Beide, die synchrone und die asynchrone Übertragung teilen sich die zur<br />
Verfügung stehende Bandbreite, die innerhalb eines Frames variabel zugeordnet<br />
werden kann.<br />
Die Steuerungsdaten enthalten die Stream-Information, wie das Dateiformat, sowie die<br />
Position der Daten im Frame. Sie können über mehrere Frames verteilt sein.<br />
ODVA ist die Vereinigung für alle DeviceNet-Anwender, sie besteht aus weltweit fast<br />
300 Mitgliedern. Die Organisation beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung und<br />
Verbreitung dieses offenen standardisierten <strong>Feldbus</strong>, der vorwiegend in den USA und<br />
Asien, aber auch in Europa eingesetzt wird. Ein wesentlicher Aspekt der ODVA-<br />
Aktivitäten ist die Entwicklung und Verbreitung des CIP-Protokolls und anderer<br />
Protokolle, die auf dem CIP-Protokoll basieren.<br />
Jeder Anwender kann die DeviceNet-Technologie benutzen, sich aber auch an der<br />
Weiterentwicklung in Special Interest Groups (SIG) beteiligen.<br />
Darüber hinaus ist die ODVA in anderen Standardisierungsgremien und<br />
Industriekonsortien aktiv. http://www.odva.org<br />
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FELDBUSSE<br />
PROFIBUS<br />
process field bus<br />
35<br />
Der Profibus ist ein standardisierter <strong>Feldbus</strong> für die Automation und Fertigungstechnik.<br />
Er ist herstellerunabhängig, hat ein offenes Konzept, ist international standardisiert in<br />
EN 50170, EN 50254, IEC 61158 und DIN 19245 und hat eine hierarchische Struktur<br />
mit den Ebenen: Sensoren/Aktoren, Feldebene und Prozessebene.<br />
Auf der Feldebene werden die digitalen Signale der Sensoren und Aktoren über das<br />
AS-Interface übertragen. Über dieses Sensor-Aktor-Netzwerk in Bustechnologie<br />
werden die Versorgungsspannung von 24 V für die Endkomponenten und die<br />
Datensignale über ein gemeinsames Übertragungsmedium übertragen.<br />
Auf der Feldebene befinden sich die verteilten peripheren Einheiten, wie die I/O-<br />
Module, Mess-Transduktoren, die Steuereinheiten für Ventile und Motore sowie die<br />
Bedienerkonsolen der Administratoren. Die Prozessdaten werden zyklisch übertragen,<br />
während Alarmsignale, Parameter und Diagnosedaten auch antizyklisch übertragen<br />
werden können.<br />
Auf der Zellenebene befinden sich die programmierbaren Controller, die untereinander<br />
kommunizieren. Auf dieser Funktionsebene müssen große Datenpakete mit<br />
leistungsfähigen Kommunikationsfunktionen übertragen werden. Darüber hinaus<br />
sollten die Profibus-Systeme in die Kommunikations-Infrastruktur des Unternehmens,<br />
in Internet und Intranet, integriert werden und dabei die gängigen Netzwerk- und<br />
Transportprotokolle benutzen. Daher setzt Profibus auf Ethernet als<br />
Übertragungsverfahren in der Automatisierung.<br />
Das Profibus-Konzept arbeitet im Master-Slave-Betrieb mit dem Zugangsverfahren<br />
Token Passing, bei dem die Slaves nur auf Anforderung der Master auf den Profibus<br />
zugreifen dürfen. Es gibt mehrere Masters, die die Zugangsberechtigung<br />
untereinander austauschen. Wie im Token Ring hat jeder Master eine<br />
Vorgängerstation und eine Folgestation und erhält das Token nach einer fest<br />
vorgegebenen Laufzeit. Die Übertragungsraten liegen zwischen 9,6 kbit/s und 500<br />
kbit/s, die Teilnehmerzahl ist unbegrenzt und die Frame-Länge 246 Byte.<br />
Den Profibus, der vernetzt zum Profinet führt, gibt es in mehreren Varianten: Profibus-<br />
FMS, Profibus-DP und Profibus-PA.<br />
Die Profibus-Aktiivtäten werden von der Profibus-Nutzerorganisation (PNO), der<br />
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FELDBUSSE<br />
Profibus-DP<br />
Profibus for decentralized<br />
peripherals<br />
Profibus-FMS<br />
Profibus fieldbus message<br />
specification<br />
Profibus-PA<br />
Profibus process<br />
automation<br />
Profinet<br />
36<br />
größten <strong>Feldbus</strong>-Organisation, begleitet.<br />
http://www.profibus.com<br />
Der Profbus-DP dient der Kommunikation von dezentralisierten Peripheriegeräten mit<br />
den Steuerungs- und Automatisierungssystemen. Die Spezifikationen für diesen<br />
offenen <strong>Feldbus</strong> umfassen den Abrufbetrieb des Master-Slave-Systems mit zyklischer<br />
Übertragung, das Round-Robin-Verfahren für sich ändernde Masterstationen sowie<br />
die verbindungslose und verbindungsorientierte Kommunikation zwischen den Masterund<br />
Slave-Stationen. Darüber hinaus sehen die Spezifikationen optional u.a. den<br />
Datenaustausch mit Broadcastsignalen für die Slave-to-Slave-Kommunikation vor, die<br />
isochrone Übertragung der Slaves, die Synchronisation des Taktsignals und<br />
Redundanzen.<br />
Der Profibus steht in der DP-Version für die RS-485-Schnittstelle und ist standardisiert<br />
unter IEC 61158 und 61784.<br />
Mit Profibus-FMS bietet Profibus eine Variante für universelle<br />
Kommunikationsaufgaben, die auf dem früheren MAP-Protokoll und den<br />
Manufacturing Message Specifications (MMS) basieren. Die FMS-Variante unterstützt<br />
zyklischen und antizyklischen Datenverkehr. Allerdings verliert die bereits 1990<br />
standardisierte Variante gegen Profibus-DP an Bedeutung.<br />
Profibus-AP ist eine anwendungsorientierte Variante des Profibus. Das<br />
Anwendungsprofil basiert auf dem Profibus-DP und ist unabhängig vom<br />
physikalischen Profil. Profibus-PA überträgt die Daten mit Fehlerkorrekturverfahren<br />
erfüllt die Anforderungen an eine unterbrechungsfreie Produktion.<br />
Profinet ist die netzwerktechnische Umsetzung des Profibus zu einem durchgängigen<br />
Kommunikationssystem. Profinet ist ein universeller von der Profibus-<br />
Nutzerorganisation (PNO) erarbeitetes Konzept für die homogene Integration des<br />
Profibus in die <strong>IT</strong>-Welt. Auf einem Profinet können konsistente Automatisierungs-<br />
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FELDBUSSE<br />
Profinet-Infrastruktur<br />
zwischen vorhandener<br />
Ethernet-Struktur und<br />
Produktionsbereich<br />
37<br />
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lösungen<br />
implementiert<br />
werden. Dabei<br />
unterstützt das<br />
offene Profinet die<br />
Integration anderer<br />
<strong>Feldbus</strong>konzepte,<br />
da es auf bewährte<br />
Standards setzt.<br />
Ebenso können an<br />
Profinet verteilte<br />
Feldgeräten und<br />
zeitkritische<br />
Anwendungen,<br />
Component Based<br />
Automation (CBA),<br />
die für die<br />
Integration der vertikal und horizontal angesiedelten Sensoren, Feldgeräte,<br />
Steuerungseinrichtungen, Anlagenmodule und programmierbaren Computer sorgt,<br />
eingebunden werden.<br />
Die Profibus-Nutzerorganisation definiert Profinet als ein herstellerübergreifendes<br />
Kommunikations-, Automatisierungs- und Engineeringmodell, das für die<br />
Kommunikation das TCP/IP-Protokoll benutzt, im Automatisierungsmodell mit<br />
Common Object Model (COM) und DCOM arbeitet und das Objekthandling im<br />
Entwicklungsbereich durch ActiveX und XML unterstützt.<br />
Vom Ansatz her ist es ein Tunneling, bei dem das Ethernet die oberen<br />
Kommunikationsschichten unterstützt und nicht in die Anwendung eingreift.<br />
Das Profinet arbeitet mit Ethernet-Switching und benutzt für die Verkabelung den aus<br />
der Bürokommunikation her bekannten Verkabelungsstandard ISO/IEC 11801, der<br />
allerdings um spezifische Belange der Produktionsumgebungen erweitert wurde.
FELDBUSSE<br />
Proway<br />
Prozessdatenbus<br />
process dataway<br />
RS-485<br />
RS-485<br />
38<br />
Profinet definiert mit dem Real Time (RT) und Isochronous Real Time (IRT) zwei<br />
Echtzeitklassen. In der RT-Klasse werden von der Anwendung Verzögerungen in<br />
bestimmten Grenzen toleriert, ohne dass der Prozess beeinträchtigt wird. Das<br />
isochrone Real-Time unterstützt taktsynchrone Anwendungen, und stellt hohe<br />
Anforderungen an das Zeitverhalten. Solche Anwendungen können nicht mit dem<br />
stochastisch arbeitendem Ethernet realisiert werden, sondern benötigen ein<br />
deterministisches Zugangsverfahren.<br />
Proway ist der Sammelbegriff für mehrere serielle Bussysteme für die Automatisierung<br />
der industriellen Steuerung und der Prozessdatenverarbeitung (PDV). Eine deutsche<br />
Entwicklung dazu heißt daher auch PDV-Bus (DIN 19241).<br />
RS-485 (ISO 8482) ist eine Industriebus-Schnittstelle, vergleichbar RS-422. An dieses<br />
Bussystem können bis zu 32 Sende- und Empfangsgeräte im Gegentakt<br />
angeschlossen werden. Um diese Zahl erreichen zu können, muss die<br />
Eingangsimpedanz der anschließbaren Geräte mindestens 12 kOhm betragen. Die<br />
Impedanz dieser 2-Draht-Schnittstelle ist 120 Ohm. Bei der 2-Draht-Version werden<br />
die Signale ternär mit drei Pegeln übertragen, bei einer zweiten Version mit zwei TP-<br />
Kabeln erfolgt die Signalübertragung binär. RS-485 arbeitet in Halbduplex, wobei<br />
jeder angeschlossene Teilnehmer mit jedem anderen kommunizieren kann.<br />
Definiert ist die RS-485-Schnittstelle für eine Länge von 500 m, sie kann aber mit<br />
symmetrischen Leitungstreibern bis auf 1,2 km erhöht werden. Die<br />
Übertragungsgeschwindigkeit ist stark abhängig von der Leitungslänge des<br />
symmetrischen Kabels, das an beiden Enden mit der Leitungsimpedanz<br />
abgeschlossen sein muss. Bei kurzen Kabellängen von 10 m werden Datenraten von<br />
10 Mbit/s erreicht, bei Kabellängen von über 1 km liegen diese bei 100 kbit/s.<br />
Bei der großen Länge der RS-485-Schnittstelle sind Potentialdifferenzen zwischen<br />
zwei weit voneinander entfernt angeschlossenen Geräten wegen des<br />
unterschiedlichen Massepotentials nicht ausgeschlossen. Solche Probleme können<br />
durch Optokoppler behoben werden.<br />
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FELDBUSSE<br />
SAE J1939<br />
SAE-Klasse<br />
SAE class<br />
SAE-Klassen und die<br />
entsprechenden <strong>Feldbus</strong>se<br />
39<br />
Im Protokollstack des SAE-J1939-Protokolls sind im Gegensatz zu den Protokollstacks<br />
anderer <strong>Feldbus</strong>se die Netzwerkschicht und die Transportschicht funktional<br />
berücksichtigt. Das bedeutet, dass SAE-J1939 Brücken- und Routingfunktionen<br />
besitzt und die SAE-J-Knoten über eigene Adressen verfügen.<br />
Möglich wurde dies durch das Extended-Format des Identifiers im CAN-Datenrahmen,<br />
das in diesem Format 29 Bits umfasst. 8 Bit des Identifier-Felds werden als Adressbits<br />
für die Quell- und Zieladressen der SAE-J-Knoten benutzt. Damit kann J1939<br />
insgesamt 254 logische Knoten und 30 physikalische Steuergeräte pro Segment<br />
unterstützen. Die Informationen werden als Signale beschrieben und in<br />
Parametergruppen zusammengefasst.<br />
Das SAE-J1939-Protokoll, das in Nutz- und Schienenfahrzeugen, in Landmaschinen<br />
und Schiffen eingesetzt wird, berücksichtigt eine Segmentierung, Flusskontrolle, die<br />
Art der Übertragung, ob bestätigt oder unbestätigt und spezifiziert auch den<br />
Nachrichteninhalt.<br />
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In der Automotive-Technik hat die<br />
Society of Automotive Engineers<br />
(SAE) die unterschiedlichen<br />
Anforderungen an die<br />
Kommunikationssysteme in SAE-<br />
Klassen gegliedert. Sie<br />
unterscheidet dabei die SAE-<br />
Klasse “A”, die Sensor- und Aktor-<br />
Applikationen unterstützt, die SAE-<br />
Klasse “B” für die<br />
Karosserieelektronik und die SAE-<br />
Klasse “C” für die Steuerung des<br />
Antriebs und des Fahrwerks. Die<br />
einzelnen SAE-Klassen zeichnen<br />
sich durch unterschiedliche
FELDBUSSE<br />
SCNM<br />
slot communication<br />
network management<br />
Sercos-Datenrahmen<br />
40<br />
Datenraten und Zugangsverfahren aus und werden durch bestimmte <strong>Feldbus</strong>se<br />
repräsentiert.<br />
Die SAE-Klasse “A” repräsentiert die Sensor- und Aktor-Netzwerke, die mit relativ<br />
geringen Datenraten arbeiten. Diese liegen bei etwa 20 kbit/s. Typische <strong>Feldbus</strong>se für<br />
diese Anwendungen sind der LIN-Bus und der von der OMG standardisierte TTP/A-<br />
Bus.<br />
Die SAE-Klasse “B” steht für die Karosserie- und Fahrzeugelektronik mit Datenraten<br />
von bis zu 500 kbit/s. Diese SAE-Klasse wird von dem CAN-Bus (CAN-B) dominiert.<br />
Und Forderungen der SAE-Klasse “C”, zu denen der Antrieb und das Fahrwerk<br />
gehören, der Motor, das Getriebe, die Lenkung, Bremsen usw. gehören, werden durch<br />
die Protokolle CAN-C erfüllt.<br />
In Ethernet-Powerlink wird das von Ethernet her bekannte stochastische<br />
Zugangsverfahren durch ein isochron arbeitendes Zeitschlitzverfahren ersetzt. Bei<br />
dieser Technik verteilt eine zentrale Station, der Manager Node (MN), die<br />
Zugangsberechtigung an die anheschlossenen Stationen. Dieses Verfahren heißt bei<br />
Ethernet-Powerlink SCNM und bildet die Grundlage für den deterministischen<br />
Zugang.<br />
Vom Konzept her übernimmt in Ethernet-Powerlink eine Station die Funktion des<br />
Managers. Sie gibt den Zeittakt für alle angeschlossenen Stationen, die Controlled<br />
Nodes (CN) vor. Die Controlled Nodes dürfen nur dann senden, wenn sie von der<br />
Manager Node dazu aufgefordert werden.<br />
Das Sercos-Interface zielt in der 3. Version auf die unternehmensweite Kommunikation<br />
auf Ethernet-Basis. Sercos ist als <strong>Feldbus</strong> für die Automation und Kommunikation<br />
konzipiert und demzufolge für Echtzeitanwendungen, die von Ethernet nicht<br />
unterstützt werden. Aus diesem Grund wurde der Kommunikationszyklus modifiziert<br />
und besteht aus einem Teil für die zyklische, einem anderen für die nicht-zyklische<br />
Kommunikation.<br />
Im ersten Teil des Sercos-Datenrahmens für die zyklische Kommunikation werden<br />
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FELDBUSSE<br />
Sercos-Datenrahmen für die<br />
zyklische Kommunikation<br />
Kommunikationszyklus von<br />
Sercos<br />
Sercos-Interface<br />
41<br />
Synchronisations- und<br />
Steuerzeichen sowie Daten<br />
für die Masterstation<br />
übertragen. Im Einzelnen<br />
handelt es sich um das<br />
Master Synchronisation<br />
Telegram (MST), das vor den<br />
Steuerdaten zur Synchronisation des Master-Taktes gesendet wird. Die Antriebe, bzw.<br />
Slave-Stationen, synchronisieren sich auf den MST-Takt und senden während des<br />
Zeitschlitzes Informationen an die Master-Station. Diese Antriebs<strong>info</strong>rmationen sind in<br />
den Amplifier Telegrammen (AT) enthalten. Die konfigurierbaren AT-Telegramme<br />
enthalten zeitkritische Daten über aktuelle Positionen, Geschwindigkeiten,<br />
Drehmoment usw. Am Ende des Kommunikationszyklus folgt das Master Data<br />
Telegram (MDT), das zu den Slave-Stationen gesendet wird und die Werte für jeden<br />
einzelnen Antrieb enthält.<br />
Der zweite Teil des Sercos-Datenrahmens für die nicht-zyklische Kommunikation ist<br />
ein modifiziertes Ethernet-Telegramm, in Ethernet als Ethernet-Frame bezeichnet. Die<br />
Modifikation gegenüber dem normalen Ethernet-Frame besteht darin, dass keine<br />
Sender-/Empfänger-Adressen gesendet werden und das Telegramm ein kürzeres<br />
Prüfsummenfeld hat.<br />
Dieser Teil des Datenrahmens dient der unternehmensweiten Kommunikation mit den<br />
bekannten Kommunikationsprotokollen<br />
wie dem IP-Protokoll, dem<br />
UDP- und TCP-Protokoll.<br />
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Das Sercos-Interface ist eine<br />
standardisierte Antriebsschnittstelle.<br />
Die Entwicklungsarbeiten begannen<br />
Mitte der 80er und gehen auf ein<br />
Industriekonsortium zurück, das die
FELDBUSSE<br />
Summenrahmenverfahren<br />
42<br />
Spezifikationen für das echtzeitfähige Sercos-Interface erarbeitete. Begleitet wurden<br />
die Aktivitäten, die im Jahre 1995 zum IEC-Standard 61491 führten, vom ZVEI.<br />
Das Sercos-Interface hatte in der ersten Version Datentransferraten von 2 Mbit/s und 4<br />
Mbit/s, die folgende Generation, die 1999 folgte, hatte bereits 8 Mbit/s und 16 Mbit/s.<br />
Die weiteren Aktivitäten spiegeln sich in Ethernet wider mit dem Ziel eine<br />
Durchgängigkeit der Transportprotokolle von den kommerziellen<br />
Unternehmensbereichen über Unternehmensnetze und das Internet bis in die<br />
Produktion und Automation zu erreichen.<br />
Da Ethernet aber nicht echtzeitfähig ist und mit einem nicht-deterministischen<br />
Zugangsverfahren arbeitet, nämlich mit CSMA/CD, wurde für die kollisionsfreie<br />
Übertragung ein Zeitschlitzverfahren ausgewählt und das Ethernet-Telegramm, das ist<br />
das Ethernet-Frame, entsprechend modifiziert. Der Sercos-Datenrahmen setzt sich<br />
aus Telegrammen für die zyklische und die nicht-zyklische Kommunikation<br />
zusammen.<br />
http://www.sercos.org<br />
Das Summenrahmenverfahren ist ein Übertragungsverfahren in <strong>Feldbus</strong>sen. Bei<br />
diesem Verfahren sind die Steuerungssysteme und alle Sensoren und Aktoren in einer<br />
logischen Ringtopologie miteinander verbunden. Der Datenfluss erfolgt in einer<br />
Richtung wie bei einem Schieberegister, was zu dem Namen Schieberegisterring<br />
geführt hat. Die Daten werden nacheinander von Teilnehmer zu Teilnehmer durch den<br />
gesamten Ring geschoben. Der übertragene Datenblock enthält die Daten für alle<br />
Teilnehmer und hat einen relativ geringen Overhead, der aus dem Loopback, den<br />
Steuerungsdaten und dem Prüfsummenfeld besteht. Dieser Datenrahmen, der alle<br />
Teilnehmerdaten beinhaltet, wird als Summenrahmen bezeichnet. Der<br />
Summenrahmen beginnt mit dem Loopback. Wenn dieses durch den gesamten Ring<br />
geschoben wurde und im Empfangregister ansteht, liegen alle Teilnehmerdaten beim<br />
richtigen Teilnehmer. Ein Übergabe-Impuls synchronisiert die Übergabe der<br />
Teilnehmerdaten an die Aktoren und die Übernahme der Sensordaten in den<br />
Schieberegisterring. Mit steigender Anzahl der Teilnehmer steigt auch der Anteil der<br />
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FELDBUSSE<br />
TCU<br />
telematics control unit<br />
TTP-Protokoll<br />
TTP, time-triggered<br />
43<br />
Nutzdaten und die Länge des Summenrahmens, was zu einer Verlängerung der<br />
Zykluszeit führt.<br />
Beim Interbus liegt diese Zykluszeit bei einer Datenübertragungsrate von 500 kbit/s<br />
und 512 Teilnehmern bei 1,8 ms, bei 2.000 Teilnehmern bei 4 ms.<br />
Eine Telematics Control Unit (TCU) ist ein Rechnersystem mit eigenen Memorys,<br />
eigenen Bussystemen, Controllern für <strong>Feldbus</strong>se und Drahtlos-Netzwerke, PCkompatiblen<br />
Schnittstellen wie der USB-Schnittstelle oder 1394, mit A/D-Wandler, I/O-<br />
Schittstellen u.v.m. TCU-Einheiten sind zentrale Komponenten in Bordnetzen. Sie<br />
verarbeiten die Daten, die sie über die angeschlossenen <strong>Feldbus</strong>se, wie den CAN-Bus<br />
oder den MOST-Bus, erhalten, steuern die Aktoren und übertragen die Daten zum<br />
Fahrerassistenz-System, wo sie auf den Displays angezeigt werden.<br />
An die TCU-Einheit können mehrere CAN-Busse mit unterschiedlichen<br />
Übertragungsraten für verschiedene Anwendungen angeschlossen. So beispielsweise<br />
ein langsamer CAN-Bus an den über einen LIN-Bus die Sensoren und Aktoren<br />
angeschlosssen sind, oder ein schneller CAN-Bus für den Anstriebsstrang mit der<br />
Zündung, der Motor- und Getriebesteuerung. Darüber hinaus ist das Mediennetz, das<br />
über den MOST-Bus das Infotainment unterstützt, angeschlossen.<br />
Für die Anzeigeinstrumente und das Armaturenbrett stehen mit dem LIN-Bus, I2C-Bus<br />
oder Microwire weitere Bussysteme zur Verfügung, die von den TCU-Einheiten<br />
kontrolliert werden.<br />
Neben den drahtgebundenen Netzen können Komponenten auch drahtlos über<br />
ZigBee oder Bluetooth an die <strong>Feldbus</strong>se angeschlossen werden. So beispielsweise<br />
die Reifendrucksensoren an den langsameren CAN-Bus für die Sensoren und Aktor-<br />
Steuerungen.<br />
Die TCU-Einheiten bilden das Gateway zwischen den <strong>Feldbus</strong>sen und unterstützen<br />
die verschiedenen Protokolle dieser <strong>Feldbus</strong>se.<br />
Das zeitgesteuerte TTP-Protokoll bildet das Übertragungsprotokoll der <strong>Feldbus</strong>se<br />
TTP/A und TTP/C. Das TTP-Protokoll kann zur Übertragung von zeitkritischen<br />
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FELDBUSSE<br />
protocol<br />
TTP/A-Bus<br />
TTP-A, time triggered<br />
protocol SAE class A<br />
TTP/C-Bus<br />
TTP-C, time triggered<br />
protocol SAE class C<br />
44<br />
Signalen in der Kraftfahrzeug-, Eisenbahn- und Flugzeugtechnik sowie in<br />
Spezialfahrzeugen eingesetzt werden. Das Protokoll, das sich durch seine hohe<br />
Datensicherheit auszeichnet, hat für das garantierte Antwortzeitverhalten ein<br />
deterministische Zeitverhalten.<br />
Die Datenraten des TTP-Protokolls betragen bis zu 25 Mbit/s.<br />
Generell werden bei zeitgesteuerten Anwendungen die Prozesse nicht aufgrund von<br />
Ereignissen wie z.B Interrupts oder Time Outs ausgelöst, sondern durch einen<br />
statischen Ablaufplan mit definierten zeitlichen Rasterplan.<br />
Der TTP/A-Bus ist ein zeitgesteuertes Sensor-Aktor-Netzwerk für die Automotive-<br />
Technik, der auf dem TTP-Protokoll basiert und die SAE-Klasse “A” erfüllt, daher auch<br />
die Bezeichnung TTP/A. Er zeichnet sich aus durch die Vorhersagbarkeit der<br />
Datenübertragungszeiten, hat eine hohe Datenrate, ist redundant, skalierbar und<br />
kann verschiedene Übertragungsmedien und Standard-Komponenten benutzen. TTP/<br />
A, der für die Kommunikation auf der Feldebene sorgt, ist ein von der Universität Wien<br />
entwickeltes und 1995 vorgestelltes <strong>Feldbus</strong>-Protokoll.<br />
Wie andere <strong>Feldbus</strong>se auch arbeitet der TTP/A-Bus im Master-Slave-Betrieb mit<br />
garantierten Antwortzeiten. Insgesamt kann ein TTP/A-Bus bis zu 64 Stationen<br />
umfassen; jede einzelne ist ausgestattet mit einem Interface File System (IFS).<br />
Alle Stationen sind gleichberechtigt an den TTP/A-Bus angeschlossen und lesen die<br />
Daten vom Bus, die für sie relevant sind. Der Sendeaufruf erfolgt durch die<br />
Masterstation.<br />
TTP/C ist ein auf dem TTP-Protokoll basierender fehlertoleranter <strong>Feldbus</strong>, der in der<br />
Automotive-Technik für die Übertragung von sicherheitsrelevanten Informationen<br />
eingesetzt wird und die Spezifikationen der SAE-Klasse “C” erfüllt. In einem solchen<br />
fehlertoleranten Datenbus erhalten die Buskomponenten über ein deterministisches<br />
Zugangsverfahren zu einem definierten Zeitpunkt den garantierten Sendezugriff. Ein<br />
solches Zugangsverfahren ist TDMA. Des Weiteren sind solche <strong>Feldbus</strong>se redundant<br />
aufgebaut und können bei Ausfall eines Kanals auf einen anderen Kanal oder ein<br />
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FELDBUSSE<br />
XCP-Protokoll<br />
XCP, universal<br />
measurement and<br />
calibration protocol<br />
45<br />
zweites Kabel umschalten. Weitere Fehlerbehandlungen werden von dem benutzten<br />
Protokoll durchgeführt.<br />
Der TTP/C-Bus wird u.a. in Kraftfahrzeugen, der Eisenbahn- und Flugzeugtechnik<br />
eingesetzt und steht im Wettbewerb mit FlexRay.<br />
Das XCP-Protokoll ist eine Weiterentwicklung des CCP-Protokolls. Beide Protokolle<br />
sind von der ASAM standardisiert.<br />
Das XCP-Protokoll vereinfacht die Messdatenerfassung und Kalibrierung von<br />
elektronischen Steuergeräten (ECU). Im Gegensatz zum CCP-Protokoll hat das XCP-<br />
Protokoll eine klare Trennung der Schichten zwischen der Protokollschicht und der<br />
unabhängigen Transportschicht und kann daher auf verschiedenen Netzwerken<br />
betrieben werden, so u.a. auf Ethernet, FlexRay, dem LIN-Bus, Most-Bus, FireWire,<br />
der USB- und der SCSI-Schnittstelle: “XCP on Firewire”, “XCP on FlexRay” usw. Dank<br />
der Skalierbarkeit ist das XCP-Protokoll prädestiniert für die gestiegenen Mess- und<br />
Kalibrieranforderungen in Netzwerken und <strong>Feldbus</strong>sen. Als “XCP on CAN-Bus” ist es<br />
das Nachfolgeprotokoll des CAN Calibration Protocol (CCP), das nur auf den CAN-<br />
Bus beschränkt ist.<br />
XCP definiert auf der Protokollschicht die hohe Funktionalität für das Messen,<br />
Stimulieren und Kalibrieren.<br />
XCP unterstützt die Kommunikation zwischen den elektronischen Steuergeräten<br />
(ECU) und dem Messsystem im Master-Slave-Betrieb. Die Datenübertragungsrate ist<br />
abhängig von dem benutzten Netzwerk und liegt im Falle des CAN-Busses bei 50<br />
kB/s.<br />
Neben dem Master-Slave-Betrieb unterstützt XCP die blockweise Übertragung und<br />
einen Interleaved Communication Mode. Der Datentransfer selbst kann synchron sein,<br />
mit einem Zeitstempel versehen und priorisiert sein.<br />
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