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my life_Ausgabe 01.08.2020_Vorableseprobe für WAVE Kunden

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<strong>my</strong><br />

Ihre Gesundheit<br />

<strong>life</strong><br />

15 | 1. August 2020 A<br />

Ihre Apotheke<br />

Hüftschmerzen<br />

Die besten Therapien<br />

bei Arthrose. Plus: 8 Tipps<br />

zur Vorbeugung<br />

Bella Italia!<br />

So leicht, so gesund –<br />

und perfekt bei Hitze:<br />

Die mediterrane Küche<br />

12 Seiten Dossier<br />

Endlich wieder<br />

SCHARF SEHEN !<br />

Kurzsichtigkeit: Warum immer mehr Augenchirurgen<br />

auf Implantat statt Laser setzen Altersweitsichtigkeit<br />

und grauer Star: Die neue Generation der Kunstlinsen<br />

MY LIFE – BERATEN VOM APOTHEKER-FORUM UND STIFTUNGS-BEIRAT


Sellin auf Rügen, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Gerade jetzt brauchen wir<br />

Unternehmen, die mutig<br />

vorangehen und die Welt<br />

von morgen gestalten.<br />

Jens Spahn, Bundesgesundheitsminister, in FOCUS.<br />

Deutschland ist es gelungen, die gesundheitlichen Aspekte der<br />

Corona-Pandemie zu meistern wie kaum einem anderen Land der Welt.<br />

Nachhaltig. Besonnen. Diszipliniert. Und immer hoffnungsvoll. Jetzt<br />

stehen wir ökonomisch vor einer Jahrhundertaufgabe: jene, das<br />

engmaschige Gefüge aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

kraftvoll in die Zukunft zu bewegen. Neues Denken ist gefragt.<br />

Da<strong>für</strong> haben wir die Initiative #AufbruchZukunft ins Leben gerufen,<br />

die auf eine konstruktive Aufbruchsstimmung in Deutschland setzt.


Editorial<br />

Silvia von Maydell<br />

und Klaus Dahm<br />

Chefredakteure<br />

Hightech im Auge<br />

Brauchen Sie eine Brille? Für uns beide lautet die Antwort: Ja!<br />

Ab dem fünfzigsten Lebensjahr greift fast jeder zu einer Brille, um<br />

Kleingedrucktes gut lesen zu können. Und auch die (altersunabhängige)<br />

Kurzsichtigkeit ist eine wachsende Volkskrankheit. Jeder zweite<br />

Europäer, prognostiziert die Weltgesundheitsorganisation, wird<br />

2050 vermutlich kurzsichtig sein – nicht zuletzt begünstigt durch viel<br />

Lesen und Arbeiten mit PC, Tablet und Handy.<br />

Mikrochirurgische Techniken können heute ein Leben ohne Brille<br />

ermöglichen. In unserem Dossier (ab S. 26) stellen wir die Fortschritte<br />

dar, die die Implantationserfolge von Mono- und Trifokallinsen<br />

heute schon ermöglichen. Was früher wie Science-Fiction erschien<br />

– wie zum Beispiel EDoF-Linsen, eine Art „implantierte Gleitsichtbrille“<br />

–, gehört heute <strong>für</strong> Augenchirurgen fast schon zum Tagesgeschäft.<br />

Und angesichts einer alternden Bevölkerung ist zu erwarten,<br />

dass Forschung und Medizintechnik in diesem lukrativen<br />

Markt auch in Zukunft immer bessere Bedingungen <strong>für</strong> ein brillenloses,<br />

scharfes Sehen in jedem Alter ermöglichen werden. Viel Spaß<br />

bei der Lektüre, egal, ob mit oder ohne Lesebrille!<br />

Das <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

Apotheker-Forum<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong> *<br />

vertreten durch<br />

Heide Schulz<br />

Torgau<br />

Andreas Kronsbein<br />

Holte-Stuckenbrock<br />

Ihr My Life-Team<br />

FOTOS: MICHAEL GREGONOWITS; SHUTTERSTOCK; PR (3)<br />

Radfahren hält jung<br />

und mobilisiert Ihre<br />

Hüftgelenke. Was<br />

diesen sonst noch<br />

hilft und welche<br />

Therapien Hüftschmerzen<br />

lindern,<br />

lesen Sie ab Seite 20<br />

Kerstin Heimen<br />

Biedenkopf<br />

* alle Mitglieder des<br />

My Life-Apotheker-Forums<br />

finden Sie unter <strong>my</strong><strong>life</strong>.de/<br />

apotheker-forum<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

3


Inhalt<br />

56 14<br />

Gesundheit<br />

8 Magazin<br />

Neues aus Medizin, Wellness<br />

und Ernährung<br />

Beauty<br />

14 Gesundes, volles Haar<br />

Wenn die Mähne ausdünnt,<br />

hilft eine Spezial-Sprechstunde<br />

26<br />

52<br />

60<br />

20 Die besten Therapien bei<br />

Hüftschmerzen<br />

Von Krankengymnastik bis zur<br />

Prothese – Experten erklären,<br />

was bei Problemen wirklich hilft<br />

26 DOSSIER: Endlich scharf sehen<br />

Viele Menschen träumen von<br />

einem Leben ohne Brille.<br />

Moderne mikrochirurgische<br />

Methoden machen es<br />

möglich. Ohne Lasereingriff!<br />

38 Der Preis <strong>für</strong> das Fleisch<br />

Wie Gesundheit, Umwelt und<br />

Landwirte unter der Jagd aufs<br />

günstige Schnitzel leiden<br />

40 Fragen, die man dem Doktor<br />

nur ungern stellt<br />

Was tun bei schlechtem Atem,<br />

Blähungen, Nagelpilz? My Life<br />

hat bei Medizinern nachgehakt<br />

60 Auch mit 60+ ein Muss<br />

Wieso der jährliche Termin<br />

beim Frauenarzt nach den<br />

Wechseljahren so wichtig ist<br />

62 Tumor-OP per Joystick<br />

Mastdarmkrebs – eine Patientin<br />

und ihr Arzt berichten über einen<br />

Eingriff mit dem DaVinci-Roboter<br />

74 Hitze-Mythen auf dem Prüfstand<br />

Warum Schwitzen gesund und<br />

sogar lebenswichtig ist – und<br />

wie Sie bei Wärme cool bleiben<br />

76 Corona und die Haustiere<br />

Neue Erkenntnisse: Können<br />

Vierbeiner sich mit dem Virus<br />

infizieren oder es auf den<br />

Menschen übertragen?<br />

Wohlfühlen<br />

64 Welchen Einfluss fehlender<br />

Körperkontakt auf die Seele hat<br />

Selbst<strong>für</strong>sorge und Gespräche<br />

lotsen uns durch Krisenzeiten<br />

Lifestyle<br />

44 Spezialitäten aus Bella Italia<br />

Lasagne mit Ricotta, Pasta mit<br />

Birnen und Pizza mit Feigen –<br />

so schmeckt der Süden!<br />

50 Samtige Vitaminbomben<br />

Aprikosen enthalten Nährstoffe,<br />

die dem ganzen Körper guttun<br />

52 Sonnengereift und so lecker<br />

Jetzt ist wieder Zeit <strong>für</strong> köstliche<br />

Aprikosen in Torten und Knödeln –<br />

oder fein karamellisiert<br />

56 Insel-Paradies im Mittelmeer<br />

Wilde Berge, weites Meer:<br />

Auf Korsika erleben wir<br />

pures Spätsommerglück<br />

68 Willkommen in der Freiluft-Oase!<br />

Deko-Ideen <strong>für</strong> Lieblingsplätze<br />

Zeitgeschehen<br />

72 Vorurteile über Apotheken …<br />

… und was davon wirklich stimmt<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 Stiftungs-Beirat<br />

77 My Life-Sprechstunde<br />

78 Glücks-Kalender<br />

80 Kulturrätsel, Sudoku<br />

82 Vorschau, Impressum<br />

TITELFOTOS: GETTY IMAGES (2); BURDAFOOD.NET FOTOS: SHUTTERSTOCK; BACKUP IMAGES; ISTOCK; FOTOLIA; BERND GÖLLING<br />

4 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


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Apotheken: Rücksendung des Coupons inkl. Kassenbeleg bis 31.08.2020 an: acardo group AG, Stichwort: „Apotheken“, 4410615/2020 Dortmund. <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

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Das ist unsere<br />

<strong>my</strong> <strong>life</strong> -Familie!<br />

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<strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

Senioren<br />

Gesundheit,<br />

Lebensfreude und<br />

praktische Tipps<br />

stehen hier <strong>für</strong><br />

Leserinnen und<br />

Leser ab 60 im<br />

Mittelpunkt. Besonders gut<br />

lesbar durch die größere Schrift.<br />

Der <strong>my</strong> <strong>life</strong> Stiftungs-Beirat<br />

Diese acht namhaften Organisationen bzw. Stiftungen<br />

in Deutschland stehen der My Life-Redaktion beratend zur Seite<br />

Die Deutsche Alzheimer<br />

Stiftung wird vertreten<br />

durch Heike von<br />

Lützau-Hohlbein,<br />

Kuratoriumsvorsitzende<br />

Friedrichstr. 236, 10969 Berlin<br />

Prof. Dr. med. Heribert<br />

Schunkert, Vorstandsmitglied<br />

der Stiftung und<br />

Direktor der Klinik <strong>für</strong><br />

Erwachsenenkardiologie<br />

am Deutschen Herzzentrum<br />

München<br />

Bockenheimer Landstr. 94–96,<br />

60323 Frankfurt a. M.<br />

<strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

Gut leben<br />

mit Diabetes<br />

Neue Therapien,<br />

leckere Rezepte<br />

und gesunde<br />

Alternativen <strong>für</strong> ein<br />

genussvolles Leben<br />

mit Diabetes finden Sie in diesem<br />

kompetenten Sonderheft.<br />

Prof. Dr. med. Rüdiger<br />

Landgraf, Internist,<br />

Endokrinologe, Diabetologe<br />

und Bevollmächtigter<br />

des Stiftungs-Vorstands<br />

Kölner Landstraße 11,<br />

40591 Düsseldorf<br />

Die Deutsche Rheuma-<br />

Liga wird vertreten<br />

durch Rotraut Schmale-<br />

Grede, Präsidentin des<br />

Bundesverbandes<br />

Welschnonnenstr. 7,<br />

53111 Bonn<br />

<strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

Platsch!<br />

Steckt voller spannender<br />

Themen <strong>für</strong><br />

Kinder zwischen vier<br />

und neun Jahren.<br />

Zum Rätseln, Malen,<br />

Basteln und auch<br />

Spielen. Tolles Extra: ein großes<br />

Tierposter in jeder <strong>Ausgabe</strong>.<br />

<strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

Lieblingsrätsel<br />

Trainieren Sie Ihre<br />

grauen Zellen!<br />

Schwedenrätsel,<br />

Gehirnjogging,<br />

Kinderquiz oder<br />

Sudoku – hier gibt<br />

es auf 32 Seiten Rätselspaß <strong>für</strong><br />

helle Köpfchen in jedem Alter.<br />

Prof. Dr. med. Heinrich<br />

Hess, Gründer der<br />

Stiftung <strong>für</strong> Prävention<br />

und zur Vorbeugung<br />

von Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen<br />

Kohlstr. 73,<br />

66450 Bexbach<br />

Vorständin<br />

Dr. Christa Maar vertritt<br />

die Felix Burda Stiftung,<br />

die sich bundesweit<br />

<strong>für</strong> Projekte zum Thema<br />

Darmkrebs einsetzt<br />

Arabellastr. 27,<br />

81925 München<br />

Die Stiftung MyHandicap,<br />

vertreten durch Geschäftsführer<br />

Alexander Hopman,<br />

hilft jungen und alten<br />

Menschen mit Behinderung<br />

Josef-Wild-Straße 20,<br />

81829 München<br />

Die Stiftung<br />

Deutsche Krebshilfe<br />

wird vertreten<br />

durch den Vorstandsvorsitzenden<br />

Gerd Nettekoven<br />

Buschstr. 32,<br />

53113 Bonn<br />

6 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


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Abnehmen ist nicht einfach. Viele<br />

Diäten scheitern, sind langfristig<br />

ungeeignet undführen deshalb<br />

häufig zu einer Spirale von Hunger,<br />

Verzicht und Jo-Jo-Effekten. Doch<br />

das muss nicht sein: Das neue Refigura<br />

PRO hilft beim Abnehmen 1 und zudem<br />

auch dabei, das Gewicht langfristig zu<br />

halten. 3 Die Anwender sind begeistert,<br />

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Gewichtsreduktion: 1,4<br />

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Zusätzlich hilft Ihnen ein Mikronährstoff-<br />

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Kohlenhydratstoffwechsel zu erhalten. 2<br />

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Refigura PRO vermeidet gezielt die Nach-<br />

teile vieler anderer Abnehmmittel, wie<br />

Proteinshakes und Crash Diäten. Dort<br />

verhindert schlechter Geschmack und<br />

einseitige Ernährung häufig langfristige<br />

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<strong>für</strong> eine Packung Refigura mit Kassenbon pro Person. Gilt nur <strong>für</strong> die identische Packungsgröße.<br />

Ausgenommen ist die 15er Sticks Packung. Solange der Vorrat reicht. Nicht mit anderen<br />

Rabattaktionen kombinierbar. Eine Barauszahlung erfolgt nicht.<br />

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Pflichttext: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz <strong>für</strong> eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und gesunde Lebensweise. Nehmen Sie im Rahmen einer kalorienarmen Ernährung 3 Mal<br />

täglich je 2 Kapseln ein, ca. 15 Minuten vor jeder Mahlzeit. Nach der Einnahme ausreichend trinken. Ausschließlich <strong>für</strong> Erwachsene. Keine Einnahme während der Schwangerschaft und der Stillzeit. Nicht <strong>für</strong><br />

Personen mit Untergewicht geeignet. Bei Personen mit Schluckbeschwerden und bei ungenügender Flüssigkeitszufuhr während der Einnahme besteht Erstickungsgefahr.<br />

1) Glucomannan trägt im Rahmen einer kalorienarmen Ernährung zu Gewichtsverlust bei.<br />

2) Vitamin B6 trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei. Zink trägt zu einem normalen Kohlenhydrat- und Fettsäure-Stoffwechsel bei.<br />

3) Refigura PRO kann über einen längeren Zeitraum genommen werden.<br />

4) EFSA Journal 2010;8(10):1798 [27 pp.]. doi:10.2903/j.efsa.2010.1798<br />

Heilpflanzenwohl GmbH, Helmholtzstr. 2-9, 10587 Berlin<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

7


Magazin<br />

Atempause<br />

<strong>für</strong> die Umwelt<br />

So viel sattes Grün – und nur ein<br />

einsames Auto. Kaum zu glauben,<br />

aber die Corona-Krise hat auch<br />

ihre guten Seiten. Denn einige<br />

Wochen lang konnte die Natur<br />

durchatmen: Kaum Flugzeuge am<br />

Himmel, deutlich weniger Verkehr<br />

auf den Straßen, keine<br />

Kreuzfahrtschiffe, von denen<br />

eins täglich so viel CO2 ausstößt<br />

wie ca. 84 000 Pkw. Stattdessen<br />

saubere Luft, himmlische Ruhe<br />

und kaum belastende Substanzen<br />

in der Atmosphäre. Aber reicht<br />

das wirklich, damit sich unsere<br />

grünen Lungen erholen können?<br />

Klimaforscher bestätigen, dass<br />

es in den letzten Monaten bis zu<br />

17 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen<br />

gab – doch jahrzehntelanges<br />

umweltfeindliches<br />

Verhalten kann nicht in ein paar<br />

Wochen ausradiert werden. Und<br />

wenn die Industrie erst wieder<br />

auf Hochtouren läuft, werden<br />

auch die Belastungen die gleichen<br />

sein wie vorher. Oder noch<br />

zunehmen, weil die wirtschaftlichen<br />

Verluste zu Lande, im Wasser<br />

und in der Luft wieder aufgeholt<br />

werden wollen.<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

Verantwortung übernehmen<br />

Dennoch kann jeder von uns etwas<br />

tun, um das Klima zu schützen:<br />

Öfter mit dem Rad fahren,<br />

statt gedankenlos ins Auto zu<br />

steigen, Strom und Wasser sparsam<br />

verwenden und – wann immer<br />

möglich – regionale, saisonale<br />

Lebensmittel statt importiertes<br />

Superfood verzehren. Es mag an<br />

den viel zitierten Tropfen auf den<br />

heißen Stein erinnern, doch viele<br />

Tropfen ergeben einen Ozean.<br />

Damit wir uns noch lange über<br />

grüne Wälder freuen können.<br />

8 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

9


Magazin<br />

Trommeln macht schlau<br />

→ Schlagzeuger sind kluge Köpfe. Zu diesem Ergebnis kommen<br />

Forscher der Uniklinik Bochum. Mithilfe von MRT-Untersuchungen<br />

verglichen sie die Hirnfunktionen von Profi-Schlagzeugern<br />

mit denen unmusikalischer Probanden. Im Vergleich<br />

hatten die Drummer besser vernetzte Gehirnhälften mit dickeren<br />

Verbindungsfasern. Zudem waren ihre Gehirnregionen, die<br />

Bewegung steuern, effizienter. Schlagzeuger können verschiedene<br />

Rhythmen mit Armen und Beinen gleichzeitig trommeln,<br />

was unterschiedliche Hirnregionen aktiviert. Eine weitere,<br />

schwedische Studie wies zudem nach, dass Trommler nicht<br />

nur intelligenter, sondern auch glücklicher und schmerzresistenter<br />

sind. Schon in der Vergangenheit hatten Studien gezeigt,<br />

dass Musizieren auch mit Klavier oder Gitarre die Intelligenz<br />

fördern und schulische Leistungen verbessern kann.<br />

Wo die Emotionen wohnen<br />

Schmetterlinge im<br />

Bauch, Herzschmerz<br />

bei Liebeskummer<br />

– viele Redewendungen<br />

ordnen unsere<br />

Gefühle bestimmten<br />

Körperreaktionen zu.<br />

Nicht zu Unrecht, fand<br />

ein Forscherteam der<br />

finnischen Aalto-Universität<br />

heraus. Die<br />

Wissenschaftler untersuchten,<br />

wie Menschen<br />

ihre Emotionen<br />

körperlich spüren.<br />

Da<strong>für</strong> lösten sie bei<br />

700 Probanden verschiedene<br />

Gefühle aus<br />

und ließen sie auf der<br />

Silhouette eines Körpers<br />

einzeichnen, in<br />

Ärger Überraschung Ekel Freude Trauer Furcht<br />

welchen Regionen sie<br />

gesteigerte und in<br />

welchen schwächere<br />

Aktivitäten wahrnahmen.<br />

Die Übereinstimmungen<br />

waren mehr<br />

als deutlich.<br />

Liebe<br />

Depression<br />

15<br />

1<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

Legionellengefahr<br />

wegspülen<br />

Die Corona-Zwangspause<br />

sorgte <strong>für</strong> wochenlangen<br />

Leerstand von Ferien- und<br />

Wochenenddomizilen.<br />

Durch das in den Rohren<br />

stehende Wasser drohen<br />

beim Duschen gefährliche<br />

Infektionen durch Legionellen,<br />

warnt der Immobilienverband<br />

IVD. Daher<br />

sollten die Warmwasserleitungen<br />

zunächst drei<br />

Minuten lang mit mindestens<br />

60 Grad heißem<br />

Wasser gespült werden.<br />

Aber Vorsicht: Der Dampf<br />

darf dabei keinesfalls<br />

eingeatmet werden.<br />

10 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Per App* schnell zum richtigen Arzt<br />

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Mit der App bieten<br />

Praxen ihren Patienten die<br />

Möglichkeit, einen Termin<br />

online zu buchen und zu<br />

verwalten. Per SMS und<br />

E-Mail werden sie an ihre<br />

Termine erinnert. Bei den<br />

teilnehmenden Medizinern<br />

sind zudem Videosprechstunden<br />

möglich.<br />

*Alle kostenlos <strong>für</strong> Android und iOS<br />

Grippe-Impfung<br />

in der Apotheke<br />

APPzumARZT<br />

Die Anwendung der<br />

Felix Burda Stiftung und der<br />

Assmann-Stiftung <strong>für</strong> Prävention<br />

erinnert die ganze<br />

Familie zuverlässig an Impfund<br />

Arzttermine sowie an<br />

Früherkennungsuntersuchungen.<br />

Mit Arzt suche und<br />

aktuellen Gesundheitsinfos,<br />

etwa zum Coronavirus.<br />

Corona wird uns sehr wahrscheinlich<br />

auch im Herbst<br />

noch beschäftigen – und<br />

dann auf Influenza treffen.<br />

Damit bis dahin möglichst<br />

viele Menschen gegen Grippe<br />

geschützt sind, will die<br />

Bundesapothekerkammer<br />

(BAK) die Arztpraxen unterstützen:<br />

Ohne lange Wartezeiten<br />

sollen gesetzlich Versicherte<br />

die Injektion direkt<br />

in der Apotheke verabreicht<br />

bekommen. Ziel ist es auch,<br />

die zunehmende Impfmüdigkeit<br />

zu bekämpfen: Derzeit<br />

lassen sich nur etwa 35 Prozent<br />

in der Risiko gruppe der<br />

über 60-Jährigen gegen<br />

Grippe impfen, optimal wären<br />

75 Prozent. In mehreren<br />

Bundesländern sind bereits<br />

Modellprojekte in Planung,<br />

Leitlinien regeln die Hygienevorgaben<br />

und den Schulungsbedarf<br />

der Apotheker.<br />

Sind die Verhandlungen mit<br />

den Krankenkassen erfolgreich,<br />

könnte es im Herbst<br />

losgehen. Unter anderem<br />

Frankreich, Portugal und<br />

Großbritannien haben laut<br />

BAK bereits positive Erfahrungen<br />

mit dem Modell<br />

gesammelt.<br />

TeleClinic<br />

Komplett digital verläuft<br />

der Arztbesuch mit<br />

dieser App – zu jeder Tagesund<br />

Nachtzeit. Die Diagnose<br />

er folgt per Videogespräch<br />

mit einem Fachmediziner,<br />

Privatrezept oder Krankschreibung<br />

werden digital<br />

versendet. Reguläre Sprechzeiten<br />

übernimmt die Kasse.<br />

30<br />

Sekunden<br />

lang sollten Sie<br />

mehrmals am Tag die<br />

Schultern kreisen<br />

lassen. Das beugt<br />

Verspannungen im<br />

Nacken- Bereich vor.<br />

Ziehen Sie möglichst<br />

große Kreise – bis zu<br />

15 Sekunden pro<br />

Richtung.<br />

Quelle: Pennsylvania State<br />

University<br />

Natürliche<br />

Virenkiller<br />

Kupfer<br />

Im griechischen Lieblingsrestaurant<br />

wird der Wein oft in<br />

einer Kupferkaraffe serviert.<br />

Das hat ganz aktuell auch<br />

gesundheitliche Vorteile.<br />

Coronaviren beginnen auf<br />

Kupfer innerhalb von Minuten<br />

zu sterben. Das demons trierte<br />

bereits 2015 der britische<br />

Mikrobiologe Prof. Bill Keevil<br />

mit dem Coronavirus 229E,<br />

einem Vorgänger von Covid-19.<br />

Meerrettich<br />

Kaum ein Gemüse enthält<br />

mehr Senföle als die Meerrettichwurzel.<br />

Diese Isothiocyanate<br />

hemmen Entzündungen,<br />

aber auch Bakterien und Viren.<br />

Unter suchungen der Uni<br />

Gießen belegen, dass sie z. B.<br />

das Influenzavirus H1N1<br />

(„Schweinegrippe“) an der<br />

Vermehrung hindern. Das<br />

gilt auch <strong>für</strong> Rhinoviren,<br />

die häufigsten<br />

Erkältungserreger.<br />

FOTOS: ISTOCK (4); AALTO UNIVERSITY; DAMIAN GORCZANY<br />

Rückenschmerzen<br />

durch Hingucken lindern<br />

Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, die <strong>für</strong><br />

eine kurze Dauer in Echtzeit ein Video ihres eigenen<br />

Rückens anschauten, hatten danach deutlich weniger<br />

Schmerzen. Das ergab eine Studie von Forschern<br />

am Klinikum der Ruhr-Universität Bochum. Das<br />

Betrachten von Videos vom Rücken anderer Patienten,<br />

unbewegten Bildern oder neutralen Abbildungen<br />

hatte hingegen keine schmerzlindernde Wirkung.<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

11


Magazin<br />

Hunde und das Lebensalter<br />

Die Größe<br />

macht den Unterschied<br />

→ Dogge und Chihuahua haben äußerlich<br />

wenig gemeinsam. Das gilt auch <strong>für</strong> ihre<br />

Lebenserwartung. Der Grund, so Altersforscher<br />

Matt Kaeberlein von der Western<br />

Washington University, liege in den Zellen:<br />

Je älter die Vierbeiner werden, desto mehr<br />

Erbgutschäden treten auf. So sammelt der<br />

genetische Code bei großen Hunden<br />

schneller Fehler an als bei kleinen. Sie bekommen<br />

auch früher und öfter Krebs. Der<br />

Grund: Weil die Tiere so groß sind, müssen<br />

sich ihre Zellen öfter teilen, um das Gewebe<br />

zu regenerieren und es schleichen sich<br />

mehr Defekte ins Erbgut ein. Doggen<br />

altern dadurch schneller und sterben im<br />

Schnitt mit acht Jahren. Chihuahuas bringen<br />

es hingegen auf bis zu 20 Jahre!<br />

Achtung,<br />

Aluminium!<br />

Wussten Sie, dass in Lebensmitteln<br />

wie Gemüse,<br />

Kaffee und Schokolade<br />

von Natur aus Aluminium<br />

steckt? Laut einer Studie<br />

des Bundesinstituts <strong>für</strong><br />

Risikobewertung (BfR)<br />

nehmen wir allein darüber<br />

rund 50 Prozent der Dosis<br />

auf, die als unbedenklich<br />

gilt. Das BfR empfiehlt,<br />

auf Zahnpasta, Deo und<br />

Kochgeschirr mit Aluminium<br />

zu verzichten, um die<br />

Grenze nicht zu überschreiten.<br />

Ansonsten kann<br />

es zu Gehirn- und Organschäden<br />

kommen.<br />

2020 Was ist <strong>für</strong> Sie Glück?<br />

In Corona-Zeiten zählen emotionale Bindungen mehr als Geld<br />

Gute Beziehungen sind der<br />

Schlüssel zum Glück. Das<br />

finden 94 Prozent der Deutschen<br />

laut einer aktuellen<br />

Umfrage mit ca. 1 200 Teilnehmern.<br />

Für sie ist es wichtig,<br />

94 %<br />

87 %<br />

80 %<br />

Quelle: RaboDirect Deutschland/Forsa 2020<br />

ihre Zeit mit geliebten Menschen<br />

zu verbringen. Selbst<br />

ein sicherer Job (ebenfalls<br />

94 Prozent) ist demnach nicht<br />

bedeutsamer als Freunde und<br />

Familie. Kinderlachen erfreut<br />

73 %<br />

54 %<br />

87 Prozent der Befragten.<br />

Weitere Glücklichmacher sind<br />

ein gut gefülltes Sparkonto<br />

(80 %), soziales Engagement<br />

(73 %) und speziell der Einsatz<br />

<strong>für</strong> den Umweltschutz (54 %).<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK (2); ISTOCK (2) ILLUSTRATION: PR<br />

12 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Mythencheck<br />

Sind Männer<br />

wirklich coschwanger?<br />

Wenn während der Schwangerschaft<br />

auch der Bauchumfang<br />

des zukünftigen Vaters<br />

zunimmt, lästern Freunde<br />

gern über den Co-Schwangeren.<br />

In der Psychologie ist<br />

dieses Phänomen tatsächlich<br />

als Couvade-Syndrom (französisch:<br />

couver = ausbrüten)<br />

bekannt. Die Männer leiden<br />

dabei häufig unter ähnlichen<br />

Symptomen wie ihre schwangeren<br />

Partnerinnen. Sie sind<br />

reizbarer, häufiger müde,<br />

Covid-19 Risikofaktor Vitamin-D-Mangel<br />

Wissenschaftler der Northwestern University<br />

in Evanston werteten die Daten von Covid-19-<br />

Patienten aus zehn Ländern aus und fanden,<br />

dass zu wenig Vitamin D im Blut das Risiko <strong>für</strong><br />

schwere Krankheitsverläufe und Tod drastisch<br />

erhöht. Normale Vitamin-D-Spiegel gingen<br />

dagegen mit einem nur halb so hohen Risiko <strong>für</strong><br />

haben Heißhunger oder ihnen<br />

ist übel. Zwischen zehn und<br />

30 Prozent aller werdenden<br />

Väter sind davon betroffen.<br />

massive Entzündungen und Tod einher. Die<br />

Forscher warnen allerdings, eigenmächtig hoch<br />

dosiertes Vitamin D einzunehmen. Der Stoff<br />

kann zwar Immunfehlreaktionen verhindern,<br />

diese aber auch fördern. Weitere Studien sollen<br />

folgen. Ob ein Mangel an Vitamin D vorliegt,<br />

kann der Arzt durch ein Blutbild klären.<br />

4<br />

Nächte<br />

schlechter Schlaf in<br />

Folge reichen aus,<br />

um an Gewicht<br />

zuzulegen. Der<br />

Grund: Durch die<br />

fehlende Nachtruhe<br />

steigt tagsüber<br />

der Insulinspiegel<br />

stärker an, was<br />

die Fettverbrennung<br />

hemmt.<br />

Quelle: Pennsylvania State<br />

University<br />

Metastasierter Brustkrebs<br />

„Chemo? Ich habe mich<br />

mit meiner Ärztin <strong>für</strong><br />

eine andere Option<br />

entschieden.“<br />

Informieren Sie sich jetzt über Behandlungsmöglichkeiten bei<br />

metastasiertem Brustkrebs – www.esgehtummich-brustkrebs.de<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

13


Beauty<br />

14 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Die besten Tipps der Fachärztin<br />

Gesundes, volles Haar<br />

Wenn die Mähne immer mehr ausdünnt, kann der Besuch einer Spezial-Sprechstunde<br />

die Rettung bringen. My Life-Autorin Ellen Warstat hat es ausprobiert<br />

→<br />

Der beste Schutz gegen Haarausfall ist<br />

eine Glatze“, sagte Schauspieler Telly<br />

Savalas einmal. Der kahle Kopf war sein Markenzeichen<br />

als „Kojak“ in der Kult-Serie „Einsatz<br />

in Manhattan“. Als Frau fällt es einem<br />

jedoch schwer, einen breiter werdenden Scheitel<br />

und angehende Geheimratsecken mit so<br />

viel Humor zu nehmen. Und vielen Männern<br />

vergeht ebenfalls das Lachen, wenn sich die<br />

Haarpracht langsam, aber sicher ausdünnt.<br />

Expertenrat. Mir wird jedenfalls mulmig,<br />

wenn ich vor dem Spiegel stehe und meine<br />

Haare kämme. Früher konnte ich mir einen<br />

dicken Zopf flechten. Heute reicht es nicht<br />

mal mehr <strong>für</strong> ein Zöpfchen. Normal ist das<br />

nicht. Deshalb habe ich mich in der Haarsprechstunde<br />

von Dr. Andrea Niedermeier angemeldet.<br />

Es ist sinnvoll, in solch eine spezielle<br />

Sprechstunde zu gehen – denn dort kann man<br />

sich sicher sein, dass Haarausfall (med.: Alopezie)<br />

ein Spezialgebiet des Dermatologen ist.<br />

Ein bisschen Schwund ist immer<br />

Nun muss nicht jeder Angst um seine Haare<br />

haben, der hin und wieder mal ein paar mehr<br />

davon in der Bürste findet. Dass Haare ausgehen,<br />

ist bis zu einer bestimmten Menge normal.<br />

Denn nach der Wachstumsphase, die zwischen<br />

zwei und acht Jahren dauern kann,<br />

kommt ein Haar erst in eine zwei- bis dreiwöchige<br />

Übergangsphase, der sich eine zwei- bis<br />

viermonatige Ruhephase anschließt. Danach<br />

fällt es aus und ein neues Haar wächst nach.<br />

Ist alles in Ordnung auf dem Kopf, befinden<br />

sich 80 bis 90 Prozent der Haare in der Wachstumsphase.<br />

„Außerdem gibt es einige Menschen,<br />

die saisonal im Frühling und Herbst<br />

vermehrt Haarausfall haben. Sie weisen einen<br />

synchronisierten Haarzyklus auf, ähnlich<br />

einem Fellwechsel bei Tieren. Dies ist eine Besonderheit,<br />

die aber keinen Krankheitswert<br />

hat“, erklärt die Münchner Dermatologin Dr.<br />

Niedermeier. Kritisch wird es jedoch, wenn<br />

man über einen längeren Zeitraum täglich<br />

mehr als 150 Haare verliert. „Je früher die<br />

Betroffenen zu mir kommen und behandelt<br />

werden, desto besser. Denn oft ist der anlagebedingte<br />

Haarausfall die Ursache. Und dann<br />

lässt sich durch die Behandlung nur das erhalten,<br />

was noch da ist“, so Dr. Niedermeier.<br />

Das Problem unter die Lupe genommen<br />

Was aber löst meinen Haarausfall aus? Neben<br />

dem erblich bedingten ist auch der diffuse<br />

(s. „Die häufigsten Probleme“, S. 16) recht häufig.<br />

Um der Wurzel des Übels auf die Spur zu<br />

kommen, macht Dr. Niedermeier eine gründliche<br />

Anamnese mit mir. Sie will wissen, wie<br />

viele Haare ausgehen und ob das Problem an<br />

bestimmten Stellen auftritt. Sie fragt nach hormonellen<br />

Schwankungen und Erkrankungen.<br />

So kann eine Grippe drei bis vier Monate nach<br />

dem Infekt zu diffusem Haarausfall führen.<br />

Blutwerte. Ebenso ist großer Stress ein<br />

möglicher Auslöser, etwa durch eine Operation.<br />

Außerdem möchte die Dermatologin<br />

wissen, welche Medikamente ich nehme, und<br />

schaut sich die Blutwerte an, die ich mitgebracht<br />

habe. Dabei entdeckt sie gleich zwei<br />

mögliche Ursachen <strong>für</strong> den Schwund. Mein<br />

Speichereisen, das Ferritin, wird zwar mit<br />

33 Mikrogramm pro Liter (µg/l) von Ärz- ➡<br />

Der Wachstumszyklus unserer Haare<br />

Hornschicht<br />

Epidermis 1 2 3<br />

Innere<br />

Wurzelscheide<br />

Äußere<br />

Wurzelscheide<br />

Matrix<br />

Papille<br />

Blutgefäß<br />

Phasenfolge<br />

1. Phase<br />

2. Phase<br />

3. Phase<br />

Phasenzustand<br />

Wachstumsphase<br />

Übergangsphase<br />

Ruhephase<br />

Phasendauer<br />

2–6 Jahre<br />

2–4 Wochen<br />

2–4 Monate<br />

Es gibt Menschen,<br />

die saisonal,<br />

im Frühjahr und<br />

Herbst, vermehrt<br />

über ausfallende<br />

Haare klagen<br />

Dr. med. Andrea<br />

Niedermeier<br />

Die Dermatologin aus<br />

München bietet In<br />

ihrer Praxis eine<br />

Haarsprechstunde an.<br />

Mehr Infos unter: www.<br />

hautarzt-niedermeier.de<br />

Der Lebenszyklus<br />

eines Haares dauert<br />

etwa sieben Jahre.<br />

Einer langjährigen<br />

Wachstumsphase<br />

folgt eine Übergangsphase<br />

(Katagenphase)<br />

von zwei bis vier<br />

Wochen, dann eine<br />

mehrmonatige Ruhephase<br />

(Telogenphase).<br />

Anschließend fällt<br />

das Haar aus und macht<br />

Platz <strong>für</strong> ein neues.<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

15


➡ Erst die<br />

ärztliche<br />

Diagnose<br />

zeigt, welche<br />

Therapie-<br />

Optionen<br />

sinnvoll sind<br />

➡ ten als normaler Wert angesehen – die<br />

Toleranzgrenze liegt bei Frauen zwischen 10<br />

bis 120 µg/l –, doch als Spezialistin weiß Dr.<br />

Niedermeier: „Um Haarausfall zu stoppen,<br />

sollte er über 70 µg/l liegen.“ Außerdem nehme<br />

ich ein Rheumamedikament mit Methrotrexat,<br />

das Haarausfall als Nebenwirkung hat.<br />

Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass<br />

bei mir diffuse Alopezie vorliegt. Eine eingehende<br />

Kopfhautuntersuchung durch die Ärztin<br />

und ein Check mit dem hochauflösenden<br />

Videodermatoskop, das Kopfhaut und Haare<br />

auf einem Monitor in bis zu 70-facher Vergrößerung<br />

darstellt, machen klar: Es ist tatsächlich<br />

diffuser Haarausfall. Dr. Niedermeier<br />

erklärt mir die Bilder: „Ihre Haare sind alle<br />

gleich dick. Bei anlagebedingter Alopezie ist<br />

dies nicht der Fall. Da verkleinern sich die<br />

Haarwurzeln, entsprechend werden die Haare<br />

Zyklus <strong>für</strong> Zyklus dünner. Deshalb sind sie<br />

unterschiedlich dick.“ In Fällen, bei denen die<br />

Diagnose nicht so eindeutig ist, macht die<br />

Ärztin noch eine Haarwurzelstatusanalyse,<br />

ein sog. Trichogramm. „Dies kann per Computer<br />

geschehen oder durch Ausreißen von Haaren<br />

und eine mikroskopische Auswertung.“<br />

Substanzen <strong>für</strong> die Kopfhaut<br />

Diffuser Haarausfall also. „Das ist eine gute<br />

Nachricht“, beruhigt mich Dr. Andrea Niedermeier.<br />

„Denn der kann sich über einen längeren<br />

Zeitraum vollständig zurückbilden.“<br />

Vo-raussetzung ist natürlich, dass man den<br />

Auslöser beseitigt. In meinem Fall brauche ich<br />

Folsäure, damit das Methotrexat den Haaren<br />

nicht mehr schadet, und Eisen, um meinen<br />

Ferritinwert zu erhöhen. Außerdem stehen<br />

z. B. Kieselsäure-Gel und Biotin zum Einnehmen<br />

auf meinem Behandlungsplan, um das<br />

Haarwachstum wieder anzuregen – sowie spe-<br />

Die häufigsten Probleme<br />

Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall. Je nach Ursache muss anders behandelt werden<br />

Nährstoff Ginkgo biloba kräftigt die Kopfhaut<br />

Diffuser Haarausfall: Bei der diffusen Alopezie<br />

dünnen die Haare am ganzen Kopf<br />

langsam aus. Die gute Nachricht: Diese Form<br />

des Haarausfalls kann sich über einen längeren<br />

Zeitraum wieder vollständig zurückbilden.<br />

Ursache: Eine vorübergehende Schädigung<br />

der Haarwurzeln führt ca. drei, vier<br />

Monate später zum Haarausfall.<br />

Die Auslöser können vielfältig sein, z. B.<br />

Nährstoffmangel nach Crash-Diäten, Hormon-Schwankungen<br />

(durch Schwangerschaft<br />

oder Wechseljahre), fieberhafte Infekte,<br />

Stress, Medikamente wie Methotrexat,<br />

Betablocker oder Chemotherapeutika. Auch<br />

Schilddrüsenfunktionsstörungen, Leber- und<br />

Nierenversagen, Autoimmunerkrankungen<br />

sowie Eisen- und Zinkmangel begünstigen<br />

den Haarausfall.<br />

Therapie: Liegt eine Grunderkrankung vor,<br />

muss diese behandelt werden. Wichtig ist,<br />

Nährstoffdefizite durch eine gezielte Nahrungsergänzung<br />

und Ampullen <strong>für</strong> die Kopfhaut<br />

zu beheben. Ist ein Medikament <strong>für</strong><br />

den Haarausfall verantwortlich, mit dem Arzt<br />

besprechen, ob es eine Alternative gibt oder<br />

sich die Nebenwirkungen abschwächen<br />

lassen – z. B. durch die Gabe von Vitaminen.<br />

Mesotherapie kann die Behandlung ergänzen,<br />

wenn die o. g. Maßnahmen keine deutliche<br />

Besserung bringen.<br />

Anlagebedingter Haarausfall: Alopecia<br />

androgenetica trifft mit zunehmendem Alter<br />

80 Prozent der Männer und 40 bis 50 Prozent<br />

der Frauen. Bei Männern bilden sich<br />

zunächst Geheimratsecken, später eine<br />

Stirnglatze. Zudem wird das Haar am oberen<br />

Hinterkopf dünner, die Tonsur entsteht. Im<br />

Extremfall bleibt nur noch ein Haarkranz am<br />

unteren Hinterkopf und den Schläfen übrig.<br />

Frauen erleben eher eine verstärkte Haarausdünnung<br />

im Scheitelbereich. Ursache:<br />

Hier liegt eine genetische Veranlagung vor.<br />

Therapie: Wird nicht behandelt, schreitet<br />

diese Form immer weiter fort. Für Frauen<br />

gibt es den Wirkstoff Minoxidil zur äußeren<br />

Anwendung, der in Studien mit sehr vielen<br />

Patienten seine Wirksamkeit gezeigt hat. Am<br />

kopfhautfreundlichsten ist ein Präparat in<br />

Form eines Schaums.<br />

Für Männer gibt es Minoxidil zur äußeren<br />

Anwendung und Finasterid zum Einnehmen.<br />

Wobei die Wirkung von Letzterem im Alter<br />

von über 50 Jahren nicht belegt ist. Außerdem<br />

kann Finasterid schwere Nebenwirkungen<br />

wie verminderte Libido, erektile<br />

Dysfunktion und Depressionen haben. Es<br />

bleiben nur die Haare erhalten, deren Wurzeln<br />

noch nicht abgestorben sind. Die Therapie<br />

muss ein Leben lang fortgesetzt werden.<br />

Denn werden Minoxidil oder Finasterid<br />

abgesetzt, schreitet der Haarausfall fort.<br />

Auch oxidativer Stress kann da<strong>für</strong> verantwortlich<br />

sein. In einem solchen Fall helfen<br />

Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin E.<br />

Diese allein sind aber wirkungslos.<br />

Kreisrunder Haarausfall: Zeigt sich ein<br />

runder, fleckförmiger Haarverlust an einzelnen<br />

oder mehreren Stellen, sprechen Ärzte<br />

von Alopecia areata. Ursache: unbekannt.<br />

Mediziner gehen davon aus, dass es sich<br />

um eine Autoimmunreaktion handelt, bei<br />

der Abwehrzellen plötzlich die Haarwurzeln<br />

angreifen und Entzündungen auslösen.<br />

Ob Stress ein Auslöser <strong>für</strong> Alopecia areata ist,<br />

wird wissenschaftlich noch diskutiert.<br />

Therapie: In vielen Fällen wachsen die Haare<br />

innerhalb von etwa sechs bis zwölf Monaten<br />

von selbst wieder nach. Bei schwerem Verlauf<br />

wird Kortison eingesetzt – zum Auftragen auf<br />

die kahlen Stellen oder per Injektion.<br />

Hilft das nicht, gibt es die Option, mit dem<br />

Kontaktallergen Diphenylcyclopropenon (DCP)<br />

zu behandeln. Die allergische Reaktion der<br />

Kopfhaut soll das Immunsystem ablenken, was<br />

im Idealfall den Haarausfall stoppt. Allerdings<br />

wird die DCP-Therapie nur in wenigen spezialisierten<br />

Zentren und an Universitätskliniken<br />

durchgeführt.<br />

16 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Das Haar isst mit<br />

Diese Nährstoffe<br />

sind Helfer mit<br />

Wachstumspotenzial<br />

Kritisch Wer über längere Zeit mehr als 150 Haare am Tag verliert, sollte zum Arzt gehen<br />

zielle Nährstoff-Ampullen, deren Flüssigkeit<br />

ich jetzt jeden Abend in die Kopfhaut massiere.<br />

Ein paar Vitamine und Mineralstoffe extra,<br />

die könnte man sich auch einfach selbst verordnen,<br />

oder? Zumal das alles ohne Rezept<br />

erhältlich ist und von keiner Krankenkasse<br />

bezahlt wird. Davon rät Dr. Niedermeier ab.<br />

Sie betont: „Erst die ärztliche Diagnose zeigt,<br />

welche Mittel in welcher Dosierung sinnvoll<br />

sind. Der anlagebedingte Haarausfall muss anders<br />

behandelt werden als der diffuse.“<br />

Jetzt ist erst einmal Geduld gefragt<br />

Leider gibt es keine Wunderarznei, die mir<br />

über Nacht wieder eine prachtvolle Mähne<br />

nachwachsen lässt. „Die Behandlung sollte bei<br />

diffusem Haarausfall in der Regel mindestens<br />

fünf bis sechs Monate andauern“, sagt Dr. Niedermeier.<br />

Mit fünf verschiedenen Präparaten,<br />

die auf meinem Therapieplan stehen, ist Disziplin<br />

beim Einnehmen und Einmassieren<br />

angesagt. Aber ich kann mich noch glücklich<br />

schätzen. Denn wer anlagebedingten Haarausfall<br />

hat, muss sich ein Leben lang behandeln,<br />

um den Status quo auf dem Kopf zu erhalten.<br />

Wie schnell der Erfolg meiner Kur zu sehen<br />

sein wird? Auch da bleibt nur eines: Geduld.<br />

Weil Haare im Durchschnitt nur etwa 1 bis<br />

1,5 Zentimeter pro Monat wachsen.<br />

Injektionen. Doch nicht bei jedem Patienten<br />

mit diffusem Haarausfall sprießen die<br />

Haare mit Nahrungsergänzung wie gewünscht<br />

nach. „Dann kann man in einer zweiten<br />

Behandlungsstufe zusätzlich Mesotherapie<br />

einsetzen“, erläutert die Dermatologin. „Mit<br />

diesen sehr oberflächlichen Injektionen von<br />

Mikronährstoffen und Vitaminen in die Kopfhaut<br />

habe ich oft gute Erfahrungen gemacht.“<br />

Nötig sind in der Regel sechs Sitzungen.<br />

Die Kosten <strong>für</strong> diese Behandlung sind abhängig<br />

vom Aufwand und den Präparaten. Sie<br />

beginnen bei circa 150 Euro. Später sind mitunter<br />

Auffrischungsinjektionen nötig. „Bei<br />

anlagebedingtem Haarausfall spricht diese<br />

Behandlung allerdings nicht so gut an“, so<br />

Dr. Andrea Niedermeier. Einige Dermatologen<br />

arbeiten dann mit „platelet-rich plasma“ –<br />

kurz PRP. „Hierbei handelt es sich um die<br />

Injektion von körpereigenem plättchenreichem<br />

Plasma, das bestimmte Wachstumsfaktoren<br />

enthält“, erklärt die Ärztin.<br />

Um es zu erhalten, wird das Blut des Patienten<br />

mit einem speziellen Verfahren zentrifugiert.<br />

Doch die PRP-Behandlung ist mit bis<br />

zu 650 Euro pro Sitzung sehr kostspielig und<br />

muss im Durchschnitt mindestens dreimal<br />

durchgeführt werden. Im Anschluss sind<br />

zudem Auffrischungsbehandlungen erforderlich.<br />

Deshalb sollte man wissen: „Die wissenschaftlichen<br />

Daten zu dieser Behandlung sind<br />

noch dünn“, ordnet die Haar-Spezialistin die<br />

Wirksamkeit dieses Verfahrens ein.<br />

Vorsicht beim Frisieren!<br />

Der Besuch bei Dr. Niedermeier macht mich<br />

hoffnungsfroh, dass ich langfristig wieder<br />

mehr Fülle in die Frisur bekomme. Bevor ich<br />

die Praxis verlasse, möchte ich aber noch von<br />

ihr wissen: Stimmt es, dass auch das ständige<br />

Tragen eines sehr straffen Pferdeschwanzes<br />

oder Dutts Haarausfall begünstigt? „Tatsächlich<br />

kann zu starker Zug an den Haaren ihre<br />

Wurzeln schädigen – manchmal sogar so stark,<br />

dass sie nicht mehr nachwachsen. Das nennt<br />

man Traktionsalopezie“, erklärt sie mir. „Gut<br />

zu wissen“, denke ich. Und nehme mir vor,<br />

meine Haare in Zukunft nur noch locker<br />

zurückzubinden.<br />

❰<br />

Zink Ein Defizit dieses<br />

Spurenelements fördert<br />

Haarausfall. Der Tagesbedarf<br />

von Frauen liegt bei<br />

7 mg, von Männern bei<br />

10 mg. Zink steckt in Schalentieren,<br />

Fleisch, Innereien,<br />

Hülsenfrüchten, Nüssen<br />

und Getreide. Bei Mangel<br />

kann Nahrungsergänzung<br />

sinnvoll sein. Zink nicht<br />

länger als drei Monate<br />

einnehmen, sonst wird<br />

der Kupferstoffwechsel<br />

negativ<br />

beeinflusst.<br />

Kieselsäure Enthalten ist<br />

das Spurenelement Silicium,<br />

ein wichtiger Vitalstoff<br />

<strong>für</strong>s Haar. Eine dreimonatige<br />

Kur unterstützt<br />

das Nachwachsen. Es gibt<br />

sie als Kapseln oder Gel.<br />

Biotin Wird auch Vitamin<br />

H genannt, weil es <strong>für</strong><br />

volles Haar unerlässlich ist.<br />

Gute Lieferanten sind z. B.<br />

Leber, Eigelb, Hefe, Nüsse,<br />

Haferflocken, ungeschälter<br />

Reis. Bei diffusem Haarausfall<br />

kann es hilfreich sein,<br />

mindstens drei Monate<br />

lang Biotin einzunehmen.<br />

Eisen Ein Mangel des<br />

Spurenelements begünstigt<br />

ebenfalls Haarausfall. Der<br />

Spiegel des Speichereisens<br />

Ferritin sollte über 70 µg/l<br />

liegen, damit die Haare<br />

nachwachsen. Gute Quellen<br />

sind z. B. Fleisch und grünes<br />

Blattgemüse. Eisenpräparate<br />

nur in Absprache mit<br />

dem Arzt einnehmen.<br />

Produkte <strong>für</strong> starke Haare: S. 18 ➡


Mittel gegen Haarverlust<br />

5<br />

2 3<br />

6<br />

1<br />

4<br />

1 Minoxicutan von Dermapharm AG,<br />

3x 60 ml, ca. 38,94 Euro: Spray mit dem<br />

Wirkstoff Minoxidil zur Anwendung auf<br />

der Kopfhaut. Stoppt erblich bedingten<br />

Haarausfall, regt neues Haarwachstum<br />

an. Erste Erfolge nach ca. 4 Monaten.<br />

2 Neoptide von Ducray, 3x 30 ml, ca.<br />

42,84 Euro: Intensivpflege im Sprühflakon,<br />

wirkt gegen anlagebedingten Haarverlust.<br />

Unterstützt die Follikel gezielt in<br />

der Wachstumphase, fettet nicht.<br />

Für Frauen<br />

3 Dercos Vital von Vichy, 200 ml, ca.<br />

14 Euro: Anti-Haarverlust-Shampoo mit<br />

dem Wirkstoff Aminexil. Für mehr Fülle<br />

und Widerstandskraft, reinigt schonend.<br />

Bessere Verankerung der Haarwurzeln,<br />

die bis in die Tiefe robuster werden.<br />

4 Regaine <strong>für</strong> Frauen von Johnson &<br />

Johnson, 3x 60 ml, ca. 63,35 Euro: Schon<br />

nach 12 Wochen sichtbare Erfolge, anlagebedingter<br />

Haarausfall wird gestoppt,<br />

auch neue Haare können nachwachsen.<br />

5 Anti-Haarverlust Intensiv Schaum<br />

von sebamed, 70 ml, 14,95 Euro: Die<br />

Wirkstoffkombination aus Redensyl,<br />

Ginkgo biloba und Koffein unterstützt<br />

das Wachstum, stärkt die Wurzeln und<br />

vermindert den Haarausfall nachweislich.<br />

6 Dermo Capillaire Urea von Eucerin,<br />

250 ml, ca. 15,25 Euro: kopfhautberuhigendes<br />

Shampoo, reduziert Feuchtigkeitsverlust,<br />

enthält juckreizminderndes<br />

Polidocanol. Milde, duftstofffreie Formel.<br />

1<br />

2 2<br />

1<br />

3<br />

Für Männer Pflege <strong>für</strong> sie und ihn<br />

1 Dercos Anti-Haarausfall Kur <strong>für</strong> Männer von Vichy, 36 ml,<br />

ca. 23,90 Euro: Intensivkur mit Sofort-Effekt. Stimulation des<br />

Wachstums und Beruhigung der Kopfhaut bei erblich bedingtem<br />

Ausfall. Optimal bei Geheimratsecken und lichten Stellen.<br />

2 Haarserum von Thiocyn, 150 ml, ca. 27,50 Euro: Spezialpflege<br />

bei Haarausfall, schütterem und dünner werdendem Haar.<br />

Das körpereigene Molekül Thiocyanat stärkt die Haarwurzel.<br />

3 Regaine <strong>für</strong> Männer von Johnson & Johnson, 3x 60 ml, ca.<br />

85,75 Euro: Lösung mit Minoxidil, wirkt direkt an der Wurzel.<br />

Sichtbare Ergebnisse bereits nach 12 Wochen möglich.<br />

1 Rezilin Basilikum-Extrakt Haarkur von Evertz Pharma<br />

GmbH, 100 ml, ca. 54,90 Euro: bei dünner werdendem, brüchigem<br />

Haar dreimal pro Woche auf die Kopfhaut auftragen.<br />

2 Belebendes Haar-Tonikum von Weleda, 100 ml, ca.<br />

9,95 Euro: Das vitalisierende Tonikum verbessert die Nährstoffversorgung<br />

der Haarwurzel, reduziert Haarausfall.<br />

3 Phyto Hair Booster von medipharma cosmetics,<br />

200 ml, ca. 26,20 Euro: Das Pflege-<br />

Shampoo stärkt die Haarstruktur, Biotin<br />

und Pflanzenwirkstoffe verleihen Glanz.<br />

3<br />

FOTOS: BACKUP IMAGES (2); ISTOCK; FOTOLIA; SHUTTERSTOCK (2); PR (13) ILLUSTRATION: BUNTE<br />

18 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020<br />

❱ Produktauswahl und Preise können je nach Apotheke abweichen. Alle Produkte können Sie<br />

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Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

19


Gesundheit<br />

Von Krankengymnastik bis zur Prothese<br />

Die besten Therapien bei<br />

Hüftschmerzen<br />

Die beiden Gelenke sind an fast jeder Bewegung im Alltag beteiligt.<br />

My Life-Experten erklären, was bei Problemen hilft<br />

→<br />

95 %<br />

aller Hüftschmerzen<br />

entwickeln sich langsam –<br />

von unregelmäßigen<br />

Ermüdungserscheinungen<br />

bis zu dauerhaften<br />

Bewegungseinschränkungen<br />

Prof. Dr. med. Michael Dienst,<br />

Facharzt <strong>für</strong> Orthopädische Chirurgie<br />

an der OCM Klinik in München<br />

Sie verbinden Beine, Becken und Wirbelsäule<br />

– kein Wunder, dass unsere<br />

Hüftgelenke besonders anfällig <strong>für</strong> Verschleiß<br />

sind: „Als Schnittstelle zwischen Rumpf und<br />

unteren Extremitäten tragen sie unser gesamtes<br />

Körpergewicht und werden nur im Liegen<br />

nicht belastet“, erklärt Dr. Martin Dietmaier,<br />

Arzt und Physiotherapeut in Regensburg. Lesen<br />

Sie hier, wie es dazu kommt und welche<br />

Therapie Mediziner bei Arthrose empfehlen.<br />

Welche Ursachen können hinter<br />

Beschwerden stecken?<br />

Probleme sind in jedem Alter möglich. „Da die<br />

Hüfte in unmittelbarer Nähe zu Unterbauch,<br />

Leiste und Rücken liegt,<br />

muss zunächst überprüft<br />

werden, von welcher Struktur<br />

der Schmerz ausgeht“,<br />

erklärt Prof. Michael<br />

Dienst, Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie<br />

an der OCM Klinik in München.<br />

Steckt tatsächlich die<br />

Hüfte hinter den Beschwerden,<br />

liegt das Augenmerk<br />

zunächst auf deren Verlauf:<br />

95 Prozent aller Hüftschmerzen<br />

entwickeln sich<br />

langsam – von unregelmäßigen<br />

Ermüdungserscheinungen<br />

über wellenförmige<br />

Belastungsschmerzen bis<br />

hin zu dauerhaften Einschränkungen<br />

z. B. beim Treppensteigen oder<br />

Schuheanziehen. „Fast immer steckt dann<br />

eine Coxarthrose dahinter, bei der es durch<br />

angeborene, entwicklungs‐ oder verletzungsbedingte<br />

Ursachen zu einem fortschreitenden<br />

Abbau der schützenden Knorpelschicht<br />

kommt“, so der Experte. Klassisch sind Beschwerden<br />

in der Leisten‐ und Gesäßregion<br />

oder im Bereich des Trochanter major, des Vorsprungs<br />

am Oberschenkelknochen.<br />

Mediziner unterscheiden zwischen der primären<br />

(idiopathischen) und der sekundären<br />

Arthrose. Während sich erstere meist zwischen<br />

dem 50. und 60. Lebensjahr bemerkbar macht,<br />

setzt die sekundäre Arthrose im Schnitt<br />

20 Jahre früher ein. Idiopathisch bedeutet,<br />

dass kein konkreter Grund ausfindig gemacht<br />

werden kann oder mehrere Faktoren, wie Alter<br />

und Geschlecht, eine Rolle spielen. „Frauen<br />

nach der Menopause sind hormonell bedingt<br />

häufiger von einer primären Arthrose betroffen,<br />

gleichaltrige Männer mehr durch vorherige<br />

langjährige mechanische Überlastung“, nennt<br />

Dr. Dietmaier typische Beispiele.<br />

Fehlstellung. Während früher der Großteil<br />

aller Hüftarthrosen als idiopathisch eingestuft<br />

wurde, kennen Orthopäden heute viele Erkrankungen,<br />

die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu<br />

einer sekundären Arthrose führen: Die bekanntesten<br />

sind Hüftdysplasien (Fehlstellungen der<br />

Gelenkpfanne). Da sie meist angeboren sind,<br />

wird in Deutschland seit 1996 im Rahmen der<br />

Vorsorgeuntersuchung U3 zwischen der vierten<br />

und fünften Lebenswoche eine Ultraschallkontrolle<br />

des Hüftgelenks durchgeführt.<br />

Da dabei kleinere Fehlbildungen unentdeckt<br />

bleiben können und auch nach einer frühkindlichen<br />

Behandlung später keine flächendeckenden<br />

Überprüfungen durchgeführt werden,<br />

plädiert Dr. Dietmaier <strong>für</strong> ein Screening im jungen<br />

Erwachsenenalter: „So ließen sich viele<br />

spätere gelenkersetzende OPs verhindern.“ ➡<br />

20 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Im Zentrum Die Hüfte<br />

dient bei Bewegungen der<br />

Stabilisierung des Körpers<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

21


250000<br />

Hüftprothesen<br />

werden in<br />

Deutschland<br />

jährlich<br />

implantiert<br />

Die Hüfte (Coxa)<br />

ist nach dem Knie<br />

unser größtes Gelenk:<br />

Das obere Ende des<br />

Oberschenkelknochens,<br />

der kugelförmige<br />

Hüftkopf, passt<br />

perfekt in die Hüftgelenkpfanne<br />

und<br />

ermöglicht so Drehbewegungen<br />

des<br />

➡<br />

Welche Funktion hat unsere Hüfte?<br />

Ein zweiter häufiger Auslöser <strong>für</strong> eine<br />

sekundäre Hüftarthrose ist das sogenannte<br />

Impingement, bei dem Oberschenkelhals oder<br />

Hüftkopf schmerzhaft an die Gelenkpfanne<br />

schlagen. „Meist ist überschüssiges Knochenmaterial<br />

<strong>für</strong> diese Unwucht verantwortlich“,<br />

erklärt Prof. Dienst. Weitere, seltenere Ursachen<br />

<strong>für</strong> eine Arthrose sind beispielsweise<br />

entzündlich-rheumatische Krankheitsbilder,<br />

Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes oder<br />

andere Gelenkerkrankungen. Auch Kontaktsportarten,<br />

zu denen etwa Fußball, Eishockey,<br />

Handball, Tennis oder Kampfsport zählen,<br />

fördern den vorzeitigen Gelenkverschleiß: Im<br />

Profibereich haben oft schon Teenager mit<br />

Hüftproblemen zu kämpfen.<br />

Welche Medikamente helfen?<br />

„Medikamente sind bei fortgeschrittener<br />

Arthrose ein wichtiger Türöffner <strong>für</strong> die Erreichbarkeit<br />

des Gelenks durch mechanischmanuelle<br />

Verfahren“, sagt Mediziner Dr. Martin<br />

Dietmaier. Im Akutfall wird die Einnahme<br />

oder Anwendung nichtsteroidaler Schmerzmittel<br />

(NSAR) empfohlen, da diese außerdem<br />

die Entzündung lindern. Viele Ärzte spritzen<br />

Wirbelsäule<br />

Beckenknochen<br />

Hüftgelenkpfanne<br />

Hüftkopf<br />

Oberschenkelhals<br />

Trochanter major<br />

Oberschenkelknochen<br />

Beins in mehrere Richtungen.<br />

Damit<br />

das reibungslos funktioniert,<br />

sind die<br />

Knochen mit einer<br />

Knorpelschicht überzogen.<br />

Umhüllt wird<br />

das Ganze von einer<br />

Kapsel: Ihre Aufgabe<br />

ist es, das Gelenk zu<br />

stabilisieren und Gelenkschmiere<br />

zu produzieren<br />

(Synovialflüssigkeit),<br />

die den<br />

Knorpel nährt. Muskeln<br />

und Bänder<br />

stützen das Konstrukt.<br />

Die Hüfte trägt den<br />

ganzen Körper. Deshalb<br />

ist sie auch<br />

besonders anfällig<br />

<strong>für</strong> Verschleiß.<br />

nach wie vor Kortison und lokale Betäubungsmittel<br />

ins Gelenk.<br />

Neue Verfahren. In den vergangenen Jahren<br />

hat sich die „Plättchenreiche Plasmatherapie“<br />

(PRP) etabliert, <strong>für</strong> die dem Patienten<br />

etwas Blut abgenommen wird, aus dem Plasma<br />

mit einem hohen Anteil an Blutplättchen<br />

extrahiert und ins schmerzende Hüftgelenk<br />

injiziert wird. Die Studienlage zur PRP bei<br />

Arthrose ist allerdings nicht eindeutig; gesetzliche<br />

Kassen zahlen die Therapie nur selten.<br />

„Meiner Erfahrung nach kann die PRP ein Gelenk<br />

nichtentzündlich stabilisieren, sollte aber<br />

in Kombination mit angepasster Physio- und<br />

physikalischer Therapie angewendet werden“,<br />

so Dr. Dietmaier. Ob durch die Wachstumsfaktoren<br />

in den Blutplättchen wie beabsichtigt<br />

Knorpelgewebe nachwachse, sei allerdings<br />

fraglich. Um etwa die Gleitfähigkeit des Knorpels<br />

zu verbessern, könne danach auch Hyaluron<br />

ins Gelenk gespritzt werden.<br />

Als aussichtsreiche neue Behandlungsmethode<br />

gegen Arthrose gilt die Injektion aufbereiteter<br />

Stammzellen unter anderem aus<br />

körpereigenem Fettgewebe (Stammzellentherapie),<br />

die wie die PRP einen regenerativen<br />

Ansatz verfolgt. Das Verfahren ist aber noch<br />

unzureichend erprobt und derzeit nur eingeschränkt<br />

zugelassen.<br />

Welche physiotherapeutischen<br />

Maßnahmen sind sinnvoll?<br />

Für die Prävention sowie das Aufhalten einer<br />

beginnenden Arthrose spielt Krankengymnastik<br />

mit gezielten Kräftigungs- und Dehnübungen<br />

eine wichtige Rolle. Geht es um stark fortgeschrittene<br />

Hüftbeschwerden, messen viele<br />

Studien ihr allerdings in puncto Wirksamkeit<br />

keine große Bedeutung mehr bei: „Das liegt<br />

daran, dass physiotherapeutische Übungen<br />

häufig nicht intensiv genug auf das Gelenk<br />

Einfluss nehmen“, erklärt Dr. Dietmaier.<br />

Gelenkerhalt. Auch die oft fehlende Kombination<br />

mit medikamentöser Therapie behindert<br />

die Wirksamkeit. Doch es gibt effektive<br />

mechanisch-manuelle Verfahren: „Bringt der<br />

Behandler die nötige Expertise mit, kann er<br />

mit der Distraktionstechnik versuchen, Oberschenkelkopf<br />

und Hüftpfanne voneinander zu<br />

lösen, wodurch die Gelenkkapsel mechanisch<br />

flexibilisiert und dabei angeregt wird, wieder<br />

mehr Synovialflüssigkeit zu produzieren. Zusätzlich<br />

entspannen sich infolgedessen reflektorisch<br />

typischerweise betroffene Muskeln<br />

und Faszien um das Gelenk herum, was zusammen<br />

mit der verbesserten internen Versorgung<br />

Schmerzen lindert und den Erhalt des<br />

Gelenks fördert“, so der Experte. ➡<br />

22 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an<br />

Bei Hämorrhoiden<br />

I ch setze<br />

8 Tipps <strong>für</strong> gesunde Gelenke<br />

auf schnelle<br />

Wirkung<br />

➊ Viel bewegen: Jede Mobilisierung „schmiert“ die Gelenke.<br />

Muskeln geben Halt und können in jedem Alter aufgebaut<br />

werden. Gut sind z. B. Wandern, Walken, Schwimmen, (Aqua-)<br />

Gymnastik oder Radfahren.<br />

➋ Täglich dehnen: Wer morgens und abends fünf Minuten<br />

Dehnübungen absolviert, hält die Hüfte beweglich und beugt<br />

Muskelverkürzungen vor.<br />

➌ Richtig stehen und sitzen: gleichmäßig auf beiden<br />

Beinen stehen, Füße hüftbreit auseinander. Beim Sitzen<br />

die Beine nicht übereinanderschlagen, Gewicht auf beide<br />

Sitzknochen verteilen.<br />

➍ Übergewicht vermeiden: Es belastet die Hüfte<br />

und beschleunigt den Knorpelabbau. Eine Formuladiät<br />

eignet sich zur Gewichtsabnahme und als Einstieg<br />

in eine Ernährungsumstellung, da sich meist<br />

schnell Erfolge auf der Waage zeigen.<br />

➎ Bequem kleiden: Enge Hosen können schädlichen Druck<br />

auf die Hüftregion ausüben („Jeans-Krankheit“).<br />

➏ Gute Schuhe tragen: Auf High Heels besser verzichten.<br />

Absätze sollten nicht einseitig abgelaufen sein. Bei Fehlstellungen<br />

der Füße Einlagen bzw. orthopädische Schuhe<br />

verschreiben lassen.<br />

➐ Bewusster ernähren: Ein hoher Fleischkonsum<br />

kann Entzündungsprozesse im<br />

Körper beschleunigen. Positiv dagegen<br />

wirken Walnuss-, Raps- oder Leinöl,<br />

Makrele, Lachs und Hering. Sie enthalten<br />

entzündungshemmende Eicosapentaensäure,<br />

die zu den essenziellen Omega-3-<br />

Fettsäuren zählt. Diese steckt häufig auch in Nahrungsergänzungsmitteln<br />

<strong>für</strong> das Gelenk.<br />

➑ Verspannungen und Schmerz behandeln: Sonst<br />

kann es durch Ausweichhaltungen zu weitreichenderen<br />

Problemen kommen. Hilfreich sind Wärmeoder<br />

Kälteanwendungen sowie nichtsteroidale<br />

Antirheumatika. Homöopathische Mittel sollen die<br />

Beschwerden auf sanfte Art lindern.<br />

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15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

23


➡ Wann muss operiert werden?<br />

Unterschieden werden gelenkerhaltende und -ersetzende<br />

Eingriffe an der Hüfte. Erstere werden bundesweit<br />

nur von wenigen Spezialisten durchgeführt, zu<br />

denen Prof. Michael Dienst gehört: „Bei hochgradigen<br />

Dysplasien, einem Impingement und entzündlichen<br />

Veränderungen im Gelenk, die früh und schnell zu einer<br />

Arthrose führen können, sollten gelenkerhaltende und<br />

meist arthroskopisch – also minimalinvasiv – durchgeführte<br />

OPs nicht zu lange hinausgezögert werden.“ Ziel<br />

dabei sei es, die Belastungsverhältnisse im Gelenk zu<br />

normalisieren: „Bei einer Dysplasie muss die Gelenkpfanne<br />

aus dem Becken herausgelöst und wieder in<br />

Nordic Walking Die Stöcke helfen, die Belastung auf<br />

das Hüftgelenk pro Schritt deutlich zu reduzieren<br />

Therapien<br />

Entzündliche<br />

Prozesse im<br />

Hüftgelenk<br />

können eine<br />

Operation zur<br />

Erhaltung oder<br />

zum Einsatz<br />

eines Implantats<br />

zur Folge haben<br />

Bei beginnender Arthrose schnell aktiv werden<br />

Physiotherapeut<br />

Albert Jakob<br />

betreute jahrelang<br />

namhafte Sportler,<br />

u. a. die deutsche<br />

Eishockey- und<br />

Basketball-Nationalmannschaft.<br />

Heute<br />

betreibt er zwei physiotherapeutische<br />

Praxen in München und ist gefragter<br />

Dozent und Ausbilder. Eines seiner<br />

Spezialthemen ist Hüftarthrose.<br />

? Herr Jakob, angenommen, es zwickt<br />

erstmals im Hüftbereich: Augen zu<br />

und durch – oder sollte man besser<br />

schnell zum Arzt gehen?<br />

Wenn der Körper ein Schmerzsignal<br />

abgibt, ist er in der Regel schon ein<br />

paar Schritte weiter. Deshalb gilt: möglichst<br />

schnell aktiv werden. Je früher<br />

bei einer beginnenden Hüftarthrose<br />

eine Physiotherapie begonnen und<br />

der Patient gezielt sportlich aktiv wird,<br />

desto besser die Prognose. Eine von<br />

mir durchgeführte, intensive manuelle<br />

Therapie hat schon viele Profisportler,<br />

meist Läufer, wieder zurück in ihren<br />

Beruf gebracht.<br />

? Was kann außer Schmerzmitteln<br />

gegen akute Beschwerden helfen?<br />

Typisch ist eine erhöhte Schmerzausstrahlung<br />

in die Leiste bis hinab zur<br />

Innenseite des Knies. Hinzu kommt eine<br />

Druckempfindlichkeit auf der Außenseite<br />

des Oberschenkels mit schwer<br />

verschiebbarem Gewebe. Ich empfehle<br />

ein Sitzbad in 38 bis 40 Grad warmem<br />

Wasser. Unterschenkel und Oberkörper<br />

bleiben draußen, um im betroffenen<br />

Bereich eine Überwärmung mit Mehrdurchblutung<br />

zu erzielen. Das beruhigt<br />

den hüftversorgenden Nerv, kurbelt den<br />

Gewebestoffwechsel an, entspannt die<br />

umliegende Muskulatur. Ist das Gelenk<br />

entzündet, können gezielte Kaltwassergüsse<br />

helfen. Wohldosierte Dehnübungen<br />

nach den Anwendungen vergrößern<br />

den Bewegungsfreiraum der Hüfte. Wer<br />

eine Faszienrolle oder einen Igelball hat,<br />

kann damit langsam über das druckempfindliche<br />

Areal am Oberschenkel rollen,<br />

um Verklebungen zu lösen.<br />

? Welche Sitzposition belastet<br />

die Hüfte am wenigsten?<br />

Wer sich auf die vordere Stuhlkante<br />

setzt und abwechselnd ein Bein unter<br />

den Stuhl schiebt, trainiert die wichtige<br />

Hüftstreckung. Da der Knorpel von<br />

Synovialflüssigkeit lebt, deren Menge<br />

und Qualität durch jede Bewegung der<br />

Gelenkkapsel steigt, ist es sinnvoll, die<br />

Sitzposition häufig zu variieren und sich<br />

zwischendurch immer wieder hinzustellen<br />

und herumzulaufen. Wer rastet,<br />

der rostet!<br />

? Klingt einleuchtend. Nur, was tun,<br />

wenn jeder Schritt schmerzt?<br />

Nehmen Sie zwei Nordic-Walking-<br />

Stöcke als Gehhilfe: Damit entlasten Sie<br />

Ihr Hüftgelenk pro Schritt um fünf Kilo.<br />

Bei einer Strecke von 1 000 Metern<br />

kommen so fünf Tonnen Gewicht zusammen.<br />

Ansonsten empfehle ich viel<br />

Bewegung im Wasser, weil der Auftrieb<br />

je nach Wassertiefe bis zu zwei Drittel<br />

unseres Körpergewichts schluckt und<br />

der Wasserdruck das Hüftgelenk über<br />

die Muskulatur direkt stimuliert.<br />

24 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


die richtige Position gebracht werden; bei einem<br />

Impingement wird das überschüssige Knochenmaterial<br />

entfernt.“<br />

Was die Implantation künstlicher Hüftgelenke<br />

(Hüftendoprothesen) betrifft, führt Deutschland<br />

mit rund 250 000 Eingriffen jährlich (ca. 3 pro 1 000<br />

Einwohner) die weltweite Statistik an – weshalb<br />

deutsche Hüftchirurgen regelmäßig dem Vorwurf<br />

ausgesetzt sind, zu viel zu operieren. „Ist eine neue<br />

Hüfte angedacht, sollte man sich eine Zweitmeinung<br />

bei einem Arzt einholen, der selbst nicht chirurgisch<br />

tätig ist“, empfiehlt Dr. Dietmaier. Grundsätzlich<br />

entscheide immer der Patient selbst über<br />

eine prothetischen Versorgung: „Wird der Schmerzmittelverbrauch<br />

zu hoch und sind konservative<br />

Therapiekombinationen bei weiterhin hohem Leidensdruck<br />

voll ausgeschöpft, sollte konsequent zu<br />

dieser geraten werden.“<br />

Richtiger Zeitpunkt. Für Prof. Dienst ist der<br />

künstliche Gelenkersatz spätestens dann notwendig,<br />

wenn sich die hüftumgebende Muskulatur<br />

durch verminderten Gebrauch, reduzierte Beweglichkeit<br />

und Ersatzbewegungen zurückbildet und<br />

verkürzt: „Solche Veränderungen sind später nur<br />

noch bedingt zu beheben, ziehen nach einer dann<br />

erfolgten OP eine deutlich längere Rehabilitation<br />

nach sich und können zu Schäden und dauerhaften<br />

Schmerzen in anderen Bereichen wie Wirbelsäule<br />

und Kreuz-Darmbein-Gelenk führen.“<br />

Obwohl sich Implantate und OP-Techniken deutlich<br />

verbessert haben, sollten sich Patienten über<br />

mögliche Risiken im Klaren sein: „Im Schnitt<br />

kommt es international bei zwei von 100 Operationen<br />

zu Komplikationen – meist handelt es sich um<br />

Infektionen“, erklärt Prof. Dienst. Zudem stellt sich<br />

Studien zufolge in einigen Fällen nach dem Eingriff<br />

nicht die erwünschte Schmerzfreiheit ein.<br />

Kribbeln? Brennen?<br />

Taubheitsgefühl?<br />

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Wie geht es nach einer<br />

gelenkersetzenden OP weiter?<br />

Nach dem Eingriff bleibt der Patient in der Regel<br />

fünf bis acht Tage im Krankenhaus. Im Anschluss<br />

ist eine dreiwöchige stationäre Reha üblich, die<br />

Krankengymnastik sowie Gang- und Gleichgewichtsübungen<br />

beinhaltet und den Patienten im<br />

Umgang mit seiner Prothese schult. „Nach der Entlassung<br />

sind kurze Gehstrecken wieder ohne Hilfe<br />

möglich“, erklärt Prof. Michael Dienst. Eine sitzende<br />

Tätigkeit kann jeweils fünf bis acht Wochen, Freizeitsport<br />

vier bis sechs Monate nach dem Eingriff<br />

wieder aufgenommen werden: „Da auch Implantate<br />

verschleißen, sollten Maximalbelastungen wie ambitionierter<br />

Langstreckenlauf oder regelmäßiger<br />

Kontaktsport vermieden werden“, rät der Orthopäde<br />

abschließend.<br />

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werden. Therapie oder Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen,<br />

sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken und<br />

Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt<br />

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1. Schreeb et al. Comparative bioavailability of two vitamin B1 preparations: benfotiamine<br />

and thiamine mononitrate. Eur J Clin Pharmacol 1997, 52:319-320.<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

25


Dossier Sehen<br />

26 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Ein Leben ohne<br />

Brille<br />

Viele Menschen träumen davon. My Life erklärt, wie auch Sie<br />

mithilfe von mikrochirurgischen Techniken besser sehen können.<br />

Es muss nämlich nicht immer Lasern sein<br />

→<br />

Als Kristine Weitzels ihren Lebensgefährten<br />

im Supermarkt nur noch schemenhaft<br />

sah und ihn kaum mehr von anderen<br />

Menschen unterscheiden konnte, wurde ihr<br />

klar: So kann es nicht weitergehen. Die Heilpraktikerin<br />

musste zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

seit zwei Jahren eine Brille tragen. Sie<br />

war kurzsichtig geworden, die Werte hatten<br />

sich innerhalb kurzer Zeit deutlich verschlechtert.<br />

„Aber ich hasste das Ding, setzte es notgedrungen<br />

nur zum Autofahren auf und schon<br />

gar nicht beim Einkaufen.“ Bei ihrem Schlüsselerlebnis<br />

im Supermarkt war ihr Freund „auf<br />

einmal weg“, sie sah nur noch dunkel gekleidete<br />

Schatten. Das habe richtiggehend Panik in<br />

ihr ausgelöst.<br />

Augenmedizin nach Schema F war einmal<br />

Gibt es Alternativen zur Brille? Kristine Weitzels<br />

informierte sich – und stieß schnell auf<br />

künstliche Linsen, die ihre Kurzsichtigkeit<br />

korrigieren würden. Ihr Augenarzt erklärte<br />

ihr, dass in ihrem Fall ein Austausch ihrer natürlichen<br />

Linsen der beste Weg sei, der Eingriff<br />

also kein rein kosmetischer sein werde.<br />

Weil die heute 55-Jährige einen beginnenden<br />

grauen Star hatte, wäre der Austausch ohnehin<br />

bald nötig gewesen. Seit gut fünf Jahren<br />

trägt sie nun sogenannte Trifokallinsen in den<br />

Augen – und fühlt sich wie befreit. „Ich ließ<br />

beide Augen gleichzeitig operieren und konnte<br />

eigentlich direkt danach wieder scharf sehen.“<br />

Den Grad der Fehlsichtigkeit (die Dioptrien)<br />

bestimmen, Brillengläser schleifen lassen oder<br />

Kontaktlinsen anpassen: Augenmedizin nach<br />

Schema F war einmal. Heute bietet sich der<br />

wachsenden Zahl fehlsichtiger Menschen ➡<br />

➡ Die moderne<br />

Augenheilkunde<br />

sucht nach<br />

personalisierten,<br />

auf den Einzelfall<br />

zugeschnittenen<br />

Lösungen<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

27


Dossier Sehen<br />

6 000<br />

Euro kann das Einsetzen<br />

zweier neuer Linsen zur Korrektur<br />

einer Fehlsichtigkeit kosten<br />

40,1<br />

Millionen Erwachsene<br />

(ab 16) gelten in Deutschland<br />

als fehlsichtig<br />

127<br />

Millionen<br />

Lichtrezeptoren<br />

befinden sich auf<br />

der Netzhaut<br />

6,4<br />

Milliarden Euro gaben die<br />

Deutschen 2019 bei Optikern aus


25<br />

Prozent der<br />

Deutschen<br />

sind kurzsichtig.<br />

Und es werden<br />

immer mehr<br />

7 866<br />

Ärzte waren Ende 2019 in der Augenheilkunde<br />

tätig. 1 089 davon in Kliniken. Das Fach zählt<br />

in der Medizin damit zu den kleineren<br />

➡ eine große Vielfalt korrigierender Eingriffe<br />

an. Die Ophthalmologie, die Augenheilkunde,<br />

sucht nach personalisierten, auf den Einzelfall<br />

zugeschnittenen Lösungen. Wer besser sehen,<br />

aber keine Brille tragen will, hat mehr Möglichkeiten<br />

als je zuvor.<br />

Verbreitetes Leiden. Unser Sinnesorgan<br />

<strong>für</strong> die Wahrnehmung von Lichtreizen, die<br />

vielleicht wichtigste Verbindung zur Welt,<br />

kann sich im Laufe eines Menschenlebens auf<br />

sehr unterschiedliche Weise verändern. Bei nahezu<br />

zwei von drei Bundesbürgern ab 16 Jahren<br />

ist eine Fehlsichtigkeit bekannt und wird<br />

behandelt, so eine Statistik des Berufsverbands<br />

der Augenärzte (BVA). Weichen die Größenverhältnisse<br />

im Augapfel nur wenige Zehntel<br />

Millimeter von der Norm ab, bildet sich Kurzoder,<br />

seltener, Weitsichtigkeit aus (siehe Grafik<br />

S. 33). Im fünften Lebensjahrzehnt dann wird<br />

fast jeder langsam altersweitsichtig, die bis dahin<br />

Normalsichtigen meist früher als die Kurzsichtigen.<br />

Und trübt sich im noch höheren<br />

Alter schließlich die Linse ein, sprechen Mediziner<br />

von Katarakt und Laien von grauem<br />

Star. Der in diesen Fällen vorgesehene Austausch<br />

der Linse ist Routine, zählt mit jährlich<br />

etwa 800 000 zu den häufigsten Eingriffen in<br />

Deutschland überhaupt.<br />

Die Katarakt-Operation erstatten die gesetzlichen<br />

Krankenkassen, wer dagegen nur<br />

die Brille ersetzen will, muss selbst bezahlen.<br />

Kristine Weitzels nennt die rund 4000 Euro,<br />

die ihr über die normale Kassenleistung<br />

hinausgehender Linsenaustausch gekostet hat,<br />

„eine der besten Investitionen meines Lebens“.<br />

Sehkraft wie vor Jahrzehnten<br />

2018 erhielten der Franzose Gérard Mourou<br />

und die Kanadierin Donna Strickland den Nobelpreis<br />

<strong>für</strong> Physik <strong>für</strong> ihre Arbeiten an Laserpulsen,<br />

die feinste Gewebe präzise verändern<br />

können. Das schuf die Grundlage <strong>für</strong> die refraktive<br />

Chirurgie, die seit nunmehr gut zwei<br />

Jahrzehnten mit gebündeltem Licht Schnitte<br />

in die Hornhaut setzt oder winzige Teile wegfräst<br />

und so Kurz- und Weitsichtigkeit behebt.<br />

Aber die Methode – am häufigsten kommt die<br />

unter der Bezeichnung Lasik bekannte Form<br />

zum Einsatz – hat Grenzen, wird bei starker<br />

Fehlsichtigkeit zusehends schwierig.<br />

Minimalinvasive augenchirurgische Eingriffe<br />

überwinden einen Teil dieser Limits und führen<br />

in einigen Fällen direkt vom Maulwurfsdasein<br />

zum Adlerblick. Laut Prof. Urs Voßmerbäumer,<br />

Leiter der Refraktiven Chirurgie an<br />

der Universitäts-Augenklinik Mainz, machen<br />

es neueste Operationsmethoden und Materialien<br />

möglich, „dass wir Patienten visuelle ➡<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

29


Dossier Sehen<br />

Millimeterarbeit<br />

Über einen winzigen Schnitt<br />

in der Hornhaut setzt der Arzt die<br />

neue Linse ein. Der Eingriff dauert<br />

nur ungefähr 10 bis 15 Minuten<br />

Entscheidender Augenblick<br />

Eine neue Linse steckt<br />

zusammengefaltet in einem<br />

Applikator. Gleich wird<br />

sie hinter die Hornhaut<br />

geschoben und sich entfalten<br />

OP am Sehorgan Grauer und grüner Star sind die häufigsten Gründe <strong>für</strong><br />

Eingriffe am Auge. Immer öfter korrigieren Ärzte auch Fehlsichtigkeit operativ<br />

Nach der neuen<br />

Glaukom-<br />

Operation sinkt<br />

der Druck<br />

im Auge<br />

Prof. Dr. med.<br />

Nils Loewen,<br />

Leiter Sektion Glaukom<br />

an der Universitäts-<br />

Augenklinik Würzburg<br />

➡ Fähigkeiten geben, die sie entweder nie<br />

oder schon jahrzehntelang nicht mehr hatten“.<br />

Ein Patient mit einer künstlichen Hüfte könne<br />

nicht schneller laufen als zuvor, sagt der<br />

Facharzt. „Aber wenn wir jemanden, der sein<br />

Leben lang kurzsichtig war, eine Multifokallinse<br />

einsetzen, kann der unter Umständen<br />

besser sehen denn je.“<br />

Augenärzte empfehlen das Lasern ohne allzu<br />

große Gefahren bisher nur bei einer eher<br />

moderaten Sehschwäche. Lasik und ähnliche<br />

Methoden eigneten sich bei Kurzsichtigkeit<br />

bis maximal minus acht Dioptrien, erklärt<br />

Dr. Thomas Will, leitender Oberarzt im Medizinischen<br />

Versorgungszentrum Augenheilkunde<br />

in Fürth. „Bei höheren Werten ist das zu riskant,<br />

weil zu viel Gewebe abgetragen wird.“ Ab<br />

einer Kurzsichtigkeit von minus drei Dioptrien<br />

verweist Dr. Will im Patientengespräch<br />

daher auch auf die Möglichkeit, Kontaktlinsen<br />

zu implantieren.<br />

Option <strong>für</strong> Jüngere. Im Auge bewirken diese<br />

sogenannten phaken Intraokularlinsen (oft<br />

auch mit ICL abgekürzt) eine Korrektur des<br />

Sehens. Sie werden, anders als bei der Grauer-<br />

Star-Operation, zusätzlich eingesetzt, die natürliche<br />

Linse bleibt erhalten. ICLs gelten als<br />

besonders geeignet <strong>für</strong> jüngere Patienten, die<br />

sich nicht an eine Brille oder herkömmliche<br />

Kontaktlinsen gewöhnen können. Eitelkeit ist<br />

dabei selten das einzige Motiv. Ohne Sehhilfe<br />

leben zu wollen, sei mehr als Lifestyle, weiß<br />

der Augenexperte: „Mit einer Fehlsichtigkeit<br />

von ein, zwei Dioptrien können Sie auch mit<br />

Brille gut leben, die optische Abbildung ist damit<br />

absolut in Ordnung. Sie ist aber eine Katastrophe<br />

bei zehn oder 15 Dioptrien. Dann<br />

verkleinern die Brillengläser das Bild dramatisch,<br />

zudem sind sie extrem dick und schwer.<br />

Darunter können Menschen sehr leiden.“<br />

Tägliche Belastung. Anja Blaszczyk gefiel<br />

sich mit Brille nie. Bei einer Kurzsichtigkeit<br />

von fast acht Dioptrien auf beiden Augen und<br />

starker Hornhautverkrümmung musste die<br />

Ingolstädterin mehr als 20 Jahre lang eine<br />

Brille tragen, die ihre Augen optisch verkleinerte.<br />

„Außerdem war sie lästig beim Schwimmen<br />

oder in der Sauna. Und ich vermied es<br />

auch immer, auf der Couch einzuschlafen –<br />

aus Angst, die Brille könnte sich verbiegen.“<br />

Schließlich hätten Gläser und Gestell über<br />

600 Euro gekostet. Doch auch mit Kontaktlinsen<br />

sei sie nie zurechtgekommen, sagt die<br />

heute 37-Jährige. „Das Gefriemel im Auge“<br />

habe sie als höchst unangenehm empfunden.<br />

Implantat statt Laser<br />

Zunächst beschloss Anja Blaszczyk, sich die<br />

Augen lasern zu lassen. Beim Vorgespräch mit<br />

dem Arzt kam dann die Enttäuschung. „Da<strong>für</strong><br />

waren meine Werte zu hoch und meine Hornhaut<br />

zu dünn.“ So blieb nur die Möglichkeit,<br />

Kontaktlinsen zu implantieren, auch wenn<br />

das mit Gesamtkosten von gut 6 000 Euro fast<br />

dreimal teurer war als eine Laserbehandlung.<br />

„Aber wenn ich ausrechne, was Brillen und<br />

Sonnenbrillen mich in den nächsten Jahrzehnten<br />

gekostet hätten, war es eine vernünftige<br />

Investition.“<br />

Von dem Implantat im Auge hat Blaszczyk<br />

in den gut zweieinhalb Jahren seit dem Eingriff<br />

nie etwas gespürt. Ganz ohne Brille geht<br />

es jedoch immer noch nicht. Weil ihre Hornhautverkrümmung<br />

nicht vollständig ausgeglichen<br />

werden konnte, trägt sie beim Arbeiten<br />

eine leichte Lesebrille. „Die stört mich aber<br />

nicht. Wenn es <strong>für</strong> mich wichtig ist, bin ich ja<br />

brillenfrei.“ Bei den phaken Linsen gebe es<br />

einen großen Vorteil, ergänzt Augenarzt Dr.<br />

Will: „Die natürliche Augenlinse bleibt erhalten.<br />

Und nur die ist von Natur aus flexibel, um<br />

sich beim Nahsehen scharf zu stellen.“<br />

Kunstlinsen bringen sowohl bei Altersweitsichtigkeit<br />

als auch bei grauem Star jedoch<br />

immer bessere Ergebnisse. Bei den her- ➡<br />

30 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Vier Krankheiten, die das Augenlicht schwächen<br />

Glaukom Retinopathie Keratokonus Makuladegeneration<br />

Schädigung des Sehnervs<br />

Mit dem Augendruck steigt<br />

auch das Risiko <strong>für</strong> grünen Star<br />

Gefäße verschließen sich<br />

Ein hoher Blutzuckerspiegel<br />

setzt der Netzhaut zu<br />

Die Hornhaut wölbt sich …<br />

… und wird dünner. Die Sehschärfe<br />

nimmt langsam ab<br />

Das Sehzentrum degeneriert<br />

Mit zunehmendem Alter erhöht<br />

sich auch die Erkankungsgefahr<br />

Der Kopf des Sehnervs wird<br />

zusehends ausgehöhlt (Foto u.),<br />

das Gesichtsfeld verkleinert sich<br />

eher von den Rändern her (oben).<br />

Etwa eine Million Menschen in<br />

Deutschland sind von grünem<br />

Star betroffen. Helfen Medikamente<br />

nicht, den oft zu hohen<br />

Augendruck zu senken, wendet<br />

etwa Prof. Nils Loewen an der<br />

Universitäts-Augenklinik in<br />

Würzburg häufig die Trabektomchirurgie<br />

an: Er öffnet minimalinvasiv<br />

einen Kanal im Auge,<br />

durch den Kammerwasser abfließen<br />

kann. Prof. Loewen: „Das ist,<br />

als würden Sie einen Siebträger<br />

im Abfluss entfernen. Danach<br />

läuft alles wieder gut ab.“<br />

Der verhängnisvolle Druck<br />

im Auge sinkt. Seine Patientin<br />

Susanne Rehm hat schon eine<br />

herkömmliche Operation gegen<br />

ihr Glaukom hinter sich – und in<br />

schlechter Erinnerung. „Das war<br />

eine große OP mit Vollnarkose.<br />

Ich konnte danach mehrere<br />

Wochen nicht Auto fahren und<br />

bekam über einen längeren<br />

Zeitraum immer wieder Spritzen<br />

ins Auge, die extrem unangenehm<br />

waren.“ Weil der Augendruck<br />

danach stieg, ließ sie<br />

zunächst ein Auge von Prof.<br />

Loewen behandeln. „Der Eingriff<br />

hat keine fünf Minuten gedauert,<br />

und ich war sofort wieder fit.“<br />

Den Augeninnendruck kann man<br />

vorsorglich messen lassen.<br />

Die diabetische Retinopathie<br />

ist die häufigste Erblindungsursache<br />

bei Menschen mittleren<br />

Alters. Typ-1- erkranken öfter als<br />

Typ-2-Diabetiker. Als Folge der<br />

Stoffwechselstörung verschließen<br />

sich Blutgefäße im Auge,<br />

gleichzeitig tritt Blut aus, wodurch<br />

die Netzhaut, das feine<br />

Nervengeflecht im Inneren des<br />

Auges, Schaden nimmt (Foto u.;<br />

oben ein typischer Gesichtsfeldausfall).<br />

Mit Laserstrahlen<br />

vernarben Augenchirurgen die<br />

bereits geschädigten Teile der<br />

Netzhaut. Dadurch reduziert<br />

sich ihr Gesamtsauerstoffbedarf,<br />

und die gesunden Areale haben<br />

wieder mehr Sauerstoff zur<br />

Verfügung.<br />

Medikamente sind eine weitere<br />

Behandlungsoption. Mittels<br />

moderner Instrumente können<br />

schließlich hauchdünne Kanülen<br />

minimalinvasiv ins Auge eingeführt<br />

werden. Möglich ist auch<br />

der Einsatz winziger Implantate,<br />

welche die Wirkstoffe kontinuierlich<br />

freigeben, sodass weniger<br />

Injektionen nötig sind. Kommt<br />

es zu starken Einblutungen in<br />

den fast vollständig aus Wasser<br />

bestehenden Glaskörper des<br />

Auges, wird er häufig entfernt.<br />

Heilbar ist die diabetische Retinopathie<br />

nicht. Als beste Vorsorge<br />

und Therapie gilt, den<br />

Blutzucker unter Kon trolle zu<br />

halten bzw. zu senken.<br />

Meist bricht die Krankheit<br />

zwischen dem 20. und dem<br />

30. Lebensjahr aus, etwa einer<br />

von 2 000 Deutschen ist betroffen.<br />

Die Hornhaut verformt sich<br />

konisch (kegelförmig, Foto u.).<br />

Die Ursache ist unbekannt.<br />

Gene spielen nur bei einem Teil<br />

der Fälle eine Rolle, möglicherweise<br />

fördert eine mechanische<br />

Belastung – etwa starkes Reiben<br />

der Augen – das Fortschreiten.<br />

Die Hornhaut ist der frontale<br />

Abschluss des Augapfels und<br />

damit <strong>für</strong> die Lichtbrechung<br />

zuständig. Betroffene sehen oft<br />

sehr verzerrt (Foto o.) und sind<br />

blendempfindlich. In einem<br />

frühen Stadium helfen Brillen<br />

und Kontaktlinsen. Auch diese<br />

Krankheit kann minimalinvasiv<br />

behandelt werden.<br />

Drohte Patienten lange als<br />

letztes Mittel eine Hornhauttransplantation,<br />

setzen Augenchirurgen<br />

heute mithilfe des<br />

Femtosekundenlasers zunächst<br />

Ringsegmente oder Ringe ein,<br />

die die Hornhaut stabilisieren<br />

und die Sehfähigkeit verbessern.<br />

Müssen sie doch eine<br />

Transplantation durchführen,<br />

greifen sie auf Spenderhornhäute<br />

zurück. Diese organisiert<br />

die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Gewebetransplantation, eine<br />

von Kliniken getragene Institution.<br />

Im Jahr 2019 vermittelte<br />

sie 3 605 Augenhornhäute.<br />

Sie ist die häufigste Erblindungsursache<br />

im höheren Alter,<br />

zwei Millionen Menschen in<br />

Deutschland leiden daran.<br />

Betroffen vom schleichenden<br />

Funktionsverlust ist jener Teil<br />

der Netzhaut (Makula), in dem<br />

sich der Punkt des schärfsten<br />

Sehens befindet (Foto u.). Die<br />

Makula hat einen Durchmesser<br />

von 1,5 Millimetern. Folglich ist<br />

das Zentrum des Gesichtsfelds<br />

beim Geradeausblicken als<br />

Erstes betroffen (Foto o.).<br />

Man unterscheidet zwischen<br />

trockener und feuchter<br />

Makuladegeneration. Bei der<br />

weitaus häufigeren trockenen<br />

Form gibt es bislang keine<br />

Heilungsmöglichkeit. Forschungen<br />

bestätigen bei der feuchten<br />

Makuladegeneration eine Wirksamkeit<br />

von Medikamenten,<br />

die intravitreal, d. h. in den<br />

Glaskörper injiziert werden. Da<br />

es darum geht, Gefäße zurückzudrängen,<br />

die zur Makula<br />

sprießen, handelt es sich meist<br />

um Wachstumshemmer. Auch<br />

Laser werden eingesetzt.<br />

Neben genetischen Faktoren,<br />

dem Alter, einigen seltenen Vergiftungen<br />

sowie Grunderkrankungen<br />

gilt Rauchen als großer<br />

Risikofaktor. Sehtests auf Makuladegeneration<br />

präsentieren<br />

meist Gitterraster. Sieht man die<br />

geraden Linien als gewölbt, kann<br />

das ein Warnhinweis sein.


Dossier Sehen<br />

Eine kurze Geschichte der Brille<br />

Der Lesestein, eine dicke,<br />

konvexe Linse, geht wohl auf<br />

den 1040 in Kairo verstorbenen<br />

Wissenschaftler Alhazen<br />

zurück. Das Foto zeigt ein<br />

Exemplar auf einem sächsischen<br />

Arzneimittelrezept<br />

des 18. Jahrhunderts.<br />

Die Nietbrille, entstanden<br />

um 1285 im Raum Venedig,<br />

war die erste binokulare<br />

Sehhilfe. Der Maler Friedrich<br />

Herlin verpasste ein solches<br />

Modell dem heiligen Petrus<br />

auf seinem 1466 vollendeten<br />

Altarbild in Rothenburg o.d.T.<br />

Die Bügelbrille folgte der<br />

Nietbrille. Die Gläser wurden<br />

nicht mehr durch ein Nietgelenk,<br />

sondern durch einen<br />

starren Bügel verbunden.<br />

Brille und Holzetui im Bild<br />

links stammen aus dem<br />

17. Jahrhundert.<br />

Das Monokel, eine zur<br />

Korrektur der Kurzsichtigkeit<br />

geschliffene Linse, wurde im<br />

19. Jahrhundert zu einer Art<br />

Statussymbol der Mächtigen<br />

und der Gebildeten. Links der<br />

britische Politiker Joseph<br />

Chamberlain im Jahr 1903.<br />

Heinz Erhardts Brillen<br />

zählten zu den Erkennungszeichen<br />

des 1979 verstorbenen<br />

Komikers. Sie wurden<br />

später extra nachproduziert.<br />

Einige Zeit trugen derartige<br />

Hornbrillen den Beinamen<br />

„Kassengestell“.<br />

Farbige Kontaktlinsen<br />

machte etwa der USamerikanische<br />

Rockmusiker<br />

Marilyn Manson zu extravaganten<br />

Accessoires der<br />

Popkultur. Sie sind selbstverständlich<br />

auch ohne<br />

Dioptrien erhältlich.<br />

➡ kömmlichen Katarakt-Operationen setzen<br />

die Ärzte am häufigsten Monofokallinsen ein.<br />

Diese zahlt die Krankenkasse. Monofokallinsen<br />

erzeugen einen Brennpunkt auf der Netzhaut<br />

und ermöglichen dadurch scharfes Sehen<br />

nur in einem bestimmten Abstand – je nach<br />

Bedarf in die Ferne oder in die Nähe. Mittlerweile<br />

erhalten viele Patienten deren Weiterentwicklung,<br />

sogenannte Trifokallinsen, die<br />

über drei Brennpunkte verfügen und damit<br />

eine optimale Sicht im Nah-, Zwischen- und<br />

Fernbereich ermöglichen sollen.<br />

Störende Halos. In dieser Vielseitigkeit liegt<br />

freilich auch der Nachteil der Trifokallinsen.<br />

Weil sie mehrere unterschiedliche Brechstärken<br />

haben, erhält das Gehirn gleichzeitig mehrere<br />

Bilder – und muss sich das richtige <strong>für</strong> die<br />

unterschiedlichen Sehbereiche aussuchen. Das<br />

kann automatisch funktionieren, klappt allerdings<br />

nicht bei allen Patienten. Meist erzielen<br />

Trifokallinsen außerdem einen schlechteren<br />

Kontrast und auch eine etwas geringere Sehschärfe<br />

als Monofokallinsen. Daneben sehen<br />

ihre Träger häufig schlechter in der Dämmerung<br />

und in der Dunkelheit. Manche Patienten<br />

nehmen dann Ringe, sogenannte Halos,<br />

um Lichtquellen wahr.<br />

Die „Universallinse“ gibt es nicht<br />

Gute Augenärzte legen daher Wert darauf, die<br />

Sehfähigkeiten ihrer Patienten sorgfältig zu<br />

messen und sie ausführlich zu beraten. Zu den<br />

Voraussetzungen, die <strong>für</strong> eine Trifokallinse<br />

sprechen, zählt, dass die Pupille bei starkem<br />

Licht nicht zu eng wird, die Hornhaut nicht zu<br />

unregelmäßige Strukturen aufweist und keine<br />

Altersdegeneration auf der Netzhaut vorliegt.<br />

Dr. Eduard Haefliger, Klinikgründer der Vista<br />

Gruppe in der Schweiz: „Der Arzt muss genau<br />

herausfinden, was dem Patienten wichtig ist.<br />

Handelt es sich um einen Akademiker, der<br />

gern liest und deshalb auf den Nahbereich besonders<br />

angewiesen ist, oder um einen Naturfreund,<br />

dem das Sehen in die Ferne viel bedeutet?<br />

Es gibt keine Linse, die allen passt.“<br />

Implantierte Gleitsichtbrille. Dr. Armin<br />

Scharrer, 1. Vorsitzender des Bundesverbands<br />

Deutscher Ophthalmochirurgen, hat in seinem<br />

Leben über 45000 Augenoperationen durchgeführt<br />

– und sich selbst schon die Linsen ausgesucht,<br />

die er einsetzen lassen will, sobald<br />

der graue Star kommt. Er ist begeistert von<br />

den sogenannten EDoF-Linsen. Die Abkürzung<br />

steht <strong>für</strong> „Enhanced Depth of Focus“, auf<br />

Deutsch: verbesserte Tiefenschärfe. EDoF-Linsen<br />

wirkten wie eine implantierte Gleitsichtbrille,<br />

schwärmt der Spezialisit <strong>für</strong> Augen- ➡<br />

32 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Fenster zur Welt<br />

Das menschliche Auge funktioniert wie<br />

eine Kamera. Hornhaut und Linse nehmen<br />

das einfallende Licht auf. Die Iris regelt, in<br />

welcher Stärke es auf die Netzhaut trifft<br />

Sklera<br />

Netzhaut<br />

(Retina)<br />

Zapfen<br />

Stäbchen<br />

Iris<br />

Hornhaut<br />

Linse<br />

Sinneszellen Die Zapfen sind <strong>für</strong> das<br />

Sehen bei Tag (photopisches Sehen)<br />

und die Farbwahrnehmung zuständig,<br />

die Stäbchen <strong>für</strong> das Sehen in<br />

der Dämmerung/Nacht<br />

(skotopisches Sehen)<br />

Sehnerv<br />

Objektiv und Blende Die mit Farbpigmenten<br />

ausgestattete Iris besitzt eine<br />

Muskulatur. Mit ihr kann sie den Durchmesser<br />

der Pupille verändern – und so<br />

den Lichteinfall regulieren<br />

Sehrinde<br />

Kurzsichtigkeit Bei der Myopie<br />

treffen die Lichtstrahlen vor der<br />

Netzhaut zusammen, weil die<br />

Brechkraft des Auges zu stark<br />

oder das Auge selbst zu lang ist.<br />

Daraus entsteht ein Abbildungsfehler.<br />

Das Maß <strong>für</strong> die Brechkraft<br />

ist die Dioptrie<br />

Gesundes Auge Der Brennpunkt<br />

der Lichtstrahlen liegt<br />

auf der Netzhaut, genauer im<br />

„gelben Fleck“ (Macula lutea)<br />

mit der Fovea centralis, dem Ort<br />

des schärfsten Sehens. Dort<br />

erreichen die farbempfindlichen<br />

Zapfen ihre höchste Dichte<br />

Weitsichtigkeit Die Lichtstrahlen<br />

treffen hinter der Netzhaut<br />

zusammen. Der eigentlich Übersichtigkeit<br />

(Hyperopie) genannte<br />

Sehfehler lässt entfernte Objekte<br />

schärfer erscheinen als nahe. Die<br />

Alterssichtigkeit (Presbyopie)<br />

hat ähnliche Effekte<br />

Wo die Bilder entstehen<br />

Die Nervenzellen des im<br />

Hinterkopf liegenden visuellen<br />

Cortex (Sehrinde) nehmen die<br />

durch den Sehnerv gelieferten<br />

Impulse auf und verarbeiten sie.<br />

Dabei spielen Erinnerungen eine<br />

wesentliche Rolle<br />

Die neuen Linsen<br />

sind die ideale<br />

Lösung <strong>für</strong> das<br />

Leben im digitalen<br />

Zeitalter<br />

Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an<br />

Dr. med. Armin Scharrer,<br />

Augenarzt am Klinikum<br />

Fürth; 1. Vorsitzender des<br />

Vorstands des Bundesverbands<br />

Deutscher Ophthalmochirurgen<br />

(BDOC)<br />

Wenn Nerven in Stress-Situationen<br />

unter Strom stehen, können auch<br />

Muskeln verspannen. Dann braucht<br />

der Körper die spezielle Kombi na tion<br />

aus Magnesium und B-Vitaminen.<br />

Das Besondere: DEPOT-Tabletten<br />

mit Sofort- und Langzeit-Freisetzung.<br />

Das Muskel-Mineral Magnesium<br />

vitalisiert die Muskeln<br />

Die Nerven-Vitamine B 1 , B 2 , B 6<br />

und B 12 stabilisieren die Nerven<br />

Hochdosiertes<br />

Magnesium plus<br />

Vitamin B-Komplex<br />

Vitale Muskeln<br />

Entspannte Nerven<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

33


Dossier Sehen<br />

Wir befinden<br />

uns auf dem<br />

Weg zu einer<br />

personalisierten<br />

Augenchirurgie<br />

Möglichst individuell Prof. Burkhard Dick, Leiter der Augenklinik am Universitätsklinikum<br />

Bochum, bestrahlt eine implantierte Kunstlinse mit UV-Licht, um sie besser anzupassen<br />

Prof. Dr. med.<br />

Burkhard Dick,<br />

Leiter der Augenklinik<br />

am Uniklinikum Bochum<br />

und Lehrstuhlinhaber<br />

<strong>für</strong> Augenheilkunde<br />

an der Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

Implantierbare Brille<br />

Diese hauchzarte<br />

Speziallinse ist nur<br />

sechs mal elf Millimeter<br />

groß und einen Millimeter<br />

dünn. Sie wirkt<br />

wie eine implantierte<br />

Gleitsichtbrille. Ist nach<br />

dem Einsetzen noch<br />

eine geringe Fehlsichtigkeit<br />

vorhanden, kann<br />

diese durch gezielte<br />

UV-Bestrahlung ausgeglichen<br />

werden<br />

➡ chirurgie. Mit ihnen könnten Patienten<br />

„perfekt“ in die Ferne und „sehr gut“ in einer<br />

mittleren Entfernung zwischen 50 und 100<br />

Zentimetern sehen. „In diesem Bereich lassen<br />

sich auf dem Smartphone Nachrichten lesen<br />

und E-Mails schreiben, und man hat Tablet,<br />

Laptop oder den PC-Monitor glasklar vor<br />

Augen.“ Die Gleitsicht-Kunstlinsen seien „die<br />

ideale Lösung <strong>für</strong> das Leben im digitalen Zeitalter“.<br />

Allenfalls <strong>für</strong> das Lesen sehr kleiner<br />

Schriften sei dann manchmal noch eine leichte<br />

Lesebrille nötig.<br />

Eine neue Chance bei Linsentrübung<br />

Viele Patienten sind bereit, die Nebeneffekte<br />

von Multifokallinsen in Kauf zu nehmen. Ein<br />

50-Jähriger aus Dresden, der bisher eine dicke<br />

Brille tragen musste und seit letztem Jahr eine<br />

zweite Linse im Auge hat, räumt ein: „Ich fahre<br />

nachts eben nicht mehr Auto, weil mich entgegenkommende<br />

Lichter blenden.“ Aber diesen<br />

Preis zahle er gern.<br />

Multifokallinsen wiesen in seinem Segment<br />

die höchsten Zuwachsraten auf, sagt Dr. Ralf-<br />

Christian Lerche, bis Ende 2019 Präsident des<br />

Verbands der Spezialkliniken Deutschlands<br />

<strong>für</strong> Augenlaser und Refraktive Chirurgie e. V.<br />

(VSDAR). Auch Patienten, bei denen der Arzt<br />

einen grauen Star diagnostiziert, erkennen die<br />

Chance – selbst wenn sie da<strong>für</strong> mehrere Tausend<br />

Euro bezahlen müssen, weil die Krankenkassen<br />

nur <strong>für</strong> monofokale Linsen aufkommen.<br />

Folgen von Handy & Co. Angesichts einer<br />

älter werdenden Bevölkerung rechnet Augenchirurg<br />

Dr. Lerche mit einem steigenden Interesse<br />

an der Implantation der neuen Linsen.<br />

Im asiatischen Raum seien bereits fast 80 Prozent<br />

der Menschen kurzsichtig, <strong>für</strong> Deutschland<br />

schätzen Experten, dass schon die Hälfte<br />

der Jugendlichen in der Ferne schlecht sieht.<br />

„Weil wir immer mehr Zeit mit der Nahsicht<br />

auf Tablets oder Handys verbringen und wir<br />

unsere Augen immer seltener im Tageslicht<br />

entspannen, nehmen die Fehlsichtigkeiten<br />

perspektivisch zu – und damit die Nachfrage<br />

nach Alternativen zur Brille.“<br />

Auch der Berliner Augenarzt Prof. Carl Erb<br />

nutzt minimalinvasive Methoden. Er sagt, insgesamt<br />

sei das Arbeiten in der Augenchirurgie<br />

in den vergangenen Jahren „deutlich präziser<br />

geworden“ – moderne Laser erlaubten eine<br />

weitaus kleinere Schnittführung als früher,<br />

und die weiterentwickelten Linsen vergrößerten<br />

das Angebot <strong>für</strong> Patienten. „Dabei ersetzen<br />

die neuen Methoden nicht die alten, sondern<br />

bieten zusätzliche Möglichkeiten zu den<br />

bekannten, die ihre Berechtigung behalten.“<br />

Er sieht die neue Vielfalt aber auch skeptisch.<br />

„Es ist eine Herausforderung, aus der<br />

Menge an Optionen die richtige herauszusuchen<br />

– <strong>für</strong> den Arzt wie <strong>für</strong> den Patienten.“<br />

Man könne eine einmal eingesetzte Linse<br />

zwar wieder entfernen, wenn der Patient damit<br />

nicht zurechtkomme, „aber schön ist das<br />

nicht und beileibe keine einfache Operation“.<br />

Blick in die Zukunft. Nach Linsen, die in<br />

ihrer Funktion der natürlichen so nahe wie<br />

möglich kommen, wird weiter geforscht. In der<br />

Universitäts-Augenklinik Bochum beispielsweise<br />

erprobt Klinikdirektor Prof. Burkhard<br />

Dick lichtadjustierbare Linsen. Sie bestehen<br />

aus einem Material, das auf UV-Licht reagiert.<br />

Noch einige Wochen nach der Implantation<br />

lässt sich durch gezielte Bestrahlung diese<br />

Kunstlinse um bis zu drei Dioptrien plus oder<br />

minus verändern.<br />

So wird der Traum vom Leben ohne Brille<br />

doch noch wahr. „Phänomenal“ sei das, sagt<br />

Prof. Dick. „Damit sind wir auf dem Weg zu<br />

einer personalisierten Augenchirurgie.“ ❰<br />

FOTOS: GETTY IMAGES (2); SONJA OCH; SCIENCE PHOTO LIBRARY (5); YOUR PHOTO TODAY (2); AKG (2); DPA (3); BPK; SEBASTIAN WOLF; PR (5) ILLUSTRATION: FOCUS<br />

34 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Wie sich die Kurzsichtigkeit ausbreitet<br />

Kurzsichtigkeit (Myopie) ist eine Volkskrankheit.<br />

Schon jetzt hat etwa jeder<br />

dritte Mensch in Europa Probleme,<br />

Gegenstände in der Ferne scharf zu<br />

sehen. Die Weltgesundheitsorganisation<br />

schätzt, dass bis zum Jahr 2050 jeder<br />

Zweite kurzsichtig sein wird.<br />

? Wie entsteht Kurzsichtigkeit?<br />

Die Myopie ist zum Teil erblich. Sind<br />

beide Eltern kurzsichtig, steigt das Risiko<br />

<strong>für</strong> ihre Kinder deutlich. Grundsätzlich<br />

entsteht Kurzsichtigkeit, wenn der Augapfel<br />

zu stark in die Länge wächst. Dann<br />

liegt der Brennpunkt vor statt direkt<br />

auf der Netzhaut. Dadurch entsteht ein<br />

unscharfes Bild. Wissenschaftler vermuten,<br />

dass häufiges Arbeiten im Nahbereich,<br />

etwa wenn wir auf PC, Handy<br />

und Tablet schauen oder Bücher lesen,<br />

das Längenwachstum des Auges anregt.<br />

Gebremst wird es durch den Botenstoff<br />

Dopamin, der im Körper gebildet wird,<br />

wenn wir uns im Freien bei Tageslicht<br />

aufhalten.<br />

? Wann entsteht sie?<br />

Am stärksten betroffen sind junge Menschen<br />

zwischen dem 6. und 25. Lebensjahr.<br />

Am Beispiel Chinas lässt sich gut<br />

ablesen, welche Auswirkungen unser<br />

moderner Lebensstil hat: Weil die Schüler<br />

dort schon sehr früh mit dem Lernen und<br />

Lesen beginnen, sind ihre Augen besonders<br />

lange im Nahsichtmodus. Und da sie<br />

sich dabei viele Stunden in geschlossenen<br />

Räumen aufhalten, fehlt es ihnen zudem<br />

an Tageslicht. Das Ergebnis: War in China<br />

in den 1960er-Jahren nur jeder Fünfte<br />

kurzsichtig, leiden heute 95 Prozent der<br />

Jugendlichen an der Sehschwäche.<br />

? Warum ist Myopie ein Problem?<br />

Je länger der Augapfel ist, desto dünnwandiger<br />

wird das Auge. Menschen, die<br />

an einer starken Kurzsichtigkeit (ab minus<br />

sechs Dioptrien) leiden, sind zudem anfälliger<br />

<strong>für</strong> den grünen und den grauen Star,<br />

<strong>für</strong> Wassereinlagerungen in der Makula<br />

(dem Netzhautbereich mit der höchsten<br />

Dichte an Sehzellen) sowie <strong>für</strong> die Dege-<br />

neration oder gar Ablösung der Netzhaut.<br />

Auch wenn die Fehlsichtigkeit durch eine<br />

Brille oder durch Kontaktlinsen korrigiert<br />

wird, bleibt das Risiko bestehen, daran zu<br />

erkranken, weil sich die Größe des Augapfels<br />

dadurch nicht ändert.<br />

? Gibt es eine Behandlung?<br />

Nein. Zwar hat man in Asien erste Erfahrungen<br />

mit atropinhaltigen Augentropfen<br />

gesammelt, <strong>für</strong> Europa fehlen jedoch<br />

Studien. In der Natur kommt Atropin als<br />

Gift der Tollkirsche vor. Um Kurzsichtigkeit<br />

zu verhindern, empfehlen Experten,<br />

Kinder so oft und so lange wie möglich<br />

ins Freie zu lassen, mindestens zwei Stunden<br />

pro Tag. Naharbeit und zu häufiges<br />

Starren aufs Smartphone sind eher kontraproduktiv.<br />

Erwachsene können sich nur<br />

mit ihrer Kurzsichtigkeit arrangieren. Aber<br />

auch ihnen tut es gut, sich immer wieder<br />

von Computer & Co. abzuwenden und<br />

den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.<br />

Neues aus der Augen-Medizin: S. 36–37 ➡<br />

Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an<br />

Von gereizter Haut empfohlen.<br />

Insektenstiche<br />

mit Juckreiz?<br />

Effektive Hilfe mit Soventol ® Gel<br />

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(z. B. Mückenstiche) mit Juckreiz. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. 08/2017<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

35


Dossier News<br />

2<br />

Milliarden Tränen<br />

werden bei jedem<br />

Menschen im Lauf<br />

eines Lebens<br />

produziert<br />

Wie Tiere mit<br />

falschen Augen tricksen<br />

→ Bildschön in die Irre geführt: Auf den ersten<br />

Blick begeistert der Vieraugen-Falterfisch<br />

(zoologisch: Chaetodon capistratus) seine Betrachter<br />

mit dem weiß umrandeten, großen<br />

schwarzen Augenfleck an der Schwanzwurzel.<br />

Doch in Wirklichkeit hat die Natur sein<br />

Aussehen auf Täuschen und Tarnen (Mimikry)<br />

angelegt. Forscher gehen davon aus, dass<br />

dieses „zweite Auge“ dazu dient, Fressfeinde<br />

auszutricksen. Bei der Verfolgung fokussieren<br />

sich Raubfische nämlich auf die Augen<br />

ihrer Beute und werden so bezüglich der<br />

Fluchtrichtung getäuscht: Die Räuber halten<br />

Coronaviren<br />

das hintere Ende <strong>für</strong> die Kopfseite. Perfektioniert<br />

hat der Falterfisch die Mimikry durch<br />

den schwarzen Streifen, der durch die wirklichen<br />

Augen verläuft.<br />

Mimikry ist das Ergebnis von Anpassungen<br />

der Lebewesen an ihr Umfeld über einen<br />

langen Zeitraum. Denn überleben kann nur,<br />

wer nicht gefressen wird. Mit jeder Generation<br />

werden die Veränderungen perfektioniert.<br />

Wer jetzt allerdings denkt, dass Feinde<br />

keine Chance mehr haben, wird enttäuscht.<br />

Auch die Jäger schlafen nicht. Sie gleichen<br />

ihr Jagdverhalten an.<br />

Sind Kontaktlinsen sicher?<br />

Seit Experten davon ausgehen,<br />

dass auch die Bindehaut<br />

des Auges eine Eintrittspforte<br />

<strong>für</strong> Coronaviren<br />

sein könnte, sind Kontaktlinsen-Träger<br />

verunsichert,<br />

ob sie besonders gefährdet<br />

sind. Bisher gibt es laut<br />

Experten jedoch keine Hinweise<br />

auf ein erhöhtes Infektionsrisiko.<br />

Auch bietet<br />

umgekehrt eine normale<br />

Brille nachweislich keinen<br />

besonderen Schutz vor<br />

Ansteckung. Generell gilt:<br />

Vor dem Auf- und Absetzen<br />

der Linsen die Hände gründlich<br />

20 bis 30 Sekunden lang<br />

mit Seife waschen. Die<br />

Tausch-Intervalle der Sehhilfen<br />

sollten zudem genau<br />

eingehalten werden.<br />

Ernährung beim<br />

Sicca-Syndrom<br />

Brennen, Juckreiz, Rötung,<br />

Fremdkörpergefühl: Die<br />

Ursache des Trockenen<br />

Auges (Sicca-Syndrom) ist<br />

eine Benetzungsstörung.<br />

Omega-3- und Omega-<br />

6-Fettsäuren (z. B. in Lachs,<br />

Hering, Makrele, Olivenöl)<br />

stabilisieren den Tränenfilm.<br />

Diese Nahrungsmittel<br />

haben ebenfalls einen<br />

positiven Einfluss: Avocados,<br />

grüner Tee, Brokkoli,<br />

Kohl, Spinat, Kokosnuss,<br />

Kurkuma und Linsen.<br />

Augentrost<br />

lindert Reizungen<br />

Sonne, Chlor und Zugluft<br />

sind Stress <strong>für</strong> unsere Augen.<br />

Augentrost wirkt beruhigend<br />

und entzündungshemmend.<br />

Zwei Teelöffel<br />

des getrockneten Krauts in<br />

300 ml Wasser fünf Minuten<br />

lang kochen. Abseihen<br />

und abkühlen lassen. Den<br />

Sud aus einem Kännchen<br />

über die Augenlider laufen<br />

lassen. Oder eine Kompresse<br />

in die Flüssigkeit tauchen<br />

und rund zehn Minuten<br />

auf die geschlossenen<br />

Augen<br />

legen.<br />

36 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Neurodermitiker<br />

Bindehautprobleme<br />

durch Pollen<br />

Augenärzte warnen:<br />

Patienten mit Neurodermitis<br />

sind besonders<br />

anfällig <strong>für</strong> eine schwere<br />

Form der Bindehautentzündung,<br />

die durch<br />

Pollen ausgelöst wird.<br />

Typisch <strong>für</strong> die sogenannte<br />

atopische Keratokonjunktivitis<br />

sind<br />

juckende, gerötete Augen<br />

und geschwollene<br />

Lider. In schweren Fällen<br />

kann es zu Geschwüren<br />

und Hornhautschäden<br />

kommen. Betroffene<br />

sollten deshalb umgehend<br />

zum Arzt gehen.<br />

Diagnose<br />

ohne Doktor<br />

Nicht größer als eine Kaffeemaschine<br />

ist eine Roboter-<br />

Kamera namens IDx-DR, die<br />

in wenigen Minuten feststellt,<br />

ob bei Diabetikern eine Schädigung<br />

der Netzhaut vorliegt.<br />

Die diabetische Retinopathie<br />

ist ein Augenleiden, das zur<br />

Erblindung führen kann.<br />

Das Gerät arbeitet komplett<br />

autonom, ein Arzt ist <strong>für</strong> den<br />

Befund nicht nötig: Der Patient<br />

setzt sich vor die Kamera<br />

und diese fertigt ein Foto von<br />

der Netzhaut an. Danach vergleicht<br />

die Software die Aufnahme<br />

mit Bildern, die in einer<br />

Datenbank gespeichert sind.<br />

In klinischen Studien in den<br />

USA übersah das System eine<br />

Erkrankung in nur 13 Prozent<br />

der Fälle. Analysierten Augenärzte<br />

die Bilder, lag die Fehlerrate<br />

bei 20 bis 30 Prozent.<br />

Universitätskliniken arbeiten<br />

bereits mit IDx-DR.<br />

Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an<br />

Die Pflanzen.<br />

Die Heilkraft.<br />

Der Saft.<br />

Sonst nichts.<br />

FOTOS: ISTOCK (2); SCIENCE PHOTO LIBRARY; COLOURBOX; FOTOLIA; SHUTTERSTOCK<br />

So erkennen Eltern eine Sehschwäche<br />

Augenprobleme beginnen schleichend: So diagnostizierten<br />

Ärzte im Jahr 2018 bei 1,2 Millionen Kindern in Deutschland<br />

unter zehn Jahren eine Sehschwäche, informiert die Barmer<br />

Krankenkasse unter Berufung auf kassenübergreifende<br />

Daten. Bei Kindern unter fünf Jahren dürfte es zudem eine<br />

hohe Dunkelziffer geben, da Sehschwäche in diesem Alter oft<br />

unentdeckt bleibe. Eltern sollten deshalb auf bestimmte Anzeichen<br />

achten: Sucht das Kind etwa selten Blickkontakt oder<br />

blinzelt häufig, könnten das entsprechende Hinweise sein.<br />

Wiederkehrende Kopfschmerzen sowie Probleme bei der<br />

Motorik oder beim Ballfangen hängen ebenfalls häufig mit<br />

einer eingeschränkten Sehkraft zusammen.<br />

Stärkt<br />

natürlich<br />

Herz und<br />

Kreislauf.<br />

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Gesundheit<br />

Der Preis <strong>für</strong> das<br />

Fleisch<br />

Billiglöhner in Schlachthöfen riskieren <strong>für</strong><br />

den Hunger nach günstigem Schnitzel<br />

ihre Gesundheit, aber auch Bauern<br />

und die Umwelt leiden darunter<br />

→<br />

Sommerzeit ist Grillzeit. Doch der<br />

Skandal bei Tönnies, Deutschlands<br />

größtem Schlachthof, und weiteren<br />

Betrieben hat den Verbrauchern die Lust<br />

aufs Grillfleisch gründlich vermiest. Den<br />

Preis da<strong>für</strong> zahlen aber nicht nur die Verbraucher<br />

und die infizierten Arbeiter in<br />

den Fleischfabriken. Nein, ein Landwirt<br />

bekommt nur drei Euro <strong>für</strong> ein Schwein,<br />

das er über Monate hinweg aufgezogen<br />

und schlachtreif gemästet hat. Wie viel<br />

die Schlachtbetriebe und der Handel am<br />

Kilo Schnitzel zum aktuellen Durchschnittspreis<br />

von 7,63 Euro verdienen, ist<br />

ein gut gehütetes Geheimnis.<br />

Starke Belastung. Auch die Umwelt<br />

leidet unter der Massentierhaltung. In<br />

Regionen mit sehr vielen Mastbetrieben<br />

steigt die Belastung der Böden mit Nitrat<br />

durch das Ausbringen von Gülle. Um<br />

die Grenzwerte im Trinkwasser einzuhalten,<br />

müssen Versorger die Chemikalien<br />

aufwendig entfernen oder Wasser<br />

aus unbelasteten Quellen zumischen.<br />

Nicht zuletzt basiert das Mastfutter<br />

meist auf Soja, das aus Ländern wie Brasilien<br />

importiert wird, wo Regenwälder<br />

<strong>für</strong> die Landwirtschaft gerodet werden.<br />

Ersatzkunden<br />

Die Zahl der bekennenden<br />

Fleischesser in Deutschland<br />

nimmt kontinuierlich ab. Die<br />

Fleischindustrie kompensiert<br />

das durch steigende Exporte<br />

Größte Exporteure von Schweinefleisch in der EU 2019<br />

Länder der EU-28 mit der höchsten Exportmenge<br />

von Schweinefleisch in 1000 Tonnen Produktgewicht<br />

Spanien<br />

Deutschland<br />

Dänemark<br />

Niederlande<br />

Frankreich<br />

Polen<br />

Bruttoeigenerzeugung<br />

von Fleisch in Deutschland<br />

2019 in 1000 Tonnen<br />

Schwein<br />

4721<br />

Rind und Kalb<br />

1176<br />

Geflügel<br />

1833<br />

Sonstiges<br />

54<br />

UK<br />

Irland<br />

Italien<br />

Belgien<br />

44<br />

8352<br />

insgesamt<br />

118<br />

105<br />

165<br />

274<br />

238<br />

Pferd<br />

2<br />

Innereien<br />

536<br />

Entwicklung des Schweinefleisch-Exportanteils<br />

in Prozent<br />

(Exportmenge/<br />

50<br />

Schlachtmenge)<br />

580<br />

635<br />

1020<br />

30<br />

29,9<br />

Die Nachfrage<br />

25<br />

nach Schnitzel,<br />

10<br />

Kotelett und<br />

Filet aus ökolo-<br />

0<br />

gischer Haltung<br />

0<br />

wächst stark<br />

1995 2000 2010 2017 2009 2018<br />

1113<br />

Leibspeise<br />

Durchschnittlich<br />

60 Kilogramm Fleisch<br />

verzehrte jeder Deutsche<br />

im vergangenen Jahr,<br />

mehr als die Hälfte<br />

stammte von Schweinen<br />

22,9<br />

Appetit auf Bio<br />

Schnitzel <strong>für</strong> die Welt<br />

Hinter Spanien ist<br />

Deutschland der zweitgrößte<br />

Fleischexporteur<br />

der EU. Wichtige<br />

Abnehmerländer sind<br />

Italien, China, die<br />

Niederlande, Polen<br />

und Tschechien<br />

Produktion von<br />

Schweinefleisch<br />

in der ökologischen<br />

Landwirtschaft<br />

in Deutschland<br />

in Tsd. Tonnen<br />

20<br />

Typischer Aufzuchtablauf<br />

von Schweinen in konventioneller Haltung<br />

ILLUSTRATION: FOCUS FOTOS: DPA (2)<br />

Schweine können bis zu<br />

20 Jahre alt werden, in<br />

Mastbetrieben leben sie<br />

jedoch nur maximal sechs<br />

Monate. Während der<br />

Aufzuchtphase nehmen<br />

die Tiere durchschnittlich<br />

430 Gramm pro Tag zu<br />

und in der Mastphase<br />

fast doppelt so viel<br />

Absetzen und künstliche<br />

Besamung<br />

Eine Sau ist im Schnitt<br />

114 Tage trächtig<br />

ca.<br />

15<br />

Ferkel<br />

Ab der 4.<br />

Trächtigkeitswoche<br />

ist eine<br />

Gruppenhaltung<br />

mit anderen<br />

Sauen gesetzlich<br />

vorgeschrieben<br />

Die Säugezeit beträgt<br />

3 bis 4 Wochen<br />

bis<br />

7 kg<br />

38 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Schweinebauern<br />

Die meisten der<br />

rund 19000 deutschen<br />

Mastbetriebe<br />

liegen in Nordrhein-Westfalen,<br />

die meisten<br />

Schweine produzieren<br />

Landwirte<br />

in Niedersachsen<br />

3 Euro<br />

So viel verdient der<br />

Landwirt an einem<br />

Schlachtschwein<br />

Schweinemastbetriebsgröße<br />

und Gesamtschweinebestand (Mai 2018)<br />

Anzahl der Schweine im Mastbetrieb<br />

Anteil an den Gesamtbetrieben<br />

500 – 999 1000 –1999<br />

250 – 499<br />

19000<br />

Betriebe<br />

insgesamt<br />

2000 – 4999<br />

< 100 > 5000<br />

100 – 249<br />

Big Player<br />

Tönnies, Westfleisch und das<br />

niederländische Unternehmen<br />

Vion sind die größten Fleischproduzenten<br />

in Deutschland<br />

Aus der Pfanne<br />

„Schnitzel nach Wiener<br />

Art“ bestehen aus<br />

Schweinefleisch, das<br />

echte „Wiener Schnitzel“<br />

hingegen aus Kalbfleisch<br />

Weltweiter Umsatz der<br />

drei größten deutschen<br />

Fleischproduzenten<br />

in Euro<br />

7, 3 Mrd.<br />

6, 3 Mrd.<br />

Tönnies<br />

2015 2019<br />

2,4 Mrd.<br />

Westfleisch<br />

2015 2019<br />

4,6 Mrd.<br />

Vion<br />

2,8 Mrd.<br />

5,1 Mrd.<br />

2015 2019<br />

Kosten und 335<br />

Gewinn von 100 kg<br />

Schweinefleischanteil<br />

in Euro<br />

53<br />

150 Euro<br />

Verkaufspreis 140<br />

am Schlachthof<br />

147<br />

3 Euro<br />

25 Gewinn<br />

75<br />

47<br />

Konventionell<br />

Die Aufzucht dauert<br />

6 bis 7 Wochen<br />

142<br />

Ökologisch<br />

33 Euro Gewinn<br />

368 Euro<br />

Verkaufspreis<br />

am Schlachthof<br />

sonstige Kosten*<br />

bis<br />

30 kg<br />

Futterkosten<br />

Einkaufspreis<br />

Ferkel<br />

*Tierarzt, Energie, Wasser,<br />

Tierwohl, Arbeitserledigung,<br />

Gebäudekosten<br />

Das Ende naht:<br />

Ausgewachsene<br />

Schweine nehmen<br />

nur noch<br />

langsam zu,<br />

und ihr Fettanteil<br />

steigt<br />

Marktanteil nach Anzahl der Schweineschlachtungen<br />

in Deutschland in Prozent (2019)<br />

Tönnies<br />

Rheda-Wiedenbrück<br />

30,3<br />

Westfleisch<br />

Münster<br />

14,0<br />

Vion<br />

Hilden<br />

13,8<br />

Danish Crown<br />

Essen/Oldenburg<br />

6,0<br />

Müller-Gruppe<br />

Birkenfeld<br />

Böseler Goldschmaus<br />

Garrel<br />

Tummel<br />

Schöppingen<br />

Willms-Gruppe<br />

Loxstedt-Düring<br />

Die Ausmast beträgt<br />

14 bis 16 Wochen<br />

3,8<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

bis<br />

122 kg<br />

420<br />

Tönnies<br />

1550<br />

371<br />

Westfleisch<br />

Müller-Fleisch<br />

Vion<br />

160<br />

Wiesenhof<br />

35<br />

Corona-Fälle<br />

in deutschen<br />

Fleischfabriken<br />

Stand: 24.6.2020; aktuell<br />

finden weitere Tests statt,<br />

die Ergebnisse standen bei<br />

Redaktionsschluss noch aus<br />

Der immense Preisdruck,<br />

die harte Arbeit in der<br />

Kälte der Schlachthallen,<br />

die niedrigen<br />

Sozialstandards<br />

erhöhen offenbar die<br />

Gefahr einer Infektion<br />

mit dem Coronavirus.<br />

Eine ganze Branche<br />

muss sich angesichts<br />

der Pandemie neu<br />

überdenken<br />

Quellen: Unternehmensangaben, agrarheute, Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, Statista.com, AMI, Thünen, topagrar<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

39


Gesundheit<br />

8 Fragen,<br />

die man dem Arzt nur ungern stellt<br />

Blähungen, Mundgeruch, Nagelpilz: Manche Beschwerden scheut man sich sogar beim<br />

Doktor anzusprechen. My Life hat darum bei Medizinern nachgefragt


1<br />

Ich verliere beim Husten immer wieder ein paar Tröpfchen<br />

Urin. Was kann ich dagegen tun?<br />

Mit diesem Problem sind Sie<br />

nicht allein – jeder Zehnte in<br />

Deutschland hat eine schwache<br />

Blase. Direkt beim Husten<br />

kann ein Trick helfen:<br />

Drehen Sie den Kopf nach<br />

hinten und husten Sie über<br />

die Schulter. Dadurch spannt<br />

sich automatisch der Beckenboden<br />

an und verengt<br />

den Harnröhrenausgang.<br />

„Auch spezielle Tampons<br />

sind nützlich, wenn man nur<br />

in speziellen Situationen wie<br />

beim Joggen Urin verliert“,<br />

Warum riecht mein Atem<br />

schlecht, obwohl ich mir<br />

immer die Zähne putze?<br />

„Das allein reicht nicht aus“, sagt Zahnärztin<br />

Dr. Annette Jasper aus München. „Wer nicht<br />

zusätzlich die Zwischenräume mit Zahnseide<br />

oder Zwischenraumbürstchen reinigt, der<br />

säubert nur 70 Prozent der Zahnflächen.“<br />

Genau dort sammeln sich aber Bakterien,<br />

die unangenehm riechen.<br />

Sie rät zudem, die Zunge regelmäßig zu<br />

reinigen: „In der Nacht scheiden wir viele<br />

Giftstoffe über die Zunge aus. Dieser Belag<br />

sollte morgens entfernt werden.“ Am 2besten<br />

geht dies mithilfe eines Zungengels, das<br />

Bakterien bindet und das mit einem Zungenschaber<br />

abgetragen wird. Mit diesen Maßnahmen<br />

wird man Mundgeruch meist los, der<br />

in 90 Prozent der Fälle im Mund entsteht – er<br />

kommt nur selten aus dem Hals oder Magen.<br />

Warum verfärbt sich mein Fußnagel gelb?<br />

Manchmal liegt es nur am dunklen Nagellack,<br />

wenn die Nägel gelb werden – tragen<br />

Sie deshalb vorbeugend immer einen<br />

Unterlack auf. Sind aber nur einzelne<br />

Nägel oder Teile davon verfärbt, deutet es<br />

auf einen Nagelpilz hin. „Die Therapie ist<br />

leider langwierig, weil es mindestens<br />

sechs Monate dauert, bis sich der Nagel<br />

einmal erneuert hat“, weiß Hautärztin<br />

erklärt die Urologin Prof.<br />

Ricarda Bauer. Die Tampons<br />

drücken auf die Scheide und<br />

stützen damit den Blasenhals.<br />

Die Ursache wird so<br />

aber nicht behandelt. „Die<br />

mit Abstand beste Therapie<br />

bei leichter Belastungs-Harninkontinenz<br />

ist deshalb das<br />

Beckenbodentraining“, so die<br />

Expertin. „Wichtig ist, dass<br />

man bei akuten Problemen<br />

die Übungen unter Anleitung<br />

macht.“ Gute Therapeuten<br />

kann der Arzt vermitteln.<br />

Auch mit speziellen Apps<br />

kann man trainieren. Hilft<br />

dies allein nicht, kann der<br />

Arzt in oder nach der Menopause<br />

eine Hormoncreme<br />

verordnen. Sie ersetzt das<br />

fehlende Östrogen, verkleinert<br />

die Harnröhrenöffnung.<br />

Medikamente können die<br />

Beckenbodenmuskulatur<br />

ebenfalls stärken. „Sie wirken<br />

aber nur, solange man sie<br />

einnimmt, wegen der Nebenwirkungen<br />

ist das meist nicht<br />

sehr lang.“<br />

3<br />

Warum juckt mein<br />

Po dauernd?<br />

Vermutlich ist die Haut gereizt: „Wir<br />

sehen solche perianalen Ekzeme derzeit<br />

oft“, so Gastroenterologe Dr. Tobias<br />

Sokolowski. „Schuld daran ist meist<br />

zu viel Hygiene, z. B. durch das Verwenden<br />

von feuchtem Toilettenpapier.“ Es<br />

enthält Duftstoffe, die die empfindliche<br />

Haut reizen. Lässt man es weg, heilt<br />

das Ekzem meist schnell ab. Zinksalbe<br />

lindert zudem die Beschwerden. Zur<br />

Reinigung reicht normales Toilettenpapier,<br />

das man mit Wasser anfeuchten<br />

kann. Treten mit dem Jucken Schmerzen<br />

auf und lässt sich ein hartes Knötchen<br />

am Darmausgang ertasten, handelt<br />

es sich um eine Analthrombose.<br />

„Sie entsteht etwa durch starkes Pressen,<br />

ist völlig harmlos und heilt von<br />

allein ab“, sagt der Experte.<br />

5<br />

Dr. Susanne von Schmiedeberg. Als Erstes<br />

sollte man den betroffenen Nagel mit<br />

einer Harnstoffsalbe ablösen. Klingt<br />

schlimm, geht aber in zwei Wochen völlig<br />

schmerzfrei vonstatten. Man schabt den<br />

aufgeweichten Nagel nach und nach ab.<br />

Danach ist es wichtig, den nachwachsenden<br />

Nagel mit einem Anti-Pilz-Lack und<br />

das Nagelbett mit einer anti<strong>my</strong>kotischen<br />

Warum habe ich<br />

dauernd zu viel<br />

Luft im Bauch?<br />

Blähungen sind zwar unangenehm,<br />

aber fast immer<br />

harmlos. „Am meisten Probleme<br />

haben oft ausgerechnet<br />

diejenigen, die sich<br />

besonders gesund ernähren<br />

und viel Gemüse essen“, so<br />

der Gastroenterologe Dr.<br />

Tobias Sokolowski. „Es<br />

enthält schwer verdauliche<br />

Mehrfachzucker, die Oligosaccharide.<br />

Wenn die Darmbakterien<br />

sie zerlegen,<br />

entsteht Gas.“ Viele Mehrfachzucker<br />

stecken bekanntlicherweise<br />

in Bohnen, aber<br />

auch in Linsen, Paprika und<br />

Avocados. „Eine oligosaccharidarme<br />

Diät behebt dann<br />

meist ganz schnell die Ursache“,<br />

sagt der Experte.<br />

Zudem gibt es Mittel mit<br />

Enzymen, die im Darm die<br />

Mehrfachzucker aufspalten<br />

und damit leichter verdaulich<br />

machen; man nimmt sie vor<br />

dem Essen ein. Einen akuten<br />

Blähbauch lindern zudem<br />

sogenannte Entschäumer, sie<br />

lösen die Luftbläschen auf.<br />

Die Ernährungsumstellung<br />

allein hilft nicht? Dann sollten<br />

Sie beim Arzt testen<br />

lassen, ob Sie an einer Lactose-<br />

oder Fructoseunverträglichkeit<br />

oder an einem Reiz-<br />

4<br />

darm leiden – das könnte<br />

ebenfalls Blähungen zur<br />

Folge haben.<br />

Creme zu behandeln, bis der Nagel wieder<br />

klar ist. „Sind mehrere Nägel befallen,<br />

setzen wir zusätzlich noch den Laser ein,<br />

damit haben wir sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht“, erklärt Dr. von Schmiedeberg.<br />

Es hilft alles nichts? Dann kommt als<br />

letzte Möglichkeit eine mehrwöchige<br />

Therapie mit Nagelpilztabletten infrage,<br />

die aber die Leber belasten kann.<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

41


Ist es gefährlich,<br />

wenn ich tagelang<br />

nicht auf die<br />

Toilette kann?<br />

„Nein, da muss man sich<br />

keine Gedanken machen“,<br />

sagt Dr. Sokolowski. Manche<br />

entleeren den Darm<br />

mehrmals täglich, andere<br />

nur alle paar Tage. Alles<br />

ist normal. Man muss<br />

auch keine Angst vor<br />

einem Darmverschluss<br />

haben: „Er macht sich<br />

durch massive Bauchschmerzen<br />

bemerkbar,<br />

dann sollte man aber<br />

schleunigst zum Arzt“,<br />

sagt der Experte. Falls die<br />

Verstopfung unangenehm<br />

ist, helfen zwei einfache<br />

Tricks: Nehmen Sie so viel<br />

Magnesium, bis sich alles<br />

löst, das können ein bis<br />

fünf Gramm sein 6– irgendwann<br />

bekommt jeder<br />

davon Durchfall. Oder<br />

geben Sie reichlich Olivenöl<br />

ins Essen, es hat<br />

die gleiche Wirkung.<br />

Ich muss ständig meine<br />

Blase entleeren. Was<br />

kann ich dagegen tun?<br />

7<br />

Wer häufig auf die Toilette geht, muss<br />

irgendwann immer öfter: Wird die Blase<br />

stets entleert, bevor sie voll ist, verkleinert<br />

sie sich. Normalerweise fasst sie<br />

rund 400 Milliliter – wer zwei Liter trinkt,<br />

sollte im Schnitt also fünfmal täglich auf<br />

die Toilette. Dahin kann man wieder kommen,<br />

die Blase lässt sich umtrainieren:<br />

„Versuchen Sie, den Toilettengang hinauszuzögern“,<br />

rät die Münchner Urologin<br />

Prof. Ricarda Bauer. „Das gelingt, indem<br />

Sie sich ablenken: Zählen Sie von 100 in<br />

7er‐Schritten nach unten und spannen<br />

Sie Ihren Beckenboden an. Das beruhigt<br />

die Blase.“ Überhaupt ist Beckenbodentraining<br />

bei der Reizblase wichtig: Spannen<br />

Sie das Muskelgeflecht möglichst<br />

oft an und zählen Sie bis fünf.<br />

Helfen diese Tipps allein nicht, sollten<br />

Sie sich einem Urologen anvertrauen<br />

(Experten: www.kontinenz-gesellschaft.de).<br />

Er kann das Problem vielfältig behandeln<br />

– angefangen von Medikamenten über<br />

Botox‐Injektionen bis hin zum Blasenschrittmacher.<br />

8<br />

Wie werde ich die nervigen Härchen<br />

im Gesicht dauerhaft los?<br />

In den meisten Fällen ist ein unerwünschter<br />

Haarwuchs genetisch bedingt, die Haarfollikel<br />

reagieren übersensibel auf das<br />

männliche Hormon Testosteron. „Die<br />

Haare verschwinden, wenn man die<br />

Stellen mit einer rezeptpflichtigen,<br />

eflornithinhaltigen Creme behandelt“,<br />

sagt die Hautärztin Dr. Susanne<br />

von Schmiedeberg aus Düsseldorf.<br />

Sie wirkt aber nur so lange,<br />

wie sie angewandt wird. Dauerhafter<br />

ist die Haarentfernung per Laser<br />

beim Dermatologen, wo<strong>für</strong> bis zu<br />

sechs Behandlungen (je ab 70 bis 150<br />

Euro) nötig sind. Manchmal fördern<br />

aber auch hormonelle Störungen<br />

oder Medikamente (z. B. Gestagene,<br />

Kortisone) den Haarwuchs, dann hilft<br />

nur die Behandlung der Grunderkrankung.<br />

„Das Wichtigste ist<br />

ein gutes Verhältnis<br />

zum Arzt“<br />

Dr. med. Tobias<br />

Sokolowski ist<br />

Facharzt <strong>für</strong><br />

innere Medizin<br />

und Gastroenterologie<br />

in<br />

München<br />

Wir haben den Experten gefragt,<br />

ob einem vor Medizinern etwas<br />

unangenehm sein muss und wie<br />

man es am besten anspricht.<br />

? Dr. Sokolowski, was denken Sie,<br />

wenn jemand mit vermeintlich<br />

peinlichen Beschwerden kommt?<br />

Ich höre sie mir einfach an. Für mich<br />

sind alle Arten von Darmproblemen<br />

nichts Besonderes. Die Praxis ist der<br />

Ort, an dem der Patient alles ansprechen<br />

darf. Ich vergesse die Diagnose<br />

auch wieder, sobald ich sie verlasse.<br />

Wenn ich jemanden auf der Straße<br />

sehe, denke ich nicht: „Das ist doch<br />

der mit den Blähungen.“<br />

? Wie fällt es Patienten leichter,<br />

unangenehme Dinge ohne Scheu<br />

anzusprechen?<br />

Das Wichtigste ist ein vertrauensvolles<br />

Verhältnis zum Arzt. Ein<br />

Patient, der sich wohlfühlt, hat sehr<br />

viel weniger Hemmungen. Falls das<br />

nicht der Fall ist, sollte man über<br />

einen Wechsel nachdenken. Patienten<br />

hilft es auch, die eigene Scham<br />

am Anfang des Gesprächs zu thematisieren,<br />

nach dem Motto: „Das<br />

ist mir jetzt etwas unangenehm,<br />

aber …“ Solche Sätze brechen<br />

schnell das Eis.<br />

? Was tun Sie, damit die Situation<br />

<strong>für</strong> alle entspannt wird?<br />

Ich gehe ganz normal mit Darmbeschwerden<br />

um, dann verliert auch<br />

der Patient die Scheu. Wir verwenden<br />

zudem <strong>für</strong> Untersuchungen<br />

Höschen, in denen nur die Stelle<br />

ausgeschnitten ist, um die es<br />

geht. Dann muss sich der Patient<br />

nicht komplett entblößen.<br />

FOTO:<br />

ILLUSTRATIONEN: JULE K. FOTO: SUSANNE HESPING<br />

42 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


…mit der neuen Bewegung <strong>für</strong> einfach leckere, gesunde<br />

und nachhaltige Ernährung. Mehr dazu unter<br />

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<strong>my</strong> <strong>life</strong>


Genuss<br />

Köstliche Spezialitäten aus<br />

Bella Italia<br />

Die mediterrane Küche steht <strong>für</strong> leichten, gesunden Genuss. Perfekt an<br />

warmen Tagen! Holen Sie sich jetzt das Aroma des Südens in Ihre Küche<br />

Offene Lasagne<br />

mit Kalbsfleisch &<br />

Ricotta<br />

44 <strong>my</strong> Life 15/2020


Orecchiette<br />

mit Birnen, Rucola &<br />

Mandeln<br />

Gebratene<br />

Hähnchenbrust<br />

mit Steinpilzen<br />

15/2020 <strong>my</strong> Life<br />

45


46 <strong>my</strong> Life 15/2020<br />

Kalbskotelett mit<br />

Rosmarinkartoffeln


Bresaola-<br />

Päckchen<br />

Pizzette<br />

mit Spargel,<br />

Feigen &<br />

Taleggio<br />

15/2020 <strong>my</strong> Life<br />

47


low carb<br />

Offene Lasagne mit<br />

Kalbsfleisch & Ricotta<br />

Orecchiette mit Birnen,<br />

Rucola & Mandeln<br />

Gebratene Hähnchenbrust<br />

mit Steinpilzen<br />

Für 6 Portionen:<br />

1 kg Kalbsnuss 2 Möhren<br />

2 Lorbeerblätter ½ TL Pfefferkörner<br />

200 ml Weißwein<br />

1 rote Zwiebel 2 Knoblauchzehen<br />

150 ml Olivenöl<br />

1 Ochsenherztomate<br />

500 g Kirschtomaten<br />

1 Dose geschälte Tomaten (400 g)<br />

2 Zweige Thymian Salz<br />

1 Prise Zucker 50 g Pinienkerne<br />

50 g Parmesan 1 Bund Basilikum<br />

500 g Lasagneblätter 300 g Ricotta<br />

½ TL rote Pfefferkörner<br />

1. Fleisch abbrausen, trocken tupfen, in<br />

einen Topf geben. 1 Möhre schälen, grob<br />

zerteilen, mit Lorbeer, Pfeffer und Wein<br />

zum Fleisch geben. So viel Wasser angießen,<br />

dass das Fleisch bedeckt ist.<br />

90–100 Min. weich köcheln. In der Brühe<br />

abkühlen lassen.<br />

2. Zwiebel und Knoblauch abziehen, fein<br />

würfeln. In einem Topf in 3 EL Öl glasig<br />

dünsten. 1 Möhre schälen, würfeln, zugeben.<br />

Ochsenherztomate waschen,<br />

putzen, in Stücke schneiden, ebenfalls<br />

zufügen und 5 Min. köcheln. Kirschtomaten<br />

waschen, dazugeben. 100 ml<br />

Brühe abnehmen, angießen. 10 Min.<br />

köcheln. Dosentomaten und Thymian<br />

zufügen. Noch 5 Min. köcheln. Mit Salz<br />

und Zucker würzen. Warm stellen.<br />

3. Pinienkerne rösten. Parmesan reiben.<br />

Basilikumblätter mit restlichem Öl,<br />

Pinienkernen sowie Käse kurz pürieren.<br />

Pesto mit Salz würzen.<br />

4. Teigblätter 8–10 Min. in Salzwasser<br />

bissfest kochen. Fleisch aus der Brühe<br />

heben, klein zerzupfen und mit Teigblättern,<br />

Tomatensugo, Ricotta und<br />

etwas Pesto anrichten. Mit rotem Pfeffer<br />

bestreuen und servieren.<br />

Zubereitung: ca. 2 Std.<br />

Pro Portion: ca. 965 kcal,<br />

45 g F, 75 g KH, 56 g E<br />

Für 4 Portionen:<br />

500 g Orecchiette (s. Info unten)<br />

Salz 2 Bund Rucola<br />

4 EL Mandelkerne<br />

50 g italienischer Hartkäse<br />

(z. B. Parmesan oder Grana Padano)<br />

1 Knoblauchzehe<br />

½ rote Chilischote<br />

2 Birnen 1 EL Olivenöl<br />

1 Spritzer Zitronensaft<br />

1 EL Butter<br />

1. Die Nudeln nach Packungsangabe in<br />

Salzwasser bissfest kochen.<br />

2. Inzwischen den Rucola putzen,<br />

waschen und abtropfen lassen. Mandeln<br />

grob hacken und in einer Pfanne rösten,<br />

dann beiseitestellen. Käse reiben. Knoblauch<br />

abziehen und fein würfeln. Chili<br />

putzen. Kernchen entfernen und das<br />

Fruchtfleisch fein hacken.<br />

3. Birnen waschen, längs vierteln und<br />

die Kerngehäuse herausschneiden.<br />

Birnen in dünne Scheiben schneiden.<br />

4. In einem Topf 1 EL Öl erhitzen. Darin<br />

Knoblauch und Birnen mit etwas<br />

Zitronensaft unter gelegentlichem<br />

Rühren ca. 4 Min. dünsten. Dann die<br />

Chili zugeben und unterschwenken.<br />

5. Die gekochten Nudeln in ein Sieb<br />

abgießen, dabei ca. 100 ml vom Kochwasser<br />

auffangen. Nudeln, Butter, Rucola<br />

und Mandeln zu den Birnen in den Topf<br />

geben. Das aufgefangene Nudelkochwasser<br />

angießen. Das Gericht soll jedoch<br />

nicht zu flüssig werden.<br />

6. Zum Anrichten alles gut mischen.<br />

Die Nudelmischung mit dem geriebenen<br />

Käse bestreut servieren.<br />

Zubereitung: ca. 30 Min.<br />

Pro Portion: ca. 655 kcal,<br />

26 g F, 84 g KH, 20 g E<br />

Info: Orecchiette (ital.: Öhrchen) sind<br />

eine Pasta­Art aus Hartweizengrieß, die<br />

vor allem in Apulien sehr beliebt ist.<br />

Für 4 Portionen:<br />

2 Hähnchenbrüste mit Haut und<br />

Knochen à 600 g<br />

Salz Pfeffer<br />

7 EL Olivenöl 400 g Steinpilze<br />

3 Knoblauchzehen<br />

1 Handvoll Petersilie<br />

8 Scheiben Baguette<br />

8 Zweige Thymian 2 EL Butter<br />

1. Backofen auf 170 Grad Ober­/Unterhitze<br />

heizen. Fleisch rundum salzen und<br />

pfeffern. 2 EL Öl in einer ofenfesten<br />

Pfanne erhitzen. Fleisch auf der Hautseite<br />

hineinlegen. Linke sowie rechte<br />

Brusthälfte je 3–5 Min. anbraten. Fleisch<br />

in der Pfanne im heißen Backofen in ca.<br />

20 Min. garen.<br />

2. Inzwischen die Pilze putzen. Pilzkappen<br />

mit einem feuchten Küchentuch<br />

abreiben. Pilze kleiner schneiden bzw.<br />

je nach Größe halbieren oder vierteln.<br />

Knoblauch abziehen. 2 Zehen in dünne<br />

Scheiben schneiden, die 3. fein hacken.<br />

Petersilie abbrausen, trocken schütteln<br />

und die Blättchen fein hacken.<br />

3. Brotscheiben in 4 EL Öl beidseitig<br />

anrösten, dabei nach dem Wenden<br />

Knoblauchscheiben und Thymian zugeben.<br />

Restliches Öl in einer Pfanne<br />

erhitzen. Pilze darin rundum kräftig<br />

anbraten. Butter, gehackten Knoblauch<br />

und die Petersilie zufügen. Pilze salzen,<br />

pfeffern und 1–2 Min. weitergaren.<br />

4. Pfanne aus dem Ofen holen. Fleisch<br />

auf der Hautseite auf dem Herd in der<br />

Pfanne nachbraten, bis die Haut schön<br />

knusprig ist. Filets mit einem Tranchiermesser<br />

vom Knochen lösen. Sollte das<br />

Fleisch am Knochen noch rosa sein, die<br />

Filets in der Pfanne nachgaren. Fleisch<br />

und Pilze auf Tellern anrichten und mit<br />

den Knoblauch­Crostini servieren.<br />

Zubereitung: ca. 45 Min.<br />

Pro Portion: ca. 505 kcal,<br />

26 g F, 15 g KH, 49 g E<br />

FOTOS: BURDAFOOD.NET/MIHA LORENCAK, BURDAFOOD.NET/THORSTEN SUEDFELS (5)<br />

48 <strong>my</strong> Life 15/2020


low carb<br />

Kalbskotelett mit<br />

Rosmarinkartoffeln<br />

Für 4 Portionen:<br />

1 kg festkochende Kartoffeln<br />

10 EL Olivenöl<br />

Meersalz Pfeffer<br />

2 Rosmarinzweige<br />

4 junge Knoblauchknollen<br />

800 g gelbe & rote Tomaten<br />

1 Handvoll Basilikum<br />

4 Kalbskoteletts à 300 g<br />

4 Lorbeerblätter<br />

4 Stiele Thymian<br />

2 EL Butter<br />

1. Backofen auf 180 Grad Ober­/Unterhitze<br />

vorheizen. Kartoffeln gründlich<br />

waschen, samt Schale längs achteln. In<br />

einer Schüssel mit 2 EL Öl, Salz, Pfeffer<br />

und dem in Stücke gezupften Rosmarin<br />

vermengen. Auf einem Blech verteilen<br />

und im Ofen 35–40 Min. backen.<br />

2. Knoblauchknollen quer halbieren.<br />

Schnittflächen mit je ½ EL Öl beträufeln<br />

und mit Salz würzen. Knoblauchknollen<br />

mit der Schnittfläche nach oben auf das<br />

Blech zu den Kartoffeln legen und ca.<br />

20 Min. mitbacken. Die Zehen sollen<br />

weich und leicht gebräunt sein.<br />

3. Tomaten waschen, putzen, klein<br />

schneiden. Basilikum in feine Streifen<br />

schneiden. Mit 2 EL Öl zu den Tomaten<br />

geben. Salat salzen und pfeffern.<br />

4. Koteletts salzen und pfeffern. Übriges<br />

Öl in einer großen, ofenfesten Pfanne<br />

erhitzen. Koteletts darin auf jeder Seite<br />

4–5 Min. anbraten. Lorbeer, Thymian<br />

und Butter zufügen und die Pfanne auf<br />

der untersten Schiene zu den Kartoffeln<br />

in den Ofen schieben. Koteletts in 5 Min.<br />

im Ofen fertig garen. Herausnehmen,<br />

abdecken und 5 Min. ruhen lassen.<br />

5. Koteletts, Knoblauch und Rosmarinkartoffeln<br />

auf Tellern anrichten. Den<br />

Tomatensalat getrennt dazu reichen.<br />

Zubereitung: ca. 55 Min.<br />

Pro Portion: ca. 720 kcal,<br />

29 g F, 46 g KH, 65 g E<br />

Bresaola-Päckchen<br />

mit Kapernsoße<br />

Für 30 Stück:<br />

3 Kugeln Büffelmozzarella à 130 g<br />

1 Bund Rucola<br />

1 kleine Dose Thunfisch natur<br />

(Abtropfgewicht: ca. 60 g)<br />

1 Ei ½ TL mittelscharfer Senf<br />

1 EL Kapern; 1 EL Kapernsud a. d. Glas<br />

Salz Pfeffer 250 ml neutrales Öl<br />

1 Spritzer Zitronensaft<br />

30 dünne Scheiben Bresaola (luftgetr.<br />

Rindfleisch­Spezialität aus Italien)<br />

6 EL Olivenöl<br />

4 EL alter Balsamicoessig<br />

1. Für die Päckchen den abgetropften<br />

Mozzarella <strong>für</strong> etwa 20 Min. zwischen<br />

Küchenpapier Feuchtigkeit abgeben<br />

lassen. Rucola putzen, waschen und<br />

trocken schütteln. Mozzarella in insgesamt<br />

30 längliche Stücke schneiden.<br />

2. Für die Soße abgetropften Thunfisch<br />

mit Ei, Senf, Kapern sowie Kapernsud<br />

und etwas Salz und Pfeffer in einen<br />

hohen Becher geben. Mit einem Pürierstab<br />

durchmixen und währenddessen<br />

nach und nach in einem dünnen Strahl<br />

das Öl dazugießen. Die Soße mit Salz,<br />

Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.<br />

3. Bresaola­Scheiben auf der Arbeitsfläche<br />

nebeneinander auslegen. Jede<br />

Scheibe auf dem unteren Drittel mit<br />

je 1 Mozzarellastück, 2–3 Rucolablättern<br />

sowie ca. 1 TL Thunfischsoße belegen.<br />

Schinkenscheiben über der Füllung einrollen<br />

und auf einer Platte anrichten.<br />

Bis zum Servieren kühl stellen.<br />

4. Zum Servieren die Folie entfernen.<br />

Bresaola­Päckchen mit Olivenöl sowie<br />

Balsamico beträufeln und mit frisch<br />

gemahlenem Pfeffer bestreuen.<br />

Zubereitung: ca. 40 Min.<br />

Pro Stück: ca. 80 kcal,<br />

9 g F, 0 g KH, 1 g E<br />

Unser Weintipp: Dazu passt ein junger,<br />

leichter roter Lagrein aus Südtirol.<br />

Pizzette mit Spargel,<br />

Feigen & Taleggio<br />

Für 20 Stück:<br />

250 g Mehl Type 405 10 g Hefe<br />

½ TL Zucker 3 EL Olivenöl Salz<br />

1 Bund grüner Spargel<br />

200 g Taleggio (italienischer<br />

Weichkäse) 80 g Parmesan<br />

5 große Feigen Pfeffer<br />

1 Handvoll Minzblättchen<br />

1. Mehl in eine Schüssel sieben. Eine<br />

Mulde in das Mehl drücken. Hefe in<br />

50 ml lauwarmem Wasser auflösen<br />

und samt Zucker in die Mulde geben.<br />

Die Schüssel zudecken. Den Hefeansatz<br />

10 Min. gehen lassen.<br />

2. Öl, ½ TL Salz und 100–120 ml Wasser<br />

zugeben und unterkneten. Der Teig soll<br />

elastisch und weich sein. Zugedeckt ca.<br />

45 Min. gehen lassen, bis sich das Teigvolumen<br />

verdoppelt hat.<br />

3. Inzwischen den Spargel im unteren<br />

Drittel schälen. Holzige Enden abbrechen.<br />

Spargel 2 Min. in Salzwasser<br />

blanchieren. Abschrecken und abtropfen<br />

lassen. Die Stangen quer und dann noch<br />

mal längs halbieren. Taleggio in dünne<br />

Scheiben schneiden. Parmesan hobeln.<br />

Feigen waschen, längs achteln.<br />

4. Teig auf bemehlter Fläche mit den<br />

Händen gut durchkneten. Zur Rolle<br />

formen, dann in 20 etwa gleich große<br />

Portionen teilen. Jede Portion mit bemehlten<br />

Händen zur Kugel drehen. Mit<br />

dem Nudelholz leicht ausrollen und mit<br />

den Händen zu dünnen Fladen ziehen.<br />

5. Ofen auf 230 Grad Ober­/Unterhitze<br />

vorheizen. Pizzas auf 2 Bleche mit Backpapier<br />

verteilen. Taleggio, Spargel und<br />

Feigen auflegen. Pfeffern und salzen.<br />

Bleche nacheinander auf der untersten<br />

Schiene in den Ofen schieben. Pizzette<br />

11–14 Min. backen. Mit Parmesan und<br />

zerzupfter Minze bestreuen.<br />

Zubereitung: ca. 1 ¾ Std.<br />

Pro Stück: ca. 115 kcal,<br />

5 g F, 11 g KH, 5 g E<br />

15/2020 <strong>my</strong> Life<br />

49


Genuss<br />

Sonnengereift Das<br />

Kernobst liebt die Wärme<br />

und überzeugt mit seinem<br />

aromatischen Geschmack<br />

Die<br />

gesündesten<br />

Lebensmittel<br />

der Welt<br />

Folge 33<br />

Allroundtalent Aprikose<br />

Samtige Vitaminbombe<br />

Die kugelrunde kleine Frucht enthält Nährstoffe,<br />

die Augen, Haut und Verdauung guttun<br />

Außerdem ist der Vitalstoff-Mix wichtig<br />

<strong>für</strong> den Energie- und Kohlenhydratstoffwechsel,<br />

das Immunsystem sowie<br />

Knochen und Zähne. Und durch die<br />

enthaltene Salicylsäure haben Aprikosen<br />

eine antibakterielle Wirkung.<br />

Anregend. Häufig verzehrt, bringen<br />

Marillen aufgrund der vielen Ballaststoffe<br />

die Verdauung in Schwung. Ihr<br />

hoher Kalium-Gehalt hilft dabei, Wasseransammlungen<br />

aus dem Körper zu<br />

schwemmen, und lässt überdies die<br />

Pfunde schneller purzeln.<br />

Wer jetzt be<strong>für</strong>chtet, ab Herbst ganz<br />

auf die leckeren Früchte verzichten zu<br />

müssen: Ein Großteil der gesunden Inhaltsstoffe<br />

steckt auch in getrockneten<br />

Früchten.<br />

❰<br />

▶ In der nächsten My Life (ab 15.8.)<br />

lesen Sie alles über Zwetschgen<br />

Kleine Warenkunde<br />

→<br />

Gerade jetzt in der Hauptsaison<br />

im August schmeckt das süße<br />

Obst besonders aromatisch. Die Frucht,<br />

die im alten Persien die schöne Bezeichnung<br />

„Samen der Sonne“ trug,<br />

kommt ursprünglich aus China. Dort<br />

wurden die vier bis acht Zentimeter<br />

großen Aprikosen bereits vor 4000<br />

Jahren kultiviert. Wohl auch, weil das<br />

hellgelbe bis orangerote Kernobst mit<br />

der samtig behaarten Schale ein wahres<br />

Power-Obst ist.<br />

Schutz <strong>für</strong> die Sehkraft<br />

Keine andere heimische Frucht enthält<br />

so viel Betacarotin wie die Marille (süddeutsch).<br />

Die Substanz, die auch Provitamin<br />

A genannt wird, verleiht ihr<br />

nicht nur satte Farben. Sie unterstützt<br />

u. a. die Funktion der Augen: Unser<br />

Körper kann daraus Vitamin A (Retinol)<br />

herstellen, Aus ihm wird das<br />

Seh-Pigment Rhodopsin aufgebaut –<br />

ein wichtiger Stoff <strong>für</strong> den Sehvorgang.<br />

Fehlt dem Organismus Retinol,<br />

macht sich dies z. B. durch Nachtblindheit<br />

bemerkbar. Das schlechte Sehen in<br />

der Dunkelheit entwickelt sich meist<br />

schleichend, bleibt oft lange unbemerkt.<br />

Auch Augenbrennen, Abnahme<br />

der Sehleistung, Bindehautentzündung<br />

und altersbedingte Makuladegeneration<br />

(AMD) sind mögliche Folgen.<br />

Ein weiteres Plus des Carotinoids ist,<br />

dass es die Zellen vor schädlichen Einflüssen<br />

schützen und Krebserkrankungen<br />

vorbeugen kann. Zusammen mit<br />

den enthaltenen Vitaminen C und E<br />

unterstützt es das Immunsystem, wirkt<br />

gegen schädliche UV-Strahlen und hält<br />

die Gefäße von Ablagerungen frei.<br />

Beauty-Elixier. Für Zellerneuerung,<br />

gesundes Wachstum von Haaren und<br />

Nägeln sowie schöne Haut sind die<br />

reichlich enthaltenen B-Vitamine bzw.<br />

Mineralstoffe wie z. B. Phosphor, Kalium,<br />

Eisen, Magnesium und Calcium<br />

verantwortlich. Hinzu kommt das Flavonoid<br />

Quercetin: Es unterstützt den<br />

Körper dabei, freie Radikale unschädlich<br />

zu machen, und ist damit ein natürliches<br />

Anti-Aging-Mittel.<br />

Einkauf: Vollreife Früchte<br />

duften aromatisch. Die Haut<br />

sollte unverletzt und prall<br />

sein. Sie haben noch bis in den<br />

September hinein Saison.<br />

Lagerung: Im Gemüsefach<br />

des Kühlschranks halten<br />

sie ca. eine Woche. Am besten<br />

bewahrt man das Obst bei<br />

Zimmertemperatur auf.<br />

Zubereitung: Waschen,<br />

gut trocken tupfen, halbieren<br />

und Steine herauslösen. Aprikosen<br />

eignen sich hervorragend<br />

<strong>für</strong> Konfitüren,<br />

Chutneys oder<br />

Torten. In orientalischen<br />

Ländern<br />

werden die Kerne<br />

zur Herstellung<br />

vom Marzipanersatz<br />

Persipan<br />

oder Likören<br />

verwendet.<br />

FOTOS: ISTOCK; STOCKFOOD<br />

50 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an<br />

Für alle, die auf uns aufpassen.<br />

Die nicht nur Spaß, sondern<br />

auch Pflicht kennen.<br />

Helena, Rettungsschwimmerin


Genuss<br />

Kuchenträume mit<br />

Aprikosen<br />

Jetzt zeigen die saftig-süßen Früchte,<br />

wie aromatisch sie wirklich sein können<br />

Aprikosen-Joghurt-<br />

Charlotte mit Minze<br />

Für diese cremige Köstlichkeit muss man nicht mal<br />

den Backofen anwerfen. Schön gekühlt ist das<br />

fruchtige Prachtstück eine wunderbare Erfrischung<br />

52 <strong>my</strong> Life 15/2020


Flammkuchen mit<br />

karamellisierten Aprikosen<br />

Unwiderstehliche Variante des elsässischen<br />

Nationalgerichts, mit Rosmarin verfeinert<br />

15/2020 <strong>my</strong> Life<br />

53


Aprikosen-Joghurt-<br />

Charlotte mit Minze<br />

Für 12 Stücke:<br />

600 g Aprikosen 7 EL Aprikosenlikör<br />

150 g Zucker 12 Blatt Gelatine<br />

250 g Joghurt 250 g Mascarpone<br />

abgeriebene Schale und Saft<br />

von 1 /2 Bio-Zitrone<br />

300 g Schlagsahne<br />

17 Biskuits „Roses de Reims“<br />

(siehe Extra-Tipps)<br />

5 Stiele Minze einige essbare Blüten<br />

1 TL Puderzucker<br />

1. Aprikosen waschen. Einige Früchte<br />

beiseitelegen. Übrige klein würfeln, dabei<br />

die Steine entfernen. Die Hälfte der<br />

Obstwürfel mit Likör und Zucker<br />

mischen. In einem Topf ca. 5 Min. weich<br />

dünsten. Gelatine in kaltem Wasser<br />

einweichen. Aprikosen pürieren. Gelatine<br />

ausdrücken, im noch warmen Püree<br />

auflösen. Püree etwas abkühlen lassen.<br />

2. Joghurt mit Mascarpone und<br />

Zitronenschale cremig rühren. Sahne<br />

steif schlagen. Aprikosenpüree mit der<br />

Joghurtcreme verrühren, bevor die<br />

Gelatine anzieht und die Creme fest zu<br />

werden beginnt. Übrige Aprikosenwürfel<br />

und geschlagene Sahne unterheben.<br />

3. Boden und Ränder einer Form mit<br />

den Biskuits auskleiden. Creme einfüllen.<br />

Charlotte mindestens 4 Std., am besten<br />

über Nacht, kalt stellen.<br />

4. Beiseitegelegte Aprikosen in Spalten<br />

schneiden und mit dem Zitronensaft<br />

marinieren. Charlotte vorsichtig aus der<br />

Form lösen. Auf eine Tortenplatte setzen<br />

und mit Aprikosenspalten, Minzblättchen<br />

und Blüten garnieren. Mit<br />

Puderzucker bestäuben und servieren.<br />

Zubereitung: ca. 50 Min.<br />

Pro Stück: ca. 295 kcal,<br />

19 g F, 24 g KH, 6 g E<br />

Flammkuchen mit<br />

karamellisierten<br />

Aprikosen<br />

Für 4 Stück:<br />

400 g Mehl 8 EL Olivenöl 1 TL Salz<br />

1 1 /2 kg Aprikosen 2 EL Butter<br />

1 EL Zucker 2 Zweige Rosmarin<br />

300 g Ziegenfrischkäse Pfeffer<br />

2 EL flüssiger Honig<br />

1. Mehl mit 6 EL Olivenöl und Salz<br />

sowie 100–150 ml Wasser zu einem geschmeidigen<br />

Teig verkneten. Teig mit<br />

Extra-Tipps<br />

Roses de Reims Für die<br />

Aprikosen­Joghurt­Charlotte<br />

(Rezept links) eignet sich der<br />

zartrosa Gebäckklassiker aus dem<br />

französischen Reims. Roses de<br />

Reims bekommt man in Feinkostläden<br />

oder online (z. B. von Maison<br />

Fossier bei amazon.de oder bei<br />

ebrosia.de). Man kann sie aber auch<br />

selbst backen. Für ca. 35 Stück<br />

2 Eigelb mit 100 g Vanillezucker<br />

ca. 5 Min. aufschlagen. 1 Eiweiß und<br />

1 Messerspitze rote Lebensmittelfarbe<br />

unterrühren und ca. 2 Min.<br />

weiterschlagen. 1 Eiweiß weitere<br />

2 Min. unterschlagen. 90 g Mehl<br />

und 5 g Backpulver daraufsieben<br />

und vorsichtig unterrühren. Teig in<br />

einen Spritzbeutel mit runder Tülle<br />

füllen und als kleine Rechtecke auf<br />

ein mit Backpapier belegtes Blech<br />

spritzen. 30 Min. trocknen lassen.<br />

Den Backofen auf 160 Grad Ober­/<br />

Unterhitze vorheizen. Roses de<br />

Reims mit etwas Puderzucker bestäuben<br />

und 8–10 Min backen.<br />

dem übrigen Öl einstreichen und in<br />

Frischhaltefolie gewickelt ca. 30 Min.<br />

im Kühlschrank ruhen lassen.<br />

2. In der Zwischenzeit die Aprikosen<br />

<strong>für</strong> den Belag waschen, halbieren und<br />

entsteinen. Butter in einer Pfanne<br />

schmelzen. Zucker dazugeben und leicht<br />

karamellisieren lassen. Die Aprikosenhälften<br />

zufügen und kurz im Karamell<br />

dünsten. Rosmarin abbrausen, trocken<br />

schütteln. Die Nadeln von den Zweigen<br />

streifen und zu den Aprikosen geben.<br />

3. Den Backofen auf 220 Grad (Umluft<br />

200 Grad) vorheizen. Teig mit den<br />

Händen noch mal kurz durchkneten.<br />

In 4 Portionen teilen. Jede Portion auf<br />

bemehlter Arbeitsfläche so dünn wie<br />

möglich ausrollen. Fladen auf evtl. mit<br />

Backpapier bedeckte Bleche ziehen.<br />

4. Frischkäse glatt rühren. Fladen damit<br />

bestreichen. Mit Pfeffer übermahlen.<br />

Mit karamellisierten Aprikosenhälften<br />

belegen und im vorgeheizten Ofen<br />

nach einander je ca. 12 Min. backen. Die<br />

Flammkuchen mit Honig bestreichen.<br />

Zubereitung: ca. 1 ¾ Std.<br />

Pro Stück: ca. 935 kcal,<br />

49 g F, 101 g KH, 20 g E<br />

Brösel-Variationen Marillenknödel<br />

(Rezept rechts) schmecken mit<br />

selbst gemachten Bröseln noch<br />

besser, z. B. aus Brötchen, Croissants,<br />

Lebkuchen oder Hefezopf.<br />

Mit Honig, Rübensirup, Apfeldicksaft<br />

oder Ahornsirup statt<br />

Zucker bekommen sie eine ganz<br />

besondere Note.<br />

Vanillesoße Ganz klassisch werden<br />

Marillenknödel mit zerlassener<br />

Butter serviert. Herrlich lecker<br />

schmecken sie aber auch mit einer<br />

selbst gemachten Vanillesoße: Für<br />

4 Portionen aus 1 aufgeritzten Vanilleschote<br />

das Mark heraus schaben.<br />

200 g Sahne, 300 ml Milch und<br />

das Vanillemark in einem Topf zum<br />

Kochen bringen. 1 EL Zucker mit<br />

5 Eigelb und 1 TL Speisestärke verquirlen<br />

und vorsichtig in die siedende<br />

Sahnemischung rühren. Einmal<br />

aufkochen lassen und die Soße anschließend<br />

durch ein Sieb in ein<br />

Gefäß geben.<br />

FOTOS: BURDAFOOD.NET/KRAMP + GÖLLING (2), STOCKFOOD (10)<br />

54 <strong>my</strong> Life 15/2020


Eine runde Sache<br />

In Österreich heißen die süßen Früchte<br />

Marillen. Doch wie man sie auch nennt<br />

– in einer feinen Hülle aus Quark und<br />

Eiern sorgen sie immer <strong>für</strong> Furore<br />

Schritt 6 Den Teig um die<br />

Füllung zu Knödeln formen.<br />

Ins siedende Wasser geben<br />

und ca. 15 Min. ziehen lassen.<br />

Steigen die Knödel nach<br />

oben, sind sie gar. Herausnehmen.<br />

Abtropfen lassen.<br />

Schritt<br />

<strong>für</strong><br />

Schritt<br />

Marillenknödel<br />

Schritt 7 Die Vanilleschote<br />

längs halbieren und das Mark<br />

herausschaben.<br />

Für 12 Stück:<br />

12 kleine Aprikosen<br />

12 Stück Würfelzucker<br />

750 g Quark (20 % Fett)<br />

120 g weiche Butter<br />

100 g Zucker Salz<br />

1 TL abgeriebene Bio-<br />

Zitronen-Schale 3 Eier<br />

100 g Hartweizengrieß<br />

1 TL Backpulver<br />

200 g Mehl<br />

1 Vanilleschote<br />

80 g Semmelbrösel<br />

1 /2 TL Zimtpulver<br />

2 EL Puderzucker<br />

Schritt 2 Die entkernten<br />

Aprikosen mit je 1 Stück<br />

Würfelzucker füllen. Quark in<br />

ein Küchentuch geben, auspressen,<br />

abtropfen lassen.<br />

Schritt 4 Den Quark unterrühren.<br />

Den Grieß mit dem<br />

Backpulver und dem Mehl<br />

mischen und mit den Händen<br />

unter die Quarkmasse kneten.<br />

Den Teig abdecken und etwa<br />

20 Min. ruhen lassen.<br />

Schritt 8 Semmelbrösel,<br />

Vanillemark und 50 g Zucker<br />

vermengen. 70 g Butter in<br />

einer beschichteten Pfanne<br />

er hitzen. Brösel­Mix und Zimt<br />

zugeben. Unter stetigem Rühren<br />

goldbraun werden lassen.<br />

ZUBEREITUNG<br />

Schritt 1 Aprikosen abbrausen<br />

und trocken reiben.<br />

Die Früchte jeweils an einer<br />

Seite aufschneiden und die<br />

Steine herauslösen.<br />

Schritt 3 50 g Butter mit<br />

50 g Zucker und 1 Prise Salz<br />

in eine Schüssel geben und<br />

mit den Schneebesen eines<br />

Handrührgeräts schaumig<br />

schlagen. Zitronenschale nach<br />

und nach mit den Eiern unter<br />

die Mischung rühren.<br />

Schritt 5 In einem weiten<br />

Topf leicht gesalzenes Wasser<br />

zum Kochen bringen. Die<br />

Temperatur herunterschalten.<br />

Das Wasser sollte nur noch<br />

sieden. Den Quarkteig in<br />

12 Portionen teilen. Jede Teigportion<br />

etwas flach drücken<br />

und mit je 1 Aprikose füllen.<br />

Schritt 9 Knödel in die<br />

Pfanne geben und in der<br />

Bröselbutter schwenken.<br />

Mit Puderzucker bestäuben<br />

und sofort servieren.<br />

Zubereitung: ca. 50 Min.<br />

Pro Stück: ca. 325 kcal,<br />

12 g F, 43 g KH, 12 g E<br />

15/2020 <strong>my</strong> Life<br />

55


Reise<br />

Frankreichs kleine Perle<br />

Insel-Paradies im<br />

Mittelmeer<br />

Ein wunderbares Reiseziel <strong>für</strong> die Nachsaison – auf Korsika erleben<br />

wir Spätsommerglück zwischen rauen Bergen und feinen Stränden<br />

56 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Majestätisch<br />

Die Hafenstadt<br />

Bastia, erstmals im<br />

14. Jahrhundert<br />

erwähnt, war ein<br />

Bollwerk zum<br />

Schutz vor Piraten


Fischerdorf Girolata und die Halbinsel La Scandola zählen seit 1983 zum Weltnaturerbe der UNESCO und sind nur zu Fuß erreichbar<br />

Spezialitäten Wurst, Speck, Käse – auf<br />

Korsika mag man rustikale Leckereien<br />

Malerisch Inmitten grüner Kastanienhaine liegt das hübsche<br />

Dorf Évisa. Besonderheit: Es ist auf einem Felsplateau erbaut<br />

Tierische Bewohner Überall in den<br />

Wäldern leben halbwilde Schweine<br />

→<br />

Eine in den Fels gehauene Treppe<br />

führt hinab zum schmalen<br />

Pfad am Meer, direkt unter der geradezu<br />

spektakulär schönen Klippe von Bonifacio.<br />

Hoch oben thront die Altstadt,<br />

unten wäre jetzt vielleicht der richtige<br />

Moment <strong>für</strong> ein Picknick mit Blick aufs<br />

Wasser. Der Brocciu gehört natürlich<br />

dazu. Hier auf der französischen Trauminsel<br />

Korsika nennen sie ihn den „König<br />

aller Käse“. Dazu gehören ein Baguette,<br />

ein guter Schluck trockener, tiefroter<br />

Landwein und die Spätsommersonne<br />

über dem Mittelmeer. Perfekt!<br />

Besonders im Spätsommer ist dieses<br />

Paradies im Mittelmeer eine Reise<br />

wert. Mit herrlichen Wanderwegen auf<br />

dem gesamten Eiland, lebendigen Hafenstädten<br />

und idyllischen Dörfern<br />

zeigt sich die 340 000 Einwohner zählende<br />

Insel von ihrer schönsten Seite.<br />

Eine kleine Zeitreise<br />

Zurück nach Bonifacio. Die spannende<br />

Geschichte dieser Gegend reicht bis in<br />

das Jahr 6 500 v. Chr. Lange Zeit stand<br />

die Stadt unter der stolzen Herrschaft<br />

Genuas. Und bis heute sind die Einflüsse<br />

Italiens überall spürbar. Also schnell<br />

noch ein „Gelato“ in der Eisdiele „Rocca<br />

Serra“ direkt am Hafen, dann geht’s mit<br />

dem Auto auf Entdeckungstour. Egal,<br />

<strong>für</strong> welche Route man sich entscheidet<br />

– die Landschaft präsentiert sich wildromantisch.<br />

Wie z. B. auf der Strecke<br />

von Calvi nach Porto. Sie führt mitten<br />

durch die bizarre Fels-Idylle der Calanches<br />

de Piana.<br />

Autofrei. Wunderschön ist auch eine<br />

Tour entlang der Westküste der Insel.<br />

Nach fast jeder Kurve würde sich ein<br />

Stopp lohnen. Natürlich ebenfalls in<br />

Girolata. Doch hierhin geht es nur zu<br />

Fuß, denn im Fischerdorf auf der Halbinsel<br />

La Scandola fahren keine Autos.<br />

Drum herum liegen meist viele Segelboote,<br />

die weiße Farbtupfer in das satte<br />

Blau des Mittelmeers setzen.<br />

58 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Typisch korsisch Prächtige, duftende Pinienwälder finden sich auf der ganzen Insel<br />

Erholung Weißen Sand und türkisblaues Wasser gibt es nicht nur in der Karibik. Auch<br />

auf Korsika warten Traumstrände – wie hier bei Santa Giulia südlich von Porto-Vecchio<br />

Doch Korsika hat nicht nur eine beeindruckende<br />

Küste. Das Hinterland prägen<br />

rund 70 Gipfel, die mehr als 2 000<br />

Meter hoch sind, der höchste ist der<br />

Monte Cinto mit 2 706 Metern. Wochenlang<br />

könnte man dort wandern.<br />

Etwa auf dem berühmten Fernwanderweg<br />

GR20 (Grande Randonnée). Durch<br />

weite Eukalyptus- und Edelkastanienwälder<br />

und duftende Pinienhaine.<br />

Schöne Häfen, lebendige Cafés<br />

Auch die Bilderbuchstrände sind ein<br />

lohnenswertes Ziel. Santa Giulia, Pinarello,<br />

Palombaggia – nicht nur auf Fotos<br />

wirken sie so, als lägen sie mitten in der<br />

Karibik. Und eines der fröhlichen Insel-<br />

Städtchen ist zum Glück fast immer irgendwo<br />

in der Nähe – Bastia, Porto-<br />

Vecchio oder Calvi vielleicht. Alle mit<br />

schönen Häfen, gemütlichen Cafés und<br />

eleganten Boutiquen, in denen es französische<br />

Mode gibt.<br />

Napoleon. Die Hauptstadt der Insel<br />

heißt Ajaccio. Im Jahr 1769 wurde dort<br />

Frankreichs Kaiser Napoleon Bonaparte<br />

geboren. Eine Statue nahe am Hafen erinnert<br />

an ihn. Rundherum findet man<br />

gute Spezialitäten-Geschäfte. Und den<br />

typischen Schafsmilchkäse namens<br />

„Brin d’Amour“. Auf Deutsch: „Strohhalm<br />

der Liebe“. Wie romantisch … ❰<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK (3); ISTOCK; GETTY IMAGES; HUBER IMAGES; LAIF ILLUSTRATION: SEH-KARTE.DE<br />

Reise-Infos<br />

Anreise Per Flugzeug auf einen<br />

der korsischen Flughäfen (Bastia,<br />

Calvi, Ajaccio, Figari) oder<br />

per Fähre mit dem Auto oder<br />

Motorrad von Frankreich (z. B.<br />

Nizza), dem italienischen Festland<br />

(z. B. Genua) und Sardinien<br />

aus. Es empfiehlt sich, die Fährtickets<br />

im Vorfeld online von zu<br />

Hause aus zu buchen.<br />

Verständigung Die Amtssprache<br />

ist Französisch. Es wird<br />

häufig Korsisch gesprochen,<br />

eine mit dem toskanischen<br />

Dialekt verwandte romanische<br />

Sprache. Auch Italienisch und<br />

Englisch sind sehr verbreitet.<br />

Klima Menschen, die ein gemäßigtes<br />

Klima bevorzugen, sollten<br />

<strong>für</strong> einen Aufenthalt auf<br />

Korsika besser den Herbst oder<br />

den Frühling einplanen. Das gilt<br />

besonders <strong>für</strong> Wanderer oder<br />

Bergkletterer. Für Menschen,<br />

denen höhere Temperaturen<br />

(bis zu 40 Grad) keine Beschwerden<br />

bereiten, ist der<br />

Hochsommer geeignet.<br />

Delikatessen „Canistrelli“ sind<br />

knusprige Kekse aus Kastanienmehl.<br />

Für herzhafte Genießer:<br />

„Coppa“ ist ein in Salz und Wein<br />

eingelegter Rollschinken aus<br />

Schweinenacken, dazu gibt’s<br />

„Figatelli“, Würstchen aus Speck<br />

und Innereien. Und typisch<br />

korsisches Bier, das „Pietra“. Es<br />

wird mit Kastanienmehl gegärt.


Gesundheit<br />

Fester Termin Die Gynäkologin ist nicht nur Ansprechpartnerin bei Fragen zur Früherkennung, sondern u. a. auch zur Intimhygiene<br />

Blasenschwäche, Menopause, Krebsvorsorge …<br />

Auch mit 60+ ein Muss:<br />

der Termin beim Frauenarzt<br />

Warum Frauen nach den Wechseljahren jährlich zum Check-up sollten – das Experten-Interview<br />

→<br />

Gynäkologen schlagen Alarm:<br />

Mit zunehmendem Alter gehen<br />

immer weniger Frauen zur Vorsorge.<br />

Laut Bundesverband der Frauenärzte<br />

nutzen noch knapp 44 Prozent der 60-<br />

bis 65-Jährigen die kostenlose Untersuchung<br />

zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs,<br />

bei den ab 75-Jährigen<br />

sogar nur noch etwa 29 Prozent. Dabei<br />

nimmt generell das Risiko, an Krebs zu<br />

erkranken, immer weiter zu.<br />

„Darüber hinaus leiden ältere Frauen<br />

verstärkt unter Scheidentrockenheit,<br />

Beckenbodenproblemen, Blasenschwäche<br />

und Osteoporose“, sagt die Gynäkologin<br />

Dr. Anja Engelsing, die in Bad<br />

Feilnbach (Bayern) und Berlin praktiziert.<br />

Ursache ist die geringere Konzen-<br />

tration des Sexualhormons Östrogen im<br />

Körper. Im Interview erklärt sie, was vor<br />

allem über 60-Jährige beachten sollten.<br />

? Was genau macht einen jährlichen<br />

Check-up <strong>für</strong> diese Frauen so wichtig ?<br />

Während bestimmte Krebsarten, z. B. Gebärmutterhals-Tumore,<br />

unabhängig vom<br />

Lebensalter auftreten, steigt das Risiko<br />

60 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


FOTOS: ISTOCK; FOTOLIA; PR<br />

<strong>für</strong> andere gynäkologische Krebserkrankungen<br />

mit den Jahren. Eierstock-Krebs<br />

(med. Ovarialkarzinom)<br />

etwa ist eher eine Erkrankung des höheren<br />

Lebensalters. Das spricht <strong>für</strong> regelmäßige<br />

Vorsorge-Untersuchungen –<br />

auch weiterhin. Für Fragen rund um<br />

Knochengesundheit, Blasenbeschwerden<br />

und Schleimhautprobleme ist der<br />

Frauenarzt ebenfalls ein wichtiger Ansprechpartner.<br />

Relevant ist eine Abklärung<br />

immer dann, wenn es nach der<br />

Menopause zu Blutungen kommt. Hier<br />

gilt es, Gebärmutterkrebs (med. Endometriumkarzinom)<br />

auszuschließen.<br />

? Was passiert bei einem Abstrich?<br />

Dabei werden Zellen vom Muttermund<br />

entnommen. Im Labor untersucht ein<br />

Zytologe, ob es Hinweise <strong>für</strong> Gebärmutterhalskrebs<br />

(Zervixkarzinom) gibt. Veränderungen<br />

werden in fünf Stufen, Pap 1<br />

(normal) bis Pap 5 (Krebs), unterteilt.<br />

Viele Frauen haben leicht entzündlich<br />

veränderte Zellen (Pap 1 oder 2), was<br />

harmlos ist – dies kann z. B. durch Geschlechtsverkehr<br />

verursacht werden.<br />

Selbst eine Pap-3-Zellveränderung kann<br />

sich von allein zurückbilden, sollte aber<br />

beobachtet werden. Frauen zwischen<br />

20 und 34 haben einmal im Jahr Anspruch<br />

auf den jährlichen Abstrich<br />

(Kasse zahlt). Frauen ab 35 Jahren<br />

bekommen seit Januar ein kombiniertes<br />

Screening aus Pap- und HPV-Test,<br />

allerdings nur alle drei Jahre. HPV-<br />

Tests können nachweisen, ob Zellen<br />

Mit dem Gewicht<br />

steigt das Risiko<br />

<strong>für</strong> Brust- und<br />

Gebärmutterkrebs<br />

Dr. med. Anja Maria<br />

Engelsing, Gynäkologin<br />

und Naturheilärztin,<br />

Bad Feilnbach und Berlin<br />

mit Humanen Papillomviren (HPV) infiziert<br />

sind. Diese können Gebärmutterhalskrebs<br />

verursachen.<br />

? Viele ältere Patientinnen leiden an<br />

Scheidentrockenheit und be<strong>für</strong>chten<br />

Schmerzen bei der Untersuchung …<br />

Es ist zwar richtig, dass der niedrige<br />

Östrogen-Spiegel die Schleimhaut in<br />

der Vagina weniger elastisch und trockener<br />

werden lässt. Für diese Patientinnen<br />

gibt es allerdings bestimmte,<br />

schmale Untersuchungs-Instrumente,<br />

die eventuellen Schmerzen vorbeugen.<br />

Die Angst ist also unbegründet.<br />

? Was hilft gegen die Beschwerden?<br />

Auch die Haut im Intimbereich braucht<br />

Pflege, daran denken wir viel zu wenig!<br />

Es gibt zahlreiche hormonfreie Cremes<br />

und Gele, z. B. auf Basis von Milchsäure<br />

und Aloe vera. Oder Scheidenzäpfchen<br />

mit Pflanzen-Östrogenen wie Granatapfel<br />

oder Traubensilberkerze. All das<br />

hilft schon sehr gut. Zudem können z. B.<br />

Granatapfel- oder ein einfaches Mandelöl<br />

<strong>für</strong> mehr Feuchtigkeit sorgen.<br />

Wirkt das nicht, verschreibt der Arzt<br />

eine spezielle Creme auf Östrogen-Basis.<br />

? Können bestimmte Pflegeprodukte<br />

eine Pilzerkrankung auslösen?<br />

Das nicht, aber sie können das vaginale<br />

Milieu stark beeinträchtigen – und somit<br />

eine Pilzinfektion begünstigen. Es<br />

empfiehlt sich daher auf jeden Fall, nur<br />

Intimpflegeprodukte zu verwenden, deren<br />

pH-Wert dem natürlichen Milieu<br />

entspricht und die keine chemischen<br />

Zusatzstoffe sowie Aromen enthalten.<br />

? Beckenboden-Training mit 60+,<br />

lohnt sich das denn noch?<br />

Ja, unbedingt! Ein starker Beckenboden<br />

ist ein wichtiges Thema <strong>für</strong> uns Frauen<br />

und zwar ein Leben lang. Der Beckenboden<br />

ist unsere Körpermitte – eine<br />

gute, kräftige Muskulatur hilft auch,<br />

Rückenprobleme zu vermeiden. Doch<br />

vor allem bei Blasenschwäche ist das<br />

Training wichtig und kann dazu beitragen,<br />

einen operativen Eingriff zu vermeiden.<br />

Dabei geht es darum, die Muskeln<br />

so anzuspannen, dass sich der<br />

Beckenboden in den Bauch hineinzieht<br />

und langfristig gestärkt wird. Zunächst<br />

kann die Patientin sich von einem Physiotherapeuten<br />

anleiten lassen (Kasse<br />

Tumor Brustkrebs wird ab 70 Jahren<br />

seltener und verläuft langsamer<br />

zahlt). Hilfreich sind daneben Sportarten<br />

wie Pilates oder Skilanglauf. Der<br />

Arzt entscheidet, ob er zusätzlich ein<br />

Medikament verschreibt, das die Belastbarkeit<br />

des Blasenschließmuskels<br />

erhöht und den Harndrang reguliert.<br />

? Wann ist eine Operation nötig?<br />

Wenn trotz Beckenboden-Training und<br />

Tabletten unter Belastung, etwa beim<br />

Tragen von schweren Einkaufstaschen,<br />

Husten oder Lachen unkontrolliert Urin<br />

abgeht. Ein minimal-invasiver Eingriff<br />

kann die Blase dann stabilisieren: Dazu<br />

wird ein spezielles Band quer unter die<br />

geschwächte Harnröhre gelegt, um diese<br />

anzuheben (Kasse zahlt).<br />

? Welche Rolle spielt Übergewicht<br />

in der Menopause?<br />

Ein zu hohes Körpergewicht ist immer<br />

nachteilig <strong>für</strong> die Frauengesundheit.<br />

Denn damit steigt das Risiko <strong>für</strong> Brustund<br />

Gebärmutterkrebs. Insofern sollten<br />

wir generell auf eine gesunde Ernährung<br />

und genügend Bewegung achten.<br />

? Wie wichtig ist die Mammografie?<br />

Das Mammografie-Screening der Brust<br />

wird zwischen 50 und 69 von den Kassen<br />

bezahlt, weil in diesen Lebensjahren<br />

die meisten Frauen an Brustkrebs<br />

erkranken. Danach ist eine Erkrankung<br />

immer noch möglich, aber weniger<br />

wahrscheinlich und oft langsamer im<br />

Verlauf. Ultraschall ist hier eine mögliche<br />

Alternative. Allerdings hat er eine<br />

andere Aussage, weil die Erkennung<br />

von Frühveränderungen, die der eigentlichen<br />

Brustkrebsentstehung vorausgehen,<br />

per Ultraschall nicht möglich ist.<br />

Wichtig ist auch, dass Frauen regelmäßig<br />

ihre Brüste, Achselhöhlen sowie die<br />

Schlüsselbeingegend abtasten. ❰<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

61


Gesundheit<br />

Ablauf Dr. Boris Jansen-Winkeln (l.) sitzt an einer<br />

Steuerkonsole. Er schaut durch einen Sehschlitz<br />

auf einen abgedunkelten Monitor, auf dem er<br />

das OP-Geschehen in zehnfacher Vergrößerung<br />

wahrnimmt. Der Patient liegt in gut drei Meter<br />

Entfernung von der Konsole auf dem OP-Tisch<br />

(o.), zwei Helfer assistieren. Über dem Tisch<br />

schweben krakenähnliche Roboterarme, deren<br />

Enden im Bauch des Patienten stecken und<br />

vom Operateur bewegt werden. Der Eingriff<br />

dauert zweieinhalb bis drei Stunden<br />

Dr. med. Boris<br />

Jansen-Winkeln,<br />

Leitender Oberarzt der<br />

Viszeralchirurgie am<br />

Uniklinikum Leipzig<br />

Insgesamt leiden<br />

die Patienten im<br />

Anschluss weniger<br />

an Schmerzen<br />

und erholen sich<br />

schneller<br />

Patientin<br />

Petra Schumann,<br />

Diplom-Ökologin<br />

aus Leipzig<br />

→<br />

Innovative Technik<br />

Tumor-OP<br />

per Joystick<br />

Eine Patientin und ihr Arzt berichten über einen Eingriff mit<br />

dem DaVinci-Roboter bei Mastdarmkrebs<br />

Die Leipzigerin Petra Schumann hatte<br />

keinerlei Beschwerden, als sie im November<br />

2018 zur Darmkrebsvorsorge ging.<br />

Doch als es nach der Koloskopie hieß „Verdacht<br />

auf Mastdarmkrebs“, war das ein Schock<br />

<strong>für</strong> sie. In My Life erzählt die Diplom-Ökologin,<br />

was danach geschah.<br />

„Ab Mitte Januar 2019 unterzog ich mich<br />

vor der eigentlichen OP der neoadjuvanten<br />

Strahlentherapie. Es folgten bange Wochen<br />

des Wartens, bis es hieß: Die Strahlentherapie<br />

hat angeschlagen. Der Tumor war nicht mehr<br />

zu erkennen – aber man wusste nicht, ob nicht<br />

an anderer Stelle im Gewebe Tumorzellen vorhanden<br />

und die Lymphknoten frei sind.<br />

Große Umstellung. Nach ausführlicher Beratung<br />

durch Dr. Jansen-Winkeln entschied<br />

ich mich, mir den Mastdarm sicherheitshalber<br />

entfernen zu lassen. Er erklärte mir konkret<br />

die minimalinvasive OP mit dem DaVinci. Als<br />

er sagte, er sitze an einer Konsole und steuere<br />

von dort die Roboterarme, fragte ich nur: ,Und<br />

wenn Sie abrutschen?‘ Aber durch seine einfühlsame<br />

Art war ich dann doch beruhigt.<br />

Acht Wochen lang hatte ich einen künstlichen<br />

Darmausgang, um den Heilungsprozess zu<br />

unterstützen. Eine gewöhnungsbedürftige<br />

Zeit! Nach der Rückverlegung Ende Juni 2019<br />

musste mein Darm lernen, wieder richtig zu<br />

arbeiten. In dieser Zeit waren Geduld, Training<br />

und richtige Ernährung gefragt. Seit der<br />

Krankheit lebe ich viel bewusster und genieße<br />

die schönen Dinge des Lebens. Regelmäßige<br />

Vorsorge-Untersuchungen sind wichtig, denn<br />

die Früherkennung hilft, Leben zu retten!“<br />

Fortschrittlich und sehr präzise<br />

Dr. Boris Jansen-Winkeln behandelte Petra<br />

Schumann mit dem DaVinci-Roboter:<br />

„Als die Patientin zu uns kam, war der einst<br />

walnussgroße Tumor dank Strahlentherapie<br />

so stark geschrumpft, dass wir nichts mehr<br />

sahen. Um sicherzugehen, haben wir uns <strong>für</strong><br />

eine OP entschieden. Mastdarm-Tumoren<br />

sind besonders schwierig zu operieren, denn<br />

der Raum im unteren Becken ist sehr beengt,<br />

wichtige Nerven und Organe wie Blase oder<br />

Harnleiter sind in unmittelbarer Nähe. Letzt-<br />

62 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


FOTOS: SUPERILLU/ANJA JUNGNICKEL (4)<br />

lich geht es darum, die Lymphknoten zu entfernen<br />

und den After-Schließmuskel zu erhalten.<br />

Mit dem Roboter kann ich auf engstem<br />

Raum präziser als mit der Hand operieren.<br />

Vorbereitung. Das DaVinci-System besteht<br />

aus Patientenwagen und Konsole. Der Wagen<br />

hat vier bewegliche Arme und wird an den OP-<br />

Tisch gefahren. Ein Arm dient zur Führung<br />

einer 3-D-HD-Kamera. Die übrigen Arme werden<br />

mit Instrumenten wie Schere, Pinzette,<br />

Haken oder Sauger bestückt. Die Kamera und<br />

die Instrumente werden durch 5 bis 12 mm große<br />

Einstichhülsen, sogenannte Trokare, in den<br />

Bauchraum des Patienten geführt. Zur besseren<br />

Sicht wird dieser mit CO2-Gas aufgebläht.<br />

Alle Arme bediene ich als Operateur von der<br />

Konsole aus. Hierbei sehe ich in ein hochauflösendes,<br />

dreidimensionales Bild und kann<br />

mit bis zu zehnfacher Vergrößerung feinste<br />

Strukturen erkennen und präparieren. Sowohl<br />

Kamera als auch Instrumente bewege ich in<br />

Echtzeit über zwei Joysticks. Anders als bei<br />

der normalen Bauchspiegelung enthalten die<br />

Instrumente kleine Gelenke, die sogar den<br />

Bewegungsumfang des Handgelenks übersteigen.<br />

Natürliche Zitterbewegungen werden<br />

herausgefiltert. Mit den Füßen kann ich zwischen<br />

den Instrumentenarmen umschalten<br />

und z. B. zur Verödung von kleinen Blutgefäßen<br />

Hochfrequenzstrom an einzelne Instrumente<br />

leiten. Während ich an der Konsole sitze, unterstützen<br />

mich zwei Assistenten am OP-Tisch,<br />

indem sie z. B. die Instrumente an den Armen<br />

auswechseln oder Nahtmaterial über einen<br />

Trokar in den Bauchraum hineinreichen.<br />

Körperliche Umstellung. Ist der Mastdarm<br />

entfernt, schließe ich den Dickdarm unten<br />

direkt an den Schließmuskel an. Damit die<br />

Naht gut heilen kann und kein Stuhl darüberfließt,<br />

legen wir vorübergehend einen künstlichen<br />

Darmausgang. Nach etwa acht Wochen<br />

wird dieser zurückverlegt. Der Mastdarm, der<br />

da<strong>für</strong> da ist, die unverdaulichen Nahrungsteile<br />

bis zur Darmentleerung zu sammeln, ist nun<br />

weg. So muss der Dickdarm die Aufgabe übernehmen.<br />

Das dauert etwa ein halbes Jahr.<br />

Der DaVinci empfiehlt sich <strong>für</strong> alle Eingriffe,<br />

bei denen wenig Platz zum Operieren ist. Wir<br />

wenden ihn hauptsächlich beim Mastdarm, der<br />

Speiseröhre und dem Magen an. Der Vorteil <strong>für</strong><br />

die Patienten: Die Schnittwunden, in die die<br />

Roboterarme eingeführt werden, sind nur zwei<br />

Zentimeter lang. Sie heilen rascher und auch<br />

der Blutverlust ist geringer. Insgesamt haben<br />

die Patienten im Anschluss weniger Schmerzen<br />

und erholen sich schneller.“ ❰<br />

„Präventiophobie“<br />

Die Angst vor<br />

der Vorsorge<br />

Jährlich erkranken rund<br />

60 400 Menschen hierzulande<br />

neu an Darmkrebs – einer<br />

Krankheit, die sich durch<br />

rechtzeitige Früherkennung<br />

verhindern lässt. Dennoch<br />

nutzen nur 1,8 Prozent der<br />

anspruchsberechtigten Frauen<br />

und Männer jedes Jahr die<br />

Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung.<br />

Mit dem erfundenen<br />

Terminus „Präventiophobie“<br />

will die Felix Burda<br />

Stiftung augenzwinkernd auf<br />

die Vorbehalte aufmerksam<br />

machen. Denn die Angst vor<br />

der Früherkennung darf nicht<br />

größer sein darf als die vor<br />

dem Krebs selbst.<br />

❱ www.felix-burda-stiftung.de<br />

Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an Trinknahrungen<br />

Gut versorgt,<br />

wenn es darauf ankommt<br />

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· Abwechslungsreich und lecker<br />

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Diätmanagement bei drohender oder bestehender Mangelernährung,<br />

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15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

63


Wohlfühlen<br />

Glücksgefühl Auch Selbstumarmungen verbessern das Wohlbefinden<br />

Was fehlender<br />

Körperkontakt<br />

mit der Seele macht<br />

In den letzten Monaten zwang uns Corona, sogar zu nahestehenden Menschen auf Distanz zu gehen.<br />

Die My Life-Expertin erklärt, welche Auswirkungen das auf die Psyche hat – und wie man sie jetzt stärkt<br />

Liebevolle<br />

Berührungen<br />

verringern<br />

Stresshormone<br />

im Blut<br />

Dr. rer. nat. M.Sc.<br />

Rebecca Böhme,<br />

Assistenzprofessorin in<br />

Linköping, Schweden,<br />

forschte zuvor in<br />

Tübingen und Berlin<br />

→<br />

Abstand ist der neue Anstand und das<br />

Gebot der Stunde. Seit sich SARS-CoV-2<br />

in der Welt verbreitet, rät das Robert Koch-<br />

Institut (RKI) dringend dazu, soziale Kontakte<br />

einzuschränken. Die Ausbreitung des neuartigen<br />

Coronavirus soll so verlangsamt, ältere und<br />

kranke Menschen sollen geschützt werden. Auf<br />

Dauer schaffe körperliche Distanz aber auch<br />

eine emotionale Distanz, sagt Neurowissenschaftlerin<br />

Dr. Rebecca Böhme. Ein Gespräch<br />

über die Wirkung von Berührungen, Einsamkeit<br />

und Stressabbau.<br />

Handschlag, Umarmung, Küsschen – warum<br />

berühren wir uns eigentlich zur Begrüßung?<br />

Berührungen müssen nicht Teil der Begrüßung<br />

sein, gehören aber fast immer dazu. Auch wenn<br />

sich Rituale zwischen Kulturen und Generationen<br />

unterscheiden – wir vermitteln dem anderen<br />

so, dass wir einander freundlich gesinnt sind.<br />

Ich hoffe, dass uns liebevolle und freundliche<br />

Berührungen durch die Corona-Krise nicht<br />

dauerhaft abhanden kommen, denn kein Wort<br />

oder Ritual vermittelt so eindeutig Vertrauen<br />

und Nähe. Selbst im Tierreich sind sie üblich.<br />

Wieso fühlt es sich falsch an,<br />

wenn wir es lassen?<br />

Einerseits ist es einfach eine Gewohnheitssache,<br />

andererseits hat die Berührung eben die<br />

Bedeutung, die Begegnung einzuleiten, eine<br />

Beziehung und Nähe herzustellen. Wir fühlen<br />

uns automatisch stärker verbunden, wenn wir<br />

unser Gegenüber berührt haben.<br />

Jetzt müssen wir auf diese Nähe verzichten:<br />

Kann das uns, Familien und Freundschaften<br />

verändern, ohne dass wir es bemerken?<br />

Das be<strong>für</strong>chte ich. Ich denke, dass wir schon<br />

einen gewissen Zeitraum ohne Berührungen<br />

gut überbrücken können. Doch auf Dauer<br />

schafft körperliche Distanz auch eine größere<br />

emotionale Distanz. Das ist ein schleichender<br />

Prozess, sodass man es selbst kaum bemerkt.<br />

64 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


FOTOS: ISTOCK; D. BEHRINGER ILLUSTRATIONEN ISTOCK (3)<br />

Ebenso, wie man das Bedürfnis nach Berührung<br />

nicht so klar und eindeutig spüren kann<br />

wie beispielsweise Hunger.<br />

Und was passiert dann?<br />

Auf Dauer werden wir uns ohne Berührungen<br />

einsamer fühlen. Denn selbst ein intensives<br />

Gespräch kann nicht die leibliche Nähe und<br />

Direktheit einer Umarmung ersetzen. Was wir<br />

dem Gegenüber mit einer Berührung mitteilen,<br />

ist oft anders und vor allem unmittelbarer als<br />

das, was wir mit Worten ausdrücken können.<br />

Warum ist der Körperkontakt<br />

<strong>für</strong> uns so wichtig?<br />

Eine Berührung von einem Menschen, der uns<br />

nahesteht, beruhigt uns, verringert Stress und<br />

beugt auch noch kommendem Stress vor. Wir<br />

können in Studien sehen, dass liebevolle Berührungen<br />

Stresshormone im Blut verringern,<br />

dass Herzschlag und Atemfrequenz langsamer<br />

werden. Außerdem verstärken Berührungen<br />

die emotionale Nähe und Bindung – und unser<br />

Wohlbefinden ganz allgemein.<br />

Virologen empfehlen, sich möglichst nicht ins<br />

Gesicht zu fassen, worüber man bislang kaum<br />

nachdachte. Sind das Ersatzhandlungen?<br />

In der Tat haben auch Selbstberührungen eine<br />

beruhigende Wirkung. Das merkt man erst,<br />

wenn man sich selbst beobachtet. Gerade in<br />

Stressmomenten fassen wir uns häufig ins Gesicht,<br />

in die Haare oder spielen an unseren Fingern<br />

herum. Weil es unbewusst geschieht, ist es<br />

so schwer, das zu unterlassen. Auch wenn<br />

Selbstberührungen den Körperkontakt mit anderen<br />

kaum ersetzen, können sie doch den<br />

Mangel zumindest ein klein wenig ausgleichen.<br />

Vor allem zu älteren Menschen sollen wir nach<br />

wie vor Abstand halten: Brauchen jedoch nicht<br />

gerade Alte oder Kranke Umarmungen?<br />

Ja, es ist tragisch. Gerade im Alter und wenn<br />

man krank ist, gibt eine liebevolle Berührung<br />

ein Gefühl von Nähe und Sicherheit, vermittelt:<br />

„Ich bin da, ich lasse dich nicht allein.“ Insbesondere<br />

<strong>für</strong> Menschen, die an Demenz leiden<br />

oder aus anderen Gründen nicht richtig ansprechbar<br />

sind, sind solche Zärtlichkeiten<br />

wichtig. Trotzdem muss aktuell natürlich der<br />

Infektionsschutz beachtet werden.<br />

Wäre der Kontakt mit (Einweg-)Handschuhen<br />

eine Alternative?<br />

Zwar ist die Haut-zu-Haut-Berührung die beste<br />

Form, die wir erleben können. Doch auch eine<br />

Berührung ohne Hautkontakt kann sehr angenehm<br />

sein. Wenn wir uns angezogen umarmen,<br />

fühlt sich das ja auch sehr gut an. Plastikhandschuhe<br />

sind zwar nicht so behaglich auf der<br />

Haut, aber immer noch besser als nichts. Allerdings<br />

müssen hier natürlich weiterhin geltende<br />

Hygieneregeln beachtet werden, vor allem bei<br />

Personen aus Risikogruppen. Denn da<strong>für</strong> muss<br />

man dem anderen ja körperlich nahe kommen.<br />

Ich denke, es ist wichtig, eine Balance zu finden<br />

zwischen Vorbeugung und überzogener Panik.<br />

Was im Einzelfall angemessen ist, hängt von<br />

vielen Faktoren ab.<br />

Ist der Verzicht auf Nähe <strong>für</strong> alle gleich schwer<br />

auszuhalten? Spielt das Alter eine Rolle?<br />

Wir haben alle unterschiedliche Berührungsbedürfnisse.<br />

Manche Menschen benötigen sehr<br />

viele Körperkontakte und berühren andere<br />

häufig, andere mögen es nicht, von weniger nahestehenden<br />

Personen angefasst zu werden.<br />

Individuelle Unterschiede gibt es in allen Altersgruppen.<br />

Essenziell wichtig sind Berührungen<br />

jedoch <strong>für</strong> Kinder. Babys und Kleinkinder<br />

nicht zu berühren, kann <strong>für</strong> diese gesundheitsgefährdend<br />

sein und sogar zu Entwicklungsstörungen<br />

führen.<br />

Wie kommen wir durch diese Zeit ohne<br />

Berührungen? Gibt es einen Ersatz <strong>für</strong> die<br />

entfallene körperliche Nähe?<br />

Einen vollständigen Ersatz gibt es nicht. Aber<br />

wir können unser Bedürfnis nach Nähe etwas<br />

ausgleichen. Einerseits durch Gespräche, am<br />

besten persönlich mit Abstand oder per Videotelefonat,<br />

sodass man den anderen wenigstens<br />

sieht. Andererseits durch Selbst<strong>für</strong>sorge: warme<br />

Duschen oder Bäder, Yoga, Meditation oder<br />

autogenes Training, auch gutes Essen und lange<br />

Spaziergänge können helfen. Glücklich kann<br />

sich schätzen, wer ein Haustier hat. Kuscheln<br />

mit einem Hund oder einer Katze ist ein<br />

besonders guter Ersatz.<br />

Wie kann man Alleinstehenden, denen<br />

der physische Umgang fehlt, die derzeitige<br />

Situation erleichtern?<br />

Indem Sie sich regelmäßig nach dem Befinden<br />

des Alleinlebenden erkundigen, ihm Unterstützung<br />

anbieten, vielleicht eine kleine Aufmerksamkeit<br />

zukommen lassen – das alles ist wichtig.<br />

Alles, was dem anderen zeigt, dass man an<br />

ihn denkt, <strong>für</strong> ihn da ist, kann dabei helfen.<br />

Vielleicht sollte man auch nicht nur an eigene<br />

Angehörige denken, sondern sich zusätzlich<br />

bei entfernteren Bekannten und abhanden gekommenen<br />

Freunden mal wieder melden.<br />

Denn was wir nun alle brauchen und was uns<br />

allen guttut, ist ein Gefühl von Solidarität und<br />

Zusammengehörigkeit.<br />

Sich begrüßen<br />

geht auch anders<br />

Der Ellenbogen-Check<br />

Kurz mit den Ellenbogen<br />

angetippt und ein Augenzwinkern<br />

– fertig! So<br />

kann man sein Gegenüber<br />

ohne klassischen<br />

Händedruck berühren.<br />

Der Wuhan-Shake<br />

Hauptübertragungsweg<br />

von Viren ist die Tröpfcheninfektion.<br />

Hände<br />

helfen ihnen auf dem<br />

Weg in den Körper.<br />

Sicher sind unsere Füße.<br />

Die Idee zu dieser Art<br />

der Corona-Begrüßung<br />

stammt aus China. Ob<br />

sie sich durchsetzt?<br />

Die Verbeugung<br />

„Namaste“ ist die bekannteste<br />

indische<br />

Grußformel. Sie heißt<br />

„Hallo“, „Guten Morgen“,<br />

„Guten Tag“, „Guten<br />

Abend“. Die Hände<br />

werden wie beim Gebet<br />

vor dem Brustkorb<br />

gefaltet, Rumpf und<br />

Kopf sind leicht geneigt.<br />

Die Krisen-Tipps der „Risikogruppe“: S. 66/67 ➡


Wohlfühlen<br />

Wie die<br />

über 60-Jährigen<br />

die Krise meistern<br />

In Zeiten von Corona ist immer von „den Älteren“ die Rede, die zur Risikogruppe gehören.<br />

Experten sagen jedoch: Es gibt sie nicht, die eine Gruppe der „Alten“. My Life hat Menschen zwischen<br />

61 und 86 gefragt, wie sie die letzten Monate erlebt haben – und erstaunliche Antworten erhalten<br />

Es gibt<br />

immer eine<br />

Alternative<br />

Lange an einem<br />

Ort zu bleiben, sei<br />

<strong>für</strong> sie ungewohnt,<br />

sagt Sabine Heyd-<br />

Kayser. „Normalerweise<br />

verreise ich<br />

mehrmals im Jahr.“<br />

Alternativ ist sie daher<br />

nun per Drahtesel<br />

unterwegs: „Zuletzt<br />

320 Kilometer auf<br />

dem Radweg Berlin-<br />

Kopenhagen bis nach<br />

Warnemünde.“<br />

Sabine Heyd-Kayser,<br />

61, Berlin<br />

→<br />

Vor Corona war Sabine Heyd-Kayser<br />

sieben Wochen lang mit dem Rucksack<br />

durch Afrika gewandert. Der Jakobsweg in<br />

Portugal stand als Nächstes auf ihrem Plan<br />

und über Ostern 2020 wollte sie nach Georgien<br />

fliegen. Es kam anders. Während das öffentliche<br />

Leben nahezu stillstand, blieb die<br />

61-Jährige weiter aktiv: „Ich bin viel auf dem<br />

Fahrrad unterwegs, unter 14 Kilometern täglich<br />

geht bei mir nichts. An manchen Tagen zeigt<br />

mir meine Sportuhr auch schon mal 30 bis 40<br />

Kilometer an“, so die studierte Betriebswirtin.<br />

Ihre sozialen Kontakte schränkte sie auf<br />

dem Höhepunkt der Pandemie jedoch konsequent<br />

ein. Selbst ihren Sohn, der in ihrer Nähe<br />

wohnt, sah die aktive Berlinerin über mehrere<br />

Wochen nicht. „Man muss vorsichtig sein“,<br />

sagt Heyd-Kayser. Und das gilt <strong>für</strong> sie auch<br />

nach dem Ende des Lockdowns. „Ich zähle ja<br />

zur sogenannten Risikogruppe, auch wenn ich<br />

mir diesen Stempel ungern aufdrücken lasse.“<br />

Falsches Etikett. „Risikogruppe“ sei ein Begriff,<br />

der im Zuge der Corona-Krise zu pauschal<br />

genutzt werde, kritisieren in der Tat auch immer<br />

mehr Experten. Oft ist die Rede von „den<br />

Alten“, die Schutz bräuchten. Das Problem:<br />

„Diese eine konkrete Gruppe gibt es nicht“,<br />

sagt Prof. Dr. Hans-Werner Wahl, Psychologe<br />

aus Heidelberg und Direktor des Netzwerks<br />

AlternsfoRschung (NAR). Ältere Menschen<br />

zwischen 60 und 90 Jahren seien sehr verschieden,<br />

körperlich wie mental. „Mir fehlt in<br />

der öffentlichen Debatte eine klare Differenzierung“,<br />

sagt Prof. Wahl.<br />

Das Risiko, schwerer zu erkranken, steige<br />

zwar ab 50 bis 60 Jahren stetig mit dem Alter<br />

an, bedingt durch das schwächer reagierende<br />

Immunsystem. Das Robert Koch-Institut warnt<br />

jedoch auf seiner Webseite, dass sich besonders<br />

Personen mit Vorerkrankungen, gleich<br />

welchen Alters, vor einer Infektion schützen<br />

sollten. Auch Faktoren wie Übergewicht und<br />

Rauchen spielen eine Rolle. Je mehr dieser<br />

Umstände zusammenkommen – z. B. ein hohes<br />

Alter und mehrere Vorerkrankungen – desto<br />

größer wird auch das Risiko eingeschätzt.<br />

Kompetent, gebildet, krisenerprobt<br />

„Das Problem ist komplex, um es einfacher zu<br />

gestalten, wird in öffentlichen Debatten pauschalisiert“,<br />

bestätigt auch Psychologe Prof.<br />

Dr. phil. Andreas Kruse vom Deutschen Ethikrat.<br />

Etwa, wenn von „den Pflegebedürftigen“<br />

und „den Schwachen“ gesprochen werde. Die<br />

Gefahr dabei: Menschen, die fit und gesund<br />

sind, könnten sich abgewertet fühlen. „Wir sehen<br />

aber im Gegenteil, dass es vielen Älteren<br />

gelingt, gut mit der Krise umzugehen“, betont<br />

Psychologe Kruse. „Sie sind kompetent und<br />

gebildet und haben im Laufe ihres Lebens<br />

Techniken entwickelt, um schwierige Situationen<br />

zu bewältigen. Gerade jetzt sollten wir<br />

dieses Potenzial nutzen.“<br />

Und tatsächlich, wer aktuell durch die Fußgängerzonen<br />

der My Life-Standorte Offenburg<br />

und Hamburg schlendert, trifft auf viele<br />

gut gelaunte Ältere, die sich vor allem eines<br />

wünschen: mehr Gelassenheit rundum. „Klar<br />

müssen wir nun alle vorsichtiger sein – aber<br />

66 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


FOTOS: UWE TOELLE/SUPERILLU; CLAUDIA ANGER (4)<br />

alles im Rahmen und mit Verstand“, sagt<br />

Christa G. Seit Corona geht die Mittsiebzigerin<br />

täglich schon um sieben Uhr morgens spazieren<br />

und zum Einkaufen. „Da habe ich meine<br />

Ruhe, treffe kaum Leute.“ An diesem Vormittag<br />

ist sie noch mal los, um sich ein Stück Kuchen<br />

zu kaufen. „Es sind doch auch solche Dinge,<br />

die Freude bereiten.“ Viele der von My Life<br />

Befragten sehen jedoch auch, dass z. B. junge<br />

Familien oder Kleinunternehmer wegen Corona<br />

große Existenzsorgen haben.<br />

Die Maßnahmen der vergangenen Monate<br />

halten sie dennoch alle <strong>für</strong> richtig, eingesperrt<br />

fühlte sich auch während des Lockdowns niemand.<br />

„Wir konnten raus ins Grüne, den blauen<br />

Himmel genießen, der uns in diesem Frühling<br />

so sehr verwöhnt hat, was will man mehr?“,<br />

fragt Else Führmann, die sich nach den Lockerungen<br />

nun freut, wieder mit ihrer großen Familie<br />

zusammen sein zu können. „Die halten<br />

mich zusätzlich fit“, lacht die 81-Jährige.<br />

Es kommt auf das Gesamtbild an<br />

In den Pflege- und Altenheimen sah die Lage<br />

auf dem Höhepunkt der Pandemie allerdings<br />

anders aus. Das Virus konnte sich dort oft ungehindert<br />

verbreiten. Die Sterberate unter den<br />

infizierten Bewohnern war hoch. Bundesfamilienministerin<br />

Franziska Giffey warnte: „Ältere<br />

und Menschen mit Vorerkrankungen brauchen<br />

jetzt die Solidarität aller Generationen.“<br />

Zu dieser Solidarität gehöre jedoch auch die<br />

richtige Kommunikation, kritisiert Prof. Hans-<br />

Werner Wahl. „Es muss das Gesamtbild gezeigt<br />

werden: Bloß vier Prozent der über 65-Jährigen<br />

in Deutschland wohnen in Pflegeeinrichtungen.“<br />

Der Rest der insgesamt rund 18 Mio.<br />

Menschen, die über 65 sind, lebe nach wie vor<br />

zu Hause.<br />

Gute Ratgeber. Mehr noch: „Menschen im<br />

Rentenalter sind ein wichtiger Bestandteil der<br />

Gesellschaft“, so Prof. Wahl. „Viele von ihnen<br />

engagieren sich zum Beispiel in sozialen Organisationen<br />

wie der Tafel.“ Oder sie passen auf<br />

die Enkel auf. Selbst als dies auf dem Höhepunkt<br />

der Kontaktbeschränkungen kaum noch<br />

möglich war, wurde deutlich, wie wichtig<br />

Großeltern sind: Bei vielen vollbeschäftigten<br />

Elternpaaren kam es zu Stress und Überforderung.<br />

„Die Älteren konnten ihnen, z. B. in Gesprächen<br />

am Telefon, viele Ängste nehmen“,<br />

sagt Psychologe Wahl, „denn sie haben in der<br />

Regel schon einige Krisen überstanden.“<br />

Im Gegenzug zeigen Studien, dass der generationsübergreifende<br />

Austausch bei Älteren<br />

zu einem facettenreichen und damit auch gesünderen<br />

Leben führen kann. „Mein persönliches<br />

Highlight der Corona-Krise sind die Tele-<br />

Wenn man den blauen Himmel sieht,<br />

kann man doch nur glücklich sein<br />

Für Else Führmann ist das Glas immer halb voll. Auch<br />

während des Lockdowns war sie daher in erster Linie<br />

dankbar, dass sie gesund war – und es zum Glück<br />

auch blieb. „Ich wandere gern und ging vor Corona<br />

regelmäßig in die Muckibude – was mein Enkel toll<br />

findet.“ Während der Kontaktbeschränkungen war<br />

es <strong>für</strong> die lebenslustige Frau aus Bochum dann eben der Frühsport in den<br />

eigenen vier Wänden, der sie fit hielt. „Trotzdem freue ich mich, dass ich<br />

jetzt endlich wieder mit meiner großen Familie unterwegs sein kann.“<br />

Else Führmann, 81, Bochum<br />

Mein Motto: immer Optimist!<br />

Heinz Schmid aus Freudenstadt fährt schon länger<br />

kein Auto mehr und ist nur noch zu Fuß unterwegs.<br />

Aus dem Haus kommt er daher auch seltener. Aus<br />

diesem Grund haben ihn die Ausgangsbeschränkungen<br />

zu Beginn der Corona-Krise nicht sehr in seinem Alltag<br />

beeinträchtigt. Der 86-Jährige hat als Kind zudem den<br />

Zweiten Weltkrieg miterlebt, was ihn bis heute prägt.<br />

Sein „Überlebens-Tipp“ – auch in der aktuellen Krisenzeit – lautet darum:<br />

„Egal, was die anderen denken, bleiben Sie immer gut drauf.“<br />

Heinz Schmid, 86, Freudenstadt<br />

Es ist schön zu sehen, wie Menschen<br />

in der Krise aufeinander aufpassen<br />

Bei allen Ängsten und Unsicherheiten, die die Corona-<br />

Krise auf ihrem Höhepunkt <strong>für</strong> jeden Einzelnen mit sich<br />

brachte – <strong>für</strong> Irene Fischer hatte sie auch eine positive<br />

Überraschung im Gepäck: „Dass nicht jeder bloß nach<br />

sich selbst geschaut hat. Man hat sich zusammengetan.<br />

Alles ist menschlicher geworden.“ Der 80-Jährigen<br />

aus Untersteinbach liegt daher eines sehr am Herzen: „Dass dieser soziale<br />

Zusammenhalt über die Pandemiezeit hinaus erhalten bleibt.“<br />

Irene Fischer, 80, Untersteinbach (bei Schwäbisch Hall)<br />

Ich habe beim Spazierengehen<br />

und Radfahren neue Kraft getankt<br />

Roland Balz schwärmt von den leeren Straßen während<br />

der Ausgangssperre, die er <strong>für</strong> ausgedehnte<br />

Spaziergänge und Touren mit seinem Fahrrad genutzt<br />

hat. Den Entzug von seinen Enkelkindern und Freunden<br />

fand der 73-Jährige aus Offenburg dagegen<br />

schrecklich. Umso mehr freute er sich über die Lockerungen<br />

der Kontaktsperre. „Es war sehr schön, die Kleinen wiederzusehen.“<br />

Roland Balz, 73, Offenburg<br />

fonate mit meinen Töchtern“, erzählt Sabine<br />

Heyd-Kayser. „Die beiden leben in London,<br />

und haben immer viel zu tun. Doch nun backen<br />

wir sogar ab und an gemeinsam per Videoanruf.<br />

Dieses schöne Familienritual wollen wir<br />

auch in Zukunft beibehalten.“<br />

❰<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

67


Leben<br />

Lieblingsplätze <strong>für</strong> lauschige Stunden<br />

Willkommen in<br />

der Freiluft-Oase!<br />

Seit Corona ist unsere Welt kleiner geworden. Garten, Balkon und Terrasse sind da<br />

die idealen Rückzugsorte. So machen Sie es sich draußen richtig gemütlich<br />

Romantisch<br />

Unter Apfelbäumen, neben<br />

Hortensienbüschen und mit<br />

Streublumenkissen bieten<br />

Bank und Sessel in Rattan-<br />

Optik einen herrlichen Anblick.<br />

Gartenbank „Tilda“, 133 x<br />

77,5 cm, 399 €; Outdoor-<br />

Kissen „Flor“, 30 x 50 cm,<br />

15,99 €, Maisons du Monde


15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

69


Robuste Klassiker<br />

An den Akazienholz-Möbeln haben<br />

Sie lange Freude, denn sie sind zeitlos,<br />

wetterfest und kombinationsstark.<br />

Unser Tipp: einmal im Jahr lasieren.<br />

Tisch „Somerset“, 150 x 75 x 90 cm,<br />

269 €, WestwingNow<br />

Lese-Ecke<br />

Erschaffen Sie einen Ort der Gemütlichkeit und<br />

Ruhe. Mit dem Stuhl aus indonesischem<br />

Teakholz gelingt das auch im Handumdrehen<br />

auf kleinen Balkonen. Exotisches Flair verleihen<br />

Kissen in Dschungeloptik. Stuhl „Clyton“,<br />

62 x 57 x 85 cm, 148,90 €; Kissenhülle „Kinga“,<br />

in vier Größen, 43 x 43 cm, 13,90 €, Dekoria<br />

Kleine<br />

Auszeit<br />

Geschwungene<br />

Formen und florale<br />

Ornamente geben<br />

der Bank aus Eisen<br />

ein französisches<br />

Flair. Da schmeckt<br />

der Café au Lait<br />

gleich viel besser.<br />

Bank „Terrace Hill“,<br />

109 x 56 x 96 cm,<br />

179 €, Butlers<br />

FOTOS: PR (7)<br />

70 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Langmachen<br />

Für ein kurzes<br />

Nickerchen oder<br />

eine ausgedehnte<br />

Ruhepause ist<br />

eine Holzliege mit<br />

ausziehbarem Tisch<br />

ideal. Der bietet<br />

auch genug Platz<br />

<strong>für</strong> eine kühle<br />

Erfrischung. Und<br />

wenn die Sonne<br />

weiterzieht, rollen<br />

wir ihr hinterher!<br />

Ähnl. Roll-Sonnenliege<br />

„Eukalyptus“,<br />

Rücken- und Fußteil<br />

verstellbar, Ablage<br />

<strong>für</strong> links und rechts,<br />

55 x 76 x 194 cm,<br />

199,99 €, Obi<br />

Gute Stube<br />

Auf dem dick gepolsterten Sofa<br />

sitzt man wie im Wohnzimmer.<br />

Der Stoff ist wasserabweisend<br />

und die dezente Farbe lässt sich<br />

mit bunten Kissen immer wieder<br />

neu dekorieren. Serie „Havsten“:<br />

2er-Sofa, 164 x 94 x 90 cm, 360 €;<br />

Sessel, 83 x 94 x 90 cm, 229 €, Ikea<br />

Pflanzspaß<br />

Auf Treppchen und Tischen arrangieren wir neben Kräutern und Pflanzen<br />

auch Kerzen und Deko – so macht Gärtnern Groß und Klein Freude. Ähnl.<br />

Tabletttisch „Bambus“, 63,5 x 55 x 35 cm, 24,90 €, von Relaxdays über Rewe


Zeitgeschehen<br />

Faktencheck:<br />

Apotheken-Legenden<br />

Zu zahlreich, zu einseitig und überteuert: Beim Thema Apotheke halten sich<br />

in Deutschland viele Vorurteile hartnäckig. Sieben Beispiele – und was wirklich stimmt<br />

➊ Es gibt in Deutschland<br />

zu viele Apotheken<br />

Die Legende: Allgemein gilt in Deutschland<br />

die Meinung: „Wir haben zu viele<br />

Apotheken. An jeder Straßenkreuzung<br />

trifft man auf mindestens eine.“<br />

Die Fakten: In der Europäischen Union<br />

versorgt jede Apotheke statistisch betrachtet<br />

durchschnittlich 3 200 Einwohner.<br />

In Deutschland liegt dieser<br />

Wert (Stand: 2018) bei knapp 4 230 Einwohnern,<br />

also bei gut 32 Prozent mehr<br />

als im EU-Durchschnitt. Angesichts der<br />

demografischen Entwicklung und des<br />

damit verbundenen höheren Arzneimittelbedarfs<br />

wird es immer wichtiger, dass<br />

die Arzneimittel zum richtigen Zeitpunkt<br />

und in entsprechender Dosis<br />

eingenommen sowie Neben- und Wechselwirkungen<br />

frühzeitig und korrekt<br />

eingeschätzt werden. Hier werden Apotheken<br />

künftig noch mehr Verantwortung<br />

als bisher zu übernehmen haben.<br />

➋ Der Apotheker ist nur<br />

ein „Schubladenzieher“<br />

Die Legende: Viele Patienten und <strong>Kunden</strong><br />

sehen meist nur, wie Apotheker<br />

und Apothekenmitarbeiter Arzneimittel<br />

aus langen Schubladen ziehen. Daher<br />

setzen sie diese Tätigkeit oft mit der<br />

Hauptaufgabe einer Apotheke gleich.<br />

Die Fakten: Die öffentliche Apotheke<br />

ist kein Geschäft wie jedes andere.<br />

Arzneimittel bedürfen als „Ware der<br />

besonderen Art“ des akademisch ausgebildeten<br />

Sachverwalters, also des unabhängigen<br />

Apothekers. Er muss da<strong>für</strong><br />

sorgen, dass die Apotheke unter Beachtung<br />

aller geltenden Vorschriften geführt<br />

wird. Dabei wird die flächendeckende<br />

Versorgung der Bevölkerung<br />

mit Arzneimitteln rund um die Uhr an<br />

365 Tagen im Jahr von den öffentlichen<br />

Apotheken und deren kompetenten<br />

Mitarbeitern sichergestellt. Zentral ist<br />

➍ Apotheken sind verantwortlich<br />

<strong>für</strong> hohe Arzneimittelpreise<br />

Die Legende: Die Preise <strong>für</strong> pharmazeutische<br />

Produkte sind bei uns zu hoch<br />

– das liegt an den Apotheken selbst.<br />

Die Fakten: Apotheken sind nicht die<br />

Kostentreiber bei den Arzneimittelausgaben.<br />

Die <strong>Ausgabe</strong>n der gesetzlichen<br />

Krankenkassen (GKV) <strong>für</strong> Arzneimittel<br />

resultieren zum größten Teil aus der<br />

ärztlichen Verordnung verschreibungspflichtiger<br />

Fertigarzneimittel. Im Jahr<br />

2018 machten diese immerhin 84,4 Prodabei<br />

die Informations- und Beratungspflicht:<br />

D. h., der Apotheker und seine<br />

Mitarbeiter müsssen Arzt und Verbraucher<br />

aus arzneimittelsicherheitsrelevanten<br />

Gründen informieren und<br />

beraten sowie Patienten oder <strong>Kunden</strong><br />

das erforderliche Wissen zur sachgerechten<br />

Anwendung vermitteln.<br />

➌ Die Arzneimittelabgabe macht<br />

den größten Teil der Arbeit aus<br />

Die Legende: Der Auftrag der Vor-Ort-<br />

Apotheken lautet, die ordnungsgemäße<br />

Arzneimittelversorgung der Bevölkerung<br />

sicherzustellen. An erster Stelle ist<br />

der Apotheker also Angehöriger eines<br />

freien Heilberufs – und damit nur seinen<br />

Patienten verpflichtet. Bürokratie<br />

spielt daher in Apotheken stets nur eine<br />

untergeordnete Rolle.<br />

Die Fakten: Bürokratie ist ein echter<br />

Zeitfresser in den Vor-Ort-Apotheken.<br />

Das belegt der sog. Apothekenklima-<br />

Index, den die Bundesvereinigung<br />

Deutscher Apothekerverbände (ABDA)<br />

regelmäßig erhebt. Der Ärger über die<br />

Bürokratie ist bei den Apothekern stetig<br />

gestiegen, 2019 sogar um 4,5 Prozent-<br />

Punkte auf 87,5 Prozent. Jede Minute,<br />

die in der Apotheke in bürokratische<br />

Vorschriften zusätzlich investiert werden<br />

muss, fehlt bei der ordnungsgemäßen<br />

Arzneimittelversorgung der<br />

Patienten. Das frustriert Apotheker und<br />

Mitarbeiter gleichermaßen. Ziel müsste<br />

also der kontinuierliche Bürokratieabbau<br />

sein. Stattdessen sind die Auflagen<br />

<strong>für</strong> Apotheker mit dem durch das Bundeskabinett<br />

beschlossenen Arbeitsprogramm<br />

zum Abbau von Bürokratie noch<br />

weiter gestiegen, u. a. durch erweiterte<br />

Dokumentationspflichten. Dass im<br />

Apothekenalltag Bürokratie dem Patientenwohl<br />

nachgeordnet wird, ist also<br />

unzutreffend – leider.<br />

Hinzu kommt die Problematik der<br />

Lieferengpässe. Diese zählen zu den<br />

größten Belastungen einer Apotheke.<br />

Laut Apothekenklima-Index 2019 der<br />

ABDA gaben über 90 Prozent der befragten<br />

Apothekerinnen und Apotheker<br />

an, dass das Thema Lieferengpässe<br />

eines der größten Ärgernisse im Berufsalltag<br />

und zudem einer der größten<br />

Zeitfresser sei. Denn die Hintergründe<br />

der Problematik sind den meisten Patienten<br />

und <strong>Kunden</strong> nicht bewusst. Das<br />

bedeutet <strong>für</strong> die Apotheke maximalen<br />

Beratungs- und Informationsaufwand.<br />

72 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


FOTO: IMAGO<br />

zent aller zulasten der GKV abgegebenen<br />

Packungen aus. Ihr Anteil im Apothekenumsatz<br />

betrug sogar 86,5<br />

Prozent. Diese Fertigarzneimittel unterliegen<br />

in Deutschland immer noch der<br />

Arzneimittelpreisverordnung. Sie stellt<br />

sicher, dass ein bestimmtes verschreibungspflichtiges<br />

Arzneimittel bundesweit<br />

in allen Apotheken dasselbe kostet.<br />

Des Weiteren gibt es verschreibungspflichtige<br />

Nicht-Fertigarzneimittel, z. B.<br />

Rezepturen und bestimmte Impfstoffe,<br />

<strong>für</strong> die der Verordnungsgeber einheitliche<br />

Preise festgesetzt hat – oder <strong>für</strong> die<br />

feste Preise zwischen Krankenkassen<br />

und Apothekern vereinbart wurden.<br />

Addiert man diese in aller Regel verschreibungspflichtigen<br />

(Spezial-)Rezepturen<br />

zu den Fertigarzneimitteln, vergrößert<br />

sich der genannte Umsatzteil<br />

auf über 95 Prozent. Das heißt: Bei weniger<br />

als fünf Prozent der in der Apotheke<br />

erhältlichen Arzneimittel kann<br />

der Apotheker den Preis frei festlegen.<br />

➎ Arzneimittel sind hierzulande so<br />

teuer, weil die Apotheker auch noch<br />

an der Rezeptgebühr verdienen<br />

Die Legende: Rezeptzuzahlungen, wie<br />

sie u. a. in der Apotheke erhoben werden,<br />

wandern direkt in die Tasche der<br />

Apotheker. Der fällige Beitrag der Versicherten<br />

pro verordnetem Medikament<br />

steigert den Gewinn der Apotheke<br />

also über den Erstattungsbetrag der<br />

Krankenkassen hinaus.<br />

Die Fakten: Die Apotheke fungiert als<br />

Inkassounternehmen <strong>für</strong> die gesetzlichen<br />

Krankenkassen (GKV) und zieht<br />

diese Rezeptgebühr in deren Auftrag<br />

vom Patienten ein. Das heute gültige<br />

Grundprinzip der Zuzahlung geht auf<br />

das GKV-Modernisierungsgesetz von<br />

2004 zurück. Demnach müssen die<br />

Versicherten 10 vom Hundert des Abgabepreises,<br />

mindestens jedoch 5 und<br />

höchstens 10 Euro je Packung an die<br />

Apotheken zahlen – allerdings jeweils<br />

nicht mehr als die Kosten des Mittels.<br />

Die so eingezogene Gebühr muss die<br />

Apotheke vollständig an die jeweilige<br />

Krankenkasse abgeben.<br />

➏ Arzneimittel sind im Ausland<br />

deutlich billiger – schuld sind die<br />

deutschen Apotheken<br />

Die Legende: Viele Reisende schwärmen<br />

nach der Rückkehr aus dem Urlaub<br />

von den günstigen Arzneimittelpreisen<br />

im Ausland und beklagen sich über die<br />

hiesigen „Apothekerpreise“.<br />

Die Fakten: Ohne Zweifel können Medikamente<br />

im Ausland günstiger sein.<br />

Doch manche Schnäppchen gibt es<br />

nicht ohne Risiken, da der Erwerb von<br />

Arzneimitteln im Ausland rechtliche,<br />

aber vor allem gesundheitliche Gefahren<br />

mit sich bringen kann. Oftmals sind<br />

dort erworbene, namensgleiche beziehungsweise<br />

gleich aussehende Medikamente<br />

nicht mit den heimischen Arzneimitteln<br />

identisch.<br />

Hinzu kommen unterschiedlich hohe<br />

Mehrwertsteuersätze auf pharmazeutische<br />

Produkte. Deutschland zählt zu<br />

den wenigen EU-Ländern, in denen Arzneimittel<br />

mit dem vollen Mehrwertsteuersatz<br />

belegt werden. In anderen<br />

Ländern gelten verringerte Sätze oder<br />

sogar eine Steuerbefreiung bestimmter<br />

Mittel. Würde in Deutschland ein ermäßigter<br />

Steuersatz von sieben Prozent<br />

auf rezeptpflichtige Produkte greifen,<br />

wäre jedes Arzneimittel um mehr als<br />

zehn Prozent preiswerter …<br />

Die Apotheker-Margen <strong>für</strong> verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel sind gesetzlich<br />

festgelegt. Ein Beispiel zur Verdeutlichung:<br />

Bei einem hochpreisigen<br />

Arzneimittel von 4 000 Euro entfallen<br />

3 219 Euro auf den Hersteller und exakt<br />

38,50 Euro auf den Großhandel. Auf die<br />

Apotheke entfallen 104 Euro und auf<br />

die Mehrwertsteuer rund 639 Euro, also<br />

mehr als das Sechsfache der Apotheken-<br />

Marge. Somit ist die Handelsspanne der<br />

Apotheken gerade bei teuren Medikamenten<br />

eher gering.<br />

Übrigens: Der Begriff „Apothekerpreis“<br />

stammt aus dem Mittelalter. Er bezeichnete<br />

nicht etwa überteuerte, sondern gerade<br />

besonders exakt berechnete Preise.<br />

➐ Der Versandhandel<br />

ist billig und sicher<br />

Die Legende: Der Kauf eines Arzneimittels<br />

über das Internet ist aus Sicht<br />

vieler Verbraucher nicht nur billiger als<br />

der Kauf des identischen Arzneimittels<br />

in einer stationären Apotheke, sondern<br />

auch genauso sicher. Diese Einschätzung<br />

ist u. a. auf positive Online-Kauferfahrung<br />

bei anderen Waren zurückzuführen:<br />

Das Internet hat sich in der<br />

Wahrnehmung der Käufer als Vertriebskanal<br />

bewährt.<br />

Die Fakten: Schätzungen der WHO zufolge<br />

ist jedes zweite Präparat, das über<br />

illegale Versender im Internet gekauft<br />

wird, gefälscht. Die Einnahme solcher<br />

Mittel kann lebensbedrohlich sein.<br />

Produkte unseriöser Anbieter enthalten<br />

mitunter zu wenig oder zu viel<br />

Wirkstoffe, andere Lösungsmittel, giftige<br />

Substanzen. Oft sind auch Verfallsdaten,<br />

Verpackung und Beipackzettel<br />

etc. gefälscht. Das Problem: Nicht immer<br />

lassen sich seriöse von unseriösen Online-Anbietern<br />

unterscheiden.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein<br />

Verbraucher in der Vor-Ort-Apotheke<br />

ein gefälschtes Präparat erhält, geht<br />

dagegen gegen null: Seit Einführung<br />

des Fälschungsschutzes securPharm<br />

Anfang 2019 muss auf allen Arzneimittelpackungen<br />

ein Barcode aufgedruckt<br />

werden, der eine genaue Rückverfolgung<br />

des Medikaments ermöglicht.<br />

Durch strengste Kontrollen in den<br />

Apotheken wird erreicht, dass es so gut<br />

wie keine Fälschungen gibt – und auf<br />

diese Weise eine größtmögliche Arzneimittelsicherheit<br />

gewährleistet.<br />

Insgesamt sind die Leistungen der<br />

Vor-Ort-Apotheke deutlich breiter aufgestellt<br />

als die des Versandhandels.<br />

Erstere versorgen Patienten mit den<br />

benötigten Medikamenten gleich nach<br />

dem Arztbesuch oder bei temporärer<br />

Nicht-Verfügbarkeit wenige Stunden<br />

später. Dabei unterliegen sie dem sog.<br />

Kontrahierungszwang: Anders als Arzneimittelversender<br />

sind Vor-Ort-Apotheken<br />

nämlich gesetzlich verpflichtet,<br />

ein verschriebenes Mittel, sofern auf<br />

dem Markt verfügbar, <strong>für</strong> ihren <strong>Kunden</strong><br />

zu beschaffen.<br />

Vor allem vor dem Hintergrund zunehmender<br />

Lieferengpässe führen Apotheken<br />

täglich viele Telefonate mit Herstellern,<br />

Großhändlern und Arztpraxen,<br />

damit Patienten optimal versorgt werden.<br />

Zudem organisieren sie einen flächendeckenden<br />

Nacht- und Notdienst,<br />

sodass im Akutfall die Zeit bis zur Öffnung<br />

der Arztpraxis überbrückt werden<br />

kann. Last, but not least: Im Schnitt<br />

schließt inzwischen alle 25 Stunden<br />

eine Apotheke. Da der Versandhandel<br />

viele Leistungen nicht übernehmen<br />

kann oder möchte, stellt diese Entwicklung<br />

eine grundsätzliche Gefährdung<br />

der flächendeckenden Arzneimittelversorgung<br />

rund um die Uhr dar. ❰<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

73


Gesundheit<br />

→<br />

Sommerzeit ist Schweißzeit.<br />

Das ist zwar etwas unangenehm,<br />

aber notwendig, damit der Körper seine<br />

Temperatur regulieren kann. Doch<br />

obwohl er meistens automatisch und<br />

hervorragend funktioniert, ist sein<br />

Kühlmechanismus mit reichlich Vorurteilen<br />

belegt. My Life beleuchtet einige<br />

Fakten – und Mythen.<br />

! Schwitzen ist generell gesund<br />

Stimmt. Schwitzen ist quasi eine<br />

„körpereigene Klimaanlage“, die da<strong>für</strong><br />

sorgt, dass die Körpertemperatur konstant<br />

auf 37 °C gehalten wird. Die<br />

Schweißdrüsen geben Flüssigkeit aus<br />

dem Bindegewebe und den Lymphgefäßen<br />

ab. Sie verdunstet auf der Hautoberfläche<br />

und kühlt sie dabei. Es ist<br />

ein technisch perfektes System, das die<br />

Natur eingerichtet hat. Ohne Schweiß<br />

würde der Körper überhitzen, der gesamte<br />

Organismus nach und nach zusammenbrechen.<br />

Bei Wärme weiten<br />

sich zunächst die kleinen Blutgefäße,<br />

es strömt mehr Blut hindurch. Doch<br />

dann fließt zu wenig durch die großen.<br />

So bekommen die Organe nicht mehr<br />

genügend Sauerstoff und Nährstoffe,<br />

die ja mit dem Blut dorthin transportiert<br />

werden.<br />

! Wer viel schwitzt, ist krank<br />

Das kann man so nicht sagen. Ob jemand<br />

viel oder wenig schwitzt, ist genetisch<br />

bedingt und lässt sich daher<br />

auch nur wenig beeinflussen. „Darüber<br />

hinaus gibt es aber tatsächlich Erkrankungen<br />

und Faktoren, wie Hormonschwankungen<br />

oder Übergewicht,<br />

die Schwitzen stark beeinflussen können“,<br />

erklärt die Potsdamer Dermatologin<br />

Dr. Tanja C. Fischer. Rund zehn<br />

Prozent der Menschen wiederum leiden<br />

an einer Hyperhidrose, so lautet<br />

der Fachbegriff <strong>für</strong> eine übermäßige<br />

Schweißproduktion.<br />

Helfen kann die sogenannte Iontophorese.<br />

Dabei werden Hände und<br />

Füße regelmäßig in Wasser getaucht,<br />

durch das Gleichstrom fließt. Das mindert<br />

die Aktivität von Schweißdrüsen.<br />

Außerdem ist Botox eine Waffe gegen<br />

extremes Schwitzen. Es kann unter die<br />

Haut von Achseln, Hand­ und Fußinnenflächen<br />

gespritzt werden und blockiert<br />

die Nervenimpulse, welche die<br />

Schweißdrüsen aktivieren.<br />

Abkühlung erwünscht Sahara-Sommer nehmen auch bei uns zu. Damit der Organismus<br />

die Hitze bewältigt, hat die Natur ein perfektes körpereigenes System geschaffen<br />

Hitze-Mythen<br />

auf dem Prüfstand<br />

Bei über 30 °C ist Schwitzen nicht nur gesund, sondern<br />

lebenswichtig. Doch zu dem Thema sind viele Halbwahrheiten<br />

in Umlauf. My Life klärt auf und sagt, wie Sie cool bleiben<br />

! Schwitzen ersetzt Bodylotion<br />

Stimmt. Es ist zwar unangenehm, aber<br />

die Haut wird durch Schwitzen schön.<br />

„Verstopfte Poren öffnen sich, das tut<br />

unreiner Haut gut. Außerdem enthält<br />

Schweiß körpereigene Lipide, die unsere<br />

Haut geschmeidig machen und sie<br />

vor dem Austrocknen schützen“, erklärt<br />

die Dermatologin.<br />

! Schweiß riecht schlecht<br />

Stimmt nicht! Wir haben zwei verschiedene<br />

Arten von Schweißdrüsen.<br />

Die sogenannten ekkrinen Drüsen sind<br />

über den ganzen Körper verteilt. Ihre<br />

Aufgabe ist die Regulierung der Tem­<br />

peratur. Sie sondern dünnflüssigen<br />

Schweiß ab, der nach nichts riecht, da<br />

er sich in der Hauptsache aus Wasser<br />

und Salz zusammensetzt.<br />

Der typische, als unangenehm empfundene<br />

Geruch entsteht erst durch die<br />

Bakterien, die ganz normal bei jedem<br />

Menschen auf der Haut leben. Die anderen,<br />

apokrinen Schweißdrüsen, auch<br />

Duftdrüsen genannt, kommen lediglich<br />

in der Achselhöhle, an den Brustwarzen<br />

sowie im Genitalbereich vor. Sie<br />

werden erst in der Pubertät gebildet.<br />

Ihr Schweiß ist milchig und mit Pheromonen<br />

(Duftstoffe, die u. a. das Sexualverhalten<br />

beeinflussen) angereichert.<br />

74 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


! Durch Schwitzen verliert man an Gewicht<br />

Stimmt leider nicht! Fett oder andere Stoffe, die mit<br />

dem Abnehmen verbunden sind, werden beim Schwitzen<br />

kaum abgegeben. Schweiß besteht schließlich zu<br />

99 Prozent aus Wasser, das beim nächsten Trinken<br />

dem Körper wieder zugeführt wird.<br />

Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an<br />

Alzheimer?<br />

Shönht<br />

v inn!<br />

FOTO: PLAINPICTURE ILLUSTRATION: SCIENCE PHOTO LIBRARY<br />

! Mit zunehmendem Alter schwitzt man weniger<br />

Richtig. Denn im Laufe des Lebens altern auch die<br />

Schweißdrüsen. Ihre Aktivität nimmt kontinuierlich<br />

ab. Deshalb haben ältere Menschen größere Probleme,<br />

ihre Körpertemperatur zu regulieren, und sollten vor<br />

allem an wärmeren Tagen mehr trinken.<br />

! Bei Männern läuft und perlt es mehr<br />

Stimmt. Das liegt unter anderem daran, dass Männer<br />

eine größere Hautoberfläche haben und daher auch<br />

über mehr Schweißdrüsen verfügen. Im Durchschnitt<br />

sind es 2,5 Millionen, Frauen hingegen haben nur<br />

1,8 Millionen.<br />

! Beim Schwimmen schwitzt man nicht<br />

Falsch! Auch wenn es einem nicht so vorkommen<br />

mag, aber im Wasser kann man genauso stark wie an<br />

Land schwitzen – je nach Anstrengung und Wassertemperatur.<br />

Studien haben etwa gezeigt, dass Wettkampfschwimmer,<br />

die in der Regel bei Wassertemperaturen<br />

von 26 bis 28 Grad Celsius trainieren, 200 bis<br />

zu 500 Milliliter Flüssigkeit pro Stunde verlieren. Dies<br />

passiert jedoch nicht bei Wassertemperaturen unter<br />

20 Grad Celsius. Hier besteht dann eher die Gefahr<br />

einer Unterkühlung.<br />

! Zusätzliche Mineralstoffe sind wichtig<br />

Stimmt. Denn mit dem Schweiß gehen diese verloren.<br />

Damit der Körper nicht schlappmacht, sollten die<br />

Mineralstoffe regelmäßig über die Nahrung ersetzt<br />

werden Zu den wichtigsten gehört Magnesium. Es<br />

spielt eine entscheidende Rolle <strong>für</strong> die Nerven und die<br />

Muskeln. Reichlich davon steckt in Bananen, Nüssen<br />

und Trockenobst. Herz und Gefäße brauchen außerdem<br />

ausreichend Kalium. Es reguliert unter anderem<br />

den Flüssigkeitshaushalt, ist beispielsweise in Avocados<br />

sowie Aprikosen enthalten.<br />

❰<br />

Die Klimaanlage des Körpers<br />

Schweißtropfen<br />

Zusammenspiel Etwa zwei<br />

Millionen Schweißdrüsen<br />

(gelb) sind über den Körper<br />

verteilt. Den Befehl zum<br />

Schwitzen erteilt das Temperaturzentrum<br />

im Gehirn. Steigt<br />

die Körpertemperatur über<br />

37 °C, schaltet es sich ein und<br />

befiehlt den Schweißdrüsen,<br />

Flüssigkeit herzustellen.<br />

S120<br />

Schon heute leiden rund<br />

1,2 Millionen Menschen an<br />

der Alzheimer-Krankheit.<br />

Tendenz steigend. Deshalb<br />

ist weitere<br />

Forschung nötig.<br />

Sie wollen mehr über<br />

Alzheimer wissen?<br />

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Schweißdrüse


Tiere<br />

Sicherheit Sind die<br />

Vierbeiner gesund,<br />

freut sich der Mensch.<br />

Umso wichtiger, jetzt<br />

über mögliche Gefahren<br />

informiert zu sein<br />

Gut zu wissen!<br />

Das gilt bei Fischen,<br />

Pferden und Vögeln<br />

→<br />

Wie schütze ich mein Tier?<br />

Viele Halter sorgen sich in der Corona-Krise um ihre vierbeinigen<br />

Lieblinge. My Life beantwortet die wichtigsten Fragen<br />

Tierbesitzer sind verunsichert: „Kann<br />

sich mein Vierbeiner mit Corona anstecken?“<br />

Weltweit gibt es zwar bisher nur 15 bekannte<br />

Fälle, in denen außer Hauskatzen auch<br />

Löwen oder Tiger positiv getestet wurden<br />

(Stand: 15. 7. 2020). Vorbeugend hat der Bundesrat<br />

dennoch einer Verordnung zugestimmt,<br />

wonach Haustiere mit Covid-19 künftig den<br />

Veterinärbehörden gemeldet werden müssen.<br />

My Life beantwortet die wichtigsten Fragen<br />

rund um das Thema Ansteckung.<br />

1 Können Hunde oder Katzen sich<br />

mit dem SARS-CoV-2-Virus infizieren<br />

oder es auf Menschen übertragen?<br />

Studien weisen darauf hin, dass Katzen sich<br />

mit SARS-CoV-2 infizieren und andere Katzen<br />

anstecken können. Hunde scheinen weniger<br />

empfänglich <strong>für</strong> eine Infektion zu sein. Belege<br />

<strong>für</strong> eine Übertragung des Virus von Haustieren<br />

auf den Menschen gibt es bisher nicht.<br />

2 Was sind typische Symptome?<br />

In den wenigen bestätigten Fällen waren bei<br />

den betroffenen Tieren Atemwegsprobleme<br />

(z. B . Niesen, Schnarchen, Luftnot) ein Hinweis<br />

auf eine Ansteckung mit SARS-CoV-2.<br />

3 Was bringt die neue Verordnung?<br />

Ziel ist es, eine bessere Übersicht über das<br />

Vorkommen und die Ausbreitung der Krankheit<br />

bei Tieren zu erhalten.<br />

4 Muss ich mein Tier testen lassen?<br />

Eine Pflicht, zum Tierarzt zu gehen, wenn<br />

Hund oder Katze schlecht Luft bekommen,<br />

gibt es nicht. Tierärzte und Labore allerdings<br />

müssen diagnostizierte Fälle den Behörden<br />

melden. Bei der Untersuchung können Abstriche<br />

von der Rachen-, der Nasenschleimhaut<br />

oder – falls andere Proben nicht genommen<br />

werden können – Kot verwendet werden.<br />

5 Was tun, wenn der Test positiv ist?<br />

Vermeiden Sie direkten Kontakt wie Küsse,<br />

Schmusen und Umarmungen. Denn die Viren<br />

können offenbar am Fell oder an den Schleimhäuten<br />

anhaften. Vor und nach jedem Kontakt<br />

sollten die Hände gründlich gewaschen und<br />

desinfiziert werden. Lassen Sie die Tiere nicht<br />

ins Badezimmer, in die Küche oder auf Bett<br />

und Couch – und nicht nach draußen, auch<br />

wenn das bei Freigängern schwierig ist.<br />

6 Können Menschen Tiere anstecken?<br />

Personen, die an Covid-19 erkrankt sind, sollten<br />

möglichst keinen engen Kontakt zu Haustieren,<br />

insbesondere zu Katzen und Frettchen,<br />

haben. Vierbeiner, die mit dem Erkrankten im<br />

selben Haushalt leben und daher wahrscheinlich<br />

dem Virus ausgesetzt waren, sollten während<br />

der häuslichen Isolierung des infizierten<br />

Menschen im Haushalt bleiben. Am besten<br />

kümmert sich ein nicht erkranktes Haushaltsmitglied<br />

um den vierbeinigen Liebling. ❰<br />

❱ Fische: Wer regelmäßig<br />

die Hände<br />

desinfiziert, kann sein<br />

Aquarium weiter wie<br />

gewohnt versorgen.<br />

Vorsicht: Bevor Zierfisch-Freunde<br />

ins<br />

Aquarium greifen,<br />

sollten ihre Hände<br />

aber frei von chemischen<br />

Rückständen<br />

jeglicher Art sein. Um<br />

die Wasserwerte<br />

nicht zu beeinflussen,<br />

Hände und Arme nur<br />

gründlich mit klarem<br />

Wasser abspülen.<br />

❱ Tiere in der Landwirtschaft<br />

sowie<br />

Pferde: Schweine<br />

und Hühner können<br />

nach aktuellen Erkenntnissen<br />

weder an<br />

Covid-19 erkranken<br />

noch das Coronavirus<br />

übertragen. Das<br />

gilt offenbar auch <strong>für</strong><br />

Meerschweinchen,<br />

Hamster, Wellensittiche,<br />

Pferde oder Tiere<br />

im Terrarium.<br />

❱ Frettchen: Diese<br />

sind empfänglich <strong>für</strong><br />

das Virus, das zeigen<br />

Studien des FLI<br />

(Friedrich-Loeffler-<br />

Institut). Sie können<br />

das Virus vermehren<br />

und auf Artgenossen<br />

übertragen, entwickelten<br />

jedoch bei<br />

Versuchen keine<br />

Krankheitssymptome.<br />

Erkranken Halter, sollten<br />

sie engen Kontakt<br />

zum Tier meiden.<br />

FOTO: ISTOCK<br />

76 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Leser fragen – Apotheker antworten<br />

Die große My Life-Sprechstunde: Drei kompetente Pharmazeuten geben Rat<br />

Ratgeber<br />

Heide Schulz<br />

Torgau<br />

Andreas Kronsbein<br />

Holte-Stuckenbrock<br />

Kerstin Heimen<br />

Biedenkopf<br />

❱ Stimmt es, dass man die Haut nach<br />

einem Insektenstich sofort kühlen soll?<br />

Beatrice M., Aachen<br />

❱ Was versteht man eigentlich unter<br />

vaskulärem Schwindel?<br />

Marietta A., München<br />

❱ Als Herzschwäche-Patient macht mir<br />

die Sommerhitze zu schaffen. Warum?<br />

Werner H., Dormagen<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK; PR (3)<br />

Heide Schulz: Mit dem Stich gelangt<br />

der Speichel des Insekts in unseren<br />

Körper. Enthaltene Eiweiße bewirken<br />

eine Ausschüttung des Allergie-Botenstoffs<br />

Histamin. Das führt zu Schwellung,<br />

Rötung und Juckreiz. Hier hilft in<br />

der Tat eine sofortige Kühlung, z. B. per<br />

Eiswürfel, Kühlgel oder Essigumschlag.<br />

Dadurch wird die Durchblutung der<br />

betreffenden Stelle vermindert und die<br />

Ausbreitung der auslösenden Stoffe<br />

verringert. Nachteil: Es hilft oft nur, solange<br />

die Kühlung anhält.<br />

Schon zu Goethes Zeiten wusste<br />

man: „Zu Gleichem Gleiches, was auch<br />

einer leide, – es hilft gewiß“ (aus<br />

„Faust“). Schwellung, Rötung u. Ä. können<br />

daher durch Wärme verhindert<br />

werden. Das ist das Wirkprinzip der<br />

elektrothermischen Stichheiler.<br />

Je früher man sie anwendet,<br />

umso weniger Symptome,<br />

weil der Insektenspeichel<br />

sich nicht verteilen kann.<br />

❱ Hat Magnesium Nebenwirkungen?<br />

Wie hoch sollte die Dosierung sein?<br />

Karl-Heinz W., Zwickau<br />

Heide Schulz: Magnesium ist ein <strong>für</strong><br />

viele Stoffwechselprozesse wichtiger<br />

Mineralstoff. Vergiftungen (Hypermagnesiämie)<br />

sind selten, weil die Nieren<br />

überschüssiges Magnesium abbauen.<br />

Patienten mit einer Niereninsuffizienz<br />

sollten vor einer zusätzlichen Einnahme<br />

unbedingt ihren Arzt um Rat fragen.<br />

Magnesium wirkt in hohen Dosen<br />

wie ein Abführmittel und Durchfall ist<br />

häufig das erste Symptom einer zu hohen<br />

Zufuhr. Darüber hinaus können<br />

Andreas Kronsbein: Unter vaskulärem<br />

Schwindel versteht man Schwindel<br />

und Gleichgewichtsstörungen, die<br />

durch eine verminderte Durchblutung<br />

(daher vaskulär = gefäßbedingt) des<br />

Kopfes hervorgerufen werden. Insbesondere<br />

Ablagerungen in den Arterien<br />

– infolge eines erhöhten Cholesterinspiegels<br />

oder auch durch hohen Blutdruck<br />

begünstigt – sind häufig <strong>für</strong> diese<br />

Art von Schwindel verantwortlich.<br />

Das kann riskante Folgen haben:<br />

Löst sich eine solche Ablagerung, kann<br />

dadurch ein Schlaganfall ausgelöst<br />

werden. Aus diesem Grund sollte jede<br />

Art von Schwindel, die häufiger auftritt,<br />

unbedingt vom Arzt diagnostisch<br />

abgeklärt werden, um Spätfolgen zu<br />

verhindern. Liegt ein gestörter<br />

Blutfluss vor, muss die Behandlung<br />

in Abstimmung mit<br />

einem Neurologen, Kardiologen<br />

und evtl. auch Gefäßspezialisten<br />

erfolgen.<br />

weitere gastrointestinale Symptome<br />

wie Magenverstimmung, Übelkeit, Erbrechen<br />

und Bauchkrämpfe auftreten.<br />

Die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung<br />

(DGE) empfiehlt eine tägliche<br />

Aufnahme von 300 mg <strong>für</strong> Frauen und<br />

350 mg <strong>für</strong> Männer. Bei Stress, im<br />

Alter, in der Schwangerschaft, bei Leistungssport,<br />

körperlicher Arbeit, Hitze<br />

und durch die Einnahme bestimmter<br />

Arzneimittel kann der Bedarf erhöht<br />

sein. Hier empfiehlt sich die Einnahme<br />

eines Präparats in einer<br />

Dosierung von zwei- bis dreimal<br />

150 mg Magnesium täglich – auch<br />

über einen längeren Zeitraum.<br />

Kerstin Heimen: Bei Hitze wird vermehrt<br />

Wasser über die Haut abgegeben.<br />

Fehlt es dem Körper, macht sich<br />

dies im Blutvolumen bemerkbar. Der<br />

Blutdruck sinkt, es kommt zu Müdigkeit<br />

und Schwindel. Patienten mit<br />

Herzschwäche nehmen zudem Blutdrucksenker<br />

ein. Oft auch Diuretika,<br />

also wassertreibende Tabletten. Dadurch<br />

fehlen dem Körper noch mehr<br />

Wasser und wichtige Elektrolyte wie<br />

Natrium, Kalium und Magnesium. Bei<br />

einem Mangel drohen Herzrhythmusstörungen<br />

und Muskelkrämpfe.<br />

Betroffene sollten Hitze meiden, sich<br />

nicht überanstrengen und luftig kleiden.<br />

Und den vermehrten Flüssigkeitsverlust<br />

durch Trinken ausgleichen – an<br />

heißen Tagen durch ein bis zwei Liter<br />

zusätzlich. Aber Vorsicht! Eine übermäßige<br />

Flüssigkeitszufuhr kann zu einer<br />

Verschlechterung der Herzleistung führen.<br />

Die richtige Trinkmenge kann man<br />

morgens und abends durch tägliches<br />

Wiegen im Auge behalten. Ihr Arzt sagt<br />

Ihnen, ob eine Änderung der Arzneimittel-Dosierung<br />

notwendig ist. Wer<br />

viel schwitzt, braucht zusätzliche Elektrolyte<br />

– fragen Sie Ihren Apotheker!<br />

❱ Sie haben auch ein Anliegen? Dann<br />

schreiben Sie an: My Life-Redaktion,<br />

Stichwort: Sprechstunde, Hubert-Burda-<br />

Platz 1, 77652 Offenburg, oder per E-Mail<br />

an: sprechstunde-<strong>my</strong><strong>life</strong>@burda.com.<br />

Wir behalten uns vor,<br />

eingesandte Fragen, die wir<br />

auch <strong>für</strong> andere Leser<br />

als interessant erachten,<br />

anonymisiert zu<br />

veröffentlichen.<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

77


Rätsel<br />

Jeden zweiten Tag ein<br />

Glücks-<br />

Rund um die Uhr anrufen & gewinnen!<br />

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Mit dem iPad (32 GB Speicher) von Apple bleiben Sie auch unterwegs<br />

auf dem Laufenden. Ob im Internet surfen oder E-Books lesen – das<br />

10,2 Zoll große Display mit LED-Hintergrund-Beleuchtung ist gestochen<br />

scharf und hat eine Beschichtung, die Reflexionen verhindert und<br />

fettabweisend ist. Die Akku-Laufzeit beträgt bis zu zehn Stunden.<br />

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angegebene Nummer anrufen<br />

und die Lösung an den oben<br />

genannten Tagen durchgeben.<br />

Wir drücken Ihnen die Daumen<br />

und wünschen viel Glück!<br />

Do. 06.08. / Fr. 07.08.<br />

3. 3x 100-Euro-Gutschein<br />

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Märchenwesen<br />

chines.<br />

Weltgesetz<br />

Gedichtform<br />

hochschlagender<br />

Teil<br />

des Feuers<br />

Fluss<br />

zum<br />

Dollart<br />

Rehabilitation<br />

(Kzw.)<br />

Turniertanz<br />

superkurzer<br />

Rock<br />

ion. Insel<br />

geizig<br />

Deutscher<br />

Fußball-<br />

Bund (Abk.)<br />

Mühsal,<br />

Bürde<br />

chem. Z.<br />

<strong>für</strong> Uran<br />

Zahnfüllung<br />

(engl.)<br />

1<br />

alte US-<br />

Goldmünze<br />

Eingebildetheit<br />

23. Buchstabe<br />

des<br />

griech.<br />

Alphabets<br />

Gleichklang<br />

nur der<br />

Vokale am<br />

Versende<br />

Titelfigur<br />

bei Jack<br />

London<br />

eh. pers.<br />

Monarch<br />

englische<br />

Pastete<br />

Stadt<br />

in Westfalen<br />

pflanzliche<br />

Samen<br />

oberer Teil<br />

eines Bergs<br />

Vertragsteil<br />

(Abk.)<br />

Siedlung d.<br />

Turkvölker<br />

kantig,<br />

nicht<br />

rund<br />

Mangel an<br />

klarem Weg<br />

Sohn des<br />

Isaak<br />

deutsch-frz.<br />

TV-Sender<br />

Lavafluss<br />

polnische<br />

Währung<br />

Farbton<br />

Raubfisch<br />

mit Stachel<br />

Schneidewerkzeug<br />

Rasensportler<br />

Arabermantel<br />

akademischer<br />

Grad<br />

<strong>für</strong> Manager<br />

(Abk.)<br />

Wort<br />

der Ablehnung<br />

Gesichtsfalte<br />

Fabrikschornstein<br />

Kunst<br />

(lat.)<br />

eine der<br />

Nordfries.<br />

Inseln<br />

Runddorf<br />

afrikan.<br />

Stämme<br />

Erde (lat.)<br />

altes<br />

Laborgefäß<br />

78 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020<br />

*So geht’s: Lösen Sie das Kreuzworträtsel wie gewohnt. Aus den farbigen Feldern ergeben<br />

sich die Lösungswörter. Diese gelten jeweils <strong>für</strong> die beiden aufgeführten Tage.<br />

Die Lösungen können Sie uns per Telefon oder SMS unter den oben aufgeführten<br />

Nummern mitteilen. Das ist rund um die Uhr möglich – ohne Warteschleife! Jeden<br />

zweiten Tag wartet ein anderer attraktiver Gewinn auf Sie (alle Gewinne sind


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Regensburg<br />

kleinere<br />

Tür zum<br />

Vorgarten<br />

oder Vorhof<br />

Stadt am<br />

Roten<br />

Main<br />

asiatische<br />

Ölpflanze<br />

relativ<br />

(Abk.)<br />

kleiner<br />

Beitrag<br />

Dusche<br />

(Abk.)<br />

nordische<br />

Totengöttin<br />

Heilverfahren<br />

ethischer<br />

Begriff<br />

äuß. Körperhülle<br />

Fortbewegung<br />

zu Pferde<br />

griech. Gott<br />

eh. bras.<br />

Fußballer<br />

brasilian.<br />

Stadt (Kzw.)<br />

Autokennzeichen<br />

der<br />

Hansestadt<br />

Wismar<br />

alle Nutztiere<br />

eines<br />

Agrarbetriebs<br />

Giftschlange<br />

eh. Abgastest<br />

(Abk.)<br />

Kondition,<br />

körperliche<br />

Verfassung<br />

Stundengebet<br />

Autokz. v.<br />

Ebersberg<br />

munter,<br />

lebhaft<br />

Sichtgerät<br />

<strong>für</strong><br />

U-Boote<br />

Gürtelweite<br />

chem. Z. f.<br />

Kalzium<br />

altgriech.<br />

Philosoph<br />

Sender in<br />

München<br />

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Lörrach<br />

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Ihren Namen und Ihre Adresse. Senden Sie die SMS dann an 99699<br />

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Einfach Rätsel lösen, anrufen und<br />

das Lösungswort durchgeben.<br />

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Armband unterstützt und<br />

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Der Tracker informiert<br />

Sie über Ihre Aktivitäten.<br />

Mi. 12.08. / Do. 13.08.<br />

6. Taschengeld<br />

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Dann rätseln Sie los, rufen<br />

Sie die angegebene Nummer<br />

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an das jeweilige Lösungswort gebunden). Ein Anruf aus dem deutschen Festnetz<br />

bzw. eine SMS kos ten je nur 0,50 €. Gegebenenfalls gelten abweichende Preise <strong>für</strong><br />

Anrufe aus Mobilfunknetzen. Die Teilnahmebedingungen sowie die Datenschutz-<br />

Hinweise finden Sie auf Seite 81. Rätseln Sie gleich los, suchen Sie sich Ihren Traumgewinn<br />

aus und rufen Sie unsere Hotline an oder geben Sie die Lösung per SMS durch.<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

FOTOS: PR (5)<br />

79


Rätsel<br />

Mondnacht<br />

Von Joseph von Eichendorff<br />

Es war, als hätt der Himmel<br />

Die Erde still geküsst,<br />

Dass sie im Blütenschimmer<br />

Von ihm nun träumen müsst.<br />

Die Luft ging durch die Felder,<br />

Die Ähren wogten sacht,<br />

Es rauschten leis die Wälder,<br />

So sternklar war die Nacht.<br />

Und meine Seele spannte<br />

Weit ihre Flügel aus,<br />

Flog durch die stillen Lande,<br />

Als flöge sie nach Haus.<br />

ordentlich,<br />

gut,<br />

gründlich,<br />

solide<br />

Turn- und<br />

Sportverein<br />

(Abk.)<br />

schal<br />

klagende<br />

Töne von<br />

Tieren<br />

nordische<br />

Totengöttin<br />

Lied in<br />

der Oper<br />

Art von<br />

Netzwerk<br />

künstl.<br />

Saphir<br />

zehn<br />

(englisch)<br />

Ruderboot<br />

männlicher<br />

Elternteil<br />

Lösung:<br />

eur. Strom<br />

vergleichsweise<br />

Ehemann<br />

24. griech.<br />

Buchstabe<br />

Kultur,<br />

die Spaß macht<br />

Die schönsten Gedichte, die eindrucksvollsten Lieder,<br />

die besten Geschichten – zum Rätseln und Sammeln<br />

→ Thomas Mann nannte<br />

das Gedicht „Mondnacht“<br />

von Joseph von Eichendorff<br />

die „Perle der Perlen“.<br />

An rühmender Anerkennung<br />

fehlt es dem<br />

um das Jahr 1835 entstandenen<br />

Werk aus der Epoche<br />

der Spätromantik<br />

nicht. Und heute noch berühren<br />

uns die Zeilen aufs<br />

Tiefste. Denn Eichendorff<br />

fasst sehr eindrucksvoll in<br />

Worte, wie das Mondlicht<br />

kleiner Ast<br />

trop. Baumeidechse<br />

amtl. verschließen<br />

chem. Z.<br />

<strong>für</strong> Tellur<br />

Arbeitsgruppe<br />

den Menschen verzaubert<br />

und wie es das Normale in<br />

etwas Wunderbares verwandelt.<br />

Dadurch erzeugt<br />

der Lyriker ein träumerisches<br />

und geheimnisvolles<br />

Stimmungsbild. Mehrfach<br />

wurde das Naturgedicht<br />

vertont. Eine Version von<br />

Robert Schumann stammt<br />

aus dem Jahr 1840.<br />

Rätsel-Lösung: Joseph v.<br />

Eichendorff studierte Jura<br />

u. a. in Heidelberg und …<br />

ägypt. Stadt<br />

unweit<br />

berühmter<br />

Pyramiden<br />

ital. Renaissancemaler<br />

altgriech.<br />

Marktplatz<br />

europ. Bank<br />

(Abk.)<br />

Halbrohr<br />

als Abfluss<br />

Adresse<br />

(Abk.)<br />

Stockwerk,<br />

und<br />

eintöniges<br />

Obergeschoss<br />

kunstloses<br />

Musizieren<br />

Helligkeitsmaß<br />

in der<br />

Bildverarbeitung<br />

Ding (lat.)<br />

Zeichen<br />

<strong>für</strong>: Logarithmus<br />

Beweggrund<br />

franz.-belgischer<br />

Fluss<br />

alte Goldmünze<br />

der USA<br />

seitlich<br />

Italiens<br />

eigener<br />

Name<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1<br />

2 5<br />

4<br />

Fluss<br />

durch<br />

Paris<br />

TV-Sender<br />

nicht<br />

außen<br />

6<br />

dt. Sängerin<br />

(Kerstin)<br />

Fluss zum<br />

Dollart<br />

Kurzmitteilung<br />

(Kurzwort)<br />

Heil- und<br />

Zierpflanze<br />

Apothekenangestellte<br />

um Antwort<br />

bitten<br />

3<br />

voller<br />

kleiner<br />

Unebenheiten<br />

Norddeutscher<br />

Rundfunk<br />

(Abk.)<br />

Joseph von<br />

Eichendorff<br />

(1788–1857)<br />

dt. Sagengestalt<br />

z. B.<br />

Eheleute<br />

drei<br />

(ital.)<br />

Staat<br />

im<br />

Baltikum<br />

berufl.<br />

Fachhelferin<br />

wasserdurchtränkt<br />

RV_15<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK; PICTORIAL PRESS LTD/ALAMY<br />

Nilotenstamm<br />

im Sudan<br />

80 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Sudoku<br />

Füllen<br />

Leicht<br />

Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder waag rechten Zeile und<br />

senkrechten Spalte alle Zahlen von 1 bis 9 je einmal stehen. Dabei darf<br />

auch jedes kleine 3x3-Quadrat nur je einmal die Zahlen 1 bis 9 enthalten<br />

Mittel<br />

Schwer<br />

Auflösungen aus Heft 14<br />

Seite 81, Sudoku<br />

Leicht Mittel Schwer<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Jeder darf mitspielen, ausgenommen die<br />

Mitarbeiter von Hubert Burda Media,<br />

NOWEDA eG und deren Angehörige. Bei<br />

der Gewinnauslosung sind Rechtsweg und<br />

Barauszahlung (falls nicht anders angegeben)<br />

ausgeschlossen. Eine Teilnahme über<br />

Gewinnspiel(eintragungs)-Services ist nicht<br />

gestattet. Informationen zur Europäischen<br />

Datenschutz-Grundverordnung finden Sie<br />

auf dieser Seite unter Datenschutzinformation<br />

<strong>für</strong> Gewinnspiele.<br />

Seite 80, Kultur-Rätsel<br />

S P M<br />

P I A F F E O S C A R<br />

M I R A K E L I L E<br />

E M P O R N O T A U<br />

E S M O G W O G E<br />

B R U T R E H A A<br />

E H A L I B A N<br />

P U F F I N U N I E<br />

R A I N I E R E R Z<br />

S N E N D U R O<br />

P A S S E N D R E S T<br />

C A T S U M B R E R<br />

H A E S I N A N T I<br />

E T R E G E R S T E<br />

T E L<br />

Lösung: KANZEL<br />

Gewinner aus Heft 11/20<br />

Seite 78/79<br />

Glückstag 03. und 04.06.2020<br />

Lösung: FLUSS<br />

iPad von Apple <strong>für</strong>:<br />

Ulf Kloppmann, 22559 Hamburg<br />

Glückstag 05. und 06.06.2020<br />

Lösung: ANWALT<br />

300 Euro <strong>für</strong>:<br />

Jutta Finke, 44229 Dortmund<br />

Glückstag 07. und 08.06.2020<br />

Lösung: KUECHE<br />

Gutschein von amazon.de <strong>für</strong>:<br />

Bärbel Eismann, 28757 Bremen;<br />

Annemarie Hallmen, 82377 Penzberg;<br />

Gerda Neuhöffer, 41363 Jüchen<br />

Glückstag 09. und 10.06.2020<br />

Lösung: DRUCK<br />

500 Euro <strong>für</strong>:<br />

Klaus Sprung, 17389 Anklam<br />

Glückstag 11. und 12.06.2020<br />

Lösung: RUTSCHE<br />

smeg-Kaffeemaschine <strong>für</strong>:<br />

Schlageter, 63303 Dreieich<br />

Glückstag 13. und 14.06.2020<br />

Lösung: MELONE<br />

100 Euro <strong>für</strong>: Heinz-Rudi Brunner,<br />

64646 Heppenheim; Günter Stanzel,<br />

35768 Siegbach; Brigitte Wippersteg,<br />

32584 Löhne<br />

Glückstag 15. und 16.06.2020<br />

Lösung: HECKE<br />

LED-Fernseher von Philips <strong>für</strong>: Renate<br />

Hämmerle, 73529 Schwäbisch Gmünd<br />

▶ Die Auflösung des Kultur-Rätsels und der Sudokus finden Sie in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Datenschutzinformation <strong>für</strong> Gewinnspiele: Verantwortlicher und Kontakt (auch<br />

zum Datenschutzbeauftragten): <strong>my</strong><strong>life</strong> media GmbH & Co. KG, Postfach 1223,<br />

77602 Offenburg, Tel.: 0781 - 639 6100 in gemeinsamer Verantwortlichkeit mit<br />

anderen Verlagen von Hubert Burda Media (siehe www.burda.com/de/gvv). Wir<br />

verarbeiten (auch mithilfe zur Abwicklung eingeschalteter Dienstleister) auf Grundlage<br />

von Art. 6 I b) und f) DSGVO die von Ihnen angegebenen Daten sowie im Fall<br />

eines Anrufs zusätzlich die übermittelte Rufnummer zur Gewinnspielabwicklung<br />

sowie zu eigenen und fremden Werbezwecken, solange <strong>für</strong> diese Zwecke oder aufgrund<br />

Aufbewahrungspflichten erforderlich. Im Rahmen von Art. 6 I f) DSGVO verfolgen<br />

wir das berechtigte Interesse an der Durchführung von Direktwerbung. Wenn<br />

Sie im Zuge eines Anrufs weitere Verträge abschließen, werden die genannten Daten<br />

vom jeweils benannten Vertragspartner (auch mithilfe zur Abwicklung eingeschalteter<br />

Dienstleister) zu deren Durchführung auf Grundlage von Art. 6 I b) DSGVO<br />

verarbeitet. Die Angaben zu Name, Adresse und Geburtsdatum sowie bei Abschluss<br />

weiterer Verträge die Zahlungsdaten sind zur Teilnahme bzw. zum Vertragsschluss<br />

erforderlich, alle anderen freiwillig. Sie haben Rechte auf Auskunft, Berichtigung,<br />

Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung, Widerspruch gegen die Verarbeitung,<br />

auf Datenübertragbarkeit sowie auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde.<br />

15/2020 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

81


Vorschau<br />

Corona-Mythen Täglich gibt es neue<br />

Erkenntnisse über das Virus. Doch was<br />

stimmt wirklich? My Life klärt auf<br />

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Implantat statt Hörgerät: <strong>für</strong> wen<br />

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Streuseln: Diese Kuchen sind der Grund,<br />

warum wir den Spätsommer so lieben<br />

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Elbsandsteingebirge und schmucke Städte wie Dresden oder Meißen laden ein<br />

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in der <strong>my</strong><strong>life</strong> media GmbH & Co. KG<br />

Vertretungsberechtigte des Verlags:<br />

<strong>my</strong><strong>life</strong> media Verwaltungs GmbH<br />

Verlagsanschrift:<br />

Hubert-Burda-Platz 1, 77652 Offenburg<br />

Geschäftsführung: Kay Labinsky, Cornelia Rolf<br />

My Life-Redaktion: Postfach 15 20,<br />

77605 Offenburg (Tel.: 07 81/84 01) und<br />

Große Elbstraße 59–63, 22767 Hamburg<br />

E-Mail: leserfragen-<strong>my</strong><strong>life</strong>@burda.com<br />

Datenschutzanfrage:<br />

Telefon: 07 81/6 39 61 00, Fax: 07 81/6 39 61 01<br />

E-Mail: <strong>my</strong><strong>life</strong>@datenschutzanfrage.de<br />

Chefredaktion:<br />

Klaus Dahm und Silvia von Maydell (V.i.S.d.P.)<br />

Stellvertretende Chefredakteurin: Sabine Schipke<br />

Redaktionsleitung/Textchefin: Ute Janssen<br />

Art Director: Jürgen Thies<br />

Redaktion: Claudia Anger, Mike Dütschke, Isabelle<br />

Fuhrmann, Annette Postel, Cornelia Wahl<br />

Bildredaktion: Petra Meerjanssen (Ltg.)<br />

Grafik: Eva-Maria D’Auria, Juliane Kruschke<br />

Genuss: Heinrich Ackermann (Ltg.)<br />

Rätsel: Andrea Kind (Ltg.)<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Lisa-Marie Bleike, Daniela Gibson<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Helmut Broeg (Focus), Kerstin Butenhoff, Christiane<br />

Fenske, Alexandra Janevska, Susanne Kailitz (Focus),<br />

Jennifer Schwengers, Barbara Sonnentag, Susanne<br />

Ullrich (Focus), Ellen Warstat, Britta Zimmermann<br />

Experten dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Prof. Dr. med. Ricarda M. Bauer, Dr. rer. nat. M.Sc.<br />

Rebecca Böhme, Univ.-Prof. Dr. med. Burkhard Dick,<br />

Prof. Dr. med. Michael Dienst, Dr. med. Martin<br />

Dietmaier, Dr. med. Anja Maria Engelsing, Prof. Dr.<br />

med. Carl Erb, Dr. med. Tanja C. Fischer, Dr. med.<br />

Eduard Haefliger, Albert Jakob, PD Dr. med. habil. Boris<br />

Jansen-Winkeln, Dr. med. dent. Annette Jasper, PD Dr.<br />

med. Ralf-Christian Lerche, Univ.-Prof. Dr. med. Nils A.<br />

Loewen, Dr. med. Andrea Niedermeier, Dr. med. Armin<br />

Scharrer, Dr. med. Susanne von Schmiedeberg, Dr. med.<br />

Tobias Sokolowski, Prof. Dr. med. Urs Voßmerbäumer,<br />

Dr. med. Thomas Will<br />

Apotheker-Forum:<br />

Kerstin Heimen, Andreas Kronsbein, Heide Schulz<br />

Stiftungs-Beirat: Felix Burda Stiftung, Dr. Christa Maar;<br />

Dt. Alzheimer Stiftung, Heike von Lützau-Hohlbein;<br />

Dt. Diabetes Stiftung, Prof. Dr. med. Rüdiger Landgraf,<br />

Adrian Polok; Dt. Herzstiftung, Prof. Dr. med. Heribert<br />

Schunkert, Martin Vestweber; Prof. Dr. med. Heinrich<br />

Hess Stiftung, Prof. Dr. med. Heinrich Hess, Jürgen<br />

Vogelgesang; Dt. Krebshilfe, Gerd Nettekoven;<br />

Dt. Rheuma-Liga, Rotraut Schmale-Grede; Stiftung<br />

MyHandicap GmbH, Alexander Hopman<br />

Production-Manager:<br />

Klaus Löffel, Martin Schnebelt<br />

Schlussredaktion: Kresse & Discher GmbH<br />

Repro: Pixel4Media<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> den Anzeigenteil:<br />

BURDA COMMUNITY NETWORK GmbH, Geschäftsführer:<br />

Burkhard Graßmann, Michael Samak<br />

Anzeigenplatzierung: Ad Tech Factory GmbH & Co. KG,<br />

Alexander Hugel, Hauptstraße 127, 77652 Offenburg<br />

Anzeigenpreisliste: <strong>my</strong><strong>life</strong> Nr. 1 vom 01.01.2020<br />

Printed in Germany. Für unverlangte Manuskripte und<br />

Fotos keine Haftung. Der Bezug von MY LIFE in Deutschland<br />

erfolgt über Apotheken. Regulärer Einzelpreis in Deutschland<br />

<strong>für</strong> die Abgabe des Basismagazins an verteilende Apotheken:<br />

0,36 EUR inkl. gesetzl. MwSt.<br />

Druck: Burda Druck GmbH<br />

MY LIFE darf nur mit Genehmigung des Verlags in Lesezirkeln<br />

geführt werden. Der Export der MY LIFE und der<br />

Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des Verlags<br />

statthaft. Mit dem Wort ANZEIGE gekennzeichnete Seiten<br />

sind von Werbetreibenden gestaltet<br />

und nicht Teil des redaktionellen Inhalts.<br />

Die Verantwortung <strong>für</strong> werbliche<br />

Druckindividualisierungen<br />

trägt die verteilende Apotheke.<br />

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FOTOS: ISTOCK; SHUTTERSTOCK (2); BURDAFOOD.NET<br />

82 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15/2020


Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an<br />

ANZEIGE<br />

„An erster Stelle<br />

steht die Versorgung<br />

der Patienten“<br />

In den Apotheken vor Ort geht es vor allem um die<br />

Gesundheit. Da<strong>für</strong> setzen sich die Experten, die dort<br />

beraten und verkaufen, mit Wissen und Feingefühl ein<br />

Es liegt nah, sich als Sohn eines<br />

Apotheker-Ehepaares <strong>für</strong> denselben<br />

Beruf zu entscheiden wie die<br />

Eltern. Doch Gerald Göbel (42) hat sich<br />

diesen Schritt genauestens überlegt.<br />

„Naturwissenschaften haben mir immer<br />

gelegen. Ich hätte auch Arzt werden können,<br />

doch der Beruf des Apothekers gefiel<br />

und gefällt mir immer noch besser,<br />

weil die <strong>Kunden</strong>orientierung noch ausgeprägter<br />

ist“, erklärt der zweifache<br />

Vater. Göbel leitet gemeinsam mit seiner<br />

Mutter einen Verbund aus acht Apotheken<br />

an sieben Standorten. Rund 150 Mitarbeiter<br />

sind in den Filialen angestellt.<br />

Gerald Göbel liebt die Mischung aus<br />

unternehmerischen Aufgaben und der<br />

umfassenden Versorgung der Patienten.<br />

Eine große Hilfe –<br />

auch <strong>für</strong> Familien<br />

„Es ist zwar keine neue Erkenntnis, aber<br />

Gesundheit ist das Wichtigste“, sagt der<br />

Apotheker, der <strong>für</strong> seinen Beruf ein<br />

,,Ich genieße es, jeden<br />

Tag Menschen zu helfen<br />

und zu beraten“, sagt<br />

Gerald Göbel, Chef der<br />

Rochus Vital Apotheken<br />

umfangreiches Fachwissen benötigt. Er<br />

kennt die relevanten Informationen zu<br />

Wirkstoffen, die jeweils <strong>für</strong> den Patienten<br />

von Bedeutung sind. Aber auch Einkauf,<br />

Lagerung und Werbung erfordern Sachkenntnis.<br />

„Die Apotheke vor Ort ist gerade<br />

<strong>für</strong> Familien wichtig, weil die Zeit eine<br />

wichtige Rolle spielt“, glaubt Göbel, der<br />

mit vielen seiner kleinen und großen<br />

<strong>Kunden</strong> bekannt ist und so bei rezeptfreien<br />

Arzneimitteln mit dem jeweiligen<br />

Familienmanager gezielt und rasch die<br />

passenden Produkte auswählen kann.<br />

„Wir haben sehr viele Stammkunden und<br />

kennen meist deren Krankheitsgeschichte.<br />

Das ist auch gut so, denn auf Basis dieses<br />

Wissens können wir die Patienten<br />

optimal beraten“, erklärt Gerald Göbel.<br />

„Der Kunde ist Antrieb <strong>für</strong> alles, was wir<br />

morgen und übermorgen machen.“<br />

Sichere Empfehlung<br />

auf Grünem Rezept<br />

Rezeptfreie Arzneimittel sind<br />

wichtig <strong>für</strong> die Gesundheitsversorgung.<br />

Sie werden in der<br />

Regel vom Apotheker empfohlen.<br />

Was nicht jedem bekannt<br />

ist: Ärzte können rezeptfreie<br />

Arzneimittel auf einem Grünen<br />

Rezept auch verordnen. Damit<br />

zeigt der Arzt, dass er die<br />

Anwendung aus medizinischer<br />

Sicht <strong>für</strong> notwendig hält.<br />

Gleichzeitig dient das Grüne<br />

Rezept auch<br />

als Merkhilfe:<br />

Der Arzt vermerkt<br />

darauf<br />

alle wichtigen<br />

Informationen<br />

wie den Namen<br />

des Arzneimittels,<br />

die Darreichungsform<br />

und die Packungsgröße. Der<br />

Patient löst es dann in der<br />

Apotheke ein. Übrigens: Einige<br />

gesetzliche Krankenkassen<br />

erstatten im Rahmen von sogenannten<br />

Satzungsleistungen<br />

teilweise auf Grünem Rezept<br />

verordnete Arzneimittel.<br />

Mehr Infos zu den Apotheken vor Ort finden Sie auf:<br />

www.gesundheit-ganz-persoenlich.de


Liebe Kundinnen und <strong>Kunden</strong>,<br />

wir danken Ihnen <strong>für</strong> den Besuch in unserer Apotheke.<br />

Vertrauen Sie uns zukünftig auch online: Mit Ihrer Vorbestellung<br />

über unseren Service ia.de stellen wir sicher, dass Ihre Medikamente<br />

<strong>für</strong> Sie reserviert werden und vorliegen, sobald Sie zu uns kommen.<br />

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Herzliche Grüße<br />

aus Ihrer Apotheke<br />

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