Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage
Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,
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kein geringerer als der noch kurz zuvor wütend bekämpfte ehemalige
Reichsbankpräsident und Hochgradbruder Hjalmar Schacht brauner Parteigenosse.
Kaum ohne obermeisterliche Bewilligung! Jedenfalls wußte der ns
„Freiheitskampf“ aus Chemnitz schon am 9.11.1931, daß Dr. Schacht „bei
der nächsten Machtübergabe der nationalen Opposition die leitenden
Männer zumindest beraten wird“.⁴⁵) Dieser „treue und vorbildliche Bruder“
lieferte gewiß den Beweis, „daß sehr kluge und achtenswerte Männer“
(der Weltfreimaurerei) „die Mitarbeit im NS-Staat für möglich, sogar
für Pflicht hielten. Schacht hat in seiner hohen, aber beargwöhnten Stellung
für unsere Sache damals getan, was er nur konnte. Er gehörte keineswegs
zu jenen im wahren Sinne Fahnenflüchtigen, die ihre frühere Logenzugehörigkeit
verleugneten.“⁵⁶)
Selbst noch in seinem stark gedächtnisgetrübten „Aus meinem Freimaurerleben“
von 1957 mußte A. Horneffer die „natürlichen Brücken zu
unserer Königlichen Kunst“ und die „Hoffnungen der Berliner Brüder auf
eine Verständigung“ (1933) anmerken. „Was Rosenberg in dem ,Mythos des
20. Jahrhunderts‘ von einem zu gründenden ,Deutschen Orden‘ zu sagen
wußte und was Nicolai, Bäumler und andere überzeugte Nationalsozialisten
näher ausführten“, das war letztlich die große Zuversicht der Loge. Deshalb
strebten „heftig“ viele Freimaurer, nicht nur der Altpreußen, nach dem
Mitgliedsbuch der Partei. Gewiß warf die Parteileitung immer wieder solche
„Erleuchteten“ aus ihren Reihen, einige von ihnen wurden aber „begnadigt“
und „sogar durch ein Schreiben Hitlers mit dessen eigener Unterschrift
ausgezeichnet“. Sagt A. Horneffer. Taktik?
Selbstverständlich gab es auch andere Stimmen. Bruder M. Seber, Großmeister
einer „linken“ sächsischen GL, schrieb z.B. im Januar 1932 von
dem „drohenden Gespenst des kulturfeindlichen NS“. — „Freiheit und
Humanität, meine Brr., sind heute in höchster Gefahr! Ich als Euer derzeitiger
Großmeister, gebe vor Euch allen das große Notzeichen! Helft und
arbeitet, stellt Euren Mann! Geht hinein in die Verbände zum Schutze der
Verfassung, zum Schutze der Freiheit! Die Eiserne Front *) wartet auf Euch,
meine Brr.! Noch ist es Zeit, noch ist es Raum für entschlossene Kämpfernaturen!
Tut Eure Pflicht, gedenket Eures Eides, gebt mit das Meisterzeichen.“⁵⁷)
Hier blieb man auf jenem zwar bedrohten, aber unmittelbaren Weg des
„Bundes“, der dahin geht, „wohin seine grundsätzlichen Ideen von Überparteilichkeit
und Überstaatlichkeit ihn weisen“⁴²)
*) Von Reichsbanner (SPD-Selbstschutzvereinigung), der SPD, den Freien Gewerkschaften
und der Arbeitersportorganisation im Gegenzug zur rechten „Harzburger Front“ 1931
gegründete „Widerstandsgruppe“.
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