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Köpke, Matthias - Ludendorffs Kampf gegen die Hitlerdiktatur; 2. Auflage

Matthias Köpke, Ludendorffs Kampf gegen die Hitler-Diktatur, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Dr. Gunther Duda, Dr. Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff, Tannenbergbund, Mensch und Maß, Mass, Der Quell, Zeitschrift für Geistesfreiheit, Franz Karg von Bebenburg, Geschichtsunterricht, Welche Rolle spielten die Ideologen der Jahre 1932/33?,

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Rechnung zu tragen unter Festhalten am bewährten Alten“⁴¹). Was in der

Christenheit die „Deutschen Christen“ wurden, das sollten in ihrer Art

die „nationalen“ Logen für die Weltfreimaurerei werden!

„Wegbereiter und Pädagoge der NS-Bewegung“⁴²)

Die „Anpassung an die Neue Zeit“ erfolgte rasch. Als die „linksliberale“,

pazifistische und irreguläre Nürnberger Loge „Freimaurerbund zur

aufgehenden Sonne“ im Oktober 1920 erneut mit der Grande Loge de

France brüderliche Beziehungen aufnahm, gewann die „reguläre“ Freimaurerei

im Reich erstmals Gelegenheit, sich im Februar 1921 „streng national“

der Öffentlichkeit anzubieten. Vor der profanen Welt betonte man laut

die christliche und nationale Weltanschauung, klagte über Vaterlandsverrat,

Vaterlandslosigkeit und Weltverbrüderungsschwärmerei der „Winkelloge“

und rief zur Abwehr aller pazifistischen und internationalistischen Kreise

auf. Selbst der Ruf nach dem Staatsanwalt fehlte nicht.⁴³)

Der nächste Schritt erfolgte im „bedeutsamsten maurerischen Ereignis

des Logenjahres 1921/22“, dem Austritt der drei altpreußischen „nationalen“

GL aus dem humanitären Großlogenbund. Ihnen folgten zwei Jahre

später am 4.6.1924 die humanitäre GL v. Sachsen und die Deutsche Bruderkette.

Dies bedeutete, daß über 70% der Johannislogen *) damals die

„Rechtswende“ durchführten. Anstoß dafür soll der im Herbst 1921 beginnende

Schriftwechsel des Großmeister der Großen Landesloge mit dem

deutschvölkischen Hauptmann a.D. Alfred Roth gewesen sein. Dieser hatte

im Namen von „42 deutschen Führern“ auf die kommende Entwicklung im

nationalen Sinne verwiesen.

Dieser Schritt bedeutete aber keineswegs eine grundsätzliche Trennung

oder Absage von der Weltloge. Er erfolgte eingestandenermaßen „nur aus

äußeren taktischen Gründen“ und wurde schon damals im Sektenstreit als

„Anbiederungsversuch an den NS“, Wohlverhaltensübung und Untreue verkannt.

Außerdem verwischten sich mit der Zeit die vermeintlich unübersteigbaren

Grenzen zwischen humanitären und „nationalen“ Systemen,

besonders als auch die „Sonne“ Christentum und Deutschtum, diese inneren

Widersprüche, in den Mittelpunkt ihrer Pimpfen-Ritualarbeit rückte.³⁸)

Selbstverständlich kreuzten sich hier mehrere Bestrebungen: höchste

Pyramidenpolitik, weise Vorausschau für den Fall des Falles und Zugeständnisse

an die mehr und mehr deutsch denkenden blauen Grade, aller

Suggestivbearbeitung zum Trotz. Ihren „Austritt“ begründeten jedenfalls

die „nationalen“ Altpreußen ganz im Sinne der „kommenden Dinge“:

*) Die preuß. GL zählten um 1930 etwa 54.000, die humanitären einschl. der eben erwähnten

22.000 Mitglieder.

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